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Rigolver Tagblatt .Der SefeMfchaste r"
Mittwoch, den LI. Dezember 1938
„Bavzai, Hitlerillgesd-
Wa» die H2-»Führer ia fünf Monaten erlebten
RSK. Run ist di« 30 Man» starke Abordnung der Hitlerjugend, die als Sendboten der Jugend des Dritten Reiches über drei Monate lang auf Einladung der japanischen Regierung in Japan weilte, nach insgesamt fünfmonatiger Abwesenheit wieder in Deutschland eingetroffen. Rund 4L 000 Kilometer haben die HJ.-Fiihrer seit ihrer Abreise am 12. Juli zurückgelegt, 13 000 Kilometer allein auf zahlreichen Fahrten und Reisen durch Japan.
Die HJ.-Führer kamen mit allen Schichten des japanischen Volkes zusammen, ihre Eindrücke sind zahllos und so tief, daß das Ganze ihnen wie eine einzige leuchtende Perlenschnur unvergeßlicher Erlebnisse erscheint, aus der sich jedes Glied gleich hell hervorhebt. „Keiner kann die immer erneute Begeisterung ermessen, die uns überall wie eine Flamme entgegenschlug!" sagt einer von ihnen. Das japanische Volk legte darin seine ehrliche Bewunderung und hohe Hochachtung vor dem nationalsozialistischen Deutschland und seinem Führer dar, dessen Namen die deutsche Jugend trägt.
Straßen und Plätze waren oft eine Woge der Begrüßung, Grün und lange Spruchbänder grüßten von Häusern und Fassaden, Einladungen von Privaten und Offiziellen, Empfänge und immer wieder Fahrten durch das unermeßlich schöne und abwechslungsreiche Land füllten die Tage und Wochen aus. Die Kinos nahmen keinen Eintritt von den deutschen Jungen, spontane Einladungen, wohin sie kamen, waren an der Tagesordnung. Die japanische Jugend war ihren deutschen Kameraden ein herzlicher und freimütiger Gastgeber. Sie wird manches von der Art und dem Auftreten der deutschen Jugendführergruppe auch für ihre eigene Arbeit als Anregung verwenden können. Die japanischen Jugendführ,.c, die eine ähnliche Fahrt durch Deutschland geführt hat, und worauf als Erwiderung dieser Besuch der HI. in Japan erfolgte, werden diesen Eindruck bestätigen und gegebenenfalls vervollständigen.
Fünf Monate großes Erlebnis
Fünf Monate großes Erlebnis, 46 000 Kilometer durch Meere und ferne Länder, Besuch und Empfang durch die Deutsche Kolonie in zahlreichen Hafenstädten der Welt, Nacht unter den Pyramiden Aegyptens, Ceylon, Ostasien und als Krönung und Höhepunkt drei Monate Japan: eine Kette großer Erlebnisse und Tage, die sich in dürren Worten nicht wiedergeben lassen. So ist auch von den 3k jungen HJ.-Führern keiner fähig, genau der Reihe nach zu berichten, als wir sie nach ihren Eindrücken fragen.
Schon die Hinfahrt war ein unvergeßliches Erlebnis. Wc hat bisher die Jugend eine ähnliche Fahrt unternommen? Als am 12. Juli Bremerhaven ihren Blicken entschwand, umfing sie eine andere Wett. Bordtage mit Schulungsstun- gen über Japan und japanisch-englischem Sprachunterricht wechselten ab mit Besuchen an Land. Rotterdam, Southampton, Genua, Port-Said, Ceylon, Colombo, Singapur, Manila, Hongkong, Schanghai waren Stationen für die deutsche Jugendabordnung, die sich aus 22 Angehörigen der mittleren HJ.-Führsrschaft, meist Schülern kurz vor der Reifeprüfung, und Jungarbeitern, und acht Mann HJ.- Führerkorps zusammensetzte. Aus einem Sonderlehrgang der Reichsführerschule Callmuth waren diese 30 ausgewählt, die deutsche Jugend drüben im Fernen Osten zu vertreten.
Das ganze Land gesehen
Einmal ist der große Tag heran. Ankunft in Pokohama! Es ist inzwischen August geworden. Eebietsführer Schulze, der im Aufträge der Reichsjugendführung schon seit längerer Zeit in Japan weilt, übernimmt dort die Führung der Gruppe. 16 000 Menschen winken am Kai, die japanische Zagend ist aufmarschiert: „Banzai! Willkommen Hitlerjugend!" Sprechchöre in deutschen Lauten begrüßen die Gäste, und eine Triumphfahrt führt sie mit der modernen elektrischen Schnellbahn im Sonderwagen nach der Hauptstadt Tokio, wo der offizielle Empfang stattsindet.
