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schwer getroffen durch de« Ausfall der französischen Flotte." In der nachfolgende« Schilderung Churchills über sein Eingreife» in den letzten Tagen nnd Stunden bekannte er offen, daß seine ganze Angst und Sorge allein darum kreiste, die Hand der bri­tischen Admiralität ruf die französischen Flottengeschwader zu legen.

Am «. Ami sei die britische Regierung auf ein Telegramm Reynauds zu einer Kabinettssitzung zusammengetreten. Als Er­gebnis dieser Sitzung wurde ein Telegramm au die französische Regierung gesa«dt, in der gefordert wurde, daß in den offiziel­len Wasfenftillftandsoerhaudlungen die Ehre Frankreichs nicht berührt werden dürfe und die britische Regierung als Bedingung ihrer Zustimmung zs einem französischen Separatfrieden die Ueberfuhrung der gesamten französischen Flotte in die Häfen Frankreichs bzw. des englischen Weltreichs und ihr dortiges Ver­bleiben bis z» Ende des Krieges verlangen müsse.

Jetzt hört man, so «einte Churchill mit bebender Stimme, dass die französische Flotte noch den Abmachungen von Compisgne bzw. Rom in ungenannten Häfen unter deutscher bzw. italieni­scher Kontrolle konzentriert werden solle. Mit der alten Unver­schämtheit wagte es dann Churchill, Zweifel in die feierlichen deutschen Erklärungen, keiues dieser Schiffe gegen England be­nutzen zu wollen, zu setzen. Was die Zukunft des jetzt beginnen­den englischen Verteidigungskrieges betreffe, so meinte Churchill, dass er im Augenblick nichts zu sagen habe.

Neues vom Tage

General Nogues wahrt Disziplin

Tetua«, 27. Juni. General Weygand hat in einem Telegramm an den Chef der französischen Afrika-Streitkräfte, General No­gues, alle französischen Offiziere zu Disziplin, Gehorsam und Ver­trauen auf Marschall Petain aufgefordert. Frankreich habe gegen einen überlegenen Gegner gekämpft, aber die Waffen strecken müssen. Der Waffenstillstand sei hart, aber niemand, der nicht selbst an den Schlachten teilgenommen habe, könne sich eine Vor­stellung von der Lage Frankreichs machen.

General Nogues sandte dieses Telegramm an die Ober­befehlshaber der Truppen in Marokko, Algier und Tunis. Er fügte eine Aufforderung an die Behörden in Französisch-Nord- afrika hinzu, dem Befehl der Regierung nachzukommen. Auch der Oberbefehlshaber der Marokko-Truppen, General Francois, der die Tagesbefehle der Generale Weygand und Rogues im Rundfunk verlas, hat bereits zu Gehorsam und Ord­nung aufgefordert.

Keine Aenderung des türkischen Verhaltens

Jstambul, 27. Juni. In der Vollsitzung des Parlamentes am Mittwoch erklärte Ministerpräsident Sa yd am, der Eintritt Italiens in den Krieg habe keine Aenderung des Verhaltens der Türkei bewirkt. Die neue Lage sei von der türkischen Regie­rung reiflich geprüft worden, die den zuständigen Mächten mit­geteilt habe, dass die Türkei sich nicht gezwungen fühle, in den Krieg einzutreten, solange sie nicht selbst ange­griffen werde. Die militärischen Vorbereitungen der Türkei seien gegen niemand gerichtet, sondern dienten allein der Auf­rechterhaltung des Friedens.

Nur noch Geschäftsträger in London

Vaucoin über die Beziehungen nach Churchills-Verrat

DNB Genf, 27. Juni .Der französische Außenminister Bau- doin bezeichnet« vor der Presse seine Tätigkeit unter den ge­genwärtigen Umständen als sehrdelikat". Vaudoin umritz kurz die Stellung Frankreichs zu den Hauptmächten. Dabei kam er auf England zu sprechen und erklärte, Churchills Haltung der bekanntlich in seiner zynischen Unverfrorenheit dem geschlagenen FrankreichVerrat" der englischen Sache vorgeworfen hatte habe in Frankreich ein Gefühl schmerzlichen Erstau­nens hervorgerufen. Diese englische Haltung sei noch unter­strichen worden durch die Aboerufung des britischen Botschafter. Der französische Botschafter in London sei daraufhin zurückgetreten. Frankreich gedenke nicht, ihn unver­züglich zu ersetzen, wenn es auch durch einen Geschäftsträger ver­treten bleibe.

