Seite 8 Rr. 133

Ragolder Tagblatt »Der Gesellschafter

Samstag, Sen ll. ."uni l 838

^Velir^vIIIe unü HVvIirlrrsIt

»

In diesen Wochen und Monden werden es 20 Jahre, daß der Weltkrieg sich seinem Ende «rtgegenncigte. Ein Geschlecht ist herangewach- jen und füllt die Reihen der Wehrmacht, das nicht mehr im Schlachtengewitter stand, ja nicht einmal mehr das Donnern der Kanonen, das Knattern der Flintenläufe von ferne hörte. Wir alten Soldaten freuen uns seiner. Wir freuen uns, daß wir Frontsoldaten mit den jungen Reservisten der Wehrmacht im RS.- Reichskriegerbund in einer Front marschieren wird. Wir freuen uns, daß die Jugend wieder redet von Wehr und Waffen, daß sie wie­der bereit ist, Blut und Leben an die Sicherheit des Lebensraumes seines Volkes zu setzen. Wir wissen, daß die Ausbildung fußt auf Vorschriften, die entstanden sind unter dem Einfluß der Weltkriegserfahrun- gen, die immer wieder nachgepriift werden an der Hand der Erfahrung der Nach­kriegszeit auf den eigenen llebunosplätzen. auf den Kriegsschauplätzen unserer a.age in Amerika, Afrika, Asien und Europa, die sorg­sam alle Fortschritte auf taktischem und tech­nischem Gebiet in Rechnung stellen. Wir wissen ober auch, daß sie letzten Endes nur toter Buch­stabe bleiben, wenn nicht die schöpferische Phan- stasie ihnen zu Hilfe kommt und durch alles Lehren und kleben einen Hauch der Kriege- Wirklichkeit wehen läßt. Das wird immer schwerer, je weiter wir uns vom Kriege ent­kernen, je kleiner die Zahl der Ausbilder in »er Wehrmacht wird, die den Krieg noch selbe' denkend und handelnd miterlebten. Freilich auch hier springen Papier und Druckerschwärze wieder hilfsbereit ein. Die Flut der Kriegs­bücher ist riesengroß, der Schatz an Er­fahrungen, den sie bergen, schier unerschöpflich. Aber auch sie vermögen nicht die Wirklichkeit so lebensnahe zu bringen, wie das gesprochene Wort, wie die aus dem Herzen quellende Schil­derung der Mitkämpfer, die überdies bei Zwei­feln und Bedenken der Hörer Rede und Ant­wort stehen können. Noch leben zu Millionen

solche Mitkämpfer, noch rst rhr Gedächtnis frrsch, noch ist es Zeit, ihr Wissen zu nützen. Mehr als ein Jahrzehnt schwiegen sie und reden auch heute oftmals nicht gern. Eine knochenwciche Zeit verschloß ihnen den Mund, und ist ihr Er­leben viel zu groß, um es lautsprecherisch auf den Markt zu bringen. Dennoch ist es heute am Platz, es auszumünzen, es als pures Gold krie­gerischer Erfahrung an eine wehrbegeisterte Jugend weiterzugeben. Kein Kriegsteilnehmer glaube, daß seine Erfahrung zu klein und zu unbedeutend ist. Jede Kriegserfahrung ist von Nutzen, und gerade die Erfahrungen der ein­zelnen Frontkämpfer sind es, die sich in Vor­schriften und Kriegsbücher am schwersten ein- fügen lassen, die der Bericht von Mund zu Mund am treuesten überliefert. Voraussetzung ist natürlich, daß der Erzähler seiner Phantasie nicht ungebührlich die Zügel frei gibt, daß er sein Erleben nicht mit einem Glorienschein um­kränzt, daß er sich nicht, ohne in seiner Dar­stellung nüchtern und langweilig zu werden, bewußt oder unbewußt von der Wahrheit ent­fernt. Voraussetzung ist auch, daß der Hörer sich immer vor Augen hält, daß Kriegserfahrun­gen immer etwas Persönliches, unter besonde­ren, nie wiederkehrenden Verhältnissen Gewon­nenes, nie etwas unbedingt allgemein Gültiges sind, daß er aus den Erlebnissen des Erzählers die rechten Schlüsse für die durch die Fort­schritte der Technik und Taktik abgewanoelte Kampfweise der Zukunft zu ziehen vermag. An Gelegenheit zu solcher Aussprache zwischen alten und jungen Soldaten, den Kämpfern des Welt­krieges und den Angehörigen der neuen Wehr­macht fehlt es nicht. kleberall, wo sie sich tref­fen im Familienkreis, im Manöverguartier, am Stammtisch, wird sie sich bieten. Ganz besonders aber wird in Zukunft der Nationalsozialistische Reichskriegerbund, als die Stätte, wo nach dem Willen des Führers alte und junge Kameraden ihre soldatischen Erinnerungen ' pflegen, der Boden dafür sein. A. L.

