k. Seit« — Nr. 1S1
Nagolder Tagblutt »Der Gesellschafter
„Schnelle Handwerker im Blitzkrieg-
Etwas Neues: motorisierter Vekleidungszug eines Flaklorps
Bon Kriegsberichter Werner Hilger
(PK) Einen ganz ansgezeichneten und neuen Gedanken setzte ein Flakkorps der Luftwaffe in die Tat um. Es sagt« sich, durch die Erfahrungen im Kriege gegen Polen gewitzigt: „Wo alles schnell ist, kann das Handwerk nicht allein „bodenständig bleiben". Das Handwerk mutz im Kriege, soweit es zur Fronttruppe gehört, auf Räder gesetzt werden, wenn ihm auch dadurch sein „goldener Boden" vorübergebend entzogen wird. Es mutz hinter die vorderste Front, wo am meisten verschlissen wird. Längst hat das Reichsluftfahrtministerium seine Billigung und Anerkennung für die junge und bewährte „K l a- mottenumtauschkolonne" ausgesprochen und die Nachahmung dringendst empfohlen, ja, den friedensmätzigen Ausbau ins Auge gesatzt. Die obige Soldatenmundbezeichnung für die schnellen Handwerker hat sich, nicht zuletzt durch die Beliebtheit bei den Truppen, schnell verbreitet.
Wie rasch und freudig hat jeder Soldat an der Front seine reparaturbedürftigen und verschlissenen Kleidungsstücke gegriffen, und wie gern nimmt er ohne viel Arbeit und Verdruß die Möglichkeit des Umtausches wahr, wenn die schnellen Schneider und Schuhmacher auftauchen! Bei schönem Wetter schlägt die Kolonne in einem schattigen Wäldchen in wenigen Minuten ihr Lager auf. Aus den gut getarnten Wagen packen sie ihre Werkzeuge, Schemel, Klebepresse und Nähmaschinen aus. Bei Regea- wetter arbeitet man in einigen der Fahrzeuge, die das Flakkorps dem „neuartigen Unternehmen" zur Verfügung stellte. Heute aber, am Tage des Besuches der Kriegsberichter, finden wir bei strahlendem Sonnenschein die arbeitsfreudige Kolonne in einem Walde, worüber sich besonders die Film- und Bildberichter freuen. Ein fähiger Wachtmeister, der jahrelang einer Bekleidungskammer Vorstand, beurteilt unbestechlich, ob ein Hosenboden oder eine Sohle noch „k. v." sind oder nicht. Großzügig tauscht er aber auch in Grenz- und Zweifelsfällen den hilfesuchenden Frontkameraden ihr Zeug um.
Oft ist die Gruppe von „feindlichen" Zivikisten bei der Arbeit umgeben, die nicht genug darüber staunen können, wie die „Tailleurs" auch die hoffnungslosesten Fälle bewältigen. Und wenn gar Fachleute dabei sind, dann schütteln sie den Kopf über das für den französischen Handwerker unfaßbare Arbeitstempo. Stundenlang wichen die Franzosen nicht von der Stelle. Kommandeure und Offiziere anderer Truppen, die die Arbeitsstätte passieren und Zeit haben, mal eben zu sehen, was da los ist, fahren neiderfüllt weiter, da sie den Wert dieser ausgezeichneten Spezialtruppe aus eigener Erfahrung kennen. Sie denken nun darüber nach, wie sie auch für ihre Soldaten so etwas beschaffen können.
Unaufhaltsam folgen die Handwerker ihrem Korps dicht aufgeschlossen. Durch Holland, Belgien und ganz Nordfrankreich ging es bis zum Kanal und dann in den sonnigen Süden bis nach Lyon hinunter. Kaum ist eine Flakabteilung einen Tag an ihrem Platz, so geht schon der Umtausch los. In zwei Tagen können über 1000 Männer betreut werden. Nie ist die Kolonne weiter von der kämpfenden Truppe weg, als das Generalkommando, und wer im Bilde ist, weiß, was das heißt. Das ist keine Etappe mehr. Zwölf bis fünfzehn Stunden Arbeit täglich sind keine Seltenheit. Aus Instandsetzungswerkstätten und Bekleidungslagern stammen die vielseitigen Vorräte, und sehr viele einwandfreie Ausstattungsgarnituren gehören zum Bestand der Kolonne, die immer wieder, sogar, wenn nötig, auf dem Luftwege, ergänzt werden.
