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Samstag, den 11. März 183S
Siutlgatt eine einzige Reichsgartenschau
Im Heröst 1938 hat Oberbürgermeister Dr, Strölin im Hinblick auf die Maßnahmen zur Verschönerung des Stadtbildes die Forderung aufgestellt: „Ganz Stuttgart muß 1939 eine einzige Reichsgartenschau werden." Obwohl seit der Durchführung der Verschönerungsaktion rn unserer Stadt schon sehr vieles bereinigt wurde, sollen nun in den nächsten Wochen, ehe die Reichsgartenschau ihre Pforten öffnet, unter dem Kennwort „Stuttgart rüstet zur Reichsgartenschau" noch verschiedene Sonderaktionen durchgeführt werden, die unsere Stadt in ein besonders festliches Gewand kleiden werden. Ein erster Aufruf an die Stuttgarter Haus- und Grundbesitzer ist bereits an den Anschlagsäulen zu lesen. Er fordert zur Entfernung aller entbehrlichen eisernen Vorgartsneinsriedigungen auf. Musterst r a ßen, die unter der Leitung des Städt. Gartenamts in verschiedenen Stadtteilen entstehen, sollen dcn Weg weisen, wie hier vorgegangen werden muß, um mit den einfachsten Mitteln eine vorbildliche Verschönerung unsere Straßen zu erreichen. Solche M u it e r st r e ck e n werden zuerst in der S e e st r a ß c, am Kanonenweg und in der D a i m l e r st r a tz e in Bad Cannstatt geschaffen. Die zweite Aktion ruft zur „Säuberung aller Lagerplätze" auf Für die bestgeordneten Lagerplätze beabsichtigt die Stadt übrigens verschiedene Geldpreise auszusetzen. Ein drittes Plakat wird die Hausbesitzer auffordern, das Aeußere ihrer Gebäude instandzusetzen.
Auch Stuttgart bei Nacht soll sich seinen Gästen in einer Flut von Licht zeigen. So wird für eine Erweiterung der Lichtreklame in den Geschäftsstraßen geworben werden. Diese Lichtflut soll sich allerdings gut in einen Eesamtrahmen einstigen, der in Form von Jdeenskizzen für die in Betracht kommenden Straßen bereits festgelegr ist. Den Abschluß der ganzen Aktion „Stuttgart rüstet zur Reichsgartenschau" wird die Aufforderung zur besonders reichen Ausschmückung der Stadt mit Blumen und zur Teilnahme am diesjährigen Blumenschmuck-Wett- dewerb bilden. Die Stadt selbst wird von sich aus alles tun, um einen würdigen Rahmen für die große Reichsgartenschau zu schaffen.
Der württ. Vietzöestand Anfang Dezember L938 !
Stuttgart, 9. März. Die Viehzählung vom 3. Dezember 1938 f 'bat in Württemberg für die einzelnen Tierarten in runden f Zahlen die folgenden Bestände ergeben: 100 000 Pferde, 1100 000 f Stück Rindvieh, 220 000 Schafe, 674 000 Schweine, 93 000 Zie-- ! ,en, 248 000 Kaninchen, 4 200 000 Hühner, 174 000 Gänse, 117 000 linten, 197 000 Bienenvölker. Im Vergleich zur Zählung 1937 nnd wirtschaftlich bedeutsamere Aendermm-m im Viehbestand nur beim Rindvieh gegeben, wo sich die Stückzahl um nahezu 18 000 oder 4,2 Prozent vermindert hat, außerdem ist die Zahl wer Schweineum rund 17 800 (2,6 Prozent) kleiner geworden. Umgekehrt hat sich der K a n i n ch e n b e st a n d (gegenüber 1936) um etwa 24 700 Tiere (11 Prozent) vergrößert und die Zahl der Bienenvölker um rund 13 000 (7,1 Prozent) erhöht. Im übrigen entsprechen die Veränderungen den bei Jahreszählungen gewohnten Schwankungen der Bestandszahlen. Einer Veröffentlichung in den Mitteilungen des Württ. Statistischen Landesamts sind folgende Einzelheiten zu entnehmen:
Pferde
Die Zahl der Pferde war bei der neuen Zählung mit 89 996 nur um 73 höher als 1937. Damit ist der seit 1927 bei jeder Dezemberzählung beobachtete Rückgang des Pferdebestandes erstmals zu einem vorläufigen Stillstand gekommen. Im Reich befindet sich der Pferdebestand bereits seit 1934 in ständigem Ansteigen; er war 1938 um 2,2 Prozent höher als 1933.
