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Nagolder LagLlatt „Der Gesellschafter'
Freitag, den 12. Januar 1918
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, den 12. Januar 181V
. Jan. (Scheunen- annter Ursache brach in Scheune des Gastwirts ebliche Heuvorräte zum merwehr ist es zu ver- ter um sich griffen. DenVerletz ungen es Landwirtes A. Wal- rch einen Schutz schwer tzungen erlegen. Beinbrüche.) Beim e der 13jährige August inen Unterschenkelbruch die 62jährige Frau des Hof aus, fiel zu Boden
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vom 9. Jan. Ochsen 750, -045, Jungvieh 115—255,
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ü, Nachrichten; 6.10 Gym- '.00 Nachrichten; 7.50 Für er); 11.30 Volksmusik und ; 12.30 Nachrichten: 14.00 und bunt"; 15.30 Mirstka- tuttgart..."; 17.00 Nach- 25 Konzert mit deutscher ierabend; 19.30 Württem- i 1945 Vom Deutschland- isunkschau; 20.00 Nachrich- .ichten; 24.00 Nachrichten.
nacher, 71 I., Baiers- verkbesitzer, 67 Jahre alt.
": G. W. Zaiser, Inhaber iftleiter: Fritz Schlang ' lösch, sämtliche in Nagold
kr. 7 gültig.
msaßt K Seiten.
Ion 11. Asnuar 1940
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Erfolg der Luftverieidigungszone West: Es kommt keiner durch — Jeder Angriff bedeutet Abschub — Siegreiche Pflichterfüllung an der Grenze und in der Heimat
(F. O.) Als auf Befehl des Führers der Westwall zur Siche« rung des deutschen Lebensraumes geschaffen wurde, war man sich klar darüber, daß dieser Wall aus Beton und Stahl das Land nur vor dem Einbruch eines mit dem Heer angretsenden Gegners bewahren konnte, und dass auch für den Luftraum etwas Gleichartiges geschaffen werden mutzte. So entstand gleichzeitig die Luftverteidigungszone West, die sich als ein 50 Kilometer breites Band an die tief gestaffelte Vunkerlinie des Westwalles anschlietzt. „Auch in der Luft kommt keiner durch!" So schrieb in den ersten Augusttagen die Grenzlandpresse, der Gelegenheit gegeben war, die Einzelheiten der Luftverteidigungszone West kennenzulernen.
An die Worte „Auch in der Luft kommt keiner durch!" mutz man jetzt denken, wenn man nach den ersten Kriegsmonaten versuchen will, darüber Rechenschaft abzulegen, rüas unsere Flak im Westen vom Kriegsausbruch bis jetzt geleistet hat. und wie dis Männer der Flakartillerie den Luftraum längs der Westgrenze schützten. Eewitz, man hat bis jetzt noch nicht über so viele Abschüsse berichten können, wie das bei den Staffeln unserer Jäger der Fall ist. Um sich aber ein genaues Bild von dem Einsatz unserer Flak im Westen machen zu können, mutz man sich vergegenwärtigen, in welcher Weise die Gegner ihre Angriffe in der Lust gegen das deutsche Land vortragen.
Es besteht nicht der geringste Zweifel darüber, datz allein die Tatsache des Vorhandenseins der Luftverteidigungszone West und aller anschließenden Flakstellungen im rückwärtigen Gelände und in der Heimat dieGegnerdavonabgehaltenhat, mit größeren Verbänden einen Einflug zu versuchen. Man weiß jenseits der Grenzen ganz genau, welcher Kampswert der LVZ. West und allen anderen Flakstellungen zugemessen werden mutz.
Datz diese Erkenntnis vorhanden ist, beweisen die verschiedensten Einflüge in den vergangenen vier Monaten. Waren es doch stets einzeln'e Flugzeuge, die in größten Höhen die Grenze überflogen und die sich auch nach Ueberfliegen der Grenze hüteten, tiefer herabzugehen — sei es, datz sie ihre lächerlichen Flugzettel abwerfen wollten, sei es, datz sie versuchten, über dem deutschen Raum aufzuklären. Wenn aber der Feind sein Glück im Tiefangriff versuchte, erreichte er sein Ziel nicht, denn unsere Flak war stets auf der Hut, so datz jeder Tiefangriff auf eine Flakbatterie mit einem Abschutz endete. Die Abschüsse an der Mosel und am Rhein sind die besten Beweise dafür, daß unsere Flak nicht nur schießen, sondern auch zu treffen versteht. Fest steht auf alle Fälle, datz überall dort, wo die Flak zum Schutz kam, zum mindesten den feindlichen Fliegern der Weiterflug verwehrt wurde.
