s. Seite Nr. 284

Nagolder TagblattDer Gesellschafter

Freitag, den 18. November 1333

jMyold undAmyebuny

Wer sich über die Wirklichkeit nicht hinauswagt, der wird nie die Wahrheit erobern. Schiller.

18. Nov.: 1483 Martin Luther geboren. - 1759 Friedrich v. Schiller geboren.

Dienstnachrichten

Die Dienstprüfung für Fachlehrerinnen in Hauswirtschaft, Handarbeit und Turnen bestanden: Lore Bauer von Pfalz­grafenweiler, Ruth de Gaudenz von Engels- brand, Jngeborg Niethammer von Maisenbach, Lie­selotte Rau von Calw, Hildegard Schöll von Möttlin- gen u. Irmgard Vaittinger von Klosterreichenbach.

Beerdigung

Unter außergewöhnlich großer Beteiligung von hier und auswärts wurde gestern nachmittag der nach langem, schwerem Leiden in Tübingen im Alter von erst 29 Jahren verstorbene Metzgermeister Karl Burkhardt zur letzten Ruhe gebettet. Die Einsegnung nahm Dekan Gümbel vor. Im Anschluß an Johannes 10 richtete er tröstende Worte an die leidgeprüften Angehörigen. Altersgenosse Lsh-re ehrte den Verstorbenen seitens der Schulkameraden und -kameradinnen mit einem leh­ren Abschiedsgruß und durch Niederlegung eines Kranzes. Metz­gerobermeister Klumpp widmete unter ehrenden Worten namens Ser Fleischer-Innung Calw dem treuen Mitglieds und im Auf­träge der Metzger-Genossenschaft Nagold dem lieben Arbeits­kameraden einen Kranz. Der Ver. Lieder- und Sänger- kranz umrahmte die Trauerfeier mit einigen passenden Chö­ren.

Die Pimpfe sammeln Altmaterial!

Morgen sammeln die Pimpfe bei den Haushaltungen Alt­material. Sie helfen damit dem Vierjahresplan. Die Haus­frauen werden gebeten, ihr Altmaterial zur Abholung bereit zu halten.

L00V Schmalfilmkopien bereit

Zwischen dem Reichserziehungsministerium und dem Ober­kommando der Wehrmacht ist, wie wir kürzlich berichtet haben, eine Vereinbarung getroffen worden, nach der die dem Mini­sterium unterstehende Reichsstelle für den Unterrichtsfilm für die geistige Betreuung der Soldaten zur Verfügung steht.

Auch die Landesbildstelle Württemberg, eine der 30 Landesbildstellen im Reich, ist an dieser Aktion beteiligt. Der Wehrmacht stehen Schmalfilmgeräte, Schmalfilme, Stehbild­werfer und Lichtbilder jederzeit zur Verfügung. Gegen 9000 Schmalfilmkopien, etwa 1400 Schmalfilmvorfübraeräte und 2000

Vorführgeräte für Stehbilder und so weiter sind über das ganze Land auf die 37 Kreisbildstellen und 28 Zweigstellen verteilt. Die Spielfolgen für die Wehrmacht behandeln allerlei inter­essante Themen. Großes Interesse dürften bei unseren Feld­grauen auch Originalfilme aus dem Weltkrieg erwecken, wie Ein Kampftag an der Westfront" undDeutsches U-Boot auf Kaperfahrt". Zu diesen Stummsilmen haben Fachleute Erläu­terungen geschrieben, die bei der Vorführung gute Dienste leisten.

Auch das reiche Stehbildmaterial steht der Wehrmacht zir-r Verfügung. Insgesamt verfügen die Kreisbildstellen über rund 100 000 Stehbilder, während das Archiv der Landesbildstelle über 70 000 birgt. Die Landesbildstelle hat mehrere heimat­kundliche Filme selbst hergestellt, so einen Film über einen Milchverwertungsbetrieb und einen über Segelflug. In Be­arbeitung sind ferner Filme über das Landjahr, über die Rott- weiler Fasnacht, das Viberacher Kinderschützenfest und das Rutenfest in Ravensburg.

