Scite 2 Nr. 62
Zur monarchistischen Frage erklärte er- „Kann Spanien zugeben, daß es von einem Ausländer regiert und daß sein Schicksal durch Heiraten und Geheimverträge gestaltet wird? Wer regiert, muß ein ganzer Spanier sein, reinen Blutes und reinen Willensl"
Abrechnung mit Sriebenssabotenren
Paris, 15. März.
In einer Unterredung mit einem Pressevertreter hielt der Vorsitzende des größten französischen Kriegsteilnehmer <- Verbandes, Henry Pichon, scharfe Abrechnung mit der französischen Presse und ihrem Verhalten zu dem internationalen Kriegsteilnehmertreffen in Berlin. Es ist plump, so erklärte er, zu behaupten, daß niemand nach dem Deutschen Reich gehen könnte, ohne „einge- wickelt" zu werden. Im vorliegenden Falle bedeutet das soviel, daß man die Kriegsteilnehmer von 13 Ländern als dumm bezeichnet. Die Führer des Dritten Reiches haben sich als Kriegsteilnehmer benommen. Weil sie nicht versucht haben, ihre Gaste in den Dienst des Deutschen Reiches zu stellen, hat man versucht, ihren Erklärungen jeden Wert abzufprechen. Das ist kümmerlich. Eine Erklärung hat den Wert, den sie hat. Aber wenn sie aus einem Munde erfolgt, der ermächtigt ist, ist das wenigste, was man tun kann, sie für aufrichtig zu halten. Wer redet, verpflichtet sich. Diese Verpflichtung soll man zur Kenntnis nehmen.
Die Kriegsteilnehmer der 14 Länder, die sich den Satzungen des internationalen Ausschusses angeschlossen haben, werden sich nicht immer nur auf Kundgebungen beschränken können, sondern sich auch einmal an einen Tisch setzen und etwas sagen müssen. Dann wird das Spiel erst wirklich gespielt werden. Die Partie ist nicht für alle gleich, aber sie ist nicht verloren, solange es herzhafte Männer gibt, um sie zr, spielen.
Wrteirutnen im Zrrsall
Danziger Oppositionsabgeordnete hospitieren in der nationalsozialistischen Fraktion
X Danzig, 15. März.
Nachdem der frühere Parteiführer der im Vorjahre aufgelösten Sozialdemokratischen Partei in Danzig, Abg. Brill, sein Volkstagsmandat zurückgelegt hat. ist sein listenmäßiger Nachfolger Abg. Großmann als Hospitant der nationalsozialistischen Volkstagsfraktion beigetreten. Diesem Beispiel ist auch der sozialdemokratische Abgeordnete Schwertfeger und der Zentrumsabgeordnete Günther gefolgt.
Der „Danziger Vorposten", das amtliche Organ der NSDAP., schreibt dazu: „Eine Korrektur des Wahlergebnisses vom April 1935 ist längst fällig. Der inzwischen eingetretene Zusammenbruch der oppositionellen -Organisation, der Restgruppen der KPD., der SPD., des Zentrums und der Deutschnationalen spiegelt in Wirklichkeit nichts anderes wider als die unbestrittene Tatsache, daß sich eine Gesinnungsänderung in den Reihen der Gegner in großem Ausmaße vollzogen hat. Mit Stolz, aber ohne jede Schadenfreude, trifft die NSDAP, die Feststellung, daß sie endgültig gewonnen und die anderen endgültig verloren haben. Die nationalsozialistische Bewegung im Reich und auch in Danzig hat ihren opfervollen Kampf nicht geführt, um Uneinigkeit ins Volk zu tragen, sondern um die Nation und ihre Bevölkerungsschichten zu einer Einheit zufam- menzuschweißen. Deshalb geht ihr Ruf zur Volksgemeinschaft an jeden Volksgenossen. Alle zur Einsicht kommenden früheren Widerfacher sollen in unseren Reihen Einlaß finden und wir nehmen sie auf ohne Groll und ohne Vorbehalte."
Deutscher StimmenzuwaW
Sonderburg, 15. März.
Bei den Gemeindewahlen in Sonderburg (Nordschleswig) vermochten die Deutschen ihre Stimmenzahl von 936 auf 1048 zu erhöhen, obwohl eine „deutsche" Splitterliste aufgestellt worden war, die aber nur 33 Stimmen erhielt. Der neue Stadtrat besteht nun aus 10 Marxisten, 7 Dänen und 4 Deutschen. Auch in Ouars (Kreis Apenrade) errangen die Deutschen zu ihrem bisherigen Sitz noch einen Sitz auf Kosten der Dänen.
