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Ragolder TagvlatlD«r Gesellschafter^

Samstag, de« 13. April izz,

der Nordsee zum Angriff überall dort eingesetzt worden, wo die deutschen Aufklärer die Anwesenheit von englischen Schiffs­einheiten gemeldet hätten. Sie hätten aber diese Einheiten nicht antreffen können. Das Croß der englischen Flotte habe sich in seine Häfen zurückgezogen. Die deutschen Schiffe hätten in Nor­wegen ruhig Tausende von Soldaten und Hunderte von Ge­schützen ausschiffen können.

Auch die römische Presse hält dem Wirrwarr der wider­sprechenden Gerüchte der englisch-französischen Propaganda als einzige Tatsache die planmäßige Fortsetzung der deutschen Ope­rationen in der Nordsee und in Norwegen entgegen, wo, wie in riesigen lleberschriften unterstrichen, wird, auch Donnerstag wieder große deutsche Truppentransporte mit Hunderten von Kanonen und Tausenden von Soldaten gelandet worden seiez. Die von der englischen Propaganda in Umlauf gesetzten tenden­ziösen Falschmeldungen könnten, wiePopolo di Roma" aus­drückt, nichts daran ändern, und die englischen Versuche, dem deutschen Expeditionskorps die rückwärtigen Verbindungen nach Dänemark und der Heimat abzuschneiden, seien erfolglos ge­blieben. Weiter unterstreicht das Blatt, daß Churchill der eng­lischen Öffentlichkeit, die große Dinge erwartet hätte, nichts besonderes hätte bieten können. Er habe im Gegenteil nur den Mißerfolg der englischen Flotte vor Narvik zugeben müssen. Wenn er als großer Stratege die deutsche Aktion als Fehler habe hinstellen wollen, sei darauf zu erwidern, daß die eng­lisch-französische Verletzung der norwegischen Neutralität sich als Grundfehler Herausstellen werde.

Jugoslawien und Rumänien

gegen englische Sabotageversuche auf der Donau

Bukarest, 12. April. Die jugoslawische und die rumänische Regierung haben sich, wie verlautet, darüber verständigt, daß sie englische Sabotageversuche ans der Donau auch in der Frage der Lotsen nicht dulden wollen. Die Engländer hatte» versucht, dir Donaulotsen wegzuengagieren und ihnen ein hohes Gehalt gcgen das Versprechen auszusetzen, sich nicht mehr zu betätige», um auf diesem Wege die deutsche Donau-Schiffahrt lahmzulegen. Die jugoslawische nnd die rumänische Regierung sind entschlossen, dieser offenkundigen Sabotage dadurch zu begegne», daß sie die Lotsen zum Heeresdienst einberufen, womit sie jenseits privater Abmachungen einer klaren Besehlsgewalt unterstehen und für ihre Aufgaben einsatzbereit find.

Dies betrifft vor allem die Donaustrecke, die beiden Ländern gemeinsam ist, namentlich in den Katarakten (Eisernes Tor).

Frankreich soll Inseln abtrelen

Senator Reynolds brachte seinen Antrag ein

Washington. 12. April. Der demokratische Senator Reynolds hat jetzt die angekündigte Entschließung eingebracht, die den Präsidenten ermächtigen soll. Verhandlungen einzuleiten zur Er­werbung der französischen Jnieln Martinique und Guadeloupe im Karibischen Meer sowie der Inseln St. Pierre und M i q u e l o n in der Nähe Neufundlands als Teil­zahlung der französischen Weltkriegsschulden. Der Senator er­klärte, durch den Besitz der Karibischen Inseln könne der Panama- Kanal bester verteidigt werden

Senator Reynolds hat bereits vor kurzem beantragt, auch mit England zwecks Erwerbung von Vritijch-Honduras und der Bermuda-Inseln ebenfalls als Teilzahlung der Kriegsschulden zu verhandeln.

