Blumenwettbewerb hes Fremdenverkehrsvereins Calw.
Zum ersten Male veranstaltete der Verein nach dem Vorgang anderer Städte einen Wettbewerb in Blumenschmuck. Alle Städte und Kurorte, die Fremde beherbergen, sind darauf bedacht, sich herauszuschmücken und sich in ihrem besten Aussehen zu zeigen. Die Orte in Tirol, in Oberschwaben und in her Schweiz können als Vorbild angesehen werden. Neuerdings geSm sich auch die wärt- tembergischen Städte alle Mühe, in schönem Gewände zu erscheinen und die Fremden anzuziehen. Es ist zweifellos ficher, daß die Fremden lieber einen Platz aufsuchen, der durch Naturschönheit und Menschenhände gepflegt ist als kahle, nüchterne Städte und Dörfer. Der äußere Eindruck ist für die meisten Menschen bestechend und entscheidend. Zu einem freundlichen und anheimelnden Aeußern gehört ein geschmücktes Haus, die geschmückten Brunnen, ein geschmückter Platz. Blumen sind die Freude der Menschen von jeher gewesen und werden es auch bleiben. Eine blumengeschmückte Stadt macht schon beim Betreten derselben einen vorteilhaften, lieben und frischen Eindruck. Um den Sinn für Blumenschmuck an Häusern und in Gärten zu heben, hat der Fremdenverkehrsverein einen Wettbewerb ins Leben gerufen und Heuer einen Anfang damit gemacht.
Auf den Aufruf des Vereins sind 32 Anmeldungen aus verschiedenen Stadtteilen eingegangen. Das Preisgericht, bestehend aus den Herren Oberpräzcptor Baeuchle, Gärtnereibesitzcr Hagele, Gärtnereibefitzcr Mast, Buchhändler P. Olpp und Sattlermeister E. Widmaier konnte feststellen, daß eine ganze Reihe Blumenbretter und ebenso Vorgärten mit viel Liebe und Sorgfalt gepflegt waren; auch zeigte die Gruppierung manch guten Geschmack. Es war eine Freude zu sehen, wie mit ganz einfachen Mitteln, mit Kapuzinern, Wicken und Winden ein prächtiger Fensterschmuck erreicht wurde- Es handelt sich ja nicht darum, kunstvolle Gebilde mit teuren Blumen zu zeigen, das Einfache und Natürliche genügt. wenn es mit kunstverständigem Sinn und mit liebevoller Hand behandelt wird. Ein Fensterbrett mit schönen Nelken, mit Geranien, mit Fuchsien oder Begonien kann einen ebenso schönen Anblick in seiner Art gewähren alz eine prächtig geschmückte Veranda. In der Vorstadt war ein einfaches Fensterbrett mit bcrourragenden Nellen und in der Uhlandstraßc ein solches mit -Kapuzinern zu sehen, die in ihrer Wirkung ausgezeichnet waren. Ter Verein will nicht nur zum Balkonschmuck, sondern auch zum euise.Fensterschmnck anrcgen. Unter dem mit einem Preis be- dae.-.n Binmenschmnck befanden sich teilweise ganz prächtige Sachen, die einen erfreulichen Eindruck machten. Es war bedauerlich, baß manche Blumenfreunde sich aus Bescheidenheit oder ängstlichen Gründen nicht angemeldet haben, manchem wäre ein Preis sicher gewesen. Vielleicht entschließen sic sich, das nächste V a auch milzuiun-
Das Preisgericht konnte aber auch scststellen, daß in Blumenschmuck noch viel mehr getan werden könnte. Viele, viele Häuser zeigen sich ohne jeglichen Blumenschmuck, nur die kahlen Wände zeigen sich dem Beschauer. Ja, nicht nur einzelne Häuser, sondern große Straßenteile weisen keinen Blumenschmuck auf. Es war auffallend, daß in den äußeren Stadtteilen viel mehr Sinn für Blumen sich zeigte als im Innern- Auf dem Marktplatz ist zwar ein guter Anfang gemacht, aber es sollte noch mehr geschehen. Dieser PlaHlmird von allen Fremden ausgesucht; er könnte noch in weit umfangreicherem Schmuck erscheinen als seither. Das Weiche gilt auch für andere Straßen. Es ist doch sehr leicht, an einem Haus ein oder zwei Fensterbretter anzubringen und mit schönen Blumen zu versehen. Frauen und Töchter des Hauses werden sich gerne mit der Pflege der Blumen abgeben. Die Freude an den Heranwachsenden und selbst gepflegten Blumen ist Lohn, der reichlich lohne:. -
Das Preisgericht hat den Blumenschmuck in 3 Gruppen einge- t.ilr. In di: erste Gruppe kamen Balkone, große Veranden und Bo gär.en, in die zweite Gruppe größere Fenster und kleine Verenden und in die dritte Gruppe Einzel- und Zweifenster. Bei j der Gruppe wurden Preise in 3 Abstufungen bestimmt.