WM M - MS«

Nachdem die angelsächsischen Mächte einen neuen großen Rüstungsanlauf genommen haben und auch Deutschland zu erkennen gegeben hat, daß es sich auf der vollen Höhe seiner Verteidi­gungsfähigkeit zu halten beabsichtige, hat auch Frankreich eine Fülle neuer Rüstungsmaßnahmen «mgekLndigt. Die außerordentlichen Rüstungs- maß-.ahmezi, die. Ministerpräsident Daladier dem LttMment^orgelegl «at. erwrder « einen zusätz­lichen Aufwand von fast 4 ^Milliarden Franken. Sic sehen,u. L^MnnMbesKMung unLHr-^ mehrte Brennstoffvorrats für me Wehr­macht, verstärkte Luftverteidigung, Ausbau -er Festungen, Personalerhöhung in der Wehr­macht und der Rüstungsindustrie und Reformen in der Auftragserteilung an die Rüstungsindu­strie vor. Hierbei ist interessant, daß für die Leistungsausfälle, die durch Einführung der starren Vierzigstundenwoche entstanden sind, durch Mehreinstellungen von Arbeitskräften Er­satz geschaffen werden soll. Frankreich war das Land, das durch seinen Starrsinn und seine mangelnde Verständigungsbereitschaft anderthalb Jahrzehnte lang den Abbau der Rüstungen auf den deutschen Stand verhindert hat. Es sieht sich genötigt, in einer Zeit ernster innerer und äußerer Wirtschaftsstörungen neue Milliarden ousmwenden, um Sorgen zu bannen, die es sich selbst verschafft hat. Es mutz den Äaatskredit, der Lurch laufende Haushaltsfehlbeträge und durch Währungsnöte geschwächt ist, weiter an­spannen.

Seit Jahren blickt das amtliche Frankreich auf die Rüstungsreserven, die anderen Völkern reichlicher zur Verfügung stehen als dem fran­zösischen Volk. Man hat dafür einen Ausdruck erfunden, der jetzt in zahlreichen Reden und Zeitungsartikeln das Thema abgibt',potentiel cke Zusrre". Wörtlich übersetzt heißt das: Kriegsfähigkeit". Gemeint sind damit alle jene Kräfte, die nutzbar gemacht werden können und müssen, wenn das Land in einen Krieg verstrickt wird. Dazu gehört außer den zahlreichen mate­riellen Möglichkeiten der Wehrwirtschaft auch die Pflege des Wehrgeistes in der Bevölkerung. So spielt bei der Beurteilung, die man in Frank­reich der Kriegsfähigkeir anderer Völker auch des deutschen Volkes zuteil werden läßt, die Pflege des Wehrgeistes in der Jugend und bei den gedienten Soldaten eine beträchtliche Rolle. Die Zusammenfassung aller früherer Wehr­machtsangehörigen, die der Führer und Reichs­kanzler vor einigen Wochen durch die Betrauung des NS. - Reichskrisgerbundes (Kyffhäuser- bund) verfügt hat, dürfte, was Deutschland «»»geht, vor allem eine Gewähr dafür Meten, daß der Frontsoldat des Weltkrieges im jungen gedienten Soldaten die Tradition des Frontgeistes rvachhält. Hier ist die Pflegestätte ^»on Soldatentum und Sozialismus. Man hatte sich an den Gedanken gewöhnt, daß sich