Trotz des anstrengenden Dienstes und der Tatsache, daß es sich um Männer handelt, die während der Ruhepausen ihrer Truppe arbeiten und während ihrer Kampfpausen fahren, und zwar riesige Strecken, ist die Stimmung ganz ausgezeichnet. Wann schlafen die Männer eigentlich? Sie haben keine Zeit, müde zu sein.
Die Romantik der Handwerksburschen aber sprach ein wenig aus der Aeutzerung eines Schneiders, der schon im Weltkriege dabei war und vorher als Handwerksbursche auf die „Walze" ging: „Ich hätte nicht gedacht, daß ich noch einmal so auf die Walze ginge!" Die jungen Handwerker des Zuges aber erleben und sahen in den wenigen Wochen mehr als ihre Väter, wenn sie ein halbes Jahr auf der Walze waren. Sicher aber arbeiteten sie auch mehr in dieser Zeit. Heute schwangen sie ihre Schusterhämmer in den Dünen von Calais, und sie hatten sogar Gelegenheit, schnell einmal einen Blick durch das Scherenfernrohr ihrer Flak auf die Manöver unserer Schnellboote oder auf die Luftkämpfe über dem Kanal zu werfen; am nächsten Tag
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Erstes Kapitel
Ein Schleier von Staub zitterte über der kleinen, am Schwarzen Meer gelegenen Gebirgsstadt Samsua und brachte einen matten Goldton in die schwüle Morgenluft, als Grith Raimund, die neben ihrem Vater am Steuer ihres Wagens saß, auf die Uhr blickend, erschrocken ausrief:
„Ei der Tausend! Es ist schon sieben Uhr durch!"
Sie drückte mit dem Fuß auf das Gaspedal und steigerte die Geschwindigkeit in kürzester Frist von siebzig auf hundert Kilometer.
Der alte Geheimrat Raimund sank in die Polster zurück. Er hielt mit beiden Händen feinen Hut und rang nach Atem.
„Mädel, bist du denn ganz und gar des Teufels! Was find das wieder für dumme Streiche! Willst du uns ins Unglück fahren mit deiner Raserei?"
„Ins Unglück nicht. Papa, aber in unser Hüttenwerk!" lachte Grith und ging mit elegantem Schneid in eine Kurve. „Wir fahren ja kaum hundert! Schau nur, dort tauchen schon die Schornsteine auf."
Der alte Herr rang noch immer nach Lust.
„Aber ich mache es jetzt wahr. Grith. Es ist heute das letztem«!, daß ich mit dir fahre. Ich bin doch kein Jüngling mehr! Als wenn du nicht noch rechtzeitig genug zu -einen ..."
„Was soll ich denn machen, Papa?" unterbrach Grith, einen schalkhaften Seitenblick auf ihren Vater werfend. „Die Mädels stehen schon im Sportdreß auf ihrem Platz und halten Ausschau!"
Sie stoppte das Tempo ab, bog in eine Seitenstraße ein und hielt kur; darauf vor dem Berwaltungsgebätckie de« großen Berg- und Hüttenwerkes.
saßen sie im schönen Park einer der verwunschenen kleinen französische» Chateaux i» der Provence. Tags darauf arbeiteten sie i» einer Farm oder einem Heuschober tief im Süden, am Ufer der Rho«e, u«d 8 Tage später besteht die Aussicht, einen Ausflug nach Paris z» machen. Sie halten zusammen wie Pech und Schwefel, diese Burschen, und es macht ihnen nichts aus, wenn sie einmal, wie es vorkam, unter ihrem Wagen schlafen müssen, wie der Hund, der auch auf allen ihren Wagen als Wappentier aufgemalt ist.
Aus alle» Teilen des Reiches stammen sie. Eine sehr glückliche Mischung von Berlinern, Schwaben, Ostmärkern und Rheinländern. Sie bilden mit ihren Offizieren eine Kolonne, in der Frontgeist und Handwerkerfleiß wirklich zünftig" im wahren Sinne dieses Wortes zusammengesatzt sind.
