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Kagotder Taablatt .Der Gesellschalter-
Donnerstag, den 17. Mär, 1SS8
kerung der Reichshauptstadt, feiert'auf dem Wilhelm-Platz die Rückkehr des Führers.
Freude und Begeisterung schlagen immer höhere Wogen. Und als der Führer dann wirk- lich wieder mit Generalfeldmarschall Göring den Balkon betritt, kennt der Jubel keine Gren. zen, denn jetzt fühlt sich jeder für sein AuS- harren belohnt. Noch einmal spricht der Führer, immer wieder von tosendem Beifall und jubelnden Kundgebungen unterbrochen.
Der. Führer gibt in bewegten Worten den Gefühlen Ausdruck, die ihn an diesen Tagen des endgültigen Zusammenschlusses des ganzen deutschen Volkes erfüllten. Er spricht von der glotzen Freude, die alle deutschen Lande ergriff frn Hab« und vor allem das Land, das »och vor wenigen Tagen das unglücklichste war »nd das l>«ute das glücklichste geworden ist Ungeheuren Jubel findet seine Feststellung, datz unsere nun geschaffene grotzc deutsche Volkseinheit niemals wieder zerstört tverden könne. Den letzten Worten des Führers, „Deutschland ist nun Gratzdentschland gewor« den", folgte ein tosender Jubelsturm, der wie ein Orkan über den Wilhelm-Platz braust. Solche unbeschreiblichen Kundgebungen der Freude, des Tankes und der Begeisterung, wie sic der Wilhelm-Platz bei diesen Worten des
Führers erlebt, hat dieser historische Platz der Reichshauptstadt auch in der mitreißenden Geschichte der letzten fünf Iahte Wohl selten gesehen.
„Aböls Wer- Sank für Seftrrreich
ReichSschatzmeister Schwär»
Mt «in« »Nllbm RM. zur Verfügung München, IS. Mürz. Der Reichsschatz, meister der NSDAP, hat dem kommissarischen Leiter der NSDAP, in Oesterreich, Gauleiter Vürck «l, kür bedürftig« Partei, und Volks- genossen Oesterreichs eine Million RM. aus Parteimitteln als „Adols-Hitler-Dank" zur Verfügung gestellt.
Sörlna dankt SrMmmrt
Berlin, 16. März. Generalfeldmarschall , Göring sandte an den Reichsstatthalter i Seyß.Jnquart ein Telegramm, in dem ! er-u. a. ausführte: „Nachdem nunmehr unser Führer Oesterreich wieder verlassen hat und ^ nach überwältigenden Tagen der Freude Tage ! der Arbeit folgen werden, drängt es mich, i Ihnen, Herr Reichsstatthalter, nunmehr auch j meine von Herzen kommenden Glückwünsche und meinen Dank auszusprechen. Die Tatkraft und der Schwuna. besonders aber auch die
, ruhige Sicherheit,"mit welcher Sie die Ihnen gestellten schweren Aufgaben bis zum Ein- rücken der deutschen Truppen durchgeführt haben, erfüllt uns alle mit Bewunderung. Durch den vertrauensvollen Auftrag des Führers mußte ich während dieser erhebenden Tage in Berlin verbleiben, nm die Reichs- geschäfte zu führen. Mit meinem Herzen und meinen Wünschen war ich bei euch. Mit Freude erwarte ich nun den Tag, da ich nach langen Jahren zum ersten Male wie. derindaSbefreiteOesterreich kam. j men kann. Dann werde ich Sie. »nd Ihre Mitarbeiter und vor allem die alten Partei- ! genossen in aufrichtiger Dankbarkeit begrüßen."
