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London in Angst vor neuen Schlagen
Lrilisekes LiaZeslanüvis: Japaner an äer äuÜereu VerleiäiLuoLslioie von Australien
n,6. Berlin. 11. Mürz. Die unglaublich schnelle Eroberung Javas durch die Japaner hat in der englischen Oeffentlichkeit nicht nur Unruhe, sondern auch Entrüstung hervorge- rusen. Vor jeder Aktion, so sagt man, würden von der Negierung großartige Maßnahmen angekündigt und man überstürzt sich in Vermutungen, wie man den Gegner am besten überrumpeln kann, das Ende ist aber immer das gleiche: „Die Weiße Fahne!"
Die ewigen Niederlagen, so schreiben die Londoner Korrespondenten ausländischer Zeitungen, rufen in der englischen Öffentlichkeit große Niedergeschlagenheit und eine gewisse Scham hervor. Nach einer stolzen Vergangenheit müßte sich das englische Volk nun von allen anderen Völkern erniedrigen lassen. Die Gründe dafür sieht man in einer falschen Strategie, die immer nur aus Verteidi-
ung bedacht sei. während die Vorfahren der
jriten durch ihren Angriffsgeist die Welt erobert hätten. In echt britischer Ueberheblich- keit sucht man wieder einmal im Falle Java alle Schuld auf die Holländer selbst zu schieben. Sie hätten während ihrer drei- hundertjährigen Herrschaft ihre eigenen Mägen gefüllt und dabei die Töpfe der Eingeborenen leer gelassen. Von diesen 50 Millionen Menschen seien 95 v. H. Analphabeten, von denen man nicht verlangen könne, daß sie nur eine Spur von Heroismus zeigten. (Zu diesem Thema sollten sich die Briten bester an der eigenen Nase fassen.)
Im Londoner Nachrichtendienst befaßt sich Robert Fraser ebenfalls mit den Gründen der Mißerfolge der Briten und Amerikaner. Mit der Eroberung Javas durch die Japaner, so gibt er zu, haben diese die äußere Verteidigungslinie von Austra
lien und Neuseeland erreicht. Der Fall von Zlangun habe die Japaner vor die Tore Indiens gebracht. Jeder japanische Erfolg im Pazifik sei ein Schlag gegen die USA. gewesen. Die Worte „Ein wenig zu spät" könne man als Ucberschrift über alle Mißerfolge im Pazifik sehen. Die Aufforderung „Kämpfe und arbeite" gelte jetzt nicht nur für Australien, sondern für alle Alliierten. Die Niederlagen in Malaia und Java können nur durch eine drastische Mobilisierung aller Hilfsquellen gut gemacht werden.
Fraser fragt dann besorgt: „Wohin wird sich der nächste Angriff der Japaner wenden, nach Süden, Westen oder Norden?" Er wendet sich dann den neuen Erfolgen der deutschen U-Bcote zu und muß cingesiehen, daß die Angriffe auf die Küstenschiffahrt an der amerikanischen Atlantikküste eine ernste Gefahr sind.
Llnaufhaltfamer Vormarsch der Japaner in Burma
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UIÜ. Berlin, 11. März. Der Krieg in Ostasien ist mit dem Fall Javas und dex» Verschwinden der Alliierten aus Niederländisch- Ostindien in eine neue Phase getreten. Die Fluchtrichtung der geschlagenen Truppenreste nach Australien und Indien zeigt an. was die Plutokraten jetzt zu erwarten haben. So operieren immer wieder japanische Flugzeuge über australischen Küstenorten und auf Ncu- Guinca setze» die Japaner Tausende von Soldaten an Land. Auch aus Wellington, der Hauptstadt Neuseelands, »leiden sich -je erste« Stimmen, die mit der Verteidigungsbereitschaft unzufrieden sind. Währcaodcstc» getzt der Vormarsch der japanischen Truppen in Burma unarstt,altsam weiter. Der Ort Thar- rawadda, hundert Kilometer nördlich von Naugun, wurde bereits besetzt und Maubin im Jrawadidelta erreicht. Ebenso schreiten die Kampfhandlungen am Mittellauf des Sit- tang fort.
Es, wird offiziell bestätigt, daß japanische Pauzerstreitkräfte bereits die Straße R a ii g u n — P r o m e abgeschmtten haben und den zurüccweichendeii englischen Truppen den Weg zu verlegen wußten. Auch bei Pegu isolierte Kräfte hätten vermutlich starke Verluste gehabt.
„Burma in der Hand Japans ist eine Pistole gcgMdie Brust Indiens." In dieser treffenden Mise wertet die schwedische Zeitung DagSposten" die Besetzung Ranguns durch die Japaner und das weitere Vordringen der japanischen Truppen.
