Seil« 8 - Nr. 95

Nagolder TagblattDer Gesellschafter

Dienstag, den 2«. April t gz»

Vre deutsche frau

8 Mltionen Tllütter holten sich Rat und Hilfe

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Im Sonimer 1933 noch hat der Stuttgarter Rundfunk die StuttgarterStraßensänger" im Saakbau Wulle in Stuttgart zu einem Wett­singen zusammengerufen, um die Oeffentlich- keit auf diese armen Menschen hinzuweisen. Daß der Nationalsozialismus nicht mehr län­ger zusehen konnte und schon bei Eintritt des ersten Winters unter seiner Regierung hier bestens Abhilfe schaffte, erscheint uns heute selbstverständlich, damals aber war es eine un­geheure Leistung des Winterhilfswerkes, das es schon im ersten Winter fertig brachte, daß kein einziger Volksgenosse in Deutschland mehr hungern und frieren brauchte. Die national­sozialistische Bevölkerung verstand, um was es ging. 350 000 356 RM. stellten sie dem Win- terhilfsiverk zur Verfügung. Und dann, im Fortschreiten mit der wirtschaftlichen Besserung in unserem Reich erhielt das WHW. für seine Arbeit im Winter 1934/35 360 493 430 RM., im Winter 1935/36 371 943 908 RM., im Winter 1936/37, denn jetzt wirkte sich der wirt-

2 Millionen deutsche Kinder erhalten ab t. klpril Reichsdeihilfen

Während in der Systemzeit die kinderreiche Familie in unvorstellbare seelische und wirt­schaftliche Not geriet, nahm das Dritte Reich die kinderreiche Familie in den star­ken Schutz der Bewegung und des Staates. Viele Millionen einmaliger Kinderbeihilfen haben die gröbste wirtschaftliche Not gesteuert. Laufende Kinderbeihilfen betreu­ten bisher etwa 500 000 deutsche Kinder, ab 1. April 1938 aber in großzügiger Erweiterung der laufenden Kinderbeihilfen 2 Millio­nen deutsche Kinder. Auf dem Reichs­parteitag der Arbeit ist im Auftrag des Füh­rers von Staatssekretär Reinhardt die Schaf­fung einer Reichs-Familien-Lastenausgleichs- kasse verkündet worden, die in wenigen Jahren endgültig mit der wirtschaftlichen Benachteili­gung des Kinderreichtums ein Ende macht.

schastliche Aufschwung voll aus, 408 323140 Reichsmark und im Winter 1937/38 werden es sicher über 410 Millionen.

In Württemberg wurden im Winter 1933/34 535 260 Volksgenossen vom WHW. betreut. Also auch in Württemberg mußte da­mals beinahe ein Fünftel aller Einwohner vom WHW. betreut werden. Auch im Winter 1934/35 mußten fast alle Betreuten des Win- nrs 1933/34 ebenfalls wieder in die Arbeit des WHW. einbezogen werden. Viele hatten zwar bereits Arbeit, aber die langjährige Arbeits­losigkeit brachte es mit sich, daß sie sich noch l nge nicht selbst ausreichend versorgen konn­ten. Dann aber sank die Zahl der WHW.-Be- trenten und im Dezember 1937 wurden nur noch 268 446 Volksgenossen in Württemberg vom WHW. betreut. Die Leistungen des WHW. wurden deshalb aber nicht kleiner. Die Auf­gabe des WHW. aber wechselte von der An­wendung der dringlichsten Not zur ausreichen­den BetreunngderdeutschenFami- lie. So sind beispielsweise in der Gesamtzahl der Betreuten des Dezember 1937 in Würt­temberg nicht weniger als 109 080 Kinder ent­halten. In 98173 betreuten Haushaltungen in diesemMonat sind 12792 kinderreiche Fami­lien enthalten.

So näherten sich auch die Aufgabengebiete des Winterhilfswerkes, das ja von der NS.- Volkswohlfahrt durchgeführt wird, immer mehr den eigentlichen Ausgaben der NSB., die im Hilfswerk Mutter und Kind gipfeln.

