Seit« 8 Nr. 43

N««older LaßtUltt .Der »eseSschafter»

Dienstag, den 22. Februar 1838

im Berliner Sportpalast durch Dr. Lei) in begeisterten Worten:Als ich diesem Hefte beiwohnte, konnte ich mich eines Gefühls der Erniedrigung nicht erwehren, wenn ich daran dachte, wie man bei uns in Frankreich Medaillen der Arbeit verteilt. Irgendein unterer Beamter, der nichts von der Schönheit und Würde der Handarbeit versteht, verteilt die Medaillen, »vie man Bänder an die Ohren von Kühen hängt und verzapft dabei einige Eseleien über den Fort­schritt ... Dort im Sportpalast waren es herrliche Kantaten zum Ruhme der Arbeit, von den Arbeitern selber gesungen..."

Berirand de Jouvenel macht in seinen weite­ren Ausführungen die französischen Leser mit

Großzügige Hilfe für

oen großartigen sozialen Werken des neuen Deutschland in der Arbeitsfront und der OrganisationKraft durch Freude" bekannt. Die nationalsozialistische Idee sei die Versöh­nung des Menschen mit seiner Arbeit. Begei­sterte Worte findet der französische Journalist auch für die Leistungen der N S.-V olks- Wohlfahrt, die er anhand von Zahlen er­läutert. Der Aufsatz schließt dann mit den Worten, daß Deutschland alles das über­wunden habe, woran man in Frankreich leide: zerfallene Mietskasernen, ungesunde Büros, die Gefahren der Verbreitung anstecken­der Krankheiten. Eine gigantische Armee sei gegen die kleinen Häßlichkeiten und die großen Nebel des modernen Lebens mobilisiert worden.

äie äeutsche Familie

Kinderbeihilfen werden weiter verstärkt Noch mehr Ehestandsdarlehen Weitsichtiger

Ausgleich der Lasten

Berlin, 20. Februar. Ein neuer Beweis für den unerhörten Aufschwung der deutschen Wirtschaft in den letzten Jahren sind die Ausführungen, die der Staatssekretär deS Finanzministeriums Fritz Reinhardt in einer Rede über die national­sozialistische Finanz- und Steuerpolitik aus der Wirtschaftshochschule Berlin machte. Die glänzen­den Ergebnisse unserer heutigen Wirtschaftspolitik spiegeln sich in diesen Mitteilungen. Nicht allein Verdoppelung des jährlichen Volkseinkommens be- weist den erfolg der Steuerpolitik, sondern die sozialpolitischen Maßnahmen, die aus die Jnitia- tive des Führers in diesem Jahre in Kraft treten, zeigen die feste Grundlage unseres heutigen Wirt- schaftslebens. Die angekündigten Maßnahmen sind weitere Schritte in der Richtung auf den im Par­teiprogramm angekündigten sozialsten Staat.

Von August 1»38 bis heute wurden insgesamt SOOÜOV Ehestandsdarlehen im Betrag von 380 Millionen Reichsmark ausgegeben. Die Einlagen der öffentlichen Sparkassen von Milliarden im Jahre 1932 stiegen auf 18 Milliarden Reichsmark im Jahr 1937. Das Volkseinkommen ist in der gleichen Zeit von 45 Milliarden auf über 68 Mil­liarden jährlich angewachsen. Die Lohnsumme in der Industrie hat sich innerhalb dieses Zeitraumes sogar verdoppelt. Das Steueraufkommen des Reiches, das von 1929 bis 1932 trotz neuer steuer- kicher Belastungen um 2>/- Milliarden zuriick- gegangen war. hat sich von 6.8 Milliarden im Jahre 1932 aus 11,5 Milliarden im Jahre 1936 erhöht und wird sich im noch nicht abgeschlossenen Rechnungsjahre 1937 auf rund 14 Milliarden Reichsmark stellen, obwohl zahlreiche Steuer­senkungen erfolgt sind. Diese Entwicklung des Steueraufkommens ist. so erklärte Staatssekretär Reinhardt, der beste Beweis sür die Nich­

tigkeit der volkswirtschaftlichen Er­kenntnisse, von der sich die Regierung Adolf Hitlers bei ihren sinanz- und wirtschastspoliti- schen Maßnahmen hat leiten lassen. Ab April 1938 wird der nächste Schritt zum Ausgleich der Familienlasten getan. Darnach wird allen Sozial- dersicherungspflichtigen, also allen Lohn- und Ge­haltsempfängern, deren jährliches Arbeitseinkom­men 8000 Reichsmark nicht übersteigt, eine Bei­hilfe von monatlich je zehn Reichsmark für das dritte und viert« Kind und je 20 Reichsmark für das fünfte und jedes weitere Kind gewährt werden.