das deutsche Volk unter der erzwungenen Wehr­losigkeit seiner früheren kriegerischen Tugenden- entwöhnen und damit entscheidend anpoteatisl äs guerrs" wenigstens auf personellem Ge­biet verlieren werde. Wir haben natürlich keinen Anlaß, den Franzosen Lehren zu er­sparen. die sie längst hätten ziehen müssen, und die allein geeignet sind, unsere unruhigen und nervösen westlichen Nachbarn zu der von Deutsch­land ehrlich gewünschten Verständigungs- und Ausgleichspolitik zu bewegen. vr. Lr.

Das Krebsgeschwür"

Der Krieg der Zukunft wird einen langen Arm haben. Er greift mit den Granaten der Ferngeschütze, den Bomben der Flugzeuge weit in das Hinterland hinein. Er vermag aber auch mit Hilfe von Fluggeschwadern tief im Rücken des Feindes Truppen abzusetzen, die nicht nur die Verbindungslinien der kämpfen­den Front durchschneiden und das Herankommen von Reserven verhindern, sondern auch wich­tige Lebenszeutren des Gegners (Rüstungs­werke, Verkehrsknotenpunkte) zerstören und Pa­nik in seiner Zivilbevölkerung Hervorrufen. Der englische Major Godfrey stellt imäournal o-k tüe llozml läniteä Lerviee", einer angesehenen englischen Zeitschrift, auf Grund der Erfahrun­gen, die das englische Heer in den Kolonien gemacht hat, Betrachtungen über die Grundlagen und die Durchführung solcher Unternehmungen an. Er will unter dem Schutze von Jagdfliegern und Fallfchirmabspringern an einer günstigen Stelle des Hinterlandes (Anlehnung an einen Flußlauf, eine Bergkette) die erste Staffel des fliegenden Korps bei Morgengrauen nach sorg­fältig vorbereitetem Rachtflug landen lassen. Sie soll so feuerstark und so beweglich sein, daß sie sogleich einen Kreis von etwa 50 Kilometer Umsang Hilden kann, der sich in den nächsten Nächten und Tagen wie einKrebsgeschwür" weiterfrißt. Er nimmt sür die erste Staffel eine Brigade in Aussicht, die aus 14 Pelotons zu 4 Zügen besteht. Jeder Zug verfügt über 4 Maschinengewehre. 1 Panzerabwehrkanone, 1 Funkwagen, zusammen über 6 Fahrzeuge, die in 2 Flugzeugen mit je 2 Tonnen Tragfähig­keit bei einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 200 Kilometer in der Stunde und einer Reich­weite von 650 Kilometer befördert werden kön­nen. Zur Uebcrjiihrung der Brigade sind mit­hin 120 Flugzeuge, bei zweimaliger Fahrt nur 60 Flugzeuge notwendig. Major Godfrey glanöt, daß 4 Flugzeuge gleichzeitig landen, ihr Personal und Material ausladen und nach zehn Minuten wieder aufsteigen können. Es treffen sonach etwa 20 Maschinen in der Stunde ein und di« Brigade könnte nach sieben Stunden mit allen ihren Teilen gefechtsbereit sein. Bil­det sich dasKrebsgeschwiir" einige hundert Kilometer hinter der feindlichen Front, so

