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Ragolder TagblattDer Gesellschafter

Freitag, den 12. April 184»

Chariev Hambro gehört dem engl. Auhenhandelsministerium an. Er hält sich gegenwärtig gezwungenermaßen in Stockholm auf. Earl Joachim Hambro ist einer der wenigen der reichen Nor­weger. Er besitzt ausgezeichnete Verbindungen zur Londoner City, wo seine Verwandten Inhaber des Londoner Bankhauses Ham­bro sind. Er war srüher Vorsitzender der Finanzkommission des Völkerbundes und 1827 Mitglied des Präsidiums des Völkerbun­des. Die Familie Hambro stammt aus dem deutsch-dänischen Grenzgebiet und sührte früher den Namen Hamburger.

HeWeldungen ier Londoner Lügenküche

Gefangener französischer Militärattache widerlegt Ereuel- märcheu

Berlin, 11. April. Der Londoner Nachrichtendienst versucht durch erfundene Hetzmeldungen, wie sie aus dem Weltkriege noch in Erinnerung sind, gegen Deutschland Stimmung zu machen. In ihrer Wut darüber, dag die deutschen Truppen den Lande­absichten der Briten zuvorgekommen sind, setzen die Londoner Stellen alle Mittel der Propaganda gegen Deutschland ein. Der Versuch, den deutschen Truppen angebliche Plünderungen in Dänemark und Norwegen zuzuschreiben, wird in diesen Ländern nicht verfangen, da die Bevölkerung seit Dienstag Zeuge des besten disziplinierten und korrekten Auftretens der deutschen Wehrmacht ist. In der übrigen Welt wird man bald erkennen, daß die von auswärts über die angeblichen Zustände in Nor­wegen verbreiteten Zweckmeldungen nicht einmal einen Kern der Wahrheit haben. In seinem Uebereifer hat der Londoner Nachrichtendienst vergessen, daß die Behauptung, die Plünde­rung deutscher Truppen erstrecke sich über das ganze norwegische Land, in keiner Weise seinen bisherigen Meldungen entspricht, wonach Norwegen von deutschen Truppen nicht besetzt sei. In diesem Zusammenhang kann im übrigen festgestellt werden, daß auch einer der französischen Militärattaches, der in deutsche Gefangenschaft geriet, auf die Frage eines deutschen Offiziers, ob er sich in irgendeiner Weise über das Verhalten der deutschen Truppen zu beklagen habe, dies leb- baft verneinte und bezüglich ihrer vorbildlichen Haltung hinzu­fügte, er kenne die deutschen Truppen schon lange und wisse, dag sie sich nicht geändert hätten.

Die Tendenz der Feindpropaganda ist klar: Es handelt sich vor allem darum, Unruhe nach Norwegen hinein­zutragen, und außerdem die zunehmende Kritik im eigenen Lande zu beschwichtigen. Mit derartigen Meldungen sind schon andere Völker systematisch von der britischen Propaganda ins Verderben getrieben worden. Die Briten, die nur an die Schaf­fung neuer Fronten, möglichst fern von der eigenen Scholle denken, wiederholen ihre verbrecherische Haltung jetzt dem fried­lichen norwegischen Volk gegenüber. Der nüchterne Sinn dieses nordischen Volkes wird die Absicht der Engländer durchschauen und ihr nicht zum Opfer fallen.

Norwegische Zeitungen mahnen znr Ruhe

Oslo, 11. April. Die norwegischen Zeitungen fordern die Be­völkerung auf,, sich in Ruhe und Ordnung der nesten Lage an­zupassen.Aftonposten" nennt die Besetzung Norwegens eins als militärische Leistung einzig dastehende Handlung. Alle Blät­ter geben den Aufruf des Generals von Falkenhorst und Bilder vom Einmarsch der deutschen Truppen wieder. Der Meldung non dem Erfolg der deutschen Luftwaffe und Flotte schenkt man in der norwegischen Oeffentlichkeit die größte Beachtung. Dabei unterstreicht man besonders die Tatsache, daß die deutsche Luft­waffe erstmals ihre neuen Stützpunkte habe ausnutzen können.

