2. Seite — Nr. 248
Nagolder Tagblatt „Der Gesellschafter-
Dienstag, den 22. Oktober
vielsagend „Handelsgebäude" genannt, in denen Brände entstan-
20 Todesopfer des Hochwassers in den Pyrenäen
Ein ganzes Dorf von den Fluten weggeriffen — Lebensmitteltransporte in die Notgebiete entsandt
oe« seien.
Wie scharf die deutsche Luftwaffe auch gegen die britischen Flugzeuge zuschlägt, die es wagen, sich ihr entgegenzustellen, geht aus einem Vortrag im englischen Nachrichtendienst über die Tätigkeit des Bodenpersonals der britischen Luftwaffe hervor. Darin wird u. a. gesagt, Latz die britischen Maschinen häufig derart mitgenommen seien, daß sie überhaupt nicht mehr zu reparieren seien. Trotzdem versuche man in den Werkstätten alles, und in vielen Fällen gelinge es auch, diese Maschinen „wie neu" wieder an die Kampfstaffeln abzuliefern. Die Verwendung derartiger „fliegender Wracks" lätzt allerdings auf- schluhreiche Rückschlüsse auf die Produktionsmöglichkeiten der britischen Flugzeugindustrie sowie auf die Wirksamkeit der deutschen Blockade zu.
En anschauliches Bild von der Wirkung deutscher Fliegerbomben gibt ein Leser der „Daily Mail", der sich dafür einsetzt, dah Truppen zur Beseitigung der Schäden bei Luftangriffen herangezogsn werden sollen. Er schildert, datz in einer Stadt in Porkshire ein großer Eebäudekomplex durch einen Luftangriff zerstört wurde. Am nächsten Morgen seien 5000 (!) Soldaten aus den Lagern und Kasernen der Nachbarschaft zusammengezogen worden, die zwei Tage gebraucht hätten, um mit Lastautos den Schutt fortzuschaffen und den Platz wieder einigermaßen aufzuräumeu.
Zum ersten Male wird in einem Kommunique des Londoner Luftfahrtministeriums davon gesprochen, datz englische Flugzeuge während ihrer Einslüge nach Deutschland durch Eisbildung so stark behindert wurden, datz sie stellenweise ihre Flüge abbrechen mutzten. Nach Ansicht englischer Flugsachverständiger wird das Winterwetter der Royal Air Force beträchtliche Schwierigkeiten bringen. Während die deutschen Maschinen von der französischen Nordküste nur eine knappe Halde Stunde bis London brauchten, dauere es mehrere Stunden, bis die englischen Maschinen die ersten wichtigen Punkte in Deutschland erreichten. Die Vereisungsgefahr für die RAF. sei mindestens sechsmal so groß wie bei der deutschen Luftwaffe.
Wie Reuter meldet, hat Arthur Ereenwood, Minister ohne Portefeuille und Mitglied des Kriegskabinetts, in einer Rede in Wakefield in Porkshire erklärt, datz Großbritannien heute verteidigt werde wie noch nie in seiner Geschichte. „Das Gesicht Großbritanniens ist von Narben gekennzeichnet", so sagte er u. c., „aber seine Moral ist unverändert und unbesiegbar". Der Minister konnte dann aber nicht umhin, seinen Hörern mitzuteilen. datz düstere und gefährliche Tage vor ihnen lägen.
Sein Sechsrrridzwanzigster
Zweimal drei Abschüsse auf einem Feindflug
Von Kriegsberichter E. Linke (PK.)
NSK. Es ist gegen Abend auf einem Feldflughafen an der Kanalküste in Nordfrankreich. Fröstelnd stehen wir in dem kühlen Wind, der von See her über den Platz fegt. Jeden Augenblick müssen unsere Jäger vom Feindflug zurückkommen. Endlich sehen wir, noch weit über dem Kanal, die ersten Maschinen als schwarze Punkte. Einer kommt und wackelt. Wieder einer. Seine Maschine reißt er hoch, fliegt wieder an und wackelt. An der Nummer erkennen wir, datz 'es Oberfeldwebel Machold ist, der vor kurzem nach seinem zwanzigsten Luftsieg das Ritterkreuz erhalten hat.