Die HJ.-Führer können es nicht in Morte fassen, was sich ihnen an verschiedenartigen Bildern und Eindrücken im Lande der ausgehenden Sonne bot; alle die Besichtigungsfahrten durch die Inseln, in dem wie eine deutsche Landschaft anmntenden Norden, nach Hokkaido, in den heißer sonnigen Süden, die Perleninseln... alles ein einzigei phantastischer Wachtraum. Ueber Vulkane und Lavafelder durch stille Buchten und über das weite, grüne, abwechslungsreiche japanische Land führen die zahlreichen Fahrten die von der japanischen Regierung für ihre Gäste veranstaltet wurden. Schulen und Fabriken, Städte und tansenk Einrichtungen des japanischen Lebens werden besucht. Dir japanische Jugend ist der deutschen ein treuer Führer unk Begleiter. „L'heio gozeimas!" begrüßen sich die deutscher Zungen des Morgens mit ihren japanischen Kameraden, „Guten Morgen!", und die antworten auf Deutsch: „Heil Hitler!" — Aber wer will das alles beschreiben_
Unvergeßliche Erlebnisse
Nur die Höhepunkte lassen sich festhalten: die offiziellen Empfänge bei den verschiedenen Ministern zu Beginn, u. a. bei Erziehungsminister Araki, dem die gesamte Jugenderziehung untersteht, und der jedem der Abordnung eine deutsch-japanische Erinnerungsplakette überreicht; das Pa- manaka-Zeltlager mit der japanischen Jugend: der Empfang in Kurizawa durch Seine Exzellenz dem japanischen Ministerpräsidenten Fürsten Konoe, dem sie deutsche Lieder Vorsingen, und in dessen ehrwürdigem japanischem Garten es gar nicht vornehm und steif, sondern einfach fröhlich zuging. Sie bestiegen den heiligen Berg Japans, den Fuji, mit Strohhut, Sandalen, Strohmatte und Wanderstab ausgerüstet, sehen die Sonne aus dem Stillen Ozean aufgehen. Sie besuchten Niko, die Temvelstadt, von der ein altes Spricywort berichtet: Wer Niko nicht gesehen, habe Japan nicht gesehen.
Hochachtung für das japanische Volk
Eines Tages waren die drei Monate um, am 12. November gingen ne wieder an Bord. Jeder hat zwei oder drei Kisten mit Geschenken, die ihnen die japanische Negierung äberreichie, mit. So erhielt jeder z. B. eine vollständige japanische Bvgencn "g.
Welchen Eindruck sie nun mit herüberbringen vom befreundeten japanischen Volk? — Es läßt sich abschließend eins feftftellen: Die deutsche Jugendabordnung hat eine völkerverbindende Ausgabe gelöst. Das disziplinierte arbeitsame iapanische Volk, seine hohe Ehrauffassung, seine vor
bildlichen Thäraktereigenschaften konnten den jungen deut- ! schen Besuchern nicht verborgen bleiben. Mit besonderer Ehrfurcht sprechen die jungen HJ.-Führer von der tiefen ! Religiosität des japanischen Volkes. Sie kamen in ein be- - freundstes Land. Nun sind sie zurückgekehrt. Mit ihnen s schlagen in diesen Tagen die Herzen zweier großer Völker. !
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Vrelorrisches Freiheilsdenkmal
in di« Luft gesprengt
Pari«, 19. Dez. Ju Pontivy in dem bretonischen Departement > Morbihan explodierte am Sonntag früh das auf einem der Plätze - der Stadt befindliche Denkmal zur Erinnerung an die Vereini- ! gung der Bretagne mit Anjou. Durch die Wucht der Explosion s wurde die bronzene Freiheitsstatue in mehrere Stücke gerissen. - Die Fensterscheibe« der umliegenden Häuser sprangen zum groß- ! ten Teil. f
Obgleich noch keinerlei Anhaltspunkte für die Täter gefunden ^ sind — lediglich einige Personen wollen nach der Explosion das Motorenaeräusch eines schnell davonfahrenden Kraftwagens ge- j hört haben — glaubt man, wie Havas berichtet, datz der Anschlag : mit der am Samstag in Rennes erfolgten Verurteilung der bei- - den bretonischen Autonomisten Debeauoais und Mordrel zusam- ^ menhängen könnte. Man verweist aber auch darauf, datz vor , einigen Tagen das Polizeigericht in Pontivy einige junge Leute
WterttiehnMudenTiUl!^
zu drei Jahren Gefängnis verurteilte, die von der Polizei beim Ankleben autonomiftischer Flugzettel überrascht wurden. Debeau- vais und Mordrel erhielten ein Jahr Gefängnis mir Bewährungsfrist. Gegen dieses Urteil protestiert die Halbmonatszeitschrift der Rationalen Bretonischen Partei auf das heftigste und bezeichnet es als eine Herausforderung, auf die die Bretonen eine verdiente Antwort geben würden, indem sie sich immer entschlossener um ihre nationalen Führer scharten. Das bretonische Blatt meldet auch, daß Debeauoais auf das Urteil mit dem Rus „Es lebe die freie Bretagne!" geantwortet habe.