Das allein schon ist ein Erfolgsbeweis für unsere Flak, die alles tut, um richtig an den Gegner heranzukommen. Wie oft
Wehrmacht im Krieg
Militärische Begriffe, richtig gesehen Bon Major von Koller ' ' II.
NSK. (F. O.) Alle Feindseligkeiten werden mit einem „A u f- marsch" der Heere eingeleitet. Das bedeutet eine Heranziehung und Aufstellung der Truppenteile zum Kampf. Als „Aufmarschgebiet" bezeichnet man daher den Teil des Landes, in welchem die Truppenverbände herangeführt werden, sich also der Aufmarsch vollzieht. Die Ausstellung der Truppe vor Eintritt in den Kampf nennt man eine „Bereitstellung". Soll in das Gefecht eingetreten werden, so werden die Truppenabteilungen aus ihrer Geschlossenheit in kleinere Teile nach Breite und Tiefe auseinandergezogen. Dieses wird als „Entfaltun g" bezeichnet. Um nunmehr den Feuerkampf aufnehmen zu können, werden diese kleineren geschlossenen Teile in eine lose Form aufgelöst. Das ist die „Entwicklun g". ...
Angriff und Verteidigung
Zwei gegenteilige Arten des Kampfes sind „Angriff" und „Verteidigung". Während der Angriff das Rangehen an den Feind bedeutet, mit dem Ziel, diesen zu werfen bezw. zu vernichten (denn der Angriff ist die positive Form aller Kampfhandlungen), stellt die Verteidigung eine negative Form des Kampfes dar, bei der es das Ziel ist, einen Angriff aufzuhalten und zum Scheitern zu bringen. Bei beiden Kampfarten wird meist die letzte Phase der „Nahkampf" sein. Es D dies die letzte Auseinandersetzung Mann gegen Mann, die mit der blanken Waffe, der Handgranate, Pistole ufw. zur Erzwingung der Entscheidung geführt wird. ' '
Die StAle, wo es dem Angreifer gelungen ist, in die Verteidigungszone 'kampfseid) des Gegners einzudringen, bezeichnet man ais ,.E > >i b r u ch st s l l e". Ist es dem Angreifer gelungen, die feindliche Verteidigung zu durchstoßen, so spricht man von einem „Durchbruch". Ist der Feind in die Verteidigungsstellung eingedrungen, so wird von rückwärtigen Reserven unverzüglich und automatisch zum „Gegenstoß" angetreten; d. h. daß ohne weitere Vorbereitungen jeder an dieser Stelle befindliche Führer verpflichtet ist, sich auf diesen Gegner zu stürzen, um ihn wieder hinauszuwerfen.
Erst wenn dieses nicht gelingt, wild ein „Gegenangriff" eingeleitet. Dieser wird im Gegensatz zum Gegenstoß planmäßig vorbereitet und durch Artilleriefeuer und schwere Infanteriewaffen unterstützt.
Das Kampfgebiet
Wenn wir vom „Hanptkampffeld" sprechen, so ist damit ein Geländestreifen gemeint ist, der sich vom vorderen Rand der Verteidigungszone, genannt „Hauptkampflinie" (H.K.L.), nach rückwärts erstreckt. Diesen Eeländestreifen bezeichnet man als „Tiefenzon e". Während die Hauptkampflinie dazu bestimmt ist, einen feindlichen Angriff aufzufangen und zu zerschlagen, so wird bei einem dennoch gelungenen Einbruch des Feindes der Kampf in der Tiefenzone weitergeführt, in welcher sich Stützpunkte, Maschinengewehrnester, Feuerstellungen und die Reserven befinden. Hier wird ein weiteres Vordringen des Feindes verhindert und der Angriff zerschlagen.
