K. Seite Nr. 183

Nagolder TagLlattDer Gesellschafter'

Talisman und Werkzeug entthront. Deutschland beherrscht die gesamte festländische Seite des Kanals und kontrolliert mit sei­ner Luftwaffe und seinen Seestreitkräften auch die englischen Kanalküsten, wie die täglichen Wehrmachtberichte mit der Ver­nichtung von feindlichem Schiffsraum beweisen. In der kommen­den wirtschaftlichen Neuordnung Europas wird der Begriff des englischen" Kanals verschwinden und ihm seine natürliche Auf­gabe einer internationalen Wasserstraße wiedergegeben werden.

W. L.

Kreuz und quer über England

Bombardierung der Hafenanlagen von Aberdeen

Von Kriegsberichter Peter Bohlscheid

DNB, 6. Aug. (PK.) Einsatzbesprechung:Angriff auf Hafen- und Dockanlagen, Jndustriewerke, Flakstellungen und Flugplätze in Nord- und Südschottland." Die Taktik der Angrisse wird soldatisch kurz durchgesprochen, dann wendet sich der Staffel­kapitän zum Flieger Günther:Sie bleiben heute zu Hause, dafür sliegt der Kriegsberichter mit."

Der einsatzhungrige, prächtige Junge tut mir leid, er hatte sich schon so gefreut. Günther macht eine zackige Kehrtwendung, auf seinem Gesicht steht zu lesen:Warum ausgerechnet ich?" Das nächstemal..." vertröstet ihn sein Kommandant.

Kurz darauf ist unsere brave He 111 auf 1000 Meter gestiegen, von unten ragen die steilen Grate der majestätischen norwegischen Berge hoch, skandinavisches Land. Deutschland ist fest im Besitz dieser strategisch wichtigen Flankenstellung gegenüber Englands Oftküste. Mattrote Helle grüßt von Westen her, wir fliegen der untergehenden Sonne entgegen, über See. Wir fliegen gegen Engeland, das Tag und Nacht die harten Schläge der deutschen Luftwaffe einstecken muß.

Ein Blick auf das Schaltbrett: Zehn Minuten noch und wir müssen an der englischen Küste sein, alle Eesechtsposten sind be­setzt; eiserne Nerven haben diese Männer, die seit einem Jahr Uber Polen, England, Norwegen, Holland, Belgien und Frank­reich in der fliegenden deutschen Armada gegen den Feind stürmen.

Anten, Tausende von Metern über Land, in gähnender Tiefe, ein milchig-grauer Wolkenteppich. Längst sind die Gesichter rer fliegenden Männer teils verdeckt von ser Atemmaske, deren Schläuche zum Sauerstoffgerät führen. Unermüdlich klettert unser Bomber der Stratosphäre zu, an den Flanken das Wahrzeichen der Staffel, der Dreizack mit dem springenden Tiger.

Wenige Minuten noch, und über Schottland ist Mitternacht, die Wolkendecke verschwindet langsam, die Luft wird voll von Nebel­kügelchen. Der Blick fällt in die Bucht des Firth of Forth, der sich teilweise in einer Breite von 27 Kilometer 82 000 Meter lang ins Innere Schottlands hineinzieht. Irgendwo liegt hier die gewaltige Hochbrücke, die den Firth of Forth an seiner schmälsten Stelle überspannt.

Der Himmel glutrot erleuchtet

Unser erstes Ziel aber führt bis zur Westküste, ruhig fliegt unser Flugzeug Kurs. 30 Sekunden später beginnt ein Höllen­tanz: Schottland macht Luftalarm. Wie ein glühendes Spinnen­netz zerreißen zahlreiche Strahlenbündel den nächtlichen Himmel, blenden zu uns herauf, um den Angreifer zu erfaßen und als winzig leuchtendes Ziel für die unten feuernde Flak festzuhalten. Vergeblich die Suche im endlosen Luftraum, und wenn der Leucht­strahl einmal für Sekunden die Flügel streift, bringt unser Flugzeugführer mit einer schnellen Kurve die Maschine zurück ins Dunkel der Nacht. Scheinwerfer reichen die He 111 von Strahl zu Strahl weiter, an einer Stelle zähle ich Steuerbord allein 34. Fünf Augenpaare starren in strahlende Helle, dann wieder in finsterste Nacht. Man vergißt solch ein Feuerwerk, ein blindes Landschaftserlebnis sozusagen, niemals im Leben.