braucht cs während der nächsten Nacht und des nächsten Tages nach Ansicht des englischen Ma­jors sich keine allzu großen Sorgen um einen feindlichen Gegenstoß auf der Erde zu machen. Gegen Luftangriffe muß es durch Jagdgeschwa­der weiterhin gesichert werden. Inzwischen wird die Landung einer 2. Brigade eingelertet und durchgeführt sein. So ist nach Ablauf von drei Tagen selbst 20 Prozent Verluste ge­rechnet die Kampfkraft des Verbandes auf 400 Maschinengewehre und 100 Panzerabwehr­kanonen gewachsen. Der Nachschub der beiden Brigaden muß auf dem Luftwege erfolgen. Major Godfrey errechnet, daß in den ersten drei Tagen erforderlich sind und auch herangeschafft werden können: 36 Tonnen Lebensmittel und Sanitätsmaterial, 36 Tonnen Brennstoff, 90 Tonnen Ersatzstücke für Waffen und Gerät, 90 Tonnen Munition und Schanzzeug. Die Flugzeuge, die den Nachschub gebracht haben, kehren mit Kranken, Verwundeten und Gefan­genen zurück. Major Godfrey schließt seine Be­trachtungen:Wem es zuerst gelingt, eine

fliegende Armee zu organisieren und richtig zu verwenden, wird im Kriege einen erheblichen Vorsprung gewonnen haben. Ly.

Die hervorragende Rolle, die Flugzeuge und Kampfwagen im neuzeitlichen Krieg spielen, hat hier und dort zu der Auffassung gezählt, daß die Infanterie eine überlebte Waffe sei. Dies hat in allen Ländern militärische Autoritäten auf den Plan gerufen, die mit Entschiedenheit betonen, daß die Infanterie, wie sie stets die Hauptwaffe gewesen sei, es auch in Zukunft bleiben werde. Infolge der Mannigfaltigkeit ihrer Bewaffnung, ihrer Elastizität und Picg- samkeit sei sie allein imstande, die Besetzung eines Gebietes auf die Dauer zu sichern, wie sie auch allein imstande sei, feindliches Gebiet zu erobern. In dieser Aufgabe, so meint der französische General Duchsne, werde sie durch die Artillerie, die Luftwaffe und durch die Kampfwagen unterstützt, die das feindliche Feuer nieoerzukämpfen, Deckungen und Hinder­nisse zu zerstören und so der Infanterie den Weg freizumachen hätten. Ebenso entschieden weist der amerikanische Eeneralftabschef der Infanterie ihren Platz als ausschlag­gebende Waffe auf dem Schlachtfeld zu. Sie könne niemals durch Flugzeuge und Kampf­wagen ersetzt werden. Die amerikanische Presse äußert sich eingehend zu dieser Stellungnahme des Generalstabschefs. Ein Blatt meint, der Fußsoldat habe sich seit Hannibals Zeiten wenig geändert, wenn er auch stärker bewaffnet sei und schneller von einer Stelle zur anderen ge­bracht werden könne. Die Infanterie sei die Faust des Krieg saottes Mars, und nur der Hieb der Faust vermöge den Gegner entscheidend zu treffen. Von allen Waffen dürfe ein Volk die Infanterie am wenigsten vernach­lässigen und sie niemals unterschätzen, denn sie sei das Fundament des Krieges. Andere Blät­ter äußern sich in ähnlichem Sinne und führen als Beweis die Erfahrungen des Krieges in Spanien und der Kämpfe in China an. Alle Kriege seien bisher von dem Fußsoldaten ge­wonnen worden, und würden letzten Endes auch weiterhin von ihm gewonnen werden. In diesem Zusammenhang wendet sich eine Zei­tung gegen die vielenoffenbar von Pazifisten gemachten" Schilderungen von großen Städten, die durch Bomben in Trümmer gelegt würden, während die Einwohner im Nu durch Giftgas getötet würden. In Amerika wird ferner die Ansicht abgelehnt, daß der künftige Krieg schnell zu Ende gehen müsse infolge der ver­heerenden Angriffe der Luftflotten und des blitzschnellen entscheidenden Vordringens der gepanzerten Kavallerie". Es würden viel­mehr, so meint man, auchdie kommenden Kriege durch die Wucht der Massenheere entschieden werden. L. 8.