Bürckel zum Reichsstallhalter in Wien ernannt

Auftrag des Neichskommissars für die Wiedervereinigung der Ostmark mit dem Reich erfüllt

Berlin, 12. April. Mit Erlaß vom 23. April 1938 hatte der Führer den Gauleiter Bürckel zum Reichskommistar für die Wiedervereinigung Oesterreichs mit dem Deutschen Reich be­nannt und ihn beauftragt, in dieser Eigenschaft den politischen Aufbau der Ostmark und ihre Eingliederung in das Reich in staatlicher, wirtschaftlicher und kultureller Hinsicht durchzuführen. Dieser Auftrag ist von Gauleiter Bürckel in vollem Umfange erfüllt. Gauleiter Bürckel hat den Führer daher gebeten, das ihm übertragene Amt eines Reichskommistars für die Wieder­vereinigung Oesterreichs mit dem Deutschen Reich zum 31. März 1910 für beendet zu erklären. Der Führer hat dem durch Erlaß vom 15. März 1940 entsprochen.

Die Verwaltung in der Ostmark ist darnach in Gemäßheit des Ostmarkgesetzes am 1. April 1910 von den Reichs st att- haltern der einzelnen Gaue übernommen worden.

Der Führer hat siir sechs Reichsgaue der Ostmark folgende Reichsstatthalter ernannt:

in Wien: Gauleiter Bürckel. in Overdonan: Gauleiter Eigruber, in Tirol: Gauleiter Hofer, in Niederdonau: Gauleiter Jury, in Salzburg: Gauleiter Rainer, in Steier­mark: Gauleiter Uiberreither.

Der Reichsgau Kärnten wird zunächst vertretungsweise durch den Regierunaspräsidente» verwaltet werden.

Der Führer bei der Trauerfeier für General Decker

Feierlicher Staatsakt vor der Technische« Hochschule

Berlin, 12. April. In Gegenwart des Führers und Obersten Befehlshabers der Wehrmacht, zahlreicher Generale und Ver­treter der Reichsregierung sowie der Partei fand für den un­ermüdlichen Forscher und großen Wissenschaftler, den General der Artillerie Karl Becker, den Chef des Heereswaffenamtes und Präsidenten des Reichsforschungsrates unmittelbar an seiner Wirkungsstätte vor der Technischen Hochschule, an der er als Dekan der wehrtechnischen Fakultät lehrte, ein feierlicher Staats­akt statt.

Um 11 Uhr traf der Führer ein. Der Kommandant von Berlin, Generalleutnant Seifert, meldet die Trauerparade. Der Führer begrüßt den Oberbefehlshaber des Heeres, Generaloberst von Brauchitsch, Reichsminister Rudolf Heß und Generaloberst Milch mit Handschlag. Tiefes Schweigen herrscht über dem weiten Platz, als der Führer, gefolgt von Generaloberst von Brauchitsch, Reichs­minister Rudolf Heß und Generaloberst Milch vor den Sarg tritt und hier in stillem Gedenken einige Minuten grüßend verharrt.

Anschließend hielt der Oberbefehlshaber des Heeres, General­oberst von Brauchitsch, die Traueransprache, in der er u. a. folgendes ausführte:Tiefbewegt stehen wir an der Bahre eines hochverdienten Soldaten. Mitten im Schaffen, auf dem Kampfplatz der Pflicht, in unerbittlicher Hingabe an sein Werk hat ihn der Tod ereilt Er hat ebenso wie jeder andere, der den feldgrauen Rock trägt, an der Front gestanden. Er ist in ihr gefallen. Ein Lebenswerk von größtem Ausmaß und entschei­dender Tragweite hat General Becker vollbracht. Soldat und Wissenschaftler fanden in seiner Person Verschmelzung. Als Sol­dat stand er, unter dem inneren Befehl der restlosen Hingabe aller Kräfte zum Dienst an Volk und Vaterland tn guten und bösen

Ernste Befürchtungen in Paris Deutschland ist es gelungen, die Streitkräste Frankreichs

und Englands zu trennen

Trennung der englischen nnd sranMchen Strewäjk

DNB. Brüssel, 13. April. In politischen Kreisen der fran­zösischen Hauptstadt wird im Zusammenhang mit der Entwicklung in Rordeuropa die ernste Befürchtung geäußert, daß England nunmehr seine ganzen militärischen Kräfte zur Abwendung der Gefahren einsetzen müsse, die ihm von Norwegen her drohen. Dadurch werde aber die Entsendung weiterer englischer Trup­pen nach Frankreich, mit denen in Paris seit langem gerechnet wurde, außerordentlich verzögert, wenn nicht sogar ganz verhin­dert. Deutschland sei es durch die Besetzung der beiden nordischen Länder gelungen, die alliierten Streitkräfte Frankreichs und Englands zu trennen, da Frankreich in erster Linie seine eigenen Grenzen, England aber seine unmittelbaren Lebensinteresten in der Nordsee sichern müsse. Mit der Entsendung größerer franzö­sischer Truppeneinheiten nach Norwegen könne angesichts der verhältnismäßig nicht sehr zahlreiche« britischen Streitkräfte in Frankreich kaum gerechnet werden.

