5. Seite Nr. 218

Nagolder TagblattDer Gesellschafter'

Freitag, den 8. September 193rl

Das Kreuz aus Eisen

Die Geschichte vomEisernen Kreuz" Von der ersten Verleihung bis zur Neustiftung durch Adolf Hitler Für Tapferkeit vor dem Feind

Wieder schmückt es unsere Fahnen, Wieder deckt es unsere Brust,

Und im Himmel noch die Atzuen Schauen es mit Helvenlust!"

NSK. So besang der Freibeitsdichter Max von Schenken- dorf in seinem LiedDas Eiserne Kreuz" diese Stiftung des Königs Friedrich Wilhelm III. aus Anlaß des Beginns der Freiheitskriege. Die Stiftung erfolgte am 10. März 1813, dem Geburtstag der Königin Luises sie selbst wurde nachträglich auf Erlaß des Königs zur ersten Trägerin des Eisernen Kreuzes bestimmt. Gerade sie hatte als große Patriotin unter dem Leid des Landes und seiner Bewohner gelitten und war nicht zuletzt auch an diesem Leid noch vor der preußischen Erhebung zugrunde gegangen.

Der erste Entwurf

Schon 1811 beschäftigte sich der König mit der Schaffung eines Ordens im Hinblick auf die schon damals geplante, aber erst zwei Jahre später durchgeführte Erhebung Er schaffte eigenhändig an dem Entwurf des zunächst in Kreuz­form gefertigten schwarz-weißen Bandes. Die Form dieses Band"-Kreuzes entsprach dem schwarzen Mantelkreuz des Deutschritterordens, gleichsam eine Vereinigung neupreu-- tzischer und mittelalterlicher Symbolik darstellend.

1813 und die um diese Zeit günstigere politische Kon­stellation zur Erhebung Preußens von dem napoleonischen Joch ließen die alten Pläne des Königs wieder lebendig werden. Nur sollte dieses Kreuz diesmal aus Eisen sein, im übrigen aber wie vordem eine Belohnung für Aus­zeichnung im Kampf darstellen. Eingedenk des Umstandes, daß der Kampf 1813 nicht so sehr allein Sache des Mili­tärs, sondern durch Erhebung das ganze Volk mit eingriff, wollte der König eine Auszeichnung schaffen, die gleicher­maßen Offizier und Mann zugute kam.

Allein schon in diesem bisher einzig dastehenden soziolo­gischen Vorgang lag die große Bedeutung des Eisernen Kreuzes. Man bedenke, daß es bis dahin keine Kriegsaus­zeichnung gab, die allen Dienstgraden der Armee verliehen werden konnte. Offiziere erhielten bis dahin den Verdienst­orden (den von Friedrich dem Großen gestifteten Orden Pour le merite"), Unteroffiziere und voldaten die von Friedrich Wilhelm II. gestiftete Militär-Verdienstmedaille. DasEiserne Kreuz" sollte für die gesamte damalige Ge­neration das Andenken an jene schwere Zeit sein, die für alle, die sie an der Front oder daheim im Dienste an der gleichen Sache erlebten, als dieeiserne Zeit" vis an ihr Lebensende fortlebte.

Die ersten Kreuze waren aus Band

Die endgültige Form des Eisernen Kreuzes bestimmte schließlich der König selbst, indem er an seiner ursprüng­lichen Idee des schwarzen Kreuzes festhielt, in das er dann später nur noch einen weißen Rand einfügte. Beide Klassen hatten ein gleiches, in Silber gefaßtes schwarzes Kreuz aus Gußeisen, dessen Vorderseite keine Inschrift, dessen Rückseite den NamenszugFW" mit der Krone, in der Mitte drei Eichenblätter und darunter die Jahreszahl 1813 mfwies. Beide Klaffen wurden an einem schwarzen Band mit weißer Einfassung für Verdienste im Kampfe mit dem Feind und an einem weißen Band mit schwarzer Einfassung für son­stige Verdienste getragen. Das Eroßkreuz in doppelter Größe wurde am schwarzen Band mit weißer Einfassung um den Hals getragen.

