Seite 2 Rr. 57

Ncrgolder Lagblatt ,D«r »esekschafter*

Donnerstag, Len 1v. März 1938

amig besteht, allzubald in das spanische ..Sv- ivjctparadies" zurückzukehren. Es sei daher durchaus möglich, daß die Besatzung selbst sür die wiederholten kleinen Beschä­digungen. die die Ausfahrt des U-Bootes immer wieder verzögern, verantwortlich sei.

Ribbentrovs Abschied von London

London, 9. März. Der Reichsininister des Aeußern von Nibbentrop traf mit sei- ner Frau am Mittwochnachmittag in Lon­don zu dem angekündigten Abschiedsbesuch ein. Der deutsche Geschäftsträger Gesandter Moermann hatte sich zu seiner Be­grüßung in Dover eingesunden. In London wurde der Minister von den Mitglieder,, der Deutschen Botschaft, dem Landesgruppen­leiter Karlowa und zahlreichen Angehörigen der Deutschen Kolonie am Bahnhof emp­fangen. Unter anderen hatte sich zur Be­grüßung des Reichsaußenministers auch der österremsische Gesandte in London. Baron Fr a n cke n st e i n. am Bahnhos eingesun­den. Am Nachmittag gaben Herr und Frau von Nibbentrop in der Deniiebe» Bolnbaft einen Abschied ? e m Pfau g für die Deutschen Londons.

Nibbentrop beute bei Lord Kalifar

London, 9. Mürz. Hier wurde amtlich be- kanntgegoben, daß Reichsaußenminister von Nibbentrop am Tounerstagvormittag dem englischen Außenminister Lord Halifax einen Besuch abstatten wird Die Blätter fügen hinzu daß der Neichsaußenminister auch den englischen Premierminister 'ehen werde

Leute SaWstWer Sroßrat

Verhandlungen mit England im Vordergrund

L I 8 «n b e r I c k t 6er le 8 - ? e e » » e AS. Rom, 10. März. Unter dem Vorsitz Mus­solinis wird heute, Donnerstag, im Palazzo Venezia der Faschistische Großrat, das höchste Beratungsorgan Italiens, znsammentreten. Fm Vordergrund der Erörterungen wird das britisch-italienische Verhältnis steten, über das Gras Grandi, Italiens Botschafter in London, Bericht erstatten wird. Als weitere Programmpunkte der Tagung sind vorgesehen: Fragen der Jugenderziehung, der Finanz- und Wirtschaftslage, der Bevölkernngspolitik und schließlich die verfassungsrechtlichen Fragen, die mit der geplanten Einrichtung einerKammer der Fasci"nnd der Korporatio­nen an Stelle der bisherigen Abgeordnetenkam. wer Zusammenhängen.

Englischer Köntgsbesuch in Holland

Prinz Bernhard in London

Ligenderickt 6ei !8 8-?re85o ex. London, 10. März. Ans Anlaß der Feier des 40jährigen R e g i e r n n g s j u b i - läums, das Königin Wilhelmina der Niederlande im September dieses Jahres begeht, wird das englische Königspaar einen offiziellen Besuch in Amsterdam abstatten. Die Gäste werden während dieser Zeit im Stadt­schloß in Amsterdam wohnen.

Pr inzBernhardder Niederlande, der Gemahl der niederländischen Thronfolge- riu Prinzessin Juliana, hat sich zu einem mehr­tägigen Besuch nach England begeben. In poli­tischen Kreisen nimmt man an, daß er während seines Aufenthaltes in London vorbereitende Besprechungen über den Besuch des englischen Königspaares in Holland führen wird.

