8. Seite Nr. 285

Nagolder TagblattDer Gesellschafter'

Samstag, den 18. Dezember 1938

Breitseite» donnerte» Ner dar Meer

So kämpfteAdmiral Graf Spee" gegen drei englische Kreuzer

Berlin, 15. Dez. Die Reichsrundfunkgesellschaft sendet aus Montevideo (Uruguay) in Südamerika: Das erste Seegefecht des Krieges hat Donnerstag in den südamerikanischen Eewäs- fern stattgefunden. Das deutsche PanzerschiffAdmiral Graf Spee" kämpfte gegen drei englische Kreuzer:Exeter",Ajax" undAchilles". Das deutsche PanzerschiffAdmiral Graf Spee" versenkte gestern zwei englische Schiffe, ein Schiff von 5000 und ein Schiff von 7000 Tonnen in der Einfahrt von Rio de la Plata.

Ein Kontinent in fieberhafter Spannung

Ungefähr um 12 Uhr eilten die verschiedensten Gerüchte durch die Städte Montevideo und Buenos Aires und wurden von diesen aus in den ganzen südamerikanischen Kontinent über­tragen. Ein japanischer Dampfer hatte die Nachricht über­mittelt, daß er in südamerikanischen Gewässern auf den Höhen der uruguayischen Küste englische Kriegsschiffe bemerkt habe und ebenso einen deutschen Kreuzer. Von diesem Augenblick an ergriff ein Fieber den ganzen Kontinent. Jeder einzelne wollte wissen: Kommt es zu einem Kampf zwischen drei Kreuzern gegen einen oder aber ist dies eine der vielen Nachrichten, die wir bereits so oft bekommen haben. Am Abend, ungefähr um 6 Uhr, kam dann die erste Bestätigung der Nachrichten.

Ceschiitzsalven donnern über die Fluten

In der Mündung des Rio de la Plata hatte der Angriff stattgefunden.' Der deutsche KreuzerAdmiral Graf Spee" hatte den englischen KreuzerExeter", der einen Lonvoy beschützte, angegriffen und wurde seinerseits von den KreuzernAjax" undAchilles" angegriffen. Von der uruguayischen Küste aus sahen die Bewohner das Ausblitzen der Feuerschlünde der Kano­nen. Der Kampf fand zuerst zwischenAdmiral Graf Spee" und dem englischen KreuzerExeter" statt. Kurze Zeit danach mutzte derExeter" aus dem Kampf gezogen werden, weil er zwei schwere Treffer bekommen hatte, so daß es für ihn unmöglich war, weiter kämpfen zu können. Der Kampf erlitt eine kurze Unterbrechung. Er hatte ungefähr drei Stunden gedauert.

Um 21.80 Uhr uruguayanischer Zeit, ungefähr 20 bis I» Meilen von der Küste entfernt, begann der Kampf von neuem. Admiral Graf Spee" kämpfte gegen eine Uebermacht, nachdem er bereits einen englischen Kreuzer schwer beschädigt hatte. Das Gefecht lief weiter bis zur vollkommenen Dunkelheit. Die Deut­schen müssen wissen, daß in Südamerika Sommer herrscht, und daß die Dunkelheit erst nach 21 Uhr zwischen 21 und 22 Uhr eintritt. Dann verschwanden die Kreuzer, sie konnten von der Küste aus nicht mehr gesehen werden. Gerüchte, die von den Städten Montevideo und Buenos Aires aus verbreitet wurden, wollten wissen und eine südamerikanische Radiogesellschaft verbreitete ebenfalls diese Nachricht daß der englische Kreu­zerAchilles" in Grund gebohrt worden sei. Nach einer Stunde wurde diese Nachricht aber von der britischen Admiralität dementiert.

Ganz Montevideo in Bewegung

Um Mitternacht wußten die Bewohner von Montevideo unge­fähr, wie der Kampf ausgelaufen war. DerAdmiral Graf Spee", der durch verschiedene Nachrichten als gesunken angegeben war, war nicht gesunken, sondern er erschien im Vorhafen der Sradt Montevideo und lief in denselben ein. Einige Zeit später erschienen auf der Reede von Montevideo zwei englische Kreuzer. Diese beiden englischen Kreuzer wurden auf der Reede beobachtet, der dritte war nicht aufzufinden.