In Gruppe 1 erhielt einen ersten Preis Gswerbcschulrat Atd.ng.r. Pfarrer Josenhans und Karl Waidelich zum Rößle, einen zweiten Preis Postinspektor Rau und Schmiedemeister R.xer, einen dritten Preis I. Maier (Kapellcnberg).
In Gruppe 2 erhielt einen ersten Preis Malermeister Fr. V-crnrr, Frl. Sophie Bretschneidcr, Postbeamter Hild, Frau Poftinspewor Hillrr, Bäckermeister Niethammer, Apotheker Re chmann, Lokomotivführer Thomann und Kaufmann Julius Widmaier; einen zweiten Preis Clementine Blaich, Posb- injpektor Hohneckcr und Karl Schnauffcr zum Adler; einen dritten Preis Christian Weik.
In Gruppe 3 erhielt einen ersten Preis Frau Anna Dingler, Techniker Robert Dinkelacker, Frau Anna Faltis und Jakob Großhans; einen zweiten Preis Frau Obersekretär Bauer, Frau Luise Burkhardt, Landjäger Heinle, Barbara Rathfelder, Ratsdiener Rägle, Frau Oberinspektor Schurr und Frau Elisabeth Weiß; einen dritten Preis Frl. Maria Deuschle, Karl Hcugle und Frl. Marie Sauter.
Herr Hotelier Ziegler, der seine Anmeldung außer Wettbewerb gemacht hatte, würde nach dem Urteil des Preisgerichts für besonders hervorragende Leistungen einen ersten Preis in Gruppe 1 erhalten haben.
Sämtliche Preise, die in diesem Jahr versuchsweise aus Blumen bestehen, sind vom Samstag mittag an bis zum Sonntag abend in den Schaufenstern der Buchhandlung P .Olpp ausgestellt und werden der Besichtigung empfohlen.
Dsr Fremdenverkehrsvcrein hat nun mit dem Blumenwett- bcwerb einen ersten Versuch gemacht, der sofort gelungen ist. Der Wettbewerb soll ein weiterer Ansporn zum Ausschmücken der Häuser und öffentlichen Plätze werden, damit das Aussehen der Stadt gewinnt und Fremde sich angezogen und heimisch fühlen, wodurch auch die Geschäftstätigkeit gehoben und gestärkt werden wird.
Aus Stadt und Land.
Ealw, den 21. August 1926.
Vom Rathaus.
Stadtschultheiß Göhner eröffnet die Sitzung um 4 Uhr. Vor Eintritt in di« Tagesordnung überreicht GR. Baeuchle dem Vorsitzenden im Namen des Fremdenverkehrsvereins einen Blumenkorb- der Verhandlungstisch ist mit zwei prächtigen Blumensträußen geschmückt. GR. Baeuchle dankt dem Stadtvorstand für die Unterstützung der Bestrebungen des Vereins, die nicht zuletzt in der Schmückung der Marktbrunncn und des Georgenäum-Aufgangs ihren Ausdruck findet und bittet auch um fernere Unterstützung; vor allem spricht er dem Vorsitzenden seinen Dank für das Wiederinslebenrufen des Fremdenverkehrsvcreins Calw aus. Der Vorsitzende erwidert hierauf mit warmen Dankesworten und eröffnet sodann die Tagesordnung. Zur Beratung steht zunächst das städtische Wohnungsbauprogramm, in welchem heute eine endgültige Entscheidung hcrbeigeführt werden soll. Der Vorsitzende bespricht nochmals die bisher beratenen Projekte, Bau eines Hauses mit 6 Wohnungen im Steckenäckerle, im Windhof oder eines städt. Micthauses (für Beamte) am Kapellenberg mit 4 Wohnungen und Einbau einer Küche u- a. in der Kanne. Bei der Beratung habe es sich gezeigt, daß keines der genannten Projekte einen so überragenden Vorzug habe, daß die andern dagegen absallen würden. Trotz starker Abneigung habe sich das Kollegium zum Eigenbau entschlossen, die dringende Notwendigkeit und die hieraus erwachsende Pflicht der Stadt, Wohnräume zu schaffen, habe den Ausschlag gegeben. Nach einem umfassenden Rückblick über die Verhandlungen des Gemeinderats in der Gestaltung der Wohnungsbaufrage kommt der Vorsitzende zuletzt auch auf den von GR. Mahin der