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Nagolder Tagblatt „Der Gesellschafter'
Mittwoch, den 1V. Februar lgz?
Mann zwischen die Seile zu stellen, an dem er seine großen Fähigkeiten restlos zu erproben vermag. Das kann nur ein Mittelgewichtler sein, und so steht der Stuttgarter Veranstalter derzeit in sehr aussichtsreichen Verhandlungen, die bezwecken, den derzeitigen i italienischen Mittelgewichtsmeister C a s a d e i- I Mailand für Eder zu verpflichten.
Was es nicht alles gibt/
Der Wunderbaum Einer der merkwür- don Brückenau digsten Bäume steht in den Kuranlagen des mainfräMschen BadeS Brückenau, Dieser seltsame Baum wurde im Jahre 1870 gepflanzt und wird im allgemeinen, nach dem größten Teil des Laubes zu schließen, als Weißbuche bezeichnet. Beim genauen Betrachten aber stellt man fest, daß besonders an jüngeren Aesten, die über den ganzen Baum verteilt sind, neben den eiförmigen, doppelgesägten Hainbuchenblättern überall glattrandige, gelappte oder gebuchtete Blätter sich finden, die den Eichenblättern zum Verwechseln ähnlich sehen. Diese Erscheinung ist äußerst selten. Man weiß also nicht, soll man den Wunderbaum, wie er in der Umgebung seines Standortes ge- nannt wird, Eiche oder Buche nennen!
Was lostet ein Angesichts solcher Frage Ehegatte? glauben wir uns in einen
Kaffernkral oder zu einem Araberstamm versetzt. Dort wird der Ehegatte bezw. die „teure" Gattin noch mit Geld oder Waren ausgewogen. Aber auch in Europa kann diese Frage spruchreif werden, wie soeben ein Gericht in Belfast erleben mußte. Es handelte sich bei dem Streitfall um eine Frau Lilian Powell, eine reiche Engländerin, die sich in dem Glauben gewiegt hatte, für ihr gutes Geld nicht nur ein großes Jagdgelände in Nordirland, sondern auch den Jagdgehilfen mit Beschlag belegen zu dürfen. Sie hat es dann ja auch erreicht, daß der Jagdgehilfe seiner Frau untreu wurde und mit fliegenden Fahnen zu ihr überlief. Frau Powell hatte sich zweimal von ihrem Mann scheiden lassen, das einemal anscheinend nur zur Probe, das zweitem«! endgültig. Jetzt langweilte sie sich. Warum sollte eine Frau auch allein aus die Jagd gehen? Sie zielte also nicht nur auf den Hirsch im wilden Forst und im tiefen Wald auf das Reh, sondern — mit prachtvollen Geschenken, als da sind seidene Unterwäsche, Brieftaschen, goldene Busennadeln aus dem Nachlaß ihres selig geschiedenen Gatten usw. — auf das Herz des Jägerburschen, das sich durch derlei ungewohnte Kostbarkeiten tatsächlich erweichen ließ. Jonnh Lace also verbrachte herrliche Wochen mit seiner reichen Freundin und Herrin in Waldeinsamkeit, es war niemand da, der das verbotene Glück der beiden störte. Nur war Frau Lace, Mutter von drei Kindern, nicht auf den Kopf gefallen. Sie deckte die schnöde Flucht ihres Gatten auf und ging sofort zum Gericht. Die Richter konnten natürlich nichts anderes tun, als der verletzten Frau Lace zu ihrem Rechte zu verhelfen. Man beriet, was sie wohl als Schadenersatz für den verloren gegangenen Ehemann beanspruchen dürfe, und kam zu dem Ergebnis, daß sie mit genau 32 500 Mark zu befriedigen fei. Womit also die oben gestellte Frage beantwortet wurde. Ob man überall der gleichen Meinung ist. kann allerdings bezweifelt werden.