Aber auch für die Nichtsozialversichertcn wird es nicht bei dem bisherigen Umfang der Kinder­beihilfen bleiben. Die Summe der Rückflüsse aus den gewährten Ehestandsdarlehen wird immer größer und ermöglicht auch einen Ausbau der Kinderbeihilfe für die Richtsozialvcrsicherten. Ab April wird ferner die Zahl der Kinder, für die lausende Kinderbeihilfen oder Ausbildungsbeihil- sen gewährt werden, mehr als zwei Millionen betragen. Auch dieser Ausbau ist nur ein wei­terer Schritt aus dem Wege zum Aus­gleich der Familie «lasten. Die Maß­nahmen werden im Nahmen der finanziellen Möglichkeiten fortentwickelt, bis der Uebergang in eine große Reichssamilienkasse mög­lich ist. Die Errichtung der Reichssamilienkasse wird voraussichtlich im Jahre 1942 oder 1943 vorgenommen. Bei den Ehestandsdarlehen wird Frauen kinderreicher Familien ein Zusatz- Darlehen von 300 bis lOOO RM. gewährt. Weiterhin ist ein Ausbau der Siedlungskindcr- Beihilfen für Landwirte in Vorbereitung. Volks­genossinnen, die zwei Jahre freiwillig im Franen- hilfsdienst des Deutschen Fr-uenw rk-s tätig sind, erhalten ein Ehegeschenk von 1000 RM.

KliMlsmm Ech! als Ausbauschulk

Künzelsau, 20. Februar. Das seit dem Ende des Weltkrieges unbenutzte Schloß in Künzelsau ist' vom württembergischen Kultminister als Aufbauschule sür l 8 0 Schüler bestimmt worden. Der altersschwache Schloßbau wurde nieder- gerissen und aus den Fundamenten ein den alten Formen Hochgebildeter Neubau errich­tet, der jetzt im Rohbau fertiggestellt ist. Im Jnnenhos ist auf zwei Seiten der früher ossene Säulengang wieder freigelegt und die darüber aussteigenden Hofwände in sicht­barem Fachwerk ausgeführt worden. In den beiden oberen Stockwerken befinden sich die Arbeitsplätze der Schüler, denen in ihrer Freizeit Aufenthaltsräume in den vier Eck­türmen mit ihrem schönen Ausblick ins Kochertal zur Versügung stehen

Sindelfingen, 20. Februar. (Die Stadt verliert einen Prozeß.) In der Sitzung der Ratsherren teilte der Bürger­meister die Entscheidung des Reichsgerichts in der Frage der Haftung der Stadt für die von dem früheren städtischen Beamten Lud- wig Körber veruntreuten Invalidenver- stcherungsbeiträge von etwa 500 freiwillig Versicherten mit. Nach dem Urteil der ersten Instanz sollten die Landesversicherungs­anstalt und die Stadt den veruntreuten Be­

trag von 40 000 RM. je zur Hälfte decken. Das Oberlandesgericht Stuttgart verpflich­tete dann die Stadt Sindelfingen zur Be­zahlung des ganzen Betrages. Das Reichs­gericht hat jetzt das Urteil des Oberlandes­gerichts bestätigt. An Zinsen und Prozeß- kosten muß die Stadt noch weitere 8000 NM. aufbringen.

ckie /ecken rnker'essk'er'en

Keine weiteren Abzeichen mehr in Gold

Nachdem der Führer und Reichskanzler das Treudienstehrenzeichen sür Angestellte und Arbei­ter, die eine 25jührige oder 40jährige Arbeitszeit im öffentlichen Dienst zurückgelegt haben, gestiftet hat, sind Abzeichen in Gold für Angestellte und Arbeiter der Wehrmacht nicht mehr zu verleihen. Die bis zum 31. Januar 1988 verliehenen Ab­zeichen in Gold dürfen nach einem Erlaß des Reichskriegsministers und Oberbefehlshabers der Wehrmacht bis zur Entlassung weiiergetragen werden.