Die Engländer erkennen an diesen neuen Erfolgsmeivuiigen, daß es für die javanischen Truppen keinen Halt gibt, und daß die i n- dische Ostgrenze von Tag zu Tag mehr in den Wirkungsbereich der Japaner gerät. Mit besonderer Besorgnis nimmt man in London davon Kenntnis, daß japa- unche U-Boote im Indischen Ozean ausge- saucht sind. Deshalb werden in den größeren Kunenstadten Indiens die Verteidigungsanlagen fieberhaft verstärkt. Auch die indische Ostgrenze wird in Eile verstärkt. In England ist man sich im klaren darüber, daß nach dem Abschluß der Eroberung Burmas erl)ebliche japanische Streitkräfte frei werden und in den möglichen Kampf gegen Indien eingesetzt werden.
Eine weitere Sorge haben die Briten jedoch vorerst noch um das Schiiksal der Stadt Lasch io in Oberburma, des Ausgangspunktes der Burma-Straße und Endstation der Eisenbahn Rangun—Mandalah—Laschio. Hier türmen sich „ach einer ..Times"-Meldung ganze Arsenale von Kriegsmaterial aus die hier einstmals ausgeladen wurden in der Erwartung daß sie nach und nach Tschung- king über die Burma-Straße zngeführt werden konnten. Da ein Abtransport dieses Kriegsmaterials icdoch lange Zeit in Anspruch
pa^amn-^ovol w,rö befestigt
Nervöse Berteidigungsarbeiten
Von ^ ° . p o n ^ « » , . „
l>". Sto » holm. 11. März. Am Panama- Kanal sind 20«,n Ingenieure mit ko»,»» z,rbxj. kern am Ausbau der Verteidigungsanlagen beschäftigt. Dir Forts an beiden Einfahrten des Kanals sollen mit schwerer Artillerie der. stärkt und auf den kleineren Inseln im Karl, bischen Meer neue Batterien und Flugplätze angelegt werden.
nehmen würde, rechnen die Briten damit, daß die Japaner Laschio als eines ihrer nächsten Ziele ins Auge fasten werden.
Ein USA.-Bericht aus Laschio verzeichnet furchtbaren Mangel an Lebensmitteln und schreckliches Ftüchtlingselcnd. Nicht einmal für Kinder gebe es in diesem Bezirk mehr Nahrung. Tausende von Flüchtlingen seien noch immer auf dem Wege nach Laschio, obwohl es dort keine Unterbringnngsmöglichkeiten gebe. Tausende feien zu Fuß nach Indien unterwegs. Dieser amerikanische Augcnzeugen- bericht äußert starke Zwe„cl, ob es gelinge, lvispielsweise in Kalkutta die erforderlichen Luftschntzvorbcreitungen zu treffen, da das « rn"> n asser fast unmittelbar unter dem Boden beginne.
Englische und amerikanische Nachrichten stimmen darin überein, daß Rangun buchstäblich dem Erdboden glcichgcmacht morden ist durch riesige Feucrsbrünile und Explosionen. die von den .Verteidigern" im Zuge
der üblichen Sabotagemethoden angelegt worden waren. Die gewaltigen Oellager und Hafenanlagen seien vollständig zerstört.
Da Tschungking nach der endgültigen Unterbrechung oer Burma-Straße völtig isoliert ist und auch nicht mit der Möglichkeit eines Transportes von Tscyungting- Truppen nach Indien zu rechnen ist. wird die Lage Indiens besonders ernst angesehen. Bekanntlich sind die einzelnen stra- rcgischen Hauptpunkte Indiens außerordentlich weit voneinander entfernt, so daß für Wavetl Truppcuverschiebungen in grögerem Ausmaß außerordentlich schwierig und langwierig sein würden. Zwilchen Eehlon und Peschawar allein liegen 3800 Kilometer, während es von Bombah nach Kalkutta 1600 Kilometer sind. Im übrigen befinden sich die Hanpteiseiibahncii im östlichen Teil Indiens in der Nähe der Küste und daher sind sic besonders leicht japanischen Aligriiixii von der «eeleite ausgesetzt.
Neue japanische Landungen auf Neugu nea
to Litnlürsedea io clas tnoeie ckes l.»t.ckes - kort btorest»? ei.oi^reioh dowburoisrt
«ob. Bern, II. Mörz. Im Laufe des Dienstags haben die Japaner an einer dritten Stelle Neuguineas, in der Nähe der Stabt Pinchhavcn, starke Truppcncinheiten an Land gefetzt. Zur gleichen Zeit wurde Port Moresby a» der Südküste der Insel von dkr japanischen Luftwaffe erneut schwer augcgrifsru.
