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Tübingen. Wer einen guten Theil Keller, nahe beim Markt in Bestand neh­men will, erfahrt bei Ausgeber wo?

Tübingen. Von den mahlerischen Ansichten, von der Gegend von Tübingen, herauSgegeben von Carl Dbrr, sind wieder Exemplare bet Herrn Dsiandcr, und bei Unterzeichnetem zu haben.

Den Z. September 1824.

Friedrich Dbrr.

Victualien-Preißr. Ochsenfleisch . . 1 Pfund 7 kr.

Rindfleisch . . 6

Hammelfleisch . . 7

Schweinfleisch mit Speck 7

ohne 6

Kalbfleisch . . 5

Brod-Laxe»

8 Pfund Kernenbrod . . 18 kr.

8 Nuckenbrod . . 16

1 Kreuzerweck schwer . 9 Lth. 2 ZQ.

Tübingen. (Fahrnißauction.) Wer Schrcinwerk, worunter Tische, vorzüglich Kästen und Bettladen sich befinden, und allgemeinen HauSrath kaufen will, kann sich Donnerstag den 9 . d. M. in der obern Etage des Bierbrauer Schott- schen Hauses unterm Haag Morgens g Uhr einfinden.

Tübingen. (Freischießen.) Da -aS auf den Bartholomair Feiertag ange­kündigte Freischießen wegen übler Witte­rung nicht abgehalten werden konnte, so wird dasselbe unter den nemlichen Bedin­gungen am

Matthair Feiertag den 21. September statt haben.

Schühengesellschaft.

Wöchentliche Frucht» Fleisch» und Brod -Preiße.

In Tübingen, am z» September 1824. Frucht-Preiße.

Dinkel 1 Schfl. Z fl. zfl. 29 kr. 4 fl.

Haberl 2 fl. 14 kr. Zfl>8 kr.Zfl. 20 kr. Kernen 1 Sri. Haber 2Z kr.

Gersten-45 kr. Roggen

Erbsen - Bohnen 40 kr.

Wicken- Linsen

Anekdoten und Erzählungen.

Ein vornehmer Herr, welcher sich einige Zeit zu Venedig aufgehaltcn batte, wurde um eine beträchtliche Summe bestohlen, was ihn so sehr aufbrachte, daß er sich für be­fugt hielt, einige beleidigende Reden gegen die Polizei von Venedig auszustoßen, wel» che, wie er sagte, die Fremden eher aus- spionire, als für ihre Sicherheit wache. Einige Tage hernach verreisete er. Auf der Hälfte des Weges von Venedig nach der italienischen Küste hielt seine Gondel auf einmal stille. Er fragte nach der Ur, fache. Der Schiffer antwortete ihm, er dürfe keinen Schritt weiter fahren, weil ein Schiff mit rothem Wimpel ihm das Zei­chen gebe, still zu halten. Alsobald erin­nerte sich der Reisende der Neben, die er geführt und aller unglücklichen Ereignisse, welche man ihm zu Venedig über dieses Ka­pitel erzählt hatte. Mitten auf den Lagu­nen zwischen Himmel und Wasser, ohne Hülfe, ohne Mittel zu entfliehen, erwar­tete er diejenigen, welche ihn verfolgten. Sie kommen heran, besteigen seine Gondel, und fordern ihn auf, ein wenig in die ihrige herüber zu kommen. Er gehorchte, nicht

ohne düstere Ahnungen.

(Beschluß folgt.)