Sekunden bleiben wir im grellen Scheinwerferlicht, wir blicken uns an, gespannte Minen, harte, entschlossene Kerle a,.i Ma­schinengewehr. Aus dem Kehlkopfmikrophon spricht der Heckschütze, ruhig und gelassen:Nachtjäger von Achtern!" Gleich darauf zischen Leuchtspurgarben Backbord am Fenster vorbei. Alle ver­fügbaren MG s richten sich auf den nur schemenhaft erkennbaren Gegner. An Bord eiserne Disziplin, kein Wort, jeder Zeigefinger am Abzugshahn.

Englische Nachtjäger tauchen ans

Sekunden verrinnen, die Silhouette des Jägers verschwindet; unser Pilot, ein Meister des Steuerknüppels, brauste dem Briten davon, im Dunkel der Nacht über Schottland,Denkste Tommy uns kriegste nicht." Kaum taucht die gute brave He 111 bei Edinburgh, Glasgow, Carlisle und später Aberdeen auf da folgen Nachtjäger dem deutschen Bomber. Immer wieder das

Wieder 86587 Tonnen versenkt!

Das konnte Kapitänleutnant Prien bei der Rückkehr von seiner neuen erfolgreichen Feindfahrt melden. (PK. Zuber, PBZ., Zander-M.-K.

gleiche prickelnde Spiel. Wir verfolgen unser Ziel und der Nacht­jäger sucht, irregeführt, unsere Pfade.

Nord- und Südschottland zittern unter dem Angriff deutscher Kampfflugzeuge, der Tommy ist reichlich nervös geworden, Strah­lenbündel reiht sich an Strahlenbündel, Lichtkerzen streuen links und rechts das Gelände ab, ganze Batterien werfen glutrote Bälle in den dunklen Raum vorbei!

Bomben auf Aberdeen

Der große Augenblick kommt. Wir sind vor Aberdeen, auf dem Flug zu den Hafenanlagen, für die unsere stählernenGrüße" bestimmt sind, schwere, mittlere und kleine Kaliber, dazu noch Brandbomben. Eine schwere Last brachten wir nach England. Großbritannien hält den Atem an: Nacht für Nacht deutsche Bomben!

Der Flugzeugführer drückt den Steuerknüppel. Wir gehen auf Tiefe, über dem Zielgerät liegt der Beobachter, unten, dicht am Wasser, unser Ziel. Jetzt kommt's drauf an. Jeder Wurf soll sitzen.

Achtung! Da stürzendie Bomben, krachend schlagen die stählernen Geschosse auf, Sekunden später lodern die Flammen der detonierten Bomben empor, Granate auf Granate schlägt ins Ziel. Ein Stahlhagel entlädt sich über Aberdeen, der Himmel rötet sich vom Widerschein der auflodernden Brände. Rauch und Qualm verschlucken für Sekundenbruchteile die züngelnden Flam­men: weiß, rot, blauviolett.

Lähmendes Entsetzen in Aberdeen, aufgeregt fahren einige Scheinwerfer wie stumme Spielbälle in die Höhe hinauf durch den schweigenden Raum, heften sich sekundenlang an unsere Fer­sen, sie finden uns nicht.

Kurs Heimat

Zwei Kurven noch, jeder will noch einmal das Feuerwerk sehen. Dann steuern wir Kurs Heimat, wieder verfolgt von Nachtjägern, die sich aber nach und nach in der Dunkelheit verlieren. Das hat hingehauen, die Besatzung ist bester Laune. Einer stimmt ein Lied an, die Vordveiständigung gibt es weiter: Denn wir flie­gen gegen Engeland.

Ueber Norwegen graut bereits der Morgen. Unsere Heinkel rollt über eine starke Wolkendecke, aus der zeitweise Bergketten herausragen. Wir stoßen durch, Richtung Fliegerhorst, für uns die zweite Heimat im Kampf gegen Engeland. In jedem ist noch das Erlebnis des Erfolges wach. Eine prächtige Mannschaft, die eisern zusammenhält, aus einem Guß. Sie weiß: wenn einer ver­sagt, sind alle verloren!