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Zur Lage

Elverum, 25 Klm. ostwärts Hamar, wurde in den Vormittags­stunden des 10. April besetzt. (Kartendienst Erich Zander, M.)

Pfunde im französischen Mandat Syrien nicht absetzbar

DNB. Rom, 13. April. Ein soeben aus dem Orient zurückge- kehrter neutraler Geschäftsmann berichtet, daß er in der iraki­schen Hafenstadt Basra von den Engländern an der Weiterreise nach Iran gehindert wurde, obwohl alle seine Bise» i« Ord­nung waren. Er führt dies aus die Aengstlichkeit der Engländer zurück, ihre kriegerische Vorbereitung imIranischen Golf frem­den und dazu noch neutralen Augen preiszugeben".

Auf der Rückreise nach Syrien sei er in geldliche Schwierig leiten gekommen, weil er seine mitgeführten englischen Pfunde dort nicht absetzen konnte. Im französischen Mandatsgebiet Sy­rien wurden englische Pfunde nicht mehr als Zahlungsmittel angenommen. Zeitungen und Bücher, selbst wissenschaftliche» In­haltes, dürften auf Befehl der französischen Mandatsbehörde aus Syrien nicht ausgeführt werden und würden den Reisende» bei der Ausreise abgenommen. Fast alle syrischen Zeitungen i» ara bischer Sprache wiesen ganze Spalten und manchmal halbe Sei­ten Zensurlücken auf.

«Wie war es möglich?-

Die englische Regierung kann bittere Worte höre»

Amsterdam, 12. April.Daily Herald" schneidet die Frage a«, wie die Besetzung Norwegens überhaupt möglich gewesen sei. Zum großen Teil seien die Truppen über See gekommen und England beherrsche doch die See. Außerdem habe Chambcrlain so stark mit der Möglichkeit einer Einbeziehung Norwegens in den Krieg gerechnet, daß er bereits vor drei Wochen öffentlich im Parlament davor gewarnt habe. Wie sei es somit möglich ge­wesen, daß die Nazis ihre Pläne so vollständig haben durch­führen können, ohne daß England früher eingegrisfen habe?

An anderer Stelle heißt es u. a., die Stimmung sei sehr ernst. Die Regierung könne jetzt bittere Worte hören. So äußere man beispielsweise, daß Ehamber- lain erst kürzlich erklärt habe, daß Deutschland den Anschluß ver­paßt habe. Die jüngsten Ereignisse hätten jedoch den Beweis erbracht, daß Deutschland nach sorgfältiger Planung blitzartig zuschlage, während England im Denken zu langsam sei.

Englischer Aufklarer über Belgien abgestürzt

Brüssel, 12. April. Ein englisches Aufklärungsflugzeug stürzte Donnerstag abend bei einem Landungsoersuch in Awans-Vierset (Belgien) ab. Die Maschine wurde beinahe völlig zerstört, die beiden Insassen wurden schwer verletzt

Neue Massenverhaftungen in Indien. Die englische Wo­chenschriftThe Statesman and Nation" berichtet, daß in Indien die Mastenverhaftungen, namentlich unter den gei­stig führenden Schichten der indischen Bevölkerung, unver­mindert weitergehen. Die Zahl der Verhafteten hat sich so außerordentlich erhöht, daß bereits zwölf neue Lager ein­gerichtet werden mußten, da di» Gefängnisse zur Unter­bringung nicht mehr ausreichen.