Der Herstellung des Eisernen Kreuzes stellten sich man­nigfache technische Schwierigkeiten in den Weg; auch fehl­ten vielfach die fachlich geschulten Arbeiter, die zumeist zum Heeresdienst eingezogen waren. So bestanden bespielsweise die zuerst verliehenen Eisernen Kreuze aus kreuzweise zu­sammengenähten Vandschleifen, bis später die ersten guß­eisernen Modelle abgegeben werden konnten.

9KVV Kreuze in den Freiheitskriegen

Die ersten Verleihungen erfolgten auf Grund besonderer Verdienste und Tapferkeit bei dem Gefecht bei Luckau am 2. April 1813. Es ist also ein weitverbreiteter Irrtum, wenn viele meinen, Marschall Blücher wäre der erste Trä­ger vomEisernen Kreuz". Nichtig ist jedoch, daß seiner- zeit beim König^ die lleberlegung entstand, wie er die un­geheuren Verdienste des Marschalls während des ganzen Krieges, oft auch durch persönlichen Einsatz, besonders wür­dig und öffentlich anerkennen könne. Die Lösung war die Verleihung des Eisernen Kreuzes I. Klaffe auf goldenem Stern. In die Geschichte ist diese Auszeichnung unter der BezeichnungVlücherkreuz" eingegangen, die später nur noch einmal verliehen wurde: Generalfeldmarschall von Hindenburg.

Die Zahl der in den Freiheitskriegen verliehenen Eiser­nen Kreuze war ziemlich niedrig, etwa 600 I. Klasse und 9000 II. Klaffe. Der Grund hierfür mag in dem stets leeren Staatssäckel und dem damals nicht gerade billigen Her­stellungspreis zu suchen sein.

Als besonderes Kuriosum mag noch erwähnt werden, daß auch eine Frau, Frau Auguste Krüger, die als Unteroffi­zier in der Armee diente, für hervorragende Tapferkeit das Eiserne Kreuz verliehen bekam.

Wie weit dasEiserne Kreuz" überall Eingang gefunden hatte, mag daraus hervorgehen, daß es sehr bald in den Fahnen, Standarten oder Denkmälern vieler Regimenter zu finden war.

1870 1914 1839

Als eine besondere Fügung des Schicksals muß es an­gesehen werden, daß bei Ausbruch des Krieges 1870/71 der damalige König Wilhelm, Sohn der Königin Luise, am Todestage seiner Mutter dasEiserne Kreuz" aufs neue stiftete. Damals immer ein noch preußischer Orden, wurde er jedoch nun schon für das aus allen deutschen Stämmen bestehende Heer erneuert. Er wurde, wie schon einmal, im Kampf um die Befreiung Preußens und nun auch Deutsch­lands vor der französischen Gefahr zum Sinnbild deutscher Tapferkeit und Mannestums. Die Zahl der Verleihungen hielt sich auch diesmal in bescheidenen Grenzen und über­stieg, im Verhältnis gesehen, die der Jahre 1813 bis 1815 nur unwesentlich. Zu Beginn des Weltkrieges 1914 wurde das Eiserne Kreuz erneut gestiftet.

Nur für Tapferkeit vor dem Feind

Wenn nun der Führer anläßlich des neuen, uns aus- gezwungenen Krieges auf diese nun etwas über 125 Jahre reichende Tradition desEisernen Kreuzes" zurückgreift, so wird dies jeden Waffenträger der Nation mit Stolz und

Freude bewegen. Es soll sie die gleiche Auszeichnung für Tapferkeit vor dem Feinde schmücken wie die Männer von Generationen vor ihnen. Neu ist bei der jetzigen Stiftung durch den Führer, daß das Eiserne Kreuz ausschließlich für persönliche Tapferkeit vor dem Feinde und für hervor­ragende Verdienste in der Truppenführung in den vier Stu­fen Eisernes Kreuz II. Klasse, Eisernes Kreuz I. Klaffe,- Ritterkreuz" des Eisernen Kreuzes undEroßkreuz" des Eisernen Kreuzes verliehen wird. Der frühere Brauch, das Eiserne Kreuz am weiß-schwarzen Bande zu tragen, ist vom Führer nicht erneuert.