Wir winken begeistert dem Oberfeldwebel in der Maschine zu. Er winkt wieder. Wir sehen, wie er in der Kabine die Hand hin- und herschwenkt. Wieder zieht er hoch, fliegt zurück zum Kanal und wackelt noch einmal über dem Platz. Drei Abschüsse auf einem Feindflug. Alle reden unten auf dem Platz durcheinander. Alle freuen sich vom letzten Wart bis zu den Kameraden Macholds, die eben aus ihren Mühlen steigen und nur einen abgeschossen haben.
Ich fahre hinüber zum Liegeplatz der Staffel, zu der Oberfeldwebel Machold gehört. Er ist schon umgeben von einem dichten Knäuel von Kameraden, die seinen Bericht über den Kampf hören. Ich beglückwünsche ihn zu seinem dreifachen Sieg und dann gehen wir zur Maschine, stellen uns in den Windschatten und der Oberfeldwebel erzählt mir, datz er mit seinen Kameraden „Jagdschutz" für ein Kampfgeschwader geflogen ist, datz ein Flugzeugwerk in Südengland mit Bomben belegt hat. Beim Anflug über dem Kanal, noch vor der englischen Küste, bekommt er die Meldung, datz eine englische Staffel in der Nähe von seinen Kameraden gesichtet ist.
Machold sieht kurz darauf die Engländer mit ihren Hurricane- Maschinen und pickt sich einen heraus. Ein kurzer Feuerstoß und der Engländer trudelt getroffen nach unten ab, verschwindet in einer Wolkenschicht und schlägt dann auf das Wasser des Kanals auf.
Machold eilt sofort wieder hinterher zum Schutz des Kampfverbandes, und nach zehn Minuten nähert sich wieder eine Hur- ricane-Staffel. Wieder greift er sich einen heraus, schießt. Die Flammen des getroffenen Motors schlagen in die Kabine, und mit einer Rauchfahne und hervorleckenden Hellen roten Flammen stürzt der Engländer nach unten ab.
„Es hat direkt schön ausgesehen, wie die Hurricane mit dem Qualm und den roten Flammen sich gegen die weißen Wolken abhob", meint Machold. Seine Kameraden bestätigen das auch. -Es war so eine richtige Augenweide für einen begeisterten Jagdflieger. Trotz der ungeheuren Nervenspannung, die ein Luftkampf erfordert, ist das Auge unserer Jagdflieger noch empfänglich geblieben für die Schönheiten eines schweren Kampfes. Nur für den Bruchteil von Sekunden, denn sonst kostet es das eigene Leben. Schwärmerischer Schönheitsgenutz ist dort oben nicht gestattet.
Drei Minuten später, als die Bomber ihre Last über dem feindlichen Ziel abladen, sieht Machold, wie sein Staffelführer eine Hurricane angreift und plötzlich selber von einer anderen Hurricane von hinten angegriffen wird. Dieser Maschine setzt er sich ins Genick, und auch dieser dritte Gegner stürzt brennend ab. „Leider", so berichtet Machold, „war mein Benzin zu Ende." And humorvoll fügt er hinzu: „Gerade heute waren genug zum Abschieben da."
Sechsundzwanzig Abschüße hat Machold damit errungen. Als ich ihn fragte, ob er schon einmal bei einem Feindflug mehrere Maschinen abgeschossen habe, geht er mit mir zum Schwanz seiner Me und zeigt mir dort auf seinem aufgemalten Abschutzkalender, datz er bereits am 2. September d«ei Engländer auf einem Feindflug heruntergeholt hat. Das sind also in einem Monat zweimal drei Abschüße aus einem Feindflug.
