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Nr. 22«

Nagolder Tagblatt »De, Gesellschafter-

Mittwoch, den 28. September 1SZ8

Versailles liegt in den letzten Zügen

Mussolini:Kein europäischer Konflikt, nur um das faule Ei von Prag zu kochen.'"

Verona, 26. September. Zum Abschluß seiner Besichtigungsreise durch Venetien hat Mussolini am Montagvormittag auf einer faschistischen Großkundgebung noch ein- mal zu seinem Volk und zur ganzen Welt zum Problem der Stunde gesprochen. Der Duce führte u. a. aus: Unsere Gegner, die­jenigen, auf die ich in meiner Rede vor den Schwarzhemden in Belluno anspielte, unsere Gegner, die unter dem Zeichen der Frei- maurerei, von Hammer und Sichel stehen, unsere Gegner haben in den letzten Tagen törichteHosf nungen stehest. Die Ent­wicklung der Ereignisse, die m dreien Tagen erneut die Menschheit in Atem hält, erlaubt uns heute, die Situation klar zu definieren. Man muß die Anstrengungen, die der bri­tische Premierminister unternommen hat, um eine friedliche Lösung der Probleme der Stunde zu ermöglichen, anerkennen und würdigen. Die gleiche große Würdigung ver­dient die bisher von Deutschland be- wiesene Langmut. DaS Memorandum weicht nicht von den in London vereinbarten Linien ab.

Der Präsident der tschecko-slowakischen Re- publik war einer der hartnäckigsten, die die Auslösung der Habsburger Monarchie be- trieben. Damals sprach er von einer böh- mischen Nation und seine Zeitschrift erschien unter dem NamenTschecho-Slowakische Na­tion". Er warb überall für seine Idee, auch in Gens. (Gellendes Pseifkonzert, das Musso- lini zu der Zwischenbemerkung veranlaßt: Genf ist bereits in einem Zustand der Auf- lösung. Alle, die sich Italien widersetzen, müssen so enden."). Dre Worte, mit denen er damals auftrat, haben, wie das die letzten zwanzig Jahre in der Geschichte zeigen, auch nicht den gering st en Be st and. Was nun die weitere Entwicklung betrifft, so kann ste auf folgender Linie ablaufen:

ES gibt noch einige Tage Zeit, um die friedliche Lösung zu finden. Bricht aber ein Konflikt aus, so wird er zunächst lokalisiert. Ich glaube immer noch, daß sich Europa nicht selbst mit Feuer und Schwert überzieht, um in diesem Feuer umzukommen, lediglich um das faule Ei von Prag zu kochen. Kommt eS aber dazu, daß der Konflikt uns direkt angeht, dann werden wir kein Zögern ken­nen oder zulassen. Es ist zwecklos, daß die Diplomaten sich noch weiter darum be­mühen, Versailles zu retten. Das in Versailles mit eine, pyramidalen Un­kenntnis von Geographie und Geschichte kon­struierte Europa, eben dieses Versailles, liegt in den letzten Zügen. Sein Schicksal wird sich in dieser Woche entscheiden und in dieser Woche kann das neue Europa erstehen, das Europa der Gerechtigkeit für alle und der Versöhnung zwischen den Völkern. Wir Schwarzhemden des LiktorenbündelS sind für dieses neue Europa.

Langa..haltende, stürmische Beifallskund- gedungen feierten auch diese Rede Mussolinis.

Warnung vor Kriegshetzern

Pressestimmen zur Tschechenkrise

Ueberall Appell an die Pernnnst

Rom, 26. September. Nach den neuesten Reden Mussolinis, die eine letzte Warnung darstel- len, müssen, so sagt der Direktor des halbamt­lichenGiornale d'Jtalia", alle Regierungen und Völker Europas ihre Entscheidung genauesten? ab­wägen, da sie zugleich die größte Verantwortung gegenüber dem eigenen nationalen Schicksal wie dem der europäischen Kultur mit sich bringe. Ita­lien sei in dem großen Spiel weder abwesend noch bleibe es gleichgültig. Seine Stimme und sein Gewicht müssen in Betracht gezogen werden, da sie für beide Möglichkeiten der Lösung dieser Krise von entscheidender Bedeutung seien. Es wäre beim heutigen Stand der Dinge Widersinn, wenn die großen Westdemokratien, nachdem sie die deutschen Forderungen der Sache nach im Sinne einer ent­schlossenen Amputation des sudetendeutschen Ge­bietes annahmen, sich jetzt in ihrer Haltung ver­steifen und den europäischen Frieden wegen einer Prozedurfrage gefährden würden.

