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Raaolder TaaLlatt »Der Gesellschafter"
Donnerstag, de« g. Mai izz,
tenpärade. Was jedoch dem Auge sich als glanzvolles Manöver der begleitenden bewaffneten Flotteneinheiten dartut, ist in Wirklichkeit das kriegsmäßige Abdecken der in Schirm und Schutz genommenen Frachtschiffe gegen jeden drohenden feindlichen Angriff.
Unablässig umschwärmen, überholen, umkreisen die schnelleren «nd wendigeren Kriegsfahrzeuge die in ihrer Mitte befindlichen langsameren Frachtdampfer. Während diese im steten, fast immer' gleich-leidenden Kurs dahinziehen, brechen die Kriegsfahrzeuge beständig aus. Sie wechseln fortgesetzt den Kurs, schnellen mit schäumender Bugwelle, wechseln nach den vier Himmelsrichtungen, ziehen unter Volldampf sichernde Kreise und decken auf diese Art beständig die in Schutz genommenen Frachter ab. Sinnvoll und symmetrisch geschieht diese Sicherung. Das zeigen die lange noch im Wasser bleibenden Kiellinien auf: hinter dem Eeleitzug stehen, gleich sauber um den Wasserspiegel geschnittenen ovalen Kreisen und Strichen, die Spuren, die die Torpedoboote, Minensucher, Vorpostenschiffe und sonstigen Begleitschiffe hinterließen.
So wird dem feindlichen U-Boot die Möglichkeit erschwert, zum Zielen, zum Instellunggehen, zum Angriff überhaupt zu kommen. Die wirkungsvolle Krönung des bewaffneten Schutzes durch die Eeleitzüge aber nützt die deutsche Luftwaffe aus. Vom Abgangshafen nämlich bis zum befohlenen Ziele der Eeleitzüge sind diese jetzt ständig begleitet von Flugzeugen, die die Vollendung des-, Schutzes gegen Angriffe auf die Eeleitzüge aus der Luft und aus dem Wasser darstellen. Gleich Adlern, die den Zug des Schiffes unter ibre mächtiaen Fittiche nehmen, schießen die Maschinen
Amsterdam, 8. Mai. In der Londoner Presse aller Schattierungen spiegelt sich die Unzufriedenheit mit der Unterhauserklärung Chamberlains wieder. Selbst der parlamentarische Korrespondent der „Time s" mutz zugeben, daß die Rede weder die Opposition noch die aktiveren Kritiker auf den Regierungsbänken befriedigt habe. Im Leitartikel der „Times" heißt es, daß die Norwegen-„Episode" ein Rückschlag der Westmächte bleibe. Der Eindruck der Unzulänglichkeit in der Kriegsführung sei besonders unangenehm in neutralen Ländern festzustellen, wo auch erhebliches Beweismaterial für die Stützung dieses Gefühls vorliege. Die Erfahrung der letzten Monate habe das Vertrauen zur Gründlichkeit der englischen Vorbereitungen für derartige „Sonderfälle" wie Norwegen nicht erhöht. Was jetzt notwendig sei, sei intensivste Wachsamkeit. England sei sich der Tatsache voll bewußt, daß es in seiner Geschichte — nicht einmal vor 25 Jahren — vor keiner ähnlichen Bedrohung gestanden habe.
In großer Aufmachung bringt der „Daily Herald" dis Stellungnahme seines politischen Korrespondenten, der schreibt, daß man für die nahe Zukunft eine wirkliche Rekonstruktion der Regierung mit dem möglichen Rücktritt Chamberlains für unvermeidlich halte, denn die gestrige Rede des Premierministers sei in allen verantwortlichen Kreisen als die eines verlierenden Mannes angesehen worden. Die Rede sei als Todesanzeige bezeichnet worden. Sie habe den eigenen Anhängern Chamberlains und selbst den treuesten eine Enttäuschung gebracht und sie deprimiert. Unter den Abgeordneten aller Parteien habe man Dienstag abend erklärt, daß der Premierminister offensichtlich seine gewohnte Selbstsicherheit und sein Vertrauen verloren habe. Im Leitartikel sagt der „Daily Herald", daß Chamberlain vor der Nation verurteilt dastehe, deren Vertrauen er eingebüßt habe. Sein Ansehen sei völlig abgesunken. Chamberlains Selbstgefälligkeit, seine Entschlußlosigkeit» sei» völliaes Versagen, die Stärke und Geschicklichkeit seiney Gegner richtig einzuschätzen, all das seien Eigenschaften, die selbst angesichts des Sieges noch zu einer Niederlage führen könnten. Denn England sei weit, sehr weit vom Siege entfernt.
