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Ragolder Tagblatt »Der Sesellschaster-

Dounerstag, de« 22. Dezember 1938

Niemand wiL sie haben!

Mexiko schiebt Jude« «t Kuba errichtet Konzeutratio«»-

lager

Mexiko, 21. Dez. Die mexikanischen Einwanderungsbehörden hielte» a« Sonntag SO mit de« MotorschiffOrinoco" in Vera-- crnz eingetroffe»« Jude« an nnd verboten ihnen, an Land z« gehen. Andere Juden, die demnächst in Mexiko einwandern wol­len, werden voraussichtlich ebenfalls abgeschoben werden, wie die« bereits mit den letzten Judentransporten geschehen ist.

»Ultimos Noticias" teilt in diesem Zusammenhang mit, dag di« in letzter Zeit in Havanna eingetrossenen 399 Juden von de« kubanischen Behörden in «in Konzentrationslager gebracht worden seien. Das gleiche Blatt behauptet, daß im mexikanischen Unterrichtsministerium zahlreiche Juden als Be­amte tätig seien, darunter der aus Litauen stammende Jude Hein­rich Guttman, der sich als führendes Mitglied der jüdischen »Kulturliga" in Mexiko durch unverschämte Deutschenhetze her­vortut.

Todesurteil in Weimar

Der zweit« Mörder des ^-Rottenführers Kallweit zum Tode verurteilt

Weimar, 21. Dez. Das Thüringische Sondergericht verurteilte am Mittwoch den 27jährigen Peter Förster aus Eeisheim (Oberpfalz) wegen Mordes und zugleich wegen Verbrechens nach Paragraph 1 des Gesetze« zur Gewährleistung des Rechtsfrie­dens vom 13. Oktober 1933 zum Tode Der Verurteilte verliert damit die bürgerlichen Ehrenrechte und trägt die Kosten des Verfahrens.

Förster hatte am 13. Mai ds. Js. gemeinsam mit einem an­dere» Häftling Emil Bargatzky den ^-Rottenführer Kallweit «rmordet, um aus der Haft entfliehen zu können.

Der Weite MSrder hrvgerichlet

Berlin, 21. Dez. Am 21. Dezember 1938 wurde der am 15. Mai 1911 in Eaisheim (Oberpfalz) geborene Peter Förster hingerich­tet, der vom Sondergericht in Weimar am gleichen Tage wegen Mordes und Verbrechens gegen das Gesetz zur Gewährleistung § des Rechtsfriedens zum Tode und zum Verlust der bürgerlichen s Ehrenrechte auf Lebenszeit verurteilt worden war. Förster hat zusammen mit dem vorbestraften und bereits rechtskräftig ver- ! urteilten und Hingerichteten Berufsverbrecher Emi^Bargatz am ^ 13. Mai 1938 in Vuchwald bei Weimar einen Wachtposten, den ^-Rottenführer Kallweit, meuchlings ermordet.

Wieder ein Autsfallenöandit zum Tode verurteilt

Hamburg, 21. Dez. Das hanseatische Sondergericht verurteilte am Mittwoch den 21jährigen Wolfgang Stocklossa, der am 29. November 1938 in Hamburg-Farmsen den Straßenraub an ei­nem Taxichauffeur ausführte, als gefährlichen Gewohnheitsver­brecher wegen Verbrechens gegen das Gesetz gegen den Stra­ßenraub mittels Autofalle vom 22. Juni 1938 sowie wegen ver­schiedener Fälle des Diebstahls, des Betruges, der Unterschla­gung und wegen widerrechtlichen Schußwafsenbefihes zum Tode und zu zehn Jahren Zuchthaus. Weiter wurde auf lebensläng­lichen Ehreurechtsverlust und Sicherungsverwahrung erkannt.

