Seite 2 Nr. 238
Nagolder Tagblatt „Der Gesellschafter
Montag, de« 19. Oktober 1838
overst v. Bock und seine Soldaten als Befreier des sudetendeut- schen Voltes. Mit erhobener Stimme ruft er aus, datz nur der unbeirrbare Glaube an Deutschland die Bevölkerung Reichen- bergs zwanzig Jahre hindurch anfrechterhalten habe. Dieser Augenblick des Einzugs deutscher Truppen sei die glücklichste Stunde in der Geschichte der Stadt. Darauf dankte Generaloberst v. Bock im Namen seiner Truppen für den überaus herzlichen Willkomm und die stürmische Begeisterung, die allen denen, die es immer noch nicht genau wüßten, deutlich gezeigt habe, wo diese Stadt hingehöre.
Darauf begaben sich die Generale, die Vertreter der Stadt und der Partei in den Festsaal des Rathauses. Hier vollzog der Bürgermeister zur Erinnerung an die Stunde der Befreiung die Umbenennung des Venesch-Platzes und Altstädter-Platzes in Adolf-Hitler-Platz und gab dem Masaryk-Platz seinen alten ehrenvollen Namen Bismarck-Platz wieder Die Festsitzung wurde durch Lautsprecher auf den Markt und die anschließenden Plätze übertragen, und immer wieder von neuem brach die Menge in Freudenrufe aus, besonders als dann der Bürgermeister ein Huldigungstelegramm an den Führer verlas, in dem der" Dank der Reichenberger und das Gelöbnis zum Ausdruck kamen, durch vollen Einsatz sich dieser großen Befreiungstat würdig zu erweisen. Vor dem Rathaus wurde dann in unvergeßlicher Weise packend ein Gedenken an die Gefallenen abgehalten.
Vormarsch auf Trautenau
Bad SalzLrunn, 9. Okt. Samstag schlägt auch für unsere deutschen Brüder jenseits der gewaltigen Kämme des Riesengebirges die Stunde der Befreiung vom tschechischen Joch. In mehreren Kolonnen haben deutsche Truppen die Grenze überschritten und weite deutsche Gebietsteile besetzt.
Heller Sonnenschein liegt am Sonntag über dem freundliche«, 16 999 Einwohner zählenden Städtchen Trautenau. Sonnenschein ist auch eingezogen in die Herzen der Bewohner, die ihre Häuser festlich geschmückt haben und nun mit Blumen und Hakenkreuzfähnchen in den Händen der einrückenden Truppen harren. Tau
sende füllen den Marktplatz, in dessen Mittelpunkt das Rathaus steht, und Tauseude und Abertausend« säumen die Anmarsch- straßen. Immer wieder braust dann der Jubel auf, als es endlich soweit ist, und die Soldaten kommen. Stürme der Begeisterung umbranden auch die Abteilungen des Sudetendeutschen Freikorps, und zum Orkan schwillt der Jubel an, als aus dem tschechischen Heeresdienst entlassene Deutsche aufmarschiereu.
Freudentränen überall!
Prachatitz, 9. Okt. Die deutschen Einheiten marschierten am Samstag in die erweiterte Zone I im Abschnitt Eisenstein— Winterberg—Prachatitz—Vöhmisch-Krumau vor. Schon 399 Meter hinter Wallern mußte noch eine Straßensperre aus mächtigen Holzstämmen beseitigt werden. In allen Dörfern standen die deutschen Bauern an den Straßen mit Hakenkreuzfähnchen und jubelten den deutschen Soldaten zu. Erst in der Nacht waren die Tschechen abgezogen, aber sofort hatten die ihrer Befreiung harrenden Deutschen Triumphbögen errichtet.
Die alte, etwa 3999 Einwohner zählende Stadt Prachatitz, die auch als Kurort einen Namen hat, liegt im Sonnenglanze vor uns. Schon vor dem Stadteingang kommen uns die Bewohner jubelnd entgegen. Ergreifen unsere Hände und können sich kaum fassen vor Freude. Mit Freudentränen in den Augen und leuchtenden Gesichtern grüßen sie. Unter dem Jauchzen der Bewohner marschiert die deutsche Offiziersabordnung in die Stadt zum historischen Rathaus mit den Gemälden aus der deutschen Geschichte und übernimmt im Beisein der wenigen deutschen Mitglieder des Stadtrates und des Bezirksamtes die Amtsgewalt.