letzten Sitzung vorgebrachien Vorschlag bctr. Erstellung eines Gehäudes mit 6 Wohnungen im Wurstbrunnengcbiet an der Wegschleife. Er bittet darum, von einer Verfolgung dieses Vorschlags absehcn zu wollen, da das Wurstbrunnengcbiet noch nicht bauplanmäßig festgelegt sei und sehr großzügig gelöst werden müsse. Der Geineinderat ist hiermit einverstanden- Wie der Vorsitzende weiter ausführt, kommen nur noch zwei Projekte in Betracht, über die zu entscheiden sei. Das erste sei die Erstellung eines Miethau scs im Kapellenberg, umfassend 4 Vierzimmcrwohnungcn; dieses Gebäude soll eine Front von 26 Meter und eine Tiefe von 9 Meter erhalten, das Höchstmaß über der Straßenhöhe beträgt 7 Meter. Die Kosten für den Bau sind laut Voranschlägen bei massiver Ausführung (Angebot einer Ludwigshafener Firma) 50 000 Reichsmark, bei Fachwcrkaussührung 55 000 Reichsmark. Bei der erstmaligen Besprechung dieses Projekts wa^cin Aufwand von 80000 Mark vermutet worden, cs hat eine recht wesentliche Reduzierung der Kosten für die Wohnungseinheit stattgefunden. Die Mietzinse sind mit 60—65 Rin. pro Monat eingesetzt. Verbunden mit dicsem- Projekt ist bekanntlich die Neueinteilung der Wohnräume in der Kanne und der Einbau einer Küche und von 2 Wänden. Die hiefür eingesetzte Summe ist von ursprünglich 10 000 Rm. auf 5000 Rm. herabgesetzt worden- Das erste Projekt erfordert also insgesamt einen Kostenaufwand von 60 000 Rm. Das zweite Projekt sieht den Bau eines Miethauses mit 4 Drei- und 2 Zweizimrnerwohnungcn im Steckenäckerle vor. Das Gebäude soll iu der Länge 24 Meter, in der Tiefe 8 Meter messen; es hat nur einen Treppenausgang. Die Kostenvoranschlägc betragen in massiver Ausführung 46 000 Rm., in Fachwcrkbau 48 000 Rm. Die Mietzinse betragen für eine Dreizimmerwohnung jährlich 300 Rm., für eine Zweizimmerwohnung 240 Rm. (Die Ausführung des gleichen Baues auf dem Windhof ist auf 5000 Rm. mehr, also auf 53 000 Rm. veranschlagt ) Nachdem Stadtbau- mcister Schüttle über die Baupläne nähere Aufschlüsse gegeben, trägt der Vorsitzende in eingehender Weise eine Rentabilitätsberechnung der beiden Projekte vor, aus welcher hervorgeht, daß die Erstellung eines städt. Mietshauses im Kapellcnberg vorteil^ Hafter ist. In der nunmehr folgenden Aussprache nimmt GR. Sannwald zunächst Stellung zur Art der baulichen Ausführung. Er trist für Fachwcrkbau ein, da hiebei die weiteste Br- schäfiigungsmöglichkeit für das hiesige Handwerk gewährleistet sei. Hin«chtlich der in den Kostenvoranschlägen ausgestellten Kalkulationen äußert GR. Sannwald Bedenken, da sie ihm zu nieder angesctzt erscheinen. Auch die GR. Baeuchle und Zahn treten aus den obengenannten Gründen für Fachwerkbau ein. GR- H ö r n l e wendet sich gegen den Bau eines Mietshauses für Beamte im Kapellenberg, da er hierin keinen Fortschritt bezüglich der Behebung des Wohnungsmangels erblicken kann. Da seiner Ansicht nach das Windhofprojekt, welches ursprünglich die Erstellung von 12 Wohnungen noch im Herbst d. Js. vorsah, nicht mehr in Frage komme, tritt er für den Bau eines Mietshauses im Steckenäckerle ein. GR. Halle entwirft ein Bild von der ungünstigen Finanzlage der Stadt und der schweren steuerlichen Belastung, unter welcher alle Steuerzahler notlelden- Man dürfe die Wohnungsfrage nicht in dem bisher behandelten Sinne weiter behandeln, sondern man dürfe nur bei absoluter Notwendigkeit bauen. In einer Zeit, wo sich noch nicht einmal der erforderliche