In einem Zeitraum von 126 Jahren war das Eiserne Kreuz in drei für die Einigung des Deutschtums bedeut­samen Kriegen das Symbol der Tapferkeit und überragen­den Leistung des deutschen Offiziers und Soldaten. Heute steht nun das durch Adolf Hitler geschaffene Eroßdeutsch- land in seinem letzten und größten Kampf gegen die Mächte der Zerstörung und Unterdrückung. Viele Träger des Eiser­nen Kreuzes aus dem Weltkriege stehen mit den Soldaten einer jüngeren Generation wieder an der Front. Das Bei­spiel der Aelteren und der Wille der Jüngeren zur Nach­eiferung werden der Welt zeigen, daß der deutsche Soldat reu heute der gleiche ist wie damals, daß sein Wille und seine Einsatzbereitschaft unter dem Hakenkreuz aber die letzte und stolzeste Entfaltung erfahren hat. W. H.

Weltbild (M).

Der Führer erneuert de« Orden des Eisernen Kreuzes

Der Führer und Oberste Befehlshaber der Wehrmacht hat den Orden des Eisernen Kreuzes erneuert. Oben von links: Das Eiserne Kreuz II. Klasse und das Eiserne Kreuz I. Klaffe. Mitte links: das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes, das neu geschaffen wurde. Mitte rechts: das Eroßkreuz, dessen Verleihung sich der Führer und Oberste Befehlshaber für überragende Taten Vor­behalten hat. Unten von links die silbernen Spangen II. und I. Klasse für diejenigen, die bereits das Eiserne Kreuz des Welt­krieges besitzen.

Desjschlimds Wirtschaft geröstet!

Es ist in den letzten Monaten und Jahren im Ausland oft davon gesprochen worden, daß die deutsche Wirtschaft unter dem Druck schwerer internationaler Verwicklungen gefährlichen Katastrophen ausgesetzt sein müßte. Man hat mit diesem Schlagwort, das von gegnerischer Seite auf das Raffinierteste variiert wurde, sehr im Trüben zu fischen versucht, Man hat zugleich großartige Dinge von wirtschaft­lichen Kriegsvorbereitungen der westlichen Demokratien er­zählt, und jeden kleinsten Ansatz in dieser Richtung sogleich zu einem hundertprozentigen Erfolg umgefälscht. Wer je­doch die wirkliche Lage der Dinge zu beurteilen vermag, der steht bei solchen Beteuerungen vor der gleichen künstliche» Jllusionsmache des Auslandes, welche auch auf politischem Gebiet so kläglich Schiffbruch gelitten hat. Man braucht nur an die irrsinnigen Phantasten über die baldige Einbezie­hung der Sowjetunnion in die britische Einkreisungsfront erinnern, um die ganze Verblendung der angeblichen aus­ländischenSachverständigen" zu kennzeichnen. Genau die gleichen gefährlichen Illusionen nährt man noch heute in Bezug auf die deutsche Wirtschaft. Auch sie müssen zusam­menbrechen, und zwar aus keinem andern Grunde als dem völliger Lügenhaftigkeit und innerer Hohlheit. Es wäre nämlich geradezu grotesk, wenn die deutsche Reichsregie­rung, die auf allen Gebieten die großartigsten organisato­rischen Vorbereitungen für einen drohenden Ernstfall ge­troffen hat, ausgerechnet auf wirtschaftlichem Gebiet die Hände in den Schoß gelegt hätte. So töricht ist Deutschland tatsächlich nicht gewesen. Man mutz sogar sagen, daß es in wirtschaftlicher Beziehung gleichfalls meilenweit vor den Organisationsversuchen anderer Völker marschiert. Die Völker aber, die auch hier die Probe aufs Exempel machen wollen, seien gewarnt. Die Abwehrkraft, auf die sie stoßen müssen, ist besonders nach der Verständigung zwischen Deutschland und der Sowjetunion so stark, daß ihnen Hören und Sehen vergehen dürfte.

