Seite K — Nr. 138
Nagolder r«gbl«tt »Der »eselschafter-
Freitag, den 17. Juni 1838
es nic/r^ a//es
Der „Bananenkönig- Signor Corvado
macht nicht mehr mit! Boccato di Angela
aus Ardricr betrieb in Turin einen schwunghaften Bananen- handel. Er beherrschte sein Geschäft so voll» kommen, daß ihm seine Kundschaft den Namen „Bananenkönig" verliehen hatte. Dies nimmt eigentlich wunder, denn Signor Cvrrado Boccato di Angela hielt sich nicht an den vorgeschriebenen Kilopreis, sondern verlangte mehr Geld, und außerdem verkaufte er seine Bananen viel lieber stückweise, obwohl dies durch polizeiliche Verordnung verboten war, denn auch hier konnte der Händler seine Kunden betrügen, indem er große und kleine Bananen zum gleichen Preise verkaufte. Wie gesagt, die Kundschaft ließ sich dennoch von dem charmanten „Bananenkönig" nach Strich und Faden betrügen und niemand zeigte ihn an. Nun untersuchte aber in diesen Tagen die Polizei in ganz Italien die Geschäftsmann- ren hauptsächlich der fliegenden Obsthändler und so kam sie auch an den Wagen des „Bananenkönigs". Dieser selbst war zwar im Augenblick abwesend und hatte eine hübsche Nachbarin mit seiner Vertretung beauftragt. Das Mädchen Vittoria war genau orientiert über das Geschäftsgebahren des Signor Corrado und wußte, wie man seine Kunden behandeln mußte. Vittoria aber wurde nun dabei erwischt, wie sie die Käufer betrog, und so mußte sie mitsamt dem „Bananenkönig" vor ^Gericht erscheinen. Der verwöhnte junffe Mann war höchlichst indigniert über diese Zumutung, erklärte auch frech, seine Kundschaft sei durchaus mit ihm einverstanden. Umsonst trage er schließlich nicht seinen hochklingenden Titel. Er wurde aber doch zu einer empfindlichen Geldstrafe verdonnert. Darauf verzichtete er mit einer großartigen Geste auf seinen Königstitel, dankte offiziell ab und wandte sich einem anderen Beruf zu. Und alles aus gekränktem Stolz!
Der ominöse Als vor fünf Jahren auf einer Grabstein Jagdpartie in der Nähe von Albrechtsville im Staai Pennsylvanien ein gewisser Aquila A. Henning getötet wurde, war der Verdacht auf den ehemaligen Schullehrer Harry Wilkinson gefallen, der sich als Jäger beteiligt hatte. Vor Antritt der Partie hatte dieser mit Henning einen Streit gehabt. Doch konnte er sich vor Gericht gut verteidigen und wurde nach einem längeren Prozeß schließlich mangels ausreichender Beweise freigesprochen. Nur die Witwe des Getöteten behauptete nach wie vor, daß Wilkinson der Täter sein müsse, und war über den Freispruch des Gerichtes empört. Sie wollte dem vermeintlichen Mörder dennoch einen empfindlichen Denkzettel versetzen und beauftragte einen Bildhauer, einen höchst merkwürdigen Grabstein für die letzte Ruhestätte ihres toten Mannes zu meißeln. Dieser Stein zeigt im Bist« die Vorgänge auf der Jagd während des Mordes, so, wie sich die Witwe sie vorstellt. Der Mörder lauert hinter einem Busch auf die günstige Gelegenheit, auf sein Opfer zu schießen, das deutlich als Aquila Henning gekennzeichnet ist. Der Mörder aber trägt unverkennbar die Züge Wilkinsons. Die furchtbare Tat wird noch durch die Unterschrift des Bildes unterstrichen, die besagt, daß hier eine unschuldige Seele in die Ewigkeit geschickt wurde. Nebenbei sei noch bemerkt, daß die Firma, die den Garbstein her- gestellt hatte, eine Reklametafel cm dem Stein angebracht hat mit dem Hinweis auf ihr künstlerisches Darstellungsvermögen. Lange blieb ' dieser Grabstein nur eine Sehenswürdigkeit für oen Ort. Zum Stein des Anstoßes wurde er erst, als kürzlich Wilkinson, der damals Pennsylvania verlassen hatte, zurückkehrte und die schändliche Verleumdung entdeckte. Sofort
strengte er, außer sich vor Entrüstung, gegen die Witwe eine Schadensersatzklage auf 50 000 Dollar an. Außerdem hat er auch die Firma verklagt, weil sie die Beleidigung ans dem Grabstein auch noch zu Reklamezwecken miß- brauchte. In dem mit Spannung erwarteten Prozeß wird nun Wohl auch die verhängnist volle Jagdpartie aufs neue behandelt werden müssen, und die Bewohner von Albrechtsville kennen jetzt natürlich nur einen Gesprächsstoff.
