Leite 2 Nr. 131
Ragolder TagLlatt »Der vrsrllschafter
Montag, den 13. Juni 1338
auf seiner Seite zu haben. Es weiß zugleich, daß in dieser Welt Recht nur Geltung hat. wenn es geschützt wird durch die Macht.
Wir warnen auch die übrige Welt davor, Deutschlands Friedensliebe für Schwäche zu halten. Wer glaubt, auf diese Friedensliebe hin auf die Dauer sündigen zu können, der kennt das deutsche Volk nicht. Er würde eines Tages ein furchtbares Erwachen erleben, wenn seine Provokation zum Erfolg geführt hätte."
Der Stellvertreter des Führers schloß seine Immer und immer wieder von Beifallskundgebungen unterbrochene Rede mit der Betonung, Deutschland stehe heute als ruhiger Pol inmitten so vieler nervöser Erscheinungen. Das Deutschland Adolf Hitlers stehe fest und werbe stehen, getragen von nationalem Stolz und von der sozialistischen Gemeinschaft. „Für dieses Deutschland dienen wir dem Führer und gehorchen ihm blind, weil wir wissen, daß er die Verkörperung dieses Deutschlands ist." Rudolf Heß grüßte mit den Zehntausenden aufmarschierten pommerschen Parteigenossen und Volksgenossen den Führer als den Mann, der unser Volk würdig gemacht habe eines großen Schicksals, einer großen Zukunft.
Vorbeimarsch der 60 000 vor dem Führer
Um 13.30 Uhr traf der Führer im Sonderzug auf dem Hauptbahnhof ein. wo er vom Stellvertreter des Führers. Rudolf Heß und Gauleiter Schwede - Koburg empfangen wurde. Nach dem Abschreiten der
Front der Ehrenformationen fuhr der Führer unter dem Jubel seiner Pommern zum Landeshaus, wo nach einem umfassenden Rechenschaftsbericht des Gauleiters über den wirtschaftlichen, kulturellen und sozialen Aufstieg Pommerns Oberbürgermeister Fader dem Führer den Willkommensgruß seiner Stadt entbot. Aus dem sterbenden Stettin sei heute wieder ein ausblühendes Gemeinwesen geworden. Dann wurde dem Führer vom Oberbürgermeister der künstlerisch ausgestaltete Ehrenbürgerbrief der Stadt Stettin überreicht.
Der Führer antwortete mit einer kurzen Ansprache, in der er feiner Freude über die im Gau Pommern während der letzten Jahren geleistete Aufbauarbeit Ausdruck gab. Er gab in eindrucksvollen Worten seiner Ueberzeugung Ausdruck, daß wir auch alle die Arbeiten, die wir heute im großen im Reich und im einzelnen in den Gauen erst in Umrissen vor uns sehen, in der Zukunft lösen würden: Wir werden in derselben Richtung weiterfortfahren wie bisher: in der Stärkung des Bauernstandes, in der Festigung unserer nationalen Wirtschaft und vor allem im Ausbau unserer sozialen Gemeinschaft! Denn alle unsere großen Leistungen sind nur denkbar gewesen durch das Vertrauen der breiten Massen unseres Volkes, i n erster Linie des deutschen Arbeiters. Für ihn zu sorge», ihn vollkommen herauszulösen aus der verderblichen Ideologie, die ihn zum Teil nocü vor weniaen Jahren beherrschte, darin sehen
wir unsere schönste Aufgabe! So werden wir immer mehr dem sozialen Deutschland nachstrcben und es zu verwirklichen suchen.
„Ich gehe heute mit einem Gefühl vollster Befriedigung in die einzelnen deutschen Gaue. Es ist überall dasselbe Bild eines großen, gewaltigen Emporstrebens. Immer mehr bin ich dabei von der Erkenntnis durchdrungen, wie notwendig es ist. zwei Säulen im Staat unerschütterlich fesizu- machen: auf der einen Seite die ewige, politisch tragende Nationalsozialistische Partei und aus der anderen Seite die deutsche Wehrmacht. In eben dem Matze, in dem diese beiden Säulen sich vereinen und die Träger des ganzen deutschen Schicksals werden, wird die deutsche Ration beruhigt in die Zukunft blicken können."