Im Leitartikel schreibt die „News Chronicle" u. a., daß die Verteidigung Chamberlains völlig unüberzeugend gewesen sei. Sie habe sich durch Selbstgefälligkeit ausgezeichnet und durch eine ungenügende Würdigung der Bedeutung des Rückschlages in Norwegen, wodurch das ständig wachsende Mißtrauen gegenüber der Regierung zunehmen statt abnehmen müsse. Der Wunsch nach einer radikalen Aenderung basiere auf der Unzufriedenheit mit der gesamten Politik und Regierungsführung Chamberlains und seiner Kollegen. Langsam habe es in der Oeffentlich- keit zu dämmern begonnen. Das norwegische Fiasko habe jedoch die Ueberzeugung zum Höhepunkt gebracht, daß ein radikaler Wechsel und eine völlig neue Inspiration notwendig sei.
„Daily Mail" faßt ihren Leitartikel in den Worten zusammen, daß Englands Position nur durch eine Regierung gebessert werden könne, die sich verpflichte, den Krieg mit unbarmherziger Energie und nie fehlender Voraussicht zu führen.
«Ihr habt zu lange hier gesessen..
Scharfe Kritik au der ChamVerlain-Regierung
Amsterdam, 8. Mai. Der englische Abgeordnete Amery W seine Rede im Unterhaus, die eine scharfe Kritik der englischen Regierung darstellte, mit einem Wort geschlossen, das Cromwell an das sog. „lange Parlament" gerichtet hatte: „Ihr habt zu lange hier gesessen, um etwas Gutes tun zu können. Geht, sage ich, wir sind fertig mit euch. In Gottes Namen geht!"
Wenn man als Adressaten dieser Worte die gesamte Londoner Hetzerclique mit ihren Kriegsausweitungsplänen annimmt, dann ließe sich keine bessere Formulierung unserer eig.eneu Ansichten finden, als diese Worte Cromwells.
Echo zur Chamberlain-Rede
Budapest, 8. Mai. „Chamberlain erkennt die deutsche Aeber- legenheit an." Das ist der vorherrschende Eindruck, den die Mittwochmorgenpresse von der Unterhausrede des britischen Premiers gewinnt. Stark beachtet wird ferner die ernste Besorgnis Chamberlains für die Zukunft, die in den Worten „Wir werden noch viele Lektionen erhalten, und es kann noch eine Zeit kommen, in der wir die furchtbarsten Angriffe auf unser Land zu gewärtigen haben werden", ihren beredten Ausdruck findet. In ungarischen politischen Kreisen stellt man fest, daß Chamberlain sich am Dienstag im Unterhaus sichtlich unsicher gefühlt habe und nervös gewesen sei. Es sei ihm nicht gelungen, mit seiner Rede seine innerpolitischen Gegner zu überzeugen. Es sei ihm auch keineswegs geglückt, die Stellung seiner Regierung, die wegen der norwegischen Schlappe außerordentlich stark erschüttert sei, irgendwie zu festigen.
Mailand, 8. Mai. „Popolo d'Jtalia" erklärt, Chamberlain habe sich vor dem Parlament von der Schuld loszusprechen versucht. Die Unterhaus-Debatte sei für das Prestige des Imperiums und seine Einrichtungen vielleicht noch unangenehmer und demütigender gewesen als die Zurückziehung des englisch- französischen Expeditionskorps aus Norwegen selbst. Der „Cor- riere della Sera" spricht von einer schweren Krise Englands und von einem Sturm, der sich gegen Chamberlain erhoben habe. Niemals während seiner ganzen Karriere als Premierminister
dahin, umkreisen den Eeleitzug, schwingen sich ins All des Raumes, stoßen viele Kilometer weit in den riesigen Umkreis von Himmel und Meer. Scharfäugig und weitreichend spüren sie meilenfern das Kampffeld ab. Stürzen im Sturzflug herunter und sichern so den ausgedehnten Raum der Angriffszone feindlicher U-Boote.
Die Blasenbildung, die der Torpedo eines U-Bootes hinerläßt, ist so deutlich und rechtzeitig erkennbar, daß das vom Flugzeug gewarnte Schiff noch immer ausweichen kann. In dem Augenblick aber, wo eine Torpedospur sichtbar würde, könnte sich das bedrohte deutsche Schiff nicht nur durch rasches Beidrehen retten, sondern das Ende des feindlichen U-Bootes wäre gekommen. Das Flugzeug stieße auf den Ausgangspunkt der Blasenbahn zu und bombardierte die Liegestelle des U-Bootes, dis dessen treibende Wrackteile sein Ende künden. — In den vergangenen Wochen sind britische U-Boot-Verluste gemeldet worden, die jedesmal dadurch entstanden, daß das feindliche U-Boot erkannt wurde, als es ein Torpedo abfeuerte. Das hat kein feindliches U-Boot mehr gewagt, seit die deutsche Luftwaffe die Sicherung der Eeleitzüge übernahm. Nein, Kriegsschiffe oder Flugzeuge spürten den Feind auf, sie entdeckten ihn und erledigten das U-Boot an Ort und Stelle durch Bombenwurf.