3m Urteil der Wett

Der schnelle deutsche Schlag

Buenos Aires. Der blitzschnelle Eegenschlag Deutschlands gegen die englische Neutralitätsverletzung im Norden hält die gesamte hiesige Oeffentlichkeit in Atem. Ueberall in der Bevölkerung kann man zustimmend hören, daß Englands Pläne durch den genialen deutschen Schachzug vereitelt worden seien und gleich­zeitig den erneuten Beweis der vorbildlichen Organisation und des Zusammenspiels des deutschen Militärapparates anerkennt und Achtung zollt.

Brüssel. Das führende BlattVingtieme Siecle" schreibt u. a.: Die blitzartige Schnelligkeit der deutschen Aktion in Skandina­vien wirft die Frage auf, zu welchem Endergebnis die von den Westmächten ausgespielte Karte führen wird. Der Dienstag war ob,ne Zweifel ein Aktivposten für Deutschland.Pays Reel" schreibt: Präzision und Geschwindigkeit der deutschen Aktion waren unglaublich. Man müsse sich fragen, wo denn die eng­lische Flotte gewesen sei, als Deutschland seine Aktion durch­geführt habe. Tatsache sei jedenfalls, daß eine enorme deutsche Flotte, trotz der Minen, trotz der englischen Flotte bei Nacht vor der Nase der britischen Admirale habe vorbeifahren und beim Morgengrauen die norwegischen Häfen habe besetzen können.

Madrid. Die Schlagzeilen der Blätter heben den erfolgreichen Kampf deutscher Luftstreitkräfte gegen Englands Flotte hervor. Jnformaciones" bringt eine Auslese internationaler Presse­kommentare mit folgenden Ueberschristen:Die großen Demo­kratien geschlagen"Reaktion gegen britischen Imperialis­mus"Neutrale lassen sich nicht länger täuschen"Eng­land verantwortlich"Blitzschnelle Antwort". Der Direktor der ZeitungAlcazar" bezeichnet die deutsche Operation in Skandinavien als Meisterwerk der Strategie, das in Ehren neben den größten militärischen Aktionen aller Völker aller Zei­ten bestehen könne. Die Ausschiffung in Norwegen nach einer nächtlichen Reise von 7VV Klm. längs einer von Gefahren strotzen­den minenübersäten Küste und den Widerstand starker englisch- französischer Streitkräste brechend, stehe einzig da. Die gesamte Ojtküste des Nordatlantik von Kiel bis zum Eismeer sei in deutscher Hand. Das deutsche Unternehmen hatte einen Erfolg, wie ihn der Kriegsgott nur ganz selten verleiht.

Die Sensation in Washington

Washington, 11. April. Die deutschen Nachrichten über die Gegenaktion in Dänemark und Norwegen werden von der Washingtoner Presse in sensationeller Weise aufgemacht und wiedergegeben. Allmählich versuchen die Blätter, sich über die Tragweite des deutschen Vorgehens klar zu werden.Washing­ton Daily News" bemerkt, die gewaltige Wucht der deutschen Aktion mache einen stärkeren Eindruck als irgendeine andere militärische Handlung seit Kriegsbeginn. Englands Aktien fallen beträchtlich. Die Blätter weisen darauf hin, daß Großbritannien weder den Polen noch den Finnen helfen konnte und daß es sich der Zufuhr aus Skandinavien berauben ließ, ohne daß be­gründete Aussicht dafür bestehe, daß es den Westmächten ge­lingen könnte, Deutschland wieder aus den Nordländern zu ver­drängen. Uebereinstimmend zollen die Washingtoner Blätter dem kühnen Entschluß des Führers Anerkennung.Washington Daily News" undTimes Herold" sprechen sich im übrigen da­für aus, daß Amerika sich nach wie vor strikt aus dem euro­päischen Krieg Hinhalten müsse.