Eden kämpft mit Rundfunkrede

Der Kriegsverbrecher bangt vor der Stunde der Entscheidung

Berlin, 27. Juni. England zittert vor Angst. Diesen Eindruck hinterliess eine Rundfunkrede, die Anthony Eden, den Bri­tannien sich zum Kriegsminister der letzten Schlacht erkoren hat, am Mittwoch abend hielt. Durch krampfhaften Optimismus und bombastische Prahlereien versuchte der Kriegsverbrecher, dem englischen Volk Hoffnung zu machen, dass die schweren Stunden, die ihm jetzt dank des unablässigen Wühlens und Hetzens der Politikaster seines Schlages bevorstehen, vielleicht doch noch glimpflich ablaufen könnten. Allzu viel Tröstliches wußte er aber nicht vorzubringen. Noch nie sei England so gut zur Verteidi­gung bereit gewesen, womit er schliesslich auch recht hat, denn seit 800 Jahren drohte der Insel auch nicht mehr die unmittel­bare Gefahr wie heute; noch nie stand England auch so allein wie heute. Schlapp war auch sein Trost mit deräußerst mäch­tigen" Luftwaffe. Sollte sie nicht immer zur Stelle ein so schränkte er weise die Vorschusslorbeeren ein, dann müsse man sich sagen, dass sie anderswogute Arbeit" leiste wahrschein­lich Lei heimtückischem nächtlichem Bombenabwurf auf friedliche Zivilisten.

Für denFalleinesAngriffesaufdieJnsel wusste Eden keinen anderen Rat als:Dann müssen wir Gegen­angriffe machen". Offenbar stellt sich dieser Dandy, der nie Soldat war, das genau so einfach vor wie das Reden am Lon­doner Rundfunk. Was soll man von einem solchen Wicht halten, der nach all denmutigen" underfolgreichen" Rückzügen die Weisheit von sich gibt,keine Schlacht kann gewonnen werden, wenn man auf der Verteidigungsstellung bleibt". Bisher hat England nur bewiesen, dass esseineBundesgenossenim Stich läßt und die eigenen Truppen schont. Bei dieser Sach­lage aber von bewiesenemOffensivgeist" zu sprechen, ist eine Frivolität, wie sie sich nur dieser bedenkenloseste aller britischen Kriegstreiber leiste« kann.

Pittman rät England Kampfaufgabe

Washington, 27. Juni. Der amerikanische Senator Pittman, der Vorsitzende des Außenpolitischen Ausschusses des Senats, gab vor der Presse eine Erklärung ab, in der er sagte, es sei ganz klar, daß Deutschland die Vormacht Europas werden werde. Es sei ebenfalls kein Geheimnis, daß Groß­britannien zur Verteidigung seiner Insel völlig unvorbereitet sei. Alle Hilfe, die die Vereinigten Staaten England geben könn­ten, würde das Ende nur verzögern.

Der Senator begrüßte (!) dann Churchills Vorschlag, den Sitz des englischen Königs und der gesamten Londoner Regierung nach dem amerikanischen Kontinent zuverlegen, und sagte, es sei zu hoffen, daß dieser Plan nicht

Nagolder TagblattDer Gesellschafter" __ Freitag, den 28. Juni I SIS

Atttersreuze für tapfere Soldaten

DNB. Berlin, 27. Juni. Der Führer und Oberste Befehls­haber der Wehrmacht hat auf Vorschlag des Oberbefehlshabers des Heeres, Generaloberst von Brauchitsch, an folgende Offiziere das Ritterkreuz zum Eisernen Kreuz verliehen:

Generaloberst Ritter von Leeb, Oberbefehlshaber eine Hee­resgruppe.

Generaloberst von Witzleben, Oberbefehlshaber einer Armee.

Oberleutnant Lingner, Kompaniechef in einem Infanterie­regiment.

Leutnant Prochazka, Kompanieführer in einem Jns.-Rgt.

General der Artillerie Dollmann, Oberbefehlsh. einer Armee.

General der Panzertruppen von Vietinghoff gen.von Scheel, Kommandierender General eines Armeekorps,

Generalleutnant Fahrnbacher, Kommandeur einer Infanterie­division,

Generalleutnant Koch-Erpach, Kommandeur einer Infanterie­division.

Oberleutnant Walther, Stoßtrnppführer in einem Baulehr­bataillon.

Oberleutnant Oeckel, Kompaniechef in einem Schiitzen-Rgt.

Leutnant Semmer» Kompaniechef in einem Jnsanterie-Rgt.