11 NW Slteger werden ausgebildet
Aussprache über den Haushalt des britischen Luftfahrtministeriums
London, 15. März.
Im englischen Unterhaus begann am Montag die Aussprache über den Haushalt des Luftfahrtministeriums, die Unterstaatssekretär für die Luftfahrt, Sir Philipps Sas- soon, eröffnete. Er wies darauf hin, daß der Voranschlag in Höhe von 82,5 Millionen Pfund der größte ist, der jemals dem Unterhaus unterbreitet wurde. Er überschreitet den Haushalt des Vorjahres um 32 Millionen Pfund. Im vorigen Jahre sind 12 000 Offiziere mit kurzer Dienstzeit ausgebildet worden. In diesem Jahr beabsichtigt man 11 000 Flieger auszubilden, unter denen sich 2656 Fliegeroffiziersanwärter befinden werden.
Nagolder Tagblatt „Der Gesellschafter"
Sssene Mtlingssabvlage
London, 15. März
In Eastleigh hielt der dem linken Flügel der Labour - Party angehörende Abgeordnete Sir Stafford CriPPs, der vor einiger Zeit mit einigen seiner Parteifreunde sich mit den Kommunisten zu einer „Volksfront" zusammengeschlosfen hat, eine Rede, in der er seine Anhänger offen aufforderte, die britischen Rüstungen zu sabotieren. Dies sei die beste Gelegenheit sür sie, selbst die Macht zu gewinnen.
Während Sir Anthony Eden Reden gegen jede weltanschauliche Auseinandersetzung hält, sind die Linkskreise in England, obwohl sie zahlenmäßig nicht stark sind, zu dem von Moskau befohlenen Großangriff übergegangen. Die Streiks in englischen Rüstungswerken, insbesondere bei Rolls Royce und in Flugzeugwerken von Middleffex. die wild vom Zaune gebrochen wurden, erhalten durch die offene Aufforderung des arbeiterparteilichen Abgeordneten zur Rüstungssabotage ihre Beleuchtung. Die auch in manchen britischen Negierungskreifen gehegte Ansicht, daß die britischen Inseln schon durch ihre Lage gegen die bolschewistische Infektion geschützt seien, wird nunmehr Wohl kaum weiter aufrechterhalten werden können.
MM an die Kommunisten
Brüssel, 15. März
Bekanntlich haben die Kommunisten die Unterstützung der Wahl des einzigen Kandidaten der Regierungssront in Brüssel, des Ministerpräsidenten vanZeeland, beschlossen. van Zeeland wendet sich nun m „Libre Belgique" gegen diese Unterstützung, da er den Kommunisten nichts verdanke unv auch nichts von ihnen erwarte. Die flämischen Nationalisten haben die Unterstützung Degrelles beschlossen.
Lettisches Deutschtum in Nst
Riga, 15. März.
Auf der Tagung der Zentralorganisation der deutschen Volksgruppe in Lettland, der „Deutsch-baltischen Volksgemeinschaft", ging aus den erstatteten Berichten hervor, daß trotz aller Schwierigkeiten in mühevoller Kleinarbeit erfolgreiche Aufbauarbeit zur Schaffung einer alle Deutschen Lettlands umfassenden lebendigen Volksgemeinschaft geleistet wird. Hinsichtlich der Wirtschaftslage der Deutschen in Lettland muß allerdings eine ständige Verschlechterung festgestellt werden, da eine große Anzahl deutscher Volksgenossen in Lettland nicht in der Lage ist, Arbeit und Brot zu finden.
Schmugglerauto löst politischen Konflikt aus
Chinesisch-japanischer Streit über die Wareneinfuhr in Osthopei
Peiping, 15. März.
InNordchina herrscht große Erregung über einen am letzten Samstag zwischen Tientsin und Tschangdschou erfolgten Zwischenfall, bei dem zwei Koraner getötet und einer verletzt wurden. Der Schwerverwundete ist inzwischen im Krankenhaus gestorben. Es handelt sich um einen Teil der Besatzung zweier Lastautos, die japanischen Firmen gehören und über Osthopei eingeführten, nach chinesischer Auffassung geschmuggelten Zucker südwärts transportierten. Beamte der im letzten Herbst vom chinesischen Seezoll in Tientsin errichteten Schmuggelüberwachungsstelle versuchten, unterstützt von der Ortspolizei, den Transport in der Nähe von Tschangdschou aufzuhalten und machten schließlich von der Schußwaffe Gebrauch. Nach anderer Darstellung wurden die Beamten beschossen, nachdem die Beschlagnahme bereits erfolgt war und sie schossen in Selbstverteidigung. Der japanische Generalkonsul protestierte bei den Tientsiner Behörden, die jede Verantwortung ablehnten und an die zuständigen Nan- kinger Regierungsstellen verwiesen.