Rinder
Der Bestand an Rindvieh zu Anfang Dezember 1938 betrug 1091365 Stück, das sind 47 958 oder 4,2 Prozent weniger als im Vorjahr. Der 1937 mit 1139 323 Stück erreichte Höchststand der Nachkriegszeit konnte demnach nicht gehalten werden; auch die zweithöchste Zahl vom Dezember 1936 mit 1124 362 Rindern wurde unterschritten. Dagegen kommt die Zahl von 1938 sehr nahe an den Bestand 1933 (vor dem Diirrejahr 1934) mit 1 106 528 Stück heran. Die Entwicklung im Bestand der bei der Zählung unterschiedenen Altersstufen und Nutzungsarten ist wie die Entwicklung des Gesamtbestandes fast überall rückläufig. Eine Ausnahme machen nur die 1 bis 2 Jahre alten Zuchtbullen, die Kalbinnen und die Schlachtkühe.
Schafe
Die Gesamtzahl der Schafe ist mit 224 699 Stück ermittelt worden, das sind rund 19 000 Stück weniger als 1937. Ein Vergleich dieser Zahl mit den Zahlen früherer Jahre ist auch Heuer
W ZMkl M U 8W
Eine Heitere Geschichte um Liede und zagv in und um München von Hong Wagner
Urbeberrechtssckmtz durch Verlagsanstali Manz. Regensburg. 46. Fortsetzung. (Nachdruck verboten.)
„Zehnmal lieber, hundertmal lieber!" ging jetzt dem Hannerl das Temperament durch. „Und ich sags euch, ich mag ihn nicht, den Deppen, und ich Heirat ihn nicht! Wenn er drei Titel hätt und fünf Herrschaftsgüter, ich mag ihn halt nicht. Und jedes Wort, das Ihr in der Sache noch verliert. das ist umsonst."
Das war deutlich, sehr deutlich, zu deutlich. Der Papa faß da und sperrte vor Ueberrafchung das Maul aus. Die Mama rat ebenso, nur fand sie sich eher wieder in die Situation zurück.
„Wann du so daherredst, Hannerl, dann woaß i bloß a ranzige Lösung: Du gehst scho mit an andern hinter unserm Rucken. Jetzt sag: Hab i recht?"
^ jetzt schon mal zur Aussprache kommt, dann redest du chon ein richtiges Deutsch." nahm sich das Hannerl vor und sagte: „Du hast schon recht, Mama, ich geh schon mit einem anderen."
Bombe in das Huber'sche Heim eingeschlagen, die Wirkung hätte nicht verheerender sein können. Erst vermochten die Eltern vor dumpfem Schreck überhaupt Nichts zu sagen. Endlich gewann die Frau Mama die Macht der Rede zurück.
„Und dös sagst du uns so ins G'sicht?" Du bist a ganz a undankbare Tochter. Außi werfen sollt ma dich! Jetzt sagst uns aber auf der Stell, was dös für oaner is, mit dein du gehst!"
„Wenn ich vorhin gesagt Hab, Mama, ich geh mit einem, so ist das schon ein wenig übertrieben. Aber richtig ists, wenn ich sage, ich Hab schon einen anderen gern. Und er liebt mich schon auch. Aber weil er ein armer Kerl ist, der
nicht möglich, da durch die Maul- und Klauenseuche noch immer die übliche Wanderung württembergischer Schafherden auf au- ßerwürttembergische Winterweiden gestört ist.