Rieseudiedstahl auf belgischem Dampfer

Brüssel, 21. Dez. Auf dem belgischen DampferOliva de Billa" sind während der Fahrt von der Kongo-Kolonie nach Belgien Diamanten nnd Goldbarren im Werte von 17 Mil­lionen Franke«, die im Stahlschrank des Dampfers aufbewahrt waren, gestohlen worden. Merkwürdigerweise waren an dem Stahlschrank keinerlei Zeichen eines gewaltsamen Einbruches festzustellen. Als der Dampfer am Mittwoch in Antwerpen ein­traf, begaben sich sofort zahlreiche Eerichtsbeamte an Bord, während ein Aufgebot von Polizisten jede Verbindung zwischen dem Dampfer und dem Festland verhinderte.

Kleine Nachrichten ans aller Wett ^

Wachtler über die Arbeit des deutschen Erziehers. Anlaß- ! lich des fünfjährigen Bestehens der Schüler-Zeitschrift ' -Hilf mit", die jetzt mit einer Auflage von 4,4 Millionen ' wie größte Zeitschrift ihrer Art in der Welt geworden ist, ^ chatte der Reichswalter des NSLV., Bauleiter Wachtler, in ^ ven Kaiserhof zu einem Empfang geladen. Wachtler nahm ! die Gelegenheit, in einer Ansprache die großen Aufgaben : der Erzieherschaft im nationalsozialistischen Staat und in ! der Gestaltung der neuen deutschen Schule aufzuzeigen !

Staatspolitifch und künstlerisch besonders wertvoll. Das ! große Heldenepos deutscher Flieger, der neue Karl Ritter- i Film der UfaPour le Merite", der am Donnerstag im ! Berliner llfa-Palast am Zoo zur Uraufführung kommt, hat ! die höchsten Prädikate, nämlichStaatspolitisch und künst- ! lerisch besonders wertvoll" erhalten. Dieser Film ist außer- ! dem das erste Wrek, das von der Reichsjugendführung j durch das PrädikatJugendwert" ausgezeichnet wurde. !

Hundertjährige Jubelfeier der westdeutschen Eisenbahn. , Bor 100 Jahren wurde das erste Teilstück der ersten west- j deutschen Eisenbahnlinie DüsseldorfElberfeld, die Strecke s DüsseldorfErkrath, dem Verkehr übergeben. Dieses Er- z «ignis, das am Anfang des Aufstieges des rheinisch-westfä» z lischen Industriegebietes stand, wurde in würdigen Feiern ! in Düsseldorf, Erkrath und Wuppertal in Anwesenheit des ? Reichsverkehrsministers Dr. Dorvmüller aefeiert ^

Reichsführer Himmler bei der Sonnwendfeier im ! Sudetenga«. Der Reichsführer U und Chef der deutschen c Polizei, Himmler, nahm am Abend des 21. Dezember an der Sonnwend- und Julfeier des Sturmes 4 der ^-Stan­darte 97 in Tachau bei Marienbad teil. Der Reichsführer ^ hielt die Feuerrede und verbrachte den Abend gemein­sam mit den Männern des Sturmes und ihren Angehöri­gen.

Das englisch-skandinavische Flottenabkommen. Im For­eign Office wurde am Mittwoch das anglo-skandinavische Flottenabkommen unterzeichnet. Das Abkommen ist dem Londoner Flottenabkommen von 1936 angepaßt.

Englischer Dampfer im Oeresund gesunken. Der englisch« DampferJeanne" ist südöstlich der Ellekilde Hage-Leucht- tonne an der Nordausfahrt des Oeresundes gesunken.

Italien baut ein Volksmotorrad. Bei Ausführungen über den italienischen Motorsport kündigte General Vaccaro das italienische Volksmotorrad an, das durch tatkräftige Unter- ; stützung der Industrie nicht mehr als 2000 bis 2500 Lire s kosten wird. Die Zahlungsbedingungen werden so günstig ! gestellt, daß feder italienische Arbeiter und Angestellte das '

Volksmotorrad, das eine Geschwindigkeit von 70 bis 75 Kl» lometerstunden entwickeln soll, erwerben kann.