Das deutsche PanzerschiffAdmiral Graf Spee" setzte ganz Montevideo in Bewegung. Tausende und aber Tausende eilten zum Hafen, um dieses Schiff, von dem sie bereits so viel gehört hatten, zu sehen, lieber 20 000 Menschen waren in der Nacht zum Hafen geeilt, um das Schiff besichtigen zu können. Von den frühesten Morgenstunden an wurden alle Schlepper und olle Motorboote des Hafens in Montevideo bereitgestellt. Sie waren voll gepfropft mit Menschen.

Glänzender Eindruck des Schiffes

Admiral Graf Spee", der ungefähr 200 Meter vom Kai liegt, auf dem am Morgen die ganze Stadtbevölkerung mit der Frühwäsche beschäftigt war, machte nach dem Gefecht einen glänzenden Eindruck. Es ist unmöglich gewesen, mit der Be­satzung des Schiffes in Verbindung zu treten. Die Vertretung des Deutschen Reiches, die seit dem ersten Augenblick der Ankunft des Schiffes im Hafen anwesend war, hat sich sehr früh in der Nacht bereits an Bord des Schiffes begeben. Der Gesandte des Deutschen Reiches hat nach seinen wiederholten Besuchen an die Pressevertreter keine weiteren Nachrichten gegeben. Das PanzerschiffAdmiral Graf Spee" hat heute abend um 19 llhr hiesiger Zeit durch Vermittlung der uruguaya- nischen Behörden seine englischen Gefangenen an die britischen Behörden übergeben lassen. Es handelt sich um 60 Gefan­gene, unter denen sechs Kapitäne und sechs hohe Offiziere englischer Schiffe sind. Die englischen Offiziere und Kapitäne haben dem Kommandanten und den Offizieren und der Besat­zung des PanzerschiffesAdmiral Graf Spee" ihren Dank aus­gesprochen für die Behandlung, die sie an Bord des Schiffes genossen.

Schwere Beschädigungen des KreuzersExeter*

Admiral Graf Spee" liegt im Hafen von Montevideo. Jeder kann sich davon überzeugen, wie dieses Schiff aus dem Kampf gegen eine dreifache Uebermacht hervorgegangen ist. Die eng­lischen Kreuzer sind nicht in den Hafen eingelaufen. Niemand weiß, wie viel Tote, wie viel Verletzte und welche Beschädigun­gen sie haben. Es ist nicht nur ein Gerücht, sondern man kann ruhig sagen: Es wird als eine Tatsache in den Städten am Rio de la Plata" angenommen, daß der englische Kreuzer Exeter" sehr, sehr schwere Beschädigungen erlitten hat.

Sie fielen für Führer und Reich

In dem Kampf um die Seemacht haben auf dem Panzerkreu­zerAdmiral Graf Spee" deutsche Seeleute ihr Leben für den Führer und das Reich gelassen. Die Gefallenen der tapferen - Besatzung werden morgen früh um 11 Uhr auf dem hiesigen Nordfriedhof beigesetzt werden. Von den Verwundeten wurde nur ein einziger, ein Schwerverwundeter, in das hiesige Mili­tärhospital übergeführt. Alle anderen sind bis jetzt an Bord. Und bei unseren verschiedenen Fahrten, die wir um das Panzer­schiff gemacht haben, sahen wir Verwundete, den Kopf verbun­den oder den Arm in einer Schlinge, mit lächelnden Gesichtern und in freudiger Bewegung. Sie grüßten all die Tausende, die heute dieses stolze Werk der Schiffsbaukunst gesehen haben.

PMhgenosst! WO Du. daß die HI mich rrrich Spenden aRuillilnl, wen» die Anzeichen m kaust sind?

