Seile 2 — Nr. 8
Nagolder Tagblatt „Der Gesellschafter*
Montag, den 10. Januar 1933
„Feierliche Bestätigung der Freundschaft"
Weitere Pressestimmen Uber den Führer-Besuch
Rom, 9. Januar. Ter Besuch Adolf HitlerS in Italien stand auch am Samstag im Vordergrund der Betrachtungen der gesamten italienischen Presse. „Messaggero* erklärt, die Reise des Führers sei nicht nur ein Gegenbesuch, denn ihre Bedeutung gehe über den Rahmen protokollarischer Kundgebungen hinaus: „Sie ist vor aller Welt in einein Zeitpunkt der Ungewißheit und Unruhe die feierliche Bestätigung der Freundschaft und der Solidarität, die die beiden Großmächte in einer stetigen, dem Frieden und der Abwehr der ständigen kommunistischen Gefahr dienenden Aktion verbündet/
Auch in der Londoner Presse findet der Führer-Besuch in Italien starke Beachtung. Der römische Korrespondent der „Times" erklärt, daß Adolf Hitler der erste Ehrengast sein werde, der mit einer Bia Triumphalis empfangen wird.
Italiens Flottenbauten ein Mtndestvrogramm
Rom, 9. Januar. Die Erregung, die die Ankündigung des neuen italienischen Flotten- bauprogrammes in London und Paris her- vorgerufen hat, wird jetzt auch von der „Tribuna" als ungerechtfertigt, absurd und grundlos bezeichnet, da mit diesen Neubauten der Stand der italienischen Kriegsmarine nur auf die Mindeststärke gebracht werde, die zur Verteidigung notwendig sei. Nach einer Gegenüberstellung der Flottenprogramme von England und Frankreich erklärt das Blatt, daß vor allem die große Zahl der U-Boote, bei denen Italiens Ueberlegenheit allerdings außer Zweitel stehe, seinen Gegenspielern aus die Nerven falle. „Lavoro Faschista" weist darauf hin, daß das neue Flvttenprogramm eine Folge der durch die englische und französische Aufrüstung im Mittel meer besonders kritischen Spannungen sei. Eng- land habe ein ungeheures Schiffsbanpro- gramm aufgestellt, das seine Vorherrschaft im Mittelmeer, das England stets als seine Domäne ansah, erneut befestigen soll.
Regierung Soga wünscht gesunde Wahrung
Bukarest, 9. Januar. Tie rumänische Regierung hat angekündigt, daß die Minister vn Rundfunk nacheinander ihr Arbeitsprogramm entwickeln werden. Als erster sprach am Samstagabend F i n a n z m i n i st e r Savu, der sich mit Entschiedenheit gegen die völlig unbegründeten Gerüchte wandte, die man in die Welt gesetzt habe, um die rumänische Währung zu erschüttern. Die Regierung wünsche eine gesunde Währung und denke daher an keine A-b Wertung. Die Regierung sei entschlossen, alles zu tun, um die Staatssinanzen gesund zu erhalten. Der Finanzminister kündigte abschließend verschiedene Maßnahmen an und betonte, daß Rumänien auf eine gesunde Zusammenarbeit auf dem internationalen Finanzmarkt Wert lege und die berechtigten Belange des Auslandskapitals berück- sichtigen wolle.
Außenminister Micescu in Prag
Auf seiner angekündigten Reise traf der neue rumänische Außenminister Micescu am Sonntagnachmittag in Prag ein. wo er auf der Fahrt zum Hotel von der Bevöl- kerung lebhaft und mit erhobener Rechten begrüßt wurde. In Sprechchören wie: „Es lebe Rumänien" und „Es lebe Goga" kam die Sympathie für den neuen Kurs Rumäniens zum Ausdruck. Außenminister Micescu wurde im Lause des Abends vom tschechoslowakischen Außenminister Dr. Krofta im Czernin-Palais empfangen. Anschließend fand ein Diner statt, das Außenminister Krofta gab.
Vor seiner Abreise nach Prag hatte Außenminister Micescu in Bukarest noch eine längere Besprechung mit dem polnischen Gesandten Arciszewski, der anschließend auch vom Ministerpräsidenten Goga empfangen wurde. Im Verlauf der Besprechungen sei. wie die Polnische Presse meldet, übereinstimmend die Festigkeit der polnisch, rumänischen Freundschaft und des gegenseitigen Vertrauens festgestellt worden.