Mit dem U-Boot Die Japaner haben in in die Tiefsee den letzten Jahren bewie- sen, daß sie sich nicht lange von den weißen Völkern vormachen lassen, was gut und zweckmäßig ist, sondern daß sie drese Neuerungen schnell in ihr eigenes Leben aufnehmen und sie nach Möglichkeit noch Verbestern. Der amerikanische Forscher William Beebe hat durch feine Erlebnisse in der Taucherkugel bewiesen, daß man fast 1000 Meter in die Tiefsee hinabsteigen kann, ohne daß man von den gewaltigen Wasser- masten erdrückt wird. Ihm ging es darum, das eigentümliche Leben in der Tiefsee kennenzulernen, zu photographieren und zu zeichnen. Die Japaner verfolgen, wenn sie sich dem Beispiel BeebeZ mit ihren neuesten Plänen nähern, andere Ziele. Sie wollen ein U-Boot bauen, mit Panzerplatten versehen. die den Wasserdruck abhalten sollen, und es^mit einem Elektromotor antreiben. Riesige Scheinwerfer sollen den Meeresboden absuchen, denn auf die Form dieses Meeresbodens kommt eZ den japanischen Wissenschaftlern an. Sie wollen das Erdbebengebiet zwischen Jzu und der Insel Oschima aufsuchen und aus der geologischen Beschaffenheit des Meeresbodens ihre Schlüsse auf die Entstehung der Erdbeben ziehen Noch ist es nicht so weit, daß der kühne Plan Wirklichkeit ist, aber er steht vor seiner Ausführung, und damit wird die Forschung um wertvoller Erkenntnisse reicher werden.
Unsere Lurrzesekledte: ^
Der Arlttiee"
Skizze von Alfred Pommer
Als Rudolf Gangloff auf seiner Wanderschaft in die fremde Stadt kam, fiel ihm ein, daß hier einmal sein Bruder gewohnt habe. Das war freilich schon viele Jahre her, zweiundzwanzig Jahre!
Nun war Rudolf Gangloff in diese Stadt gekommen, wo sein Bruder seine Jugendjahre verlebt hatte, vielleicht seine schönsten. Als er vor dem Haus stand, wo der Bruder damals wohnte — es war über dem Suchen Abend geworden, ein kalter Winterabend —, kam ihm ein seltfamer und törichter Gedanke. In der Mitte der Hauswand stand in einer Nische die Figur der Madonna. Als Rudolf Gangloff die Madonna sah, kam ihn der Wunsch an, die Jungfrau möge ein Wunder geschehen und den Bruder noch einmal aus dem Haus treten lasten. Rudolf Gangloff erschrak, als er sich bei diesem Wunsch ertappte, der ihm selber merkwürdig erschien. Er wanderte tiefer in die Gasse hmein. Am Ende lag eine kleine Wirtschaft, in die trat er ein und bestellte ein Glas Bier.
Die Gaststube war fast leer, nur ein älterer Mann saß in der Ecke am Ofen. Rudolf setzte sich zu diesem Mann und ließ sich nach einer kleinen Mahlzeit in ein Gespräch mit dem Nachbar ein. Es war ein Stellmacher. Er erzählte von seinem Geschäft und wie er früher sehr schöne Landauer gebaut habe, die freilich durch das Auto verdrängt worden feien. „Davon wissen Sie freilich nichts, junger Mann", sagte der Alte zu dem ihm aufgeschlossen Lauschenden, „Sie sind gleich mit dem Auto auf die Welt gekommen."
Rudolf Gangloff lachte. „Gemach", meinte er, „ich führe heute noch gerne Landauer, wenn ich einen hätte, aber um die Wahrheit zu sagen: ich bin von Thüringen bis hierher gelaufen."
..Wie", iaate der Alte. ..das gibt es heute
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37. Fortsetzung.
Elisabeth Fröhlich saß im Laboratorium. Aufmerksam sah sie die Flüssigkeit in einem Reagenzgläschen an, das über einer Spiritusflamme kochte. Dann machte sie eine Eintragung in ein Buch. Ihr blonder Kopf beugte sich über das weiße Papier. Es klopfte, ohne aufzusehen ries sie:
„Herein".
„Guten Tag. Tante Elisabeth!" Gerhard, atemlos vom Laus, stand in der Tür. Elisabeth betrachtete ihn erstaunt, dann besorgt:
„Gerhard, du jetzt? Ja, warum bist du denn nicht in der Schule? Bist du krank?"
Sie stand auf, nahm mit geübter Schwesternbewegung seinen Puls. Der flog.
Gerhard schüttelte hastig den Kopf. Nein, er hätte kein Fieber, er wäre ganz gesund, nur gelaufen wäre er von der Hauptstraße hierher.
Ja. was er denn dann hier wolle? In Elisabeths Blick kam Mißbilligung.
„Ich muß sofort Dr, de Jong sprechen, Tante Elisabeth." Gerhard ließ sich auf keine weiteren Erklärungen ein.
