10. Seite Nr. 111

Nagolder TagvlattDer Gesellschafter*

Samstag, den 22. Juni 1910

Der französische Kriegshasen Brest in deutscher Hand

(Sammlung Feiler, Zander-M.)

UM

UM

Sie stähle« wie die Raben

Berichte norwegischer Soldaten über ihre englische« Bundesgenossen*

Oslo, 21. I«ni. Die norwegische Provinzpresse veröffentlicht zahlreiche Schilderungen norwegisch!« Soldaten über trübe Er­fahrungen mit ihren ehemaligen englischenBundesgenossen". In diesen Berichten spiegelt sich die im norwegischen Volk noch immer wachsende Empörung über den Verrat Englands deutlich wider.

So beschreibt ein ehemaliger norwegischer Soldat, der inzwi­schen in seinen Heimatort zurückgekehrt ist, in der ZeitungVest- fold" den Rückzug in der Nähe der Ortschaft Vreiskallen folgen­dermaßen: Uns lösten gut ausgerüstete Engländer ab, da wir dringend Ruhe brauchten und schlafen mutzten. Aber anstatt Wache zu halten, bemächtigten sich die Engländer, wie wir später feststellen mutzten, unserer norwegischen Autos und flüchteten. Uns ließen sie einfach verräterisch zurück, ihre Waffen auch (!).

Drammens Tidende" bringt folgenden Bericht: Die Eng­länder waren einfach ein übles Gesindel. Sie stahlen wie Raben. In zusammengerotteten Trupps stürzten sie über alles her, was ihnen in den Weg kam. Sie nahmen alles mit, so­gar Dinge, die sie nie nach England schleppen konnten. Als sie dann aus Andalsnes flohen, warfen sie Waffen, Helme und Män­tel von sich, um schnell an Bord zu kommen. Viele von ihnen haben die Schiffe nur noch in Hemd und Hose erreicht.

Ein norwegischer Offizier, der in der Nähe von Andalsnes stand, weiß folgende Einzelheiten zu berichten: Alle norwegischen Soldaten seines Truppenteils, auch diejenigen unter ihnen, die als Seeleute die ganze Welt befahren hatten, seien sich darüber einig gewesen, noch nie eine so zügellose Gesellschaft wie die eng­lischen Hilfstruppen in Norwegen kennengelernt zu haben. Schon bei der ersten Nachricht, daß sich deutsche Truppen näherten, hät­ten sich viele Engländer ihrer Waffen und Ausrüstungsgegen­stände entledigt und seien geflohen. Dabei Hütten sie sich aller­dings noch lebhaft für die Mitnahme von Zigaretten, Whisky und Tee interessiert. Sowohl bei dem Marsch der Engländer von der Küste in das Innere des Landes, als auch bei der Flucht seien Läden und Privathäuser gründlich ausgeplündert worden. Mehrmals hätten Briten Sanitätsautos requiriert unter dem Vorwand, sie hatten Verwundete. Sobald sie mit den Sanitäts­autos etwas abseits gekommen waren, verjagten sie die norwe­gischen Chauffeure und benutzten die Autos zur Flucht.

Höhepunkt des Fluchtlingsstromes in die Schweiz

Dramatische Szenen beim Grenzübertritt

Bern, 21. Juni. Der Zustrom von Flüchtlingen aus Frankreich dürfte am Donnerstag seinen Höhepunkt erreicht haben. Die Zivilpersonen, die über die Schweizer Grenze gekommen sind, stammen aus der näheren Umgebung, sie haben nichts Be­sonderes erlebt, was sie zur Flucht veranlaßt hätte, aber der Ruf Die Deutschen kommen! "und das Zurückfluten der eigenen Sol­daten haben in den letzten Tagen eine wahre Panikstimmung hervorgerufen. Deshalb ließen viele überstürzt ihre Wohnungen im Stich, sie haben sich aber inzwischen davon überzeugt, daß ihnen von der deutschen Besetzung keine Gefahr droht und möchten deshalb so bald wie möglich wieder zurück­kehren. Umgekehrt beklagen sich die übergetretencn französischen Soldaten darüber, daß die Zivilbevölkerung durch ihre überstürzte Flucht die allgemeine Verwirrung hervorgerufen oder wenigstens gesteigert habe.

