2. Leite Nr. 3>i

Deutsch-englische

KohleuverslSudiguug!

Erster Schritt zum KohlenkarteH

Der große Widerhall, den die Nachricht von der Beseiti­gung aller Meinungsverschiedenheiten und der Erzielung ei­nes Uebereinkommens zwischen den Vertretern der deutschen und der englischen Kohlenindustrie gefunden hat. beweist am besten, wie sehr eine Kohlenverständigung von allen Betei­ligten herbeigewünscht wird. Bekanntlich waren die Ver­handlungen bereits Mitte vorigen Jahres ziemlich weit ge­diehen. Sie drohten aber am Ende an der Festsetzung der s für die Quotenberechnung zugrundezulegeyden Re- j ferenzperiode doch noch zu scheitern. Bei diesem Stand der j Verhandlungen waren die beteiligten Länder übereinge- ! kommen, daß zunächst in unmittelbaren Verhandlungen die Standpunkte Deutschlands und Englands als der beiden wichtigsten Ausfuhrländer geklärt werden sollen.

Diese Verhandlungen haben nun, nachdem sich auf bei­den Seiten die zuständigen Regierungsstellen eingeschaltet hatten, zu einein vollen Erfolg geführt. Auch aus den an­deren interessierten Ländern liegen Stimmen vor, die große Befriedigung über die Ausräumung der bisher bestehenden Differenzen zum Ausdruck bringen. Damit sind die Kohlen­besprechungen in eine neue entscheidende Phase eingetreten. Man erwartet allgemein, daß nach der Einigung zwischen s Deurschland und England, die die ausschlaggebende Stellung t in der Kohlenausfuhr innehaben, die Verhandlungen zwi- ! schen allen beteiligten Ländern, d. h. außer Deutschland und ( England noch Polen, Frankreich, Belgien und Holland, mit ! sicherer Aussicht auf baldiges Zustandekommen einer Ver- ! einbarung aufgenommen und zu Ende geführt werden kön- ! neu. Zunächst dürfte der Entwurf des Vertrages über das ! denAbsntznnddiePreiiereaelndeinterna- ' tionale Kohlenkartell den einzelnen Ländergrup- ! pen ermittelt werden. Da diele über den Stand der Bespre- ! chungen jeweils auf dem laufenden gehalten wurden, wird ! damit gerechnet, daß die endgültige Gründung Anfang bis ! Mitte April erfolgen kann. j

Es wird sich zweifellos die Meinung durchsetzen, daß auf ! dem Exportmarkt bei vernünftiger Regelung Platz für alle Länder ist und daß nach dem Beispiel der internationalen Eisenverbände und der Kokskonvention ein internationales Kohlenkartell das beste Instrument ist, geordnete Verhält- ! nisse und angemessene Preise auf den Kohlenabsatzmärkten s sicherzustellen. Ein besseres Instrument jedenfalls, als ein j schrankenloser Wettbewerb es sein würde, der den Ausfuhr- ! ländern große preisliche Einbußen, den Bezugsländern als ? lachenden Dritten billige Kohlen zu Schleuderpreisen ge- j bracht haben würde. !

Auf welcher Basis die Verständigung zwischen Deutschland s und England erfolgt ist, ist offiziell nicht bekannt. Wenn ! konkrete Einzelheiten auch nicht vorliegen, da beide Par- i leien sich zu strengem Stillschweigen verpflichtet haben, so j will man doch wissen, daß auf der Grundlage der Ausfuhr- > ziffern der letzten fünf Jahre 1934 bis 1938 Deutschland s hatte zuletzt den Durchschnitt der Jahre 1935 bis 1937, Eng­land den von 1925 bis 1935 gefordert England eine Ex­portquote von etwa 50 v. H. und Deutschland eine solche von 30 v. H. erhalten soll (im Kokskartell hat Deutschland 48,43 v. H., England 20,88 v. H.). Der Rest von 20 v. H. soll zwischen den anderen Ländern ihren Anteilen entspre­chend aufgeteilt werden. Damit wären die Standpunkte der beiden Länder in etwas einander angeglichen worden, ohne daß Deutschlands Devisenerlös aus der Kohlenausfuhr (1938 fast 500 Mill. RM.) dadurch geschmälert würde. Denn wenn der Plan in Kraft tritt, wird er Deutschland durch die Preisstabilität denselben Betrag an Devisen für weniger - Kohlen zuführen. Das um so mehr, als zu erwarten ist, daß - die 1938 nicht unerheblich zurückgegangene Kohlen- ^ ausfuhr sich nach Beruhigung der Märkte wohl mengen- als - auch wertmäßig beleben wird. '