Die verschiedenen Londoner Kabinettssitzungen, die Beratungen mit den französischen Ministern und die Anteilnahme und Spannung in der Oeffentlichkeit werden ausführlich stimmungs- müßig behandelt. Dabei kommt im Unterton zum Ausdruck, daß Prag die in dem kürzlich überreich­ten Memorandum umrissenen deutschen Vorschläge abzulehnen geneigt ist bzw. eine derartige Nei­gung bereits bekräftigt hätte. Die im Ernndzug pessimistische Haltung der Londoner Morgenpcesse scheint die durchsichtige Absicht zu verfolgen, Prag Möglichkeiten einer Kompromißlösung zu eröffnen.

DieAction francaise" warnt die französische und die englische Regierung davor, sich durch die Kriegshetzer von dem eigentlichen Kern der Sache abbrinqen zu lassen. Wenn die englische und die französische Regierung vor acht Tagen im Prinzip uachgegeben hätten, so sei es unlogisch, wenn man heute über Nebensragen stolpere. Es scheine, daß die gestrigen englisch-französischen Verhandlungen in London noch zu keinen endgültigen Schlüssen gekommen seien. Alles müsse getan werden, um die Brücke nicht abzubrechen.

Samouprava", das Organ der jngoslawi - ichen Regierungspartei, veröffentlicht unter der UeberschriftFront des Friedens' eine Stellung­nahme zu der jetzigen europäischen Lage. Darin heißt es, die Agenten der Komintern Hütten sich heute auch in Jugoslawien ein nationalist'sches Mäntelchen umgehängt. Moskau sei heute die ein­zige Macht in Europa, die den Krieg wolle, aber nicht, um daran teilzunehmen, sondern nur, um daraus Nutzen zu ziehen. Es se, offenbar, daß in

allen Ländern heute nur die Kommunisten und die übrigen Marxisten einen Krieg wollten, also ge­rade jene, die immer mit dem Pazifismus hau­sieren gingen und daraus ihre marktgängigen Reklamen geschöpft hätten.

Das zum Hearst-Konzern gehörende Neuyor­ker BlattJournal American" bringt einen von Hearst gezeichneten Leitartikel, in dem es heißt, derEvening Standard"- in London komme bei der Besprechung der tschechischen Frage zu dem Schluß, daß die Vereinigten Staaten durch Wil­son für diese Tragödie mehr verantwortlich seien als Großbritannien, da Wilson auf dem Grund­satz der Selbstbestimmung bestanden habe. Die Alliierten hätten für rein materiell« und mili­tärische Zwecke einen Pufferstaat geschaffen, indem ste der kleinen Tschecho-Slowakei Teile des unga­rischen, des Polnischen, des österreichischen bzw. deutschen Volkes zuteilten, ohne die Neigungen und Interessen jener Völker zu beachten. Menschliche Wesen wurdenwieSpiel. karten gemischt und verteilt und Eng­land und Frankreich nahmen die Verteilung ge­mäß ihren selbstsüchtigen Wünschen und Zwecken seinerzeit genau so vor, wie sie die Neuverteilung gemäß ihren selbstsüchtigen Zwecken und Befürch­tungen jetzt vornähmen.