Am gleichen Tage hat das Jagdgeschwader Richthofen seinen 400. Luftsieg errungen. (X)
Die Erfolge unserer N-Voote
327 000 Tonnen Schiffsraums versenkten unsere U-Boote in. zwei Tagen — ein überragender stolzer Erfolg! Was das für die zivile und militärische Versorgung Englands bedeutet, ist auch an der Zahl der 44 Dampfer zu erkennen, die in zwei Nächten aus zwei Eeleitzügen heraus vernichtet wurden. Wenn man ferner sich ins Gedächtnis ruft, datz erst im Jahr 1935. also
Bern, 21. Okt. Die wolkenbruchartigen Regenfälle, die in Katalonien so schwere Verheerungen anrichteten, haben auch im französischen Pyrenäen-Eebiet furchtbaren Schaden verursacht. Rach den ersten Schätzungen der frau- zöfifchen Regierung machen die einstweiligen Eesamtschäden mehr als eine Milliarde Franken aus. Im Tete-Tal sind 60 Häuser fortgespült worden, darunter fünf Hotels und ein Sanatorium. In Perpignan wurde ein Teil der Bevölkerung evakuiert. 140 Schwerkranke konnten unter Lebenseinsatz des Personals aus den Krankenhäusern von Perpignan gerettet werden. La Preste oberhalb von Prat-de-Mollo ist verschüttet worden. Die Aerzte dieser Station wurden von den Fluten fortgerißen. 63 Häuser sind in Amelic-les-Bains vernichtet. 25 Menschen allein sind in diesen Ortschaften verschollen. Arles-sur-Tech ist vollständig dem Erdboden gleichgemacht. Das Elektrizitätswerk von Pas- de-Loup ist vernichtet.
DNB. Vichy, 21. Okt. Die Hochwasserkatastrophe in de» französischen Pyrenäen hat nach den bisherigen Feststellungen 20 Todesopfer gefordert. Die Lage in dem schwer heimgesuchten Dorf Tech hat sich durch ein neues Steigen des Hochwassers noch verschlimmert. Fast das gesamte Dorf einschließlich her Kirche und Schule wurde von den Fluten weggerissen. 6 Personen kamen dabei ums Leben.
Das Dorf Banat, das von sämtlichen Verkehrs- und Telephonverbindungen abgeschnitten wurde, soll bis auf zwei Häuser
vor fünf Jahren, Deutschland sich von den Fesseln des Versailler Diktats befreite, so ist das ein stolzer Sieg unserer jungen Kriegsmarine.
Schon oft sind in den letzten Wochen Erfolge unserer U-Boote gemeldet worden im Handelskrieg gegen England, das doch Deutschland blockieren und aushungern wollte. Eine solche Zahl von 327 000 Tonnen in 48 Stunden ist einmalig in der Seekriegsgeschichte! Das bedeutet, datz England die Fracht von über 400 großen Eüterzügen mit Nahrungsmitteln und Kriegsmaterial verloren ging. Eine ganz ungeheure Menge! Dabei ist es erst kurze Zeit her, datz Churchill die britischen Eeleitzüge als absolut sicher angepriesen hat und behauptet, die U-Bootgefahr sei beseitigt. Nun zeigt sich, datz die deutsche U-Bootwaffe schärfer und stärker denn je ist. Englands Seeherrschaft zerbricht unter den Schlägen unserer Kriegsmarine und Luftwaffe.
Der durch die Tat von Scapa Flow mit einem Schlage weltberühmt gewordene Kapitänleutnant Günther Prien hat jetzt ein Jahr nach dieser kühnen Heldentat durch seinen führenden Anteil an der Vernichtung eines britischen Eeleitzuges seine Versenkungsziffer im Handelskrieg auf über 200 000 VRT. gebracht. Zwischen diesen beiden Taten liegt eine Kette von militärischen Erfolgen, die seinen Namen immer wieder in den Wehrmachtsbericht brachten.