Die Berichte der an den Erenzübergängen eingetroffenen fran­zösischen Soldaten lassen erkennen, daß zumindest in diesem Frontabschnitt der moralische Zusammenbruch noch größer ist als der militärische. Die Soldaten be­klagen sich darüber, daß sie seit Tagen nicht mehr wußten, was vorging und daß sie sich von ihren Vorgesetzten verlassen und von ihren Bundesgenossen verraten fühlten. Es handelt sich um Trup-

Dernmndetenpflege an der Front

Schnellste Hilfe für jeden Verwundeten Der Weg der Pflege vom Truppenverbanddplatz bis zum Feldlazarett

Von Kriegsberichter E. Bayer

Mit heißem Herzen und liebevoller Anteilnahme gedenkt jeder bei den schicksalsmäßigen Waffensiegen unserer Truppen in Frankreich derer, die ihr Blut und ihre Gesundheit in todesmutigem Angriff opfer­ten. Jeder hat das tiefe Bedürfnis, ihnen zu helfen, ihnen zu danken, ihre Schmerzen zu lindern. Die Reichsstratzeniammlung für das Hilfswerk des Deut­schen Roten Kreuzes am kommenden Samstag und Sonntag gibt uns allen sie Gelegenheit, unsere Empfindungen durch Taten zu beweisen.

(PK.) Je schneller dem Verwundeten Hilfe gebracht werden kann, desto besser ist es nach diesem Grundsatz ist der ganze Sanitätsdienst der Wehrmacht aufgebaut, und nach diesem Grund­satz handeln auch die Soldaten und Aerzte der Sanitätseinheiten. Bei der Anlage der Verbandplätze tritt noch die Forderung nach Sicherheit für die Verwundeten hinzu. Es ist nicht immer leicht, diese beiden Forderungen ideal zu vereinigen, denn soll der Verwundete schnell zur ersten Hilfestation, dem Trup­penverbandplatz, gebracht werden, so darf dieser nicht weit vom eigentlichen Kampffeld entfernt sein. Meist bietet ein Platz dinier einem Steikhang gute Deckung, und wenn es möglich ist, wird noch ein splittersicherer Notunterstand hergestellt, in dem die Verwundeten bis zu ihrem Abtransport Schutz vor Artillerie­beschuß finden können. Jedenfalls wird alles getan, um den ver- «undeten Kameraden das unbedingte Gefühl der Sicherheit zu geben und zu gewähren.

Hilfe im feindlichen Feuer

Es gibt auch in diesem Kriege wieder Verspiele genug, die -on der Tapferkeit der Soldaten mit dem Roten itreuz berichten. Beispiele, die beweisen, daß diese Männer , nter Einsatz ihres Lebens bereit sind, ihren Kameraden und , ich dem Feind zu helfen. Wenn ein Angriff vorgetragen wird »er die eigene Truppe in der Verteidigung liegt, dann befinden s'ch die Sanitätssoldaten und Dienstgrade genau so in der . orderen Front wie die kämpfenden Kameraden. Sie gra- >en sich zum Schutz gegen den feindlichen Beschuß genau so ein, -nr buddeln sie noch ein zweites Deckungsloch neben sich für die verwundeten, die sie bergen und verbinden. Oft müssen sie im kindlichen Kugelregen den Verletzten verbinden, um wirksam helfen zu können, und oft müssen sie mit ihren Tragbahren aus dem feindlichen Feuer heraus Verwundete holen. Und dann heißt es, den Kameraden manchmal vielleicht einen Kilo­meter oder noch weiter bis zum Truppenverbandplatz zu tragen, wo dann, wenn nötig, der Verband erneuert wird oder ein operativer Eingriff vorgenommen wird.

Vom Hauptverbandplatz zum Feldlazarett

In vorbildlicher Form hat die deutsche Wehrmacht vorgesorgt, daß schnellste Hilfe in wirkungsvoller Form geleistet werden

pen, die zur Besetzung der rückwärtigen Stellungen der Maginot-Linie gehörten und größtenteils mit dem Feind noch nicht in Berührung gekommen waren. Sie können sich den Zusammenbruch noch gar nicht erklären, es ist ihnen ein Rätsel, warum sie nicht eingesetzt wurden und warum man den motori­sierten deutschen Kräften kampflos alle wichtigen Punkte über­lassen hat. Die polnischen Truppen, von denen eine Di­vision mit ihrem General in die Schweiz übergetreten ist, schei­nen jeden Kontakt mit ihren französischen Bundesgenossen ver­loren zu haben. Die Franzosen behaupten sogar, daß die Polen auf sie geschossen hätten.