Ziegen
An Ziegen wurden insgesamt 93 477 Tiere gezählt, das sind 217 oder 0,2 Prozent mehr als bei der Zählung 1937, die einen Bestand von 93 260 Stück erbracht hatte. Die Ziegenhaltung hat damit die seit der Zählung 1931 zu beobachtende ansteigende Li- ! nie fortgeführt und übertrifft nun den Tiefstand der Zählung ! 1931 (71386 Stück) um 22 091 oder 30,9 Prozent, bleibt aller- i dings hinter dem Höchststand des Jahres 1927 mit 104 281 Stück ! um 18 804 oder 10,4 Prozent zurück.
i Kaninchen
s 2m Vergleich zur letzten Zählung der Kaninchen aus Anlaß j der Viehzählung 1936 ist der Bestand der Kaninchen um rund § 25 000 oder 11 Prozent größer geworden. Besonders erfreulich ist ! im Interesse einer vermehrten Erzeugung von Jnlandswolle die ! stärkere Haltung der Angora-Wollkaninchen (um rund 4800 oder 60 Prozent).
Federvieh
In der Kleintierhaltung ist nur bei den Hühnern eine Zunahme gegeben. Die Hühner, deren Bestand bei der Zählung 1937 rund 4 080 000 Stück betrug, weisen bei der Zählung 1938 einen Bestand von rund 4163 000 auf, also ein Mehr von rund 83 000 oder rund 2 Prozent. Damit ist oer Stand der Zählung 1930 annähernd wieder erreicht.
Bienen
Dis Gesamtzahl der Bienenstöcke beträgt 196 870 Stück. Dies ist dis höchste bisher bei einer amtlichen Zählung erreichte Zahl. Das Ergebnis 1937 mit 183 864 überragt sie damit um annähernd 13 000 Stück, übertrifft jedoch den bis dahin höchsten Bie- nenvölkerbestand von 1936 mit 195 476 nur um rund 1400 Stück. ,
Deutsches Sojamehl
WPD. Dem Anbau der Sojabohne in Deutschland wird bekanntlich seit längerer Zeit größte Aufmerksamkeit gewidmet, da diese Frucht wegen ihres Fettgehaltes wie keine andere geeignet ist, eixe Lücke in unserer Ernährung zu schließen. lieber eie Art der Eingliederung der Sojabohne in die deutsche Ernäh- rungswirtschast war man sich indessen bisher noch nicht völlig klar. Die Frage war die, ob die Sojabohne zu Oel für die Margarineindustrie und zu Sojaschrot für Futterzwecke verarbeitet werden sollte, oder ob man sie auf dem direktesten Wege der menschlichen. Ernährung zuführen sollte. Die Verarbeitung der deutschen Sojabohnen zu Oel und Futterschrot wäre allerdings preislich sehr schwierig gewesen. Andererseits konnte die Verwendung zur menschlichen Ernährung nur nach gründlichsten Speiseversuchsn eingeführt werden.
Diese Versuche haben nun, wie Werner von Haken in der „Erzeugungsschlacht", dem Sonderdienst der Nachrichtenstelle des Reichsnährstandes, mittcilt, ergeben, daß Edelsoja bei der Verpflegung des Heeres, der Marine und der Luftwaffe sowie bei Massenspeisungen mit großem Erfolg verwendet werden konnte. Unter Edelsoja versteht man dabei ein Sojamehl, in dem der gesamte Gehalt an Eiweiß, Fett und Lecithin, der sich in der reifen Sojabohne vorfindet, voll und unbeschädigt enthalten ist.
Es bestehen also keine Schwierigkeiten mehr, die Gesamtbevölkerung über die Verwendung des Sojamehles aufzuklären und in seinem Gebrauch zu schulen. Sojabohnen stehen genügend zur Verfügung, einstweilen allerdings noch zumeist ausländischer Herkunft.
Die deutsche Landwirtschaft kann aber den Anbau von Sojabohnen sehr wohl erheblich steigern. Denn während man ursprünglich glaubte, die Sojabohne mit Erfolg nur in dem Gebiet des sogenannten echten Weinklimas anbauen zu können, ist nach den heutigen Feststellungen der Sojaanbau mit wenige: Ausnahmen schon im ganzen mittleren Deutschland möglich, wie in der Kurmark, in Sachsen, Thüringen, Franken usw. Auch im östlichen und südlichen Schlesien, in den größten Teilen des Sudetenlandes sowie in den Ost- und Südostgebieten der Ostmark ist der Sojaanbau heute schon angängig, selbstverständlich ebenso in den Weinüaugebieten und im Rheintal.