So arbeiten Luftwaffe und Kriegsmarine der deutschen Wehrmacht Hand in Hand und geben dem Eelei'zug Sicherheit.
England beherrscht die Wellen? Das ist °.in Märchen aus längst verklungenen Lagen. Otto Paust.
sei Chamberlain einem solchen Feuer heftigster und ihm zusetzender Kritik ausgesetzt gewesen. Die „Stampa" spricht von einem „Tag des Geschwätzes", an dem Chamberlain einen Appell zur Eintracht losgelassen habe, damit England den Verlust an Prestige wieder zurückgewinnen möge. Die „Eazetta del Popolo" schreibt, unter dem Lärm und dem Gelächter der Oppositionsparteien habe Chamberlain die Geschichte von der englischen Niederlage in Norwegen er,;uon sonderbare Rechtfertigungen hervorgebracht.
Amsterdam, 8. Mai. Die Londoner Korrespondenten der Amsterdamer Morgenpresse berichten zur Unterhaus-Debatte vom Dienstag übereinstimmend, daß Chamberlain einen sehr nervösen und gedrückten Eindruck gemacht habe. Die Angriffe auf die Regierungspolitik, so berichtet der Londoner Korrespondent des „Telegraaf", hätten ihn anscheinend schwer getroffen. Man habe sich dem Eindruck von Unfähigkeit nicht entziehen können. Der Beifall nach Schluß der Rede sei nur flau gewesen gegenüber dem sonstigen. Allgemein herrsche der Eindruck, daß der Premierminister eine schwache Rede gehalten habe. Der Londoner Korrespondent des „Nieuwe Rotterdamsche Courant" spricht von einem nervösen Ministerpräsidenten, einem Mann, der keine Spur mehr von der gewohnten Selbstsicherheit an den Tag gelegt habe. Die Unterbrechungen und Protestrufe seien einmal so stark geworden, daß der Ministerpräsident sich nicht mehr habe durchsetzen können, sich habe setzen müssen, um den Schutz des Sprechers anzurufen. Auch Churchill habe bleich und nervös ausgesehen, so wie man ihn noch nicht erlebt habe. Aber auch der Angriff der Opposition sei nach der schwachen Regierungserklärung nur schwach gewesen.
Rom, 8. Mai. Es war weder eine schöne noch eine vollständig« Rede, so charakterisiert der Londoner Vertreter des „Popolo di Roma" den Chamberlainschen Rechtfertigungsversuch, der häufig durch ironische und feindselige Rufe unterbrochen worden sei, wobei die Opposition wiederholt im Chor gerufen habe: „Wer hatdenAutobusverpaß t?" Vor allem habe man einen Hinweis darauf vermißt, wie man nach dem schweren Mißerfolg in Norwegen weitere Mißerfolge zu vermeiden gedenke.
Oslo, 8. Mai. Auf die hiesige Öffentlichkeit machte die Rede Chamberlains einen ausgesprochen schlechten und Englands Pre-
Sofia, 8. Mai. Die Zeitung „Sarja" stellt am Dienstag fest, daß alle italienischen Seeverbindungen zwischen Gibraltar und Suez unter Kontrolle ständen und alle Handelsschiffe im Aegä- ischen Meer von englischen Kriegsschiffen durchsucht würden. Das Blatt erklärt mit Besorgnis im Hinblick auf die gefahrdrohende Lage im Mittelmeer, daß die Ereignisse in Norwegen nur ein Zwischenfall dieses großen Krieges seien.
Das Abendblatt „Mir" erklärt, man könne es offen sagen, daß sich die zwischenstaatliche Kriegspolitik endgültig in das Gebiet des Mittelmeeres und Südosteuropas verlagert habe. Die Zeitung „Dnewnik" stellt in einer Meldung aus Athen fest, daß Griechenland, Jugoslawien und Rumänien durch die strategischen Maßnahmen Englands und Frankreichs in Unruhe versetzt worden seien. Es bestehe die Befürchtung, daß auf die Val- kanländer ein Druck ausgeübt werden solle, sich den Westmächten anzuschließen, oder die Demokratien hätten die Absicht, Deutschland irrezuführen, um es an einer ganz unerwarteten Stelle anzugreifen.
