8 tadt und Kreis Calw

6ebek,e«U«Zke»S vkne Deeken

Die 4. Haussammlung im Kriegshilfswerk für das Deutsche Rote Kreuz fällt m den Fe­rienmonat. Es sind diesmal Ferien, in denen wir uns alle bewußt sind, daß dies keine Zeit iss, um tatenlos die Hände in den Schoß zu leien. So wie die meisten unserer Jungen und Mädel während der Ferienzeit im Ernte­einsatz auf dem Lande arbeiten, so stellen sich auch viele Schaffende während eines Teils ilres Sommerurlanbs zur Erntehilfe zur Verfügung. Denn über dem WorteFerien steht ein anderes, das uns größer und ein- dringlicher in der Seele brennt: Es heißt

S i e g'. Der eine große Gedanke, der heute unser ganzes Volk beherrscht, bestimmt auch unser emenes Leben. Wer jetzt in diesen Som­merwochen ein paar Urlaubstage genießen kann, nimmt sie als besonderes Geschenk dank­bar hin, und es wird Wohl nicht einen geben, der nicht in solchen freien Urlaubstagen von dem Gedanken beherrscht wäre: das alles ver­danken wir unserenkämpfendenSol» baten. Daß wir hier in der Heimat in Ruhe schaffen und arbeiten können, daß wir als Ausgleich dafür auch eine kurze Ferien­spanne geschenkt bekommen all das ist nur möglich im starken Schutze der deutschen Maf­ien.

Ganz unwillkürlich taucht dabei die Frage in uns auf:Was kann ich tun? Wie kann ich mich dankbar erweisen für all die Tapferkeit, für den ungeheuren Opfergeist, der ja schließ­lich auch mir fo wie dem ganzen Volke dient? Wir brauchen nicht lange zu fragen, sondern nur unsere Pflicht tun, wo man uns ruft. Plötzlich steht wieder das Note Kreuz vor uns. Im Ferienmonat kommt die Li>te der Haussammlung zu uns. Und wir brau­chen nicht lange darüber nachzudenken, wo un­sere Pflicht liegt. Wir wissen es, daß das Deutsche Note Kreuz dazu gehört, zu dem un- cieheuren, umfassenden Krieciseinsatz des deut- schen Volkes, daß in diesem Kriege das Deutsche Rote Kreuz das Höchste leistet, was von ihm jemals geleistet worden ist. Darum geben wir und geben gernundreichlich und Wilsen, daß alle die geldlichen Opfer, die wir bringen, nur ein winziger Bruchteil des Dankes Md, den wir unseren Soldaten schuldig sind.

In den Ferien aber kommt es vor, daß der eine oder andere, wenn die Sammelliste ins Haus kommt, nicht daheim ist. Vielleicht ist er draußen vor der Stadk in fernem Garten oder er hat einen Ausflm. gemacht. Für solchen Fall wollen wir unsere Spende beim Nach­barn bereit legen. Denn die Haussammlung des Deutschen Roten Kreuzes soll gerade im Ferienmonat noch reichlicher ausfallen als sonst, ^ -

K leider für 4,5 Millionen Schaffende

Nunmehr liegt das vorläufige Ergebnis der Altkleider- und Spinnstosfsammlung vor. Ei> wurden gespendet: an Männerklei­dung 5 680145 Stück Anzüge, Jacken, We- stcn, Hosen und Mäntel; an Frauenklei- oi.ug 4 414 743 Stück Kleide^ Mäntel, Blu­sen, Jacken, Röcke und Kittel. Hinzu kommen große Menge an Wäsche und sonstigen Be- leiduiigsstücken. Insgesamt wurden 51 467 400 Kilogramm Spinnstoffe bei den Sammel- ,'teilen abgeliefert und der Verwertung bzw. Weiicrverwendung zugeführt. Mit den ge­spendeten Altkleidern können etwa zweiein­halb Millionen Männer-und zwei Millionen Frauen eingekleidet werden. Dieses schöne Ergebnis ist ein weiterer Beweis für die einmütige Geschlossenheit des deutschen Vol­kes in seinem Schicksalskampf.