Die nach den jahrelangen Bemühungen fast überstürzt er- § scheinende deutsch-englische Einigung in der Kohlenausfuhr- ! frage wird ganz allgemein als ein gutes Omen für die Ende ! Februar in Düsseldorf beginnenden deutsch-engli- j schen Jndustriebesprechungen angesehen. Dies s Beispiel zeigt, daß bei gutem Willen und bei Anerkennung ! der wirtschaftlichen Gegebenheiten auch in schwierigen Fäl- - len eine Verständigung möglich ist. Es ist zu hoffen, daß I unter diesen Voraussetzungen auch auf anderen Gebieten ein

_ Ragotder TagblattDer Gesellschafter- _

Weg zur Beseitigungvon Handel s-unvWett- beroerbsschranken und zur freundlichen Verständi­gung über die Absatzmärkte gefunden werden kann. Gerade die Einigung in der schier unlöslich scheinenden Kohlenfrage hat gezeigt, daß der englische Wunsch zur freundschaftlichen Zusammenarbeit auf dem Gebiet des Handels genau so groß Ht wie der unsrige.

Meise Nachrichten ass aller Well

Der Führer übermittelte dem Vizeadmiral a. D. von Reuter, Potsdam, anläßlich seines 70. Geburtstages tele­graphisch seine besten Glückwünsche.

Landesgruppenleiter der Auslandsorganisation der NS.- DAP. in Spanien. Gauleiter Bohle hat den Hauptstellen­heiter Hans Thomsen zum Landesgruppenleiter der AO. der NSDAP, in Spanien berufen. Seit fünfeinhalb Jahren ist Thomsen in der Leitung der AO. und zwar als Gaurevi­sor, tätig gewesen. Mit ihm tritt ein bewährter Parteige­nosse die Führung der Landesgruppe in Spanien an, der durch seinen längeren Aufenthalt in verschiedenen Teilen des Auslandes umfassende Erfahrungen gesammelt hat.

Großtagung des Fremdenverkehrs. Der Leiter des Frem­denverkehrs in Deutschland, Staatssekretär Hermann Esser, hatte für die Tage vom 7. bis 9. Februar die führenden Fremdenverkehrsträger Deutschlands nach Innsbruck geru­fen, um die wichtigsten Gegenwerts- und Zukunftsfragen

_ Samstag, -en 11. Februar IS38

ves Fremdenverkehrs zu besprechen. Er machte grundlegende Ausführungen über die wichtigsten Arbeiten der nächste« Zukunft. In einer fast zweistündigen Rede behandelte der Staatssekretär den Fremdenverkehr als politisches Macht- mittel der Staatsführung zur Schaffung eines gesunden, wehrfähigen Volkes und als Mittel zur Erzielung eines bestmöglichen Lebensstandards und Lebenszieles.

Drei Tote auf derBison". Laut Mitteilung des franzö­sischen Kriegsmarineministeriums haben bei dem Zusam­menstoß des TorpedojägersBison" mit dem KreuzerGe­orges Leygues" drei Mann der Besatzung desBison" Sen Tod gefunden.

RS.-Reichskriegertag vom 3. bis S.^nni in Kassel. Nach­dem nun der Termin vom Bundesführer. Generalmajor Rernhardt a. D. festgesetzt worden ist, beginnt Kassel mit den Vorbereitungen. Stadtverwaltung und Bürgerschaft werden alles einsetzen, um die Tage der soldatischen Kame­radschaft zu einem unvergeßlichen Erlebnis werden zu las-

Agires Harder ft In Berlin ist die bekannte ostpreußische Dichterin Agnes Harder im Aller von fast 75 Jahren ge­storben. Agnes Harder wurde 1864 in Königsberg geboren, war ursprünglich Lehrerin und lebte später als Schrift­stellerin in Berlin. In zahleichen Romanen und Novellen schilderte sie mit Vorliebe ostpreußische kleinstädtische und ländliche Verhältnisse, aber auch mit Gedichten, Kinder­büchern und Reiseschilderungen ist sie hervorgetreten.