Das Gros der französischen und polnischen Divisionen ist süb­lich v o n P r u n t r u t, wo der Doubs oder die ihn begleitenden Höhenzllge die Grenze bilden, llbergetreten. In dem tief ein­geschnittenen bewaldeten Flußtal bei dem Erenzoort Eoumois fanden sich in den frühen Morgenstunden des Donnerstags meh­rere tausend Polen ein, die noch in der Nacht auf dem etwa 500 Meter höher gelegenen Plateau von Maiche gekämpft haben wollen.

Dramatische Szenen spielten sich nordöstlich von dieser Stelle bei dem Grenzposten von Chaufour ab, der auf einer kahlen Anhöhe einige hundert Meter über dem dort zu Frankreich gehörenden Flußtal liegt und einen Einblick bis weit nach Burgund hinein gewährt. Von deutschen Truppen war dort weit und breit nichts zu sehen, aber die französischen und polnischen Abteilungen, die sich bis dorthin zurückgezogen hatten, waren von der Sinnlosigkeit eines weiteren Kampfes überzeugt. Ein Regiment Spahis war schon am Tage vorher an der gleichen Erenzstelle angekommen, aber nach einer mehrstündigen Rast wieder nach Westen abgezogen. In der Nacht kamen sie zurück, bildeten noch auf französischem Boden ein Karree und nahmen in größter Erregung Abschied von Frankreich. Sie legten flatternde rote Mäntel an und ritten in geschlossenem Zug über die Grenze, wo sie gleichfalls bald Gewehre und krumme Säbel oft bis zu Mannshöhe aufhäuften. Einige hundert Meter weiter mußten sich die Spahis aber einenochgründsichere Entwaffnung durch Schweizer Militär gefallen lassen. Dies war nicht einfach durchzuführen, weil viele der Wüstensöhne sich nicht von den Dolchen trennen wollten, die sie unter dem Gewand auf der Brust trugen.

kann. Schon jeder Soldat hat griffbereit jederzeit zwei Ver­bandpäckchen bei sich. Oft kann es Vorkommen, daß der Sol­dat sich selbst einen Notverband machen muß, wenn nicht sofort ein Sanitäter zur Stelle ist. Der leitende Arzt des Truppenver­bandplatzes hat außer den notwendigen Hilfs- und Verband­mitteln jederzeit in der Sanitätsoffizierslasche alle Instrumente zur Hand, um alle nötigen ärztlichen Handlungen und operativen Eingriffe vornehmen zu können. Ist diese erste Station der ärzt­lichen Hilfe in erster Linie eine Durchgangsstatio« der not­wendigsten Versorgung, so erstreckt sich die Hilfeleistung des Hauptverbandplatzes schon auf das Gebiet der operativen Ein­griffe. Hier steht ein bestausgerüsteter Operationsraum zur Ver­fügung. Hier verbleiben die Verwundeten, bis sie transport­fähig sind, und werden von da uas an das Feldlazarett weitergeleitet, während die Leichtverwundeten, die in etwa drei Tagen wieder frontverwendungsfähig sind, in einem in der Nähe liegenden Leichtverwundeten-Sammelplatz uutergebracht werde».

Schnellstens ans der Gefahrenzone

Von besonderer Bedeutung ist der sichereTransportder Verwundeten vom Truppenverbandplatz zum Hauptverbandplatz oder dem Feldlazarett. Darum wird auf die Auswahl des Halte­ortes der Transportwagen besonderes Augenmerk gelegt. Die Wagen werden vom weiter Hinte» liegenden Wagenhalteplatz jeweils bei Bedarf angefordert, kommen an, werden sofort be­laden und fahre« schnellstens wieder aus der Gefahrenzone. Da­durch sind die Verwundeten und auch die kostbaren Wage» mög­lichst wenig dem Beschuß ausgesetzt.