Auszeichnung der Helden von Narvik

Ritterkreuze für besonders verdiente Offiziere der Kampfgruppe

Berlin, 27. Juni. Der Führer und Oberste Befehlshaber der Wehrmacht hat folgenden Offizieren der G r u p p e N a r v i k das Ritterkreuz zum Eisernen Kreuz verliehen: Oberst Windisch. Oberstleutnant Sorko, Major Stautner, Major von Schleebriigge, Hauptmann Schönbeck, Leutnant Rohr.

Oberst Windisch hat die Nordgruppe im Raum von Narvik unter ständigem persönlichem Einsatz so hervorragend geführt, daß die vom Feind mit stärksten Kräften immer wiederholten Durchbruchsversuche bis zum siegreichen Ende des Kampfes ab­geschlagen wurden. Das von ihm geführte ostmärkische Gebirgs­jäger-Regiment bildete den Kern der Verteidigung. Oberst Win- disch ist es zu danken, daß das Regiment allen Stürmen und Witterungsunbilden getrotzt hat, daß es in ungebrochener Kraft standhielt und daß es Sieger blieb über den in jeder Hinsicht stärkeren Gegner.

Oberstleutnant Sorko hat sich bereits in Polen als ein außer­ordentlich tapferer Offizier bewährt, der für seine hervorragen­

den Leistungen mit dem EK. II und EK. I ausgezeichnet wurde. Beim Einsatz in Norwegen bildete die Gruppe Sorko von Stein- kjer an bis zum Abschluß der Operationen bei Helemoboten die Spitze der Division. Der unermüdlichen Tatkraft, Umsicht und Energie des Oberstleutnants Sorko ist es zu danken, daß die Spitzengruppe auf dem über 700 Kilometer langen Vormarschweg nicht nur außergewöhnliche Geländeschwierigkeiten und Hinder­nisse überwand, sondern auch in selbständigem Einsatz, in zähesten Gefechten den zum Teil zähen Widerstand mehrerer bester eng­lischer und norwegischer Bataillone brach. Das Erscheinen der Gruppe Sorko bei Helemoboten hat zweifellos mit dazu bei­getragen, den vor Narvik kämpfenden Feind zum Abzug zu zwingen.

Major Stautner setzte als Bataillonskommandcur in schwe­rem Feindseuer nach eingehenden persönlichen Erkundungen sel­ber den erfolgreichen Angriff der Kompagnie Schönbeck an. Das Zurückwerfen des Feindes war für die ganze Kampfgruppe von entscheidender Bedeutung. Die Fortsetzung der Feindangriffe verschob sich um Tage, so daß Major Stautner sein Bataillon in­zwischen so vorzüglich zur Verteidigung einsetzen konnte, daß der Feind keine größeren Angriffe westlich Elvenes mehr wagte, wo immer Feindlandungen zu erwarten waren.

Major von Schleebriigge hat mit seiner Kompagnie von Hundalen aus gegen die schwedische Grenze ein dort stehendes norwegisches Bataillon angegriffen und dieses völlig aufgerieben. Erst dadurch kam die ganze Erzbahn bis zur schwedischen Grenze in deutsche Hand. Bei allen späteren Abwehrkämpfen hat er sich an den Brennpunkten der Kümpfe durch hervorragende Tapfer­keit und tatkräftige Führung der ihm unterstellten Einheiten ausgezeichnet.

Hauptmann Schönbeck hat nur mit seiner Kompagnie bei Uyland Dalstetten in schwierigstem Gelände einen weit über­legenen Feind angegriffen. Er hat dabei das norwegische 1. Ba­taillon IR. 12 aufgerieben, über 200 Gefangene gemacht und da­durch weitere Feindangriffe tagelang verzögert. Der Feind wurde dadurch gezwungen, seine Angrisfe in für ihn weit schwierigeres Gelände zu verlegen.

Leutnant Rohr war Angehöriger eines aus ausgesuchten Soldaten bestehenden Skizuges, der immer an Brennpunkten ein­gesetzt wurde. Rohr hat noch als Oberfeldwebel wichtige Höhen tagelang gegen zehnfache llebermacht gehalten. Wiederholt völlig umzingelt, schlug er sich immer wieder unter schweren Verlusten für den Feind zu seinem Bataillon durch. Am Suanfjeldet und Lavaget, fast völlig aufgerieben, bediente er vor der Front mit seinen Meldern so lange schwere Waffen, bis geringe Verstär­kungen zugeführt wurden. Mit diesen machte er sofort erfolgreiche Gegenstöße und hielt dadurch den Feind vor seinem Abschnitt tagelang auf.