Minen gegen Lhamberlaln

cp. Warschau, 2S. September. AuS Mel­dungen des Moskauer Rundfunksenders geht her­vor, daß die Komintern sich nicht mit den un­mittelbaren Aktionen in der Tschecho-Slowakei begnügt, sondern auch im Westen weiter am Werke ist, um die internationale Spannung zu erhöhen und zum Kriege zu Hetzen. Besondere Aufmerksamkeit widmet Dimitroff London, da ihm Chamberlains Friedenswerk am meisten das Konzept verdorben hat. Deshalb hat er Anwei­sungen erteilt, daß über die Gewerkschaften wei­tere Protestkundgebungen und Massenversamm­lungen gegen Chamberlains Friedenspolitik ab­gehalten werden sollen.

In London, Edinburgh und allen größeren Städten sollen diese unter der Leitung der Kom­intern, aber auch gemeinsam mit den Angehöri­gen der Arbeiterpartei abgehalten werden.

Prags Antwort tn Warschau

Warschau, 28. September. Der pol­nisch« Staatspräsident empfing heute den tschecho - slowakischen Gesandten Slavik, der ihm die Note des Präsidenten der tschecho - slowakischen Republik überreichte. Anschließend weilte Außenminister Beck beim Staatspräsidenten.

Die tschechische Note enthält, wie die Pol­nische Telegraphenagentur meldet, keine positiven Elemente, im Gegenteil kann man sie als einen Versuch, sich aus den vorher gegebenen Erklärungen zurückzuziehen, betrachten.

Für Versprechungen und Verhandlungs. Vorschläge sei es heute zu spät, erklärtEx­preß Porannh", zumal die gequälte pol­nische Bevölkerung an der Olsa infolge des schrecklichen Terror? der Tschechen zur Waffe gegriffen habe und polnisches Blut reichlich fließe. Man kenne die tschechischen Methoden und habe keine Gewißhert, daß die tschechi­schen Versprechungen auch eingehalten wer- den. Darum könnten irgend welche Manöver, Ausflüchte und Verschleppungen nicht ge­duldet werden. Die Polnische Oeffentlichkeit fordere darum daß allen Verhandlungen mit den Tschechen eine wirkliche Garantie vorausgeht. Diese Garantie sei die sofor- tigeUebergabederMach tim Olsa. Gebiet in Polnische Hände und die Anerkennung der Abtretung.

Am Sonntagnachmittag wurde in sämt­lichen Orten des Teschener Gebietes eine An­ordnung der tschechischen Polizeidirektion durch öffentlichen Anschlag bekannt gegeben, wonach alle Einwohner innerhalb von 24 Stunden ihre Rundfunkgeräte abzu­liefern haben. Wer dieser Aufforderung bis zum Montag um 15 Uhr nicht Folge leistet, soll sofort verhaftet und mit Gefäng­nis bestraft werden. Der im Olsa-Gebiet tätige polnische Geheimsender hat in diesem Zusammenhang erklärt, daß er in verstärk­tem Maße aktuelle Nachrichten über die wahre Lage in der Tschecho-Slowakei funken werde.

SDP.-Amtswaller in Ketten

Immer größere Nahrungsmittelnot, Angstkäufe und Preiswucher

Kattowitz, 26. September. Rach Flücht­lingsberichten sind am Sonntag wieder zahlreiche Verhaftungen sude­tendeutscher Amtswalter erfolgt. Unter den Festgenommenen befinden sich der sudetendeutsche Bürgermeister von Troppau, Dr. Kudlich, der ehemalige Troppauer deutsche Bürgermeister, Dr. Just, und der Gauführer des Bundes der Deutschen, Dr. Wenelides. Sie wurden in Ketten gelegt und dem Gerichtsgefängnis zugeführt; rhr Schick­sal ist ungewiß. Weiter berichten die Flücht­linge, daß infolge der Mobilmachung und der damit verbundenen Unordnung im Eisenbahngüterverkehr in ganz Tschechisch- Scl testen eine große LebenSmittel- knappheit eingetreten ist, die durch Angst­käufe gesteigert wird. Diese Knappheit hat zu einen: schwunghaften Schleichhandel geführt, wobei unerhört hohe Preise für Lebensmittel und Waren des ersten Bedarfes gefordert werden. Unter diesen Umständen hat beson­ders die wirtschaftlich schwächere Bevölke- rungsschicht zu leiden.