Nach einer erneuten beispiellosen Triuinph- fahrt durch die Stadt nahm dann der Führer am Freihafen den Vorbeimarsch der 60 000 Politischen Soldaten des Gaues Pommern ab, der fast eine Stunde dauerte u.nd als festlicher Nusklang dieses Gautags sich für alle Teilnehmer zu einem mitreißenden Erlebnis gestaltete.
Nach dem Vorbeimarsch trat der Führer auf einem Motorschiff eine Hafenrun d- fahrt an. Nachdem er noch kurze Zeit im engen Kreis mit den führenden Männern i verweilte, verließ er gegen 18 Uhr die Gau- I Hauptstadt mit seinem Stellvertreter im Sonderzug wieder.
lano, uno zwar wayrichemtich nach Italien, zu begeben.
Aenderung des polnischen Wahlgesetzes
Der Polnische Sejm ist zu einer etwa sechs- wöchigen anßerordenllichen Tagung zusammen- getreten, bei der n. a. die Neuordnung des Ge- meindewahlrechls beraten werden toll, und zwar beabsichtigt die Regierung, dieie Wahlordnung dahin zu ändern, daß sie der an! Beseitigung des autoritären Regimes drängenden Lvpositivn einen Wog zur Meinungsäußerung öünet.
Zusammenarbeit
der ägyptischen und indischen Rationalisten
Der indische Nationalistenführer Gawahar lal Nahrn kam bei einer Zusammenkunft mit dem Wasdführer Nahas Pascha mit diesem überein, eine engere Zusammenarbeit zwischen den ägvptischen und indischen nationalen Bewegungen herbPzusühren.
Frauenpolizei in Indien
In Lawnpore (Indiens sind zum erstenmal weibliche Polizisten im Kampf gegen die Streikhetzerinnen eingesetzt worden, die sich in Gruppen vor den Fabriktoren niederwerfen, um die Arbeiter am Betreten der Arbeitsstätte zu hindern.
Bundesgerichtshof gegen Oelgesellschasten
Ter mexikanische Bundesgerichtshof hat in dem Prozeß der ausländischen Oelgesellschasten gegen die mexikanische Regierung entschieden, daß die Enteignung der Oelgesellschasten zu Recht erfolgt sei.
Erneutes Treuebekenntnis zu Konrad Henlein
Ueberwiegende Mehrheit in weiteren 2000 sudetendeutschen Gemeinden
Prag, 13. Juni. Tie gestrige dritte und letzte Etappe der Gcmeindewahleti in der Tschechoslowakei hat eine überaus starke Beteiligung der Wahlberechtigten gebracht. Der Wahlterror führte in mehreren Orten dazu, daß von Marxisten und Kommunisten Fensterscheiben deutscher Häuser eingeworfen wurden. Die bisherigen Wahlergebnisse beweisen erneut, daß sich das Sudetendeutschtum zu einer machtvollen Einheit durchgerungen hat.
Nach der Aufstellung des Presseamtes der Sudetendeutschen Partei waren am Sonntag in insgesamt 1948 sudetendeutschen Gemeinden Wahlen ausgeschrieben worden. Vis Samstag abend gingen aus 904 Gemeinden Meldungen über die Aufstellung einer E i n- heits liste der Sudetendeutschen Partei ein. Daher wurde am Sonntag nur noch in 1044 sudetendeutschen Gemeinden gewählt. Wie aus den bisher vorliegenden Meldungen hervorgeht., vereinigte die Sudentendeutschs Partei überall die Mehrzahl auf sich, zumeist die weitaus überwiegende Mehrheit aller abgegebenen Stimmen. Bon allen deutschen Stimmen erhielt sie in fast allen diesen Gemeinden weit über 90 v. H. aller Stimmen, in 13 Gemeinden der Bezirke Reichenberg und Kretzan 96.6 v. H., in ebenfalls 13 Orten des Bezirks Gablonz sogar 97,9 v. H. und in der Stadt Reichenau, dem früheren Wohnsitz und Heimatort Konrad Henleins, 100 v. H. aller deutschen -stimmen!