Sie griechische «ronprinzenhochzeit
Prinzessin Friederike Luise vo« Braunschweig begeistert «mjubelt
Athen, 9. Januar. Unter großem Gepränge fand am Sonntag die Hochzeit des griechi- schen Kronprinzen mit der Prinzessin Friede- rike Luise von Braunschweig statt. Schon in den frühen Morgenstunden war ganz Athen auf den Beinen, um einen möglichst günsti- gen Platz zu erhaschen. Um 8 Uhr zeigten fünf Kanonenschüsse den Beginn der Festlichkeiten an. Gegen 9 Uhr begann die Auffahrt der Hochzeitsgäste. Unter den Mitgliedern des Diplomatischen Korps sah man den deutschen Gesandten Prinz zu Erbach- Schönberg mit Gesandtschaftsrat Dr. Kordt und dem deutschen MilitärattachS Oberst Rhode.
21 Salutschüsse kündigten um 9.30 Uhr den Beginn des königlichen Hochzeits- zuges an. In zwanzig Autos fuhren die
in- und ausländischen Fürstlichkeiten zur Kathedrale. Im letzten Wagen saß König Georg mit der deutschen Brautmutter, die besonders herzlich von der Menge begrüßt wurden. Es folgte eine Abteilung Kavallerie und danach der von sechs weißen Pferden gezogene historische Prunkwagen, in dem die Braut mit dem Brautvater Platz genommen hatten. Prinzessin Friederike, bei deren Vorbeifahrt ein unbeschreiblicher Jubel herrschte, grüßte, herzlich erfreut, nach allen Seiten.
Vierzig Bischöfe, an ihrer Spitze der Erzbischof, erwarteten das Brautpaar vor der Kirche und führten es dann, zusammen mit den Trauzeugen Kronprinz Michael von Rumänien und Prinz Georg von Griechenland und Brautjungfern auf ihre Plätze inmitten der Kathedrale, die mit Weißen, blauen und gelben Blumen eindrucksvoll geschmückt war. 101 Kanonenschüsse kündigten sodann den Beginn der Trauung den Hunderttausenden an, die auf den Straßen warteten. Die Trauringe, die gewechselt wurden, sind aus Goldmünzen Alexanders des Großen, der noch heute für Griechenland das Symbol der Einigkeit und Stärke bedeutet, gegossen.
Nach der orthodoxen Trauung schienen die Neuvermählten beim Läuten der Glocken vor der Kirche, wo sie von der versammelten Menge stürmisch begrüßt wurden. Krouprinzesst n M a r g a r i t a — so lautet ihr jetziger Name, da Friederike kein griechischer Mädchenname ist — dankte in tiefer Bewegung für die begeisterten Zurufe. Das königliche Paar kehrte, von den nichtendenwollenden Huldigungen der Bevölkerung begleitet, in das Schloß zurück. Hier fand im engsten Familienkreis die deutsche protestantische Trauung durch Pastor Ostermann statt. Anschließend beglückwünschten die Regierung, das Diplomatische Korps, darunter der deutsche Gesandte, Prinz Erbach, sowie Vertreter der Militär- und Zivilbehörden das junge Paar,
Glückwünsche des Führers
Der F ü h r e r u n ü R e i ch s k a n z l e r hat zur Vermählung des griechischen Kronprinzen dem König von Griechenland und dem Brautpaar drahtlich seine Glückwünsche übermittelt.
Heute beginnt Bu-apefter Konferenz
Budapest, 10. Januar. Die ungarische Oeffeutlichkeit steht ganz im Zeichen der am heutigen Montag beginnenden Anßenmini- sterkonferenz der drei Staaten der römischen Protokolle. Der österreichische Bundeskanz- ler Tr. Schuschnigg und Staatssekretär Schmidt trafen am Sonntagabend au' dem Ostbahnhof ein und eine Stunde später kam ani dem LÜdbahnhof der italienische Austenminister Graf Ciano mit feiner Begleitung an. Heute vormittag finden nach einer Kranzniederlegung am H'eldenoenkmäl die üblichen offiziellen Besuche statt. Die ersten politischen Besprechungen beginnen in den späten Nachmittagsstunden im Minister. Präsidium.
In gut unterrichteten Kreisen wird die Auffassung vertreten, daß die Konferenz Gelegenheit zu einer weitgehenden Aussprache über die großen internationalen ges.amtpoli- tischen Probleme und einer vertieften Prüfung der Lage im Donau- raum geben werde. Man betont, daß die Konferenz einen streng beratenden Charakter trügt und daher praktische Ergebnisse in Gestalt von Vereinbarungen oder Beschlüssen in keiner Weise zu erwarten seien. Allgemein wird angenommen, daß die grund- legende Bedeutung der Achse Berlin — R o m und damit die besondere Bedeutung der beiden Großmächte Deutschland und Italien für jede anfbauende Donaupolitik im Vordergrund der Beratungen stehen wird.