Rechtzeitig und richtig verdunkeln. Es besteht Veranlassung, dauaf aufmerksam zu machen, daß die Verdunkelungseinrichtun­gen mit Einbruch der Dunkelheit und nicht erst mit der Laden­oder Vetriebsschlußzeit in Wirksamkeit zu setzen sind. Die Ver­dunkelungszeit beginnt im Winterhalbjahr, das ist vom 1. Okto­ber bis 31. März, eine halbe Stunde nach Sonnenuntergang und endet eine halbe Stunde vor Sonnenaufgang. Die entspre­chenden Zeiten sind anhand der Angaben über Sonnenaufgang und -Untergang in den Kalendern leicht auszurechnen. Es wurde auch wahrgenommen, daß die Verdunkelungsmaßnahmen im allgemeinen nicht mehr im erforderlichen Maße durchgeführt werden. Bei Gebäuden sind die Lichtaustrittsösfnungen der Räume (Fenster. Oberlichter, Glasdächer, Türen usw.) vielfach nicht mehr vollständig abgeblendet, weil die Abblendemittel beschädigt sind. Beschädigte Abblendmittel müssen unbedingt beseitigt und durch neue dauerhafte ersetzt werden. Weiter wird auf die Vorschrift hingewiesen, nach der Front-, Schluß-, Brems- und Begrenzungslichter an Landfahrzeugen aller Art in ihrer Lichtwirkung so herabzusetzen sind, daß sie nur auf eine Ent­fernung bis zu 500 Metern wahrnehmbar sind.

Neues Schncllzugspaar KarlsruheStuttgartMünchen- Wien. Von sofort ab werden der Schnellzug D 31, der Eegcn- zug D 32 auf der Strecke KarlsruheStuttgartMünchen Wien eingelegt. D 31 verkehrt: Karlsruhe ab 17.40 Uhr, Stutt­gart Hbf. 18.5819.03 Uhr, Ulm ab 20.12 Uhr, München an 21.55 Uhr, Wien an 6.46 Uhr; in der Gegenrichtung verkehrt D 32: Wien ab 22.35 Uhr, München ab 7.38 Uhr, Ulm ab 9.23 Uhr, Stuttgart Hbf. 10.3410.39 Uhr, Karlsruhe ab 11.57 Uhr.

Ehrung äer Esten äes 9. November in Nagolä

Zum Gedenktag des 9. Nov. 1923 hatte auch Nagold reichen Flaggenschmuck angelegt. Die arbeitenden Hände rasteten zwar nicht-, denn der Krieg fordert die ganze Arbeitskraft unseres Volkes - und doch herrschte feierliche Stimmung, in die sich die Trauer über die, dem unerhörten Attentat auf den Mün­chener Bürgerbräukeller zum Opfer gefallenen Kämpfer der Alten Garde mischte. Der Marsch zur Feldherrnhalle war der erste große Opfergang für die deutsche Freiheit, die Gefallenen von 1923 waren die ersten Märtyrer einer Idee, die heute Millionen deutscher Männer mit der Waffe in der Hand verteidi­gen. Die Tat von damals war ein Fanal der Erhebung unseres Volkes, das Zeichen eines stolzen Geistes und eines unbeug­samen Willens zur Freiheit des Reiches, das wir heute in sei­ner glanzvollsten Wiederauferstehung verteidigen. Aus dem Blute der Gefallenen am 9. November 1923 erstand das neue Reich, dessen Söhne heute wieder die eiserne Wacht an den Grenzen halten, die den frechen Widersacher im Osten zerschmet­terten und die unter der gleichen Fahne kämpfen und sterben, die über dem Schicksalstag des 9. November 1923 wehte. Die feige Mordtat in München am 8. November 1939 aber verstärkt die Entschlossenheit eines jeden Deutschen, der an der Front wie in der Heimat seine Pflicht tut, Kämpfer des Führers zu sein.

Am Morgen traten die Fahnen- und Ehrenabordnungen der Formationen und die Aufbauschüler mit ihren Lehrern am Hause der NSDAP, an. Bei der feierlichen Flaggenhis- sung erinnerte im Flaggenspruch der stellv. Ortsgruppenlei­ter Kupfer an die Worte des Führers, als die ersten Blut­zeugen der Bewegung 1933 die ewige Wache auf dem König!. Platz in München bezogen:So, wie sie damals mit offener Brust marschierten, so wollen sie nun in Wind und Wetter, bei Sturm und Schnee unter Gottes freiem Himmel liegen, immer als Mahnzeichen für die deutsche Nation." Hierauf bewegte sich ein stiller Zug zum Friedhof. Am Gefallenen-Ehren- mal legte Pg. Kupfer einen Kranz nieder und gedachte der Helden des 9. November 1923, der Gefallenen des Weltkrieges, der Toten der Bewegung aus allen Gauen, der auf dem Felde der Ehre in Polen gefallenen Soldaten, der grausam gemarter­ten Volksdeutschen und der im Münchener Bürgerbräukeller von Meuchelmördern getöteten Alben Kämpfer. Die ewige Wache in München verpflichtet einen jeden von uns, zur Stelle zu sein, wenn der Ruf an ihn ergeht.

