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Raaolder TagblattDer Gesellschafter'

Freitag, den 9. Juni 1939

8taclt u. l_aric!

Nagold, den 9. Juni 1939 Ein guter Dorfschulmeister ist ein wichtiger Mann. Ein Staat, der damit hinreichend versehen ist, braucht im Frie­den ein paar Regimenter weniger, weniger Zucht- und Ar­menanstalten, geringeren Aufwand zur Eerichtspflege.

Jahn.

8. Juni: 1662 Peter der Große geboren.

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Gewitter;

Der Juni hat gut gemacht, was der Mai versäumte. Er brachte uns bereits mehrere Sommertage, an denen die Temperatur auf 25 Gr. u. darüber stieg. Die Schwüle führte gestern zu Gewitter­bildungen. Im Naqoldtal ging leichter Regen nieder. Mit einem Wetterumschlag ist indessen nicht zu rechnen. Hoffen wir dies, damit auch die in Rückstand geratenen Feldarbeiten vorangetrieben werden können. Wir denken hierbei insbesondere an die Heuernte, die nun überall kraftvoll eingesetzt hat. Es steht ein guter Ertrag in Aussicht.

Pfttchtjahr auch im Gartenbau

Der Reichsarbeitsminister hat entschieden, das als TätiAeW ln der Landwirtschaft nach den Bestimmungen über das weiblich^ Pflichtjahr auch eine einjährige Beschäftigung in einem Garten»! Laubetrieb gilt, dessen Erzeugnisse ganz oder überwiegend der Aolkserniihrung dienen. Hierzu gehören Betriebe des Obst- und Gemüsebaues und die für diese Betriebe erforderlichen Hilfs­betriebe wie Baumschulen und Samenbaubetriebe. Eine Be­schäftigung im Blumen- und Zierpflanzenbau sowie in der Gar­tenausführung wird als Pflichtjahrtätigkeit nicht anerkannt. I« gemischten Gartenbaubetrieben kann das Pflichtjahr nur ab- geleistet werden, wenn die der Volksernährung dienende Er» zeugung vorherrscht.

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Ernährungsfibel für das Gaftstättengerverbe

Im Rahmen der Bestrebungen zur Besserung und gesundheit­lich richtigen Gestaltung der Volksernährung verdient auch die Ernährung in der Gaststätte größte Aufmerksamkeit. Wie der Präsident des Reichsgesundheitsamtes und Vorsitzende der Reichs­arbeitsgemeinschaft für Volksernährung, Professor Dr. Reiter, mitteilt, hat der Eaststättenausschuß der Reichsarbeitsgemein­schaft eine Ernährungsfibel für das Eaststättengewerbe fertig- Mstellt. Das Verpflegungssystem in den Gaststätten dürfe zu­künftig nicht allein nach wirtschaftlichen Gesichtspunkten weiter­geführt werden, die Erkenntnisse der modernen Ernährungs- sorschung müßten auch in die Eaststättenküche Eingang finden.

Die Sense

Die Heuernte der erste Grasschnitt hat nun, begünstigt durch sonniges Wetter nach der vorausgegangenen Regenzeit, schon in verschiedenen Gegenden, besonders in den von der Natur bevorzugten, eingesetzt. Auf den Wiesen sieht man in den frühen Morgenstunden, wenn der Tau noch über ihnen liegt, die Heu­mäher am Werk und durch das Gras rauschen die Messer der Mähmaschinen und sirren die Sensen, unter deren Schnitt die Gräser fallen. Dem ersten schönen Blühen des leuchtenden Grün-, kaum hat sich das Auge daran ergötzt wird nun schon wieder ein Ende bereitet. Mit dem Gras fallen auch Gänseblümchen und Löwenzahn und die anderen Wiesenblümlein. Würzig duftet die Frischmahd und die Vöglein Hüpfen eifrig über den geschorenen Ooden und suchen für ihre Kleinen Nahrung. Die Heumahd ist sine harte Arbeitszeit für den Bauern und seine Helfer. Hoffen wir, daß während der ersten Heuernte schönes, trockenes und war­mes Wetter ist, damit der früheste Ertrag des bäuerlichen Wirt­schaftsjahres glücklich in die Scheunen eingefahren werden kann.