Tagen. Was den jungen Leutnant schon ergriff, was den Haupt­mann des Weltkrieges in seinen Bann zog die stürmische Ent­wicklung und der gigantische Einsatz technischer Kampfmittel für die Selbstbehauptung des Volkes das führte der General zur Reife. Seinen soldatischen Willen übertrug er auf die Wissen­schaft, der er ebenso wie der Wirtschaft für ihre spätere Ausfüh­rung höchste Forderung stellte. Der schönste Lohn seiner Arbeit war dem Verstorbenen, daß er das Vertrauen seines Führers besaß. Er ernannte ihn zum 1 Präsidenten des Reichsforschungs­rates. Er verlieh ihm wenige Tage vor seinem Tode die Goethe- Medaille für Kunst und Wissenschaft. Der Name Karl Becker, des Soldaten und Wissenschaftlers, wird niemals vergessen wer­den. Er steht mit der großen Zeit unseres Wiederaufstiegs ver­bunden in der Erinnerung unserer und der kommenden Gene­ration."

Wieder senken sich die zahnen, erneut präsentiert die Trauer­parade und die Trauergemeinde grüßt mit. erhobener Rechten, als der Führer und Oberste Befehlshaber gleich darauf an den Sarg tritt und hier den Kranz niederlegt, während die Weise vom guten Kameraden ausklingt und vom Tiergarten her die ersten der 19 Salutschüsse herllbersckallen.

Dann ehrt Generaloberst von Brauchitsch den Verblichenen durch einen Kranz, ihm folgen der Stellvertreter des Führers, Rudolf Heß, Generaloberst Milch als Vertreter des General- scldmarschalls Göring, Staatssekretär Keppler für den Reichs­außenminister, Admiral Witze! für Großadmiral Raeder, Gene­ral der Infanterie Fromm für den Chef des Oberkommandos der Wehrmacht Keitel sowie der Vertreter des Reichsministers Dr. Todt, der Reichsdozentenführer, der Reichsstudentenführer, der Rektor der Technischen Hochschule und verschiedene andere führende Persönlichkeiten. Noch einmal tritt der Führer an den Sarg heran, verharrt dort einige Minuten des Gedenkens und grüßt zum letztenmal den Toten, der ihm in unerschütterlicbem Glauben so treu gedient hat. Dann tritt der Führer zu um An­gehörigen und spricht ihnen sein Beileid aus.

Der Sarg wurde von acht Unteroffizieren auf vke mit vier Pferden bespannte Lafette gehoben und dann setzte sich die Trauerparade über die Ostwest-Achse, den Großen Stern, die Invalidenstraße nach dem Jnvalidenfriedhof in Bewegung, wo nach der Aussegnung und dem Gebet die feierliche Beisetzung stattfand.

Württemberg

Stuttgart. (Zwei Verletzte.) Am Donnerstag wurde in der Heilbronner Straße bei der Ausfahrt am Güterbahnhof ein SO Jahre alter Mann von einem Lastkraftwagen angefahren und zu Boden geworfen. Er erlitt einen Bruch des linken Ober­schenkels und des Beckens. Am gleichen Tag stießen auf der Kreuzung der Löwen- und Karl-Sachs-Straße in Degerloch ein Personenkraftwagen und ein Kraftrad zusammen Der Kraftrad­fahrer erlitt einen Knöchelbruch und Verletzungen am Kopf.

Neue Mütterschule. Das frühere alte Patrizierhaus im Hoppenlauweg hat ein ganz neues Gesicht erhalten. 16 Räume wurden aus dem vierstöckigen Haus zum Unterricht verwendet. In dieser neuen Mütterschule können zwei Kochkurse, zwei Näh­kurse, ein pflegerischer und ein erzieherischer Kurs gleichzeitig stattfinden und 120 Teilnehmerinnen können aus einmal unter­richtet werden.

Rund 2V 000 NM. Reichsgelder unterschlagen

Stuttgart. Die Strafkammer Stuttgart verurteilte den 55jah- rigen verheirateten August Mohn aus Stuttgart-Zuffenhausen wegen fortgesetzter Amtsunterschlagung, Untreue, Betrugs, Ver­fälschung einer amtlich anvertrauten Urkunde und Privaturkun­denfälschung zu zweieinhalb Jahren Zuchthaus abzüglich 11 Mo­nate für erlittene Untersuchungshaft. Der Angeklagte hatte als

Vorsitzer und späterer Geschäftsführer der Postkleiderkasse Stutt­gart annähernd 20 000 RM. Kastengelder in sieben Jahren unter­schlagen, und zwar größtenteils zum Vorteil von Berufskamera­den, bei denen er aus übersteigertem Geltungsbedürfnis als ver- möglicher und freigebiger Mann gelten wollte, und die er sich zum Teil auch durch die Lieferung von Dienst- und Zivilkleidera auf Kosten der Kleiderkarte zu verpflichten versuchte. Im Laufe der Jahre wurden von Mohn allein für Bewirtung von Kame­raden bei geselligen Zusammenkünften rund 15 000 RM. aus­gegeben. Er selbst hatte verhältnismäßig nur geringe Vorteil« von seinen Unterschlagungen, mit denen noch eine Reihe von Urkundendelikten verbunden war.