Raum für die Belange der Schulen erstellen lasse, könnten nur Fälle von allergrößter Dringlichkeit Berücksichtigung finden. .An die Hausbesitzer richtet er die Bitte, kinderreichen Familien die Aufnahme nicht zu versagen; die würdige Unterbringung solcher Familien erkennt der Redner als Notwendigkeit an, nicht jedoch dürfe man für Mieter, die es nur ihrem unguten Betragen zuzuschreiben hätten, wenn sie von den Hausbesitzern abgewiesen würden, Neubauten erstellen. Hier sei das Vorgehen der Gemeinde Freudenstadt und anderer Stadtgemeinden, die für derartige Mieter ausrangierte Eisenbahnwagen zur Wohnbenühung aufgestellt hätten, angebracht. GR. Hail« schließt seine Ausführungen, indem er sich für die Erstellung des Mietgebäudes im Kapellenberg und den Einbau in der Kanne ausspricht, da dieses Projekt das weitaus vorteilhaftere sei. GR. Zahn verweist auf die Höhe der städt. Umlage (18 Prozent) und mahnt zu sparsamer Wirtschaft. GR. Veigel wendet sich gegen die Ausführungen
von GR- Hafte mit der Feststellung, daß die dringende Notwendigkeit für die Erstellung neuen Wohnraumes gegeben sei. Die Frage der Unterbringung der Mieter in der Kanne sei bereits gelöst; eS handle sich hierbei durchweg um achtbare Familien, die zum Teil wegen ihres Kinderreichtums kein Unterkommen finden könnten, nicht aber um Elemente von der oben bezeichneten Art. Die Aufstellung von Eisenbahnwagen als Wohnräume verwirft GR. Vei- gel mit großem Nachdruck. Das Kanneuprojekt erscheint dem Redner als ein Vorteil für die Mieter, da sie weniger Mietzins zu bezahlen hätten und kinderreiche Familien hier 4-Zimmerwohnun- gen, anstatt 2- und 3-Zimmerwohnungen erhalten könnten. (Während der Mietpreis in der Kanne 80 Rm. pro Zimmer beträgt, beläuft er sich in einem Neubau bei einer 3-Zimmerwohnung auf 100 Rm., bei einer 2-Zimmerwohnung auf 120 Rm.) GR. Vei- gel erklärt sich daher für das erste Bauprojekt- GR. Sannwald nimmt sodann Stellung zur Amortisation des Projekts im Kapellenberg und stellt den Antrag, die Tilgung in einem Zeitraum von 30 Jahren vorzunehmen. Der Gemeinderat erklärt sich hiermit einverstanden. Eine Anfrage an Stadtbaumeistr Schüttle betr. den baulichen Zustand der Kanne, beantwortet letzterer dahin, daß das Gebälk nur an einer Stelle vom Schwamm befallen sei, im übrigen aber sich in gutem Zustand befinde- Frau GR. Conz spricht sich für das Kannenprojekt aus. das auch in sozialer Hinsicht durchaus befriedigend sei. GR. Pfeiffer bezweifelt, daß die ausgestellten Voranschläge ausreichend gehalten seien, während GR. Pfrommer dies als unbegründet berechnet. Auf eins Anfrage von GR. Zahn betr- die Differenz der jährlichen Belastung bei den beiden Projekten, erklärt der Vorsitzende, daß dieselbe nach den neuen Berechnungen nur minimal sei. GR. Rill e r e r weist darauf hin, daß das Kannenprojekt gerade für kinderreiche Familien insofern von großem Vorteil sei, als die Wohnfläche in diesem Gebäude fast um einhalbmal größer sei wie in dem projektierten Neubau im Steckenäckerle. Nach einer Debatte über Amortisationsfragen, an der insbesondere GR. Sannwald teilnimmt, beschließt der Gcmeinderat mit überwiegender Mehrheit das Kapellenberg- und Kannenprojeki durchzuführen. Zur Tilgung der entstehenden Schuld werden jährlich in den ersten 20 Jahren 1500 Rm., in den folgenden 10 Jahren 1000 Rm. in den städtischen Haushaltsplan eingesetzt; die 1. Rate kommt erstmals auf 1. Juli 1927 zur Auszahlung.