Wenn aber der General des Flakkorps sich über das gnte Aeußere seiner Soldaten freut, die doch immer ganz vorn im größten Dreck gelegen haben, dann wird er sich sagen: „Ja, das ijst das Verdienst meiner Klamottenumtauschkolonne." (WPD-)
MM KdF-Berarrstaltungeil für die Wehmacht
30 Millionen Soldaten erleben „Kraft durch Freude"
Laut Abkommen zwischen Reichsorganisationsleiter Dr. Ley als Leiter der Deutschen Arbeitsfront und der NS.-Gemeinschaft „Kraft durch Freude", dem Oberkommando der Wehrmacht und und dem Reichsministerium für Volksaufklärung und Propaganda ist „KdF." mit der Durchführung der kulturellen Wehrmachtsbetreuung mit alleiniger Ausnahme des Films beauftragt. Die Betreuung umfaßt alle drei Wehrmachtsteile, ebenso die Waffen--- und Ordnungspolizei. Die Heimatstandorte und Lager werden ebenso bespielt wie einsame Marinestationen und Fliegerhorste, die vordersten Frontabschnitte ebenso wie die besetzten Gebiete in Polen, Norwegen, Dänemark, Holland, Belgien und Frankreich
Der Einsatz der Gastspieltruppen für die Wehrmachtsveran- staltungen erfolgt über die Gaudienststellen der NSG. „Kraft durch Freude", die diesen Sondereinsatz mit der Durchführung der regulären öffentlichen KdF.-Veranstaltungen zeitlich abstimmen. In Sonderfällen wird der Einsatz von der KdF.- Neichsdienststelle unmittelbar geleitet, insbesondere bei der Bereitstellung großer und repräsentativer Spielkörper für die besetzten Gebiete, für die der gesamte Einsatz, auch soweit er über die Gaue erfolgt, zentral überprüft wird.
Zum Einsatz kommen Wanderbühnen mit klassischem und volkstümlichem Spielplan, Orchester, Kleinkunst- und Variete- tvupps, Bunte Bühnen mit musikalischem und kabarettistischem Programm, Marionettenbühnen und Puppenspiele, Ve- triebschöre und Tanzgruppen. Kleinere Trupps und Einzelkünstler haben den Soldaten bis in die vordersten Bunkerlinien Erholung und Entspannung gebracht.
Ein besonders wichtiges Gebiet der KdF.-Arbeit ist die La- zarettbetreuung. Trotz der beengten räumlichen Verhältnisse werden auch hier Veranstaltungen jeder Art abgewickelt, die von Vortragskünstlern, musikalischen Erupen, Varietekünstlern und Vetriebschören usw. bestritten werden. Für die ergänzende Heilbehandlung der Verwundeten durch gymnastische Hebungen werden durch das KdF.-Sportamt geeignete Lehrkräfte zur Verfügung gestellt. Das Volksbildungswerk veranstaltet in den Lazaretten Kurse auf verschiedenen Gebieten des Laienschaffens, deren Erfolg beweist, daß die eigene schöpferische Betätigung für den verwundeten oder kranken Menschen ein wertvolles Heilmittel darstellt. Außerdem werden für die Genesenden an allen Orten Stadtführungen und Besichtigungen durchgeführt.
Insgesamt hat „Kraft durch Freude" für die Wehrmacht, die Waffen--- und Ordnungspolizei allein in den Kriegsmonaten nahezu 100 000 Sonderveranstaltungen durchgeführt und rund 30 Millionen Angehörige dieser Formationen erfaßt. Außerdem nehmen die Soldaten selbstverständlich in großer Zahl an den öffentlichen KdF.-Veranstaltungen teil.
Bier Generationen kämpften in Frankreich
Im Besitze der Familie Resch in Utting in bayrisch Schwaben befinden sich Militärpapiere, aus denen hervorgeht, daß der Schäffler Peter Resch in den Jahren 1813 bis 1815 an den Befreiungskriegen gegen Frankreich teilnahm. Dessen Sohn Leonhard Resch war im Feldzug 1870/71 gegen Frankreich dabei und ist in der Schlacht Lei Sedan schwer verwundet worden. Von diesem standen zwei Söhne 1914/18 im Weltkrieg im Kampf gegen Frankreich. Im gegenwärtigen Krieg stehen von den beiden Weltkriegsteilnehmern wieder zwei Söhne seit Kriegsbeginn
_ Donnerstag, de« 15. Augu st M
an der Westfront. Insgesamt sechs Urenkel des Peter Resch füllen seit September 1939 ihre Pflicht im Westen, zwei weite« Urenkel befinden sich im Garnisonsdienst. Zusammcngenomine» haben die Mitglieder dieser vier Generationen der FaiM, Resch 28 Jahre Militärdienst in Krieg und Frieden sür dn- Vaterland geleistet.