Der Schilling wird umgeretlmel
Auftrag des Führers an Dr. Schacht und die österreich. Minister Fischboeck und Nenmayer München, 16. Marz. Der Führer und Reichskanzler hat den Reichsbankpräsidenten Dr. Schacht sowie die Mitglieder der österreichischen Landesregierung, Minister Fi sch - doeck und Minister Neumayer, nach Berlin berufen zur unverzüglichen endgültigen gesetzlichen Regelung des Umrechnungskurses von Mark und Schilling.
nationale Bestrebungen ohne .Krieg zu verwirklichen. England solle doch endlich von seiner Heuchelei lassen und mit den R e a l i st e n dieser Welt F r e u n d- schuft schließen. Sie würden gern ihr Wort halten, wenn man es ihnen ermögliche, frei von jedem wirtschaftlichen Druck und allen Drohungen mit etwaigen Folgen aus. gehandelte Verträge zu uuteri'rlireibeu.
Mohtllslekimgsaesek lmoenonimen
Trotz kleinlicher Debatten der japanischen Parteien
Tokio, 16. März. Das japanisch« Unter» Haus nahm am Mittwoch einst im miß und in unveränderter Form das Mobili« sierungsgeseh an, nachdem der Ministerpräsident die Mitwirkung von Parlamentsvertretern bei der Durchführung deS Gesetzes zugesagt hatte. Die Annahme im Oberhaus ist nach Pressemeldungen ebenfalls aesichert.
Die Blätter kritisieren lebhaft daS Verhalten der Parteien, die durch vollkommen unnötige und kleinliche Debatten die Verabschiedung des Gesetzes verzögert hätten. Politische Kreise bemerken zu den Angriffen nationaler Kreise auf die Parteien, daß hiermit der Unwillen weiter Kreise des Volkes über ein Parteishstem zum Ausdruck gekom- men sei, dessen Reform Fürst Konoe als dringlichste Aufgabe betrachten müsse.
Lord Verth bei Llano
„Vie Zlunäe äer Bewährung äer Achse war äa"
Mussolini bekennt sich in einer großen Keäe in äer Kammer zur Idee äes äeutschen Nationalstaates
Rom. 16. März. I» seiner mit stärkster Spannung erwarteten Rede vor der italienischen Kammer befaßte sich der Duce ausführlich mit den Ereignissen der letzten Tage. Oesterreich habe als Staat aufgehört zu leben und habe sich mit Deutschland vereinigt. Tic Volksbefragung am 10. April werde die vollzogene Tatsache besiegeln.
Der Duce zog daun eine interessante geschickt- licke Parallele zwischen der Einigungsbcwegung in Italien in den Jahren 1859 bis 1871 und der letzt zwischen Deutschland und Oesterreich vollzogenen Einigung, wobei er betonte, daß das Drama Oesterreich nicht erst in unserer Zeit begonnen habe, sondern daß seine Wurzeln bis ins Jahr 1848 zurückreichten.
Im einzelnen erinnerte Mussolini dann kurz an die Bildung der Achse Rom-Berlin im Oktober 1936, zu einer Zeit, ajs die nationalsozialistische Bewegung in Oesterreich, wie er hinzusüqte, erstarkte. Damals hqbe Italien das Regime in Oesterreich darauf aufmerksam gemacht, daß es nicht dauernd in antideutscher Funktion leben könne. Bei seiner Begegnung mit Schuschnigg in Venedig im April 1937 habe er dem Bundeskanzler klargemacht, daß die Unabhängigkeit Oesterreichs eine Frage sei, die vor allem die Oesterreicher angehe, und datz die Achse Rom- Berlin die Grundlage der italienischen Politik ist. Eine vorsichtigere Haltung Schuschniggs hätte nun die Lösung des Problems vielleicht aufge- halten, aber ans die Dauer nicht verhindern können. Am 7. März, also vor kaum einer Woche, wi- mittags 12 Uhr ein Abgesandter Schuschniggs zu ihm gekommen, um seine Meinung über die Idee einer Volksbefragung zu hören. „Ich habe", so fuhr Mussolini fort, „ihm geantwortet, das ist ein Fehler. Diese Bombe wird ihm in der Hand zerplatzen."