Reichsarbeitsführer Hier!

besuchte Lager Deckenpsronn des RAD.

n-!g. Nachdem Reichsarbeitsführer Konstan­tin Hier! erst vor kurzem mehrere würt- tembergische Arbeitslager besucht hatte, kam er jetzt wieder zum Bezirk XII des Reichs­arbeitsdienstes für die weibliche Jugend, um diesmal die Lager Deckenpsronn, Herrenberg und Mauren bei Ehningen zu besichtigen. Voll stolzer Freude zeigten die Führerinnen und Arbeitsmaiden ihre Unter­künfte. Ernste und heitere Lieder sowie Be­richte aus der Arbeit trugen dazu bei, daß sich der Neichsarbeitsführer von dem sauberen Geist der Lager überzeugen konnte. Ob die Arbeitsmaiden in dem neuen Holzhaus in Deckenpsronn, in dem schön eingerichteten Nenbau in Herrenberg oder in dem stilvollen Schloß von Mauren ihren "Dienst leisten, überall stehen sie freudig in der Arbeit unK werden durch die Schule des Neichsarbeits- dienstes zu tüchtigen Frauen und Müttern erzogen.

Der Strom"

Volkstheater Calw

Die dramatische Wucht, welche Max Halbes leidenschaftliches SchauspielDer Strom" aus- zeichncl, erscheint in der hervorragenden filmi­schen Wiedergabe des bekannten Dramas ver­dichtet. Wir erleben den Strom als den ewigen Gestalter der Landschaft, der Menschen und ih­rer Schicksale, die hell wie dunkel gleichsam in seiner Wiege geborgen find. Der gewaltige, strö­mende über die Ufer drängende Fluß wird zum Sinnbild des menschlichen Lebens selbst. Hat schon der Film in der Darstellung der Verbun­denheit von Scholle, Schicksal und Mensch der

Bühne gegenüber weit überlegene Möglichkvk- ten, so gewinnt er auch im Gegensatz zum Drama dadurch, daß der Konflikt auf die ein­fachste menschliche Formel gebracht ist. Regisseur Günther Rittau hat hier ein Kunstwerk von überzeugender Eindringlichkeit und vollendeter Geschlossenheit geschaffen. Eine Reihe ausge­zeichneter Darsteller wie Friedrich Kayßler, Malte Jacger, Hans Söhnker, E. W. Borchert, Lotte Koch, Paul Henckcls, Emil Heß u. a. m. geben ihm das überdurchschnittliche Profil, die Naturschönheiten des weiten Weichsellandes den stimmungsvollen Hintergrund. Im Beipro­gramm ein wertvoller Kulturfilm sowie die neue Deutsche Wochenschau mit einem packen­den Bildbericht von der Eroberung der Festung Tobruk. b'r. Hans Lebeeis.

Das Fest der Goldenen Hochzeit dürfen am morgigen Sonntag Schreinermeister Friedrich Heugle und Frau Maria Heugle, geb. Ihle in Calw im Kreise von neun Kindern und neun Enkeln begehen. Zwei Söhne und zwei Enkel stehen zur Zeit im Felde. Das Jubelpaar er­freut sich seltener Rüstigkeit. Trotz seiner 78 Jahre arbeitet Herr Heugle noch täglich in sei­ner Schreinerwerkstatt. Mögen ihm und seiner

Gattin auch fernerhin Gesundheit und ein freundlicher Lebensabend beschicken sein.

Tausend bunte Noten

Freude für unsere Verwundeten

.Für die verwundeten und kranken Soldaten des Res.-Laz. Bad Licbenzell veranstaltete das Kleine Orchester des Reichsarbeitsdienstes aus Stuttgart im Auftrag der NSG.Kraft durch Freude" am Dienstag- und Mittwochabend in Hirsau und Bad Liebenzell Unterhaltungskon­zerte unter dem TitelTausend bunte Noten". Die mit vollendeter Meisterschaft vorgctragenen beliebten Melodien von Rust, LLHar, Künnecke, Millöcker u. a. wurden mit begeisterter Freude ausgenommen. Besonderen Beifall erwarb sich die Stuttgarter Konzertsängerin Käthe Chri­stel, die sich mit ihrer wohlklingenden, kulti­vierten Stimme in die Herzen der Soldaten hin­einsang. Der Chefarzt des Lazaretts, Stabs­arzt Dr. Ernst vermittelte den Künstlern den wohlverdienten Dank seiner Soldaten für den genußreichen Abend.