Berufswechsel sür Vertreter

Angesichts des Mangels an Arbeitskräften will i der Präsident der Neichsanstalt für Arbeitsver- i mittlnng auch die Ueberführung von Handels- ! Vertretern in andere Berufe in Angriff neh- ! men, soweit diese infolge der veränderten Wirt­schaftslage keine ausreichende Daseinsmvglichkeii

mehr haben. Die Arveilsamrer pno ange­wiesen, Bestrebungen dieser Art tatkräftig zu unterstützen

Verurteilte Schwarzhörer

Im Vierteljahr Oktober - Dezember 1987 sind 259 Strafverfahren wegen nichtgenehmig- ler Funkempfangsanlagen erledigt worden. Ver- urteilt wurden vier Personen zu Gefängnis- strasen vvn einer bis 4 Wochen und l80 Per­sonen zu Geldstrafen von 1 bis- >50 NM.

Frühjahrsmesse - eine Aekor-messe

Die am 6. März beginnende Leipziger Früh- jahrsmesse wird das läßt sich jetzt schon sagen eine NckordnWe werden. 9500 Firmen wer­de» in den 25 Meßhäusern der Innenstadt und den 20 Niesenhallen des Ausstellnngsgeländes sür die bis l4. März dauernde Große Technische Messe und Banmesse ausstellen. Das Gelände sür die großartige Weltschau der Technik ist mit ins­gesamt 402 000 Quadratmetern um rund 20 v. H. größer als im Vorjahre. Eine Vorstellung von der Größe dieser Schau mit ihren 5000 in vol­lem Betrieb vorgeführten Maschinen gibt die Tat­sache, daß bei einem Nundgang durch die Tech- nische Messe etwa 24 Kilometer zurückgelegi wer- den müssen.

Gewinnauszug

5. Klasse 50. Preußisch-Süddeutsche <276. Preuß.) Klassen-Lotterie Oboe Gewähr Nachdruck verboten

Aus jede gezogene Nummer sind zwei gleich hohe Gewinne gefallen, und zwar je einer aus die Lose gleicher Nummer in den beiden Abteilungen I und II

10. Ziehungstag 18. Februar 1938

In der heutigen Vornn'ttagszi'ehung wurden gezogen

2 Gewinne zu 8000 RM. 69144 14 Gewinne zu 3000 RM. 60865 60976 114042

172479 216219 268600 318276

18 Gewinne zu 2000 RM. 6789 107365 123602

126235 210723 234703 327199 338686 368929

48 Gewinne zu 1660 RM. 20195 76637 861I I

67841 110032 114184 141916 184306 184866

167633 204034 264143 209248 212971 232027

243406 260367 273467 306935 324162 339626

343S63 374967 376246

102 Gewinne zu 500 RM 3649 8875 6450 7475 20319 22657 26764 46620 82516 89993 62413 62647 72738 78999 80995 66423 94982 142263 181943 182083 184271 17I68I 172366 180063

168381 168400 196347 204750 228667 238823

246453 246793 248051 286842 281371 257168

261221 283621 286351 287932 293639 363760

310021 310763 3I38I0 318360 380484 385379

361887 368866 378029

194 Gewinne zu 360 RM 2887 17888 25082 29617 35376 36384 46808 44866 483V3 88016 60296 63262 73980 78846 79480 88454 89642 92911 94396 96188 96892 97037 9906V 1N4674 106327 115343 116302 120877 126868 126841 129449