Der Staffelkapitän steht aus dem Rollfeld, er hat die ganze Nacht gewacht. Wir melden:Zwei Stunden über England, Aberdeen erfolgreich angegriffen!"

Vor der verdienten Ruhe erreicht den Horst die freudige Bot­schaft, daß sämtliche Flugzeuge, alle Kameraden, sich wohlbehal­ten aus dem Heimweg befinden.

an donWeM

Ein Reiterroman von Franz Herwig

Verlag F. tz, Kerle, Heidelberg Abdrucksrechte durch Verlrgsanstalt Mauz, München

66. Fortsetzung. (Nachdruck verboten.)

Aber die Sache hätte bös auslaufen können, Werth. Die von Corbeil hätten Euch fangen können, ehe Ihr in Vincennes wart!"

Fangen? Ich hatte den Degen mit."

So, so. Und wenn einer meiner Leute zu Schaden ge­kommen wäre?"

Ich würde schnurstracks zu Eurer Eminenz gegangen sein: Die Kerls haben mein ehelich Weib antasten wollen. Und ich bin gewiß, daß Ihr gesagt hättet: Ihr tatet recht, Euer Weib zu schützen."

Meint Ihr? Ich finde, Ihr spielt ein wenig mit mir? Laßt, laßt, Ihr wißt, ich bin Euch gegenüber schwach. Aber hört, Eure Affäre geht zu Ende. Ihr habt einen vor­trefflichen Anwalt bei dem Kurfürsten gewonnen, den jun­gen Kaiser von Oesterreich, Ferdinand den Dritten. Der setzt dem Max wacker zu, Horn herauszugeben und ich denke, mit Erfolg."

Jan mußte an sich halten, um nicht laut zu jubeln. Aber seine Stimme zitterte vor Glück, als er sagte:

Sieh da, der junge Kaiser! Habe mich also nicht in ihm getäuscht!"

Bevor Ihr reist, sehe ich Euch noch Euch und Euer Gemahl. Aber Ihr müßt mir jetzt schon versprechen, später ein wenig an mich zu denken. Wollt Ihr?"

Ja", sagten beide wie aus einem Munde, denn im Glück vergißt man leicht alles Leid, das einem angetan ward. ' " ' ^

Am 24. März 1642 kam auf der Brücke von Dumlingen bei Breisach die Auswechslung zustande, nachdem Jan und Marie-Anne von der gefangenen Königin-Mutter Marie in Saint-Germain in Ergriffenheit und von Paris mit lauten Feierlichkeiten Abschied genommen hatten. Mitten auf der Brücke trafen Horn und Werth mit ihren beiden Gefolgen zusammen, sie sprangen vom Pferd und umarm­ten sich nach guter alter Kriegersitte. Dann bliesen endlich wieder einmal deutsche Trompeten zum Aufsitzen, und Jan und Marie-Anne atmeten wieder deutsche Luft.

Dreizehntes Kapitel.

Am Scheidewege.

Auch Josö Maria atmete wieder deutsche Luft. Als Marie-Anne ihn aus ihrem Vermögen freigekauft hatte, war der Feldprobst von diesem Beweis der Freundschaft sehr gerührt. Ueberhaupt verband ihn mit Jans Weib ein star­kes Band der Zuneigung; er wünschte sich nichts, als in sihrer Nähe sein Leben verbringen zu können, und da er /fühlte, daß das unruhige Leben Jans ihn allmählich wem- s ger anzog, nicht zum wenigsten, da Gelegenheit zu vertrau­lichen Gesprächen in den Kriegsläuften sich selten fand, so hatte er heimlich davon geträumt, daß er fortan im Hause (Marie-Annes oder in ihrer Nähe, in irgendeiner vom Krieg schwer erreichbaren Stadt, leben könne. Aber er ' mußte sehen, daß Jans Weib wenig Neigung zeigte, ruhig -im Frieden ihres Hauses von den Gefahren und Siegen .ihres Gemahls zu träumen. Es schien, als wenn sie lange '(Jahre ein starkes, lachendes Leben in sich niedergezwungen ^hätte, das sich nun in einem prächtigen Mut entlud. Sie -bestand darauf, Jan zu folgen, wohin es auch immer sei. Und Joss Maria sah einen holden Traum verblassen und 'schwinden, und er verstand sich, schmerzlich lächelnd, dazu, das alte Leben der Unruhe wieder aufzunehmen.