Der Anbau ist, wenn keine groben Anbaufehler begangen wer» den und einigermaßen normale Wetterverhältnisse herrschen, durchaus lohnend. Es konnte bisher im Durchschnitt ein Druschergebnis von 16 Doppelzentner Kürnerertrag je Hektar im Altreich festgrstellt werden. Die Sojabohne erzeugt damit auf einem Hektar die gleiche Menge an Nahrungseiweiß und Speisefett wie etwa 18 Dreizentnerschweine.
Der Anbauaufwand liegt etwas niedriger als beim Körnerglaubt, daß er ein reiches Mädel nicht heiraten dürfe, da hat er mir noch nicht ein einziges Wörtl von seiner Liebe gesagt, so ein anständiger Mensch ist er."
„Tuat halt auf unser schöns Geld spekulier«, der Bazi, der Heiratsschwindler! Dös kennen mir schon. So oan könnten mir grad brauchen. Was is's denn nachat für oaner?"
„Ein Jäger."
„Ausg'rechnet a Jager! So oaner, wia der Lackl von Eschenkirchen, gelt? So oaner hat grad no g'fehlt in unsrer I Famili!"
„Er ist schon so einer. Er ists nämlich selber."
„Waaas? Der is? Da hört sich aber do alles auf! Mit so oan laßt si unser oanzigs Kind ein!"
„Den Haderlumpen!" legte nun auch Herr Huber los. Die Dinge schienen ihm jetzt wirklich so zu liegen, daß es nicht mehr genügte, wenn seine Frau allein das Wort hatte. „Dös sag i dir, wann der sich ins Haus traun sollt, den hau i nur so z'samm, daß d'Fetzen fliagn. Der sollt mir «mal in Weg kommen, der Bazi, der auscs'schamte! Auf der Straßen halt i'n an und hau eahm rechts und links a paar Watschen in sei E'fries! Und no oans: entweder laßt du sofort von dem verflixten Jager oder du bist unser Tochter nimmer! Basta!
Aber jetzt muaß i fort, jetzt derleid'ts mi nimmer z'Haus.
An Rausch sauf i mir an, daß i nimmer dran denken muaß an dö Sach. Und morgen, da frag ich dich no amal, was'd tun willst. Dann muaßt dich entscheiden."
Und schon schoß er davon. Seine Frau hatte inzwischen gefunden, daß die Lage ohne Tränenvergießen nicht mehr erträglich war und öffnete alle Ventile. Das Hannerl hingegen weinte nicht. Trotzig war das. Mädel und sogar ein wenig froh, daß es zur Aussprache gekommen war. Die Entscheidung mußte ja einmal fallen, dann schon besser heute als morgen. Aber was sollte sie jetzt tun? Auf ihren Jäger verzichten? Nein! Also gut, werden halt die Sachen gepackt!
„Ich geh jetzt auf mein Zimmer," rief sie der sich schier in Tränen auslösenden Mama zu, „und pack mei Sach."
mais. Die Sojabohne deckt jedoch (Durchschnittscrtrag eines Hektars) den Eiweißbedarf von 18 Menschen und den Fettbedarf von 10 Menschen, während bei Erbsen die entsprechenden Ziffern 11 und 0,5, bei Roggen 6 und 0,75 sind. Der Sojaanbau wird daher stetig und unaufhaltsam weiter ausgedehnt werden.
— Größte Vorsicht bei Genuß von Enteneiern. Der Polizeipräsident in Stuttgart teilt mit. Trotz wiederholter dringender Warnungen sind die Fälle von Erkrankungen von Menschen durch den Genuß nicht oder unvollständig gekochter oder erhitzter Enteneier nicht weniger geworden. Ich weise deshalb nochmals darauf hin, daß wegen der Gefahr der bakteriellen Lebensmittelvergiftung Enteneier nur nach genügend langem Kochen oder Erhitzen genossen werden dürfen.