138851 148384 146873 160172 163360 164409

174936 176868 162498 188638 190936 212017

215013 216274 216228 219748 222671 223515

227216 227992 228240 228882 231436 233039

233631 240223 245906 285031 257974 259518

260376 273805 273383 276179 283516 306545

306831 309993 312035 314046 315098 316822

320104 321283 323382 329574 337273 339576

339928 346386 380326 350361 382214 360037

368668 367438 368916 374819 376869 379536

391161 381269 386619 392278 393197 396424

In der heutigen Nachmittagsziehung wurden grz»-«, 2 Gewinne zu 8000 RM. 161966 6 Gewinne zu 3000 RM. 194202 246270 24SS4» S76749

16 Gewinne zu 2000 RM. 16670 09496 72747

107604 197047 284447 331870 370466

86 Gewinne zu 1000 RM. 4313 23261 36960 6411, 74294 69186 96242 108044 116934 116164 1024k» 109962 176663 178802 187411 215614 2402«

249877 297640 310972 811324 311424 34596»

346844 349096 356966 366626 392906

74 Gewinne zu 800 RM 4142 18240 86921 65231 66429 66753 96830 126330 136179 137774 14014« I4782S 194593 196698 214662 216609 22817,

230007 233978 270632 275143 293961 293646

311282 321029 321297 322636 322653 337624

344030 347904 362320 367166 369050 3627SS

3948II 396647

166 Gewi«»- zu 300 RM 4209 6367 13211 I39IS 28348 32221 40094 42613 81>74 63268 6138g 68668 67936 63142 66198 67108 88707 69827 90112 90234 101969 102980 107095 1076W

112681 131673 133508 136084 139460 140582

140632 I4I2I0 143528 148237 169340 1695,7

173320 176362 182429 168746 212823 2,852«

2,97,2 220804 240646 243305 245,36 249347

284487 289665 260224 266436 27466, 27543«

279144 279946 260003 268,79 289274 298,7»

296302 304408 306069 307388 307393 309598

327689 333246 334288 340,86 348053 35,443

357327 364837 364948 370302 376279 378942

376004 362742 394390 398882 398666

Im Gewlnnrade verblieben: 2 Gewinne zu je >000000, 2 zu je 500000, 2 zu je 300000, 2 zu je 20000Y, 2 zu je 100000, 2 zu je 75000, 4 zu je 50008, 6 zu je 30000, l4 zu je 20000, 74 zu je 10008, 140 zu je 5000, 250 zu je 3000, 686 zu je 2008, 1878 zu je 1000, 3250 zu je 500. 6594 zu je 308, 156092 zu je 150 NM.

11. Ziehungstag 19. Februar 1933

Ln der heutigen Vormittagsziehung wurden gezogen 2 Gewinne zu 200000 RM. 113214 2 Gewinne zu 10000 RM. 179561 6 Gewinne zu 8000 RM. 109637 129336 2390«

8 Gewinne zu 3000 RM. 4414 41240 392932

26 Gewinne zu 2000 RM. 44608 60692 113317

114293 130879 231866 289258 333064 S36SS8

341 IW 357640 388277 396713 398098

42 Gewinne zu 1000 RM. 62206 61356 61674

90722 101083 111020 116094 136034 14688«

163822 184003 216136 234479 249321 2808SS

284485 313192 316646 386811 365365 373SS3

110 Gewinne zu 800 RM. 7887 12294 33667 58684 86117 61930 66329 66934 74396 61767 825« 63694 87712 92169 94632 96722 109607 12373« 129942 130404 134042 137489 136257 161508

166637 171906 172122 173425 185000 167334

192289 193647 197365 215674 228215 289682

277704 268326 294573 298228 300463 303219

309251 326728 326644 327027 331689 334138

338766 343460 354445 362732 376404 334881

396438

224 Gewinne zu 300 RM. 2097 2689 4066 4404 62-16 6607 9849 17089 17194 26669 28328 38738 37974 42938 43398 61604 83649 66407 86437 86712 88869 71493 78132 76736 76777 7914» 79262 63736 90060 93720 94388 96016 160787 101466 108087 103408 112846 112876 116052

132314 133763 134069 136834 139998 1461S7

181632 169380 169901 161216 162283 162811

164368 164475 165993 167084 170446 172111

172491 178210 179239 1S022S 161041 185227

191279 192864 196190 196566 200002 201813

226970 229816 237193 240892 240619 250617

289336 264999 266706 287126 267397 268487

286872 292628 298122 300181 301556 302487

303068 306612 323765 328022 329131 333740

334901 335770 337670 339284 342070 343881

343941 345870 348771 352693 369062 366404

371456 360410 364651 368627 S66I61 3SS02S

393212

In der heutigen Nachmlttagsziehung wurden gezogen 4 Gewinne zu 10000 RM. 19493 267186 4 Gewinne zu 6000 RM.