Der Rundfunk am Wochenende

Samstag: Retchsvroaramm: 14.15 bis 18 Uhr: Tänzerische Stücke bekannter Filmkomponisten: 18 bis 18 Uhr:BuRter Samstagnachmittag"' auS Breslau: 20.18 bis 21 USr: Beschwingte tänzerische Weisen: 21 bis 22 Ubr: FunkbrettlRund um di« Berolina": ab 22 Ubr: Tonfilmmusik, tänzerische Weise» und Overettenklänge. Dentschlanb- senderr 17 bis 18.30 Ubr: Nachmittagskonzert a«S Frankfurt: 20.18 bis 22 Ubr: Einzclszenen aus Doni- Ets beiterer OperDer Liebestrank".

Sonntag: Reichsprogramm: 9 bis 10 Ubr: Schatzkästlein": 11.30 bis 12.30 Ubr: Mittagskon­zert mit Werken von Rossini, Ber-i, Lorbing, Richard Wagner und Wolfgang-Kerrari: 15 bis 16 Ubr: Kon­zertKinder, Blumen, Tiere". 16 bis 18 Ubr: Ein Sonntag-Nachmittag mit Verwundeten" in Ba- den bei Wien: 18 bis 19 Ubr: Surttvängler-Konzert mit Werken von Rrabms: 20.20 bis 22 Ubr: Süd­deutscher Bilderbogen aus München: ab 22.30 Ubr: Klänge der Sommernacht". Deutschland» send er: 18.30 bis 18.55 Ubr: Lieder von Hugo Wolf und Franz Schubert: 20.20 bis 21 Ubr: Lieder , von Bcetboven in der Wiedergabe durch Martha - Fuchs, Trude Eivverle, Peter Anders und Wilhelm Strienr: 21 bis 22 Ubr: Werke von Mozart, Schu­bert »ich Kranz Schmidt.

cke/r

Nagold. Der Führer und Reichskanzler Adolf Hitler übersandte mit seinem Bilde Oberst a. D. von Andler zur Vollendung seines 90. Lebens­jahres herzliche Glückwünsche.

Höfen a. E. Unter Leitung von Frau Helene Wissel-Schroth erfreute die junge DRK.-Gruppe Höfen in der Kantine des Rotenbachwerkes Verwundete aus dem Res.-Laz. Wildbad mit einem bunten Kameradschaftsnachmittag. Die lebensfrohen DRK. - Helferinnen unterhielten ihre Gäste mit Musik, Gesang, Aufführungen, Volkstänzen u. a. m. nnd bewirteten sie aufs beste.

Feldpostpäckchen an die Front

Aber bitte keine Ketten- unä KeibensenäunZen mebr!

Zur Wiederzulassuna des Päckchenverkehrs teilt das Oberkommando der Wehrmacht mit: Der Versand privater Feldpostpäckchen von 100 bis 1000 Gramm an Einheiten nnd deren Angehörige, soweit sie eine Feldpostnummer führen, wird in der Richtung Heimat- Front ab sofort in beschränktem Umfange wieder zugelassen. Das gleiche gilt für Ge- solgschaftsmitglieder derjenigen Stellen, die am gebührenpflichtigen VerkehrDurch deut­sche Feldpost" teilnehmen. Die Fetdpostpäckchen sind mit einer Zulassungsmarke, die wie gewöhnliche Postwertzeichen aufgeklebt wird, zu versehen. Die Zulassungsmarken wer­den bei der Truppe ausgegeben und den Ab­sendern in der Heimat zugeschickt. Sie sind nicht an den Schaltern der Deutschen Reichs­post erhältlich. Soweit die Sendungen gebüh­renpflichtig sind, sind neben der Zulas,ungs- marke Freimarken aufzukleben.

Bei vrivaten Feldpostsendungen bis zm lOO Gramm werden zur Ausschaltung bon Mißbräuchen nicht mebr znaelassen: Ket-

lecks k^omikls ztttxtteck ckeo /V5V.

I tensendungen, das sind mehrere, von einem Absender an denselben Empfänger gerichtete ineinanderhängende Sendungen, Reihensen­dungen, das find mehr als drei von einem Ab­sender für denselben Empfänger am gleichen Tag und Ort ausgelieferte Sendungen. Der­artige Sendungen gehen an den Absender zu­rück.