Denen, die jetzt in diplomatischen und journalistischen Kreisen die Frage aufwerfen, warum Italien nicht eingegriffen habe, antwortete Mus- 'vlini mit stärkster Betonung und unter lebhaftem Beifall der gesamten Kammer: „Wir haben nie eine direkte, indirekte oder schriftliche Verpflichtung in dieser Richtung übernommen."
Der Bundesstaat Oesterreich, so fuhr Mussolini fort, habe sich auch tatsächlich immer davor gescheut, Hils« zu verlangen, da ihm von Italien geantwortet worden wäre, daß eine Unabhängigkeit, die durch fremde militärische Hilfe geschützt werden muß, nicht lebensfähig sei. Tatsächlich sei die große Mehrheit des österreichischen BolkeS für den Anschluß. Und was heute in Oesterreich geschehe, entspreche vollkommen den Ereignissen zwischen 1859 und 1871, der italienischen Einigungsbewcgung. Auch damals seien die piemontesischen Truppen nicht als ein feindliches Heer, sondern als nationale Truppen gekommen und empfangen worden. Mussolini erinnert« in diesem Zusammenhang unter dem Beifall der Kammer daran, daß das erste Bündnis, das daS junge Italien damals einging, mit Preußen abgeschlossen wurde.
Italien sei so wenig von den Ereignissen an keiner Grenze gestört, rief der Duce aus, daß es auch bei der Annahme ganz ruhig bleibe, daß schon in wenigen Jahren, während die Italiener ein KO-Millionen-Volk geworden seien, die Deut- sehen 80 Millionen zählen würden. Der Duce hob dann hervor, daß es sich bei der deutschitalienischen Grenze umdieGrenzevonzwei befreundeten Völkern und um unantastbare Arenzen handle, wie das der Führer immer in kategorischer Weise erklärt habe.
„Als das österreichische Drama", so erklärte der Duce abschließend, „in den letzten Tagen zum Schlußakt kam, haben die Weltgegner des Faschis- muß darauf gelauert, ob sie eine passende Gelegenheit finden könnten, um endlich die beiden totalitären Regime gegeneinander auszuspielen und ihre Solidarität zu zerschlagen, waS übrigens. daS wollen wir gegenüber den berufsmäßi- gen Pazifisten noch besonders betonen, da? Bor - 'piel für einen neue» Weltkrieg g«> wese» wäre. Diese Rechnung der Demokratie» der Freimaurerei, der Dritten Internationale wa, kalsch. Ihr« Hoffnung war einfach kindisch. Sie war aber zugleich auch beleidigend, da fl« auf unseren Charakter und unsere politische Eilesicht einen Schatten werfen wollte."
Stolz erklärt« der Duce des faschistische,, Jta- lie«: „Die Stund« der Bewährung de, Achs« war gekommen! Jetzt wissen dir Deutschen, daß die Achse kein« jener diplomatische» Konstruktionen ist, die sich nur bei normalen An. leisten wirksam erweisen, sondern daß es sich ui» ein festgeschmiedetes Instrument handelt. Ein Instrument, das sich gerade in einer außergewöhnlichen Epoche bewährte.
Die beiden Natwne» deren Einignngsbe- wegung zeitlich wie nach den Methoden parallel abgelaufen ist, können, in einer gemeinsamen Auffassung der Politik und des Lebens geeint, g e - me infam marschieren, nm unserem gequälten Kontinent ein neues Gleichgewicht zu geben, das endlich die friedliche und fruchtbare Zusammenarbeit aller Völker ermöglicht."