Göppingen. (Knabe läuft in Motorrad.) Im Stadt­teil Jebenhausen sprang ein vier Jahre alter Knabe in die Fahrbahn eines Motorradfahrers. Der Junge wurde am Kopf schwer verletzt und mußte ins Krankenhaus gebracht werden.

Aich Kr. Nürtingen. (L a st w a g e n u n g l ü ck.) Am Mittwoch fuhr ein aus Frankfurt a. M. stammender cchwerer Lastkraft­wagen mit zwei Anhängern die Steige herab. In der gefähr­lichen Kurve oberhalb des Gasthauses zum Löwen rannte der mit etwa 20 Tonnen beladene Lastzug zuerst gegen einen elek­trischen Leitungsmasten, der umgelegt wurde, und dann mit voller Wucht in die dem Landwirt Jakob Eisele gehörende, mit Futtervorräten gefüllte Scheuer, die infolge der Wucht des Auf­pralles in sich zusammenstllrzte und die Fahrzeuge unter sich begrub. Die Ungtücksstelle bot ein Bild schlimmster Zerstörung.

Mühlacker. (Tödlicher Unfall.) Hinter einem Lastkraft­wagen mit Anhänger fuhr der 29 Jahre alte Jakob Herriegel aus Mühlacker mit seinem Fahrrad. Vermutlich infolge Be­rührung mit dem Anhänger des Lastzuges oder mit der der Straße entlang führenden Gartenmauer kam Herriegel, bei dem Versuch, den Lastwagen zu überholen, zu Fall und zog sich Kopf­verletzungen zu, die seinen alsbaldigen Tod zur Folge hatten.

Rottweil. (Obstbau.) Dieser Tage fand in Rottweil eine Kreistagung für Obst- und Gartenbau statt, die im Zeichen der Erzeugungsschlacht 1910 stand. Nach einem Vortrag von Obst- baurnspektor Strobel (Heilbronn) wurde der Zusammenschluß zum Kreisverband vollzogen. Zum Vorsitzenden des Kreises wurde Ortsbauernsührer Katzenwadel bestellt. Kreisbaumwart Erath teilte mit, daß der Kreis Rottweil 318 000 Obstbäume hat.

Spaichingen. (Sinniges Geschenk.) Der Obst- und Ear- tenbauverein Spaichingen hat beschlossen, seien ausmarschierteu Mitgliedern ein Geschenk zukommen zu lassen, das für die Hei­mat gemünzt ist und das ihnen später eine liebe Erinnerung an die große Zeit sein wird, und zwar erhalten alle Front­soldaten einen Baum zur Anpflanzung.

Riedlingen. (Leichenländung.) Am Fallenstock der Donau wurde eine männliche Leiche angeschwemmt. Die Per- konalien des Toten konnten noch nicht ermittelt werden.

Memmingen. (Tödlich verletzt.) Der Eutspächter Anton Kaiser in Schochen bei Ollarzried wollte einen Stier in eine benachbarte Ortschaft führen. Nicht weit vom Hof Kaisers ent­fernt wurde der Stier plötzlich wild und griff den Eutspächter an. Kaiser erlitt dabei schwere Verletzungen und mußte in das Krankenhaus nach Kempten übergeführt werden. Dort ver­schlimmerte sich sein Zustand und nach wenigen Tagen starb er.

Günzkofen Kr. Saulgau. (Jugendlicher Einbrecher.) Ein 13 Jahre altes Bürschchen stieg am Hellen Tag mittels einer Leiter durch ein Dachfenster in ein Geschäftshaus, erbrach dort die Türe zum Laden und entwendete aus der Ladenkaste rd. 12 RM.

Rißtisten Kr. Ehingen. (Kind überfahren.) Das vier­jährige Töchterchen des Josef Lochbühler wurde von einem Aut« mitten auf der Straße überfahren. Das Kind erlag den schweren Verletzungen tags darauf im Ulmer Krankenhaus.