Deutsche Soldaten nach dem Einrücken iy eine dänische Stadt

PK. Lanzinger, Presse-Hoff- mann, Zander-M.-K

UM

WM

Ein harter Schlag für die Westmüchte

Italienische Stimmen

Mailand, 11. April. Mit ungeheurer Spannung verfolgt die norditalienische Presse die Ereignisse in Skandinavien.Popolo d'Jtalia" erklärt, man müßte anerkennen, daß in London und Paris auf die deutsche Truppenlandung in Norwegen unver­züglich rednerische Kundgebungen erfolgten. Herr Chamberlain zum Beispiel habe sich beeilt, vor dem Unterhaus die Chronik der Ereignisse zu erzählen. Auch das alliierte Oberkommando habe noch am gleichen Tage als Gegenmaßnahme die Landung Reynauds und Daladiers in London entgegengestellt, die sich überstürzt nach Downingstreet 10 begaben und fragten, was nun zu tun sei! Während Chamberlain in ohnmächtiger Wut den mißglückten englischen Landungsversuch in Narvik schilderte, habe Paris das Scheitern der alliierten Kriegspolitik zugeben müssen. Gazzetta del Popolo" stellt fest, daß die Besetzung Dänemarks und Norwegens für die Westmächte ein sehr harter Schlag sei, da sich dadurch das Gleichgewicht zugunsten Deutschlands ver­schoben habe. Nicht nur militärisch habe Deutschland den Be­weis für eine vollkommene und schlagfertige Organisation ge­liefert. Es brachte unter den Augen der britischen Flotte, die sich einbildete, Herrin der Meere zu sein, ein starkes Truppen­kontingent bis in die entferntesten Häfen Norwegens und könne sich rühmen, in der glanzvollsten Weise eine schwierige und ge­fahrvolle Aktion durchgeführt zu haben. Wirtschaftlich und poli­tisch feien die Dinge für Deutschland als gut zu betrachten.

Churchill trügt die Derantwortung

Feststellungen eines schwedischen Militärpolitikers

Stockholm, 11. April. Der in Schweden viel beachtete militär­politische Mitarbeiter vonAftonbladet" untersucht die Frage, wie es möglich gewesen sei, daß die deutschen Truppen ohne eng­lischen Eingriff die norwegischen Häfen hätten besetzen können und welche Möglichkeit heute noch den Engländern offenständen. Zu der ersten Frage erklärt er, sie stehe völlig im Widerspruch gegen die fundamentalsten Begriffe, die man bisher von solchen Operationen gehabt habe.England hat ja die Herrschaft über die See", so heißt es dann wörtlich,England und Frankreich haben ja Minen an der norwegischen Küste ausgelegt und da­mit den ersten Schritt zum Bruch der Neutralität getan. Diese Mächte mußten also auf deutsche Gegenmaßnahmen vorbereitet sein. Aber was hat man gemacht? Man begnügte sich mit Minen- auslegen und ihrer Bewachung. Aber wo war die englische Flatte? In Skagerrak und an der übrigen norwegischen Küste jedenfalls nicht. Die Deutschen konnten ungestört von der mäch­tigsten Flottenmacht der Welt die norwegischen Häfen besetzen. Selten oder niemals hat England einen erbärmlicheren Aus­gang seiner Minenlegung erlebt, einer Minenlegung, die so all­gemeine Befriedigung im Westen hervorrief. Was hier unter­lassen wurde, mag wieder auf die Marineleitung und den Marineminister fallen. Churchill trägt die Verantwortung!"

Volles Verständnis in Moskau

Gerechte Würdigung der deutschen Maßnahmen in Skandinavien

Moskau, 1p. April. Die Nachrichten über die Aktion der deut­schen Wehrmacht zum Schutze der Neutralität Dänemarks und Norwegens beherrschten Mittwoch den außenpolitischen Raum der Moskauer Blätter vollständig. Die Erklärung Chamberlains im Unterhaus fällt in der Wiedergabe der Moskauer Presse stark ab. Der Ankündigung Chamberlains, England werde Nor­wegenvolle Hilfe leisten" und den entsprechenden Entschließun­gen der Westmächte legt man hier keine ernsthafte Bedeutung mehr bei. Die gesamte Aufmachung der Nachrichten zu den Er­eignissen des Dienstag läßt obwohl eigene Kommentare der Sowjetblätter bis jetzt noch fehlen klar erkennen, daß man sowjetischerseits die' deutsche Aktion mit vollem Verständnis und gerechter Würdigung ihrer Gründe verfolgt.