Nie A ersi e a Ht at

In einer mit starken Spannungen gelade­nen politischen Atmosphäre, umgeben von waf­fenstarrenden Rachbarn, bereiten sich auch die kleinen Staaten auf alle Möglichkeiten vor. Sie rüsten, soweit es ihre Kräfte gestatten, doch ihre vornehmlich« Sorge ist, nicht in einen etwaigen Konflikt der Großen hineingerissen zu werden. Sa hat Belgien sich aus den Verpflichtungen des militärischen Vertrags mit England und Frank­reich gelöst, trotz anfänglichen Widerstands der beiden Mächte. So lehnt Holland jede Bindung ab, die es in irgendeinem Kriege zur Partei­nahme nötigen könnte. Die Schweiz ist stets ihrem traditionellen Grundsatz der Neutralität treu geblieben. Bei ihrem Eintritt in den Genfer Bund 1920 machte sie ausdrücklich zur Bedingung, daß ihr die immerwährende Neu­tralität gewährleistet werde. Sie vollzog den Beitritt in der Erwartung, daß der damalige Genfer Bundsich in absehbarer Zeit zu einem allgemeinen Völkerbund erweitere". Dies ist nicht geschehen. Der Gedanke desKollektivis­mus" hat vielmehr kläglich Schisfbruch erlitten und ist heute erledigt. Er fand seinen schroffsten Ausdruck in dem Artikel 16 der Satzungen der Genfer Liga, dem berüchtigten Sanktionsartikcl,

der alle Vundesmiiglicder zur Teilnahme an etwaigen militärischen und wirtschaftlichen Sanktionen" gegen einen kriegführenden Staat verpflichten wollte. Als England diesen Artikel gegen Italien anzuwenden versuchte, erklärte dio Schweizer Bundesregierung, daß die Neutrali­tät für die Schweiz ein Lebensinteresse darstelle und fundamentaler Grundsatz sei. .Mir halten uns nicht zu Sanktionen verpflichtet, die durch ihre Natur und ihre Auswirkungen unsere Neu­tralität einer wirklichen Gefahr aussetzen wür­den, die wir im Vollbesitz unserer Souveränität abzuschätzen haben."

Entschlossen, für die Zukunft einen derarti­gen Zwiespalt unmöglich zu machen, hat die Schweiz kürzlich von dem Genfer Bund die Zu­sicherung ihrer uneingeschränkten Neu­tralität gefordert. Hierbei betonte sie aufs schärfste die Pflicht und den Willen des Landes, leine Unabhängigkeit und Neutralität zu ver­teidigen. ,Die Genfer Liga verschloß sich nicht dieser energischen Sprache und hat die Schweiz aus allen militärischen und wirtschaftlichen Ver­pflichtungen aus Artikel 16 entlassen. Allerdings .wurde hierbei erklärt, daß die Schweiz weiter­bin dieEastpflichten" gegenüber dem Genfer Bund beachten werde. Da der Genfer Bund mebr noch als früher das Instrument, wenn auch ein sehr stumpfes, einer einseitigen Inter­essengemeinschaft weniger Länder kst. so kann hieraus ein neues Dilemma erwachsen. Aber die Schweiz, die soeben ihren entschlossenen Willen zur absoluten Souveränität so unzwei­deutig zum Ausdruck gebracht hat. wird gegebe­nenfalls auch hiermit fertig werden. Für die ganze Sachlage von Bedeutung ist die Erklärung des Führers und Reichskanzlers vom Februar 1937, daß Deutschland zu jeder Zeit, komme was da wolle, die Unverletzlichkeit und Neutralität der Schweiz respektieren werde.