Rudolf H§F erVMet Aus" Zllung !

rmd Mutter" >

Berlin, 15. Dez. Am Freitagvormittag wurde im Kaiser- s Friedrich-Museum in Berlin die AusstellungFrau und Mutter ! Lebcnsquell des deutschen Volkes" unter der Schirmherr­schaft des Stellvertreters des Führers, des Reichsministers Rudolf Heß, in dessen Anwesenheit eröffnet.

Reichsorganisationsleiter Dr. Ley betonte die Berechtigung und Notwendigkeit -dieser Schau und fuhr fort:Die deutsche Frau stellt sich in dem Ringen um das Schicksal unseres Voltes würdig an die Seite des deutschen Mannes. Wir haben Mangel an Arbeitskräften, wir haben Mangel an Menschen, um all das zu vollbringen, was diese große Zeit von uns verlangt. Da stellt sich die deutsche Frau in die Lücke^ die das Schicksal gerissen hat. In der Fabrik steht heute die deutsche Frau an dem Platz, wo ehedem der Mann war. Es ist ihr keine Arbeit zu hart, zu. schwer, als daß sie sie nicht losen würde. Es wird unsere vordringlichste Sorge sein, in den Munitionsfabriken, in den Werken, wo die deutsche Frau schafft, immer wieder zu über­wachen und zu überprüfen, ob die physische Kraft der deutschen Frau aushält, und deshalb werden wir alle Fürsorge dieser schaffenden deutschen Frau angedeihen lassen, dre sie benötigt.

60 000 Helferinnen und Frauen sind in den Fabriken tätig, viele tausend Frauengruppcn sorgen sich darum, die soziale Fürsorge § zu lösen. Wo in den Werken mehr als acht Stunden gearbeitet wird, müssen wir warmes Essen hineinbringen. Für die Kinder wird gesorgt werden in weitestem Maße durch Kindergärten, Kinderhorte, vor allem durch kulturelle Arbeit vonKraft durch Freude". Ich bin überzeugt, wenn wir Haushalten werden mit der Kraft unseres Volkes, dann kann der Krieg dauern, so lange ! er will und mag. Wir hoffen, daß wir den Gegner bald zusam- s menschlagen werden. Aber, wenn das Schicksal uns Jahre lang s prüfen will, so mag es das tun. Wir sind gewappnet Wir wer- ! den mit Hilfe der deutschen Frau und des tapferen deutschen ; Soldaten den Sieg erringen." i

Anschließend sprach die Reichsfrauenführerin Scholtz- ! Klink. Sie sagte, daß es bezeichnend sei, daß die Frauenschaft > an dieser Ausstellung nicht federführend teclgenommen habe. ! Diese Ausstellung sei ein Geschenk des Mannes und zeige, daß s gerade im nationalsozialistischen Deutschland dieser der Frau ! die ebenbürtige Stellung einräume. Es handele sich nicht um s eine öde Gleichmacherei wie in der liberalen Zeit, sondern es sei ein Ausdruck der Anerkennung der weiblichen Besonderheit. s Die Frauen leben das Leben an der Seite des Mannes, und s in diesem tätigen Leben läge der tiefe Sinn und die tiefste Belohnung ihres Wirkens. !

Für Reichsleiter Rosenberg, der durch Krankheit verhindert war, verlas Reichsamtsleiter Hagemeier eine Ansprache, in der es heißt:Die Ausstellung war gedacht als die Ausstellung für s den Reichsparteitag 1939. Durch den englischen Angriff auf dis ^ Lebensrechte der deutschen Nation ist dieser Parteitag abgesagt s worden. Trotzdem bleibt das ThemaFrau und Mutter ! Lebensquell des Volkes" auch jetzt, ja gerade jetzt genau so s lebensnah wie früher. ^