Zeltdorf unterm Roten Kreuz

Besteht der Truppenverbandplatz meist nur aus einem i» natürlicher Deckung liegenden Platz oder einem splittersichereu Unterstand, so stellt der Hauptverbandplatz schon ein richtiges Zeltdorf dar. Im Annahmezelt wickelt sich die rein verwaltungs­mäßige Erfassung der Verwundeten ab, die bereits beim Trup­penverbandplatz erfaßt worden sind und ihren Laufzettel mit Namen und ärztlichen Angaben erhalteü haben. Im Aufnahme­zelt werden die notwendigen Hilfeleistungen und Untersuchungen vorgenommen, während im Operationszelt sich die chirurgische Arbeit abwickelt. Das Verwundetenzelt dient der Unterbringung der nichttransportfähigeu Verletzten, und im Apothekerraum kön­nen alle notwendigen Medikamente hergestellt werden. Das Gaszelt ist abgesondert und dient der Unterbringung der Gift­gaserkrankten oder -Verletzten. In vorbildlicher Weise ist auch für die Verpflegung der verwundeten gesorgt, deren erste Bitte meist nach Wasser oder Zigaretten geht. So zieht sich von der ersten Versorgung auf dem Kampffeld, über die Krankenträger, den Truppenverbandplatz, den Hauptverbandplatz zum Feld­lazarett, ein großes, wirksames Band der ärztlichen und mensch­lichen Hilfe, das sich hundertfältig immer aufs neue bewährt.

Ein Blick in die Sanitätskompagnieu mit ihren Hilfsstationen zeigt, daß hier eine Arbeit geleistet wird, die den Begriff der Kameradschaft zur Tat werden läßt. Freund und Feind werden gleichermaßen in der Not geholfen. Manch ein Soldat der eigenen Truppen und auch des Feindes verdankt sein Leben der Opferbereitschaft eines deutschen Sanitätssoldaten oder Sani­tätsoffiziers. Sie find okt dt« Retter in höchster Rot.

zöstschem Boden an, um nach einer Ansprache ihres Generals und Absingen der polnischen Nationalhymne» den Weg in die Inter­nierung zu gehen.

Die meisten der weggeworfenen Gewehre lassen übrigens nach Ansicht von Sachverständigen erkennen, daß überhaupt kein Schuß damit abgegeben worden ist. Das gleiche gilt von den Flakgeschützen, die in gewissen Abständen am Wegesrand zurückgelassen sind und die Straße» kilometerweit säumen.

In Ergänzung der Meldungen, wonach die Zahl der bis jetzt auf Schweizer Gebiet übecgetretenen und entwaffneten Truppen an die 10 000 Mann beträgt, wird aus dem Kanton Neuenburg gemeldet, daß am 20. Juni eine Autokolonne von 45 Wagen an der schweizerischen Grenze eintraf, in denen sich der ganze Stab des französischen 15. Armeekorps unter dem Kommando des Generals Daille befand. Der Korpsstab wurde interniert »nd in das Innere des Landes abtransportiert.

Stukas öffnen den Weg durch die Maginotlinie

Stärkste Bunker in Trümmerhaufen verwandelt

Von Kriegsberichter Eduard Amphlett

(PK.) Die Ilnbezwingbarkeit ihrer Maginot-Linie war der unerschütterliche Glaube aller Franzosen. Hinter dieser Mauer aus Beton und Stahl fühlten sie sich sicher und glaubte» darauf­hin, es sich leisten zu können, Deutschland den Krieg zu erkläre». Daß die Maginot-Linie einmal zu einer Mausefalle für Hundert­tausende französischer Soldaten werden würde, das hat sich Frank­reich niemals träumen lassen.

Wie war dieses Durchbruchswunder möglich? Mit unseren vor­gehenden Truppen fahren wir in die geschlagene Bresche. Di« Wege sind in guter Ordnung, man steht überall die Spuren er­bitterter Kämpfe: Tanksperren sind gesprengt, zerstörte Brücke« durch Pioniere aufgebaut, überall am Rande liegen umgeschla­gene Bäume, die als Hindernisse verwandt wurden, und rechts und links sieht man zerschossene Bunker. Aber alles bisher Ge­sehene war nur das Vorfeld der eigentlichen Maginot-Liuie und erst jetzt kommen wir an die eigentliche Befestigung.