Konrad Henlein zum ^-Gruppenführer ernannt. De"
Führer und Reichskanzler hat auf Vorschlag des Reichsführers U den Führer der Sudetendeutschen, Reichskommissar Konrad Henlein. zum U-Gruppenführer ernannt.
Der Führer in Saarbrücken
Gewaltige Treuekundgebung auf dem Befreiungsfeld
Saarbrücken, 9. Okt. Saarbrücken stand am Sonntag völlig im Zeichen des Besuches des Führers anläßlich der Einweihung des Eautheaters. Um die Mittagszeit marschierten vor dem prächtig geschmückten Saarbrücker Bahnhof die Ehrenkompanien der Wehrmacht, der ff-Verfügungstruppe und der Schutzpolizei auf. Eine unübersehbare Menschenmenge harrte seit dem Vormittag zu beiden Seiten der zur Adolf-Hitler-Straße herabführenden Reichsstraße und in den Nebenstraßen der Ankunft des Führers.
Auf die Minute pünktlich um 13.45 Uhr rollte der Sonderzug des Führers in die Bahnhofshalle ein. Als die Menschenmenge, die die übrigen Bahnsteige füllte, den Führer am Wagenfenster stehend erblickte, brach sie in immer neue stürmische Iubelrufe aus. Gauleiter Bürckel begrüßte als Erster den Führer.
Die Wogen der Begeisterung aber, die dem Führer bei seiner Fahrt durch die Stadt Saarbrücken bei seiner Ankunft auf dem Befreiungsfeld von den Hunderttausenden entgegenbrandete, ließen alles bisher Erlebte hinter sich. Die minutenlangen Freudenkundgebungen bezeugten dem Führer, wie stark und dankbar gerade die Menschen der deutschen Westmark, die selbst Not und Leid der Fremdherrschaft dulden mußten, die aber auch den gewaltigen Aufbau seit ihrer Heimkehr ins Reich erleben durften, von dem Elücksgefühl beseelt sind, daß nun auch die Brüder der deutschen Ostmark und des Sudetenlandes zum Reich gehören.
Unter dem immer wieder sich erneuernden Jubel der Menge fuhr der Führer da» weite Oval des Vefreiungsfeldes ab. Mit ihm entstiegen dem Wagen Reichsminister Dr. Goebbels und Gauleiter Bürckel.
Gauleiter und Reichskommissar für Oesterreich Bürckel begrüßte immer wieder von stürmischen Zustimmungskundgebungen unterbrochen, in einer kurzen Ansprache den Führer. Er versicherte dem Führer unter stürmischer Begeisterung, daß das Saarvolk ein Herz und eine Seele mit ihm sei und ihm aus vollem Herzen für seinen Besuch danke. Das Saarvolk werde immerdar geschlossen und treu zum Führer stehen. Begeisterte Zustimmung und Rufe „Führer, wir danken Dir!" und „Wir danken unserem Führer!" bekräftigten die Worte des Gauleiters.
Wir müssen wachsam sein!
Der Führer spricht zu den Saarländer«
Deutsche! Volksgenossen und Volksgenossinnen!
Wenn ich inmitten dieser großen Tage und Ereignisse in Euren Gau komme, dann geschieht es in der lleberzeugung, daß niemand mehr Verständnis für die letzten Wochen auszubringen vermag als Ihr. Ihr, meine Männer und Frauen der Saarpfalz, habt es einst selbst erlebt, was es heisst vom Reich getrennt zu sein, Ihr habt aber ebenso die Freude der Wiedervereinigung empfunden. Auch Ihr habt durch fast zwei Jahrzehnte das ganze Leid der Trennung erduldet und seid dann glücklich, überglücklich gewesen, als endlich die Stunde der Freiheit schlug, die Euch wieder zurückkehren ließ in unser gemeinsames großes Deutsches Reich. Das gleiche haben alle die Millionen deutscher Menschen im Sudetenland durchgemacht und derselbe Jubel, der einst Euch bewegte, hat in diesen Tagen nun Sie erfaßt!
Am Beginn dieses 29. Jahrhunderts nach unserem Zusammenbruch habe ich den Entschluß gefaßt, die zehn Millionen Deutschen, die noch außerhalb unserer Grenzen standen, zu - rückzuführen in das Reich. (Brausend bricht der Jubel der Zehntausende auf dem Befreiungsfeld bei diesen Worten des Führers los.)