Schul« in Dieppe uiedergebraunt. Die städtische Schule in Dieppe bei Paris wurde am Dienstag ein Raub der Flam­men. Die Ursache des Brandes soll auf die Explosion eines überheizten Ofens zurückzuführen sein. Der Sachschaden be­läuft sich auf über drei Millionen Francs. In Quimper brannte ein Flügel des dortigen Krankenhauses vollkom­men aus. Die 400 Insassen konnten noch rechtzeitig gerettet werden.

20 Leichen in dem Tejo-Flußdampfer. Die Bergungsar­beiten zur Hebung des am Montag abend auf dem Tejo gesunkenen FluhdampfersMonecas" mußten am Diens­tagabend unterbrochen werden. Im Laufe des Tages ge­lang es einem Taucher, in das Innere des Schiffes einzu­dringen, wo sich im ein grausiger Anblick bot. Mehr als 20 Leichen schwebten im Kajütenraum umher, ohne daß es je­doch gelang, die Toten zu bergen.

Strenge und

Stuttgart, 21. Dez. Große Kälteeinbrüche im Dezember ge­hören immerhin zu den Seltenheiten. So war die Kältewelle im November und Dezember 1933, die aber bei weitem nicht so tiefe Temperaturen brachte wie die augenblickliche Frostperiode, eine Ausnahme. Andererseits zeigen aber die jahrelangen me­teorologischen Beobachtungen, daß nach einem milden Dezember- Ansang, wie wir ihn auch in diesem Jahre hatten, zwischen dem 8 und 29. Dezember meist ein ein- oder auch mehrmaliger Frost­einbruch erfolgt, der durch kalte Luft verursacht wird, die aus d«r Arktis hereinströmt. Diese aus dem Eismeer kommenden kalten Winde bringen meist die erste Frostperiode, manchmal in Verbindung mit ergiebigen Schneefüllen wie im vergangenen Jahre. Sehr selten aber hat man eine länger andauernde Kälte­periode im Dezember über Weihnachten und Neujahr hinaus beobachtet. Der 2 2. Dezember gilt als kritischer Tag, denn er bringt oft mildere Luft vom Atlantischen Ozean, die über Süd- und Südwestcuropa zum Festland strömt und die Temperaturen rasch ansteigen läßt. Das hat dann meist Tau­wetter über Weihnachten zur Folge, das übrigens auch im ver­gangenen Jahr eingetreten ist. Im Jahre 1935 war das Weih­nachtstauwetter so kräftig, daß sogar in den Alpen der Schnee nahezu restlos wegschmolz.

Wenn man einmal in alten süddeutschen Chroniken nachblät­tert, so zeigt es sich, daß sich in früheren Jahrhunderten merk­würdigerweise strenge Winter in niederen Lagen, z. B. am Vodensee und im Rheintal. geltend machten. So war der Boden- jee in den Jahren 127«, 1435, 1535, 1571, 1608, 1605, 1829, 1879/89 vollständig zugefroren, so daß er mit schweren Lasten befahren werden konnte. Feste und Volksbelustigungen wurden «ruf der Eisfläche des Sees abgehalten. Im Jahre 1435 soll sogar der Rhein seine Fluten von Bafel bis Dortrecht in Holland unter einer Eiskruste verborgen gehalten haben. Solch,strenge Winter brachten, wenn nicht eine schützende Schneedecke die Erde einhüllte, recht großen Schaden in der Pflanzenwelt. Die Winter 1589, 1626, 1658 brachten so viel Schnee, daß die Häuser bis zum Dachfirst von Schnee umgeben waren, Eartenzüune waren nicht mehr und Bäume kaum zu sehen. Solch strengen Wintern stehen auch recht milde gegenüber.