Der Gemeinderat beschäftigt sich hierauf mit Verwaltungs- angclegenheitcn. — Anläßlich des 50jährigen Jubiläums der Spöhrerschen Höheren Handelsschule hat Frau Dir. Weber der Stadtverwaltung die Summe von 500 Rm. zur Verwendung für Bedürftige gestiftet; dieselbe wird der Fürsorge-Abtlg. zugewiesen. Der Vorsitzende spricht hierfür den Dank des Kollegiums aus. — Die Erstellung eines Fahrradschuppens an der Gewerbeschule für die Fahrräder der Schüler wird genehmigt. Der Schuppen wird in Holz ausgeführt und gewährt Platz für 30 Räder. Die Zimmerarbeiten werden Zimmermeister Kirchherr übertragen. Der Vorsitzende schließt die Sitzung um 6)6 Uhr-
Wetter für Sonntag und Montag.
Der Hochdruck über Mitteleuropa wird durch eine starke Depression im Rordwesteu bedrängt. Für Sonntag und Montag ist mehrfach bedecktes und zu gcwitterartigen Niederschlagen geneigtes Wetter zu erwarten.
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Oberhauastett, 20. Aug. Am letzten Dienstag, nachmittags 3.30 Uhr, ging über unfern Ort und Markung ein orkanartiger Skurm mit wolkenbruchartigcm Regen und Hagelschlag nieder die Schlossen hatten die Größe von Taubeneiern. Die Felder in der Richtung des Zicgelbachtalcs wurden stark mitgenommen. Der Schaden an den Halmfrüchten wurde bis zu 60 Prozent berechnet. Der gwßte Teil der Frucht wurde durch den Sturm und Regen wie gewalzt und zu Boden gelegt. Anhaltend gutes WUter zum Einheimsen wäre sehr erwünscht. ^ ^ : e,
- Eaugcnwald, 20. Aug. Nachdem unsere Gemeinde den ganzen Sommer von Unwettern verschont geblieben war, hat das Gewitter, das am Dienstag Nachmittug um halb 4 Uhr bei uns niederging, noch ziemlich Schaden verursacht. Es war von heftigem Hagel begleitet und hatte strichweise unserer Markung die Ernte bis zu uv Prozent vernichtet. Leider war vielfach noch ganz wenig von der Ernte unter Dach. Die Hagelkörner, in der Größe von Taubeneiern, haben überall auch an den Obstbäumen viel vernichtet.
SCV Horb a. N-, 20. Aug. Der Gewerbeverein hatte auf Mittwoch abend eine Versammlung einberufen, um gegen die Erhöhung der Krankenkassenbeiträge von 6 auf 9 Prozent zu protestieren. Verwaltungsinspektor Riede gab die Schuld an den mißlichen finanziellen Verhältnissen der Kasse der Wirtschaftslage und dem Umstand, daß viele Erwerbslose sich krank schreiben lassen. Die Schulden betragen gegenwärtig 2S OOO -K. Die Familienhilfe wurde abgeschafft; außerdem wurde der Oberamtsbezirk in Arztbezirke eingeteilt, um Arzthonorare und Wegegelder zu sparen. Gegen letztere Maßnahme wurde bei der Acrzte« kammer protestiert. Die Entscheidung liegt beim Ministerium tu Stuttgart. Die Landtagsabgeordneten Schweizer und Hermann traten den Berichten entgegen, als ob hei der Krankenkassen» Verwaltung etwas nicht in Ordnung sei. Oberamtmann Bus- hart sprach sich für die Einführung der Aorztebezirke und für die Anstellung eines unabhängigen Vertrauensarztes zur Kontrolle aus. Eine Revision der Krankenkasse habe ergeben, daß ihre Verwaltung keine Schuld an den Zuständen treffe. Schließlich wurde eine Entschließung angenommen betr. die Schaffung von Aerztebezirken, sowie betr. Aerztehonorare und Wegegelder. Die Leistung von 9 Prozent wird darin als untragbar bezeichnet.
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