Ich war mir dabei vollkommen bewußt, daß diese Rückkehr nur durch unsere eigene Kraft erzwungen werden konnte. Die andere Welt hat es weder gesehen noch sehen wollen, daß hier im Gegensatz zum sogenannten Selbstbestimmungsrecht der Völ- ker 19 Millionen Menschen vom Deutschen Reich getrennt und wegen ihres Deutschtumes unterdrückt wurden. Und sie hat es weder verstanden noch verstehen wollen, daß diese Menschen nur eine einzige große Sehnsucht hatten: Zurück zum Reich!
Diese internationalen Weltbürger, die zwar Mitleid mit jedem Verbrecher haben, der in Deutschland zur Rechenschaft gezogen wird, waren taub gegen das Leid von 19 Millionen Deutschen! Auch heute noch ist diese Welt erfüllt vom Geist von Versailles. Man sage uns nicht, daß sie sich davon gelöst hat. Rein: Deutschland hat sich von ihm gelöst! (Aufs neue erhebt sich stürmisch brausender Beifall minutenlang aus der Massenkundgebung.)
Es mutzte ein harter Entschluß getroffen werden. Es hat auch bei uns Schwächlinge gegeben, die das vielleicht nicht verstanden halten. Allein es ist selbstverständlich, daß es zu allen Zeiten die Ehre wirklicher Staatsmänner war. eine solche Verantwor-
rung zu uvernehmen. (In stürmischen Kundgebungen jubeln die Massen dem Führer zu.)
Eine Reihe von Voraussetzungen war notwendig, um diese Lösung herbeizuführen:
1. Die innere Geschlossenheit der Nation
Ich war bei meinem Entschluß davon überzeugt, daß ich der Führer eines mannhaften Volkes bin. (Abermals brausen Heilrufe zum Führer empor.) Ich weiß, was vielleicht viele in der übrigen Welt und einzelne auch in Deutschlnad noch nicht zu wissen scheinen, daß das Volk des Jahres 1938 nicht das Volk von 1918 ist. Niemand kann die gewaltige Erziehungsarbeit übersehen, die unsere Weltanschauung geleistet hat. Heute ist eine Volksgemeinschaft entstanden von einer Kraft und einer Stärke, wie Deutschland sie noch nie gekannt hat. Dies war die erste Voraussetzung zum Gelingen eines solchen Kampfes.
Die zweite war die nationale Rüstung,
für die ich mich nun seit bald sechs Jahren fanatisch eingesetzt habe. (Die Massen antworten mit ununterbrochenen Heilrufen und jubelnden Kundgebungen dem Führer.) Ich bin der Meinung, daß es billiger ist, sich vor den Ereignissen zu rüsten, als ungerüstet den Ereignissen zu erliegen und dann Tribute zu bezahlen.
Die dritte Voraussetzung war die Sicherung des Reiches
Ihr seid ja selbst hier Zeugen einer gewaltigen Arbeit, die fich in Eurer nächsten Nähe vollzieht. Ich brauche Euch darüber »ichtsim einzelnen zu sagen. Nur eine lleberzeugung spreche ich aus, daß es keiner Macht der Welt gelingen wird, jemals diese Mauer zu durchstoßen! (Bei diesen Worten erneuern sich die begeisterten Kundgebungen der Saar- zrWzer. Zehntausendfach schallen die Heilrufe jubelnd zum Führer empor.)
Und viertens: Wik haben auch außenpolitische Freunde gewonnen
Jene Achse, über die man in anderen Ländern manchmal glaubte spotten zu können, hat sich in den letzten zweieinhalb Jahre« nicht nur als dauerhaft erwiesen, sondern gezeigt, daß sie auch in schlimmsten Stunden Bestand hat. (Wieder bereiten die Massen dem Führer eine tosende Kundgebung.)
Wir sind glücklich, daß dieses Werk des Jahres 1938, die Wiedereingliederung von 10 Millionen Deutschen und von rund 110 000 Quadratkilometer« Land in das Reich ohne Blutvergießen vollzogen werden konnte» trotz der Hoffnungen so vieler internationaler Hetzer und Profitmacher. (Immer stürmischer werden die Heilrufe der Zehntausende.)
Wenn ich die Mitarbeit der anderen Welt an dieser Frie- denslösung erwähne, dann muß ich zuerst immer wieder von dem einzigen wahren Freund sprechen, den wir heute besitzen:
Benito Mussolini.