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Verleihung vsn Mlier-EhreuSreuze» am Erntedankfest

Auf Anordnung des Führers werden weitere Ehrenkreuze der deutschen Mutter bereits am Erntedankfest 1939, also dem 1. Ok- > tober 1939, verliehen werden. Es kommen dabei Mütter unter i 60 Jahren ebenfalls in Betracht. Der Reichsminister des Innern ! hat die erforderlichen Anweisungen an die Nachgeordneten Stel­len erteilt. Da es sich bei den Müttern unter 60 Jahren um die Bearbeitung von etwa 4,5 Millionen Anträgen handeln wird, haben die beteiligten Stellen eine schon 'rein technisch beträcht­liche Ausgabe zu bewältigen. Für über 60 Jahre alte Mütter sind bei Ausfertigung der Besitzzeugnisse Vordrucke zu verwenden, die das Datum21. Mai 1939" tragen. In allen anderen Fällen find Vordrucke mit dem Datum1. Oktober 1939" zu benutzen.

Achtung! Blitzableiter Nachsehen! Die Zeit mit sommer­lichem Witterungscharakter ist auch die Zeit der Gewitter. Zu dieser Zeit sollte man alljährlich den Blitzableiter von einem geprüften Vlitzableikersetzer Nachsehen und nachprüfen lasten. Man scheue diese Margen Kosten nicht, da sie im Ernstfall hundertmal wieder hereinkommen. Es kann im Laufe des Win­ters leicht durch Frost und Rost eine Beschädigung des Ableite­drahtes hervorgerufen worden sein, die sich bei Fahrlässigkeit im Ernstfall bitter rächen würde. Der kluge Mann baut vor!

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Stand der wichtigeren Tierseuchen in Württemberg am 31. Mai 1839. Nach den Berichten der beamteten Tierärzte war am 31. Mai 1939 verbreitet: Milzbrand in 2 Kreisen mit 2 Ge­meinden und 2 Gehöften; Maul- und Klauenseuche in 8 Kreisen mit 12 Gemeinden und 18 Gehöften; Kopfkrankheit der Pferde in 6 Kreisen mit 11 Gemeinden und 11 Gehöften; ansteckende Blutarmut der Pferde in 24 Kreisen mit 93 Gemeinden und 110 Gehöften; Schweinepest in 2 Kreisen mit 2 Gemeinden und 2 Ec Höften; Faulbrut der Bienen in 3 Kreisen mit 3 Gemeinden und 10 Gehöften.

Brand durch Blitzschlag

Mindersbach. Bei dem Gewitter, das um die Mittagsstunde über unseren Ort zog, schlug der Blitz in das Wohn- und Oeko- nomiegebäude der Frau Christine K l e n k Witwe beimBären" und zündete. Dem schnellen Eingreifen der hiesigen Feuerwehr und des Motorlöichzuqes der Feuerwehr Nagold war es zu verdanken, daß der Brand auf seinem Herd beschränkt blieb und ein Uebergreifen auf die gefährdeten Nachbarhäuser ver­hindert wurde. Von dem Wohn- und dem Oekonomiegebäude ist der Dachstock vollständig abgebrannt, während die unteren Stockwerke gerettet werden konnten; ebenfalls wurde sämtliches Vieh in Sicherheit gebracht. Der entstandene Eebäudeschaden beträgt nach vorläufiger Schätzung etwa 3000 RM.