Am 14. Oktober 1939 hatte Prien es fertiggebracht, durch die Sperren des britischen Kriegshafens Scapa Flow hindurchzu- Lrechen, das Schlachtschiff „Royal Oak" zu versenken und das Schlachtschiff „Repulse" schwer zu beschädigen. Schon am 28. November wurde er wieder im Wehrmachtsbericht genannt. Er hatte bei den Shetland-Inseln einen schweren Kreuzer der „Londorf-Klasse torpediert. Dann stand der Ritterkreuzträger Prien in langen schweren Wintermonaten im Handelskrieg gegen England. Dann erfuhr diese Tätigkeit im Frühjahr 1940 eine kurze Unterbrechung. Denn mit anderen Unterseebooten war auch das Boot Priens in der Sicherung der Norwegenaktion eingesetzt. Ueber die Leistungen aus dieser Zeit, än der es galt, gewaltige Transporte gegen die Flankenbedrohung der vielfach überlegenen britischen Flotte sicher ans Ziel zu bringen, wird im einzelnen erst später berichtet werden können.
Am 28^ Juni konnte der Wehrmachtsbericht als Teilergebnis einer neuen Unternehmung Priens eins Versenkungsziffer von über 40 000 BRT. bekanntgeben, und am 6. 7. wurde gemeldet, Latz Prien gleich diese erste Feindfahrt nach der Norwegenunternehmung zur Rekordfahrt gestaltet hatte. Mit über 66 000 BRT. hatte Prien das bisher höchste Ergebnis einer einzigen Feindfahrt eines deutschen Unterseebootes im Handelskrieg gegen England erreicht. Auf dieser Fahrt hatte Prien obendrein drei deutsche Flieger aus dem Wasser gerettet, deren Maschine auf Unem Aufklärungsflug abgeschossen worden war.
Am 25. 9. meldete der Wehrmachtsbericht ein neues Verssn- kungsergebnis Priens von 45130 VRT. Der Wehrmachtsbericht fetzte hinzu: „Damit hat Kapitänleutnant Prien außer der Verrichtung des britischen Schlachtschiffes „Royal Oak" 154100 ;BRT. feindlichen Handelsschiffsraumes versenkt. Er steht mit diesen Erfolgen an der Spitze aller Unterseebootskommandanten". .Sein neuester Erfolg hat ihn nun mit der Versenkung von 50 500 VRT. in einer einzigen Nacht über die 200 000-Tonnen- Erenze gebracht!
Japanischer Angriff auf die Burma-Straße
Tokio, 21. Okt. (Ostasiendienst des DNB.) Japanische Marineflugzeuge führten am Sonntag einen zweiten Bombenangriff auf die von den Engländern zur Verlängerung des Krieges in China vor einigen Tagen wiedergeöffnete Burma- Stratze durch. Sie hatten den Auftrag, vor allem wichtige Brücken zu zerstören. Dieser Auftrag ist, wie die Berichte besagen, trotz teilweise schlechter Sicht und Wolkenbildung über den Gebirgen der Provinz Punnan erfolgreich durchgeführt worden. Außerdem haben die Flugzeuge mehrere Lastwagenkolonnen angegriffen, auseinandergesprengt und zerstört. Eine zweite Bombenformation hat erneut in der Gegend südwestlich von Mengtse militärisch wichtige Fabrikanlagen angegriffen und erfolgreich unter anderem eine Munitionsfabrik bombardiert.
Große Militärparade in Tokio
Tokio» 21. Okt. Nachdem erst kürzlich in den Gewässern Yokohamas eine Flottendemonstration stattfand, wurde Montag morgen vor dem Kaiser in Tokio eine große Militärparade abgehalten. Von den frühesten Morgenstunden an marschierten auf dem Paradeplatz Poyogi unter dem Oberbefehl des Prinzen General Asaka 50 000 Mann der verschiedensten Waffengattungen auf. Nach der zweistündigen Parade richtete der Kaiser eine kurze Ansprache an die Truppen, auf die Kriegsminister Tojo erwiderte. Der Parade wohnten 30 000 Angehörige gefallener japanischer Soldaten aus ganz Japan bei, die zur Wallfahrt nach dem Pasukunischrein in Tokio weilten, sowie rund 100 000 Zuschauer, darunter zahlreiche führende Persönlichkeiten der Militär und Zivilverwaltung sowie des Diplomatischen Korps.