König Earoi verlangt Sparsamkeit

Richtlinien für den neuen Staatshaushalt

Bukarest, d. März. Am Mittwochabend fand ein Min ist er rat unter dem Vorsitz des Königs statt, der die Richtlinien für den neuen Staatshaushalt bekanntgab. Dieser darf, sofern nicht zwingende Gründe vorliegen, den Rahmen des alten Haushal­tes nicht überschreiten. Es wurde beschlossen, in der Beamtenschaft keine Neuernennungen vorznnehmen, offen werdende Stellen nicht zu besetzen und keine Beförderungen auszu­sprechen. Den neuen Richtlinien haben sich auch alle staatlichen Unternehmungen auf ielbständiger kanfinünnischer Grundlage zu fügen. Industrie- und Handelsminister Ar­ge t o i a n n schlug ebenfalls neue Richt­linien für Abwicklung des Außenhan­dels vor.

Vom Sozialismus weit entfernt

Schweizer Marxisten von Moskau ernüchtert

Basel, 9. März. Die schweizerische Sozial- demokratie, die noch zum 20jährigen Be­stehen der Sowjetunion Huldigungsartikel an die Adresse Stalins veröffentlichte, ist durch den jetzigen furchtbaren Schauprozeß in Moskau vollständig ernüchtert. So schreibt die auf dem linken Flügel stehende Baseler Arbeiterzeitung", daß der Prozeß in der ganzen Welt mit namenloser Bestür­zung und Entsetzen ausgenommen werde. Immer wieder hätten die Sozialdemokraten die Sowjetunion gegen jeden Angriff ver­teidigt. Aber der Abscheu vor der in Moskau abrollenden Juftizkomödie drohe dies für die Zukunft unmöglich zu machen. Was in MoSkau geschehe, zeige erschreckend klar, wie weit die Sowjetunion von dem, waS man Sozialismus nenne, entfernt sei. Unbekümmert um die Menschenwürde und Gerechtigkeit würden durch die Moskauer Prozeßkomödie Menschen ans diktatorischem Willen heraus erniedrigt und vergewaltigt. Dagegen müßten die Sozialdemokraten l e

Prachtstraße zum parteitagsgelänäe

Neue Großbauten in Nürnberg Autobahnring um Sroß-Nürnberg Mesige Parkplätze

Lizeaderiekt ä»r NL

st. Nürnberg, 9. März. Oberbürgermeister Liebel veröffentlicht im fränkischen Gau­organ einen Artikel »Fünf Jahre national­sozialistische Stadtverwaltung*, in dem er über die bisher geleistete Arbeit in der Stadt der Reichsparteitage Rechenschaft gibt. Zugleich kündet er dabei neue Großbauten für Nürnberg an. Eine Prachtstraße von der Lorenzkirche, also vom Zentrum der Stadt, zur Luitpoldarena und ein NS.- Presse-Hotel sind die wichtigsten dieser bedeutenden Projekte, die in absehbarer Zeit verwirklicht werden sollen.

An der Ringstraße werden weitere monu­mentale Bauten entstehen, zu denen mit dem modernsten Grvßhotel des Kontinents, dem Deutschen Hof", dem zur Zeit im Bau be­findlichen Verwaltungsbari des Siemens­konzerns gegenüber dem Opernhaus und dem demnächst entstehendenHaus der n a t i o n a l s o z i a t i st i s ch e n Pre s s e" bereits ein vielversprechender Anfang ge­macht ist. Das Heranrücken der Reichsauto- bahnen an die Stadt der Reichsparteitage und der nach ihrer Fertigstellung einsetzende ungeheure Kraftwageiiverkehr, insbesondere zum Reichsparteitaggelände, wird die Er­richtung riesiger Parkplätze, vor allem in der Nähe des Reichsparteitaggeländes, notwendig machen und auch die Anlegung von Umgehungsstraßen und eines geschlosse­nen Autobahnringes um Groß-Nürn- berg wird sich als unbedingte Notwendigkeit erweisen.