Aus Altensteig

Während in Nagold die 1. Kompagnie einer Nachrichten­abteilung im Quartier lag, war hier der Stab der Abteilung einquartiert. Die Kriegerkameradschaft hat mit großen Opfern einen neuen Schießstand mit einem erstmals zur Anwendung kommenden selbstanzeigenden Apparat geschaffen, der den neuesten Anforderungen entspricht.

Die falsche Berlobungsanzeige

Calw. Eine Einwohnerin ließ eine falsche Verlobungsanzeige in die Zeitung setzen und saß so wegen erschwerter Privat­urkundenfälschung auf der Anklagebank. Die Anzeige gab die angebliche Verlobung der Schwester der Angeklagten bekannt. Die Angeklagte will die Verlobungsanzeige nur aus Rache in die Zeitung gesetzt haben. Sie erhielt wegen erschwerter Pri­vaturkundenfälschung eine Woche Gefängnis. Die Angeklagte legte Berufung ein. Erfolg hatte sie jedoch vor der Tübinger Strafkammer keinen. Es blieb bei einer Woche Gefängnis.

75 Jahre Liederkranz

Möttlingen. Der Liederkranz Möttlingen beging am Sonn­tag sein 75jähriges Vereinsjubiläum. Dazu erschienen waren 15 Nachbarvereine.

Beerdigung

Vollmaringen. Gestern nachmittag wurde die im Alter von erst 49 Jahren an den Folgen einer Blutvergiftung verstorbene bekannte und allseits geschätzte Lindenwivtin, Frau Maria Teufel geb. Müßigmann zu Grabe getragen. Eine große Trauergemeinde fand sich auf dem Friedhofe bei der Londorfer Kapelle ein; ein Beweis dafür, wie beliebt und geachtet die Verstorbene war, die immer eine offene Hand und ein gutes Gemüt hatte. Pfarrer Glück fand trostreiche Worte für die Hin­terbliebenen. Der Gesangverein umrahmte die ernste Feier mit schön vorgetragenen Liedern. Sie ruhe im Frieden.

IVIsicib! klg 6tt

Großadmiral Raeder in Stuttgart

Stuttgart. Großadmiral vr. d. c. Raeder traf Donnerstag zur Teilnahme an der Jahrestagung des deutschen Ausland- Institutes in Stutgart ein. Heute Freitag mittag wird er auf der Hauptversammlung des Mort nehmen

Der Reichsaußenminister ehrt die spanischen und italienischen Offiziere. Frühstück im Kaiserhof

Berlin. Zu Ehren der spanischen und italienischen Offi­ziere, die aus Anlaß der Rückkehr der LegionCondor" in Ber­lin weilen, gab der Reichsminister des Auswärtigen von Rib- bentrop am Donnerstag mittag ein Frühstück im Hotel Kaiserhof.

Richtfest Me 24 Säusev

Wetters IS LVohnungseitihetten km Sa« - Aevmann LNaiev-Siedlung als LNustevstedlung

Einen bedeutsamen Abschnitt in der Geschichte der Stadt Nagold bildete der gestrige Tag, an dem im Beisein des Orts­gruppenleiters, der städtischen Beamten, des Gemeinderats, der Vertreter der Gliederungen, der Geldgeber für die Siedlung, der Handwerker und nicht zuletzt der Siedler das Richtfest der Hermann Maier-Siedlung 1939 stattfand. Ein Haus'trug den schön geschmückten Richtbaum. Nach einem einleitenden Choral, gespielt von einem Teil der Stadtkapelle, hörten wir von der Höhe dieses Neubaues den Richtspruch, und gemeinsam sang man:Nun danket alle Gott".