Es ist nicht ohne Interests, in diesem Zusammenhang einen Blick auf den letzten Retchsbankausweis zu werfen, der soeben veröffentlicht wurde. Der eine oder andere unter den wirtschaftlichen Alleswissern war viel­leicht erstaunt, an diesem Ausweis eine nicht unerhebliche Ausweitung des Notenumlaufs zu bemerken, die etwa zwei Milliarden Reichsmark beträgt. Wer jedoch die Entwicklung der letzten Tage mit offenen Augen und Ohren miterlebt hat. wird sich höchstens darüber wundern, daß diese Aus­weitung nicht größer ist, sondern sich in durchaus verständli­chen und logisch völlig begreifbaren Grenzen hält. Daß Vor­sichtsmaßnahmen, wie sie durch die politische Lage bedingt wurden, auch im Reichsbankausweis einen Niederschlag finden müssen, ist ganz selbstverständlich. Wenn jemand, der im wirtschaftlichen Leben steht, zum Heeresdienst einberufen

'wird, wird er nach Möglichkeit seine letzten Dispositionen als Geschäftsmann treffen und für die unmittelbaren Ve- dürfniste seiner Familie sorgen. Aehnliche Vorbereitungen mußten von allen wirtschaftlichen Kreisen im Hinblick auf die Einschränkung des Eisenbahnverkehrs getroffen werden. Und auch die Maßnahmen zur allgemeinen Sicherung der Lebensmittelversorgung des deutschen Volkes verursachten Bewegungen auf k«m Geldmarkt, die bis zum Reichsbank­kredit zurückstrahlten. Viel wichtiger als diese finanziellen Vorgänge, ist jedoch zur Beurteilung der wirklichen Lage die Tatsache, daß die deutsche Reichsbank es nicht für not­wendig gefunden hat, wie es andere Länder taten, mit be­sonderen Maßnahmen das Hamstern von Zahlungsmitteln oder dem Versuch von Angstabhebungen entgegen zu treten. Dies war einfach deshalb nicht nötig, weil die wirtschaftli­che Disziplin der deutschen Bevölkerung so groß war, daß es derartige Ersi^inungen in Deutschland überhaupt nicht gab. Der deutsche Kapitalmarkt hat auch in diesen Krisen­tagen völlig reibungslos funktioniert. Auch die Börse ver­hielt sich zuversichtlich, von dem Vertrauen zur deutschen Währung ganz zu schweigen, das durch äußere Vorgänge des politischen Lebens überhaupt nicht berührt wird.

Zusammengefaßt kann also gesagt werden, daß die ru­hige Haltung der Reichsbank, wie auch aus der Begrün­dung des letzten Reichsbankausweises hervorgeht, den über­legenen Vorbereitungen Deutschlands auch auf wirtschaft­lichem Gebiet entspringt. Reich und Wirtschaft können je­derzeit über die deutschen Banken und die Reichsbank die­jenigen Mittel erhalten, die sie benötigen. Man kann des­halb mit gutem Recht behaupten, daß die Stellung der deutschen Reichsbank viel stärker ist, als man gemeinhin annimmt. Sie ist für jede Möglichkeit der Zukunft gerüstet, genau so wie die deutsche Wirtschaft, die unter der Leitung des Generalbevollmächtigten für die Wirtschaft. Reichs­wirtschaftsministers Dr. Funk, in Fortführung der Ziel­setzungen des Vierjahresplanes eine geschloffene und ein­heitliche Einfatzkraft von unerhörten Höchstleistungen ver­bürgt.

Heimat im Kamps

Der Sinn der ersten Kriegswirtschaftsverordnung

In einem Augenblick, wo ganz Deutschland zu einem Ver­teidigungskampf auf Tod und Leben herausgefordert wor­den ist, mutzte die Reichsregierung auch auf wirtschaftlichem Gebiet zu Abwehrmaßnahmen ansetzen, die ihre unbeirr­bare Entschlossenheit zum Kampf bis zum Letzten wider- spiegeln. Die soeben erlassene Kriegswirtschaftsverordnung greift auf das Tiefste in das Leben jedes einzelnen Deut­schen ein, der nicht mit an der Front steht, sondern in der Heimat an seinem Ort für die Fortführung des deutschen Wirtschaftslebens tätig ist. Sie appelliert an die Opser- gefinnung der Heimat und sie verwirklicht dabei Gedanken, die zu dem ehernen Rüstzeug der nationalsozialistischen Weltanschauung gehören.