Von den Absendern in der Heimat wird er­wartet, - sie im Interesse der gesamten Front ein vernünftiges Maß im Feld­postpäckchenverkehr bis 100 Gramm halten, da­mit weitere Beschränkungen vermieden werden. Auf deutliche und richtige Anschrift wird er­neut hingewiesen. Zugleich wird folgendes bekanntgegeben: Felopostpäckchen, deren Zu- rückfendung der Absender bei Unzustellbarieit wünscht, müssen unter dem WortFeldpost" den Vermerk tragen:Bei Nnzustell- barkeit zurück an Absender!" Dhne diesen Vermerk wird bei Feldpostpäckchen, die ins Operationsgebiet gehen, der verderbliche Inhalt bei der Einheit verteilt, um Verluste an wertvollem Volksgut zu vermeiden. Der sonstige Inhalt wird zurückgesandt.

Einheitliche Erziehungsarbeit ?

Arbeitsgemeinschaft für Erwachsenenbilbimg

N88. Stuttgart. Bei einer Arbeitstagung der Krcisschulungsleiter wurde die Errichtung einer Gauarbeitsgemcinschaft für Erwachset Neubildung bekanntgegeben. Es handelt fick um eine Arbeitsgemeinschaft, die den im Gar Württemberg-Hohenzollern bestehenden Ver> einen und Gesellschaften volksbildender Arl übergeordnet ist nnd sie im Interesse eftiet einheitlichen Erziehungs- und Bildungsarbeij betreut. Auf diese Weise werden viele orga« nisatorische Mängel vermieden werden können deren Ursache in der bisher noch nicht im nötii gen Maße vorhandenen Zusammenarbeit zwi- schen den verschiedenen privaten Vereinen zrs suchen ist. Man konnte hie und da feststellen, daß die Vortragsthemen solcher Privatgesell, schäften sich üherschneiden oder daß beispiels­weise innerhalb eines ganz kurzen Zeitraumes zwei verschiedene Veranstalter Vortrage übet dasselbe Thema halten lassen. Das Deutscht Volksbildungswerk in der NS.-Ge- meinsSaftKraft durch Freude" wiN, mit Durchführung der gesamten Erwachsenenbil­dung beauftragt. Zum Leiter der Arbeitsge­meinschaft im Gau Württemberg-Hohenzoller« wurde von Gauleiter Reichsstatthalter Murt Gauschulunasleiter Dr. Klett ernannt, zu seinem Geschäftsführer Gauvolksbildungswarf Etter. Die weltanschauliche Schulung wird nach wie vor alleinige Aufgabe der Partei bleiben.

Der Kultminister in Ludwigsburg

Ludwigsburg. Ministerpräsident Mergen- thaler Werlte hier in seiner Eigenschaft als Kultminister in Begleitung von mehreren lei­tenden Beamten fernes Ministeriums. Ober­bürgermeister Dr. Frank empfing den Mini­sterpräsidenten auf dem Rathaus, wo eine Be- svrechuiia über aktuelle Schulfragen stattfand

Seltsames Naturschauspiel

Haiterbach, Kreis Calw. In einer der letz­ten Nächte konnte man ein seltsames Natur­schauspiel hier beobachten. In dem sumpfigen Gelände-unterhalb des Sportplatzes leuchtet« plötzlich ein etwa zehn Quadratmeter großes Stück Sumpfwiese hell auf, als hätten sich unzählige Glühwürmchen ein Stelldichein gegeben. Wenige Augenblicke später begannen ringsum- in rascher Folge kleinere, etwa wagenradgroße Flecke aufzuleuchten, bald schwächer, bald Heller, bis das Ganze sich in eine hellschimmernde Fläche verwandelte.

Lin Arlauber zweifacher Lebensretter

Sigmaringen. Der auf Urlaub weilende Unteroffizier Karl Müller rettete im Strandbad unter eigener Lebensgefahr einen jungen Mann, der bereits bewußtlos gewor­ben war, vor dem Tod des Ertrinkens. Am Tage darauf geriet ein zwölfjähriger Junge in die Gefahr des Ertrinkens. Auch ihn konnte der Urlauber glücklich an Land bringen.

Ser IIS.

HI. Gefolgschaft 1/401. Am Sonntag treten die Jungen, die das HJ.-Leistungsabzeichen ab­zulegen haben, um 7 Uhr vor der Alten Post an. Gepäck ist nicht mitzuoringen, dagegen, soweit vorhanden, Karte und Meloeblock.