Im gesamten Reichenberger Bezirk ist die Lebensmittelnot so­weit gestiegen, daß die Bevölkerung seit 24 Stunden weder Brot noch Fleisch erhalten hat, weil alle Bestände der Bäcker und Flei­scher beschlagnahmt wurden und alle Trans. Porte ebenfalls vom Heer in Anspruch ge­nommen worden sind. Die Unruhe unter der Bevölkerung ist infolge des Fehlens jeder Ernährungsmöglichkeit außerordentlich ge­stiegen; die Stimmung ist völlig nieder­geschlagen, wozu die nächtlichen Verdunke­lungen, die Vollstopfung der Stadt mit Militär, die Einquartierung von 10 bis 12 Soldaten in fast jedem sudetendeutschen Haus, die sich dort wie im eroberten Land benehmen, außerordentlich beitragen.

Auch in Karlsbad, wo fast alle Hotels geschlossen und sämtliche Kurgäste abgereist sind, sind von den einheimischen Geschäftsleuten viele wegen Zugehörigkeit zur SDP. fest­genommen und verschleppt worden; an­dere sind ins Reich geflüchtet. Durch die Schlie­ßung fast sämtlicher Geschäfte herrscht «in autzerordentlicherWarenmangel, nicht zuletzt auch aus dem Lebensmittelgebiet, so daß täglich die Einwohner von Karlsbad in großen Mengen mit allen möglichen behelfs­mäßigen Fahrzeugen, da alle Autos beschlag­nahmt sind, in die Dörfer hinausfahren, um Lebensmittel einzukaufen.

Der sudetendeutsche Bezirksrichter Dr. Hugo Grund und der ehemalige dentschnationale Abgeordnete Kalina in Karlsbad wurden verhaftet und gefesselt abgeführt. Die Einziehung der Wehrpflichtigen, die zum großen Teil dem Gestellungsbefehl nicht gefolgt sind, aber nicht mehr rechtzeitig fliehen konnten, erfolgte am Samstag und Sonntag durch Verhaftnngskomman« dos, die von Haus zu Hans gingen.

Frauen in Arnüerungskrommandos

Die Brückensprengungen im Grenzgebiet dauerten auch am Sonntag und Montag an. Im Gebiet von Braunau, Trautenau bis Reichenberg und Gablonz sind im Grenzgebiet

fast sämtliche Straßen- und Gisen- bahnbrücken gesprengt worden, und zwar ohne jede Warnung der Einwohnerschaft, die dabei in größerer Zahl verletzt wurde. Die Bevölkerung, auch zahlreiche Frauen, sind zu Armierungskommandos zusammen­gestellt und werden von Militärposten bei der Arbeit bewacht. Sie müssen Schützengrä­ben und Tankfallen ausheben. Dabei wurden selbst schwangere Frauen nicht aus- genommen.

In Hellersdorf bei Hermannstadt wurden am Sonntag in Verfolg des neuen Wehr- bereitschastsgesetzes der Prager Machthaber alle sudetendeutschen Bewoh­ne r im Alter von 18 bis 60 Jahren von den Tschechen aus den Häusern ge­holt und ans Lastkraftwagen in die tsche­chische Verteidigungslinie befördert, wo sie Feldbefestigungen anlegen mußten. Ein Teil der Männer konnte aus Schleich­wegen über die Grenze gelangen.

Wehrlose Flüchtlinge erschossen

Schwerverletzter stundenlang ohne Hilf«

Zinnwald, 26. September. Rach einer Meldung derDresdener Neuesten Nachrich­ten" waren am Samstagabend ungefähr dreißig Sudetendeutsche auf der Flucht nach Deutschland in eine Menschenfalle der Tsche­chen geraten und versuchten zu entkommen. Die tschechischen Soldaten aber eröffneten aus die wehrlosen Flüchtlinge Gewehr, und Handgranatenfeuer. Dabei wurden der Su- detenoeutsch« Krauß aus Hohenstein und ein weiterer Sudetendeutscher ge­tötet und mehrere Flüchtlinge verletzt. Einem von ihnen wurde ein Bei« zeÄckmettert; e, mußte in seinem Blute liegen bleiben. Erst am Sonntagnachmittag haben die Tschechen den Schwerverletzten auf, gehoben und avtransportiert. Die Grenzbe- dölkeruna, die den Schwerverletzte« auf seine verzweifelte« Hilferufe retten wollte, wurde durch fortgesetzte Drohrufe der Tschechen dar- an gehindert.