Daß im ersten Abschnitt der Verordnung unter dem Titel Kriegsschädliches Verhalten" den Hamsterern jeder Art Gefängnis- oder Zuchthausstrafe, ja in besonders schweren Fällen sogar der Tod angedroht wird, ist nur selbstverständ­lich. Diese Bestimmungen treffen nur die asozialen Ele­mente. In seiner Breite ist das deutsche Volk in den letzten Woch-n von einer so großen Disziplin gewesen, daß die Schwere der festgesetzten Strafen nur seinem eigenen natür­lichen Rechtsempfinden entspricht.

Besonders eindrucksvoll wirkt der zweite Abschnitt der Verordnung, durch den die neuenK r i e g s st e u e r n" festgelegt werden. Der Kriegszuschlag zur Einkommensteuer tu Höhe von 50 Prozent verändert den bisherigen Lebens- stand auf das entscheidendste. Die Summen, die dadurch aufgebracht werden und die für die Kriegführung und für die Umstellung der deutschen Wirtschaft auf Kriegswirt­schaft schlechterdings notwendig sind, gehen hoch in die Mil­liarden. Ihre Aufbringung ist nur möglich, wenn jeder sich zu einem unbedingten Verzicht auf alle Ansprüche ent­schließt, die nicht lebensnotwendig sind, das heißt, wenn auch der Daheimgebliebene die Selbsterkenntnis aufbringt, daß in so welthistorisch entscheidenden Stunden wie denr,

eines Krieges gegen England und Frankreich niemand in der Heimat mehr so weiterleben darf, wie er bisher im Frieden gelebt hat. Durch die neue Verordnung werden die Einkommenverhältnisse grundlegend geändert. Zu der bis­her schon bestehenden Mehreinkommensteuer tritt ein sehr spürbarer neuer Zuschlag zur Einkommensteuer, der radikale Abstriche für jeden Einkommensteuerpflichtigen mit sich bringt. Zugleich werden Vier und Tabakwaren, Brannt­weinerzeugnisse und Schaumwein einer Kriegssteuer unter­worfen, die ihren Verbrauch zweifellos stark herabsetzen wird. Zu der unmittelbaren Besteuerung kommt also noch ein indirektes Opfer himu. Es besteht mit einem Wort darin, daß die Heimat nicht praßt, wenn an der Front deutsche Männer ihr Blut und Leben einsetzen.

Von nicht weniger großer Bedeutung ist die Verordnung, welche eine Neuregelung der Betriebslöhne oor- nimmt. Auch sie greift ins persönliche Leben hinein, da z. B. die Urlaubsvorschriften außer Kraft treten und eine Festsetzung der Löhne, Gehälter und sonstigen Arbeits­bedingungen durch Tarifordnung mit bindender Wirkung nach oben erfolgt. Diese verhältnismäßig knappen Para­graphen erhalten ihre ganze Bedeutung erst durch den Blick auf die gewaltigen wirtschaftlichen Umstellungen, auf die sie zugeschnitten sind. Es wird in Zukunft unmöglich sein, daß, wie es im Weltkriege war, die Heimat durch ständige Veränderungen im Lohngefüge durcheinander­gerät. Es wird auch nicht mehr möglich sein, daß wie bisher aus keineswegs immer wirtschaftlichen Gesichtspunkten An­gehörige von Betrieben durch höhere Löhne in andere Be­triebe herübergeholt werden. Ein solcher privater Wett­bewerb um Arbeitskraft widerspricht den großen kriegs­wirtschaftlichen Zusammenfassungen, die in naher Zukunft erforderlich werden dürften.

Der vierte Abschnitt der Verordnung der die K ri e g s - preise behandelt, steht gleichfalls im Lichte jenes Wor­tes Adolf Hitlers:Wenn der Soldat an der Front kämpft, soll niemand am Kriege verdienen!" Durch ihn dürfte zweifellos auch Preisverbilligungen herbeigeführt werden, die jeden Versuch des Hamsterns aussichtslos erscheinen lassen.

Mit diesen Verordnungen sind die ersten Schritte zur Umstellung der deutsche« Wirtschaft auf einen schweren Ab­wehrkrieg vorgenomme» worden. Weitere Maßnahmen werden voraussichtlich schon in Kürze folgen. Auch ihr Ziel wird das gleiche sein: Die Gleichschaltung der Front und der Heimat und die Herstellung einer Schicksals- und Opfer­gemeinschaft unseres Volkes, die der großen Stunde und ihrer gewaltigen Aufgaben würdig ist.