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tschechischer Wahlterror unter Polizeischutz
Neue unerhörte Ausschreitungen der Prager Soldateska gegen Sudetendeutsche
Prag. 12. Juni. Nach einer Mitteilung der Bezirksstelle der Sudetendeutschen Partei in Warnsdorf kam es dort in der Nacht zum Samstag zu neuen schweren Ausschreitungen der tschechischen Soldateska gegen die deutsche Bevölkerung. Offenbar von den Marxisten gerufen, drangen gegen 1 Uhr nachts mit Gewehren bewaffnete Staatspolizisten von allen Seiten aus den Platz ein. auf dem Männer der SDP. Wache vor einem Wahltransparent hielten, das die Marxisten zerstören wollten. Die Polizei trieb' mit dem Gummiknüppel und Gewehrkolben die Sudetendeutschen zusammen und sperrte die völlig durchnäßten Leute die ganze Nacht in einen Raum im Postamt ein. Die empörte Bevölkerung zog in den frühen Morgenstunden — es waren etwa 10 000 Personen — vor das Bezirksgericht, um die Freilassung der SDP.-Mänuer zu fordern. Nach dem ersten Verhör mußten 25 Festgenommene auf freien Fuß gesetzt werden. Abgeordneter Dr. Neuwirth hat in Prag bei maßgebenden Stellen Schritte eingeleitet. Abgeordneter May setzte es durch, daß die immer wieder gegen die Menge vor dem Be- zirksgericht aufgetretene Polizei aus den Straßen zurückgezogen wurde. Als dann sudetendeutsche Ordner den Ordnungsdienst übernahmen, trat vollkommene Ruhe ein. Einer der verhafteten SDP.- Männer erlitt in der Haft einen Bruch des Oberschenkels, ein anderer einen komplizierten Schienbeinbruch und ein dritter wies eine fünf Zentimeter lange Wunde am Kopf auf. Es ist bezeichnend, daß in der Nacht die Mar» xisten unbehelligt von der Polizei durch die Stadt ziehen und Wahlplakate der SDP. herunterrei- ßen konnten.
Wüste Ausschreitung in Reichenberg
In den späten Nachtstunden des Samstag kam es in Reichenberg zu schweren Ausschreitungen gegen Sndetendeutsche. Tscheche« undKommuniften hatten sich zusammengerottet und warfen mit Steinen die an
läßlich der Wahl geschmückten F e n st e r der deutschen H ä u serei n, rissen Zäune um und s ch l n g e n m i r L a t t e n a u f d i e S u- d e r e i! d e n * s ch e n ein, die aus ihren Häusern geeilt waren. Trotz wiederholter dringender Vorstellungen der Vertreter der Sudeten- dentschen Partei bei der Staatspolizei verweigerte diese ein Einschreiten mit der Begründung, „überall herrsche Ruhe und Ordnung" (!). Erst nachdem sich die Tschechen und Kommunisten im Dunkel der Nacht ans dem Staube gemacht hatten, erschien die Polizei. Ins Krankenhaus wurden f ü n s S u d e t e n d e n t s ch e eingeliefert, bei denen folgende Verletzungen festgestcllt wurden: einen Armbruch, Hiebund Rißwunden am Hinterkopf und am ganzen Körper. Einer der Verletzten har eine schwere Gehirnerschütterung durch einen Schlag auf den Kops erlitten. In anderen Stadtteilen wurden uon Tschechen mit Steinschleudern die Fenster der deutschen Häuser zertrümmert. Wenn es zu keinen weiteren ernsten Zwischenfällen kam, so ist dies nur auf die B e s o n n e n h e i t u n d D i s z i p l i n der sudetendeutschen Bevölkerung und ihrer politischen Leitung zurückznführen.