/ Denn sie ritt mit, an der Seite Jans, zum Jubel der Soldaten, rittlings im Sattel, wie eine Amazone. Die Woge des Krieges schwemmte sie von Bayern nach Böh­

Mittwoch, den 7. August IW

Neuguinea wurde Kriegszone ^

Der neue Völkerrechtsbruch der australischen Regierung

Zwischen Australien und Asten zieht sich ein Gewirr von - Inselgruppen hin, die im Süden mit Neuguinea beginnen und über Niederländisch-Ostindien, die Philippinen und Formosa s bis nahe an China hckranreichen. Neuguinea ist nach Grönland die zweitgrößte Insel der Erde; der Eebietsumfang von 800 W Quadratkilometern ergibt sich aus einer größten Länge von 2W f und einer größten Breite von 850 Kilometern. Quer durch die l ganze Insel zieht sich wie ein Rückgrat ein Gebirgsmassiv, das 1 in der vergletscherten 5000 Meter hohen Carstenspitze im Nassau- I gebiet seinen Höchstpunkt erreicht. Im Süden des steil abstiir- zenden Zentralgebirges breitet sich zuerst eine flachwellige Land- ; schafi und dann eine weite Ebene aus, die in der Richtung aus - Australien in ein feuchtes und sumpfiges Niederungsland über- geht. (

Das Klima auf Neuguinea ist tropisch; die gleichmäßig hohe Temperatur und eine kaum merkbare nächtliche Abkühlung ist für den Europäer sehr ungesund. Die Pflanzenwelt ist unge­mein üppig; in den Ebenen herrscht unter Verwendung einge- r borener Arbeiter die Pflanzungs- und Faktoreiwirtschaft vor; ' Kokospalmen, Kautschuk, Kakao und Sisalhanf stehen dabei im - Vordergrund. Auf der Insel leben etwa 800 000 Eingeborene, die in der Hauptsache zu den Stämmen der Papua, Melanesier ( und Pygmäen gehören. Trotz der Stammeszersplitterung ist eine ' ziemlich einheitliche Lebensführung vorhanden. Die Eingebo- > renen wohnen in geschlossenen Dörfern, in denen jeder Stamm für sich eine Gemeinschaft bildet. Die Zahl der Weißen in der i Bevölkerung ist sehr gering; sie geht kaum über 4000 hinaus.

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Die Gaulei

Politisch ist Neuguinea in drei Bezirke aufgeteilt. Im Westen liegt Holländisch-Neuguinea, das verwaltungsmäßig an Nieder- ländisch-Jndien angeschlossen ist. Im Südosten dehnt sich das frühere Britisch-Neuguinea, das schon seit 1901 unter der Be­zeichnung Papua-Land zum australischen Territorium gehört. Der Nordosten der Insel wird von dem ehemaligen Kaiser-Wil­helmsland ausgefüllt. Diese Deutsche Kolonie wurde nach dem Weltkrieg zum britischen Mandatsgebiet erklärt; im Jahre 1821 aber kam sie als Nachbarland Papuas gleichfalls unter die australische Verwaltung.

Die Verordnung, daß außer dem Papualand auch las ehe­malige deutsche Schutzgebiet in einen australischen Militärbezirl eingeschlossen wird, verstößt klar gegen die Mandatsbestim­mungen. Eine Einbeziehung des Kaiser-Wilhelmslands in einen Krieg gegen Deutschland ist praktisch zwar ohne Bedeutung; dennoch stellt die Maßnahme der australischen Regierung eine unerhörte Verletzung und Verhöhnung aller völkerrechtlichen Begriffe dar.