Trotz der 1933 in Deutschland noch herrschen­den Not hat die NSV. schon damals ihre neuen nationalsozialistischen Aufgaben zusätzlich zum WHW. tatkräftig in Angriff genommen. So sind heute im ganzen Reich 24 000 Hilfs- und Beratungsstellen des Hilfswerks Mutter und Kind eingerichtet, in denen bis Ende 1937 8sch Millionen Mütter Rat und Hilfe erhielten. 1934 verschickte die NSV. 40 340 Mütter. 1935 65 676, 1936 69 876 Mütter. Die NSV. er­reichte es, daß heute "/» mehr Kindergärten in Deutschland bestehen, als vor der Machtüber­nahme. Zusätzlich hierzu hat die NSV. allein im Sommer 1937 4111 Erntekindergärten er­

richtet. 2246 Schwesternstationen der NS.» Schwesternschaft kämpfen in ganz Deutschland für die Gesunderhaltung des deutschen Volkes. Seit der Machtübernahme bis zum 31. August 1937 hat die SlSV. 897 725 Betten verteilt. 10 786 baufällige Wohnungen und Häuser wurden in der Zeit vom 1. Januar 1936 bis 3T September 1937 im ganzen Reich vou der NSV. instand gesetzt. 804 330 verdiente Kämpfer der Partei und ihrer Gliederungen erhielten einen Hitler-Freiplatzurlaub. Die Kinderlandverschickung der NS.-Volkswohl- fahrt nahm in den fünf vergangenen Sommern allein in Württemberg 50 000 Kinder auf.

Krauen in Kampf und Treue

Lin Rückblick auf die schwersten Zeiten derNS.-Krauenarbeit in Österreich

Es war wenig, was in den vergangenen Jahren an Kunde zu uns herüberkam über die Frauenarbeit drüben. Wir herüben im Reich wußten nur: Sie wird geleistet in un­beschreiblicher Beharrlichkeit.

Da kamen etwa ein paar Zeilen, mit Blei­stift gekritzelt:Gestern haben wir Brot ge­habt." Oder:Wir nähen, weil Frau F. das Fünfte erwartet." Oder:Wir haben Rund­funk gehört." Und dann, in der ärgsten Kampfzeit:Steffie trägt jetzt ein rotes

Herzl."

Und die Kundigen von uns wußten daraus: Wir. das sind die nationalsozialistischen

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vte k>si> 6es ültrbiililki' Utslers HIsx Lrler mit ikrem jüngsten 8<ilinelien

Frauen. Ist die österreichische Fraucnfchast, ohne Mitgliedskarte, ohne Abzeichen, schon im Beginn ihres Entstehens geknebelt, ver­femt, verfolgt, verboten! Diese Frauenschaft umkleidete mit einem einzigen Satz eine ganze Hilfsaktion:Gestern haben wir Brot ge­habt!" Das war ganz und gar keine Selbst Verständlichkeit, daß ein Natio­nalsozialist, arbeitsentlasfen. etwa sich und

In Tübingen entsteht dis erste Gaubräuteschule

Erfreuliche Bilanz der Frauenschafksarbeit im Schwabenland

In einer Arbeitstagung der württember- gischen Gauabteilnngsleiterinnen und Kreis- leiterinnen der NS.-Frauenschast. die einen Ausblick auf die vielseitige Arbeit der kom­menden Monate gab. konnte die Gaufrauen­schaftsleiterin auf die bevorstehende Eröff­nung d e r e r st en Ga u b r ä n t e f ch u le des ganzen Reichest n Tübingen Hinweisen. Die Schule, die für 30 Bräute Wohn- und Schlafgelegenheit besitzt, wird in dem von der Stadt zur Verfügung gestellten früheren Normannenhaus mit seinen herr­lichen Gartenanlagen in schöner und zweck­mäßiger Weise ausgestaltet. Auch die baldige Eröffnung weiterer drei K r-e i s m ü t t e r - schulen und ebensovieler Mütter- schulstätten wurde bekanntgeaeben. Wei­terhin ist die Gründung von Arbeitsge. mein schaffen des Neichsmütterdienftes notwendig geworden, die mithelfen zur Der- wirklichung von Mütterfchulen in allen Kreisstädten. Nicht nur sämtliche Gliederun- gen und Organisationen der Partei, sondern auch alle Behörden von Staat und Stadt erhalten dadurch Einblick in die segensreiche Arbeit des Reichsmütterdienstes und finden dann in den meisten Fällen bald einen Weg. Räume zur Gründung neuer Schulen zu be­schaffen.

Die Abteilung Volkswirtschaft-Hauswirt­schaft konnte über die Errichtung von vier neuen Beratungsstellen für die Hausfrauen in Württemberg berichten, die allen Müttern und Hausfrauen kostenlos mit Rat und Anregung zur Verfügung stehen. Die in Stuttgart eröffnete Beratungs­stelle in der Markthalle wird mit einer Ge­päckablage versehen werden und so in jeder Beziehung eine Mnsterberatnngsstelle dar­stellen.