Die Ausweitung der Großausgaben der Stadtverwaltung und die Führung der lau­fenden Geschäfte des Zweckverbandes Reichs- Parteitag werden die Errichtung neuer großer Verwalt ungsbauten er-

forderlich machen, die in entsprechender bau- ! sicher Gestaltung wesentlich zur Verschöne- ! ruug des Stadtbildes beitragen werden. l Oberbürgermeister Liebel schließt seinen ! Artikel mit den Worten:Mehr und mehr s erfüllt sich in diesen Jahren mit das pro- > phetische Wort, das der Führer einst am Be­ginn des Reichsparteitages der Freiheit 1935 :

, über Nürnberg sprach: ,Die Stadt der herr­lichen alten deutschen Kultur erweitert sich zusehends zur Stadt der deutschen Erhebun g.'*

Das NS-Prefie-Hokel

i Ter Neichsleiter sür die Presse der i NSDAP., A m a n n. hat die Schaffung eines ! Hotels mit großzügigen Arbeits- und Un- ! serknnstSränmeii veranlaßt und finanziell ermöglicht, das der NS.-Presse während der Reichsparteitage in Nürnberg zur Ver­tilgung steht. Tie vor kurzem aus Mitteln des Zentral - Parteiverlages gegründete Pressehaus Nürnberg G. m. b. H. hat das ! HotelFränkischer Hof" und ein angreiizen- ! des Grundstück erworben. Das Gelände liegt i unmittelbar am Hauptbahnhof. Das fünf- ! stückige Hotel bietet 250 Pe r s v n e n Unter- ! briiigungsmöglichkeiten. Dem besonderen i pressemäßigen Zweck entsprechen die der Zeitersparnis dienende Gesamtanordnung ! des Ganzen, eine neuzeitliche, ans äußerste i Schnelligkeit eingestellte Telephonaiilage. die j Möglichkeit zum Einbau von Feriimireibern ! und die Errichtung eines eigenen Post- ! amtes im Gebäude. Während der übrigen i Zeit des Jahres ist das Hotel dazu bestimmt, ! den Anforderungen des wachsenden Frem- : denverkehrs Nürnbergs zu dienen. Bereits ! am kommenden Reichsparteitag wird die ^ Parteipresse ihr neues repräsentatives Haus s beziehen können. j

benschastlich ihre Stimme er- ! heben.

Auch französische Gewerkschaftler sind über oen Moskauer Prozeß, den derMatin" als > Kampf der Raubtiere" bezeichnet, bestürzt. So schreibt George Dumoulin , in der Wochenzeitung der marxistischen f EGT.-GewerkschastenSyndikats", damit f Stalin endlich aufhöre, zu morden, müßten ^ alle Sozialdemokraten und Gewerkschaftler ! sofort derVolksfront" den Vorschlag unter- ! breiten, den f r a n z ö s i s ch - s v wjct r u s- ^ fischen Pakt zu kündigen. f

Unter der UeberschristNichts dergleichen ^ hat sich jemals zuvor ereignet Ein Terrv- i ristenregime muß unaufhörlich eine Entschul- i digung für den Terror schaffen", bringt der ! LondonerDaily Telegraph" längere : Ausführungen des Engländers Malcolm j Muggeridge, der in Sowjetrußland gelebt ! hat und die jetzt vor Gericht stehenden frühe­ren Politischen Bonzen gut kennt. Nur wenige menschliche Wesen, so schreibt er, köiinieu die Qualen ausstehen, denen sie in den bätsche- wistischen Gefängnissen ausgesetzt seien. Be­merkenswert sei auch, daß die Zeit der Haft ! ganz von der Widerstandskraft der einzelnen ! Gefangenen abhänge. So sei Bncharin bei- f spielsweise zur gleichen Zeit wie Radeck ver- ^ hastet worden. Er werde aber erst jetzt vor f Gericht gestellt, und zwar deshalb, weil er f widerstandsfähiger gewesen sei. Viele Gc- i fangene warteten ewig ans den Richter- j spruch. andere verübten Selbstmord, wieder ' andere seien eines Tages spurlos verschwun- f den. j

Neutscher Zag in ganz Sesierreich >

Kundgebungen in Wien und alle» Landes- !