Das Verteidigungssystem ist raffiniert angelegt und es erscheiut tatsächlich als ein Wunder, daß diese Befestigungslinie in Stun­den zerschlagen und Lberrannt wurde. Das ganze Gelände ist versumpft und mit moorige« Seen durchsetzt, oben auf de» Höhen sieht man allein von diesem Punkt aus über 20 gewaltige Beton­bunker, die mit MG.s und Kanonen gespickt sind. Jetzt find diese Bunker allerdings nur noch Trümmerhaufen.

An einer Waldecke treffen wir einen Hauptmann, der aus einem Fesselballon den Durchbruch genau verfol­gen konnte und uns de« Kampf schilderte: Der Angriff begann in den frühen Morgenstunden und wurde durch Artilleriefeuer und zahlreiche Stuka-Angriffe eingeleitet. Unaufhörlich detonier­ten die genau gezielten Granaten und gewaltigen Bomben, und ein Bunker nach dem anderen stürzte zusammen. Nach dem Stuka- Angriff gingen die Pioniere und die Infanterie vor, um mit der blanken Waffe den letzten Widerstand zu brechen. Die Maginot- Linie ist hier in großer Breite und in ihrer ganzen Tiefe durch­stoßen, und jetzt ergießt sich der Strom unserer Truppen unanf- haltsam hinter das französische Verteidigungssystem.

Die anschauliche Schilderung hat uns mit dem Gelände ver­traut gemacht und wir dringen über Notbrücken und Stege in die durchschlagene Maginot-Linie hinein. In der Ferne dröhnt das Artilleriefeuer und man fleht überall, daß hier noch vor wenigen Stunden heftig gekämpft wurde. Rund herum liegen Gefallene und mancher trägt eine verstaubte deutsche Uni- svnn, denn der Durchbruch der Maginot-Linie war kein Spazier­gang. In einem Graben sehen wir vier gefallene Pioniere, ihr erschossenes Schlauchboot liegt neben ihnen und ihre Hände um­wallen Handgranaten, mit denen sie ohne Zaudern gegen eine i. -. stärksten Befestigungsanlagen der Welt vorgegangen sind. ?hr Einsatz hat diesen historischen Durchbruch erzwungen. Neben ttvem zertrümmerten Bunker liegt ein halb verbrannter deut­scher Stuka. Wir erfahren, daß er das Flugzeug des Truppen- »mmandeurs ist, das beim Angriff abstürzte. Der Funker, ein Feldwebel, wird von deutschen Infanteristen in einem Soldaten- zrab beigesetzt, während vier Flieger, die mit einem Auto an- »ekommen sind, auf dem weiten Feld unter den herumliegenden loten ihren Kommandeur suchen, der nicht neben dem Flugzeug lag. Der Tod ihres Kommandeurs geht den jungen Fliegern sehr nahe und sie können sich mit diesem Gedanken nicht vertraut machen und hoffen auf ein Wunder.

Dann klettern wir in die furchtbar zugerichteten Bunker. Tote Franzosen liegen neben den Schießscharten, und überall herrscht eine furchtbare Verwüstung. Verschiedene Bunker sind von oben durch Stukabomben durchschlagen und vernichtet worden. Neben einem Bunker liegen zwei tote Holdaten in polnischer Uniform, die sich Wahrscheinlich aus der Weichselschlacht gerettet haben, um nun hier ein furchtbares Ende zu finden.

In einer anderen Stellung finden wir lange Turbantücher. Hier müssen Eingeborenentruppen gelegen haben, die aus Afrika geholt wurden, um den Untergang Frankreichs zu verhindern. Jetzt sind sie gefangen, wenn sie nicht im letzte« Moment aus­gerissen sind.

Stund» «n» Stunde wandern wir durch dieses Ruinenfeld, das ehemal» als eine unüberwindliche Verteidigungsanlage galt. Deutsche Flieger haben sie in ivenigen Stunden zertrümmert und deutsche Soldaten sind durch die geschlagene Bresche unaufhattl«« hirtt-i d-r Maginot-Linie durchgedrungeu.

Auch die polnischen Regimenter traten ein letztcsmal auf fran-