Bis z« 8« Zentimeter Schnee W Paris

Deo stärkste Dihneefall 4eit Jahrzehnte««

Paris, 21. Dez. In Paris hat es am Dienstag geschneit und zwar in einem Ausmaß, wie man es hier seit Jahrzehnten nicht mehr erlebt hat. Alle Versuche, die Straßen vom Sckinee frei­zuhalten, blieben erfolglos. Ja der belebten Innenstadt liegt der Schnee 19 bis 29 Zentimeter hoch. In den Straßen der weniger belebten Stadtteile und der Vorstädte erreicht der Schnee, der erst am späten Nachmittag zu fallen begonnen hatte, stellenweise btzeits eine Höhe von 59 Zentimeter. Auch in der Provinz ist allgemein ein überaus starker Schneefall zu verzeich­nen. Aus allen Teilen des Landes werden infolge verschneiter oder vereister Straßen Verkehrsunfälle gemeldet. Auf zahllosen Neberlandstraßsn mußte der Verkehr völlig eingestellt werden.

Die Kälte und die Schneefälle haben den gesamten Ver­kehr in Frankreich z» Waffe-, zu Lande und in der Luft außerordentlich stark behindert. Der Vorortverkehr stockte zum Teil vollkommen und konnte erst nach längerer Unterbrechung mit Hilfe von Autobussen duchgesührt werden. Der gesamte Luft­postdienst im Innern Frankreichs wurde den Dienstag über ein­gestellt. Auch der Frachtverkehr zwischen Frankreich und England konnte nicht ausrechterhalten werden. Die Flugzeuge, die aus der Tschechoslowakei und aus Belgien in Paris erwartet wur­den, sind ebenfalls nicht eingetrofsen. Der Nachtflugverkehr zwi­schen Frankreich und England ist ebenfalls unterbrochen.

Schiffbrüchige sechs Tage im Eis

Heroische Bemühung«» zur Rettung zweier Imster Seeleute

Juist, 21. Dez. Wie gemeldet, wurde am Montag früh das Mo­torrettungsbootBremen" der Station Norderney der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger alarmiert, um dem bei der Insel Juist im Eis festsitzenden MotorbootJuist" Hilfe zu bringen. Dem Rettungsboot war es jedoch nicht möglich, an die Juist" heranzukommen. Am Dienstag unternahmen fünf Män­ner vom Juister Ruderrettungsboot einen neuen Versuch, die zwei Mann Besatzung, die seit Donnerstag voriger Woche im Eis festsitzen, zu befreien. Auch dieser Versuch, der unter größten Schwierigkeiten unternommen wurde, hatte keinen Erfolg. Die Rettungsmannschaft bahnte sich mit einem Wagen und einem kleinen Beiboot unter größten Anstrengungen einen Weg durch das Eis, um an die Unfallstelle an der Ostseite von Juist zu ge­langen. Dabei geriet ein Mann in das offene Master und ver­sank. Nach Rettung dieses Mannes, der ins Dorf zurückgebracht wurde, konnten sich die übrigen vier Mann bis dicht an das fest­fitzende Fahrzeug heranarbeiten. Die Schiffbrüchigen wurden zu­nächst mit Proviant versorgt. Eine Bergung mit dem kleinen Boot erwies sich jedoch als unmöglich, so daß die Rettungs­mannschaft zuruckkehren mußte, ohne die bedrohten Männer vom dem MotorbootJuist" mit heimzubringe».

Württemberg

Der Dank -es Gauleiters

au die schwäbische Bevölkerung

nsg.Anläßlich meines 59. Geburtstages sind «ir aus Men Kreise« der Bevölkerung so zahlreiche Glückwünsche zugegangen, daß es leider nicht möglich ist, für sie im einzelnen zu danken.

j Großer Jurvrlendiebstahl in Kopenhagen. Wie der Ver- , liner Kriminalpolizei aus Kopenhagen telegraphisch mitge­teilt wurde, ist dort in der Nacht zum Dienstag em großer Juwelendiebstahl verübt worden. Bisher noch nicht ermit- I telte Täter drangen in die Räume eines Goldschmiedege- s schäftes und stahlen Schmucksachen im Gesamtwert von 80 000 dänischen Kronen. Die Kopenhagener Polizei ver­mutet, daß es sich bei den Dieben um internationale Ver­brecher handelt, die ihre Beute ins Ausland schaffen wer­den, um sie dort unter der Hand zu Geld zu machen.