Vor der Hauptkampflinie liegt das „VorfeI d". Es ist dies ein verschieden breiter Raum vorwärts der H.K.L., in welchem Gefechtsvorposten und vorgeschobene Truppenabteilungen (Vor- feldbesatzungen) liegen. Ihre Aufgabe ist es, dem Feind eine Annäherung an die befestigte Hauptkampflinie (Vefestigungs- zone) zu erschweren und ihn an der Bereitstellung zu einem Angriff gegen dieselbe zu hindern.
Die „V o r f e l d k ä m p f e" werden im Gegensatz zur Verteidigung im Stellungskrieg nicht starr geführt, sondern beweglich. Der Kamvi im Vorfeld erfordert von der Truppe Geschicklichkeit,
wurde nicht nur von einzelnen Batterien, sondern auch von größeren Einheiten ein Stellungswechsel vorgenommen, weil man festgestellt hatte, daß die feindlichen Flieger das Ueberfliegen der Gebiete mieden, in denen sie unsere Flakstellungen vermuteten.
Nur wenigen Batterien ist es bis jetzt vergönnt gewesen, zum Schuß zu kommen. Wo das der Fall war, da zeigte man, was man konnte. Ungeheuer groß ist die Zahl der Geschütze, aus deren Rohre noch nicht ein einziger Schuß in den Luftraum abgegeben wurde. Man kann verstehen, wenn die Kanoniere sich unbändig danach sehnen, einmal richtig zupacken zu dürfen.
Natürlich darf man nicht glauben, daß in den letzten vier Monaten die Flakkanoniere auf der faulen Haut lagen und die Zeit sich mit dem Warten aus die nicht erscheinenden Gegner vertrieben hätten. Der Dienst schloß stets die ständigen Alarme ein, die gar oft die Mannschaften um ihre verdiente Ruhe brachten. Aber immer war man auf dem Posten — auch wenn noch so oft der Ruf „Fliegeralarm" durch die Stellungen gellte oder die Alarmglocken rasselten.
Tagsüber galt es, neben der Durchsührung des Dienstes am Geschütz, vor allem die Stellungen auszubauen. Selbst dort, wo man die fertigen Bunker und die ausgebauten Geschützstellungen vorfand, mußten mancherlei Arbeiten vorgenommen werden, die den Einsatz aller in den Batterien verfügbaren Arbeitskräfte erforderten. Zwischendurch mutzte man Sch ufel und Axt fallen lassen, um an die Geschütze zu eilen und die Feuerbereitschaft herzustellen, weil irgendwo an der Grenze ein feindlicher Flieger versuchte, über deutsches Hoheitsgebiet zu kommen.
Keine Chronik wird je verzeichnen, wie oft während der Freizeit ein Fliegeralram erfolgte, und nie wird auch die Zahl fest- gestellt werden können, wie oft während der Nacht die Kanoniere aus ihren Feldbetten sprangen und an die Geschütze eilten. In den Stellungen der LWZ., die in einer von den Franzosen besonders bevorzugten Einflugschneise lagen, gehörte es schon zu den großen Seltenheiten, wenn in der Nacht nur drei oder vier Alarme ersolgten. Mochte man auch in einer Nacht zehnmal und noch mehr aus den Betten geholt werden: stets war man mit Eifer bei der Sache, denn jedesmal hoffte man, daß die Batterie endlich einmal zum Schuß kommen würde.
Wenn man rückschauend die Leistungen unserer Flak würdigt und des Einsatzes der Männer gedenkt, die Tag und Nacht zum Schutze des Luftraumes auf dem Posten sind, dann darf man vor allem nicht die Männer der Flak vergessen, die zwar keine Geschütze zu bedienen haben, die aber auf einem nicht weniger verantwortungsvollen Posten stehen: Es sind die Männer von den Scheinwerfern und Horchgeräten. In ganz kleinen Gruppen aufgeteilt liegen die Scheinwerferzüge weit auseinander im Gelände. Ganz auf sich angewiesen sind die wenigen Soldaten, die zur Bedienung des Flakscheinwerfers und des Horchgerätes gehören. Allein schon diese Abgeschiedenheit.stellt ganz besondere Anforderungen an die Männer, die wochenlang auf ihrem Posten aushalten müssen, ohne abgelöst zu werden und ohne zwischendurch Gelegenheit zu haben, irgendwo mit anderen Volksgenossen in Berührung zu kommen.
Umsicht, Aufmerksamkeit, und stellt an sie große Anforderungen.