Tauziehen um die Friedensbedingungen

Dem monatelangen militärischen Ringen an den spani­schen Fronten ist jetzt ein diplomatisches Gefecht gefolgt, das nicht weniger heftig und verbissen geführt wird. Wie in sei­ner Eigenschaft als nationalspanischer Eeneralissismus an Len Kriegsfronten so hat General Franco auch als Staats­mann in den diplomatischen Verhandlungen die höchsten Trümpfe in der Hand. Dennoch geben sich die Verhand­lungspartner in Frankreich und England nicht ohne wei­teres geschlagen. Sie versuchen gleich den rotspanischen Machthabern in Barcelona und Madrid während der Kriegsmonate in den gegenwärtigen Kampf um die Waf­fenstillstands- und Friedensbedingungen an Zugeständnis­sen herauszuholen, was sich nur irgendwie von General Franco erpressen läßt. Das ist wie gesagt bei der augen­blicklichen Kartenverteilung außerordentlich wenig. General Franco hat es nicht nötig, nachgiebig zu sein. Er kann seine Friedensbedingungen stellen und den Waffenstillstand ebenso gut diktieren wie die Fortsetzung der spanischen Be­freiung an den Südfronten.

Wie die lebhafte diplomatische Tätigkeit in Paris, Lon­don und Perpignan beweist, sind sich Franzosen, Engländer und Rotspanier dieser Tatsache auch durchaus bewußt. So hat von Seiten der französischen wie der englischen Regie­rung einLiebeswerben um den spanischen Generalissimus eingesetzt, das heute geradezu gro­tesk anmutet, wenn man damit die vielfältigen Beweise kalter Ablehnung vergleicht, die Paris und London dem nationalspanischen Freiheitskampf in den vergangenen Jah­ren zuteil werden ließen. Spät kommen sie, die Engländer und Franzosen, doch sie kommen. Sie trauen ihrem Einfluß sehr viel zu und glauben, General Franco warte nur darauf, mit englischer und französischer Vermittlung die militäri­schen Aktionen auf das rascheste zu beenden. Sie glauben weiter, der Befreier Spaniens würde für diese Vermittlung und für die Lieferung von Nahrungsmitteln zur Linderung der Flüchtlingsnot gut und gerne mit der Annahme der von London und Paris genehmigten und gebilligten Frie­denspläne und Bedingungen Negrins bezahlen.

Allein die geschickten Abgesandten der englischen und fran­zösischen Diplomatie täuschen sich, wenn sie mit einer Be­reitschaft Nationalspaniens zur Bestechung rechnen. Alles was sie General Franco anbieten können, das besitzt der spanische Generalissimus schon oder wird es in kurzer Zeit besitzen. Er hat es also garnicht notwendig, für die englischen und französischen Angebote etwas zu bezahlen, etwa mit der Preisgabe seiner Freundschaft zu Deutschland und Italien sich billige Freundschaftsdienste der Engländer und Franzo­sen zu erkaufen. Von dieser Lage und Einstellung der spa­nischen Negierung wird sich der französische Senator Be- rard auf seiner Informationsreise nach Burgos wohl ha­ben überzeugen können. Selbstverständlich begrüßt man es

in Burgos, wenn England und Frankreich sich endlich ent­schließen, die Regierung Franco amtlich anzuerkennen und den Mitgliedern des Negrin-Ausschusses keine amtlichen Ei­genschaften mehr zuzubilligen. Nationalspanien wird auch unter dem nationalen Banner gerne ein freundschaftliches Verhältnis zu den beiden westlichen Demokratien unterhal­ten. Allein es duldet keine Einmischung dieser Demokratien in die innerspanische Entwicklung. Es verbittet sich katego­risch, wenn Engländer und Franzosen die anmaßende« Frie­densbedingungen Negrins befürworten und zur Grundlage für die gegenwärtigen Verhandlungen erheben wollen.