Zur Förderung der Zusammenarbeit zwi­schen NS.-Frauenschaft und dem Roten Kreuz wurde eine Gauverbindungsfrau ein­gesetzt.

Ein recht erfreuliches Ergebnis ging schließlich aus der Aufstellung über die Schulungsarbeit in der seit Novem­ber eröffneten Gau schule Stuttgart hervor. 708 Kursteilnehmerinnen wurden in dieser Zeit zu reichem Wissen auf vielen Fachgebieten, zu nationalsozialistischer Le­benshaltung und herzlicher Kameradschaft hingesührt. Auch andere Organisationen, wie Reichsnährstand. NSV. und weiblicher Ar­beitsdienst nahmen an den Kursen in dieser schönen Schule teil. IVo.

seiner Familie immer Brot hätte kaufen können! Und wenn die Kinder heimkamen: Hunger hätten wir halt soviel, gibt's Brot?" dann verstanden sie die ganze Bedeutung der zuversichtlichen Antwort:Vielleicht gibt's heut abend noch Brot!"

Und das Brot kam wirklich: Da hatte die Frauenschaft, in Eilbotschaft, heimlich, von Mund zu Mund, von Straße zu Straße, eben doch wieder Groschen zusammengebracht, Brot zu kaufen und zu verteilen.

Aehnlich ging's mit demNähen": Es war sehr viel Opfermut und sehr vielFindig- keit erforderlich, bis aus zehn, zwölf und mehr verarm­ten Nazi-Haushal­tungen eine Klein­kind-Ausstattung zu- fammengetragen war alles heim­lich, denn niemand durste wissen, wer allesdazu" ge­hörte! und eine Wöchnerin endlich ihr Kind in Win­deln und Betten hüllen konnte.

Ganz schwer aber war es, die welt­anschauliche Brücke aufrechtzu­erhalten zwischen den Kameradinnnen, eine Brücke, die doch kraftvoll genug sein mußte, unermeßliche Belastungsproben zu ertragen!Wir haben Rundfunk gehört" das hieß: Einer der

Frauen war es lungen, den Deutsch­landsender. irgend­eine Feierstunde des

Dritten Reiches zu

bekommen.

Dann flogen Zet­tel mit den schön­sten, unvergeßlichsten Worten dieses Erleb­nisses zu den Kame­radinnen. Und ein

Vermerk stand auf

diesen Zetteln: ..7 Uhr". Das bedeutete: Morgen abend 7 Uhr werden wir alle, wo wir auch immer sein mögen, einen Augen­blick heimlichen Besinnens er­leben. werden an den Zettel denken, den wir

von Haus zu Haus getragen mit seiner deut­schen Sendung.

Aber auch aktiv traten die Frauen Oester­reichs an die Seite der kämpfenden Männer in ihrer Art! Da war einmal durch Innsbruck die hämische Kunde gegangen:Nazi-Deutsch­land ist am Verhungern! Sie haben keirien Krümel Fett mehr, daher sind schwere Erkran­kungen an der Tagesordnung. Sie hungern mehr als je im Weltkrieg!"

In diesen Tagen traf sich's, daß eine der Frauen gerade aus Deutschland ein Lebensmit- telpäckchen erhielt, mit etwas Butter dabei. Sofort wunderte das kleine Stück Butterpapier, mit dem deutschen Firmennamen, von Haus zu Haus. SA.-Kameraden trugen es weiter und eine Greuellüge war gebrand­mark l. Aber dann galt es, schwerste Be­lastungsproben zu bestehen. Da und dort wan- derte der Mann, Sohn oder Bruder ins Ge­fängnis. Wochenlang blieben die Angehörigen fast ohne jede Benachrichtigung. Aber einer Frau gelang es, was den meisten verwehrt ge­blieben: Eintrittserlaubnis zu bekommen ins Gefängnis. Sie durfte die politischen Häftlinge aufsuchen, unter denen der eigene Sohn sich befand. Von Zelle zu Zelle ging sie an jedem Besuchstag und hinter dem Gruß, den sie dem einzelnen sagte, stand die Gesamtheit der Frauen und Mütter stand die österreichische Frauenschaft.