Der 1. Beigeordnete Kaupp übergab dann die Siedlung in die Obhut des Bürgermeisters. Er erinnerte dabei daran, daß der Ecmeinderat anläßlich des 25jährigen Amtsjubiläums un­seres Stadtvorstandes beschloß, die neue Siedlung am Galgen­berg Hermann Maier-Siedlung zu nennen, damit späteren Ge­schlechtern so ein Vorbild der Treue und Pflichterfüllung vor Augen gestellt werde. Nun habe sich ein neuer Stadtteil aus der Siedlung entwickelt. Für vorbildliche Arbeit bei der Erstellung derselben gebühre besonderer Dank Stadtbaumeister Venz, Baumeister Münz und den Handwerkern. Die Ansprache klang aus in den Wunsch, daß stets echt nationalsozialistischer Geist in der Siedlung herrschen möge.

Bürgermeister Maier übernahm die Siedlung. Er ging kurz ein auf die Baugeschichte und die Bemühungen der Stadt­verwaltung um die Behebung der Wohnungsnot in Nagold und dankte den Grundbesitzern für ihr Entgegenkommen. Heute feiern wir das Richtfest für 24 Wohnungseinheiten, SU denen noch 15 weitere kommen. Das Zustande­kommen der Siedlung sei ein schönes Zeichen des Wagemutes und des Zukunftsglaubens der Siedler. Er setze volles Ver­trauen in die Siedler, daß sie ihre Eigenheime in dem Sinne erhalten, datz Eigentum verpflichtet. Allen, die zum guten Ge­lingen des großen Werkes beitrugen, danke er bestens: den Grundstücksbesitzern, den Geldgebern (Kreissparkasse, Landes­versicherungsanstalt und Landeskreditanstalt), der Partei, dem Ortsgruppenleiter, dem Pq. Pfohmann, den Behörden, dem Arbeitsamt, dem Gauheimstättenamt, der Ortsbauplanberatungs­stelle, den Handwerkern, den Arbeitern, dem Ortsbauernführer, Stadtbaumeister Benz und Baumeister Münz. Ein Drittel der

Siedlung sei aufgeschlagen und er habe die Hoffnung, daß auch die übrigen Gebäude bald unter Dach und Fach kommen. Die Siedlung solle ein Zeichen der Größe der heutigen Zeit sein, ihr Name bedeute kein Voraus gegenüber allen anderen Baulusti­gen, er bitte aber die Siedler, in allen einschlägigen Fragen Sachverständige zu Rate zu ziehen, dem Siedlerbund beizutreten und auf Pflege von Eintracht, Frieden und Kameradschaft zu halten. Allen Siedlern wünsche er Glück und Gottes Segen.

Ortsbauernführer und Ratsherr K a y s e r-Talhof gab sei­ner Freude über die Entwicklung der Siedlung lebhaften Aus­druck. In seinen bemerkenswerten Ausführungen schilderte er am Beispiel seines eigenen Lebens die Freude und die erzie­herische Wirkung des Besitzes. Auch er wünschte den Siedlern alles Gute. Der örtliche Leiter des Deutschen Siedlerbun­des, Theurer, dankte ebenfalls allen am Werk beteiligten Stellen und forderte die Siedler auf, in Verwirklichung des Sied­lungsgedankens auch das Letzte aus dem Boden herauszuholen.

Ortsgruppenleiter Ratsch dankte namens der Partei beson­ders dem Bürgermeister und der Bauleitung. In wenigen Jah­ren sei hier ein ganzes Dorf entstanden und wenn alle Häuser bezogen seien, sei dasselbe etwas größer als das zur Ein­gemeindung kommende Jselshausen. Der Redner schilderte dann die Hermann Maier-Siedlung als Mustersiedlung und fand sehr beherzigenswerte Worte Uber die hier stattgefundene Verwirkli­chung der vom Dritten Reich geforderten und geförderten Sied­lungsidee. Die Siedler sollen eine verschworene Gemeinschaft sein. Sie sollen aber auch stets zur Stelle sein, wenn ein Auf­trag der Partei an sie ergeht, oder wenn es eine Versammlung zu besuchen gelte. Unser Ortsgruppenleiter lenkte dann den Blick auf den Führer, den Schöpfer und Mehrer Großdeutsch­lands, der einen tausendjährigen Traum in Erfüllung gehen ließ. Die Siedler, die der Führer bodenständig werden ließ, sind berufen, an seinem Werke mitzuwirken, und mögen stets treu ihre Pflicht erfüllen.