In das Komotauer Krankenhaus wurde der sudetendeutsche Lehrer Joseph Wenzel eingeliefert, der von einer Militärpatrouille ohne Anruf angeschossen worden war und einen Halsschuß davontrug.

Zoller schweizerischer Setzschwindel

Absurder Vergleich Tscheche!SAveiz

Freiburg i. Breisgau, 26. September. Links« gerrchtete Schweizer Blätter berichten als Neuestes, daß man in Freiburg im Breisgau Plakate mit folgendem Text angeschlagen habe: Zwei Millionen Schweizer warten auf Er­lösung" (!). Diese tolle Schwindelnachricht ist prompt von französischen Blättern ausgenom­men worden zu dem fieberhaft von der Welt­freimaurerei verfolgten Zweck, Deutschlands gerechter Sache den Anschein eines lander­gierigen Imperialismus zu geben. Die SchweizerischeDepeschenagentur, die sich mit Recht der unumstößlichen Erklä­rungen Adolf Hitlers an die Schwe^ erinnert haben dürste, ging der Sache durch Nachfrage in Freiburg nach. Wie der Freiburger Polizei» direktor feststellte, gehört die Meldung von den hier angeblich angeschlagenen Plakaten in das Reich der Fabel. Einen Bergleich zwischen dem gesund und würdig aufgebauten Gemeinwesen der traditionsreichen Schweü und der willkürlich vor zwei Jahrzehnten erst

Kunä herum um äie Züäoslmark

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Wien und der-Regen"

Auch in Wien kann sich nicht immer der blaue Himmel Lber die Stadt spannen. Dennoch: Wien bleibt Wien. Die Metropole der Südost­mark, mit ihren 2 Millionen Einwohnern die zweitgrößte Stadt des Reiches, zeigt uns auch bei rieselndem Regen ihre Kleinodien. An er­ster Stelle steht derSteffl", der graue Ste- sansdom mit seinem schlanken, über 130 Meter hohen Turm, ein markantes Wahrzeichen der Stadt. Solang' derSteffl" steht, stirbt die sprichwörtliche E'mütlichkeit der Wiener nicht auch! Festgefügt ist das mächtige Gotteshaus, das wissen die Wiener. Sie amüsieren sich mit ihren vielen Gästen aus aller Welt in den Kaffeehäusern, in gemütlichen Kneipen in den Hochburgen des Frohsinns: bei dem Heuri­gen in Grinzing (wohin wir der Zeit wegen nicht konnten, so daß wir den bekannten Schla­ger vonWien und der Wein" undStück vom

Himmel" usw. inWien und der-Regen"

abändern mußten) oder im Prater. Dort ste­hen unter dem bekannten nahezu 80 Meter hohen Riesenrad viele Vergnügungsstätten, Ka­russells in allen Arten, 1 Miniatur-Eisenbahn (Liliputbahn), l Wasserbahn usw., gut ein Dutzend Kinos und noch mehr Revuen mit ganz tollem Programm, Hunderte von Buden und Gaststätten, aus denen die sonderlichsten Laute in allen Stimmlagen herausschallen. Jede Va­riation des Vergnügens kann man in Wien und insbesondere im Prater haben! Selbst der Re­gen kann dem fröhlichen Treiben auf dem riesi­gen Vergnügungspark nichts anhaben: kaum daß das über den ganzen Platz schallende Ge­lächter abebbt!