Auch in Bodenbaäst kam eS zu wüsten tschechischen Ueberfällen, bei denen sudetendeutsche Ordner mit Gummiknüppeln niedergeschlagen wurden und zum Teil Srheblich verletzt wurden.
Zahlreiche Ueberfälle ln Iglau
Nach einer Wahlversammlung der Sudetendeutschen Partei in Iglau am Freitag ereigneten sich schwere Zwischenfälle. Zahlreiche Deutsche wurden auf dem Heimwege von tschechischen Kommunisten aus dem Hinterhalt überfallen und zum s Teil durch Knüppel- und Stahlrutenschläge verletzt. Auf den Ortsleiter der SDP.. Tr. Hausmann, stürzte sich ein Tscheche mit einem Knüppel, wobei er rief: „Ich erschlage dich, du deutscher Hund!" Zwei Kassenwarte der SDP. wurden von über zwanzig Kommunisten bedroht; einer von ihnen mußte die Nacht auswärts verbringen, weil vier Kommunisten vor seinem Hause lauerten.
In Sandau bei Böhmisch-Leipa wurde der Amtswalter der SDP., Gustav Reichelt, beim Verteilen von Einladungen zu einer Wahlversammlung der SDP. von dem tschechischen Kommunisten Sligure ohne jeden Grund überfallen und n i e- d e r g e s ch l a g e n. Als sich Neichelt wieder erheben wollte, wurde er von dem hinzugeeilten tschechischen Kommunisten Kottc mit einer Hacke angegriffen. Reichelt erlitt schwere Verletzungen und einen Bruch des rechten Unterarms. Fußgänger brachten ihn ins Krankenhaus.
Auch die anderen Volksgruppen sind dem tschechischen Wahlterror ausgesetzt gewesen. So wurde ein slowakischer Abgeordneter in Preßburg mit Steinen beworfen. Ebenfalls in Preßburg wurden fünf ungarische Studenten, die Wahlplakate der Ungarischen Partei bewachten, vor den Augen der tschechischen Polizei von Kommunisten aus das schwerste mißhandelt. Nach Berichten der polnischen Presse wurde im polnischen Siedlungsgebiet ein ungeheuerlicher Druck aus die Bevölkerung ausgeübt, um Stimmen für die tschechischen Listen zu erpressen. Tschechische Lehrer erzählten den Kindern in den Bergdörfern der Karpa- thn, daß nur darum Not im Hause sei, weil die Eltern für die polnischen Listen stimmten (!). Ein anderer Lehrer versprach den Kindern Geschenke, wenn ihre Eltern für die tschechischen Kandidaten stimmten.
Korporal Koula Despot von Schreckenfiein
Der Kommandant der Nussiger Brückenwache, der tschechische Korporal Koula, tat sich in Schreckenstein durch brutales Auftreten gegenüber sudetendeutschen Arbeitern, denen er Fußtritte versetzte und mit Erschießen
drohte, unrühmlich hervor. Auch einen Fleischermeister mißhandelte er auf das roheste. Die Empörung der Bevölkerung über diese unerhörten Ausschreitungen wird noch dadurch gesteigert, daß alle Schritte bei den tschechischen Behörden bisher völlig wirkungslos geblieben sind.
Ein Sonderberichterstatter des „Berliner Tageblatts" stellte fest, daß die tschechische Poli- j zei in auffallender Weise den Tschechen in ! größtem Umfang W a f s e n scheine ausstellt, l während sie sich hinter bürokratische Schwierigkeiten verschanzt, wenn ständig gefährdete An-
> gehörige der Sudetendeutschen Partei die Bewilligung eines Waffenscheins verlangen. Wei-
> ttr teilt er mit, daß besonders in der Saazer ! Gegend die m i l- i t i r iiche n Ai a ß n a h -
ui e n immer mehr verstärkt werden.