V. 8 .

KAMI M MlWlW«

Auf den Fachtagungen, die der Verein deut­scher Ingenieure (VLI) in der letzten Maiwoche in Stuttgart und anderen süddeutschen Städten abgehalten hat, wurde die Wehrtechnik als be­sonderes Forschung-;- und Wissensgebiet behan­delt, Die große Erkenntnisquellc für diese wich­tige Tätigkeit ist natürlich der Weltkrieg, dessen Lehren auf den verschiedensten Gebieten erst allmählich gezogen werden. Der führende Mann auf dem Gebiet der deutschen Wehrtechmk, General der Artillerie und Professor Dr. Becker- Berlin, hatte das einleitende Referat über­nommen. Er gab einen lleberblick Aber die Ge­schichte der technischen Erziehung des deutsche« Offizierkorps von den ersten Anfängen der militärtechnischcn Akademie vor 35 Jahren Vis zur Grundsteinlegung einer Wehrtechmsihen Akademie auf dem großen Berliner Hochschul­gelände im Gruncwald, im Spätherbst 1^37. Früher wurde halb im Scherz gesagt, der «osi dat müssealles können". Heute wissen wir, daß Lücken auf wichtigen Gebieten des Dolks- und Staatslcbens sich im Kriegsfall, wo alle Kräfte der Nation zur Selbstbehauptung ein­gesetzt werden mästen, bitter rächen können.

Den zweiten Hauptvortrag auf der wehr­technischen Fachtagung hatte der Leiter des deutschen Arbeitseinsatzes, Präsident Dr. Syrup von der Reichsanstalt für Arbeits­vermittlung und Arbeitslosenversicherung, übernommen. Eine erfolgreiche Kriegsfüh­rung muß nicht nur mit den zur Verfügung stehenden materiellen Kräfte, sondern auch mit den personellen Kräften Bescheid wissen. Ein Volk wie das deutsche, das im Weltkrieg gegen eine fast erdrückende Uebermacht an Menschen anzutretcn hatte, und das im Herzen des dich­test besiedelten Erdteils wohnt, muß diese Menschenökonomie besonders gewissenhaft vor­bereiten. Endlich wurde in der wehrteMi- schsn Fachtagung auch über die außerordentliazen Anstrengungen berichtet, die Großbritannien macht, um sich an wichtigen Materialien und Lebensmitteln Vorräte hinzulegen, die es er­möglichen sollen, bei Störungen der Zufuhrwegc im Kriege, einige Monate auszukommen, ohne empfindliche Verbrauchseinschränkungen ver­fügen zu müssen. Lr-

war Ist das

KMSasergeschwader?

Als der Führer im Frühjahr 1935 den Be­fehl zur Errichtung der deutschen Luftwaffe ge­geben hatte, setzte' sich auch der NS.-Reichs- kriegerbund (Kyffhäuserbund) für die Verwirk­lichung dieser großen Aufgabe, die durchzuführen der Rcichsluftfahrtminister General Göring über­nommen hatte, ein. Der NS.-Reichskriegerbund stiftete nämlich dem Führer ein Geschwader, dem der Name KampfgeschwaderHindenburg" Nr. 152 verliehen würde. Naturgemäß besteht zwischen diesem Geschwader und dem NS.-Reichs- kriegerbund eine enge kameradschaftliche Ver­bindung. Das Hindenburggeschwader, auch Kyff- häusergeschwader genannt, erscheint daher auch mit seinen Flugzeugen bei großen Veranstaltun­gen des NS,-Reichskriegerbundes, insbesondere beim alljährlichen Reichskriegertag in Kassel. <

Sbl.bttNbXI)b, KOCH-, UX7bkillül.7bX0b «bIM7-, SkttUI.-, 6b8»X6-, klwLUUKKS

HIiIMeM.7 IX liblLObli LU8WLHI. Mb ouciiti/MiMk r»i8bk, xaMi.0