„Unmöglich, Gerhard, Dr. de Jong macht einen wichtigen Bericht. Und du hast an deine Schule zu denken."
„Werde ich dir ja zigen, woran ich zu denken habe." Gerhard sagte es sehr patzig. Er ging einfach an Elisabeth vorbei, öffnete mit einem harten Jungengriff die Tür zum Privatzimmer de Jongs. Elisabeth wollte ihn zurückhalten, aber sie besann sich. In Gerhards Gesicht war nicht nur Trotz. Da war etwas, was über den Trotz hinaus. Ein Wille — ein Zum-Ziele-kom- men-wollen.
„Ja?" fragte Dr. de Jong. ohne von seiner Arbeit aufzusehen. Haben Sie die Tabelle Schwester Elisabeth?"
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Alle Rechte Vorbehalten bei: Horn-Berlag, Berlin W 3S
„Ich bin es, Onkel de Jong".
de Jong drehte sich erstaunt um. sah Gerhard vor sich stehen. Einen Augenblick wollte Unmut ihn überkommen. Er hatte doch ausdrücklich Weisung gegeben, ihn nicht zu stören.
Gerhard atmete gewaltsam einmal ein und ruhiger aus.
„Entschuldigen Sie, Onkel de Jong. wenn ich so hereingestürzt komme. Es ist etwas sehr Wichtiges".
de Jong räumte einen Pack Bücher von einem Stuhl, winkte Gerhard, Platz zu nehmen. Dann beugte er sich leicht vor. sah den Jungen mit jenem abwartend-indringlichen Arztblick in die Augen, der jeden Menschen in sich selbst zu sammeln schien. Ueber diesen Blick sänftigte sich die erregte Empörung des Knaben. Er vermochte zusammenhängender zu sprechen, was er sonst wohl in seiner leidenschaftlichen Bewegtheit zusammenhanglos hervorgesprudelt hätte. Immerhin waren es auch jetzt nur Bruchstücke, denn worum es Duvois im einzelnen ging, vermochte er doch nicht zu übersehen. Er sah alles von Walter Hagenring aus und den deutschen Jun- gens. de Jong aber, zuhörend, den Kopf in die ruhige Arzthand gestützt, sah weiter, was hier gespielt wurde, war kein Kampf der Nation gegen Nation. Es war der Kampf eines einzelnen Gewaltmenschen gegen Menschen, denen es um Gerechtigkeit ging. Bester Beweis, auch Tourbier, sein Kollege hier, war Duvois nicht mehr genehm. Tourbier mit seinem vornehmen Empfinden und seiner unbestechlichen Menschlichkeit.
Er stand auf. ging langsam hin und her, die Hände auf dem Rücken/ Sein Blick war über Gerhard fortgerichtet. Was der Junge ihm hier berichtete, war wie ein Symbol für den ewigen Kampf der Menschheit überhaupt. Macht oder
noch? Ich dachte, das wäre unsere Sache gewesen. Aber so ist es richtig. Ich war früher auch viel auf Wanderschaft und kenne ein wenig auch Ihre Heimat." Und nach einer Pause fügte er ! hinzu: „Vor dem Krieg hatte ich einen guten ! Bekannten aus Thüringen, der sah Ihnen gar > etwas ähnlich. Ich mußte vorhin an ihn den- ! ken, als Sie zur Tür hereinkarneu."
- Rudolf schwieg.
! „Er saß fast alle Abende hier", erzählte der § Alte weiter, einmal im Zuge seiner Erinne- 1 rung. „Hier war nämlich früher, als noch ; Militär in der Stadt lag, viel Betrieb, und i mein junger Freund aus Thüringen, der selber ! Soldat war, spielte immer auf dem Klavier ' dort." Bei diesen Worten stand der alte Stellmacher aus, schlug den Deckel des Klaviers hoch, nahm seinen Daumen und strich damit über die Tasten, daß eine wilde, chromatische Tonfolge aufklirrte. „Ich kann nicht spielen", sagte er, „aber so fing er immer an, wenn er spreite, und dann ging es los: ,Hupf mei Madel und tanz mit mir!'"
Rudolf Gangloff war es taumelig zumute. Das Lied hatte er als Kind oft gehört. So hatte es der Bruder gespielt, mit diesem rasenden, ersten Lauf über die Tasten . . .