Die abendliche Gedenkstunde war eine würdig-ernste Ftier, nicht der hoffnungslosen Trauer, sondern des zuversicht­lichen Stolzes. Der Löwensaal hatte eine sinngemäße Aus­schmückung erfahren. Ihn füllten nicht allein die Männer in den Uniformen der Partei und ihrer Formationen, erstmals sah man auch das Feldgrau der Wehrmacht. Nach dem Fahnen- Einmarsch wurde in Wort (Sprecher der SA.), Lied (Aufbau­schule unter Leitung von Musiklehrer Prömm) und Musik (Orchester von Aufbauschule und Oberschule, dirigiert von Real­lehrer Lörcher) der Toten-Ehrung der festliche Rahmen ge­geben. Eine fein zusammengestellte, erhebende und aufrüttelnde Folge von passenden Darbietungen! Beim Totenappell wurden die Namen der 16 Gefallenen vor der Feldherrnhalle aufge­rufen und mit ihnen der Toten der Bewegung, des Weltkrie­ges, des jetzigen Feldzugs, der Volksdeutschen im Osten und der acht im Bürgerbräu Hingemordeten, gedacht. Unsere Herzen antworteten mithier", und wir nahmen die Bereitschaft mit ins Leben, das Vermächtnis aller genannten Toten heilig zu halten. Wir wollen und werden, gerade jetzt, wo man uns die Waffe in die Hand zwang, bereit sein, Opfer zu bringen, wie sie diejenigen brachten, die für das Symbol des ewigen Deutsch­land starben.

Der Hoheitsträger der Partei, Pg. Kupfer, lenkte den Blick aus den 9. November 1923, schilderte beredt, wie traurig es damals in deutschen Landen aussah, und zeigte, wie der Opfer­tod der Gefallenen vor der Feldherrnhalle zum Siege Adolf Hitlers und seiner Bewegung geworden ist. 16 Blutzeugen halten ewige Wache! Nun wissen wir, wo der Feind steht und mit welchen Mitteln er skrupellos kämpft. Die Männer des 9. November sind Rufer und Mahner, stark und wach, ja uner­bittlich nach innen und nach außen zu sein. Wir haben nur ein Ziel: das ist der Sieg! Mit einem abermaligen Aufruf, wobei Pg. Kupfer dem Allmächtigen dankte, daß er Adolf Hitler und führende Männer der Partei am 8. 11. 39 vor dem Tode bewahrte, leitete er über zum Gruß an den Führer; die Weihelieder der Nation und der Fahnen-Ausmarsch beschlossen die Gedenkfeier und damit den Tag, der den Helden in den Sarkophagen auf dem Königlichen Platz in München gehört.

»

Die Heimat denkt an ihre Soldaten

Aichelberg. Die Mitglieder der NS.-Frauenschaft senden seit einiger Zeit regelmäßig Feldpostbriefe und Liebesgabenpakete an solche Soldaten aus der Umgebung, die ohne Angehörigen sind und deshalb so gut wie keine Post aus der Heimat er­halten.

Das war großzügige Hilfe

Neuenbürg. Ein besonders schöner Fall von Einsatzbereit­schaft und Kameradschaft von Frau zu Frau ist heute aus der Ortsgruppe Neuenbürg zu verzeichnen. Die Mitglieder der NS.- Frauenschaft hörten hier von einem Soldaten, daß seine Ange­hörigen in der Heimat mit ihrer Feldarbeit nicht fertig wür­den. Sofort erklärten sich zwei Frauen der Ortsgruppe bereit, dorthin zu fahren und der Bäuerin 14 Tage lang fest zu helfen. Sie unternahmen diese Reise auf eigene Kosten und ließen es sich auch nicht nehmen, ihren Dienst ehrenamtlich zu tun. 200 Zentner Kartoffeln ernteten sie und brachten den ganzen Flachs ein. Außerdem wurde von ihnen die Wäsche gewaschen, und schließlich nahmen sie noch ein großes Bündel Wäsche mit nach Hause, das nun die Ortsgruppe Neuenbürg fertig flickt und an die Bäuerin wieder schön gerichtet zurückschickt.

Ein Jubilar

Hochdorf (Kreis Horb). In seltener Rüstigkeit feierte Orts- bauernfllhrer Friedrich Vogt, Schuhmachermeister, feinen 75. Geburtstag. Er konnte gleichzeitig sein 50. Geschäftsjubiläum begehen.