Deutschland konnte nicht Selbstmord begehen"

Moskau, 11. April. Die klare und verständnisvolle Haltung der Sowjetunion gegenüber der deutschen Aktion in Skandina­vien findet ihren Niederschlag in einem bedeutsamen Leitartikel derJswestija". Er wird dem deutschen Standpunkt in der skandinavischen Frage in jeder Weise gerecht und gibt schließ­lich durch die unverblümte Enthüllung der Kriegsausweitungs­pläne des englisch-französischen Blockes zugleich deutlich zu ver­stehen, daß die Sowjetunion aus Grund ihrer Erfahrungen im finnischen Konflikt die endgültige Entfernung der Westmächte vom skandinavischen Schauplatz als positive Aktion zur Auf­rechterhaltung des Friedens in Skandinavien und im Ostsee­raum betrachtet. Als wichtigsten Punkt stelltJswestija" fest, daß die Aktion Deutschlands eine zwangsläufige war und erst als Gegenmaßnahme auf den englisch-französischen Neutralitäts­bruch erfolgte. Deutschland habe den Rücken seiner Truppen auf dem Kontinent vor einem Schlag seitens der Engländer und Franzosen gesichert.Der Krieg hat seine Logik, die stärker ist als jede andere Logik. Wenn eine kriegführende Seite Maß- naNnen ergreift, die bezweck:», die andere kriegführende Seire abzuwurgen, so kann die letztere dies nicht einfach hinnehmen, «nenn sie nicht Selbstmord begehen will."

Schließlich betrachtet das Moskauer Blatt die letzten Ereig­nisse in Skandinavien noch eingehend im Licht der Erfahrungen, die die Sowjetunion während des finnischen Konfliktes mit der Kriegspolitik der Westmächte gemacht hat. Die Westmächte woll­ten, so stellt dieJswestija" nachdrücklich fest, schon während des finnischen Konfliktes unter dem Vorwand einer Hilfe­leistung für Finnland in Skandinavien einbrechen, um dort einen neuen Kriegsschauplatz gegen Deutschland zu schaffen. Die Aufgabe dieser Expeditionskorps wäre es gewesen, unter der Maske der Berteidigung Finnlands eben diejenige Aktion zur

Ausweitung des Krieges in Skandinavien einzuleiten, die die englisch-französischen Kriegsbrandstifter dann nach dem Abschluß des sowjetisch-finnischen Friedensoffen, direkt und ohne Maske" in den letzten Tagen durch ihren Einbruch in die norwegischen Hoheitsgewässer vollzogen haben.Dies ist nunmehr unbestreit­bar", so beschließt dieJswestija" ihre Betrachtung.

Schon wieder dänischer Schiffsverkehr

Kopenhagen, 11. April. Der nach der Besetzung Dänemarks zunächst völlig gesperrte Schiffsverkehr aus dänischen nach frem­den Häfen ist entsprechend der schnellen Regelung der neuen Verhältnisse bereits wieder bis zu einem gewissen Grade zu­gelassen worden. So ist die Fahrt erlaubt worden allen inner­dänischen Fähren, Post- und Passagierschiffen, ferner Schiffe«, die nach deutschen Häfen gehen, und endlich natürlich auch deut­schen Schiffen. Verboten bleibt vorläufig aber aller andere Schiffsverkehr innerhalb und außerhalb dänischen Bereichs, dar­unter auch die Paketfahrt. Nach den neuen Bestimmungen wird von der dänischen Vereinigten Dampsschiffahrtsgesellschaft heute bereits der Schiffsverkehr nach Fünen und Jütland wieder aus­genommen. Dasselbe gilt für die Gesellschaften, die den Ver­kehr zwischen Kopenhagen und Bornholm vermitteln. Gleich­zeitig mit diesem neuen Erlaß des dänischen Handelsministers sind alle dänischen Schiffe, die sich unterwegs befinden, auf- geiordert worden, neutrale Häfen aufzusuchsn. Die dänischen Schiffe im Mittelmcer sollen, soweit möglich, in italienische oder spanische Häfen gehen.

