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Den 1. Sept. Hrn Riß, Gastgeber zum römischen Kaiser, ein Mädchen.

5. dem Beck Schlaier ein Knabe.

Copttlirte:

Den 5. Sept. Christian Caspar Schweig­hofer, Schuhmacher, mir Marie Eli- sabethe Metz, Bäckers und Holzmes- scrs led. Tochter.

--Johann Friedrich Sinn, neu-

angenommener Bürger und Glaser allhier, mit Rosine Louise Sattler, Glasers hink. led. Tochter. Gewordene:

Den Z1> Auz. Juliane Tablte Kehrer, Weing. hinter!. Tochter, starb an Lungenlähmuug. alt 66 Jahr.

- dem Schuhmacher Klein ein

Knabe an Gichtern, alt 6 Wochen.

4. Sept. Rosine Haag, Schneiders

Ehefrau, starb am Mutter-Krebs, alt ^2 Jahr. __.

Anekdoten und Erzählungen.

(Beschluß.)

Mein Herr, sagte einer dieser Leute in einem feierlich . ernsthaften Tone zu ihm, sind Sie nicht der Prinz von C.? Ja, mein Herr. Sind Sie nicht letzten Frei­tag bestohlen worden? Ja, Herr. Um welche Summe? Um fünfhundert Dukaten. Worin befanden sic sich? In einer grünen Börse. Haben Sie Je­manden dieses Diebstahls wegen im Ver­dacht? Emen Bedienten, welchen ich zu Venedig in meinen Dienst nahm. Wür­den Sie ihn wohl wieder erkennen? Oh­ne Zweifel. Bei diesen Worten stieß der Polizcibeamte mit dem Fuße einen schlechten Maniel. auf die Seile, uud enthüllte einen Leichnam, welcher eine grüne Börse in der Hand hielt. Sie sehen, mein Herr, setzte rr hinzu, daß das Verbrechen bestraft wor­

den. Hier ist ihr Geld. Nehmen Sie es wieder, und reisen Wie weiter; aber hüten Sie sich wohl, sich ;e wieder in einem Lande betreten zu lassen, wo Sie die Weisheit der Regierung 'verkannt haben.

Der Doktor Galabcrt, ein Poven^ale, war in ganz Lyon durch seine ausgezeich­nete Knauserei berüchtigt. Seit Langem lag er dem Schauspieler Frvgöree m den Ohren, daß er einmal mit um, zu Mittag speisen mbchte. Frvgöres , der die guten Bissen lieb­te, hütete sich wohl, die Einladung anzu- nrhmen. Eines Tages jedoch drang Gala- berr so sehr in ihn, daß er sie nicht wei­ter ausschlagen konnte. Er gierig also mit dem Dokior nach Hause. Man setzte sich zu Tische, und eS erschien eine Suppe, d^e weder den Geschmack noch die Farbe der Fleischbrühe hatte. Der Schauspieler schluckt ein Paar Löffel voll hinunter und schneidet eben so viele Gesichter. Herr Frogöres, wie finden Sie dieses Gericht? Vor­trefflich. Nun, Sie sollen gleich das Rindfleisch sehen,, das darin gekocht wor­den, und welches nicht grdßcr als ein Kork- pfrvpf ist. Wirklich brachte man das Rind­fleisch, welches nicht viel grdßcr als ein Kork, wohl aber ein wenig zäher war. Dies ist mein gewöhnliches Mittagessen, sprach der nüchterne Doktor; heute aber null ich Ihnen was Rechtes zum Befien ge­ben. Jeanneton, bringe S»e uns die zwei Rvstrippchen, welche ich vorgestern gekauft habe; wir werden wohl jeder das setnige essen. Die beiden Rippchen werden vorge­setzt. Galaberk verschneidet das eine, be­halt dar Fleisch für sich, und legt dem Gaste das Bern vor; das Nämliche thut er mit dem andern. Frogöres schäumte vor Wuth und vor Hunger. Herr Frogöres, sagte ihm endlich der Arzt, wollen Sie eine Vortreffliche Hammelökeule essen ? Recht gern, erwiederte der hungrige Komddiant. Nun, da dürfen Sie nur eine solche kau, fen, sie drei Lage in den Essig legen, recht mürbe werden lassen und dann in ih­rem Safte braten. Dieses Gericht ver­sah den Nachtisch.