2 Gewinne zu 3000 RM.

14 Gewinne zu 2000 RM.

176139 283322 390389 44 Gewinne zu 1000 RM.

101183 123407 128642

214765 249052 251674 312580 315409 339100 64 Gewinne zu 800 RM.

19431 ...

28604 231226 84163

438 40836 68174 7SSS1I

1935 9878 80374 68921 135316 141967 15705S

284301 256146

347726 381911 18727 16353

35094'87549 64013 70091 70873 80681 105582 112615 143144 147296

163576 177924 178887 189885 201603

222398 228898 227116 230524 247381

25SI43 268819 271625 298483 312740

318877 328996 384109 360169 371270

397927 SS9627

2767S1 3S283S 16876 7626« 1528SS 221191 25079« 312862 394S9V

154 Gewinne zu 300 RM. 1654 6139 6224 6539 11700 19882 26020 30689 34843 38820 8LS37 83,46 70402 72768 89484 102189 102529 116493 122920 127458 133143 139700 141506 147657

153597 168430 166066 166308 166696 1667^

171375 174465 179450 169318 205090 210337

211093 212996 222108 222I7I 228628 23396S

236906 242156 249911 281147 254691 287767

274008 279279 279967 233088 298214 3090SL

318245 316632 320229 321718 322530 32306«

334964 338389 349298 350980 350966 384282

360347 363498 370450 373144 373229 330626

364822 369300 393166 397278 399999

8m Gewinnrade verblieben: 2 Gewinn« zu je 1000000, 2 zu je 500000. 2 zu je 300000, 2 zu ie 100000, 2 zu je 75000, 4 zu je 50000. 6 zu ie 30000, 14 zu ie 20000, 68 zu je 10000. 130 zu je 5000, 242 zu ie 3000. 644 zu ie 2000. 1792 zu je 1000 3056 zu je 500, 6216 zu je 300, 147818 zu je 150 NM.

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Sie Macht des Schicksals

Roman von Herr Nothberg.

84. Fortsetzung Nachdruck verbalen

Er-lebt!"

Die Mutter flüsterte es, und wieder strich ihre Hand über die weiße Decke.

Jlse-Dore faltete still die Hände.

Tu ein Wunder, Gottvater, gib ihn mir zurück," betete sie. Die Schwester kam wieder herein. Etwas mißbilligend sah sie, daß der Verletzte nicht mehr ganz so lag wie vor­hin.

Jlse-Dore sagte:

Schwester, ich Rudolf Heinsberg lebt! Er hat

uns ganz groß angesehen und--er hat über meinen

Kopf gestreichelt."

Ja?"

Die Schwester lief, was sie laufen konnte, und holte den Arzt. Der kam sofort. Jlse-Dore berichtete ihm kurz. Da sagte er:

Nun ist meine Hoffnung größer. Bitte, gehen Sie letzt, kommen Sie gegen Abend noch einmal wieder."

Er begleitete sie noch hinaus, während die Schwester ihren Platz wieder einnahm.

Eine Stunde später erwachte Heinsberg wieder.

Durst!"

Die Schwester reichte ihm die Limonade, stützte den Kops, ließ ihn trinken.

Was ist eigentlich mit mir?" »

Er wollte sich ungestüm aufrichten.

Sanft drückte die Hand der Schwester ihn in die Kiffen zurück.

Bleiben Sie ruhig, Herr Heinsberg, der Herr Sani­tätsrat wird gleich kommen."

Heinsberg schloß die Augen. Das Denken fiel ihm schwer. Und was war denn das für ein brennender, boh­render Schmerz in seinem Kopfe?