Die Leitartikel der Wiener Sonntagszeitun- gen beschäftigen sich ausschließlich mit der Budapester Konferenz der Rom-Pakt-Staaten. Die „Reichspost" legt das Schwergewicht ihrer Betrachtungen auf eine Untersuchung des Verhältnisses von Rom-Pakt zur Achse Ber- lin—Rom. Erst in der letzten Zeit würde, so betont das Blatt, es aller Wett klar, welche starken Antriebe die Wirksamkeit der Protokolle besonders auf politischem Gebiet gerade auS dem Bestand der Achse Berlin—Rom erfährt. Die Protokolle, die zunächst die Aufgabe hatten, Oesterreich und Ungarn aus der Einkreisung durch die Kleine Entente zu befreien, hatten sich in dieser Hinsicht niemals wirksamer erwiesen, als seit dem Abschluß der deutsch-italie- nischen Freundschaft.
„Saboteure im Vischvfsgeumn-e
Reu« Verfolgungsaktion in der Sowjetunion Moskau, 9. Januar. Die in Nischm-Now- gorod erscheinende Zeitung „Gorkowskaja Kommuna" bringt einen ausführlichen Bericht über die neueste Verfolgungsaktion gegen die russische orthodoxe Kirche in der Sowjetunion. Man erfährt daraus, daß zusammen mit dem Metropoliten von Nischrri- Nowgorod, Teosan Tuljakow, noch sieben weitere hohe kirchliche Würdenträger von der GPU. verhaftet worden sind. Sie werden der schwersten Verbrechen, wie Sabotage (?!), Spionage, terroristischer Akte usw. bezichtigt, aus denen nach Sowjetgesetz die unverzüglich zu vollstreckende Todesstrafe steht. Das gleich« Schicksal scheint auch das derzeitige Oberhaupt der gesamten russisch, orchodoxen Kirche, den Metropolit Sergius von Moskau, betrossen zu
. haben. Auch er wird unter den Saboteuren > > im Bischofsgewande aufgezählt. Im ganzen ! ! beträgt die Zahl der in jüngster Zeit verhaf- § ! deten Bischöfe bereits über 20. j
! Zum stellvertretenden GPU. - Kommissar '
! wurde ein gewisser Schukowski ernannt. ! ! der offenbar an die Stelle des mit der Lei- I I tung des Volksindustriekommissariats be- , ! trauten Ryschow tritt. Als stellvertretender ! Volkskommissar der Maschinenbauindnstrie ! wurde Parschiu, eine bisher unbekannte !
! Persönlichkeit, bestätigt. Die „Prawda" rich- ^
! tet die schwersten Angriffe gegen den Leiter der Hauptverwaltung für Filmwesen, Schumatzki, der bezichtigt wird, „im Banne von Schädlingen" zu stehen. Tie sowjetische Kinvindustrie habe im Jahre 1937 nur 24, im Jahre 1936 nur 46 Filme herausgebracht, während das Land nach neuen Filmen buchstäblich „verdurste".
Lhautemps' EiMdrrm angenommen
Paris, 9. Januar. Die C G T. - E e w e r k- schaft hat in einem schreiben an den Ministerpräsidenlen die Einladung zu der für Mittwoch vorg-eschlagenen gemeinsamen Besprechung mit den Vertretern der Arbeitgeber unter der Schiedsgerichtsbarkeit der Negierung angenommen. — Eine Abordnung der EGT.-Gewerkschaft wurde am Samstag von Ministerpräsident Chantemp s. wie amtlich mitgeteilt wird, empfangen. Der Ministerpräsident gab dabei seine Absicht bekannt, demnächst dem Parlament verschiedene G e s e tz e s v o r s ch l ü g e bezüglich e r w eite rterGarantien für dieGewerk- s ch a f t s f r e i h e i t zu unterbreiten. Er appellierte an die Gewerkschaft, daß sie hingegen sich bemühe, die Negierung bei ihrer Tätigkeit zur Erhaltung der sozialen Ruhe zu unterstützen. Der Gewerkschaftler Ivn - h a u x berichtete, daß der Gewcrkschaslsver- band die Negierung unterstützen werde, sobald man die geforderten „Garantien" er- halten habe.
Am Samstag mußte die Polizei erneut gegen Streikende einareifen. Sie r ä nmtc eine Filiale der Pariser Weinärma Hansen, i die von 5 0 Streikenden besetzt worden war. Auch die nicht au dem Streik beteiligten Angestellten muß'rn das Gebäude aus Befehl der Polizei verlassen.