Der Gruß an den Führer und die Weiheliedsr der Nation beendeten den festlichen Akt, dem sich ein Richtschmaus für die Maurer und Zimmerleute im Easthof zumKaiser" an­schloß.

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Schwör;« vrest

I

Vetr.: Ausbildungsdienst der Pol. Leiter

Die P. L. der Bereitschaft Nagold treten am Sonntag vor­mittag 8 Uhr auf dem Hindenburgplatz in Nagold zum Dienst an.

NS.-Frauenschaft Deutsches FrauenwerkAbt. Hilfsdienst Bei der Heuernte ist sofort die Nachbarschaftshilfe einzusetzen. Ferner ist sofort die Erntehilfe durchzuorganisieren und die Un­terlagen an die Kreisfrauenschaftsleiterin einzusenden.

Kreiskindergruppenleiterin. Sämtliche Mitteilungen, die die Gründung von Kindergruppen betr. bittet man direkt an Frau L. Held, Höfen-Enz zu richten mit Angabe der genauen Per­sonalien der Leiterin und der Anzahl der Kinder.

Am Sonntag 12.20 Uhr treffen sich die Frauen am Stadtbahn- hos zum Ausflug nach Hesselbronn.

HJ.-Motorfportschar Nagold

Heute 20 Uhr in tadelloser Uniform zum technischen Dienst am Haus der Jugend antreten. Fahrdienst! Junibeitrag!

HJ.-Ges. 24/401 Nagold

Heute von 20 bis 21 Uhr melden sich sämtliche Jungen, die mit nach Calw zum Boxkampf gehen. Das Fahrgeld beträgt ca. 5060 Rpf. bei genügender Beteiligung. Es dürfen auch Nichtmitglieder der HI. und solche, die Interesse am Boxen haben, mitfahren. Für die Führer ist es Pflicht.

Fähnlein 24/401 Nagold

Die Leistungsgruppe idie 14 besten Jungen des Reichssport­wettkampfes) treten um 19 Uhr auf dem Sportplatz Calwer- straße an.

JM.-Gruppe 24/401

Der am Mittwoch ausgefallene Heimnachmittag wird von .17 bis 19 Uhr nachgeholt. Der ganze Standort Nagold tritt am Heim an. Schriftliche Entschuldigungen sind im Notfall vor Dicnstbeginn bei den Schaftführerinnen abzugeben. Tadellose Dienstkleidung. Mitgebracht wird dasselbe wie am Mittwoch.

Marquis de Vogue bei R. Walther Darre

Dresden. In einer Rede auf dem 18. Internationalen Landwirtschaftskongreß nahm der Präsident des Kongresses, Marquis des Vogue Gelegenheit, auf den Wert der Zusammen­arbeit der Weltlandwirtschaft besonders einzugehen und richtete dabei sehr herzliche Morte der Anerkennung an den Reichs- bauernfiihrer Darre und erklärte, in dem mit Blut und Boden eng verbundenen Bauerntum liege der Adel der Menschheit. Minister Darre bürge dafür, daß sich diese Wahrheit verwirkliche und ihm gebühre der Dank aller Menschen, die das Bauerntum ehrten.

Württemberg

»Kirschen und Beeren- ans der Reichsgarlenschan

Stuttgart, 8. Juni. Außer den im Rahmen der Reichsgarten­schau Stuttgart 1939 vorgesehenen Sonderschauen ist nunmehr beabsichtigt, auch eine SonderschauKirschen und Beeren" durch­zuführen, und zwar voraussichtlich in den Tagen vom 23. bis 26. Juni. Bei Kirschen ist eine Gemeinschaftsschau vorgesehen, während bei Veerenobst auch Einzelaussteller zugelassen sind.