S1 deutsche Frontsoldaten «Wedeltet
Paris, 19. Dez. Am Montagvormittag wurden auf dein deutschen Friedhof des Manöverfeldes von Laon die 19 Särge, »n denen sich die sterblichen Ueberreste von 51 deutschen Soldaten befinden, wieder der Erde übergeben. Die Särge wurden kürzlich bei Grabungen in dem Garten eines Privatbesitzer» der gleichen Stadt entdeckt. Zahlreiche Vertreter vo« FrontkLmpferver- bändeu nahmen an der Bestattung teil. Je ein Geistlicher der beiden christlichen Konfessionen vollzogen die religiösen Handlungen.
Wirtschaftsgeographie für Schlachtvieh
Wo kommen die Schweine her, wo gehen sie hin?
WPD. Die Versorgung des deutschen Volkes mit Fleisch und Fett hat bekanntlich ihre besonderen Schwierigkeiten. Gerade auf diesem Gebiet kommt also einer Marktordnung, die die Produkte beim Erzeuger ersaßt und ihren Weg zum Verbraucher ständig unter Kontrolle hat, so daß sie in der Lage ist, jederzeit marktausgleichend einzugreifen, eine besondere Bedeutung bei. Der beste Beweis für das gute Funktionieren dieser Marktordnung ist wohl der, datz Klagen in nennenswertem Umfange kaum noch vorgebracht werden, obwohl der Fleischverbrauch von 49,08 Kilogramm je Kopf der Bevölkerung im Jahre 1933 auf 53,59 Kilogramm im Jahre 1937 gestiegen ist. Gegenüber dem Vorjahr 1936 ist eine Zunahme um 2,97 Kilogramm gleich 5,9 v. H. zu verzeichnen.
Die organisatorische Leistung, die in einer solchen Marktordnung steckt, verdient durchaus Beachtung auch in weiteren Kreisen der Wirtschaft. Wer sich darüber unterrichten will, findet in dem soeben erschienenen Buche „Wirtschaftsgeographie und Versandrichtung für Schlachtvieh" (F. Volckmar, Leipzig) von Raimund Buder, dem Referatsleiter in der Hauptvereinigung der deutschen Viehwirtschaft, den rechten Wegweiser. Der Verfasser hat es erstmalig unternommen, die geographische Verteilung des Schlachtviehs im Deutschen Reich sowie insbesondere die Rassenzusammensetzung und die Bestandsdichte zu untersuchen, also die Grundlagen der Produktionen, auf der jede Marktordnung fußen muß. Versand und Empfang vom Schlachtvieh werden vom Verfasser an Hand von aufschlußreichen Karten und Zahlenmaterial dargelegt. Ein besonderer Abschnitt befaßt sich mit der Bedarfsdeckung bei Schlachtvieh und Fleisch.
Der gesamte Fleischanfall betrug in Deutschland
1936 — 34,138 Mill. Doppelzentner
1937 — 36,199 Mill. Doppelzentner.
Davon stammten aus Jnlandserzeugung 34 904 Millionen Doppelzentner (im Vorjahre 32,964), aus Auslandserzeugung 2,014 Millionen Doppelzentner (1,174).
Die Organisation zur Versorgung der Bevölkerung hat in der Hauptvereinigung der deutschen Viehwirtschaft ihre Spitze. Ihre Aufgabe ist es, die Tätigkeit der 19 Viehwirtschaftsverbände (ohne Oesterreich) einheitlich auf die Notwendigkeiten der Eesamtwirtschaft auszurichten. Ein Meldesystem über die Ablieferungsabsichten der Erzeuger, ergänzt durch die später eingeführte Rückmeldepflicht über den tatsächlich erfolgten Versand, setzt sie in den Stand, einen weitgehenden räumlichen Marktausgleich für die einzelnen Versorgungsgebiste des Reiches vorzunehmen. Außer der Voranmeldepflicht der Erzeuger wurde hinsichtlich des V e r- sandesvonSchlachtschweinen bestimmt, daß aus jedem ganz oder teilweise als Schweinsüberschutzgebiet anzusprechenden Viehwirtschaftsoerband nur ganz bestimmte Märkte beliefert werden dürfen. Für 8 von 19 Viehwirtschaftsverbänden ist der Schweineversand «nordnungsge- mäß festgelegt. Es sind dies Ostpreußen, Hannover, Schleswig-Holstein, Weser-Ems, Sachsen-Anhalt, Schlesien, Pommern und Mecklenburg.