Diese Ausstellung über Arbeitund Leben des deut- ^ schen Frauentums soll eine positive nationalsozialistische s Antwort darstellen auf all jene Angriffe, denen unsere Bewe­gung ausgesetzt gewesen ist. Diese Angriffe sind zum Teil aus einer überlebten Lebensauffassung erklärlich, zum anderen aus dem Mißverstehen mancher politischen Polemik aus unserem eigenen Lande. Es ist wahr, wir haben in der Kampfzeit gegen viele Persönlichkeiten und Anschauungen der vielgestaltigen sogenannten Frauenbewegung gekämpft, und inmitten dieses Streites sind manche scharfen Worte gefallen. Rufer Kampf galt

Ausländsdeutsche MLil;ZMPfe§

Spenden aus aller Welt für die Heimat Ueberall MSgt das deutsche Herz

NSK. Ueberall in der Welt leben Deutsche und ringen um ihr Dasein. Vor Generationen zogen sie hinaus, weil die Her­mat nicht genug Raum hatte, um sie alle zu ernähren. Nack; dem Weltkrieg waren es nock einmal viele Tausende, die ior Vaterland verließen, weil die bittere Not sie dazu zwang. Wo­hin sie aber auch gingen, sie blieben echte deutsche Volksgenossen, die niemals ihre Brüder und Schwestern im Reich vergessen haben, und bekannten sich mit Stolz zum Reiche Adolf Hitlers. Heute nun stehen sie uns näher als je zuvor und verfolgen mit brennenden Augen den Kampf der Heimat um Recht und Ehre. Von den neutralen Ländern aus können sie nicht mehr tun, als der ringenden Schicksalsgemeinschaft mit ihren Mitteln zu hel­fen. Sie spenden Lebensmittel, sie sammeln Geldbeträge und kaufen dafür Kleidungsstücke für Kinder und Soldaten, für Männer und Frauen, und schließlich setzen sie sich selbst hin und arbeiten unermüdlich für ihr Vaterland.

Waggons mit Spenden rollen an

Fast Woche um Woche kommen Waggons mit solchen Spenden über die Grenze. Und dann geht während des Wunschkonzertes eine Meldung durch den Aether:Die deutschen Volksgenossen in Rumänien spenden 10 000 Kilo Butter für die Heimat." Kein Name wird genannt. Alle außerhalb der Grenzen des Reiches wohnenden Volksgenossen stehen hinter dieser Spende.

Die Auslandsorganisation der NSDAP. als Bindeglied Mischen Ausland und Heimat vermittelt diese un­schätzbaren Güter an die NSV., die nun ihrerseits für eine ge­rechte Verteilung sorgt. Da steht eine Kiste mit Kinderkleidung in einem Zimmer des Hauses der AO. Eins Spende der deutschen Frauen aus Ungarn. Rosa, blau und grün quillt es aus der Kiste. Jäckchen, Höschen, Strümpfe, Lätzchen, alles reine, weiche Wolle und so schön und geschmackvoll daß man es Kunst nennen könnte, was hier die Frauen in langen Abenden anfertigten. Und dabei fast niemals ein Absender. Denn Dank wollen diese auslandsdeutschen Frauen aus dem Ungarland nicht, sie nennen es ihre Pflicht und dafür gebührt kein Dank. So klingt es aus manchem Begleitschreiben.

Aber dann ist doch mal ein Brief mit Anschrift darunter. Zu einem herrlichen Pullover schrieb ein Mädel:Diese Srrickweste habe ich selbst für einen Soldaten an der Front gearbeitet. Ich würde mich freuen, wenn er mir mal einen Gruß schicken würde, denn meine Gedanken sind immer bei Dir, unbekannter Soldat meiner Heimat." Es folgt die Adresse. Eia kleiner Ort im süd­lichen Ungarn, den man auf der Landkarte vielleicht suchen würde. Dort saß also ein Mädchen und arbeitete für seine Heimat, ob­wohl es sein Vaterland niemals gesehen hat. Es wurde dort unten geboren. Aber das Blut ist stärker als alle Grenzen und alles Land dazwischen, es treibt im gleichen Pulsschlag wie das unsere.