Wegen Eefangenenmordes angcklagt. Nachrichten aus Palästina zufolge, wurden nach umfassenden VoruiueZu- chungen gegen vier englische Polizisten Anklage wegen Ge­fangenenmordes erhoben. Die Anklage wirft den vier Po­lizisten vor, den transjordanijcheu Staatsbürger Mohamed el Haddad auf dem Transport zum Gefängnis Tel Aviv er­mordet zu haben. Damit sind erstmalig von englischer Seit« Anschuldigungen wegen eines Gesaag.neinnordcs in Palä­stina offiziell zugegeben worden.

milde Winter

Ich bitte deshalb alle, die freundlicherweise meiner gedachten, aus diesem Wege meinen herzlichen Dank entgegenzunehmen.

Wilhelm Murr,

Gauleiter und Reichsstatthalter in Württemberg."

Minister Dr. Schmitz

^ Schirmherr der «iirttembergischen Rettungsschwimmer

! Der Württ. Innen- und Wirtschaftsminister Dr. Schmid hat j die Schirmherrschaft über den Landesverband Württemberg der , Deutschen Lebensrettungs-Gemeinichaft (DLRG.) übernommen und damit der Arbeit der württembergischen Rettungsschwimmer ! seine Anerkennung gezollt.

s Seit nunmehr 25 Jahren besteht in Württemberg das Ret- j tungsschwimmen. In dieser Zeit wurden 25 999 Männer und ! Frauen, Jungen und Mädel im Rettungsschwimmen ausgebil- ! det und Hunderte von Rettungsstationen und Rettungswache» i errichtet. Im Reich ging die Zahl der Ertrinkungsfälle von frü- § her 5999 im Jahr auf etwa 3999 jährlich zurück. Allein in Würt- ! temberg wurden in den Jahren 1932 bis 1937 im wesentlichen j durch den selbstlosen und uneigennützigen Einsatz der württem- ! belgischen Rettungsschwimmer über 359 Menschen vom sicheren ! Tode des Ertrinkens gerettet. Aber auch die heutige Zahl zeigt, j wie viel es noch z« tun gibt. Durch die Annahme der Schirm» s Herrschaft hat Minister Dr. Schmid auch die persönliche Verbin- ! düng mit der Landesstelle V des Deutschen Roten Kreuzes her- ! gestellt. Dadurch wird die zwischen den beiden Einrichtungen s schon bestehende gute Zusammenarbeit noch besonders gefördert.

! Sondelsingen, Kr. Reutlingen, 21. Dez. (Küchenherd - explodiert.) In einem Neubau, der demnächst bezogen werden sollte, explodierte in der Küche ein Herd, von wel­chem aus die Heizung des Hauses, die eben eingebaut wurde, gespeist wird. Der Herd wurde in Stücke zerrissen. Die umherfliegenden Eisenstllcke verletzten einen Handwer­ker in der Magengegend, ein anderer wurde stark verbrüht, ein dritter, der dem Herd am nächsten stand, wurde durch den Luftdruck, der sämtliche Fensterscheiben in der Küche eindrückte, weggeschleudert, wobei er noch die Treppe hin­abstürzte. Die Wucht der Explosion war so stark, daß auch die Zimmerwand eingedlllckc u-urde.