Athen, 8. Mai. Man glaubt hier, immer klarer zu erkennen, daß die Konzentrierung der englischen Flotte im M-ttelmeer entweder eine nervöse Reaktion der englischen Regierung oder aber eine Operation zur Tarnung anderweitiger Angriffsabsichten war. Die Mittelmeerschiffahrt wird durch den ausgedehnten Patrouillendienst stark behindert. Auf englischer Seite scheint man in den letzten Tagen davon abgekommen zu sein — möglicherweise aus Furcht vor Spionage — die angehaltenen Schiffe nach Malta zu eskortieren, wie es in den vergangenen Wochen der Fall war. Die Kontrollen sind auf hoher See vorgenommen worden. Nach den Berichten der Kapitäne griechischer Handelsdampfer und den Erzählungen griechischer Fischer ist der englische Wachdienst zwischen Ath r und den nördlichen Sporaden bei Kreta und an der Südküste Griechenlands verschärft worden. Das Festland gegenüber der Insel Korfu ist von den griechischen Behörden als Sperrgebiet erklärt worden, und es dürfen dort keine Schiffe landen. Das lleber- fliegen dieser Gegend ist verboten. Der Patrouillendienst im Jonischen Meer wird, wie man hier hört, von englischen Unterseebooten durchgeführt.
Meine Nachrichten ms aller Wett
Dr. Dorpmüller in Rom. Reichsverkehrsminister Dr. Dorpmüller ist am Dienstag abend in Rom eingetroffen. Zu seinem Empfang hatten sich der Unterstaatssekretär iw Verkehrsministerium Jannelli, der Generaldirektor der italienischen Staatsbahnen und zahlreiche italienische Persönlichkeiten sowie der deutsche Botschafter von Mackensen
ftlge weiter herabsetzenden Eindruck. Bezeichnend dafür ist du Ueberschrift von „Morgenposten" :„EinesmüdenMann-s Rede". Man findet es einfach skandalös, in welch unverfrorener Art Chamberlain die englischen Soldaten herauszustreiLen wagte. „Tidens Tegn" stellt der von Chamberlain gepries-mm „strahlenden Tapferkeit" die Tatsachen gegenüber, welche lediglich von einer „p a n i k a r t i g e n F l u ch t" d e r E n g länd er
berichteten.
Stockholm, 8. Mai. Das Urteil über die Redr Chamberlains in schwedischen politischen Kreisen lautet übereinstimmend, dak es sich hierbei um eine ausgesprochen schwache Verte'idi. gungsrede handelte, deren politische Folgen noch gar nicht abzusehen sind. In diesem Zusammenhang wird hier besonders auf die Aeußerung Chamberlains über die schwedische Haltunq hingewiesen, die von einem deutlich drohenden Unterton begleitet gewesen sei. Tatsächlich habe die schwedische Presse übereinstimmend den Mißerfolg des englischen Unternehmens in Norwegen festgestellt. Man wundere sich in Schweden aber dar- über, daß bereits diese Feststellung von schwedischer Seite Cham- berlain derart auf die Nerven gegangen ist.
Helsinki, 8. Mai. „Chamberlain gewogen und zu leicht befunden", schreibt „Hufvudstadsbladet" zur Rede des englischen Premierministers. Chamberlains Tage seien gezählt. Seine Verteidigungsrede habe die Wirkung verfehlt. Man erwarte in London einen Regierungswechsel spätestens nach Pfingsten. Die Sprache des Ministerpräsidenten, so berichtet das Blatt, habe einen irritierten und nichtssagenden Eindruck gemacht. Im britischen Volk sei man überzeugt, daß die unfähigen Minister abgesetzt werden müßten.
Bern, 8. Mai. Den Rechtfertigungsversuch Lhamberlains nennt der Londoner Korrespondent der „Neuen Zürcher Zeitung" wenig überzeugend. Von den mannigfachen britischen Fragen, die in der englischen Öffentlichkeit einen so weiten Raum in den letzten Tagen einnehlnen, habe Chamberlain nur einige beantwortet und auch diese zumeist nur unbefriedigend. Kein Wunder, daß das Unterhaus seinem Unmut wiederholt sehr demonstrativ Luft machte. Eine derartige Demonstration gegen den Premierminister sei im politischen Leben Englands sehr selten Der Korrespondent deutet an, daß die Krisenstimmung, die in England besteht, nicht nur parlamentarischer Art sei.