Hauptstädten :

Wien, 9. März. Es ist endgültig festgelegt > worden, daß nach Ablauf des bis zum 22. März ! befristeten allgemeinen Versammlungsverbots am ! 2 7. März in Wien und in allen Landeshaupt- i städten Oesterreichs einDeutscher Tag" ab- ! gehalten wird. In Wien sollen hierbei unter an- i derem die beiden Minister Dr. Seyß-Jn- j quart und Glaise-Horstenau sprechen, in den Bundesländern vor allem die volkspolitischen Referenten.

Die Vorbereitungen für denDeutschen Tag" sind in Wien und besonders in Oesterreich in vollem Gange. Die am Sonntag in seiner Lin- zer Rede von Minister Dr. Seyß-Jnquart ange­kündigte Volksdeutsche Arbeitsstelle ist in Wien bereits in vollem Aufbau begriffen und hat ihre Tätigkeit schon teilweise ausgenommen. Ihr Zweck ist es, richtunggebend auf die nationalen Ver­bände und die nationalsozialistische Bewegung bezüglich ihrer Ueberführung in die neue Lage einzuwirken und auch die weltanschaulichen In- teressen wahrzunehmen. Die Arbeitsstelle unter- steht der Leitung des Staatsrates D r. I n r y.

Neck trank aut den Kaiser Enmnuei

Rom, 9. März. Bei dem zu Ehren des polni­schen Außenministers am Dienstagabend vom ita­lienischen Außenminister veranstalteten Bankett wandte sich Graf Ciano mit einem Trinkspruch an Außenminister Beck, in dem er w a. aus­führte:Italien hat mit Bewunderung das Werk verfolgt, das für die Größe Ihres Vaterlandes durch Marschall Pilsudski, durch den Heldenmut feiner Legionen, durch die Entschlossenheit der militärischen Führer und der Staatsmänner, die seine Ideen und seine Prinzipien fortsetzen unter denen Sie eine so hervorragende Stellung einnehmen vollbracht wurde und das kraftvoll die Grundlagen des neuen Polens gelegt und ihm jene wesentliche Funktion gesichert hat. die es durch seine Tradition und im Interesse der kul­turellen Einheit Europa» von Natur aus auszu- nben berufen ist."

Der polnische Außenminister Beck aittwvrtete s u. a. wie folgt:Seit vielen Jahren hat Polen f mit der größten Sympathie die Wiedergeburi : und die Einigung der italienischen Nation ver- § folgt, und in der letzten Zeit betrachtet es voller Bewunderung die Entwicklung der Machtstellung Italien, das von seinem ihm von der Vorsehung geschenkten Führer, dem Fortsetzer der Tradi- i tionen des antiken Noms, zu neuem Ruhm und i neuer Größe gebracht wird. Ich dm mir denen ! bewußt, daß die hier ausgesprochenen Worte in : meinem Vaterlands den tiefsten Widerhall iinden ! werden und gerade deshalb erhebe ich mit der ! größten Freude mein Glas z» Ehren Seiner Maje- f stät des Königs von Italien und Kai- ! iers von Aethiopien Viktor Einanue! und i Ihrer Majestät der Königin und Kaiserin Elena. ! zum Wohlsein Seiner Exzellenz Benito Mnsso- - lini wie auch zum Heil Eurer Erzellevz und ani s die Größe »nd das Gedeihen des iaiehisiiichen i Italien." !

Krach bri Labour greift weiter um sich !

London, 9. März. Nachdem bereit? vor acht ! Tagen Lord Arnold. Oberhaiismitglied und ! maßgebende Persönlichkeit der Labvur-ParNi ans ! der Partei ausgetreten war. hat gestern auch ^ Lord Sunderson die marxistische Partei ver- f lassen. Als Begründung führte er an. er iei mit : der Außenpolitik der Labour-Party n i ch! ein- i verstanden, denn sie stelle eine Kriegsvvrberei- ! tung im Namen der kollektiven Sicherheit dar und f >ei somit eine Bedrohung de? Weltfriedens. Lord i Sunderson, der in der englischen Marrisienvar- ! tei eine führende Rolle gespielt hat. ni bereits l93S wegen des Sanktionskrieges gegen Italien den er verurteilte, ans dem Vollzugsausielnik der Partei nnsgeschieden.