Die Australier behaupten, auf Neuguinea alle kriegswichtigen Anlagen, Rohstosflager usw. vernichtet zu haben. Die japanischen Streitkräfte seien sofort nach der Landung in Eilmärschen gegen das Innere derInsel vorgerückt. Man habe mit einem Zangenmanöver gegen Port Moresby zu rechnen trotz aller Hindernisse in dem schwierigen Gelände des Inneren von Neuguinea. Port Moresby verspreche, auch nach englischer und australischer Ansicht, ein idealer Jnvasionsstützpunkt für einen Angriff gegen die Nord- und Ostküste Australiens zu werden. Infolgedessen feien große Anstrengungen im Gaiige. um Port Moresby zu retten.
Neuguinea, die zweitgrößte Insel der Erde, hat nur wenige Haferrplätze. Die Haupthafen
und Regierungssitze Holländisch-Neuguineas sind Manokwari. Fak an der Nordwestküste sowie Mcrauke und Okaba an der Südküste.
Mook flieht gleich nach Washington
Wehklage wegen ausgeblicbrncr Waffenhilfe
Stockholm, 10. März. Van Mook, der stellvertretende Generalgouverneur von Nie- dcrländisch-Jndien, der von Java aus feige die Flucht ergriff und sich jetzt in Australien aufhält, erklärte nach einer Meldung des Londoner Nachrichtendienstes, die Absicht zu haben, feine „Reise" nach Washington fortzusetzen. Dieser wirklichkeitsfremde Deserteur bringt es übrigens fertig, über ausge- bliebene englisch-amerikanische Waffenhilfe zu wehklagen.
Uebrigens scheinen auch die in England vegetierenden Emigranten immer mehr von der sinkenden Bedeutung Londons überzeugt zu sein, denn sie bereiten bereits den „Umzug" nach den USA. vor, so der „Außen- miniiter" der holländischen Emigrantenregierung van Kleffens und der „Außenminister" der tschechischen Emigrantenregierung aus Churchills Sandbaukasten.
Au ralien befürchtet japanische Invasion
2er»törllUA8msLuahmea verckeu vorbereitet - Wichtige ^ulaxeu sollen xesprenxt svcräcn
Malta Tag und Nacht im schwersten Bombenhagel
Berlin, 1ü. März. Wie das Oberkom- mando der Wehrmacht mitteilt, lag die Insel Malta in den letzten 48 Stunden unter schwersten deutschen Bombeuangriffen.
Kaum waren die Angriffe der Nackt abge- lanfen, als in der ersten Morgendän.' erung deutsche Stukas über der Insel erschienen und im Sturzfcug den Flugplatz Gudia bei klarer Sicht mit Bomben belegten. Licht bis zehn abgestellte mehrmotorige Flugzeuge erhielten Volltreffer. Die an den Verbin- dnngsstraßen der einzelnen Flugplätze liegenden Abstellboxen wurden von Sprengbomben zertrümmert. An vielen Stellen explodier- t e n T r c i b st o f f I a g e r. Ftakbattcrien stellten unter zerstörenden Bombenrcihen das Abwehrfeuer ein. Auf dem Flugplatz Halfar trafen mehrere Bomben starken Kalibers die Hallen und Unterkünfte. Weithin sichtbare Brände loderten auf den Flugplätzen. In Luca wurden am gestrigen Nachmittag.fünf zweimotorige Flugzeuge am Boden zerstört. Unsere Jäger waren beim Beyleitfchutz dieser fortgesetzten Bombenangriffe überall siegreich. Von den zur Verteidigung aufgcsticgeiien Jägern konnten in erbitterten Luftlämpfen ohne eigene Verluste vier'Hurriranes abgeschossen werden, von denen eine bei Halfar in das Meer stürzte, während die anderen auf Land aufschlugen und verbrannten.