Ein „fesselndes" Eine junge Kanadierin Testament steht augenblicklich vor
einer schweren Gewissensfrage. Soll fie das Testament ihres Vaters annehmen? Dann würde fie zwar Herrin über eine Million Pfund Sterling sein. Das wären zwölf Millionen deutsche Reichsmark, also ein traumhaftes Vermögen. Aber an die Besitznahme dieses Geldes ist eine Bedingung geknüpft, die, wird fie wörtlich genommen, sehr hart erscheinen muß. Der verstorbene Later hat der Tochter nämlich die Pflicht auferlegt, niemals in ihrem Leben Kanada zu verlassen. Wenn man aber schon einmal sehr reich ist, dann will nran doch gewöhnlich nicht nur ein gutes Leben führen, sondern sich auch die Welt ansehen. Ja, der Freiheitsdrang wird in solchem Fall häufig unbezwingbar, und das ganze schöne Geld erscheint einem unnütz, wenn man sich solche Fesseln auferlegen muß. Die junge Erbin also protestiert heftig gegen die wörtliche Auslegung des Testaments. Sie meint, ihr Vater wollte fie nur zu einer guten, Vater- landstreuen Kanadierin machen. Sie will ja ihren dauernden Wohnsitz auch in Kanada behalten, aber der Zwang, die Grenzen niemals überschreiten zu dürfen, sei doch etwas zu grausam. Nun steht der Prozeß vor der zweiten Instanz, und die jungen Kanadier hoffen mit der Millionenerbin, daß die Richter jetzt mehr Menschlichkeit zeigen werden. Unlauterer In Portland, im Staate Wettbewerb Oregon, war der Bürgermeister gestorben. Nach den Trauer» seierlichkeiten ging man daran, zur Wahl eines neuen Stadtoberhauptes zu schreiten, und da hier wahrhaft demokratische Regeln das öffentliche Leben beherrschen, hat jeder, der sich irgendwie für die Stelle des Bürgermeisters geeignet glaubt, das Recht, sich als Kandidat aufstellen zu lassen. Unter den § zahlreichen Bewerbern — ein Bürgermeister- ' Posten ist natürlich immer begehrt! — befand fich auch eine Frau. Oder ein Fräulein vielmehr, denn eine Frau dürfte sich die Bestechungsmethode nicht erlauben, mit deren Hilfe Miß Dinah Wick möglichst viele Stim- l men auf ihre reizende Person sammelt. Die junge unternehmungslustige Dame hat nämlich ein Schild in der Stadt anbringen lassen, auf dem sie verspricht, daß jeder Mann, der sie wählt, einen langen zärtlichen Kuß von ihr bekommt. Wenn das nicht zieht! Ein ebenfalls ausgestelltes recht verlockendes Porträt der Kandidatin ist täglich umlagert von dem männlichen Teil der Bevölkerung, "nd nur die Gegenkandidaten sind empört über dieses Angebot der Konkurrenz, das sie mit Recht als unlauteren Wettbewerb bezeichnen dürfen.
Angst vor dem Eine merkwürdige Festeigenen Filmbild stellung machte eine eng- fische Studienkommission im Innern G u a y a n a s, wo sie einen bisher unbekannten Jndianerstamm aufgestöbert hatten. Schon alle anderen Lebensäußerungen dieser Urwaldbewohner hatten die Forscher in höchstes Erstaunen versetzt, denn diese Indianer standen in ihrer Kultur noch hinter der Steinzeit zurück. Immerhin ließen sie es zu, daß die Wissenschaftler sie bei ihrer Arbeit und ihren bescheidenen Vergnügungen filmten, hatten sie doch gar keine Ahnung, welche Bedeutung dieser schnurrende Apparat haben könnte. Danach.zeigte man den In
dianern ihren Film. Me Angehörigen des Stammes waren über diese neue Erscheinung sehr verdutzt und wußten gar nichts mit ihr anzufangen. Ja, sie vermochten nicht einmal sich selbst darauf wiederzuerkennen. Sie fragten nur, wer denn eigentlich diese fremden Menschen seien und was sie taten, denn auch die photographierten Hantierungen, die ihnen doch eigentlich vertraut sein müßten, wußten sie nicht zu deuten. Aehnlich ist es übrigens auch anderen Forschern gegangen, die sich mit Naturvölkern auf niedrigster Kulturstufe befaßten. Das Ehepaar Martin und Osa Johnson stellte bei sonst durchaus intelligenten Negern fest, daß sie sich auf der Leinwand nicht wiedererkennen konnten. An- scheinend vermögen sie sich keine bestimmte Vorstellung von ihrer Persönlichkeit zu machen, obwohl ihnen zum Beispiel ihr Spie- gelbild im Wasser nicht frernd ist.