Aus dem Weltkrieg ist noch der Ausdruck „Niemandsland" bekannt. Damit wurde das Gelände bezeichnet, das sich zwischen den beiderseitigen Stellungen hinzog und von keinem der Gegner besetzt war.
Die Befestigung
Allgemein bekannt sind die im Westen zu beiden Seiten der deutsch-französischen Grenze entlang laufenden Vesestigungszonen, der „Westwall" und die „Maginot-Linie". Der Zweck ihrer Anlage war auf beiden Seiten derselbe. Als starke, im Frieden ausgcbaute Befestigungsanlagen sollen sie es dem Feind unmöglich machen, einen Angriff in das eigene Land hineinzutragen. Es sind ständige „Befestigungen", mit denen man solche Verteidigungsanlagen bezeichnet, die bereits im Frieden unter Verwendung von Eisenbeton und Stahlpanzern aus- gesührt sind, im Gegensatz zu „Feldbefestigungen", die während des Krieges mit einsachen Mitteln von der Truppe hergestellt werden. Solche Befestigungsanlagen gewähren dem Verteidiger Schutz gegen feindliche Waffenwirkung und stärken seine Verteidigungskraft.
Die stärksten Stützpunkte innerhalb solcher Befestigungsanlagen sind die „P a n z e r w e r k e" Sie sind außer mit den Schutzräumen für die Besatzungen mit Panzerkuppeln für Geschütze und Maschinengewehre ausgestattet.
Feldbefestigungen sind, wie schon gesagt, von der Truppe während des Krieges hergerichtete Anlagen, die aus Schützengräben, „U n t e r st ä n d e n" und Hindernissen bestehen. Unterstände sind in und unter die Erde hineingebaute und mit Bohlen abgestützte Schutzräume gegen Artilleriefeuer und erhielten im Weltkrieg schon den Namen „Bunker". Heute bezeichnet man hauptsächlich die bei ständigen Befestigungsanlagen (Westwall) unter und über der Erde ausgebauten betonierten Schutzräume und Kampsanlagen als Bunker.
Kleine, über der Erde gelegene Schutzräume und Kampfanlagen aus Holz, Stein oder Beton führen auch die Bezeichnung „Blockhaus". In Verbindung mit dem Ausdruck „Festung" (das ist eine mit starken ständigen Verteidigungsanlagen umgebene befestigte Stadt) hören wir auch die Bezeichnung „Fort". Ein Fort ist eine in sich abgeschlossene Befestigungsanlage, die es der Besatzung ermöglicht, sich lange Zeit kämpfend gegen feindliche Angriffe zu verteidigen. Eine Festung ist im allgemeinen von mehreren solcher Forts, welche die Eckpfeiler des gesamten Befestigungssystems bilden, in weiterem Umkreis umgeben.
Die Stellung
In Verbindung mit Verteidlgungsalagen taucht bisweilen der Ausdruck „Maske" auf. Damit bezeichnet man eine aus Baum- oder Vuschpflanzung, aber auch aus geflochtenen Stroh- usw. -matten hergestellte Anlage, die dem Feind einen Einblick von der Erde oder aus der Lust in die eigenen Verteidigungsanlagen, Stellungen, Straßen usw. verwehren sollen. Sie werden teils senkrecht an der Feindseite oder horizontal über der gegen Sicht zu schützenden Anlage angebracht.
Masken fallen mit unter das Gebiet der „Tarnung". Als solche versteht man allgemein ausgedrückt eine llnsichtbarmachung. Diese kann sich auf Menschen, Stellungen und sonstige Anlagen erstrecken und wird hauptsächlich so ausgeführt, daß sich die zu tarnenden Menschen, Gegenstände oder Anlagen von ihrer natürlichen Umgebung nach Möglichkeit nicht abheben.
Wenn man unter „Stellung" im allgemeinen den Platz der vordersten Teile der kämpfenden Truppe versteht, so bezeichnet man den Platz, von dem aus die Artillerie und die schweren Waffen der Infanterie ihren Feuerkampf führen, als „Feuerstellung". Der Standort, von dem aus das Feuer geleitet wird, heißt „Beobachtungsstelle", Abkürzung „B.-Stelle". Es ist dies ein vorwärts der Feuerstellung im Gelände ausgewählter Platz, der guten Ueberblick über das Kampfgelände ermöglicht. Zur Beobachtung und Leitung des Feuers dient ein wegen seiner scherenförmigen Sehrohre als „Scherenfernrohr" bezeichnetes optisches Instrument. (Fortsetzung folgt.)