Bemerkenswert ist eine in Tientsin zu hörende Meldung, 60 japanische Firmen und 3000 Koreaner würden die Lebensgrundlagen verlieren, wenn derartig scharfe Maßnahmen den Warenimport über Osthopei unmöglich machen. Dadurch wird schlagartig die Unhaltbarkeit des heutigen Zustandes beleuchtet, der japanischen Firmen Verkehrsfreiheit in ganz China für Waren gestattet, die über Osthopei zu Zollsätzen eingeführt werden, die ein Viertel der chinesischen Zollsätzen betragen. Ein altes chinesisches Verlangen als erste Vorbedingung für die Wiederaufnahme der chinesisch-japanischen Verhandlungen, die Osthopeiregierung aufzulösen, dürfte hiernach um so schärfer betont werden.
VoMfcheSrrr-rrachrrchierr
König Christian beim Führer
König Christian von Dänemark hat auf der Rückreise aus dem Süden am Montag dem Führer und Reichskanzler einen Besuch abgestattet.
Empfänge beim Führer
Der Führer und Reichskanzler hat am Montag den deutschen Botschafter in Moskau, Graf v. d. Schulenbura und den deutschen Gesandten in
Venezuela, Poensgen, zur Meldung empsan- - gen. j
; Glückwunsch des Führers i
! Der Führer und Reichskanzler hat Seiner ^ j Majestät dem Schah von Iran zu seinem - ; Geburtstag herzliche Glückwünsche übermittelt. -
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! Maßnahmen gegen Undisziplinierte i
Reisekosten für Arbeitsaufnahmen, Umzugskosten, ! Zuschüsse sür die Fortbildung und Umschulung er- i halten Arbeitslose nicht, die keine Unter- i stützung bekommen, weil sie ihre Arbeitsstelle freiwillig aufgegeben oder schuldhaft verloren, die § ohne berechtigten Grund die Annahme einer - Arbeitsstelle verweigert haben. j
Ueberwachte Gasmaskenerzeugung !
Von 48 tschechoslowakischen Unternehmungen, > die Gasmasken erzeugen, da das tschechoslowakische ! Luftschutzgesetz den Besitz von Gasmasken sür bestimmte Personenkreise zur Pflicht macht, hat nur ein winziger Bruchteil die Genehmigung zur Herstellung von Gasmasken erhalten. Eine dieser > Fabriken bildet die Bevölkerung kostenlos im Ge- j brauch der Gasmasken aus. s
Moskau wühlt im Libanon-Staat
Ein Bombenanschlag auf das Haus des Oppo- j sitionspolitikers Bichera Khourh hat eine s Regierungsumbildung im Libanon-Staate ausge- j löst; zwei Oppositionspolitiker wurden in das ! Kabinett Achdab neu ausgenommen. Unbekannte s Täter hißten auf Telegraphenmasten kommunisti. ^ sche Fahnen, die von der Polizei entfernt wurden. ^
Streik in indischen Spinnereien j
In der Gegend von Kalkutta (Britisch-Jndien) greist der Streik in den Baumwollspinnereien ! weiter um sich. 17 Spinnereien, die Engländern ! gehören, mußten geschlossen werden. 6000 Arbei» ! ter feiern. Beilegungsverhandlungen sind geschei- i tert. s
Wehrmacht feiert den Tag der Wehrfreiheit s
Der Neichskriegsminister hat angeordnet, daß ! die Wehrmacht die Wiederkehr des Tages der i Wehrfreiheit am 16. März mit feierlicher Flaggen- i hissung, Beflaggung der Dienstgebäude und Appell ! begeht. Der Nachmittag ist dienstfrei. j
Vorzugsrenten am 1. April 1937 -
Ab 1. April 1937 beginnen für Dorzugsrenten- > gläubiger die Auswirkungen des Gesetzes vom i 23. März 1934. Nach dem 31. März kann ein ! Antrag aus Vorzugsrenten grundsätzlich nicht s mehr gestellt werden. Antragsberechtigt find nach ! diesem Tage nur der überlebende Ehegatte des i Urerwerbers, der die einfache Vorzugsrente bis > zu seinem Tobe bezogen hat, seine dauernd er- ! werbsunfähigen Eltern und Kinder. §
Explosiv« in MM«! !