Unsere Kurrgesediekte:
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Von 8er ii 6t Krsuttiokk
Am 16. September, nachmittags gegen 4 Uhr, betrat ein unauffällig gekleideter Herr die vornehin ausgestatteten Verkaufsräume des bekannten Neuyvrker Juwelier, geschäftes Black and Morris. Der Juniorchef der Firma, Mr. Morris, der es sich, wenn er im Laden anwesend war, nie nehmen ließ, seine Kunden selbst zu bedienen, fragte den Herrn nach seinem Begehr. Der Fremde hatte die Absicht, einen hübschen Brillantring zu kaufen und bat, ihm einige besonders schöne Stücke vorzulegen. Der Preis spiele keine Rolle.
Mr. Morris war ein wachsamer und mißtrauischer Mensch, und so entging ihm das eigentümliche Verhalten des Mannes nicht. Trotzdem legte er ihm eine ganze Anzahl Ringe vor. Der Fremde erkundigte sich nach den Preisen und schien sich endlich für einen der Ringe entscheiden zu wollen.
Da, in dem gleichen Moment, in dem sich Mr. Morris leichtfinnigerweise nach einer der Vitrinen umgedreht hatte, um noch einen Ring zu zeigen, in derselben Sekunde wandte fich der Fremde blitzschnell um und lief mit großen Schritten zur Tür.
Nun, Mr. Morris war nicht sonderlich überrascht. Kaum sah er seine dunkle Ahnung bestätigt, als er auch schon mit dem Fuß die unter dem Berkaufstisch angebrachte Alarm- Vorrichtung in Tätigkeit setzte und dem Flüchtigen geistesgegenwärtig nachsprang. Es gelang ihm auch wirklich, den Mann auf der Straße einzuholen. Mit einem wohlgezielten Boxhieb streckte er den Menschen zu Boden, hielt den sich heftig Wehrenden mit Hilfe schnell herbeigeeilter Paffanten fest, und veranlaßte, als der nächste Polizist erschien, die Festnahme des Mannes wegen Diebstahls.
Der Unbekannte beteuerte zwar einmal über das andere feine Unschuld, doch alles Sträuben half chm nichts. Er wurde mit zur Wache genommen urfl> in Gegenwart des Juweliers einer peinlichen Untersuchung unterzogen. Aber wie sehr man sich auch bemühte — nichts war zu finden.
Der Verhaftete erklärte fein schnelles Fortlaufen damit, daß er Plötzlich von heftigen Magenkrämpfen befallen wurde und unbedingt an die frische Luft gemußt hätte. Der vernehmende Polizist, selbst ein wenig stutzig geworden, fragte Mr. Morris, was ihm denn eigentlich gestohlen sei. Darauf mußte dieser allerdings die Antwort schuldig bleiben, doch liehe sich das im Geschäft selber natürlich fchnell aufklären.
So begleiteten zwei Polizisten, den vermeint.
Achen Died tn der Mitte, ven Juwelier zu seinem Laden, wo dieser dann ziemlich beschämt feststellte, daß nicht ein einziges Schmuckstück fehlte, daß er den Fremden also zu Unrecht des frechen Diebstahls bezichtigt hatte. Ja, es kostete Mr. Morris nicht geringe Mühe, den Unbekannten durch sofortige Auszahlung von 1000 Dollars davon abzuhalten, ihn wegen öffentlicher Beleidigung, Freiheitsberaubung und Körperverletzung anzuzeigen und damit einen recht üblen Skandal zu veranlassen.
Man steht, ein keineswegs angenehmer Zwischenfall.