Nie MMMft j

Dr. Stojadinowiijch vor der Skupschtina !

Belgrad, 9. März. Ministerpräsident und i Außeiiininister Dr. S t o j a d : u a w i t s ch ! hielt in der Skupschiina eine grundlegende Rede über die jugoslawiso.ie Außciipoiiük und zeigte hierbei die drei Grundsätze seiner erfolgreichen,

Arbeit auf: 1. wolle Jugoslawien an der Erhal­tung des europäischen Friedens Mitarbeiten,

2. wolle er alte Freundschaften bewahren und

3. neue Freundschaften gewinnen. Zu Punkt 3 führte der Ministerpräsident u. a. aus:Die Beziehungen mit dem Deutschen Reich haben > sich immer mehr vertieft und belebt. Die be­geisterte Begrüßung durch das ganze deutsche Volk bei meinem Aufenthalt im Reiche im Januar galt zugleich unserem Volk. Diese Kundgebungen waren vom Geist herzlicher Freundschaft dmchwoben. Dies festigte unsere Ueberzenguug, daß die guten und freundschaftlichen Beziehungen mit dem großen und aufsteigenden Deutschen Reich auf allen Gebieten bei vollkommener Achtung der beider­seitigen politischen Anschauungen sich noch wei­ter entwickeln können." Diese Ausführun- j gen wurden von der großen Mehrheit des Hau­ses mit starkem Beifall ausgenommen.

Regierungsumbildung in Ungarn

Drei neue Minister ernannt blizenkerictit 6er di8-?re8re

Iis. Budapest, 10. März. Völlig über- raschend ist am Mittwoch die ungarische Negierung nach einer vorausgegangenen Kabinettssitzung zurückgetreten. Minister­präsident von Daranyi wurde von Neichsverweser von Horthy mit der Neubil­dung der Regierung beauftragt. Schon nach kurzer Besprechung war die neue Minister­liste fertiggestellt. Mit Ausnahme von drei Ministern weist sie dieselbe Zusammen­

setzung auf wie die bisherige. An die Stelle des ausscheidenden Fiiianzministers Fabiny tritt der Abgeordnete und Präsident des Bodeukreditinstitutes Remeni-Schnel. l e r. der zu den engsten Freunden des ver­storbenen Ministerpräsidenten Gömbös ge­hörte. An die Stelle des bisherigen Justiz- ministers Kazar tritt der Staatssekretär dieses Ministeriums. Mikecz- Während Ministerpräsident von Daranyi in seinem zweiten Kabinett das Ackerbauministernim mitverwaltete, übernimmt der bisherige Staatssekretär dieses Ministeriums. Dr. Marschall. das Ackerbauministerium.

Offensichtlicher Zweck dieser Regierungs- Umbildung war das Bestreben, für die Durchführung des von Ministerpräsident Daranyi am letzten Samstag in Raab an- gekündigten großen Wirtschafts, und Fi n a n zp r o g r a m m e s die erforder­lichen Personellen Voraussetzungen zu schas­sen.

in

Abschiedsaudienz beim Führer

Der Führer und Reichskanzler empfing gestern den zum Staatssekretär im Bnkarester Außen­ministerium ernannten bisherigen rumänischen Gesandten in Berlin Co innen: ihm zu Ehren gab Staatssekretär von Mackensen ein Abendessen.

General von EPP in Rom

General Ritter von Epp. der zurzeit in Rom weilt, hat gestern am Grab des llnbekann- ten Soldaten und am Ehrenmal der gefallene» Faschisten Lvrbeerkrünze niedergelegt. Als Leiter der Deutschen Kolonialgesellschaft wird er heute im Faschistischen Institut sür Jtalienifch-Atrika einen Vortrag halten.