DJ. Fähnlein 1/401. Sonntag: Abnahme des Leistungsabzeichens (GEL). Antretendes Stand­orts (ohne Jgz. 4 und 5) um 7.30 Uhr auf dem Marktplatz. Tadell. Uniform.

BDM. Mädelgruppe 1/4V1. Spielschar am Montag antreten um 17.30 Uhr am Bahnhof in Calw, um 18.15 Uhr am Bahnhof Liebenzell. Tadell. Dienstkleidung. Blumen mitbringen.

JM.-Gruppe 1/401. Montag: 13 Uhr Antre­ten der gesamten JM.-Gruppe amSchiff". Kartoffelkafersuchen. Mittwoch: 15 Uhr An­treten der JM.-Gruppe am Salzkastcn. Körbe sind mitzubringen! Ueoer die Ferien sind 1 Pfd. Heilkräuter zu sammeln!

f

von 22.25 bis 5.02 Uhr

Ulli» immer liegt das Her;

Noman von Else Iung-Lindemann. 49. Fortsetzung)

Vom Kos her ertönte Motorengeräusch. Aha, jetzt waren die Ausreißer zurückgekehrt. Ditt- mar hatte Hunger und freute sich auf das Essen. Was war das jetzt immer für eine frohe, kleine Tafelrunde, die ihn zu den Tisch­zeiten umgab! Sogar die Halunken, seine drei Sprößlinge, waren sittsamer geworden. Das hatte Antje van Wickevoort vollbracht, und Dittmar beglückwünschte sich noch nachträglich zu seinem Einfall, das nette Holländerfraüchen eingcladen zu haben. Ihre Nähe war auch für Marlene wie eine gute und heilsame Medizin gewesen.

^allo? Was war das? Besuch?

Das war doch eine Männerstimme?

Dittmar lauschte.. Wer konnte es sein? A??- ^ warf das Handtuch fort.

^ "nd l'ef hinaus. Auf der

ihr und küßte ihtt San^'" ^

war doch Heycken! Er kannte ihn fluchtig, aber es war nicht aut

" °---°-°^ s«"'

Smd Sie denn ganz des Teufels? W- bat Sie gebeten, in mein Haus zu kommen? schrie er Heycken an, blaurot im Gesicht '

Hatte Marlene nicht beschwichtigend di wahrhaftig, er hätte sich mi geballten Fausten auf den Eindringling ge stürzt und ihm stiNL schlechte Meinung mit eii paar kräftigen Boxhieben zu verstehen gegeben ,^"§r/lcken ist gekommen, sich bei >nir zu ent . sagte Marlene,er will alles au machen, was er mir angetan bat."

Eutmachen was heißt das?" knurrte Dittmar erbost.Mit Händchengeben und ein paar wehleidigen Worten ist das nicht getan! Wissen Sie überhaupt, was Sie angerichtet haben, und daß es, gelinde gesagt, eine Schur­kerei war? Solche Burschen wie Sie können wir nicht gebrauchen! Hier draußen im fernen. Land trägt jeder einzelne von uns doppelte Verantwortung: für seine eigene Ehre und die Ehre des Vaterlandes!"

Sehr bleich und mit zusammengebissenen Zähnen stand Heycken da. Es war peinlich und demütigend, daß er sich in Marlenes Ge­genwart so herunterputzen lassen mußte, ohne ein Wort zu seiner Verteidigung sagen zu kön­nen. Dittmar hatte ja recht, und weil er das hatte, hieß es stillhalten und auch diesen Teil der Buße ohne Widerrede auf sich nehmen.

Endlich verebbte Dittmars Zorn.Wie ha­ben Sie sich das mit dem Eutinachen eigent­lich gedacht?" fragte er etwas ruhiger.

Ich wollte zu Eiscnlohr fahren und alles klarstellen."

In diesem Augenblick kam Antje mit den Kindern zurück. Heini, der Jüngste, war der erste, der aus dem Wagen sprang und über den Hof lief. Er sckwana einen derben Stock in der Hand und rief schon von weitem:Papa, Tante Antje hat gesagt'

Plötzlich schrie M auf,.gellend, in Todesangst.