Strolchen wir noch kurz durchWean". Der dem Wiener eigene Dialekt ist auf der ganzen Welt bekannt: fast vertraut klingen die lieb- Worte mit der Umschreibung tan",erl":Wean"Eruaß" Die einstmals Wien ein beson- gebenden Beförderungsmittel. Fiaker, sind fast verschwunden. Man muß schon Glück haben, einen zufällig her­antraben zu sehen.

Welche Sehenswürdigkeiten besitzt Wien? Nun, eine ganze Reihe. Zählen wir einige auf: Außer dem bereits erwähnten Dom. die Hofburg mit dem Heldenplatz, auf dem in Erz die Ge­stalten von 2 großen, sich bei der Abwehr der Türken verdient gemachter Feldherren stehen: Prinz Eugen und Erzherzog Karl. In un­mittelbarer Nähe das Parlament, Rathaus, und die Universität (die älteste deutsche Hoch­schule!), das berühmte Burgtheater und noch viele großartige Palais, etwa Belvedere usw.,

lich lautenden auf dasean", klean" usw. deres Gepräge die rühmlichen

wogegen die Fassaden am Ballhausplatz, wo österreichische" Geschichte gemacht wurde, weni­ger mächtig erscheinen Nicht zu vergessen die vie­len anderen profanen Bauten und prunkvolle Kirchen: zahlreiche Museen mit wertvollen Sammlungen, die Karlskirche und viele andere.

Viele Denkmäler zieren die schönen Plätze der Stadt. Wien hat seinen großen Söhnen und Landsleuten kunstvolle Erinnerungsstätten errichtet: Vornweg den Musikern, die in Wien wie nirgends auf der Weltzu Hause" waren. Von diesen vor allem dem unsterblichen Ton­schöpfer des beschwingtenZigeunerbaron", der entzückendenFledermaus" u. a. dem großen Jo­hann Strauß mit seinen unsterblichen Donau­melodien, etwaAn der schönen blauen Donau" usw.: dann für Lanner, Schubert usw., ferner der Dichtergeneration: Grillparzer, der größte der Ostmark, natürlich auch Goethe und Schiller, nicht vergessen dem großen Baumeister dieser Stadt: Fischer von Erlach usw.

Nicht unbesucht darf das am Rande der Stadt liegende ehem. kaiserliche Schloß Schönbrunn bleiben: weitgedehnte, farbenfrohe Anlagen um­geben den großen, eindrucksvollen und nach außen hin nicht allzu punkhaft überladenen Herr­schaftssitz des Habsburger Hauses.

1. Abstecher: ins deutsch-ungarische Grenzgebiet

Die Stadt, in der einst ein Karl Lueger amtierte, liegt hinter uns. Heber Baden, den weltbekann­ten luxuriösen Kurort kommend, hält unser Zug in Wiener Neustadt. In der in der Stadtmitte gelegenen Burg ruhen die Gebeine des großen Maximilian I. Mittels einer Nebenbahn stre­ben wir der Reichsgrenze zu. Wir befinden uns im lieblichen Vurgenland, das unserem Volke den Tonschöpfer des Deutschlandliedes, den gro­ßen Haydn schenkte: auch Liszt ist ein Kind jener Scholle. Das Land, dessen deutsche Bewohner Heinzen" genannt werden, und das vor dem Kriege unter ungarischer Verwaltung stand, schaut aus wie ein wogendes Meer, ein gedehn­tes Hügelland mit üppigem Pflanzenwuchs. Die Sonne scheint drückend, so daß wir uns nach unserer Einquartierung in dem Grenzort Schat- tendors nicht mehr wundern, daß hier ebenso die Trauben wachsen, die auf größeren Anbau­flächen unweit im Nachbarstaats Ungarn in größeren Mengen geerntet und zu süßem Wein gepreßt werden. Natürlich muß ein solch edler Tropfen auch genossen sein. Vorsicht ist aller­dings geboten, denn er ist sehr heimtückisch. Lieblich läßt sich der rote Saft schlürfen, und erst beim Aufstehen merkt man, daß die Beinarbeit vollständig versagt und man nach kurzer Zeit einem süßen Nichtstun verfällt.

(Fortsetzung folgt).