Etwa drei Wochen später, es war Anfang Oktober, betrat derselbe Mann wieder die Verkaufsräume der Firma Black und Morris, und zufällig fügte es sich, daß auch heute der Juniorchef, Mr. Morris, im Geschäft anwesend war. Der seltsame Kunde äußerte diesmal den Wunsch, eine Perlenkette für seine Braut zu erstehen, und so blieb Mr. Morris nichts übrig, als gute Mrene zum bösen Spiel zu machen und dem Fremden einige Ketten vorzulegen. Der besah sich mit Interesse die wertvollen Stücke, bat den Ladenbesitzer aber schließlich doch, ihm noch andere Ketten zu zeigen. Mr. Morris wandte sich zur Vitrine und — wahrhaftig! Der Fremde war geistlos genug, seinen Trick vom vorigen Male zu wiederholen: In einem unbeobachteten Moment drehte er sich blitzschnell um und rannte zur Tür. Aber heute setzte der Juwelier die Alarmglocke nicht in Bewegung. Verächtlich rief er dem Fliehenden nach:
„Halten Sie mich etwa für dumm genug, daß ich zum zweitenmal auf Ihre plumpen Metho- den hereinfalle? Laufen Sie nur, was Sie können! Heute werde ich Ihnen keine Gelegenheit geben, 1000 Dollars Schweigegeld von mir zu erpressen."
Mr. Morris erzählte noch einem anderen Kunden in allen Einzelheiten, was er vor drei Wochen erlebt hatte, wie jämmerlich er sich hatte hineinlegen lassen und daß der Gauner heute scheinbar seinen Trick hätte wiederholen wollen. Darüber vergingen mehr als zehn Minuten. Dann machte sich Mr. Morris daran, die noch immer auf dem Tisch liegenden Perlenketten wieder an ihre Platze zu legen. Wer aber beschreibt sein Entsetzen, als er plötzlich mit kaum unterdrücktem Aufschrei feststellte, daß nicht weniger als drei der außerordentlich wertvollen Ketten fehlten und trotz allem Suchen nicht zu finden waren. Und so mußte Mr. Morris feststellen, daß er auch diesesmal wieder der Dumme war.
Wimmers müssen ein Weihnachtsgeschenk machen.
Nicht aus dem Herzen. Mehr aus Verpflichtung.
Es gibt solche Geschenke.
„Hast du den Preis wegradiert, Otto?"
„Nein".
„Dann sehen Fummels doch, daß es nur süns Mark kostet!"
„Das sehen sie eben nicht."
„Warum nicht.?"
Otto strahlte: „Ich habe noch eine Eins davorgemacht!"
In einem Lokal hat ein East den Wirt um die Zeche geprellt, wofür dieser dem Zechpreller eine Tracht Prügel verabfolgt.
Der Gast setzt sich nicht allzu stark zur Wehr, als aber der Kellner ihm auch noch einige Püsfe gibt, da ruft er ärgerlich:
„Ober, was erlauben Sie sich? Was geht Sie denn das an?"
„Was mich das angeht? Und mein Trinkgeld, ha?"
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„Lehmann sagt, er nimmt Sommer und Winter Luftbäder. Das wäre gut für die Eicht".
„Da hat er ganz recht, ich Hab' meine auch daher."
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Jetzt sind wir dem Mörder Gregors auf der Spur... jetzt werden wir einen der schlimmsten Verbrecher fassen!"
„Was ist denn geschehen?"
„Sie entsinnen sich des Giftes im Glase Gregors? Sie wissen, daß Greaor... drisch Gfit umaekommen ist?"
»Ja!"
„Durch dasselbe Gist, das dieser Frank, dieser Teufelschemiker, zufammcn.braut. Dieses heimtückische Gist, das erst nach, ich weiß nicht, wieviel Stunden sei»« Wirkung tut."
„Sie wollen doch nicht sagen, daß Frank... ?"
„Ein ganz gemeiner Mörder ist! Ja, das will ich sagen! Daß er Gregor beseitigte, vielleicht um des Erbes wegen, oder... um Jorindes willen. Ich weiß es noch nicht! Er hat auch mir den Tod ins Haus
Stiller starrte den Kollegen fassungslos an. geschickt!"