Mit wütendem Fauchen hatte sich eins Bril­lenschlange vor dem schreckerstärrten Kinde auf- gerichtet. Böse züngelnd und zischend pendelte sie mit geblähtem Hals hin und her. Doch ehr sie sich zum Biß emporschnellen konnte, war Heycken mit drei Sprüngen bei dem Jungen, entriß ihm den Stock und erschlug das gesähr. siche Reptil. Dann nahm er das zitternde, l" Schweiß gebadete Kind auf den Arm. Als er sich umwandte, stand Dittmar vor ihm. Er war blaß bis in die Lippen und konnte vor Erregung kaum sprechen.

Heycken, das vergesse ich Ihnen in meinem ganzen Leben nicht", sagte er bewegt, nahm ihm den Jungen ab und drückte den Weinenden fest an sich.

Heycken stieß mit dem Fuß gegen die tote Schlange.Es war wirklich keine Heldentat", brummte er verlegen.

Aber es hat vieles wieder gutgemacht", sagte Marlene, die zu ihm getreten war und rym die Hand reichte.

Als er sich verabschieden wollte, widersprach Dittmar.

Nein! Erst werden Sie mit uns essen, Heycken, und dann begleite ich Sie nach Me- dan. Ich habe dort auch noch etwas Wichtiges zu erledigen."

*

Seit Marlene nicht mehr in seinem Hause lebte, war Eisenlohr nur noch zum Schlafen heimgekommen. Die Mahlzeiten nahm er fti einem Hotel in der Stadt ein. Er ertrug die verwaisten Räume nicht, in denen ihn alles an seine Frau erinnerte, aber auch außerhalb seines Hauses wurde er nicht mehr Herr der quälenden Fragen und Zweifel. Seine Arbeit "(t darunter, und sein« Nerven waren so em­pfindlich geworden, daß sie den Ueberanstren- mngen kaum noch standhjelten, die er sich in Mier. Rastlosigkeit zumutete, und mit denen er ich zu betäuben versuchte.

> Wieder war ein langer Arbeitstag um. Ei­senlohr wusch sich die Hände, sprach noch ein paar Worte mit seinem Assistenten, zog den weißen Kittel aus und hing ihn an den Haken neben der Tür. Er tat alle diese Verrichtun­gen sehr langsam, als könnte er damit das tägliche, trostlose Heimkommen noch etwas hinauszögern. Mit einer müden, erschöpfenden Bewegung strich er sich über die Stirn. Der Kopf schmerzte, die Augen brannten ihm, und als er die Treppe hinunterging, griff seine Hand haltsuchend nach dem Geländer.

Was war das? Schwindel? OL er einmal zu van Wickevoort ging und sich untersuchen ließ? Ach, was nützte das! Er wußte ja selbst, was ihm fehlte, und der Kollege würdet Fragen stellen, die er ihm nicht beantworten! konnte. Er brauchte nichts als Schlaf, Schlag und nochmals Schlaf. Aber der mied ihn seit' Wochen seit Marlene fort war, denn der dumpfe lethargische Zustand, in den sein Kör- per verfiel, wenn er sich spät in der Nacht zur. Ruhe legte, hatte mit tiefem, erholendem' Schlaf nichts gemein.

Vor dem Garten seines Hauses stand ein Auto. Eisenlohr kannte es nicht. Wer mochte' zu so vorgerückter Stunde noch etwas von ibm wollen?

Einen Augenblick dachte er an Marlene und blieb in jähem Erschrecken stehen. Sein Herz klopfte hart und schnell. War sie zurückge­kommen?

Immer hatte er heimlich auf ihr« Rückkehr gewartet und hatte nie daran gedacht, daß vielleicht Marlene nur auf ein einziges Zei­chen, auf einen Ruf von ihm hoffen könnte.' Wie leicht wäre es ihr dann geworden, heim- zukehren, wie einfach hätte sich alles andere gelöst. ^

Eisenlohr schritt rascher aus. Im Gartens lief ihm Li Pung entgegen, einer der Boys. >

Mister Doktor, Besuch ist da!" rief er hef­tig aestikulierend.

Wer ist es?"

Li Pung nicht wissen, wer fremde, weiße Herr sein."

Heber Eisenlohrs Gesicht glitt ein Schatten. Er hätte es sich denken können, daß Marlene nicht aekommen war.

(Fortsetzung folgi.)

A8.-kressv ^VUrttsmderg (Zwbll. KesLmtlelluvk 6. Lose v « r. LluttxsN. k'rieöriedslr. 13. Vgriaxsleiter uvö Isiler k. ll. 8 o k o » 1 s, Vsrlsx: KclinLi'rvlalcl >Vl»dt