Anekdoten um deutsche Soldaten
Immer ruhig Blut
Es war wahrend des Weltkrieges und eine jener Situationen im Osten, bei der es auf des Messers Schneide stand. Die He,, ren auf dem „Feldherrnhügel" waren außergewöhnlich nervös Nur einer stand fest und unerschütterlich wie ein Fels in ' Brandung und ließ auch nicht die geringste Spur von llniul» merken. Das war Hindenburg. ^
Alles blickte gespannt auf ihn. Die Situation wurde von Uj. ! nute zu Minute brenzliger. Wann endlich würde Hindenbur- ! das sehnlichst erwartete Entscheidungswort sprechen? Der Alk ? rührte sich nicht. Als er aber merkte, daß man etwas von ihm erwartete, bückte er sich und pflückte eine Blume, die neben ' dem Kartentisch stand, um sie in aller Gemütsruhe zu betrachten ! Das half! Die Gemüter beruhigten sich, die Erwägungen wurden ! wieder streng sachlich, der Sieg wurde gewonnen!
Königlicher Händedruck
Zu Wrangels Geburtstag erschien jedes Jahr als einer der ! ersten Gratulanten der König. i
Einmal nun kam der Herrscher schon in aller Frühe, als ^ Wrangel eben zu seinem Morgenritt aufbrechen wollte. Gestieseli und gespornt empfing der Feldmarschall den König, der ihm sein, besten Wünsche aussprach.
Später wurde Wrangel von einigen Freunden darauf aufmerl sam gemacht, er hätte doch schnell die Handschuhe abstreisa i müssen, als ihm der König die Hand reichte, Da sagte der Alk beruhigend:
„Ach wat, Kinners, war wirklich nich nötig! Meines König- Händedruck spüre ich auch durch dem Leder!
Bier Pferde
Major von Schill hatte mit seinem Freikorps vier prachtvolle ! Pferde erbeutet. Als der Kaiser von dem Verlust hörte, die ! Tiere waren für Napoleon bestimmt gewesen, ließ er sogleich da- schriftliche Anerbieten machen, jedes der Tiere mit 1000 Talm auszulösen. Der Brief an Schill lautete in seiner Anschrift: „Ai den Räuberhauptmann Schill!"
Der also Angeredete antwortete umgehend: „Mein Herr Bruder! Daß ich Ihnen vier Pferde vor der Nase weggenomimi, habe, freut mich um so mehr, als ich aus Ihrem Schreiben ersehe, welchen Wert Sie auf die Tiere legen. Trotzdem kann st sie nicht sür die angebotenen 1000 Taler zuriickgeben, da es mich durchaus nicht nach dem Mammon gelüstet. Wollen Sie jedoch jene vier Pferde von dem Brandenburger Tor in Berlin, dir Cie nach Paris entführten, dafür eintauschen, so stehe ich zur Verfügung." . „
Leitschriftenfchau
— Die neue „Schwabrnland". Vor einem Jahr erschien dir illustrierte Heimatzeitschrift „Schwabenland" erstmals in ihm ! neuen Gestaltung. Das, was der Zeitschrift damals als Ausgab gesetzt war, das hat sie in der Folge mit jedem Heft neu ersW Auch die vorliegende August-Ausgabe entspricht den Anforderungen, die an eine gute Heimatzeitschrist gestellt werden muss» Das neue Heft steht unter dem Gedenken bedeutender Mäumi des Schwabenlandes. Professor Theodor Haering schreibt anläj- lich des 170. Geburtstages Friedrich Hegels über dessen Phils- sophie. August Lämmle zeichnet Leben und Werk von Georg Schmückle, dessen 60. Geburtstag auf den 18. August fällt, um Las von Friedrich Silcher anläßlich seines 80. Todestages. Di. Emil Wezel behandelt im Hinblick auf den 90. Todestag von Nikolaus Lenau d-e innige Verbundenehit des Volksdeutschen Dichters mit dem Schwabenland. Ferner wird von Dr. Reitz noch ' die prägnante Erscheinung des schöpferischen schwäbischen Tech- ' nikers und Fabrikanten Friedrich von Voith zur Darstellung ge- s bracht. Neben diesen Beiträgen fesselt vor allem ein volkskundlich s bedeutsamer Aufsatz über eine Bauernhochzeit auf der Schwäbi- s fchen Alb. Dazu kommt ein Ueberblick über die überraschend grohe i Zahl schöner und vorbildlicher Strand- und Freibäder des Gaues, die sich so recht als besonders geeignete Erholungsmöglichkeiter für die Ferien in der Heimat empfehlen.