Jener Teil der Rede des Duce über die ila- lienische Nachkriegspolttik gegenüber Oesterreich verdient es wahrhaft, in ausführlichster Fassung wiedergegeben zu werden. Der Duce konnte mit Freimut das Kapitel der italienisch-österreichischen Politik des letzten entscheidenden Dezenniums anfrollen,
Italiens Politik gegenüber Oesterreich
.Erst mit dem Regierungsantritt Schober? 1929", so rekapitulierte der Duce, „beginnt eine italienische Politik gegenüber Oesterreich, eine Politik, die in einem Freundschafts- und S ch i e d s- uertrag niedergelegt wird, der von Schober selbst am 6. Februar 1930 in Rom unterzeichnet wird. Wir erlebten die Weltwirtschaftskrise, die auf die schwache Wirtschaft Oesterreichs furchtbare Wirkungen ausübt. Noch einmal lebt die — 1919 schon einmal konzipierte Idee des Anschlusses in einer Art deutsch - österreichischer Zollunion aus. Der Vorschlag kommt nicht durch. Der Zustand Oesterreichs bessert sich nicht. Italien interveniert nun direkt, nm Oesterreichs Wirt- schart durch die Abkomme» vom Semmering wieder anfznrichten. Im Januar 1938 kommt der Nationalsozialismus in Deutschland an die Macht, Im März des gleichen Jahres erneuert Dollfuß seine Negierung im obrigkeitlichen Sinn. Es beginnt der Kampf zwischen der Regierung und der nationalsozialistischen Be- wegnng, Dollfuß ist gezwungen, im Februar 1934 energisch einen sozialdemokratischen Aufstand niederznschlagen. Wenige Monate nachher bricht die nationalsozialistische Erhebung in Wien an?-,"
Nun rollt der Duce kurz und knapp seine Haltung in dem kritischen Augenblick ans. da man in Wien de» nationalsozialistischen Volkskern zu unterdrücken suchte und damit dem bolschewistischen Chaos, Italiens Todfeind Bor- ' ch n b l e i st e I e,
.Ich beielste. daß die vier Divisionen von Süd- liro! am Brenner Aufstellung nehmen. Es war ein Akt elementarer Vorsicht angesichts Plötzlich möglich werdender blutiger Ereignisse, von denen man nicht die Tragweite ermessen konnte. Kein Oesterreicher verlangte dies von »ns. keln Oesterreichcr hat uns je dafür gedankt. — Von 1934 bis 1986 folgte sodann die Politik der Römischen Protokolle.
Tic Schaffung der Achse Rom-Berlin
In der Zwischenzeit haben sich die allgemeinen Zustände Europas und Oesterreichs von Grund auf geändert. Die diplomatische Solidarität Italiens mit den Westmächten wird durch die Sank- lionen und den eingestandenen Versuch, das italienische Volk „zu erdrosseln", zerschlagen. Im Oktober 1936 wird die Achse Rom—Berlin geschaffen. In Oesterreich breitet sich die Bewegung mit einer überwältigenden Schnelligkeit aus. die nicht nur auf eine Gemeinschaft der Ideen, sondern vor allem auch aus das rasche Wiedererstehen der politischen und militärischen Macht Deutschlands zurückgeht."
In diesem Augenblick gibt Italien Oesterreich den Rat. sich Deutschland wieder anzunähern, weil ein Staat, der sich als deutsch bezeichnet, nicht in antideutscher Funktion bestehen kann. Trotz der Vereinbarungen beginnt eine neue Periode der Spannung: Bei der Begegnung von Venedig im April 1937 gab ich dem Bundeskanzler klar zu verstehen, daß die Unabhängigkeit Oesterreichs eine Frage ist, die in erster Linie die Oesterreicher angeht »nd daß die Achse Rom—Berlin die Grundlage der italienischen Außenpolitik ist. Die Begegnung vom l2. Febr. -.wischen den beiden Kanzlern stellt den letzten Versuch für eine Kompromißlösung dar. die die Endlösung vielleicht verzögert, aber bestimm: nicht verhindert hätte. Rede des Führers am 20. Februar — Rede Schuschniggs am 24. Februar. — Dann taucht der Gedanke e,»e>' plötzlichen Volksbefragung ans.
Die „Volksbefragung"
Am 7. März, 12 Uhr mittag, fragt mich ei» Vertrauensmann von Schuschnigg nach meiner Ansicht über die Volksbefragung und ihr Verfahren. Es war das erstemal nach vielen Monaten. Ich antwortete ihm in der allerbestimmtesten Form, daß eS sich nm einen Fehler handelt.