Auch bisher schon hat die australische Regierung ihre Pflich ten gröblich verletzt. Die Spekulationswut der Londoner Börsen schieber und der tausendköpfigen Verbrechergilde, die in Austra­lien ihr stetes Unwesen treibt, hat dieses Mandatsgebiet völlig zugrunde gerichtet, weil es sich herumgesprochen hatte, daß in den Bergen und Flüssen Neu-Euineas Gold zu finden sei. Der Eoldsucherstrom, die ausgesuchteste Verbrecherarmee der ganzen Welt, ist daraufhin in das Land eingefallen, hat alle Pflan­zungen verwüstet, hat unzählige Eingeborene hingemordet und hat nicht einen Finger zum Aufbau, sondern nur immer zum Abbau (des Goldes) gerührt. Letzten Endes ist dieses Gesindel damit aber nur in die Fußtapfen der australischen Regierung getreten, die seit 1919 fast alle deutschen Plantagenbesitzer rück­sichtslos enteignet und zur Auswanderung gezwungen hat, ohne sich auch nur im geringsten um die (unterlassenen Plantagen zu kümmern.

Dr. Ley in Bielitz und Teschen. Am zweiten Tage seiner Ostoberschlesien-Reise unternahm Reichsorganisationsleiter Dr. Ley eine Fahrt durch das befreite Olsaland. Nachdem Dr. Ley am Nachmittag auf einer Kundgebung in Bielitz gesprochen hatte, ergriff er am Abend erneut das Wort in Teschen, wo 35 000 Olsadeutsche, die Bergarbeiter aus dem Karwiner Kohlenrevier, die Hüttenarbeiter aus Trynitz und Oderberg, die Bauern aus dem Weichsel- und dem Oliatal zusammengekommen waren.

Große Waldbrände in Finnland. Große Waldbrände wer­den aus der nordfinnischen Provinz Oesterbotten gemeldet. Mitteilungen des Forstininisteriums zufolge sind bereits Tausende von Hektar wertvollen Nutzwaldes den Flammen zum Opfer gefallen.

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men, von Sachsen an den Rhein, nach Köln, Niedersachsen, über Ströme und Bäche, durch verbrannte Fluren und schwarze Wälder. Sie schlief in Zelten und in Schlössern, in Schenken und unter dem Dache des gestirnten Himmels, immer mutig und frisch, heiter und stolz. Sie sah die Flam­men brennender Feindeslager, die ihr Jan überfiel, atmete den Pulverdampf der Schlacht, der ihn umwölkte, und grüßte die Kugeln wie Freunde, die um sie kraftlos nieder­fielen, nachdem sie in ihrer sausenden Wucht ihren Jan verschont. Sie empfing ihren Jan mit dem Rausche der Küsse und Umarmungen, wenn er ins Lager kam, versengt und geschwärzt, das Glück des Sieges auf der geröteten j Stirn, und Jan ritt am Morgen nie aus, ohne daß ihr Mund dem stampfenden Pferd einen Segenswunsch in das Ohr geflüstert hätte.

Es war kein Wunder, daß Jan behauptete, jetzt doppelt zu leben. Zackerbombenundflöh! Und er schwor Jose Ma­ria, daß er nie so gute Pläne gemacht habe, wie in den Armen seines Weibes. Sie war der Genius des Sieges für das ganze Heer; die verrohten Veteranen wie die groß­mäuligen Neulinge schwuren beiFrau Jan", und wenn sie etwas besonders Hübsches und Nettes erbeutet hatten, brachten sie es (sofern es nicht gar zu kostbar war, selbst­verständlich) Frau Jan, und der ärgste Sündenlümmel er­rötete wie ein Kind, wenn sie ihm zum Dank lachend einen wohlwollenden Schlag auf den verstruppten Kopf gab.

Jan meinte später, seit den ersten Jahren seines Kriegs' lebens nie so glücklich gewesen zu sein wie in den Fahrest nach der Pariser Gefangenschaft. Vereint mit seinem Waf­fenbruder von Mantua, Feldmarschall Mercy, fegte er Deutschland von den Feinden frei. Den französischen Mar­schall Guebriant, der von Kardinal Mazarin nach dem Lode Richelieus nach Deutschland geschickt war, machte er am Leben verzweifeln. Die französischen Soldaten rissest vor dem NamenWerth" aus wie vorm Teufel, und die Rekruten mußte man an den Rhein treiben, wie Sklave» aefesselt, so fürchterlich schien ihnen der Krieg gegen, eine« G-n"r-i wie Jan. . G°r,,°tzung ,°»I