28 weibliche Angestellte tödlich verunglückt j London, 15. März. ^
In Manila auf den Philippinen ist eine f große Feuerwerkskörperfabrik l durch eine Explosion, der ein Großfeuer ! folgte, völlig zerstört worden. 28 - weibliche Angestellte kamen ums Leben. ,
Auto durch Bahnschranke gedrückt !
Vier Verletzte i
Köln, 15. März. >
Zwischen Brohl und Andernach wurde in f der Nacht zum Montag ein Personen- - kraftwagen, der vor der geschlossenen ! Schranke hielt, von einem nach sol° i genden Wagen in die Schranke ! gedrückt, als eben ein Personenzug die s Stelle Passierte. Obwohl der Lokomotiv- i sichrer den Zug sofort zum Halten brachte, schleuderte der zweite Wagen des Personenzuges den Kraftwagen gegen einen Pfahl. Von den Insassen des Kraftwagens wurden drei Personen aus Köln lebensgefährlich, eine vierte leichter verletzt. Der Unfall ist auf die Straßenglätte zurückznführen, die den nachfolgenden Wagen im Bremsen behindert hatte.
Sie West in Wenigen Zeilen !
Das Große Los
nach Berlin und Pommern gefallen
Am Montag, dem letzten Ziehungstage der 5, Klasse der 48/274. Preußisch - Süddentichen Staatslotterie, wurde das Große Los gezogen; es siel auf die Nummer 271 985. Das Große Los wird in der ersten Abteilung in Achteln in Berlin, in der zweiten' Abteilung ebenfalls in Achteln in Pommern gespielt.
Ueber 5000 Trachtenträger in Bayreuth
Zu dem vierten Deutschen Reichstrachtentreffen, das vom 28. bis zum 31. Mai in Bapreuth stattfindet, erwartet man über 5000 Trachtenträger aus allen reichs- und aulanddeutschen Gauen. Den Höhepunkt des Treffens wird ein Frühlingsfest „Deutsches Volk singt, spielt und tanzt" am 30. Mai im Park der Eremitage bilden.
„Spielstraßen" für Kinder
Einen neuen Weg, die Jugend vor den Gefahren des Verkehrs zu schützen, hat setzt die Stadtverwaltung in Halle beschritten. Versuchsweise ist die Roonstraße sür jeglichen Fährverkehr ge- sperrt und der Jugend ganz als Spielstraße überlassen worden. Wenn die Einrichtung sich bewährt, sollen der spielenden Jugend auch in anderen Stadtteilen geeignete Straßenzüge zugewiesen werden.
Der neue Jannings-Film mit dem höchsten Prädikat ausgezeichnet
Der Emil-Jannings-Film der Tobis „Der Herrscher" ist am Montag von der Filmprüs- stelle mit dem höchsten Prädikat als staatsvolitisch und künstlerisch besonders wertvoll ausgezeichnet worden.
Dienstag, den 1k. Wz
Württemberg
Eßlingen, 15. März. (Wechsel inr,
Führung der SA.-Standa°'
123.) Der seitherige Führer der Stand!» R. 123, Standartenführer von Nab? scheidet ans dem aktiven Führerkorpz d' SA. aus. Standartenführer von Raben o! im Oktober 1929 der Partei und SA? führte später verschiedene Standarten n» wurde am 15. Oktober 1933 vom zum Standartenführer befördert. Stand? tenführer von Raben wird künftig dem Zt? der Standarte 247 angehören und in die-/ Dienststellung seine Arbeitskraft weiter? SA. widmen. "
Motorrad rast argen Auls
Laupheim, 15. März. Am Samstag erch, nete sich an der Staatsstraße Ulm — Luur- heim, kurz vor der Ortschaft Achstetten, an da Kreuzung mit der Straße Achstetten — Obei- holzheim ein schrecklicher Verkehrsunfall. U die fragliche Zeit passierte ein Personen- anto in Richtung Laupheim die Straßenkreuzung. Zu gleicher Zeit kam aus Richtum Ächstetteu ein Motorradfahrer. De) Motorradfahrer fuhr mit voller Auch, dem Auto in die Flanke, wurde im Gesicht niö an der Brust schwer verletzt. wobei ihw auch ein GlassPlitter in dieLung, drang. Ter Schwerverletzte wurde alsbalo das Laupheimer Kreiskrankenhaus eingeliefen starb aber kurz nach seiner Einliefcrung.