Diese Bombe, sagte ich wird euch in den Hän- den explodieren! Es wäre übrigens schlechtester Geschmack, wenn ich mich dieser allzuieicht zu machenden Voraussage rühmen wollte.
Das Interesse Italiens — so fuhr der Duce im weiteren Verlauf fort — an einer Unabhängigkeit des österreichischen Bundesstaates ging aber offenkundig von der Bedingung aus. daß ! die Oesterreicher mindestens in der Mehrheit diese ! Unabhängigkeit wollten. Was sich aber in den ! letzten Tagen auf österreichischem Boden zugetra- j gen hat. zeigt, daß die tiefe Sehnsucht deS Volkes für den Anschluß war."
Senkeln ruft zur Einigkeit
Prag, 16. März. Der Führer der Sudeten- ! deutschen Partei, Konrad H e n l e i n, hat ; am Mittwoch folgenden Aufruf erlassen:
! Sndetendeutsche! In diesen Tagen sind für das deutsche Volk Entscheidungen von größter Tragiveite gefallen. Es wird kaum einen deutschen Menschen geben, der nicht — wv immer er auch lebt — in den Jubel der deutsche» Brüder und Schwestern in Oesterreich mit eingestimmt hätte. Mit größter Freude hat gerade das Sudeten- deutschtum die Heimkehr des alpenländischen Deutschtums erlebt, so wie es vorher an seinem Leid innersten Anteil genommen hatte.
Das Schicksal der deutschen Ottmark hat es rilidringlichst wie kaum ein anderes geschichtliches Ereignis bewiesen, daß ein einiges Volk mit einem entschlossenen Willen de» Kamps nm iein Recht siegreich besteht. Die Sndeiendcutsche Partei ist heute unbestritten die einzige verantwortliche Trägerin des Einheitswillens und Rechtskampfes der Sudetendeutschen. Ich richte daher in Viesen geschichtlichen Tagen an alle, die noch nicht in den Reihen der sndetendeutschen Einheitsbewegung stehen, den Appell: Reiht euch ein in die große politische Front unserer Volksgruppe. Dis Splitterparteien haben keine Le- bensberechtignng mehr. Kämpst alle unter den Fahne» der Sndetendeutschen Parte! snr das Lebensrecht und die Ehre unseres VolkeLI
,England soll lelne SeuKelel lassen"
London, 16. März. Eine Zuschrift an den .Daily Telegraph", die das Blatt veröffentlicht, fordert Verständnis für die Wiedervereinigung Oesterreichs mit Deutschland, die ein historisches Ereignis sei. 400 Jahre lang hätten sich die Engländer mit Kanonen, Bajonetten und Bomben in der Welt das angeeignet, was ihnen wertvoll schien. Wenn Hitler heute den deutschen Traum des An- chlusses mit Propaganda, durch Ueberzeugen und ohne Blutvergießen Wirklichkeit werden lasse, dann bezeichneten ihn die Eng- länder als Feind des Friedens und der Freiheit, Friede aber bedeute weiter nichts, als
Salamanca, 16. März. Der Siegeszug der nationalen Truppen an der Aragon-Front geht unaufhaltsam weiter, wichtige Stellungen im Vizcurerno-Gebirge wurden besetzt, nachdem mehrere neue Ortschaften in die Hände der Nationalen gefallen waren. Die Nationalen verfügen nun über ein großes Netz erstklassiger Verkehrsstraßen und Eisenbahnlinien. Der Frontberichterstatter des Generals Franco stellt fest, daß entgegen den Behauptungen der sowjetspanischen Sender an der Aragon-Front ausschließlich spanische Truppen gekämpft haben.
Kennzeichnend für die Moral der boljche- ^ wistischen Gewalthaber ist ein Aufruf, den > der sogenannte „Volksfront"-Ausschuß von Caspe noch Dienstag früh verbreitete und in dem darauf hingewiesen wurde, daß „jeder weitere Fuß Boden, der aufgegeben würde, tragische Folgen hätte, weshalb niemand seinen Posten verlassen dürfte". Wenige Stunden später flüchtete besagter Ausschuß beim Änrücken der nationalen Truppen als erster.