Dev größte Staatsmann dev nenenIett

Einzigartig in der militärischen Geschichte"

DNB. Pressburg, 27. Juni. Gestern nachmittag trat das Parlament der slowakischen Republik zu einer Sitzung zusam­men, in der der Vorsitzende Dr. Sokol, erklärte, dass der Sieg der deutschen Armee einzigartig in der militärischen Geschichte ist. und die Bewunderung der ganzen Welt erweckt. Der Vor­sitzende erklärte dann, der aufrichtige Gruh der Slowakei gelte heute vor allem Deutschlands grossem Führer Adolf Hitler, dem grösste» Staatsmann in der neuen Zeit und dem Schöpfer eines neuen Europas. Das Parlament hörte die Rede seines Präsiden­ten stehend an und veranstaltete am Schluss dem Führer des deutschen Volkes und der siegreichen deutschen Armee eine be­geisterte Kundgebung.

Wie sieht es in Straßburg aus?

Kehl, 27. Juni. Seit über neun Monaten ist Straßburg eine tote Stadt. Von den etwa 200 000 Einwohnern sind nur wenige hundert zurückgeblieben, Polizei, Feuerwehrleute, einige Beamte, denen die Pflicht oblag, die Stadt während der Evakuierungszeit in Ordnung zu halten. Sauberer ist Straßburg in diesen neun Monaten nicht geworden, denn schon in zwei Jahrzehnten franzö- scher Verwaltung war für die Verschönerung der Stadt herzlich wenig getan worden. Unter den Neubauten waren die meisten häßliche Kästen und im Innern der Stadt sah es teilweise trostlos verkommen und vernachlässigt aus. Mit der fast vollständigen Räumung Straßburgs erfolgte im Oktober 1939 von den Fran­zosen auch die Sprengung der Eisenbahnbrücke und der Verkehrs­brücke, nachdem an dieser schon vor Jahren beim Brückenzugang auf französischer Seite verschiebbare Betonsperren angebracht

Slowak. Parlament huldigt begeistert dem Führer

worden waren. Unsere Pioniere haben diese natürlich schnell auf­gesprengt und auch durch Bohlenbelag den Verkehr über die von Kehl nach Straßburg führende Rheinbrücke ermöglicht. Die Stadt selbst hat in ihrem Innern vom Krieg wenig zu spüren bekom­men. Einige Außenbezirke sind allerdings durch die Vrücken- sprengungen am sog. Kleinen Rhein und an der Jll mit­genommen.

Wie die Denkmäler der Stadt, so hatte auch das Münster Schutz gegen Fliegerangriffe erhalten. Von seinem Turm weht weithin ins Land sichtbar die deutsche Reichskrisgsflagge. Es war keine ganz leichte Arbeit für den deutschen Soldaten, die Hissung vor­zunehmen. Etwa zehn Meter unterhalb der Turmspitze hört die im Innern heraufführende Leiter auf und der Soldat musste mit der im Winde flatternden Fahne die letzten zehn Meter auf einer außerhalb des Turmes zur Spitze führenden Leiter empor­steigen, um die Flagge anstecken zu können. Es ist übrigens ein Badener gewesen, dem dieser Auftrag zuteil wurde. Hierbei wer­den wir unwillkürlich an Goethes Schilderung inWahrheit und Dichtung" erinnert, worin der Dichter erzählt, wie er wäh­rend seiner Straßburger Tage mehrfach den Münsterturm bestieg, auf einen schmalen Vosprung hinaustrat, um sich selbst mit der Zeit jedes Schwindelgefühl abzugewöhnen. Die Spuren des Krie­ges, die in den Straßen Straßburgs da und dort aufgestellt ge­wesenen spanischen Reiter, sind schon beseitigt, bald dürfte auch die von den Franzosen ebenfalls lahmgelegte Strom- und Wasser­versorgung wieder in Betrieb gesetzt werden und dann wird neues Leben in die altdeutsche Stadt Straßburg einkehren, (y).

rmrch nutzlose Ermutigung zum Weiterkämpfen zu lange hinaus­gezögert würde. Es liege klar auf der Hand, daß derVundes - kongreß die Genehmigung zum Eingreifen in den europäischen Krieg nicht geben werde.

