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- Enther ließ schon in den 7>tchren nach Hem Anfänge der Neforiuaston die von ihm und einigen seiner Zeitgenossen verfertigten > gastlichen Lieder von JohannWaltyrr in vier Stimmen bringen, und gab sie der Äugend in die Hände. Ja, er versah selbst in der Folge bei wiederholter Herausgabe seines Gesangbuches mehrere biblische Lob» gesange mit vierstimmig gesetzten Melodien, zum deutlichen Beweise, wie sehr ihm ein harmonischer, aus mehreren Stimmen zu­sammengesetzter Gesang gefiel, und wie gern er die en Gei »g auch beim bsscntlichen Gottes-Dienste angewendet sah. Er hat sich daher als Begründer der geistlichen Musik in seiner Kirche, von deren Nsth- wendigkeit und Nutzen er lebhaft überzeugt .- War, hoch.verdient gemacht, und verdient

auch in-dieser Rücksicht den wärmsten Dank der spatesten Nachwelt.

' Vorschläge zur Meuschenrettung bei

brennenden Gebäuden,

st tFortsetzung des in Nro. s-.--««<^oche,»e»

^ ^ütriirels.)

HI. DaSÄuffangen unbHerabhvlen brr zu Rettenden.

Glaser in seinen Vorschlägen S. 1Z1. und folg, schlägt zur Rettung der Menschen, Tücher vor, zu welchen man zwar Tisch» und Fuhrmanns u. dergl. Tücher brauchen , besser aber ein eigenes in Bereitschaft hal­ten soll. Dieses ist ein leinene«, noch bes­ser hänfenes Tuch, welches man bei einer entstandenen Feueröbrunst sogleich mit Was­ser benetzt, damit es von Feuerfunken nicht leicht anbrenncz womit man manchem oben auf einem Gebäude in der Gefahr zu ver­brennen befindlichen Menschen das Leben «och retten kann, wenn man es.mten von 4 oder mehreren starken Männern, gelinde auSgespannt, Vorhalten, und den in Brand- Gefahr schwebenden Menschen auf solches ausgespannte Luch herunterspringen laßt. Damit ein solches Tuch, welches entweder wie ein gemeines oder längliches Viereck »- zusammen genäht sepn kann, nicht, nur an seinen 4 Ecken ober Zipfeln, sondern auch am Rande seiner Zivischentheile fest ange« faßt und gelinde ausgespannt gehalten wer.

den kbnne, tst ndthkg, daß man von eben so starkem leinen Luche etwa spannenbreite .-"Streifen, von genügsamer Länge nehme, und sie in der Mitte dergestalt zusammen, drehe oder umwickle, daß solcher umgedr hte Theil als ein Strick eine Handhabe alHede, und dann die drcitgebliebenen Tuchfirrifen oder Flügel ous das große Luch fest ange­näht werden, und zwar so, daß sie, vom Rande des großen Tuchs an, eine Spanne weit über das große Tuch Hinwege- chen. Wenn nun an einem solchen Auffang Luche an sedcr Ecke und auch an den Z .schen» thcilen 4 ooer 6, bis 8 dergleichen Hand­griffe fest gemacht sind, und damit das Lug, von starken Menschen gelinde aus, gcsp.nnt vorgchaltcn wird, so kann man nicht allem in Brandgefahr mit befindliche Kinder, von oben herab, auf solches Tuch . also fallen lassen, daß sie keinen erheblichen Schaden nehmen, sondern es kann auch eine erwachsene Person herunter auf ein solches Tuch springen, ohne von solchem Sprunge starken Schaden zu nehmen. Und gesezt auch, es würde-ein solches vorgc» haltcneS Luch von einem herabspringeuSeii sehr schweren Menschen auch bis auf die Erde niedergedrückt, oder das Tuch zernsie etwa gar, so würde doch sehr wahrschein­licher Weise dadurch die Gewalt des Herab- sallcns dermaßen unterbrochen werden, daß e« auch dem schwersten Menschen wenig oder nicht« schaden würde, wenn er bei dem Auffallen auf da« Tuch zugleich auf die Ecoe stieße. Damit ein solches Tuch weniger zerreißen mdge, kann man auch wohl an dessen untere Seite einige Streifen von starkem GurtbanöS, (der­gleichen die Sester verfertigen) kreuzweise gelegt, annähen.

Die Aufsicht über ein solches Tuch wäre etlichen Personen besonders zu übergeben, welche dafür zu sorgen haben, daß cs, nebst den Feuerspritzen sogleich mit zur Brandstelle gebracht, auch nach gelöschtem Feuer wieder zurückgebracht^-und, nachdem man etz vorher vdlliq trocken^werden lassen , wieder lm Spritzenhaus^, bei dem andern Feuergeräihe trocken ausbehalten werde.

(Die Fortsetzung folgt.)

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