Wie auch ein Sonderverichtcrftatter des italienischen Nachrichtenbüros Stefani berichtet, wurden Flugplätze auf Malta und der Hafen von La Valetta von italienischen und deutschen Bomberformationen mit noch nie dagc wesen er Heftigkeit angegriffen. Zahlreiche Bomben großen und gcögten Kalibers sieten aus die Angriffsziele und richteten g r o ß e V e r w ü st u n g e n an. Die Luft- nlarme dauerten die ganze Nacht hindurch. Sogar unterirdische Zufliichtsräume, in denen der Feind Fabriken und Lager eingerichtet hatte, stürzten ein. Brennstoff- und Munitionslager gerieten in Brand. Die Abwehr war heftig, konnte aber die tapferen deutschen und italienischen Flugzeugbesatzungcn an der Erfüllung ihrer Aufgaben nicht hindern, da sic dos Gelände Maltas und die zn treffenden Ziele schon auswendig kennen und auch die Sicht in dieser Nacht besonders gut war
Hottanö nach dem Verlust von Zava
Die Aufgaben des niederländischen Volkes
Den Haag, 10. März. In der Wochenschrift „De Vaag" beschäftigt sich Dr. Rost van Tonningen, der Präsident der Niederländischen Bank, mit der Lage, die sich für die Niederlande aus der Eroberung Javas durch die Japaner ergibt. Angesichts der außerordentlichen Niedergeschlagenheit, die sich der gesamten niederländischen Bevölkerung bemächtigt hat, finden seine Ausführungen in Holland lebhaften Widerhall. Präsident .Rost van Tonningcn schreibt unter anderem: „Die in den Niederlanden ansässigen Unternehmer der überseeischen Betriebe haben zuerst eine
abwartendc möge diesen
Haltung eingenommen. Doch
rä. Stockholm. 11. März. Bor Neu- Guinea haben einer Meldung des englischen Nachrichtendienstes zufolge australische Aufklärungsflieger neue japanische Flottenan- sammlungrn beobachtet. Außerdem wurden am Dienstagmorgen neue japanische Luftangriffe auf die Insel gemeldet.
Die japanischen Landungen auf Neu-Guinea werden als deutliche Bedrohung der nordaustralischen Küste aufgefaßt. Japan beherrscht jetzt das Fahrwasser zwischen Nen-Ponnmrn und Neu-Guinea, das die Pforte zum Bismarckarchipel bildet. „United Preß" kabelt ans Melbourne, „in Australien empfindet man nach den letzten japanischen Landungen auf Neii-Guinca die Jnvasionsgefahr-noch flinker als bisher", um so'mehr. als Neu-Guinea bisher stets als australisches Festland betrachtet worden ist.
Die australische Regierung hat ln allen Städten und Dörfern Plakate anbringen las
sen mit dem Bild eines javanischen risten, der das Gewehr schwingend soeben einen Fuß aus aunratischca ruo^e.c >etz,. ^>.e englische Meldungen besagen, sind sogar bereits Vorkehrungen getroffen worden, um überall in Australien Zer st örungs Maßnahmen in die Tat umzusetzen. Die militärischen Befehlshaber sind mit Vollmachten versehen worden um jederzeit überall Sira- ßenbahnlinien. Kanäle. Wasserwerke. Flugplätze. Docks, Werften usw. zu sprengen. Ganz Australien bereitet sich aus einen japanischen Angriffvor. denn die elf japanischen Divisionen, die Java binnen neun Tagen unterwarfen stehen nur wenige hundert Kilometer von Australien und deren Westküste entfernt. Selbst Jnduirrie- städte und Militärlager weit im Süden Australiens richten sich aus die Abwehr von Lust- angriffen ein, da die Japaner jetzt die Gewässer um Australien ziemlich ungehurdert für Flugzeugträger benutzen tonnen.
gesagt sein, daß vielen, die da meinen, für ihren murrenden Müßiggang oder für ihre stille Gegenbestrebung noch eine Prämie von Staats wegen erhalten zu dürfen. dies im allgemeinen Interesse des niederländischen Volkes ausgetrieben werden fall. Sie werden von ihren Plätzen entfernt und durch andere ersetzt werden, denn die heute des niederländischen Volkes harrende Ausgabe ist eine zweifache: 1. die I n st a n ü h a l t u n g der niederländischen Wirtschafts- apparatur und ihre Führung; 2. der Einsatz und die D.ienstbarmachung dieser Apparatur für die heutigen Kriegsnotwendigkeiten und die europäische Zusammenarbeit nach Kriegsschluß." Demgemäß werde auch eine unfruchtbare Arbeitslosigkeit in den Niederlanden nicht länger geduldet werden. Jeder aktive Schritt, der jetzt von den Niederlanden getan werde, trage dazu bei, den Platz zu bestimmen, den das niederländische Volk nach Kriegsende einnehmen werde.
! Oie USA überrennen Sngianv
Amerikaner Generalstabschef Tschiangkaischeks
liv. Stockholm, 1l. März. Sir Stafford CriPPs. als Leiter des Unterhauses, kündigte am Dienstag die mehrfach verschobene Cburchill-Erklärung überJndien erneut an. Die Vereinigten Staaten haben inzwischen offiziell dekanntgegebcn, daß der frnhere Kriegsminister Louis Johnson zum Leiter der U SA. - D e l e s> a t i o n für Indien ernannt worden ist. Ein weiteres Mitglied der Delegation ist eine markante Persönlichkeit des Außenministeriums.
Noch auf einem anderen Gebiet haben die Amerikaner die Initiative an sich gebracht: Der USA.-General Stillwell ist zum General statisches Marschall Tschiangkaischeks ernannt worden. Tjchiang- kaischek ist von jetzt ab als militärischer Agent der USA. zu betrachten.