AnverMmter WeüMm ZWW
Prag. 11. Juni. Im Karlsbader Hanptivrstamt ist eine Kommission aus Prag eingetrosfen, die den deutschen Beamten folgende Fragen zur Beantwortung vorgelegt hat. 1: Waren Sie am I. Mai hei dem Umzug der Sudetendeutschen Partei beteiligt? 2. Sind Sie Mitglied der Sudetgn- deutschen Partei? 3. Welche Zeitungen halten Sie? 4. Haben Sie die Parolen am 1. Mai weitergegeben? Die Beamten beantworteten die Fragen wahrheitsgemäß und teilten mit, daß sie Mitglieder der Partei seien und an den Veranstaltungen des 1. Mai teilgenpmmen Hütten.
Grundsteinlegung im Beisein des Führers
Die morgige Grundsteinlegung zum Haus deS Fremdenverkehrs in Berlin findet in Anwesenheit des Führers und Reichskanzlers in festlichem Rahmen statt, wobei der Führer das Zeichen zum Beginn der gewaltigen Bauvorhaben an 16 Stellen der Reichshauptstadt geben wird.
Arbeitstagung der Oberversicherungsämter
In Berlin fand eine Arbeitstagung sämtlicher Oberversicherungsämter des Reiches statt, bei der Staatssekretär Krohn über die Znkunfts- aufgaben der Reichsverstcherung sprach.
Rechtsfragen der Rheinschiffahrt
Beim Hafentag 1938 in Duisburg wandte sich Staatssekretär Koenigs in einer Rede über die Rechtsfrage der Rheinschifsahrt gegen Auswüchse des internationalen Wettbewerbs.
Die CV verschwindet in der Ostmark
Nach einer Bekanntmachung der Geheimen Staatspolizeistelle Wien werden die katholischen Studentenverbindungen, insbesondere der Kartell- Verband in der Ostmark aufgelöst.
„Tag der deutschen Arbeit" in OS verboten
Der bereits für 15. Mai vorgesehene, dann aber auf den gestrigen Sonntag verschobene „Tag der deutschen Arbeit" der Jungdeutschen Partei in Kattowitz wurde von der Polizeidirektion „auS Gründen der öffentlichen Ruhe und Sicherheit" verboten.
Ehrung der gefallenen Faschisten
Der deutsche Botschafter von Mackensen hat in der Gedächtniskapelle der gefallenen Faschisten im Parteihaus in Nom einen Lorbeerkranz niedergelegt.
Deutsch-französische Wirtschaftsverhandlungen
Die deutsch-französischen Wirtschastsverhandlun- gen haben in Paris begonnen; sie betreffen die Eingliederung der französisch-österreichischen Wirtschaftsabkommen in den deutsch-französischen Handelsvertrag und die Ueberprüfung der deutsch- französischen Waren- und Zahlungsabkommen.
Butter- und Eierschlacht bei Lille
In Avesnes bei Lille kam es zwischen Bauern und . Händlern zu einer regelrechten Bist- ter- und Eierschlacht, die drei Stunden dauerte und nach der die Kehrichtabfuhr 950 Kilogramm unbrauchbar gewordene Butter aufsammeln mußte.
Erholungsurlaub
des polnischen Staatspräsidenten
Nach Meldungen der polnischen Presse beabsichtigt Staatspräsident Moscicki. sich demnächst zu einem sechswöchigen Kuraufenthalt ins Aus-
Ungarisch-llswakiMe Solidarität
Budapest. 12. Juni. Der „Pester Lloyd" schreibt ui einem Leitartikel über „Slowaken und Ungarn" u. a.: „Die Ungarn der Slowakei sind mit Begeisterung bereit, für die volle Gleichberechtigung ihrer slowakischen Brüder einzutreten. Sie fordern dabei natürlich auch für sich dieselben Rechte, eine voll, a!isgebaute Autonomie, hie die Slowaken als staatZgründeudes. aber mit den Tschechen bei weitem nicht identisches Bott für sich durchsetzen wollen. Das Ungar- tum des Mutterlandes kann diese Denkweise, diese Gesinnung der Solidarität nur von ganzem Herzen gutheißen." — Im übrigen werden die Autonomieforderungen des Ün- garntnms in der Tschechei von der gesamten ungarischen Rechtspresse mit großem Nachdruck und fester Entschlossenheit unterstützt.