Gaden aus allen Ländern

Kaum ein neutraler Staat Europas, in dem heute Deutsche leben, fehlt auf der Liste der Spender. Und vor allem sind es Lebensmittel, die in großen Mengen herangebracht werden. Es

der gesamten demokratischen Lebensform des 19. Jahrhunderts, und es ist dabei selbstverständlich, daß auch die Frauenbewegung dieser Zeit einer kritischen Untersuchung unterzogen werden mußte.

Es liegt im Wesen der Frau, der Natur und dem Leben gegenüber pflegend, hütend und bewahrend und von jeder Seite her einsatzbereit in schweren Tagen zu sein. Diese Auf­gabe muß getragen sein jedoch von den gleichen Werten, die den Mann kämpferisch vorwärtstreiben. Im Zeichen dieser alle verpflichtenden einmütigen Haltung und in gemeinsamer Aner­kennung der höchsten Volkswerte von Ehre und Freiheit steht dann die Arbeitsteilung, welche die Natur beiden Geschlechtern als ihr Gebot auferlegt hat.

Diese Ausstellung soll einen Dank der nationalsozialistischen Bewegung an die deutsche Frau in Vergangenheit und Gegen­wart darstellen und ihre Leistung im Verlauf der deutschen Geschichte in faßbaren Bildern und in sie begleitenden Worten und Urkunden aufzuzeigen. Sie soll den Stolz der deutschen Frau und der Heranwachsenden weiblichen Jugend erneut stärken und heben, sie soll die Achtung des Mannes vor den Werten der Frau vertiefen. Wenn diese Ausstellung dann von Berlin in die anderen Gaue Deutschlands zieht, dann soll sie ein Gleich­nis sein für den gemeinsamen unerschütterlichen Glauben an die hohen Werte des deutschen Volkes, eine Bekundung des unbeugsamen Willens, diese Werte mit ganzem Einsatz zu ver­teidigen."

Darauf erklärte der Stellvertreter des Führers, Rudolf Heß, die Ausstellung für eröffnet. Anschließend trat Reichs­organisationsleiter Dr. Ley zur Führerehrung vor.

Die Ausstellung wird veranstaltet von der Dienststelle des Beauftragten des Führers für die Ueberwachung der gesamten geistigen und weltanschaulichen Schulung und Erziehung der NSDAP. Sie wird durchgeführt in Zusammenarbeit mit der Reichsfrauenführung, der Deutschen Arbeitsfront und dem Rasse- politischen Amt der NSDAP, vom Amt Schrifttumspflege der Partei.

Württemberg

Stuttgart, 15. Dez. Nachdem im Mai 1939 der elektrische Zug­betrieb aus der Strecke StuttgartZuffenhausenLeonberg er­öffnet werden konnte, ist nunmehr auch die Strecke Leonberg Weilderstadt für den elektrischen Betrieb fertiggestellt. Auf ihr werden vom Montag, 18. Dezember an, zunächst zwei zwischen Stuttgart und Weilderstadt neu eingelegte Zugpaare elektrisch gefahren. Vom gleichen Tag an verkehren zwischen Stuttgarr und Leonberg drei weitere Zugpaare.

Stuttgart, 15. Dez. (Württ. Staatstbeater über Weihnachten.) Für den Weihnachtsjpielplan sind vier Werke ausgewählt. Die Aufführung von Richard WagnersMeistersinger von Nürnberg" wird, mit Max Roth als Hans Sachs, Trude Eipperle als Lochen, Wil­helm Otto als Stolzing, Richard Bitterauf als Beckmesser und vielen anderen bekannten Darstellern, festlichen Charak­ter haben. Die musikalische Leitung hat Generalmusikdirek­tor Herbert Albert. Diese Vorstellung, am 25. Dezember, im Großen Haus ist außer Miete und beginnt um 16 Uhr. Am 2. Feiertag wird um 18 Uhr die Johann-Strauß- OperetteDie Fledermaus" in der Neuinszenierung wieder­holt. Im Kleinen Haus wird am 25. und 26. Dezember jeweils 14.30 Uhr außer Miete das KindermärchenDer kleine Muck" von Friedrich Förster wiederholt. An beiden Tagen wird um 19 Uhr, vielfachen Wünschen Rechnung tragend, das LustspielDas kleine Hofkonzert" von Impe­koven und Verhoevcn zur Aufführung gelangen.