Ostpreußen beliefert mit 41 Plätzen außerhalb seines Gebietes die größte Zahl. Von seinen über 700 000 Schlachtschweinen gingen 26,3 v. H. nach Baden, 17,7 v. H. nach Sachsen, 17,1 v. H. nach Bayern, 15,1 v. H. nach dem'Nhein- land, 10,7 v. H. nach der Saarpfalz.
Das Ueberfchußgebiet Niedersachsen (seit 7. Dezember 1937 gehört neben Hannover dazu auch Vraun- schweig) hatte einen lleberschuß von nahezu 900 000 Schweinen. 44,8 v. H. davon gingen ins Rheinland, 18,1 v. H. nach Hessen-Nassau, 9,8 v. H. nach Schleswig-Holstein, 7,9 v. nach Weser-Ems, insgesamt nach 36 Plätzen.
S ch l e s w i g - H o l st e i n ist der zweite große Schweine- lieferant des Nheinlandes. Dieses nahm 38,3 o. H. der schleswig-holsteinischen Schweine aus. Thüringen mit 10,3 v. H und Bayern mit 10,2 v. H. sowie Sachsen-Anhalt mit 9,1 v H. sind die weiteren Hauptabnehmer Schleswig-Holsteins. Es folgen Baden (6,5 v. H), Saarpfalz (6,2 v. H). Westfalen (4,6 v. H), Hessen-Nassau 3,8 v. H).
Der Vieywirtschaftsverdand Weser-Ems schickte von seinen rund 200 000 Schlachtschweinen sogar 80,1. v. H. nach dem Rheinland, 10,5 v. H. gingen nach Westfalen und 8 v. H. nach Saaxpfalz.
Der Verband Sachsen-Anhalt hatte 1937 einen Ueberschutz von etwa 160 000 Schweinen 52,7 v. H. davvn gingen nach Sachsen (Leipzig allein erhielt 36 v. H.), 8 v. H. nach Hessen-Nassau, 7,4 v. H. nach der Kurmart.
Sachsens große Industriestädte nahmen auch von de» 215 000 Schweinen des Vichlieferungsverbandss Schlesien den Hauotteil (89 v. H.) auf. Weitere 5 v. H. der schlesischen Schweine beanspruchte wiederum das Rheinland, 3 v. H. die Kurmark, d. h. praktisch Berlin.
Berlins größter Schweineliesercmt ist aber Pommer ir. Von den 900 000 pommerschen Schweinen endeten 76,3 v. H. in Berliner Mägen.
Auch Meck len dura aab 40 v. H. seiner Ueberschuß-
schweine an Berlin ab, den Haupttetl davon aber beanspruchte mit 53 v. H. Hamburg.
Für Westfalen und Kurhessen als lleberschußgebiete bestehen solche Anordnungen zur Belieferung bestimmter Märkte nicht.
278 KdF.-Sonderziige fahre» ln Wimerurlaud
Tag««» des Amtes Reifen, Wander und Urlaub in Stuttgart
nsg. Auf einer in Stuttgart abgehaltenen Tagung der Saure serenten des Amtes „Reisen, Wandern und Urlaub" der NS.» Gemeinschaft „Kraft durch Freude", die unter Leitung von Reichsamtsleiter Dr. Lafferentz stattfand, wurde die letzte Festlegung der für die kommende Monate geplanten KdF.-Winter- nrlaubsorte vorgenommen. Das Eesamtprogramm der MF.- Winterurlaubsreisen umfaßt 279 Sonderzüge. 8Ü davon bringen Urlauber aus allen Teilen Grotzdeutschlands in den Sudetengau. Einen breiten Rahmen der Tagung nahm die Vorbereitung des KdF.-Fahrtenprogramms für die im Sommer 1939 in die schwäbische Eauhauptstadt zur Reichsgartenschau und daneben die zur Berliner Automobilausstellung fahrenden Sonderzüge ein. Die Gaureferenten besichtigten eingehend das große Gelände der Reichsgartenschau 1939. Es kam zum Ausdruck, datz in größtmöglichstem Umfange KdF.-Fahrer auf die Reichsgartenschau geführt werden sollen. Zum erstenmal nahmen an der Tagung Vertreter aus allen neuen Gauen des großdeut- schen Reiches teil und berichteten übereinstimmend von dem gewaltigen Anklang, den die NS.-Gemeinfchaft „Kraft durch Freude" i« den Gauen des Sudetenlandes und der Deutschen Ostmark gefunden Hai. Trotz der Ausdehnung der KdF.-Fahr- ten auf die neuerschlossenen Urlaubsgebiete im Sudetengau und in der Ostmark ist das Reiseprogramm nicht verringert, ja für einzelne Gebiete iaaar noch erheblich erweitert worden.