London sandte BeobaAer nach Gras
„Zur Nachprüfung von Zwischenfällen"
London, 12. Juni. Tie englische Negierung hat Major Sitten Pratt dem britischen Militärattachs in Prag beigeordnet und zwar, wie der diplomatische Korrespondent von Reuter hierzu jeststellt. „zur Nachprüfung von Zwischenfällen, die sich in der Tschechoslowakei ereignen könnten". Er habe über diese Zwischenfälle dann -seiner Regierung zu berichten. Major Pratt hat sich bereits nach Prag begeben.
Zoo Städte mästen 1 Z 0 ooo Schweine
Ersolgsbilanz des Ernährungshilfswerkes
ttigenderictit der X8-?reszs
j. Tarmstadt, 12. Juni. Hier traten Sie Eausachbearbeiter des WHW. und Gaukas- senverwalter der NsV. aus dem ganzen Reichsgebiet zur fünften Reichs- tagung des Ernährungshilss- werkes zusammen. Staatssekretär Reiner von der hessischen Landesregierung gab ihnen eine Uebersicht über die Entwicklung des EHW. Nach eineinviertel Jahren bestehen bereits in rund 500 deutschen Städten eigene und zum Teil ausgedehnte Mastanlagen des Ernührungshilsswerkes. die schon jetzt eine z u s ä tz l i ch e M a st von 150 000 Schweinen möglich machen. Damit ist das Ernährungshilfswerk der weitaus größte Schweinemäster Deutschlands. Inzwischen sind vielfältige Erfahrungen gesammelt worden und die Forderung geht heute dahin, soviel Ställe für die Schweinemast zu errichten wie Küchenabfälle als Futterstoffe anfallen. Neben der Erfassung sämtlicher Nahrungsmittelabfälle führt das Ernährungshilfswerk auch noch eigene Maisanbauaktionen durch. Die Schweine, die als Läufer mit 35 bis 50 Kg. Gewicht angekauft werden, erreichen in fünf bis sechs Monaten 130 bis 150 Kg. und werden dann auf den Markt gebracht.
Unter Berücksichtigung aller bis jetzt erwogenen Voraussetzungen können jährlich zusätzlich eine Million Schweine aus denAbfällenherangemästet werden, die früher völlig dem Verderb anheimfielen. Um die bis jetzt zur Mast ... ze- setzten 150 000 zusätzlichen Schweine der Bolksernährung zur Verfügung stellen zu können, würde die Landwirtschaft 1450 Hektar Bodenflüche mehr benötigen. Das entspricht nicht weniger als 1920 Erbhöfen zu je 30 Morgen Größe.
Ser Mndesmorb in Florida aufgeklärt
Miami (Florida), 11. Juni. Die Mordtat an dem fünfjährigen Söhnchen des Tankstellenbesitzers Cash in Princeton ist nunmehr völlig aufgeklärt. Der in Haft befindliche 21jährige Franklin Mac Call, der bereits zugegeben hatte, die Erpresserbriefe geschrieben zu haben, hat nunmehr, wie eine Mitteilung der Untersuchungsbehörde besagt, ein volles Geständnis abgelegt. Danach hat er den schlafenden Knaben aus dem Schlafzimmer der elterlichen Wohnung geraubt. das Gesicht des Knaben mit Tüchern umwickelt und dann in seine Wohnung verschleppt Nach eiüer Viertelstunde habe er entdeckt, daß der Knabe tot war. Die Leiche habe er im benach^ bqrten Wald ins Dickicht geworfen und dann nach seiner Rückkehr in seine Wohnung den ersten der drei Erpresscrbriese abgeschickt. -