— Stand der wichtigere« Tierseuchen in Württemberg. Rach den Berichten der beamteten Tierärzte, zusammengestellt im Statistischen Landesamt, war am 28. Februar 1939 verbreitet: Maul- und Klauenseuche in 27 Kreisen mit 27 Gemeinden und 207 Gehöften; Kopfkrankheit der Pferde in 4 Kreisen mit 6 Gemeinden und 7 Gehöften; Ansteckende Blutarmut der Pferde in 25 Kreisen mit 93 Gemeinden und 101 Gehöften; Schweinepest in 2 Kreisen mit 4 Gemeinden und 7 Gehöften; Faulbrut der Bienen in 4 Kreisen mit 5 Gemeinden und 10 Gehöften.
siundfunk
Programm des Reichssenders Stuttgart
Sonntag, 12. März: 6.00 Sonntag-Frühkonzert, 8.00 Wasser- standsmeldungen, Wetterbericht. „Bauer, hör' zu!", 8.15 Gymnastik, 8.30 Evangelische Morgenfeier, 9.00 Zum Heldengedenktag, 9.45 Orgelkonzert, 10.15 Kleines Konzert, 10.30 Konzert zum Heldengedenktag, 11.30 Reichssendung, 14.00 Das Märchen von der Melodie, 14.30 Franz Schubert, 15.30 Schöne Stimmen, 16.00 Musik am Sonntagnachmittag, 18.00 Marie-Luise, Fürstin zu Lciningen, lädt zu einem Hofkonzert, 19.00 Sport am Sonntag. 20.00 Nachrichten des Drahtlosen Dienstes, 20.10 „Eine Saat bricht auf", 21.10 „Eroica", 22.10 Nachrichten des Drahtlosen Dienstes, Wetter- und Sportbericht, 22.30 Unterhaltungskonzert, 24.00 Nachtkonzert.
Montag» 13. März: 6.00 Morgenlied, Zeitangabe, Wetterbericht, Wiederholung der 2. Abendnachrichten, Landwirtschaftliche Nachrichten, 6.15 Gymnastik, 6.30 Frühkonzert, Frühnachrichten, 8.00 Wasserstandsmeldugcn. Wetterbericht. Marktberichte, 8.10 Gymnastik, 8.30 „Fröhliche Morgenmusik", 9.20 Für Dich daheim, 10.00 Es geht um einen Baum, 11.80 Volksmusik und Bauernkalender mit Wetterbericht, 12.00 Mittagskonzert, 13.00 Nachrichten des Drahtlosen Dienstes, Wetterbericht, 13.15 Mittagskonzert, 14.00 „Eine Stund' schön und bunt". 16.00 Streifzug durch den Opernführer. 17.00 Nachmittagskonzert. 18.00 Eine halbe Stunde in fröhlicher Runde, 18.30 Aus Zeit und Leben, 19.00 „Ein Volk, ein Reich, ein Führer!", 19.45 Aktuelle Kurzberichte, 20.00 Nachrichten des Drahtlosen Dienstes, 20.15 „Stuttgart spielt auf!", 22.00 Nachrichten des Drahtlosen Dienstes, Wetterund Sportbericht, 22.30 Nachtmusik und Tanz, 24.00 Nachtkonzert.
Dienstag, 14. März: 6.00 Morgenlied, Zeitangabe, Wetterbericht, Wiederholung der 2. Abendnachrichten, Landwirtschaftliche Nachrichten, 6.15 Gymnastik, 6.30 Frühkonzert, Frühnachrichten, 8.00 Wasserstandsmeldungen, Wetterbericht, Marktberichte, 8.10 Gymnastik, 8.30 Musik am Morgen, 9.20 Für Dich daheim, 10.00 Entlang der Grenze, 11.30 Volksmusik und Bauernkalender mit Wetterbericht, 12.00 Mittagskonzert, 13.00 Nachrichten des Draht- lo,en Dienstes, Wetterbericht, 13.15 Mittagskonzert, 14.00 Musikalisches Allerlei. 16.00 Nachmittagskonzert. 18.00 30 Minuten Kleinkunst, 18.30 Aus Zeit und Leben, 19 00 „Der Krokus blüht", ^0.00 Nachrichten des Drahtlosen Dienstes. 20.10 Franz Erothe, ein Meister deutscher Tanz- und Filmmusik, 21.00 Der junge Goethe: Flucht in die Berge, 22.00 Nachrichten des Drahtlosen Dienstes, Wetter- und Sportbericht, 22.20 Politische Zeitungsschau des Drahtlosen Dienstes, 22.35 Unterhaltungskonzert, 24.00 Nachtkonzert.