Zu allen diesen Entsagungen kommt nun der harte Dienst. Sobald die Dämmerung beginnt, heißt es für die Männer der Scheinwerfer und der Horchgeräte, bereit zu sein. Diese Bereitschaft endet erst wieder, wenn die Nacht vorbei und der neue Tag angebrochen ist. Das bedeutet also in den Wintermonaten, daß man von 16.30 Uhr bis gegen 8 Uhr auf dem Posten sein muß, um in jeder Sekunde das Horchgerät bedienen und den Flakscheinwerfer aufleuchten lassen zu können.
Wenn aber der letzte Rest der Morgendämmerung dem Tag gewichen ist, dann dürfen die Männer der Scheinwerserbattericn sich nicht etwa der wohlverdienten Ruhe hingebcn. Zunächst gilt es, die Geräte zu reinigen und so in Ordnung zu bringen, daß sie am Abend sofort wieder einsatzbereit sind. Dann erst geht es in die Unterkunft, wo man sich allerhöchstens drei bi- m-'v Stunden dem Schlaf hingeben kann. Nach dem Essen aber beginnt der allgemeine Dienst mit der weiteren Ausbildung am Gerät.
So wie die Männer in den Flakstellungen der LWZ. West Tag und Nacht ihre Pflicht erfüllen und in ständiger Einsatzbereitschaft leben, so ist es auch in den anderen Stellungen weiter rückwärts in der Heimat. Da leben die Flakkai-oniere nun schon seit mehr als vier Monaten auf Dachstellungen inmitten der Großstadt. Dort haben die Kanoniere ihre Unterkunft in einem großen Jndustriewcrk, dessen Schutz ihnen anvertraut ist. Unter ihrem Schlafsaal stampfen die Maschinen ihr ehernes Lied und zeugen von ungebrochener deutscher Schaffenskraft. Wieder andere Stellungen sind tief unter der Erde inmitten eines Ackers, über den noch in den Herbsttagen die Sense des deutschen Bauern rauschte.
Und dann noch weiter von der Grenze entfernt. Im Herzen Deutschlands sind genau so wie in der Erenzone lückenlos die Stellungen unserer Flak. In diesen Stellungen Hallen ebenso eisern die Flakkanonicre die Wacht: jederzeit bereit, einem ein- fliegcnden Gegner ein unüberwindliches Halt zu gebieten.
Die Männer von der Flak wissen, was von ihnen und von ihren Leistungen abhängt. Sie sind sich bewußt, daß sie den deutschen Luftraum zu verteidigen und zu schützen haben. Daß es von ihnen abhängt, ob der deutsche Arbeiter und der deutsche Bauer ungestört ihrer Arbeit nachgehen können, ob deutsches Land un- verwüstet bleibt. Die Männer mit den roten Spiegeln sind überzeugt davon, daß sie das Wort „Auch in der Luft kommt keiner durch" in jeder Beziehung wahrmachen werden. Sobald nur ein Gegner in ihren Schußbereich gelangt, werden sie zeigen, was sie können, wenn es unseren Feinden einmal gelüsten sollte, in größerer Zahl die Grenze zu überfliegen. Aus Tausenden von Rohren wird diesem Gegner ein Hagel von Stahl und Eisen entgegengcschleudert werden, aus dem es kein Entrinnen mehr gibt.
Ein eiserner Vorhang riegelt den Luftraum nach dem deutschen Land ab. Wer es versuchen sollte, diesen Vorhang zu durchbrechen, der wird es zu spüren bekommen, was die deutsche Flak zu leisten vermag: denn dieser eiserne Vorhang bedeutet Tod und Verderben.
So kann unsere Flak im Westen mit Ueberzeugung sagen, daß sie in vollstem Umfange ihre Pflicht erfüllt, daß sie allein durch ihre Anwesenheit die feindlichen Flieger zwang, geplante Flüge auszugeben-oder sie überhaupt nicht anzutreten. Die Tatsache, daß der Gegner die Gegenden meidet, in denen er deutsche Flak vermutet, ist allein schon der Beweis dafür, daß man jenseits der Grenzen weiß, daß mit der deutschen Flak nicht zu fpassen ist.