Wieder versuchte er, zu ergründen, weshalb er hier lag. Denn daß er sich hier in einem Krankenhaus befand, war ihm klar geworden. Still lag er da. Mit einem Male aber zerriß der Vorhang. Die Explosion!

Sein Rettungswerk!

Und dann war es um ihn selbst dunkel geworden. War er verletzt? Wie heiß ihm wurde, wie unerträglich heiß!

Unruhig fuhr die eine unverletzte Hand hin und her. Plötzlich faßte er?ine der dunklen Rosen, die Jlse-Dore ihm gebracht.

Rosen? Aus seinem Garten? Wer hatte sie ihm her­gelegt? Die Mutter vielleicht? War sie bei ihm ge­wesen? Ja! Sie war doch hier? Und-Jlse-Dore? Sie

hatte doch ihren Kopf auf seine Hand gelegt? Wie er alles wieder wußte.

Aber nein! Nichts wußte er! Geträumt mußte er ha­ben. Die Mutter? Ja, die würde zu ihm kommen. Doch Jlse-Dore? Sie kam nicht. Nie würde sie ihren Fuß hier­hersetzen. Sie war vor ihm geflohen wie vor etwas Schreck­lichem. Und deswegen hatte er sterben wollen, hatte das Unglück für sich als Erlösung genommen. So war es ge­wesen.

Wieder lag er und sann.

Wenn ihm nur nicht so heiß wäre. So erstickend heiß. Er wollte die Schwester aber auch nicht schon wieder bit­ten, ihm zu trinken zu geben.

Die Schwester sah auf ihre Uhr. Leise erhob sie sich, huschte hinaus, kam schon nach wenigen Minuten mit einer Elasschale zurück. Sie schob dem Verletzten ein Stückchen Eis in den Mund. Welch eine Wohltat das für ihn bedeutete, erkannte sie an seinem dankbaren Blick.

Wieder grübelte er. Es konnte doch nicht sein. Jlse- Dore hier bei ihm?

Wenn iyn nur der Kopf nicht so schmerzte! Unerträg­lich wurde dieser dumpfe Schmerz. Mit letzter Kraft hielt er die klaren Gedanken zusammen, fragte:

Von wem sind diese Rosen?"

Von Ihrer Frau Mutter und Fräulein Helmrodte Die beiden Damen waren vorhin da. wissen Sie es nicht mehr?"

Erschrocken beugte sich die Schwester vor. Der Ver letzte hatte die Augen geschlossen. War er wieder bewußt­los?

Leise strich ihre Hand über die Hand des Kranken. Er öffnete die Augen, flüsterte:

Jlse-Dore hier? Das ist doch unmöglich?"

Fräulein Jlse-Dore Helmrodte war hier mit Ihrer Frau Mutter. Herr Heinsberg. Die Damen haben Ihnen die wundervollen Rosen hergelegt. Ihre Frau Mutter trug di« gelben und Fräulein Helmrodte die dunklen, ro ten! Die Damen sind dann Arm in Arm fortgegangen/

Er richtete sich ein wenig auf.

Schwester, was ist eigentlich los mit mir?"

Sie dürfen nicht soviel sprechen, Herr Heinsberg. Bitte bleiben Sie doch ruhig. Sie haben eine schwere Kopfver­letzung und der Arm ist auch verletzt,"

Danke."

Nun lag er ruhig da, sprach auch nicht mehr. Aber die Schwester hatte keine Ahnung, wie es in seinem In­nern aussah.

Wenn Jlse-Dore hier gewesen war mit seiner Mutter zusammen, dann hatte sie ihn doch noch lieb? Oder trieb das Mitleid sie, weil man ihr etwas von seinem selbstver­ständlichen Helfen berichtet hatte?

Er stöhnte.

Haben Sie große Schmerzen?" .

Die ruhrge, klare Stimme der Schwester. -

Rudolf Heinsberg legte den Kopf müde zur Seite, ant­wortete nicht. Er verfiel nach und nach in einen Däm­merzustand, in welchem alle möglichen Gestalten einen uLlden Reigen rings um ihn aufführten.

Das Fieber stellte sich ein und der Kranke warf sich stöhnend hin und her.

Kor Netz» NA folgu