rrcht, Wiederholung der 2. Abendnachrichten, Landwirtschaftliche 6.15 Gymnastik, 6.30 Frühkonzert, Frühnachrichten. 8.00 Wasserstandsmeldungen, Wetterbericht, Marktberichte, 8.10 Gymnastik 8ch0 Morgenmusik, 9.20 Für Dich daheim. 10.00 Gewaltig viel Noten, lieber Mozart, 11.30 Volksmusik und Bauernkalender mit Wetterbericht, 12.00 Mittagskonzert, 13.00 Nachrichten des Drahtlosen Dienstes. Wetterbericht. 13.15 Mittagskon- zert 14 00 Berühmte Sänger — beliebte Arien, 16.00 Musik am Nachmittag, .18.00 Aus unserer Wunschmappe, 18.30 Aus Zeit ""d Leben, 19.00 Das Orchester Hans Larste spielt. 19.15 weg! 20.00 Nachrichten des Drahtlosen Dienstes, 20.10 Merster des Instruments. 21.00 „Worom eisach, wenn's au omschandlich goht?', 22.00 Nachrichten des Drahtlosen Dienstes, Wetter- und Sportbericht, 22.30 Beliebte Kapellen spielen zum Tanz, 24.00 Nachtkonzert.
„Hannerl," jammerte die jetzt in den beweglichsten Tönen, „mei Hannerl, dös tuast doch deiner Muatter net an. Schau, bleib halt da, laß ihn halt laufen, den notigen Jager, tuas halt deiner Muatter z'liab und Heirat an Herrn Doktor!"
„Das tu ich nicht. Und der Papa hats ja grad deutlich genug gesagt, was ich zu tun hätt. Das tu ich auch. Morgen früh verlaß ich die Wohnung, wenn Ihr Euren Sinn nicht ändert. Es ist völlig zwecklos, daß du mir noch Vorhaltungen machst. Ich gehe und damit ists gut."
„Hannerl, dös kann do dei letztes Wort net sein?"
„Warum denn nicht? So lang habt Ihr mir das Leben zur Hölle gemacht mit Eurem Doktor, jetzt mag ich nimmer." Damit lief sie davon und verriegelte ihr Stüberl von innen. Jetzt mußte sie ungestört sein.
„Eelt Hedi," flüsterte sie ihrem Hunderl zu, das sich neben sie gesetzt und den Kopf auf ihren Schoß gelegt hatte, „jetzt haben wir halt nur noch unfern Jäger. Aber der läßt uns nicht im Stich, das weiß ich ganz genau."
Das Hannerl machte sich ans Packen. Ein wenig Kleidung, Wäsche, der Schmuck, das Sparkassenbüchl und eine alte abgeschossene Schrotpatrone fanden in ihrem Koffer Platz. Und dann legte sich das Hannerl zu Bett, an ihren Jäger denkend, bis ihr die Augen zufielen.
Der Papa Huber aber spülte mittlerweilen seine Wut hinunter, genau wie er es angkündigt hatte. Eine Maß nach der anderen ließ er sich bringen, und zwar in einer ganz kleinen Wirtschaft, in die er früher noch niemals gekommen war. Aber er wollte irgendwo sitzen, wo er nicht mit seinen Freunden Zusammentreffen konnte, denn die zu sehen fehlte ihm heute wirklich alle Stimmung. Allein wollte er sein. Und fo betäubte sich Papa Huber auf seine Weise, bis das Bier ihm nicht mehr zu schmecken begann. Er faßte das als Zeichen zum Aufhören und Aufbrechen an. Und daß die genossene Biermenge gereicht hatte für ihn, konnte man auf der Straße draußen ohne weiteres merken, denn er schnürte in recht verdächtigem Zickzack nach Hause.
(Fortsetzung folgt.)