geht dabei nicht um den Wert der einzelnen Spenden, sonvern immer nur darum, daß sie überhaupt gegeben werden. Denn nicht immer sind unsere Volksgenossen draußen mit Reichtum gesegnet, oft haben sie sehr schwer um ihr tägliches Brot zu kämpfen. Wenn sie dennoch von dem Geringen ein Teil den Kämpfern der Heimat geben, dann reichen Worte nicht mehr aus, um solche Tat zu würdigen.

Oft verbindet eine enge Freundschaft die Deutschen draußen mit den Menschen ihres Gastlandes. Diese Freundschaft beweist sich nun auch im Kriege. Denn nicht allein die Volksdeutschen spenden für ihre Heimat, sondern auch die befreundeten Auslän­der beteiligen sich mit größeren und kleineren Gaben. Sie schicken Geld, Sachspenden und Kleider. Ja, sie geben alles, wenn es nur irgend einen Wert besitzt, den wir hier zu schätzen wissen. So schickten in diesen Tagen zwei befreundete Holländer eine größere Menge Quecksilber neben einem Geldbetrag. 2m ganzen hatte dieses Geschenk einen Wert von rund 250 NM.

Von Deutschen aus Belgien kam Leinen, aus Dänemark But­ter, aus Schweden und Norwegen Lebensmittel, aus Italien viele Sachspenden, aus Rumänien, Bulgarien und Jugoslawien Fett; wo nur ein Deutscher war, dort wurde auch ein Paket fertig­gemacht.

Kinderwäsche aus Südafrika

Von einer Spende aber soll zum Schluß noch erzählt werden, die besonders hoch anzuerkennen ist. Zwei Deutsche, die vor Kriegsausbruch in Südafrika lebten, mutzten Hals über Kopf das Land verlassen. Sie wollten sich der Heimat als Soldaten zur Verfügung stellen. Ihre Frauen blieben zurück. Diese Frauen aber hatten in den vorhergehenden Wochen Kinderwäsche gehäkelt und gestrickt, die für Zuhause bestimmt war. Und das Zuhause ist ein Städtchen in Mitteldeutschland.

Trotz der Kürze der Zeit, trotz der übereilten Flucht gaben die Frauen ihren Männern diese Spenden mit. Und die Männer ! schlugen sich durch, bis sie sie endlich in der Auslandsorganisarion der NSDAP, zur weiteren Verwendung abliefern konnten. Die Sachen gingen dann auch tatsächlich in jene kleine Stadt in Mitteldeutschland, wo sie heute vielleicht schon ein paar junge Erdenbürger tragen.

Stolzer Beweis deutscher Einheit

Oft werden Volksgenossen mit diesen Dingen beschenkt, die i selbst vor Monaten noch außerhalb der Grenzen wohnten und in­folge des Krieges gleichfalls zurückkehren mußten. Sie sind zu­meist ohne jede Habe heimgekehrt, haben manchmal keine Winter­sachen, und es mangelt ihnen vor allem auch an Kinderwäsche. Dann erhält eines Tages der Junge, der im Sommer irgendwo im Ausland das Licht der Welt erblickte, den Anzug, den ihm eine deutsche Frau in Dänemark anfertigte.

So schlägt in allen Teilen der Welt das deutsche Herz. Mö­gen unsere Feinde auch geifern und lügen, die Geschlossenheit unserer deutschen Schicksalsgemeinschaft innerhalb und außerhalb der Grenzen werden sie niemals damit erschüttern können. Denn «s ist immer so gewesen, daß sich in der Not erst der CharaAer beweist. Die Deutschen im Ausland sind Nationalsozialist»»,,gr- ! nau wie wir, die zu kämpfen und zu helfen wissen, die.aber-vor allem im Glauben an die Mission des Führers auszuhawreu verstehen ^ ^ :