Pforzheim, 9. Nov. ((T o d es st u r z.) Eine 47jährige Frau, die im August d. I. in den Keller stürzte und einen Schädelbruch davontrug, ist jetzt an den Folgen ihrer Ver­letzungen gestorben.

Pforzheim, 9. Nov (Todesfall.) Im Alter von 76 Jahren starb Kirchenrat Albert Kern, der von 1902 bis 1929 die evangelische Südpfarrei in Pforzheim leitete. Er war in Waldkirch geboren.

Letzte rlachiSchte«

Das ruchlose Sprengstofsatteutat im Bürgerbräukeller Noch 28 Verletzte in den Krankenhäusern

DNB. München, 18. Nov. Wie das Deutsche Nachrichten­büro erfährt» befanden sich am Abend des 9. November noch 28 Verletzte in den Kliniken. Als schwerverletzt find 16 von ihnen anzusprechen. Die übrige« zehn können bereits in nächster

Zeit entlaste« werden. Noch bedrohlich ist der Zustand bei zwei

der Schwerverletzten. Von den 16 Schwerverletzte« befinden fich 11 im Krankenhaus rechts der Isar und zehn in der Chirurg!» schen Klinik. 8 Todesopfer find zu beklagen.

Abscheu über das Attentat im neutrale« Ausland

Berlin, 18. Nov. Ueberall im neutralen Auslande hat da» feige Attentat in München Helle Empörung ausgelöst.

Warum wußte London so schnell über das Münchener Verbreche« Bescheid? llebereinstimmende Feststellungen in Belgrad und Sofia bestätige» die britische Schuld. Dieselben verdächtige« Umstände wie bei der Ermordung Calinescus

DNB. Belgrad» 18. Nov. Die Nachricht von dem Anschlag im Münchener Bürgerbräukeller hat in Jugoslawien stärkste Empörung ausgelöst, weil man in einem solchen Anschlag ei« fluchwürdiges Verbrechen sieht und sich erinnert, daß auch Ju­goslawien seinenEiniger" König Alexander durch solche dunk­len Machenschaften verlor.

Die Nachricht von dem Anschlag wurde in der jugoslawische« Hauptstadt in den frühen Morgenstunden durch die Stadtaus­gabe derPolitika" bekannt, die unter ihrenletzten Nachrich­ten" drei Meldungen darüber veröffentlichte. Man schenkte die­sen Meldungen zunächst keinen rechten Glauben, da zwei vo« ihnen aus London kamen. Nachdem um 7 Uhr der deutsche Rundfunk den Anschlag bestätigte, findet man die Herkunft die­ser Meldungen höchst bezeichnend.

Man erinnert fich in politische» Kreise« Belgrads, daß bei der Ermordung des rumänischen Ministerpräsidenten Calinescu Lon­don ebenfalls in überraschend kurzer Zeit von dem Verbreche« unterrichtet war und der britische Rundfunk schneller als andere Sender eingehend darüber berichtete. (!)

In der Oesfentlichkeit ist das Attentat in München das allge­meine Gespräch. Als besonders merkwürdig wird hier der Um­stand empfunden, daß der bulgarische Rundfunk schon am Mitt­woch abend einer Havas-Meldung aus London zufolge von de« Anschlag im Bürgerbräukeller zu berichten wußte. Das zeigt, daß London in auffälliger Weise sehr rasch Bescheid wußte. Der Anschlag wird hier in der Oesfentlichkeit mit Abscheu als eine barbarische Tat bezeichnet. Mit ehrlicher Freude wird die Tat­sache ausgenommen, daß der Führer wie durch ein Wunder dem Anschlag heil entgangen ist.

Treuekundgebung der 180 888 in Kassel

DNB. Kassel, 18. Nov. Nach dem ruchlosen Verbreche« vo« München, das in allen Schichten der deutschen Bevölkerung hellste Empörung und tiefsten Abscheu hervorgerufen hat, ver­sammelten sich in den Nachmittagsstunden des Donnerstag anf dem Friedrichsplatz in Kassel über 188 008 Volksgenosse«, die ihrer Dankbarkeit für die gütige Vorsehung, die uns den Füh­rer bewahrte, Ausdruck gaben und Adolf Hitler ein spontanes Treuegelöbnis ihrer unverbrüchlichen Gefolgschaft darbrachten.