Auch in den kommenden Monaten wird die Flak den deutschen Luftraum schützen und damit ihren Teil dazu beitragen, den unr ausgezwungenen Krieg siegreich zu beenden. Jütte PK.
Wie schütze ich meine Kinder vor Külte-
VA. Trockene Kälte ist gesund und wenn die Kinder entsprechend warm angezogcn sind, wird sie ihnen bestimmt nicht schaden. Man muß nur darauf achten, daß sie nicht mit Mütze und Mantel lange vorher im warmen Zimmer sitzen und dan plötzlich hinausgehen: denn dann erkälten sie sich leicht Immer aber ist eine vernünftige Abhärtung am Platze. Wie aber Kinder nun schon einmal sind: sie wissen nicht recht Maß zu halten und merken beim Spielen nicht, daß dieses oder jenes Glied durch große Kälte in die Gefahr geraten ist, zu erfrieren. Besonders die beliebten Schneeballschlachten sind in dieser Beziehung heimtückisch; im Eifer des „Gefechtes" merkt das Kind nichts von den kalten Händen und eisigen Füßen und erst wenn es den Nachhauseweg antritt, stellt sich ein beißender Schmerz an den genannten Gliedmaßen ein. Dann kommt es weinend zur Mutter! Sie soll so schnell als möglich helfen!
Da muß man aber sehr vorsichtig Vorgehen. In erster Linie dürfen eiskalte, schon fast erstarrte Gliedmaßen keinesfalls mit Wärme oder gar Hitze behandelt werden. Niemals darf man erstarrte Hände in heißes Wasser stecken! 2m Gegenteil, nur wieder Kälte hilft, das llebel schnell zu beseitigen, das Blut so in Wallung zu bringen, daß die Blutzirkulation besonders intensiv einsetzt. Hat man Schnee zur Hand, so reibt man die betreffenden Stellen sofort und möglichst flink damit ab, reibt sie stehenden Fußes trocken. In wenigen Minuten wird dann das erstarrte Glied eine wohlige Wärme durchziehen, die sich bis zu einer angenehmen Hitze steigert. Hat die Mutter keinen Schnee in erreichbarer Nähe, so tut sie gut, Füße oder Hände des Kindes in ein Becken mit kaltem Wasser zu stecken. Dieses wirkt im Gegensatz zu den erstarrten Gliedmaßen lauwarm, so datz sich darin die Füße oder Finger erwärmen. Allerdings dauert das länger als hei der Schneebehandlung, die eigentlich eine Pferdekur ist, die den Teufel mit dem Beelzebub austreibt, aber überaus wirkungsvoll ist. Nach dem Einreiben mit Schnee kreist das Blut durch den ganzen Kö -er schneller, und man fühlt sich wie neugeboren. Bei regelrechten Erfrierungen frage man den Arzt.
Gut ist es auf alle Fälle, dem Erfrieren von Gliedmaßen vorzubeugen. Da in den meisten Fällen ein Erfrieren auf schlechte Blutzirkulation zurllckzuführen ist, muß man diese zu verbessern suchen. Das geschieht am einfachsten und wirksamsten durch Wechselbäder. Zwei Gefäße füllt man mit recht heißem und recht kaltem Wasser. Dann badet man die Glieder wie folgt: im heißen Wasser beläßt man die gefährdeten Stellen ungefähr drei Minuten, um sie dann möglichst schnell ins kalte Wasser zu stecken, — dieses aber nur ungefähr eine halbe Minute. Dann fängt man wieder mit dem heißen Wasser an. Durch das plötzliche Abschrecken, die Temperaturveränderung kommt das Blut in Wallung und arbeitet gleichmäßiger, stockt nicht. Man wiederholt das fünf- bis sechsmal. Ist es schon so weit, daß die Glieder unangenehm zu schmerzen, zu jucken beginnen, so deutet das auf ein leichtes Anfrieren hin. Dafür nimmt man ebenfalls Wechselbäder, nur mit dem Unterschied, daß man dem heißen Wasser einen Aufguß von gekochter Eichenrinde beifügt. Man erhält sie für wenig Geld in den Drogerien und Apotheken. Sie hat die Eigenschaft, den Frost aus der angefrorenen Stelle herauszuziehen.
Füttert äie hungernäen Vögel!