(Beb diesen Worten erhebt fich ein Sturm der Begeisterung.) Wir alle wissen, was wir diesem Mann zu verdanken haben. Ich möchte auch der beiden anderen Staatsmänner gedenken, die sich bemühten, einen Weg zum Frieden zu finden und die mit uns jenes Abkommen geschlossen haben, das vielen Millionen Deutschen ihr Recht und der Welt den Frieden gesichert hat. (Wieder erhob sich donnernd der Beifall der Zehntau- sende.) Allein, gerade die Erfahrungen dieser letzten acht Monate können und müssen uns nur bestärken in dem Entschluß, vorsichtig zu sein und nichts von dem zu versäumen, was zum Schutze des Reiches getan werden ! muß. (Von Satz zu Satz werden Beifall und Jubel immer stär- ! ker.)
! Die Staatsmänner, die uns gegenüberstehen, wollen, das müs- i sen wir ihnen glauben, den Frieden. Allein, sie regieren in Län- ! Lern, deren innere Konstruktion es möglich macht, daß sie jeder ! Zeit abgelöst werden können, um anderen Platz zu machen, die den Frieden nicht so sehr im Auge haben. Und diese anderen sind , da. Es brauchte nur in England statt Chamberlain Herr Duff Cooper oder Herr Eden oder Herr Churchill zur Macht zu kom- , men, so wissen wir genau, daß es das Ziel dieser Männer wäre, sofort einen neuen Weltkrieg zu beginnen Sie machen gar kein Hehl, sie sprechen das offen aus. Wir wissen weiter, datz nach wie vor drohend im Hintergrund jener jüdisch-internationale Feind lauert, der im Bolschewismus seine staatliche Fundierung und Ausprägung erfahren hat. Und wir kennen ferner die Macht
einer gewissen internationalen Preise, ore nur von Lugen uns Verleumdung lebt. Das verpflichtet uns, wachsam und auf der Reiches Schutz bedacht zu sein! Jeder Zeit zum Frieden gewillt, in jeder Stunde aber auch zur Abwehr bereit! (Begeistert stimmen die Zehntausende dem Führer zu.)
Ich habe mich deshalb eutschlosseu, den Ausbau unserer Bese- ! stigungeu im Westen, so wie ich sie in meiner Nürnberger Rede ankündigte, mit erhöhter Energie fortzusetzen. Ich werde nunmehr auch die beiden großen Gebiete, die bisher vor unseren Besestigungen lagen, das Aachener und das Saarbrücker Gebiet, in diese Besestigungen einbeziehen. (Hier bricht orkanartig der Beifall los und unablässige Heilrufe wogen über das weite Kundgebungsfeld.)
Im übrigen aber bin ich glücklich, nunmehr schon in den nächsten Tagen jene Maßnahmen ausheben zu können, die wir in den kritischen Monaten und Wochen durchführen mußten. Ich freue mich, daß dann alle die Hunderttausende unserer Männer wieder nach Hause gehen und unsere Reservisten wieder entlasse» werden können, und ich danke ihnen für die Art, in der sie ihre» Dienst ersiillten und ihre Pslicht taten. Insbesondere danke ich den Hunderttausendeu deutscher Arbeiter. Ingenieure usw., vo» denen heute 10 990 in Eurer Mitte stehen, die hier an unsere» Befestigungen gearbeitet haben. Ihr habt mitgeholfen, meine Kameraden, Deutschland den Frieden zu sicher»! (Mit jubelnden Heilrufen und einer tosenden Freudenkundgebung danken die Saarpfälzer und die angetretenen Arbeiter der Befestigungswerke dem Führer für diese Worte.)
Mein besonderer Dank aber gilt demganzendeutschen Volk, das sich so mannhast benommen hat. (Stürmisch feiern die Massen den Führer, der lan > nicht weitersprechen kann, weil immer erneut die Heilrufe zu ihm emporsteigen.)