Anläßlich der SonderschauKirschen und Beeren" ist für Sonn­tag, den 25. Juni, eine Sondertagung der Fachgruppe Vaum- warte vorgesehen, auf der voraussichtlich Landesfachwart Macher­auch, Legefeld-Weimar, Kreisobstbauinspektor Philippi, Bad Dürkheim, und Reichssachbearbeiter Landwirtschaftsrat Götz-Ver- lin sprechen werden.

Warnung vor Betrügern

Stuttgart, 8. Juni. Zwei Betrüger, di« es insbesondere auf die Schädigung von Möbelhändlern und Schreinermei­stern abgesehen haben, bereisen zur Zeit das Reich und haben in letzter Zeit auch in Baden und Württemberg Gastrol­len gegeben. Sie geben sich als Vertreter einer Möbelgroßhand­lung in Breslau, die neuartige Kleinmöbel herausgebracht habe, oder einer Sargfabrik im Erzgebirge aus, nehmen Bestellungen entgegen, insbesondere auch auf Warenkataloge und lassen sich sofort Anzahlungen geben, um deren Erlangung es ihnen ledig­lich zu tun ist. Bei den Tätern handelt es sich um den 44 Jahre alten Karl Linnemann und den 28 Jahre alten Willi Willeke, beide aus Vraunschweig stammend. Im Falle ihres Auftretens wird gebeten, ihre Festnahme durch Verständigung der nächsten Polizeistelle zu veranlaßen.

Mord nach IS Jahren aufgeklärt

Stuttgart, 8. Juni. Die Kriminalpolizeileitstelle gibt im Ein­sernehmen mit der Justizpressestelle bekannt: Am 1. Mai 192S wurde in einer Kiesgrube vor Rot bei Laupheim die 2g Jahre alte Pauline Stegmann aus Rot tot an einem Baum hängend aufgefunden. Die Todesursache war unklar. Einzelne Tatumstände deuteten auf Selbstmord, andere auf die Möglich­keit, daß Pauline Stegmann von ihrem Geliebten, dem Land­wirt Wendelin Eründler in Rot, der sie geschwängert hatte, erdrosselt und dann aufgehängt worden ist. Eründler war in Haft genommen, aber nach zwei Monaten wieder freigelaflen worden, weil ein Verbrechensnachweis nicht geführt werden konnte.

Die Kriminalpolizeileitstelle Stuttgart, die sich in den letzten Tagen mit der Angelegenheit zu befassen hatte, hat nun festge­stellt, daß die Stegmann von Eründler ermordet worden ist. Eründler ist geständig, sie nach vorgefaßtem Plan in di» Kiesgrube gelockt, mit einem dazu mitgebrachten Strick erdros­selt und aufgehängt zu haben. Nach Abschluß der kriminalpolizei­lichen Ermittlungen wird er dem Gericht übergeben. Er ist seit 1921 verheiratet, hat drei Kinder und betrieb bisher ein Kleines landwirtschaftliches Anwesen.

Stuttgart, 8. Juni. (5 0 Iahre Prießnitz-Bun d.) Der Deutsche Bund für naturgemäße Lebens- und Heil­weise (Prießnitz-Bund) veranstaltet im Rahmen des 2. Reichstreffens der Deutschen Volksgesundheitsbewegung, das zusammen mit einer Ausstellung in der Reichsgatten- schau am 17. und 18. Juni in Stuttgart stattfindet, die Feier seines 50jährigen Bestehens. Der Festakt findet am Sonntag, 18. Juni, um 15 Ühr in der Ehrenhalle der Reichsgartenschau statt. Die Festansprache hält Bundeslei­ter Paul Schirrmeister-Berlin.

Ehrung der Spanienkämpfer. Von den deut­schen Freiwilligen, die im Kampf gegen den Bolschewismus in Spanten gefallen sind, haben vier ihre Grabstätte auf