Bom Bodensee, 21. Dez. (Ein tapferer Lebens- ! retter.) Am vergangenen Samstag fiel die sechsjährige ! Sonja Lutz aus München, die zur Zeit bei Bekannten in der ! Nähe Lindaus auf Besuch weilt, im Lindauer Hafen in den ! Bodensee. Der Vorfall wurde glücklicherweise von dem vor- s beifahrenden Kraftwagenfahrer Eugen Rausch aus Friid- > richshafen beobachtet, der anhielt, sich seiner hauptsächlich- ! sten Kleidung entledigte, um dem in den eiskalten Fluten ! untergegangenen Mädchen nachzufpringen. Viermal mußte l der funge Mann tauchen, bis er es gefunden hatte, und mit j Aufbietung feiner letzten Kraft erreichte er mit dem Kind l das llfer. Sofort angestellte Wiederbelebungsversuche an s dem bewußtlosen Kind waren von Erfolg gekrönt.

Schw. Gmünd, 21. Dez. (Neuer Leiter des Wai­senhauses.) Als Nachfolger des am 1. Oktober in den Ruhestand getretenen Schulrats Leube ist der bisherige Lei- ! ter der Volksschule in Ofterdingen (Kreis Tübingen), Schul- ! rat Schweikert, zum Leiter des Landeswaisenhauses in j Schw. Gmünd berufen worden. Schweikert, der Träger des Goldenen Parteiabzeichens ist. wurde in feierlicher Weise j in sein neues Amt eingesetzt. Er stellte sich den im Festsaal des reich geschmückten Hauses versammelten Kindern und ! Angestellten vor und versprach den Kindern, ihnen ein rech» j ter Watsenvater sein zu wollen. Mit der Uebertragung des j verantwortungsvollen Amtes an einen Schulmann, der ! übrigens bis zur Zusammenlegung der Kreise Rottenburg ! und Tübingen Kreisleiier im Kreis Rottenburg war, ist insofern mit einer 200jährigen Tradition gebrochen worden,

? als bisher immer Theologen mit der Führung des Landes- i Waisenhauses betraut gewesen waren.

! Dettenhausen, Kr. Tübingen, 21. Dez. (Lausbube- r e i.) Wie jetzt erst bekannt wird, wurden vor etwa einer Woche zwischen die Schienen des Bahnkörpers Dettenhau­senWeil' zahlreiche Eisenstücke, die neben den Geleisen lagerten, gespannt. Ein lediger Bursche aus Weil, der sich verdächtig gemacht hatte, gab an, von zwei Männern in dem Augenblick beschossen worden zu sein, als er die zwischen den Schienen liegenden Eisenstücke habe entfernen wollen. Da man den Angaben des Burschen jedoch nicht traute, wurde er der Staatsanwaltschaft Tübingen übergeben. Hier gestand er ein, die Eisenstücke selbst zwischen die Schiene« gelegt zu haben.

Baihingen a. D. F., 21. Dez. (Richtfe st.) Am Montag versammelten sich auf der Rohrer Höhe, von der aus man einen weiten Blick über die Filderebene und auf die Schwä­bische Alb genießt, alle am Bau des neuen Vaihinge- HI - Heims Beteiligten zur Feier des Richtfestes. Man sah die drei Ortsgruppenleiter und den Bürgermeister von Vai­hingen, Oberbannführer Uhland, dem die HJ.-Heimbeschaf- fung im Gebiet 20 unterliegt, und den Gebietsarchitekten Sippel, den Kreisgeschäftsführer und die den Bau leiten­de» Architekten mit den Zimmerleuten und Maurern, sowie in großer Zahl die Hitlerjugend von Vaihingen und Rohr.

Ludwigsburg, 21. Dez. (Zu früh ausgestiegen.) Auf dem Bahnhof verunglückte eine etwa 45 Jahre alte Frau dadurch, daß sie aus einem in den Bahnhof einlaufe«- den Vorortzug ausftieg, ehe dieser zum Halten gekommen war. Sie stürzte schwer und mußte mit einer Eehirnerjchüt- terung in d«s Bezirkskrankenbaus verbracht werden.