Als starker Staat sind wir jederzeit zu einer Verständigungspolitik mit unseren Nachbarn bereit. Wir haben keine Forderungen an sic. Wir wollen nichts als den Frieden. Nur eines wünschen wir, und das gilt besonders für unsere Beziehungen zu England: Es würde gut sein, wenn man in Großbritannien allmählich gewisse Allüren der Versailler Epoche ablegen würde: Gouvernanten haste Bevormundung vertrage» wir nicht mehr! (Stürmisch stimmen die Massen dem Führer zu.) Erkundigungen britischer Politiker über das Schicksal von Deutschen oder von Reichsangehörigen innerhalb der Grenzen des Reiches sind nicht am Platz. Wir kümmern uns auch nicht um ähnliche Dinge in England. Die übrige Welt hätte manches Mal Grund genug, sich eher um ihre eigenen nationalen Vorgänge zu bekümmern oder zum Beispiel um die Vorgänge in Palästina. (Eine Woge der Zustimmung geht über den Platz.) Wir jedenfalls überlassen das denen, die sich vom lieben Gott berufen suhlen, diese Probleme zu lösen. (Diese Worte des Fäh- rers wecken stürmische Heiterkeit.) und beobachten nur staunend» wie schnell sie mit ihren Lösungen fertig werden. (Erneute Heiterkeit.) Wir möchten all diesen Herren den Rat geben, sich mit ihren eigenen Problemen zu beschäftigen und unsinRuhezu lassen! (Der Führer findet bei den Massen ein stürmisches Echo der Zustimmung.) Auch das gehört zur Sicherung des Weltfriedens. Wir selbst haben große Ausgaben vor uns. Gewaltige kulturelle und wirtschaftliche Probleme müssen gelöst werden. Kein Volk kann mehr den Frieden brauchen als wir. aber kein Volk weiß auch besser als wir, was es heißt, schwach und der Gnade oder Ungnade anderer ausgeliefert zu sein.
Meine Volksgenossen! In diesem Jahre ist rin großes nationales Einigungswerk vollzogen worden: Die Wiederausrichtung eines stolzen, starken und freien Deutschen Reiches! Ihr selbst hier habt so viel Leid mitmachen müssen, daß Ihr es versteht, wenn ich um die Zukunft dieses Reiches besorgt bin und das ganze deutsche Volk auffordere, stets auf der Hut und bereit zu sein! Es ist wie ein Wunder, daß wir in so wenigen Jahren eine neue deutsche Wiederauferstehung erleben durften. Es hätte auch anders kommen können! Das wollen wir stets bedenken und uns festigen in dem Entschluß, diesem Deutschland zu dienen, Mann für Mann und Frau um Frau, alle persönlichen Interessen zurückzustellen in dem Augenblick, in dem das größere Interesse unseres Volkes und Reiches dies erfordert. (Die Massen bereiten dem Führer eine stürmische Kundgebung.)
Zum zweiten Male stehe ich heute hier in Eurer Mitte. Damals war Euer Jubel der Ausdruck der Freude über unsere eigene Heimkehr. Heute erlebt Ihr den Jubel anderer Millionen Deutscher, die gleichfalls wieder heimgekehrt sind ins Reich. Mit ihnen wolle« wir uns alle vereinen im gläubigen Bekenntui« zu unserem herrlichen einigen Deutschen Reich: Deutschland Sieg Seil!
(Ein Jubel ohnegleichen folgt der Rede des Führers. Zehntausendfach brausen die Heilrufe empor und steigern sich zu einer immer größeren Ovation für den Führer. Die Massen danken ihm mit einem Sturm begeisterter, nicht endenwollender Huldigung.)
Zurückziehung der italienischen Freiwilligen
Bilbao, 9. Okt. Das nationalspanische Preßbüro hat folgende amtliche Mitteilung bekanntgegeben:
General Franco bereitet die sofortige Heimschickung der italienischen Legionäre, die über 18 Monate in Nationalspaniea gedient haben, vor. Das nationale Spanien trägt durch diese umfassende Maßnahme wirksam zur Festigung der guten internationale« Beziehungen bei und kommt außerdem de» Wünsche» des Nichteinmischungsausschusses entgegen.
Die nationalspanische Presse bezeichnet diesen auf dem letzten Ministerrat gefaßten Beschluß als größte Friedenstat Francas und würdigt die Verdienste der italienischen Freiwilligen im spanischen Freiheitskampf.
„Ein glücklicher Auftakt für die Zusammenarbeit zugunsten eines wirklichen Friedens"
Paris, 9. Okt. Der Beschluß der Zurückziehung italienischer Freiwilliger aus Spanien wird von der Pariser Presse allgemein lebhaft begrüßt, wenn mau von den bolschewistischen Blättern absieht.
Der Außenpolitiker des dem Quai d'Orsay nahestehenden „Petit Parisien" schreibt u.a.: Die große internationale Entspannung, deren erste Kundgebung das Münchener Abkommen war, beginnt ihre Früchte zu tragen. Der italienische Beschluß bildet einen entscheidende Wendung in der spanischen Angelegenheit. Der Abtransport von 10 999 Italienern entspricht der „substantiellen Zurückziehung", die England als Ve-