16,3 Millionen Erwerbslose ln AM!
Neuhork, 9. Januar. In Washington wur- den am Samstag weitere Ergebnisse der ersten amtlichen Arbeitslosenzählung zu- sammen mit den früher bekanntgegöbenen Ziffern veröffentlicht. Hierbei wird angedeu. tet, daß die Gesamtzahl der völlig oder s teilweise erwerbslosen P men im Novem- > ber 16,5 Millionen betrug !
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Görings Dank an Pg. Pietzsch
Ministerpräsident Generaloberst Göring hat dem Präsidenten der Reichswirtschaftskammer, Pg. Albert Pietzsch, für die ihm namens der geiverblichen Wirtschaft übermittelten Neujahrswünsche besonders gedankt und diese bestens erwidert.
Erich Gritzbach über Hermann Göring
Ministerialdirigent Dr. Erich Gritzbach, der Verfasser des Buches „Hermann Göring, Werk und Mensch", ist vom Deutschlands ender für eine Lesung aus seinem Buch im Deutschlandecho am heutigen Montag von 21.00 bis 21.20 lthr gewonnen worden.
General Verdaguer bei Blomberg
Der Oberbefehlshaber der Wehrmacht, General- feldmarschall von Blomberg, empfing am Samstagnachmittag den aus Einladung des Reichsluftfahrtministers gegenwärtig zu Besuch in Deutschland weilenden Chef der argentinischen Luftwaffe, General Verdaguer, mit General Pistarini und seiner Begleitung.
Gauleiter Bohle nach Budapest eingeladen !
Der ungarische Außenminister von Kany'a s hat den Staatssekretär und Chef der Auslandsorganisation der NSDAP., Gauleiter Bohle, zu einem offiziellen Besuch nach Budapest eingeladen, der auf die Zeit vom 21. bis 24. Januar festgesetzt wurde.
Deutsch-dänische Wirtschaftsverhandlungen
Ter deutsche und der dänische Regierungsausschuß haben ihre diesjährige erste Tagung vom 3. bis 8. Januar in Berlin abgehalten und dabei die Einfuhrmöglichkeiten für das erste Vierteljahr 1938 festgelegt.
Gaukulturwoche des Gaues Köln-Aachen
Die Gaukulturwoche des Gaues Köln-Aachen vom 8. bis 16. Januar wurde am Samstag mit einer großen Kulturkundgebung in der Messehalle in Köln, bei der Reichsamtsleiter Dr. Groß : über „Kultur und Rasse" sprach, eröfsnet. i
Beinahe halbe Million beim Berliner Eintopf !
Das vorläufige Ergebnis des Eintopssonntags im Gau Berlin beträgt 449 326,25 NM.
Neujahrsempfang bei Horthh
Beim ungarischen Reichsverweser von Horthh fand am Sainstag der Ncujahrsemp- sang des Diplomatischen Korps statt
Die Jude» bestürmen de« Onai d'Orsay
Am Samstag wurde im französischen Außenministerium eine gemischte Mord- nmrg des Verkmndes Mischer Gesellschaften in Frankreich und des Verbandes der aus Rumänien stammenden Israelitin empfangen.
Die Zahl der Arbeitslosen in Frankreich
Am Jahresende 1937 stellte sich die Zahl der Arbeitslosen in Frankreich auf 365 452. DaS bedeutet eine Erhöhung der Nichtbeschästigtenzif- fer im Verlaus der letzten drei Monate um rund 60 000.
General Nogues in Frankreich «»getroffen
Der französische Generalrefldent von Marokkos General Nogues, ist am Samstagnachmittag mit dem Flugzeug in Toulouse eingetroffene Er hat sich nach Paris begeben, um dem Finanz-^ Ministerium den Haushalt 1938 für Marokko vor» zulegen.
General Hertzog tritt in den Ruhestand
Wie der „Evening Standard" berichtet, wird der gegenwärtige Premierminister Südafrikas," General Hertzog, im Juni in den Ruhestand treten.
Verteidigungs-Ausfuhrzoll in Niederländisch-" Indien
Die Niederländisch-Indische Negierung hat dem Dolksrat einen Entwurf über die Einführung eines neuen Berteidigungs-Aussuhrzolles eingereicht: er ist als Sonderabgabe gedacht und soT l v. H. vom Werte aller Ausfuhrgüter betragen.
Präsidentcn-Begcgnung am Uruguay-Fluß
Am Soimtagvvrmittag fand die feierliche. Gruudstciuleguiig für die internationale Brücke zwischen Brasilien und Argentinien, die den Uru-- guap-Fluß überqueren wird, in der Grenzstadt lt r u g u a p a n a in Anwesenheit des argentini- icheu Präsidenten I u st o und des brasilianischen Präsidenten Var gas statt.