Wie der japanische Heeresdienst mitteilt, setzten die japanischen Streitkräfte nach erfolgreichen Angriffen auf die Reste der 77. und 79. Tschungking-Division, die das bedeutende Verkehrszentrum Tschuki wiederzunehmen versuchten, ihren Vormarsch weiter kort.
von den Waßermaßen vollständig zerstört worden sei», Zn P„. pignan wurde für die heimgesuchten Gebiete die erste Kill! organisiert. Große Lebensmittel- und Futtertransportc winde» in die vom Hochwasser überfluteten Dörfer entsandt.
Reynaud als Betrüger
Genf, 21. Okt. Der ehemalige Ministerpräsident Paul Re», naud, der mit Churchill ausgezogen war, Deutschland « schlagen, wird sich vor dem Staatsgerichtshof auch weg!, Betrugs, Unterschlagung und Veruntreuung ijsst,,, licher Gelder zu verantworten haben. Die bisherigen Erhebun- gen über seine Amtsführung haben ein so katastrophales Ergek nis gehabt, dah der Eeneralstaatsanwalt beschlossen hat, die Anklage auf die genannten Straftaten zu erweitern. Sie wird sich ferner auf die beiden jüdischen Mitglieder seines Mimsti- rialkabinetts Lecat und Devaux erstrecken, von denen der Welt, flüchtig ist.
Gegen den früheren Innenminister Mandel, der bereit; unter der Anklage eines Anschlags gegen die Sicherheit da Staates steht — seine Putschkomödie in Marokko im Zusm- menspiel mit den Engländern ist noch in Erinnerung - jlf schließlich eine zusätzliche Beschuldigung erhoben worden, die da dieser Persönlichkeit freilich kaum überrascht. Es ist nämlich sch- gestellt worden, datz Mandel Bestechungen verübt und Spch- lationen gegen die französische Währung unternommen hat.
Himmler bei Sraneo und Serrano Suner
Madrid, 21. Okt. Außenminister Serrano Suner empfing Reichsminister ^ Himmler zu einer längeren Unterr^ung Der Reichsführer begab sich dann in Begleitung des Botschaft«!« in den Prado-Palast des spanischen Staatschefs. General Franc« hatte mit ihm in Gegenwart des Außenministers Serrano Cunei und des Protokollchefs Baron de las Torres eine einstimdig« Unterredung. Am Nachmittag fand zu Ehren ocs Chefs Sa Deutschen Polizei ein Stierkampf und abends ein Empfang iin Gebäude des politischen Ausschusses der Falange statt.
Der Reichsführer ^ begab sich am Montagmorgen in Begleitung des Sekretärs der Falange, Minister Eamero, des Kram Mayalds und des deutschen Botschafters von Stohrer sowie der deutschen Waffenattaches nach dem 50 Kilometer von Madrid am Fuße der Sierra Euadarrama gelegenen Monasterium Escorial, um am Grabe des Nationalhelden Jose Antonio Prim einen Kranz niederzulegen. Anschließend wurde die Fahrt nach Toledo angetreten, wo die Ruinen des Alcazars, der nationale!! Weihestätte, besichtigt werden.