Das Liebeswerben der Westmächte in das neue Spanien hat im übrigen seine zwei Seiten. Auf der einen stellt man in Paris und London eine rasche Beendigung der bewaff­neten Auseinandersetzung, eine Mitwirkung bei Humani­tären Hilfswerken in Aussicht. Auf der anderen droht man dagegen mit weiterer Unterstützung und Förderung der noch zum Widerstand bereiten Rotspanier, mit der Ermutigung Negrins und Miajas zur Fortsetzung des Kampfes. Es ist das sattsam bekannte Verfahren mit Zuckerbrot und Peit­sche. Aber nur wer schwach ist, der fällt darauf herein. Der Starke kann Angebote auf derart zweideutiger Grundlage mit einer verächtlichen Handbewegung abtun. Spanien weiß was es von dem undurchsichtigen Spiel der französi­schen Behörden und rotspanischen Emigranten in Perpig­nan zu halten hat. Solange Männer wie Negrin und Miaja von Frankreich und England gegen General Franco ausge­spielt werden, solange Frankreich sich nicht von dem Hinter­gedanken frei macht, unter Umständen doch noch die spani­schen Flüchtlinge mit WaffeA und Munition in die Madri- .5* Jone zu transportieren oder sie in der Fremdenlegion tür spätere Entscheidungen gegen Spanien zu reservieren, wird die Diplomatie in Burgos auch nicht einen Millime­ter von ihrem klaren und siegessicheren Kurse abweichen.

Es liegt unzweifelhaft auch im Interesse der Westmächte, die spanische Frage so schnell wie möglich zu liquidieren. Fiancos Liquidierungsforderung enthält das Wort: Be­dingungslose Unterwerfung. England und Frankreich verge­ben sich nichts, büßen nichts ein, wenn sie diese Forderung unterschreiben. Ein unabhängiges und einiges Spanien, in dem der Erneuerungsgedanke Francos militärisch und poli­tisch vollständiger Sieger ist, stellt einen Garanten der Ruhe und Sicherheit in Westeuropa dar.

Esel und Mlavieve

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Kille heitere Geschichte um Liebe uns 3agl> in und um München von Hans Wagner

Urbeberrechtsschutz durch Berlagsanstalr Maus. Rcgensburg. 22. Fortsetzung. (Nachdruck verboten.)

Im Nu erkannte das Hannerl, daß sich ihr hier vielleicht ein Weg eroffnete, der zu ihrem, nicht zum elterlich-bevor­zugten Neubauer hinfllhrte. Von neuer Hoffnung durch­drungen meinte sie:

Du bist schon ganz raffiniert, Hilde. Meinst du, daß man es so machen könnte? Dann hätte ich wenigstens vor den Eltern Ruh. Aber ich weiß ja noch gar nicht, was mein Neubauer dazu sagt."

Jetzt merkst du erst, Hannerl, wie gut es ist, daß ich mit meinem Bernd einig bin. Der soll halt seinen Jäger fragen, ob er nicht heiraten will. Und du selber, du mutzt es deinem Jäger halt auch ein bisserl verständlich machen, daß er dir nicht gleichgültig ist."

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Gerade rechzeitig kam dieser gute Rat, denn zu Haus beim Mittagessen erwartete das Hannerl wieder einmal die ihr bereits gewohnte Zuspeise, ein warmer Lobgesang auf den Herrn Doktor Neubauer, und dazu Anspielungen, daß gerade der und kein anderer der rechte Mann fürs Han­nerl wäre.

Neubauer schon, aber nicht Doktor Neubauer," dachte sich das Hannerl ihren Teil.Lobt ihn nur, so viel ihr wollt, mich fangt ihr jetzt nimmer ein."

And das Hannerl beschloß, gleichsam um ihre Einstel­lung zum Jäger Neubauer zu bekräftigen und ihn das Nicht-Gleichgültigsein ahnen zu lassen, ihm eine Freude zu machen und kaufte vor dem Antritt der nachmittäglichen Fahrt noch geschwind ein Kistl Zigarren.

Was für welche darf ich Ihnen denn geben, gnädiges Fräulein?" dienerte im Lade» der Verkäufer.Wollens

etwas Leichtes oder a schöne kräftige Brasil? Was darf ich Ihnen zeigen?"

Das Hannerl lächelte ein wenig verlegen.Ich versteh nichts von Zigarren, aber geben Sie mir eine Sorte, wie sie die Jäger gern rauchen."

Die können Sie haben, da würde ich Ihnen diese Marke hier warm empfehlen, das ist eine würzige, kräftige Zigarre, wie sie die Herren Jäger immer gern bei mir gekauft haben."

Dann packen Sie mir halt so ein Kistl ein."