Ausstellung ..Ter ewige Jude" verlängert
Die Ausstellung „Der ewige Jude' im Biblio- theksbau des Deutschen Museums in München wurde am Sonntag von über 10 000 Menschen besucht; die Ausstellnngsleitung hat sich entschlaf- sen, die große politische Schau bis 31. Januar zu verlängern.
Wieder sieden „Schädlinge" hingerichtet
Wie die polnische Telegrapheuagcntur aus Moskau meldet, hat das Oberste Gericht der K a- reli scheu Sowjetrepublik neu» Bezirks- leitcr wegen ..Schädlinqsarbeit" zum Tode durch Erschießen verurteilt. Bei zweien wurde die Todesstrafe in eine zwanzmjährige Zuchthausstrafe umgewni'^üt. Die übrigen lieben wurden bereits hiugerichtel.
Führer
im Nationaltheater München
München, 9. Januar. Der Führer belichte am Sonntagabend un Nationaltheater )ie ,.A i d a "-Aufführung unter der musikalischen Leitung von Clemens Krauß in der Neuinszenierung von Rudolf Hartmann und mit der Gesamtausstattung von Ludwig Sie- oert. Die Hauptrollen waren besetzt mit Hildegarde Ranczak, Luise Miller, Torsten Ralf. Alexander Sved. Ludwig Weber und Otto Ruepp. Tie hervorragende Aufführung fand stürmischen Beifall
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clzx. Amsterdam, 9. Januar. Infolge ans- gezeichneter Zusammenarbeit zwischen der niederländischen und der italienischen Kriminalpolizei konnte einer internationalen Fälscherbande das Handwerk aelegt werden. Allein in Genua wurdeu nicht weniger als 2 2 Beteiligte fest genommen und hinter Schloß und Riegel gesetzt. Tie Bande fälschte u. a. Dividendenscheine der N.V. Philips in Eindhoven, Anteile der Snez-Kanal- ges-ellschaft und Dollarnoten.
Zwei Tote und 28 Verletzte
lligenberictit der X 8-1? resse
lln>. Prag, 9. Januar. Tas schwere Stra- ßenbahnunglück. das sich am Freitagabend in der Nähe des Kriegsministeriums am Siegesplatz ereignete, hat nach Len letzten Nachrichten zwei Todesopfer gefordert. Wie hierzu bekannt wird, versagten bei einem Motorwagen der Straßenbahn mit zwei Anhängerwagen Plötzlich die Bremsen. Tie Bahn durchraste mit immer größerer Ge- schwindigkeit die Straße, sprang aus dem Gleise und fuhr noch weit in das sreie Gelände hinaus. Ter Motorwagen stürzte schließlich um. Der erste Nnhängerwagcn wurde losgerissen und gegen einen Laternen- mast geschleudert. Tie beiden anderen Wagen wurden zertrümmert, Glassplitter, Holzleisten und Eisenteile flogen umher. Fußgänger zogen sofort die Opfer aus den Fenstern der Wagen. Dabei wurden z w e i schrecklich verstümmelte Tote geborgen. Ins Krankenhaus wurden fünf Schwerverletzte eingeliefert, die mit dem Tode ringen, 23 leichter Verletzte befinden sich in ärztlicher Behandlung.
Roch immer Külte in NordNalien
Mailand, S. Januar. Di« Kältewelle in Novditalien ist stellenweise zwar im Abflauen begriffen, hält aber an einigen Orten noch mit unverminderter Schärfe an. So herrschten in Trentino und in den Alpentälern oberhalb des Comer Sees noch Temperaturen von 15 bis 20 Grad. In dem Alpendorf Livigno wurde nicht weniger als 30.9 Grad Kälte gemessen. In Trentino schlug Molino mit 26 Grad unter Null den Tiefenrekord, Faenza hatte mit minus 11 Grad die niedrigste Temperatur seit 50 Jahren aufzu- weisen. In Florenz ist reichlich Schnee gefallen und auch in Mailand sind die Straßen von einer dünnen Schneedecke überzogen. Dagegen ist an der westlichen Riviera da» schönste Frühlingswetter eingezogerk Unweit Genuas stieg die Quecksilbersäule bereit» auf 14 Grad Wärme.
Fünf Mensche» in Rumänien erfroren
Ln der Küste de» Schwarze« Meere» herrscht eine entsetzliche Kälte. I« L»a- stanza find am Sonntag fünf Menschen er. *roren.