Alle unter dieser Rubrik ansgeführten Bücher und Zeitschriften find zu beziehen durch die Buchhandlung G. W. Zais«, Nagold.
Auf dem flachen Dache des Gebäudes standen elf schlankgewachsene junge Mädchen, nur mit einem Badetrikot über Brust und Hüften und winkten der heransausenden Amazone grüßend zu.
. Grith klinkte den Schlag auf und ließ ihren Vater aussteigen. Sie selbst setzte mit einem eleganten Flankensprung über den Fond des Wagens hinweg, gab dem völlig verdutzten alten Herrn noch schnell einen flüchtigen Kuß und huschte übermütig die breite Bürotreppe empor auf das flache Dach, wo die elf weiblichen Büroangestellten schon alles zur Morgengymnastik vorbereitet hatten.
Die erst zweiundzwanzigjährige Grith Raimund war eine ungewöhnlich gute Erscheinung. Ihre eigenwillige kleine Nase mit der lustigen Ausstülpung, der schöngezeichnete Mund und die vor Lebensfreude sprühenden braunen Augen gaben ihrem schmalen Antlitz eine eigene Note. Das charaktervolle Kinn jedoch erweckte den Eindruck, daß ihr bei all ihrer Schönheit eine gesunde Willenskraft nicht fremd war.
„Guten Morgen, Kinder! Ihr müßt schon entschuldigen, wenn ich mich etwas verspätet habe. Schalte gleich mal den Rundfunk ein, Güll! Was wollen wir heute machen? Na ja, ich weiß schon. Ich werde mal eure schlanken Beins in die Kur nehmen."
Während die >unge Türkin an das Funkgerät trat und den Großsender Ankara einschaltete, warf Grith geschwind »ihre Sachen ab und stand fertig in ihrem blauseidenen Trikot da.
Schon rauschten die rhythmischen Klänge einer türkischen Dancingkapelle durch die schwüle Morgenluft und jagten wie losgelassene Raketen zwischen den hohen Fabrikschornsteinen hindurch in den Äther hinaus.
Grith nahm auf einem etwas erhöhten Podest Aufstellung und kommandierte nach den scharfen Rhythmen der Musik:
„Wir heben das rechte Bein, halten es mit der Han- fest und wiederholen die Übung vom letzten Freitag. Achtung! Eins — zwei — drei — vier —l Eins — zwei —"
Die elf Grazien hielten das rechte Bein scharf anae-
zogen in der Hand und hüpften wie die Störche auf einem Bein im Kreise herum.
„Haaaaalt!" erklang Griths Stimme von neuem. „Wst wechseln jetzt das Bein und machen die Übung noch einmal. Achtung! Eins — zwei — drei — vier —l Eins - zwei —"
„Haaaalt! Beim vorigen Mal ging es viel besser. Wir - werden diese Übung in Zukunft des öfteren wiederholen.' i
Sie ließ eine kurze Pause eintreten, dann gab sie das ^ Kommando: „Alles auf den Rücken legen, die Arme unter dem Kopf verschränkt. Nacheinander erst das rechte dann das linke Bein auf und ab wippen!"
Grith legte sich auf den weichen Teppich nieder und - turnte mit. .
„Achtung: Eins — zwei — eins — zwei — eins - zwei ..."
Die jungen Mädchen hoben die Köpfe an und begannen leise zu kichern.
Mitten in der Bewegung wendete Grith geschmeidig den Kopf.
In der Tür, die nach unten führte, stand ein junger Mann und sah mit lächelndem Gesicht zu, wie die Mädels nach den flotten Weisen der Musik ihre schlanken Beine mit graziösem Schwung auf und nieder wippten. Ein Bild, dar ihn geradezu entzückte.
Als er mit dem Korkhelm in der Hand dastand, der Zn' begriff kühler Selbstsicherheit und gemessener Höflichkeit würde ein gelegentlicher Beobachter ihn kaum für den Mann gehalten haben, der in einem Jahrzehnt Schulter an Schulter mit Geheimrat Raimund und vierhundert deutschen Fach arbeitern das größte Berg- und Hüttenwerk Kleinasiens aus dem Boden gestampft hatte. Er trug ein braunes Seiden- Hemd, das am Hals offen stand, Breecheshosen und G"' maschen. Seine schlanke, sehnige Gestalt machte den Eindruck konzentrierter Kraft und rascher Entschlossenheit.
Grith sprang sofort auf und trat auf ihn zu.
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