Die Zigarren überreichte sie dann draußen dem Karl. Ich muß mich doch endlich einmal ein wenig erkenntlich zeigen, wenn Sie sich immer so viel Mühe geben mit der Hedi und soviel Zeit aufwenden. Da Hab ich Ihnen ein paar Zigarren mitgebracht. Ob sie Ihnen schmecken werden, weiß ich freilich nicht. Von Zigarren versteht unsereins nichts. Aber hoffentlich habe ich das Rechte getroffen/'

O da brauchens koa Angst net Ham, schmecken mir scho. I g'freu mi scho, wann i mir nachat oane anbren­nen werd."

Zum Abend indes, als die beiden Freunde allein in der Jagdhütte saßen und plauderten, schrie der Bernd auf ein­mal laut und vernehmlich:

Was rauchst denn du wieder für ein Kraut? Setz dich bloß vor die Hütte! Hier drinnen kann mans ja nimmer aushalten. So was Schlechtes verkauft ja nicht einmal der Wirt in Eschenkirchen!"

Was verstehst denn du von einer guten Zigarre? Aber ich geh schon raus, da Hab ich so mehr Genuß von meiner Zigarre, als wenn ich mich mit dir ärgern muß." Und schon war der Karl draußen und recht aufgebracht war er außerdem, weil es sein Freund gewagt hatte, an den Zigarren vom Hannerl Kritik zu üben.

Bald daraus erzählte die Hilde ihrem Bernd, daß die Zigarren ein Geschenk vom Hannerl wären, und nun wußte er auch, warum der Karl, der sonst recht verwöhnte und wählerische Raucher, die miserablen Zigarren, die der ge­wissenlose Händler dem ahnungslosen Hannerl aufgeschwatzt hatte, mit solcher Begeisterung rauchte und ihm auch nicht

eine einzige anbot, obwohl er sonst mit seinem Rauchmcnc- rial durchaus nicht geizig zu sein pflegte. Und er verstau auch, warum er selber so eine heftige Abfuhr einsteck, mußte, als er an der Qualität der Elimmstengel, deren Her­kunft er natürlich an jenem Abend noch nicht kannte, Kritik, und zwar eine durchaus sachliche Kritik zu üben sich heraus­genommen hatte.

Da konnte er es doch nicht unterlassen, beim nächsten Zusammentreffen dem Hannerl zuzuraunen:Das habe ich noch gar nicht gewußt, was mein Jäger für ein geiziger Kerl ist. Läuft der Bursche jetzt immer mit einer großmäch­tigen Zigarre in der Visage herum, aber wie ich von ihm mal eine haben wollte, weil ich grad nichts zum Rauchen einstecken hatte, glauben Sie, daß er mir eine gegeben hätte?"

Das vernahm das Hannerl natürlich gern und war beglückt. Sie schmeckten ihm also nicht nur, die Zigarren, sondern sie waren ihm dermaßen wertvoll, daß er nicht ein mal seinem Chef eine davon abgab. Und das doch ohne Zweifel nur aus dem Grunde, weil die Zigarren eben von. ihr stammten.

Dieser indirekte Beweis für die Erwiderung ihrer Ge­fühle auf seiten des Jägers gab dem Hannerl neue Kraft im Kampf gegen die täglichen Widerwärtigkeiten daheim, so daß das ewige Loben des Herrn Doktors wirkungslos an ihr abprallte. Denn die wohltönende Platte von dem bra­ven, wohlerzogenen und noch dazu so reichen Herrn Doktor wurde zu Haus immer noch mit Vorliebe gespielt.

Dem Papa Huber gefiel der junge Mann jetzt um so bes­ser, als dieser vor ihm auch seine geschäftliche Tüchtigkeit unter Beweis gestellt hatten er konnte allerdings nicht ahnen, daß seinem Jdealschwiegersohn erst vom Karl eingeblasen wor­den war, was er beim Herrn Huber vorzubringen hätte Irgendwie mußte es dem Herrn Immobilienmakler auck noch gelingen, die bereits angeknüpften persönlichen Be­ziehungen zu dem Kauflustigen zu stärken und auszubauen das war sein fester Vorsatz, auf daß der Plan mit -den Hannerl nur nicht ins Wasser fiet. So «»hm er halt ein­mal zum Ende einer Verhandlung allen Mut zusamme: und meinte: (Fortsetzung folgt.)