Begeisterung an der Front

über den Einsatz in Dänemark und Norwegen

..., 11. April. (PK.-Sonderbericht.) Als die ersten Sonder­meldungen des Rundfunks über den Einmarsch deutscher Truppen in Dänemark und Norwegen durchgegeben wurden, da saßen auch in den Bunkern des Westwalls die Soldaten am Empfangsgerät und verfolgten mit gespannter Aufmerksamkeit die Berichte der Reichsregierung. Man muß wissen, daß der Nachrichtendienst auch bis in die vordersten Linien des Westwalls so gut organisiert ist, daß schon wenige Minuten später auch die vorgeschobensten Stellungen über die entscheidende Wendung dieses Krieges unter­richtet waren. Gerade der Soldat am Westwall, der nun schon monatelang dem Feind gegenüberliegt, ohne daß es zu bedeuten­den Kampfhandlungen gekommen wäre, empfand diese energische und folgerichtige Maßnahme als einen weiteren entscheidenden Schritt zum endgültigen Sieg, der der glorreichste der deutschen Geschichte werden wird. Wieder einmal wie während des Polen­feldzuges wurden in den Westwall-Bunkern die Karten aus einem alten Schulatlas und die kleinen Merkbüchlein hervorgeholt, um nach den Berichten des Oberkommandos den Weg der Kameraden zu verfolgen. Daß die Tragweite dieses Einmarsches einhellig und richtig beurteilt wurde, war daraus zu ersehen,- daß in man­chen Bunkern spontan das Englandlied angestimmt wurde, als die ersten Meldungen durchgegeben wurden. Die Soldaten, die im Westen auf Wacht stehen, wissen, daß ihre Kameraden in Dänemark und Norwegen gegen den gleichen Feind eingesetzt sind wie sie. So wie sie selbst seit Monaten in den Bunkern auf den Befehl des Führers warten, so werden nun auch im Norden die deutschen Truppen bereit sein, die englisch-französische Willkür­herrschaft endgültig zu brechen und das Reich und damit auch die neutralen Länder von der Bevormundung durch die Pluto- kratien zu befreien. Der Westwall-Soldat hat dabei die stolze Ge­wißheit, daß seine Bereitschaft und lein kämpferischer Mut die Voraussetzung bildet für diese erneute Verstärkung der deutschen Front Eichhokz.

«Der Flug ins Blaue"

.... 10. April. (PK) Das war wirklich ein Flug ins Blaue! Das heißt nur insoweit es sich um den Bestimmungsort handelte; im übrigen flogen wir Stunde um Stunde durch milchige» Nebelschlamm. Inzwischen sind wir gelandet: Dort, wohin uns der Befehl des Führers rief! Gelandet mit Soldaten, um für alle Zeiten den britischen Neutralitätsverletzungen im Norden ein Ende zu bereiten.

Das war ein Hochbetrieb in den letzten Stunden, die wir noch in der Heimat verbrachten. Maschinen starteten, Maschinen lan­deten, und heute, beim Morgengrauen, tönte der Marschtritt un­serer Fliegersoldaten über das Rollfeld. Eine Stunde später waren die Besatzungen eingestiegen. Hunderte solcher Flugzeuge nahmen in den frühen Morgenstunden Kurs nach Norden. Usber- all erwartungsvolle Gesichter, alle waren wohlgemut. Lustige Scherze machten ihre Runde, wenn auch das Hauptgespräch selbstverständlicherweise um dasWohin" ging. Dazu war, so­lange wir uns auf der Strecke befanden, natürlich nichts zu sagen.

Bald gaben sich auch die Neugierigsten mit unserem Flug ins Blaue zufrieden, bis dann die Küste Norwegens in Sicht kam. Da wußte jeder Bescheid, einmal weil plötzlich hervorbrechende Sonnenstrahlen ein malerisches Bild der Steilküste vor unsere Augen zauberten, dann aber auch, weil alle darauf gespannt waren, was die nächsten Minuten nun bringen würden. Nun ent­scheidet sich das Entwederoder. Wir haben seit heute morgen keinen Rundfunk gehört und wissen also noch nicht, ob uns und unseren Truppen ein warmer oder kalter Empfang winkt.

Wir fliegen landeinwärts. Ueberall begegnen uns deutsche Maschinen. Da, der Flugplatz ist bereits zu sehen. Unten ein Gewimmel von Menschen In jedem Bauernhof, den wir über­fliegen, schauen die Menschen zu uns herauf. Jetzt die Landung. Auf herrlicher Landebahn rollen wir aus. Türen öffnen sich, die Fliegersoldaten des Eroßdeutschen Reiches stehen aus nor­wegischem Boden, bereit und entschlossen, den Frieden dieses nor­dischen Landes gegen die rechtsbrecherischen Aktionen Englands zu sichern. Dr. Weinschenk.