Zu Hause, in den Wohnungen aber hatten diese Frauen ein ganzes ausgeklügeltes System, flüchtenden SA.-Leuten die Flucht zu er­leichtern. Da barg der Abfalleimer der emen wichtige Answeispapiere, sie gab den Flüchtling der nächsten Kameradin weiter, bei der ihn Kleider zum Weiterkommen erwarte-

Bilder: Edith BoeN

di» s 8Ieirs kirn

MMSE

ten. Lebensmittel gab's bei der Dritten so reichte die Kette der helfenden Hände von Frau, zu Frau.

Reichsdeutsche Studenten, Kaufleute, Sportler, junge, in ihrem deutschen Bekennen vorbehaltlose Menschen, verfielen wie die öster­reichischen Brüder der Tscheka des schwarz­roten Systems. Auch sie lernten die Schrecken seiner Gefängnisse kennen. Da waren es wieder dte Frauen, die vermittelten: Zwischen den verzweifelten Angehörigen in Deutschland und den amtlichen Stellen in Oesterreich. Oft war es ihr Eingreifen, das einem politisch Verdäch­tigen die Freiheit wiedergab.

Ans solcher Haltung erwuchs der österreichi­schen Frauenschaft auch ihre Führ u ngs - anfgabederJugend ggenüber. Die Frauen waren es, die statt der verbotenen BDM.-Abzeichen ihren Kindern den kleinen roten Herzanhänger gaben, der nun zun: heimlichen BDM.-Abzeichen wurde Und diese Mütter, denen die Groschen zum Haushalt meist bitter fehlten, kauften klaglos den Schulkindern immer wieder die aufgezwun­genen verhaßten Abzeichen der Vaterländischen Front und ihrer Verbände: Beim Verlassen des Schulhauses wurden von den Kindern die als Verrat empfundenen Abzeichen abgerissen, weg­geworfen. Und weil kein Schulkind ohne dies von undeutschen Lehrkräften ihm aufgenötigtc Abzeichen die Klasse betreten' durfte, mußten immer wieder die Zeichen beschafft werden aber in dieser zähen, tiefinneren Abwehr der Mütter und Kinder lag ein stählernes Gelöb- nis.

Die Franenschaft war uns der beste Kamerad!" In diesem Ausspruch eines Vorkämpfers deutsch-österreichischer Na ­tionalsozialisten liegen die Anfänge der Ge­schichte deutsch-österreichischer Frauenarbeit beschlossen. v.

24000 klrbeilsmaiden in 600 Lagern

3VV iltüttersekulen iw Keieb

Zur Zeit hat der weibliche Arbeits­dien st in Deutschland 600 Lager, in denen je 40 Arbeitsmaiden leben. Noch in diesem Jahr werden es 700 Lager sein!

Den deutschen Frauen stehen 300 ständige Mütterschulen und Mütterschu­lung s st ä t t e n in allen Gauen zur Verfü­gung. Hier erhalten sie nicht nur Anregung und Anleitung zur Erfüllung ihrer hausmüt­terlichen Aufgaben sie üben sich auch in den praktischen Handgriffen, die zur Haushaltsfüh­rung und zur Pflege der Familienmitglieder notwendig sind. Darüber hinaus aber steht ihnen die Lehrkraft der Mütterschule jederzeit auch für persönliche Fragen mit Rat und Tai zier Seite. .

Auch der Mann erkennt die Arbeit des Deut­schen Frauenwerks, Abteilung Mütterdienst, an. Mit der Reichsführung ^ wurde ein Ab­kommen getroffen, das den Bräuten von ^-Angehörigen zur Pflicht macht, ihre hausfraulichen Kenntnisse noch­zuweisen oder sie sich zu erwerben in den Kursen des Mütterdienstes über Haushaltsfüh­rung, Gesundheitsführung und Erziehung. Von der Obersten SA.-Führung wurde allen Frauen und Bräuten der.-Angehörigen nahegelegt, die Mütterschulungslehrgänge zu besuchend In einzelnen Gauen sind entspre­chende Abmachungen getroffen mit Dienststel- len der Politischen Leitung, des Reichsarbeits­dienstes und der Wehrmacht.

Vom Deutschen Frauen we r k sind 1400 hauptamtliche Lehrkräfte angestellt, um die Mütterschulungskurse im Reich durch­zuführen. Ihnen zur Seite stehen 2150 neben­amtliche Lehrkräfte. Alle sind fachlich vorge­bildet und erhalten regelmäßige Nachschulung: denn nur mit bestem Wissen ausgerüstete Kräfte sollen unseren Frauen und Mädeln in der Mürterschulungsarbeit die notwendige Ausrichtung für ihre verantwortliche Arbeit i §mns und Familie geben.