Norwegens PoLiZeichef unterstreicht die schwere britische Niederlage
Oslo, 8. Mai. „Aftenposten" veröffentlicht eine Unterredung mit dem soeben aus den Kampfgebieten nach Oslo zurückgekehrten Chef der norwegischen Staatlichen Polizei, Jonas Lie. Daraus ergibt sich, daß dieser hohe norwegische Beamte auf das Auftreten sowie die kriegerischen Taten der englischen Truppen in Norwegen nicht gut zu sprechen ist. Die in Andalsnes gelandeten englischen Truppen gehörten zu bekannten englischen Regimentern, aber — so erklärte Lie — es war niederschlagend, zu sehen, wie die Führung dieser Regimenter völlig den Kopf verlor, als sich die Deutschen ihnen näherten. Norwegische Einheiten hätten versucht, sich auch gegenüber deutschen Flugangrif- fsn zu halten, die englische Führung hingegen hätte in wilder Flucht ihre Posten verlassen. Die norwegischen Soldaten hätten überhaupt von der Führung der Engländer einen sehr schlechten Eindruck gewonnen. Bei Favang z. V. hätte die englische Führung völlig die Nerven verloren. Im Gegensatz zu ihrem tat- iächlichen Auftreten stünden die vorhergehenden Prahlereien der Engländer. Sie hätten großspurig erzählt, sie würden das Land von dem letzten Deutschen auskämmen. Drontheim sei in französischem Besitz und England hätte Stavanger genommen. In diesem SM hätten die Engländer ausgeschnitten, ehe sie mit den Deutschen in Berührung kamen. Auf die Frage des Pressevertreters, was er vom englischen Feldzug in Norwegen als Ganzem halte, antwortete Lie: „Das kostet die Engländer ein gutes Stück Prestige." — Diese Stellungnahme von Jonas Lie erregte in Oslo größte Aufmerksamkeit, zumal Lre als Chef der Staatlichen Polizei ganz Norwegens eine bekannte Persönlichkeit ist und das Interview in der größten norwegischen Zeitung erschien.
und Landesgruppenleiter Ehrich auf dem Bahnhof ein- gefunden.
Reichsarbeitsführer Hier! in Prag. Dienstag nachmittag traf Reichsarbeitsführer Hier! in Prag ein und besuchte den ReichsproLektor Freiherrn von Neurath. Mittwoch morgen reiste der Reichsarbeitsführer nach Deutsch-Gießhübel in der Jglauer deutschen Volksinsel, wo das erste Lager des Reichsarbeitsdienstes für die weibliche Jugend im Protektorat eingeweiht wird.
Spanisch-italienischer Handelsvertrag unterzeichnet. Am Mittwoch fand die feierliche Unterzeichnung des spanisch- italienischen Handelsvertrages durch den spanischen Außenminister Oberst Begbeder und den italienischen Botschafter General Eambara statt.
Durchgehender Luftverkehr Berlin—Moskau. Ab 4. Mai verkehren die Flugzeuge auf der Lustverkehrsstrecke Berlin —Moskau, die gemeinsam von der Deutschen Lufthansa und der sowjetrussischen Aeroflot betrieben wird, ohne Unterbrechung während der Nacht in Königsberg durchgehend an einem Tage. Die Maschinen verlassen Berlin um 8.20 Uhr und fliegen mit Zwischenlandungen in Danzig. Königsberg, Belostok und Minks über die Entfernung von 1800 Km. in wenig mehr als neun Stunden nach Moskau.
Inäien klagt an
wie schmählich ckie Inder immer wieäer um ihre heiligsten Rechte von äen britischen Pluto- kraten betrogen wurden, stellt Thomas §. IM- lard mit verblüffender Rufrichtigkeil fest:
„Mindestens 90 v. H. von etwa 317 Millionen der Bevölkerung Indiens verharren in einer abgründigen Unwissenheit und es hat nicht den Anschein, als ob jemals ein aufrichtiger Versuch unternommen worden wäre, sie in dieser Hinsicht auf eine höhere Stufe zu heben. Etwa 70 v. H. leben in der schmutzigsten und erniedrigendsten Armut, ja in Lebensoerhältnissen, die kaum irgendwo auf der Welt anzutreffen sein dürften." (Conslict of Policies in Asa, Newyork, Century Company, S. 132).
So wird es immer bleiben. England lebt nur von der Ausbeutung, und das Tor dazu ist der britische wortbruch.
Scharfe Kritik an der Lhamberlain-Regieruilg
Die Wett stellt fest, daß Großbritanniens Ansehen einen gewaltigen Stotz erhalten hat
«Ge-ahrdrohersde Lage im Miiielmeesr"