loao Kubikmeter Fels abgejW
Das Gleis der Hohenzollerischen Landcsbakn verschüttet
Haigerloch (Hohenz.) Am Sonntag brachen ummttelbar beim Haltepunkt Tuttlingen von einer 30 Meter hohen Felswand etwa 1000 Kubikmeter Fels ab, wodurch bas
G l e i s d e r H o h e n z o l l e r i s ch e n L a n- desbahn verschüttet und gesperrt wurde. Personen sind hierbei nicht verletzt und Fahrzeuge nicht beschädigt worden. T» Personenverkehr der Hohenzollerischen Landesbahn zwischen Haigerloch und Eyach wird durch behelfsmäßigen Autoverkehr von Hai- zrrloch nach Trillfingrn und WeiterbesLrbr- rung mit dem Triebwagen durchgesührt. Th Ttreckensperrung wird voraussichtlich Mi bis drei Tage dauern.
Außer den niedergegangenen FelsmcM muß noch etwa eine gleiche Menge Fels ab gesprengt werden, da mit einem Nachstürza dieser Massen gerechnet werden muß. Bereit- im Jahre 1929 war an dieser Stelle ein großer Felssturz, der das Streckengleis sperrte. Durch Verlegung des Gleises nach der Eyach zu und Ban eines hohen Fangedammes glaubte man vor Neberraschungen ähnlicher Art für alle Zeiten geschützt zu sein, Ter Felssturz am Sonntag hat das Gegenteil bewiesen, der starke Fangedamm ist durch die, Felsblöcke glatt durchschlagen worden.
Talheim, Kr, Tuttlingen, 15, März, (Ein B r a n d st i s t e r am Werk.) In der Nacht auf Sonntag entdeckte Martin Köhler in der Bauerngasse, daß sich bei seinem Nachbarn Mar Köhler verdächtiger Brandgeruch bemerkbar machte. Als man dir Scheuer aufmachte kam bereits dicker Qualm heraus. Das elektrische Licht brannte und bald hatte die Feuerwehr den Brandherd gefunden, der B r a n d st i f t u n g erkennen ließ. Glücklicherweise wurde die gemeine Tat schnell entdeckt. Die Erregung über diese neue Brandstiftung ist groß. Man glaubte, daß durch das Geständnis des beim letzten Brand festgesetzten Täters auch die vergangenen Brände aufgeklärt würden und muß nun sehen, daß ein weiterer Brandstifter am Werk ist, der raffiniert und frech vorgeht.
Ravensburg, 15. März. (Razzia auf Bettler.) In der vergangenen Woche wurde im gesamten Gebiet des Kreises Ravensburg eine besondere Razzia gegen das Bettler Unwesen mit allen zur Verfügung stehenden Polizeikräften durchgeführt. Sv konnten 20 Personen dem AmtZgerichts- gefangnis und dem „grünen Turm" znge- sührt werden, die beim Betteln und als Schwarzhausierer ertappt und sestgestellt wurden. Bei den in Weingarten und den übrigen Landgemeinden des Kreises Ravensburg den ganzen Tag über vorgenommenen Razzien in den Fremdenherbergen und sonstigen Schlupfwinkeln wurden 10 Personen wegen Bettels, Landstreicherei und wilden Hausierhandels ausgegrifsen. Sie wurde» dem Oberamt zur Bestrafung vorgesührt.
Schussenried, Kreis Waldsee, 15. März. (Dachsbau unter dem Heuboden.) In Dunzenhausen wurde in letzter Zeit öfters am Hellen Tage in der Nähe des Gehöfts ein D a ch s beobachtet, der durch einen Lustschacht unter den Heuboden schlüpfte. Unter Beisein des Jagdpächters wurde der Boden untersucht und es stellte sich heraus, daß der Dachs dort seine Kinderstube aufgeschlagen hatte. In einem aus Moos und Heu zusammengemachten Nest wurden vier etwa 14 Tage alte junge Dachse gefunden.
Friedrichshafen, 15. März. (Opferstock-
dieb.) Ein Opferstock- und Automatenmarder trieb dieser Tage hier sein Unwesen. Am Samstag um die Mittagszeit wurde der an der Schriftenauslage am Zugang zur Carn- siuskirche angebrachte Opferkasten
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