Der Hafen von Bombay wegen Unruhen gesperrt

DNB. Tokio, 27. Juni. Daß die Haltung der Inder keines­falls so ruhig ist, wie man dies in englischen Nachrichte» so gern wahrhaben möchte, geht aus einer Meldung hervor, die die Schiffahrtsgesellschaft Nyk in Tokio erhalten hat. Danach soll der Hasen von Bombay bis Ende dieses Monats gesperrt sein. Die Sperrung sei auf Unruhe» in der Stadt zurückzuführen.

Reynmkd möchte »ach Amerika

Jrnil, 27. Juni. Wie in Jru« bekannt wird, hat der Pluto- kratenhäuptling Reynand die spanischen Behörden um ein Durch­reisevisum gebeten. Er will sich angeblich nach Amerika begeben. Nachträglich erfährt man, daß der frühere Innenminister All, Mandel an Bord eines britischen Schiffes geflohen ist, das von deutschen Fliegern angegriffen wurde. Auch die üblen Zeitungs­hetzer Pertinax und Madame Tabouis sind nach London aus- gerissen.

Wiesbaden nach zwei Kriege«

1W1 wnrden dieWiesbadener Abkommen" unterzeichnet

Wiesbaden ist zum Sitz der Wafsenstillstands- kommission bestimmt worden.

Die Durchführung des Waffenstillstandsvertrages wird von Wiesbaden aus geregelt und überwacht. In dieser Stadt ist drei Jahre nach dem Weltkrieg auch ein Teil des Schandvertrags von Versailles näher Umrissen und in Ein­zelheiten festgelegt worden. Damals, am 6. und 7. Oktober 1921, mussten die deutschen Bevollmächtigten vor dem fran­zösischen Minister Loucheur erscheinen und ihren Namen unter einige der berüchtigten Friedens-Protokolle setzen. Das erste Wiesbadener Abkommen bezog sich auf die Grün­dung von zwei Organisationen in Deutschland und Frank­reich. denen die zentralisierte Ausfllbruna der Reparations­

leistungen übertragen werden sollte. Ein zweites Protokoll traf die näheren Bestimmungen über deutsche Sachlieferun- gen an Industrie- und Eisenbahnmaterial, Kohlen und Vieh für Frankreich. Daran schlossen sich mehrere unmittelbare Abkommen zwischen deutschen und französischen Jndustrie- gruppen zum Wiederaufbau des ehemaligen Kriegsgebiets in Nordfrankreich. In der gleichen Stadt also, in der nach dem Weltkrieg mit tausend QuälereienProtokolle" und Abkommen" vorgelegt und unterzeichnet wurden, wird diesmal nach klaren Gesichtspunkten und ohne jedes schika­nöse Beiwerk der deutsch-französische Waffenstillstand in sei­nen Einzelheiten wirksam gemacht.

Wiesbaden ist einer der grössten deutschen Kurorte mit starkem internationalem Einschlag. Vor dem Krieg wurden jährlich etwa 100 000 Kurgäste gezählt, von denen 20 000 aus dem Ausland kamen. Die Wiesbadener Heilquellen find weltbekannt. Die wirksamsten unter den siebenundzwan­zig etwa 65 Grad warmen Kochsalzquellen sind der Koch­brunnen, der Adlerbrunnen und die Schützenhofquelle: dazu kommt noch der schwefelwasserstofshaltige Faulbrunnen; sie werden zu Bade- und Trinkkuren verwendet. Wiesbaden wird vor allem bei rheumatischen Gelenk-, Muskel- und Ner­venerkrankungen, bei Ischias, Gicht, Stoffwechselkrankheiten und bei Katarrhen der Luftwege ausgesucht. Für Wiesbaden als Kurort spricht auch seine sehr schöne Lage am Südost­hang des Taunus, unweit vom Rhein; die Stadt ist durch die Berge und Hügel vor kalten Winden geschützt. Nach der Eingemeindung der Stadt Biebrich ist Wiesbaden bis an den Rhein herangewachsen und hat dadurch einen erheb­lichen Anteil an dem Rhein-Schiffahrtsverkehr erworben. Vom Flughafen Wiesbaden-Mainz geht ein lebhafter Zu­bringerverkehr nach Mannheim, Frankfurt, Köln, Düssel­dorf, Essen-Mülheim und Krefeld.

Wiesbaden gehört auch städtebaulich zu den schönsten deutschen Badeorten. An der Westseite der Stadt zieht sich der prächtige alte Kurpark hin, im Südosten hat ein weit­räumig gebautes Villenviertel Platz gefunden. Vom Kur- jaalplatz strahlen breite Strassen mit grossen Hotels und

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