„Hier", fuhr Feldhammer fiebernd vor Aufvegumg fort, „schauen Sie sich diese Pastillen an! Ein neues Präparat! Soll besser sein wie Kola. Von den Leva- Werken in Magdeburg! Es gibt dort aber keine Levawerke, es kennt keiner das Mittel. Ich habe dem Hund gestern ahnungslos eine Pastille gegeben. Die schmeckt außen nach Schokolade. Und der Hund ist tot! In den Pastillen ist dasselbe heimtückische Gift, das Gregor umbrachte!"
„Ja..„ das ist ja entsetzlich!" Stillers Hände zitterten, als er die giftigen Pastillen betrachtete. „Aber wer verfolgt Sie denn?"
„Niemand anders als dieser Frank! Nur er! Denn ich vertrete die Sache der vier Kinder, die ich ausgenommen habe."
„Ich verstehe nicht!"
„Die Kinder sind Gregors leibliche Kinder?"
„Ist denn das möglich?" Stiller schlug mit der Faust auf den Tisch. „Gregor war verheiratet?"
»Iw! Ich erzähle Ihnen das nähere später einmal! Jetzt haben wir wichtigeres zu tun! Dostor Miller, ich fürchte, daß dieser Frank reinen Tisch machen wird. Der beseitigt kailt diejenigen, die ihm im Wege stehen. Ein Verbrechen löst das andere aus. Um ganz offen zu sein: ich fürchte um das Leben der Tochter Prinx- cheims!"
„Unmöglich!"' wehrte Stiller ab. „Er ist doch mit ihr werlobt, wird -«sie auf den Wunsch des alten Herrn heiraten."
„Um str eher "wird er sich von ihr freimachen. Verlassen Sie sich draus, er setzt sein teuflisches Gist ei«. Ossi Prinxheim ist «in einfaches, hübsches Mädchen, Frank aber ist in Jorinde van Meuenhuis vernarrt! Doktor Stiller, Sie müssen zu Fräulein Prinxheim gehen, müssen sie warnen! Alles, was ihr Frank schenkt, Pralinen und andere Leckerbissen, nichts davon essen, alles zu mir bringen!"
„Ja!" stimmte Stiller mit tonloser Stimme zu. Er war totenbleich geworden.
„Das ist das Allernächste, Kollege! Dann sprechen wir über unsere weiteren Maßnahmen! Wissen Sie, ob das Geld deponiert ist?"
„Ja! Das ist geschehen!"
„Der alte Herr hat Angst vor einem Skandal! Gott- feidcmk! Alter jetzt gehen Sie, Doktor!"
Als Stiller das Haus verlassen hatte, da rief Feldhammer den Gerichtsarzt der Kreisstadt an, unterrichtete ihn, daß er den toten Hund per Expreßgut absende und bat, ihn sofort zu sezieren.
Der Gerichtsarzt sagte es zu, man merkte seinen Worten deutlich die Spannung an.
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Dr. Stiller hatte Glück, er traf Ossi allein an und er hatte keine Ahnung, wie schnell das Herz des liebenden und geliebten Mädchens schlug, als er ihr gemeldet wurde.
In dieser Stunde dachte er auch nicht an das Gestern, das so unsagbar schön gewesen war, nein, er war nur besessen von der Angst um das geliebte Wesen.
Mit einem frohen Lachen um den Mund und leuchtenden Augen trat Ossi in den Salon. Sie erschrak aber, als sie Dr. Stiller erblickte.
Was war geschehen? Das Gesicht des Arztes war bleich, fahl und in den Augen lag eine große Unruhe.
„Fräulein Ossi!" sagte der Arzt und kam ihr entgegen. »Ich muß um Verzeihung bitten, aber... eine ganz dringende Sache. Sind Sie allein?"
„Ja! Was ist geschehen?"
„Viel und nichts, wie man es nimmt! Wer... ich fürchte, daß dem Hause Prinxheim noch bittere Stunden beschieden sind. Und ich bin gekommen, damit sie abgewendet werden."
Betroffen sah ihn das Mädchen an.
„Um was handelt es sich, Herr Doktor?"
„Ich... ich komme von Doktor Feldhammer! Und ich habe ein« Botschaft, eine Aufforderung an Sie! Doktor Feldhammer läßt Sie bitten, dieser Aufforderung unter allen Umständen zu entsprechen, weil er fürchtet, daß... daß Ihr Leben unter Umständen gefährdet sein könnte!"
Ossi wurde bleich bei seinen Worten.
lFvrtsetzunp folgt.)