Angesichts dieser trostlosen Lage und der Tat. sache, daß in Katalonien die Unruhen immer häufiger werden, versuchen die sowjetspanischen
Oizenbecicbl äer ö.8-?ce;,s
gs. Rom, 16. März. Der britische Botschafter in Rom, Lord Perth, wurde am Dienstagabend seit der Wiederaufnahme der englisch- italienischen Besprechungen zum drittenmal von Graf Ciano empfangen. Nachdem die vorausgegangenen Aussprachen der Festlegung der Modalitäten und der Verhandlungslinie dienten, wurden am Dienstag, wie in unterrichteten Kreisen verlautet, zwischen dem italieni- scheu Außenminister und dem britischen Botschafter die grundsätzlichen Ver Hand- lnngen in Angriff genommen
Scharfe französische Grenzkontrolle
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bl. Genf, 16. März. Nack Meldungen aus Basel wurde die französische Grenzkontrolle verschärft. Die Einreise nach Frankreich wird Inhabern österreichischer Pässe nur dann genehmigt, wenn sie ein französisches Visum besitzen/Am Montag und TienStag wurde zahlreichen österreichischen Emigranten der Grenzübertritt ans diesem Grunde verweigert.
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Verdienter Kämpfer rehabilitiert
Der im Jahre 1934 wegen „Hochverrats" vom Militärgertchtshof zu lebenslänglichem schweren: verschärftem Kerker verurteilte Major Rudolf Selinger wurde als Oberst reaktiviert und dem Armeeoberkommando VIII zur Dienstleistung zngewiesen.
Dr. Frick aus Wien abgsflogen
, Reichsminister Dr. Frick verließ Mittwoch s früh mit seiner Begleitung vom Flugplatz Aspern > aus Wien. Der Reichsminister, der schon in der Kampfzeit zahlreiche Versammlungen in Oester- reich abgehalten hatte, erklärte, daß er sich am Abstimmungskampf beteiligen und in mehreren österreichischen Städten sprechen werde.
500 Frontkämpfer nach Italien
600 deutsche Frontkämpfer und Kriegsbeschädigte verließen am Mittwochnachmittag die Hauptstadt der Bewegung zu einer achttägigen Jtaliensahrt.
Polnische Protestkundgebungen
In verschiedenen Städten Polens führte der Polnisch-litauische Grenzzwischenfall am Dienstag zu Protestkundgebungen, in denen die Durchführung scharfer Maßnahmen gegen Litauen ge- fordert wurden.
Häuptlinge, Paris zur offenen Hilfeleistung zu bewegen. Oberbonze Aza na und „KriegS- niinister" Prieto werden in Toulouse eintref- fen, und ebenso wie der rotspanifche Vertreter in Paris mit Blum, Daladier und Boncour über die „ernste Situation" sprechen.
Der „Jour" will wissen, daß der französische Außenminister auf die Bitten der sowjetspanischen Abgesandten um Truppen geantwortet habe: „Zu spät, sie sind verloren!" Andere Zeitungen teilen mit, daß wenn nicht dringend Hilfe nach Spaniett entsandt werde, Valencia gezwungen sein würde, innerhalb von drei Tagen die Waffen zu strecken, es sei jedoch nicht anzu- nehmen daß sich die französische Regierung zu einer offenen Einmischung bekennen würde.
Die italienischen Zeitungen betonen au! Meldungen hin, die von einer radikalen Aenderung der französischen Politik Rot- Spaniens gegenüber sprechen, daß die Halluzinationen Blums besorgniserregende For- men annehmen. Sollte Blum tatsächlich ein« direkte Einmischung zugunsten von Barcelona Planen, dann wäre er der Volksfeind Nr. 1 für den europäischen Frieden.
Zowjet-Zpanien vor dem Zusammenbruch?
Anhaltender Vormarsch der §ranco-Oruppen — Kote Häuptlinge betteln in Paris
um Hilfe