Stabsführer Lauterbacher in Bilbao

Stabsführer Hartmann Lanterbacher tras m Bilbao ein, wo ihm ein begisterter Empfang durch die nationalspanische Jugendbewegung be­reitet wurde Z

Stuererhöhung in Holland '

Nach einem Gesetzentwurf der niederländischen Regierung sollen zur Deckung von RüstungSaus- ;aben von 10 Millionen Gulden jährlich die Zu­schläge zur Einkommensteuer um 10 o. H. sowie die Tantiemen- und Dividendenstener erhöht werden.

England droht ein neuer Verkehrsstreik

Tie Gewerkschaft der Transportarbeiter in Wales hat eine Lohnerhöhung von 6 Schilling in der Woche gefordert und. falls dieser Forde­rung nicht bi? 26. März entsprochen wird, mit einem allgemeinen Streik des Lastwagengewcr- l>es gedroht.

Beck abermals bei Graf Ciano

Der polnische Außenminister Beck ist gestern nachmittag vom italienischen Außenminister Graf Ciano zu einer zweiten längeren Unter- 'edung im Palazzo Chigi empfangen worden. Vorher hatte er die italienische und polnische Presse gemeinsam empfangen.

Möbel - ohne unnützes Beiwerk

Was die Leipziger Reichsmöbelmesse zeigt Ligen berialit 6se Id'8-Lre88e

ln. Leipzig, 9. März. Auf der Reichs- möbelmesse haben viel mehr Firmen ihre Erzeugnisse zur Schau gestellt, als man anneh- men konnte. Vor allem aber zeigt die Quali­tät der Möbelstücke und Zimmereinrichtungen, daß Handwerk und Industrie verstanden, um was es sich handelt. Nirgendwo kommt heute noch zum Ausdruck, daß ein Gegenstand mit vielen unnötigen Verzierungen versehen sein muß, um Gefallen zu finden. Jni Gegenteil ist es schon Allgemeingut geworden, daß eine solche Ausführung im täglichen Gebrauch nur unnütze Sorgfalt um Erhaltung und Reiin- gMg erfordert, abgesehen von den verteuern­den Kosten.

Die diesjährige Frühjahrsmesse berechtigt so zu der Hoffnung, daß wir nut Bezug auf deutsche Hausmöbel in nicht ferner Zeit den deutschenStil erreicht haben, den wir an­streben. Daß sich die einfache Linienführung auch geschmacklich durchaus bewährt, steht heute schon außer allem Zweifel. Bei Schränken, Tischen und Stühlen drangt sich jedem Be­schauer dieser Eindruck auf. Schon wundert man sich darüber, daß früher einmal Metall­griffe oder metallene Beschlagteile angebracht wurden, wo die Verwendung von Holz doch ein viel besseres Gesamtbild ergibt.

In vielen Fällen ist die Einfarben- tönung unter Beibehaltung der natürlichen Faserung auch für Wohnmöbel genau so vor­teilhaft, "wie sie es für einfache Hans- upd Küchengeräte ist. Selbst wo auf einen An­strich verzichtet worden ist, darf das heu­tige Möbelstück durchaus Anspruch darauf er­heben, gegenüber seinen älteren Vorgängern den Vorzug zu erhalten.

Schon selbstverständlich ist ferner, daß die deutschen Hölzer zur Möbelhersiellung in erster Linie heraugezogen werden. Bei den Beschlägen, soweit sie zweckmäßig sind, werden weitgehend Leicht metalle lind Kunstharze her- angezoaen, die wir ans eigenen Stoffen gewin­nen. Auch deutscher Marmor aus verschiedenen Reichsgebieten, ferner Steingut und Glas wer­den immer stärker mit Vorteil herangezogen. Die Verwendung von Rohr an Stelle fremder Stoffe hat noch weitere Ausmaße angenommen. Dabei ist die Entwicklung sicherlich noch nicht abgeschlossen. Die sorgfältige Herstellung von Klei n möbeln für den Kleinwohnungsbau beweist, daß man ein dringendes Bedürfnis für weniger kaufkräftige Volksschichten erkannt hat und daß man ihm noch bester Möglichkeit ge­recht werden will.