Neue Wanderwege im Dienste der Heimat
Bilfingen, 19. Dez. Am Samstag fand in Villingen eine Besprechung zwischen den beiden großen Wandervereinen Albverein und Schwarzwaldverein statt. Die gemeinnützigen Bestrebungen leider Hecmatvereine werden bekanntlich von zusammen über 65 000 Mitgliedern unterstützt. Die Beratung galt der genauen Abgrenzung der künftigen Wegbezeichnungen im südlichen Württemberg und Baden. Vom Albverein waren außer den beiden Vorsitzern Direktor Höllwarth-Stuttgart und Oberreallehrer Widmann-Tübingen der Hauptvereinswegmeister General Renner sowie der Ganobmann des Heuberg-Baar-Eaues, Rektor Koch-Tuttlingen und dessen engere Mitarbeiter, vom Schwarz- waldverein der Präsident, llniversitätsprofessor Dr. Schneider- höhn-Fretburg und die beiden Hauptvereinswegwarte Jngel- finger und Tüchle aus Stuttgart anwesend.
Anlaß dieser Besprechungen gab die geplante Durchführung zweier großer durchgehender Wanderwege. Der Albverein hat >m Aufträge des Reichswandersührers einen Odenwald—Neckar— Bodensse-Weg zu bezeichnen, während der Schwarzwaldverein bereits einen Querweg Schwarzwald—Jura -Hegau—Bodensee in Ausführung genommen hat. In echter Wanderkameradschaft gelang es, einen beiderseits recht befriedigenden Ausgleich zu finden und zugleich eine neue Grenzlinie der künftigen Betreuung :m südlichen Teil der beiden Wandergebiete sestzulegen.
Gliederung der AröeüMen in WMLsmöerg
Das Landesarbeitsamt Südwestdeutschland verossentlicht eine Zusammenstellung über die Gliederung der Arbeitslosen ia den einzelnen Berufsgruppe und den einzelnen Nrbeitsamtsbezirken nach dem Stande vom 30. November 1938. Interessant ist, daß nur ein ganz außerordentlich geringer Teil dieser ungelernten Arbeiter (etwa ein Zwanzigstel der Gesamtzahl) auf Bauhilfsarbeiter entfällt. Den nächstgrohen Posten von Arbeitslosen stellen die kaufmännischen und Büroangestellten. Es folgen dann in ziemlich weitem Abstand die Kräfte des Eastwirtsgewerbes urch der Metallindustrie. Letztere Ziffer weist ganz deutlich darauf hin, daß heute ein erheblicher Teil der als „arbeitslos" Registrierten nur vorübergehend nicht beschäftigt ist, daß er unter den Begriff der „fluktuierenden" Arbeitslosigkeit fällt. Bei der regionalen Gliederung der Arbeitslosen ergibt sich, daß sowohl absolut finit insgesamt 546 Arbeitslosen), als auch relativ (mit 0,9 Arbeitslosen auf 1000 Einwohner) der Bezirks des Arbeitsamts Stuttgart am ungünstigsten dasteht. Von der Gesamtzahl der Stuttgarter Arbeitslosen entfielen 387 auf männliche und 159 auf weibliche Kräfte. Die Gesamtzahl der württembergischen Arbeitslosen beträgt 874, davon sind 606 männlichen und 268 weiblichen Geschlechts. Die nächstgroße Zahl von Arbeitslose» weist der Ravensburger Bezirk mit 49, dann der lllmer mit 42. der Gmünder Bezirk mit 39, der Reutlinger mit 34, der Bi- beracher mit 25, der Tuttlinger mit 24 Arbeitslosen aus. Die relative Zahl (d. h. auf 1000 Einwohner bezogen) ergibt eine andere Reihenfolge. Hier folgen Gmünd und Tuttlingen mit 0,1 Arbeitslosen, dann lllm, Ravensburg und Biberach mit je 0,3 und Reutlingen und Rottweil mit je 0^ Arbeitslosen.