Tübingen. Wer ri'nen Thkil Scheuer bei der Pulvermühle kaufen will, kann sich bet Beck Stolz melden.

Anzeige von Gebohrnen, Eopulmen und Gestorbenen.

In Tübingen. Gedornc:

Den 15. Dec. Hrn. Wist, Schullehrer an der Nutschen Schule, ein Knabe.

-dem Schneider Winter ein Knabe.

dem Widmann, in Diensten bei

Sr. Durch!, dem Prinz Alexander von Württemberg» ein Mädchen.

-dem Wring.Traütwein ein Knabe.

dem Wckng. Kost ein Mädchen.

-- demIimmermannLuzelnMädch.

Gestorbene:

Den r r. Dec. dem Hafner Späth starb ein Knabe am Steckflnß, all 2 Tag.

-Fr Maria Agnes Groß, Schul»

lehrerS an der te ruschen Knabenschule Ehefrau, am Nervenfieber, alt 66 Jahr. ' iz. dem Veck Heckenhauer starb «in Knabe am Sreckfluß, alt I Jahr.

14. Barbara Däublerin, leb. starb

an Entkräftung, alr 78 Jahr.

Anekdoten und Erzählungen.

Sonderbarer Wahnsinn.

Vor einiger Zeit har sich in Wien ein gan) besonderer Fall ereignet« Irgend eine Ma» Nie treibt den davon Befallnen, den Frey» mann (Scharfrichter) zu sich zu laden. Er führt ihn in das abgelegenst« Zimmer de» Hauses,, schließt die Thür« ab, und wirft den Schlüssel zum Fenster hinaus. Nach­dem dieses zur großen Verwunderung des Frey» mannes geschehen, macht ihm der Unglück­

liche ganz kaltblütig den Antrag, er solle und müsse ihn in diesem Zimmer ohue Verzug aushangen! Der Freyniann entschuldigt sich mit dem Mangel des dazu ndthigen Appa» rars, eines Strickes, rine-Nagels.Da­für ist gesorgt" hies eS, der erforderliche Nagel wäre bereits in die Wand eingeschlagen, (wirk­lich war e» so) rr trüge seinen Körper voll­kommen , dieses wäre schon erprobt» und dir Strick wurde ihm hirmlt zu seiner Amtshand­lung überreicht. Zu gleicher Zeit zog aber der Bittsteller ans seiner Tasche zwei Beweg» grünte, di« leider den Freywann überzeugten, daß der Bitte deS Supplikanten nicht zu wi» derstrhen sey, zwei geladene Pistolen! Zu einem bösen Spiel muß man eine gute Miene wachen dachte sich der Freymann, und dachte auf eine Kriegs »List zur Entwaffnung seines Gegners.Gut, sagte er, ich will ihren Willen erfüllen, allein eine Bitte wer» den Sie mir auch nicht versagen, weil ich weiß, daß Sie mich nicht unglücklich machen wollen. Sie sehen ein, daß, wenn ich Sie aushänge, ich mich der größten Verantwort» lichkcit auSsetze, wofern Sie mich nicht durch eine schriftliche Erklärung Ihrer Willensmei­nung decken. Ist dieß geschehen, dann soll ohne Verzug Ihr Wunsch erfüllt werden." Der freywillige Delinquent fand dirse Bitte billig, wies dem Erecutor seinen Platz an, legte die 2 Pistolen vor sich auf dm Tisch, und stellte die verlangte Urkunde in bester Form Rechten- aus. Mittlerweile hatte aber der Freymann Muße seine Lage zu überdenken, und machte die eben nicht erfreuliche Bemer» kung, daß wenn auch die zwei geladenen Pistolen zu beseitigen wären, er sich doch ganz in der Gewalt de- Stricklufligen finde, weil diejer wenigstens zweimal so stark fty