Perfonenstandsverordnurrg der Wehrmacht

Ferntrauung für im Felde stehende Wehrmachtsangehörige

Berlin, 9. Nov. Die Reichsminister der Justiz und des Inner«" und der Chef des Oberkommandos der Wehrmacht haben eine am 7. November verkündete Perfonenstandsverordnung der Wehr­macht erlassen. Durch diese Verordnung wird die Beurkundung des Personenstandes von Angehörigen der Wehrmacht einheit­lich für das Großdeutsche Reich geregelt. Von größerem Interests dürfte es sein, daß durch diese Verordnung eine Eheschließung zugelassen wird, ohne daß der Mann zum Zwecke der Ehe­schließung vor dem Standesbeamten zu erscheinen braucht. Dt« Regelung ist in der Weise getroffen, daß der Mann, der im Feld« steht, seinen Willen, die Ehe einzugehen, vor seinem Bataillone­kommandeur erklären kann, während die Frau demnächst vor dem Standesbeamten erscheinen kann und ihre EheschließungserklR- rung abgeben muß. Damit ist die Möglichkeit geschaffen, dich Verlobte, die die Absicht der Eheschließung vor dem Einrücke» des Mannes ins Feld nicht mehr verwirklichen konnten, di« ohne Zeitverlust nunmehr nachholen.

In der Verordnung ist ferner Vorsorge getroffen, Laß dt« Sterbefälle von Soldaten mit tunlicher Beschleunigung in den Personenstandsbüchern beurkundet werden, damit die Angehöri­gen in kürzester Frist in den Besitz der zur Nachlaßregulierung und zum Bezug von Witwen- bnd Waisenrenten unh dergi. un- netbehrlichen Sterbeurkunde gelangen.

Ungediente Jahrgänge Lm Polizeidienst

Eine Verordnung des Ministerrats für die Reichs­verteidigung

Berlin, 9. Nov. Der Ministerrat für die Reichsverteidigung hat mit Gesetzeskraft eine Verordnung über die Einstellung von Wehrpflichtigen in die Schutzpolizei des Rei­ches verfügt, nach der im Einvernehmen mit dem Oberkommando der Wehrmacht Wehrpflichtige bei der Schutzpolizei des Reiches eingestellt werden können. Sie werden als Polizeianwärter oder Polizeiwachtmeister eingestellt und sind Polizeivollzugsbeamte im Sinne des Deutschen Polizeibeamtengesetzes.

Die in der Schutzpolizei abgcleistete Dienstzeit der eingestellten Wehrpflichtigen wird nach Maßgabe besonderer Richtlinien auf die Wehrdienstzeit angerechnet.

Es handelt sich hierbei um ungediente Wehrpflichtige der Ge - burtsjahrgänge 1909 bis 1912 und in beschränkter Anzahl der Eeburtsjahrgänge 1918 bis 1920. Die endgültige Einstellung erfolgt auf Lebenszeit in den verschiedenen Teilen der deutschen Polizei. Bei der Besoldung wird auf das Lebens­alter des Einzelnen Rücksicht genommen. Meldungen nehmen ent, gegen alle Dienststellen der uniformierten Polizei (Ordnunzs­polizei) und der wo auch Merkblätter über alles weitere er­hältlich sind.

Englischer Flieger in Luxemburg gelandet

^Luxemburg, 9. Nov. Ein englischer Flieger landete am Mitt­woch morgen gegen 11.30 llhr auf dem Flugplatz der luxemburgi­schen Stadt Esch a/Alzette Er wurde von den luxemburgische«^ Behörden interniert; seine Maschine wurde beschlagnahmt. Der: Engländer behauptete, er habe geglaubt, sich auf französische» Gebiet zu befinden. - - . .

Reichsorganisationsleiter Dr. Ley traf in Degleitung desl Gauleiters Konrad Henlein und des SA.-Gruppenfiihrer»i May aus München kommend im Kraftwagen in dem ehe-^ maligen Erenzdorf Mühlbach auf sudetendeutschem Boden/ ein. Die Fahrt ging weiter nach Eger, wo Dr. Ley in der Eedenkhalle einen Kranz zu Ehren der Toten der Bewegung! niederlegte. ^

Junker der Ordensburg Crössinsee im Warthega« ein­gesetzt. Auf Antrag des Gauleiters Greiser sind 150 Stamm­führer und Ordensjunker der Ordensburg Crössinsee in den Warthegau geschickt worden. Sie werden dort im Dienste der inneren Front stehen und zeigen, daß seitens de Partei alles geschieht, um den Volksdeutschen, die so Schweres er-, duldet haben, zu helfen.