Hohettssahrie für das Generalgouvernement
München, 21. Okt. Wie die NSK. meldet, übergab am Montag der Stellvertreter des Führers, Neichsminister Rudolf Heb, im Senatorensaal des Braunen Hauses in Anwesenheit der M renden Mitarbeiter der Reichsleitung der NSDAP, und des Arbeitsbereiches Generalgouvernement der NSDAP, an Reichs- lsiter Eeneralgouverneur Dr. Frank die Hoheitsfahne Sei NSDAP, im Generalgouvernement
In einer kurzen Ansprache führte der Stellvertreter des Führers aus, er übergebe die Fahne in Deutschlands grösste! geschichtlicher Zeit. Während die Fahnen des neuen Reiches anf- acpslanzt seien vom Nordkap bis zur Biscaya, wo deutsche Loldaten ihren Dienst täten, in der ehemaligen Tschechoslowakei, m ehemaligen Polen, in Holland, in Belgien, in Frankreich, arbeiteten die Männer der Partei zugleich in allen diesen Erbieten in Erfüllung der ihnen gestellten Aufgaben. Eine große gemeinschaftliche Arbeit kämpferischen deutschen Mannestums werde dort geleistet. Und über dieser gewaltigsten Eemeinschaftslei- stung der Geschichte wehe überall das Symbol des jungen Deutschlands, das einst ein einsamer Kämpfer vor bald ei« Vierteljahrhundert geschaffen habe.
Im Hakenkreuz der nationalsozialistischen Bewegung sei die Wehrkraft des deutschen Volkes in Verteidigung und Angriff ebenso versinnbildlicht wie die politische Größe und die wirtschaftliche Leistung Erotzdeutschlaiids. Ueber allem aber sei darin versinnbildlicht der deutsche Nationalsozialismus, für den Deutschlands Soldaten kämpften, für den ein ganzes Volk im leidenschaftlichen Einsatz seine Kraft hingebe. Und dieses Volk wisse, datz der Krieg mit all seine« Grauen und all seiner Zerstörung, mit seinen Opfern n«o Leiden geführt werde für ein nationalsozialistisches ErotzdeM- land, für ein Reich des sozialen und kulturellen Aufbaues, str die Gewinnung des gesicherten Friedens und der gegen jede« Feind geschützten Arbeit, für ein Land der glücklichen Jugend und eines frohschaffenden Volkes.
Im Anschluß an seine Ansprache nahm Rudolf Hetz die Weihe der Fahne vor und übergab sie R'eichsleiter Eeneralgouverneur Frank, der sie mit einem feierlichen Treufchwur übernahm.
Deutsches Elsaß erwache!
Gauleiter Robert Wagner auf einer elsässifchen Großkundgebung
DNB Straßburg, 21. Ott. Der Aufruf zur e rsten Groß' kundgebung der NSDAP, in der wieder deutschen 6tnd> Stratzburg hatte ein starkes Echo gefunden. Tausende und Abertausende füllten die festlich geschmückte Markthalle, die erM halbe Stunde vor Beginn der Versammlung infolge lieber!«' lung geschlossen werden mutzte.
Nach einem einleitenden Weihespiel eröffnete der stellvertretende Gauleiter Röhn die Kundgebung und übermittelte dem Gauleiter als dem Beauftragten des Führers den Dank d« Elsaß. Der Generalreserent für das Elsaß beim Chef der Zi»^ Verwaltung, Stadtoberkommißar Dr. Ernst, gedachte der de«- schenWehrmacht und der deutschen Führung, die es ermoM haben, auf dem Boden der alten deutschen freien Reichest« eine solche Großkundgebung für das Elsaß in ihren Mauern halten z« können."
'°"Zu Beginn seiner Rede betonte Gauleiter Roberi Wagner, die nationalsozialistische Bewegung habe vom Ja« 1S33 ab als ihren einzigen Auftrag erkannt: die Wieder««! ' lung erträglicher Lebensbedingungen für das deutsche " '> Es sei nie die Absicht Deutschlands gewesen, das llnglua Jahres 1918 durch Krieg wieder gutzumachen. Der Führer v Sichtete auf Elsaß und auf Lothrinqen. und es ist A- noch einem anderen Deutschen leicht gefallen, diese schen Kulturlande auszugeben. Deutschland wollte v«rz>! um der deutschen und französischen Mütter willen, die >u ^ dreihundertjährigen blutigen Ringen ihre besten Söhne su Elsaß geopfert haben. Doch Frankreich und England w es anders. Sie haben Deutschland den Krieg erklärt un ^ mehr das Elsaß aufs neue und diesmal endgültig und k