„Ach, waren das Zeiten!" begeisterte sich der Alte. „Die jungen Kerle schmissen damals die Welt ein. Üeber dem Klavier hatten sie den Spruch angebracht: Was wir machen, macht keiner! Aber dann kam der Krieg. Ich habe keinen wiedergesehen, auch mein Freund ist gefallen. Draußen die Frau Hübner, die damals ein junges, hübsches Wirtsmädel hier war. hat
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viel um ihn geweint. Es war nämlich fsi^ heimliche Braut", setzte er leise hinzu.
„Ich weiß, wie Ihr Freund hieß", unter- brach jetzt Rudolf Gangloff den Alten. P räusperte sich etwas, dann blickte er den Alte» fest an: „Robert Gangloff."
„Woher wissen Sie das?" fragte der Alte er- staunt.
„Ich weiß es nicht, aber ich ahne eS. Es war mein Bruder. Er hat in dieser Stadt gewohnt sogar in dieser Straße, er diente hier als Soll dat..."
In diesem Augenblick trat die Wirtin herein. „Da ist der Bruder von unserem Buz", rie ihr der Alte entgegen, und zu Rudolf Ganglof sagte er: „Entschuldigen Sie, so nannten wir ihn, so nannten ihn seine Kameraden, ich weih selbst nicht, warum." Die Wirtin ging auf Rudolf Gangloff zu und gab ihm die Hand. Rudolf Gangloff nahm die Hand, die keinen Ring trug, und sah das braune Haar der Frau, das schon zu ergrauen begann, vor sich im Lichte flimmern. Er sagte nichts, und sie sagte auch nichts . . .
Er saß dann noch eine Zeit mit den beiden zusammen, währenddessen sich die Stube mäh- lich mit Gästen füllte. Kurz vor Mitternacht ging er seinem Gasthof zu. Als er an das Haus des Bruders kam, blieb er stehen.
Der Nebel hatte zugenommen und verhüllte fast die Gestalt der Jungfrau.
Ratschläge für den Garten
Wenn die Bekämpfung sterischer und Pflanzlicher Feinde Erfolg haben soll, gehört dazu neben der richtigen Wahl des in Frage kommenden Spritz, oder Stäubemit» tels, neben der Wahl des richtigen Zeitpunktes, vor allem auch
brauchbares Spritzgerät
Um eine feine Verteilung der Spritzbrühe auf den Pflanzen zu erzielen, benutzt man eine Spritze die die Flüssigkeit unter starkem Druck in feinste Tröpfchen verteilt. Für das Spritzen und Stäuben gilt als erster Grundsatz, sich ge- nauestens an die gegebenen
Vorschriften
zu halten und nur solche Mittel anzuschaffen, die vom deutschen Pflanzenschutzdienst geprüft und anerkannt sind. Die chemische Industrie selbst ist stark daran interessiert, alle unwirksamen oder unverhältnismäßig teuren Präparate auszuschalten.
Niemals verfahre man nach dem Sprichwort „Viel hilft viel". Das ist in Düngungsfragen falsch und ebenso bei der Schädlingsbekämpfung. Die Gefahren, Schaden anzurichten, sind natürlich in der Zeit des Wachstums der Pflanzen am größten und hierbei wieder in der Zeit der ersten Blatt- und Blütenentwick- lung. Gerade bei der Bekämpfung von Pilz- krankheiren kommt es vornehmlich auf allerfeinste
Verkeilung der Sprihbrühe
an, um wirksam zu sein und trotzdem „Verbrennungen" zu verhüten. Richtige Hantierung ist besonders bei den Mitteln geboten, die Kupfer, Arsen, Schwefel oder Teeröle (Obst- > baumkarbolineumj enthalten. Andere Mittel
sind selbst bei reichlicher Verstaubung gefahrlos. Hier ist in erster Linie an die bekannte Quassia-Seifenlösung zu denken und die mancherlei Fertigmittel des Handels. In den letzten Jahren hat noch eine neue Gruppe von Mit- teln an Geltung gewonnen. Das sind die Mittel, die' insektentötende Stoffe (Pyrethrine), cwer Rotenon enthalten.
Pflanzen am Fenster
Es ist eine allgemein zu beobachtende Tatsache, daß sich die meisten Pflanzen nach dem Licht sehnen. Dieses Streben geben sie vielfach durch ihre Wachstumsrichtung kund. Ter Platz, den Zimmerpflanzen zu beanspruchen haben, hat sich nach ihrem natürlichen W- bedürfnis zu richten. Es wäre grausam, iMn man die Zimmerpflanzen an LichtmmA zugrundegehen ließe.
Blühende Gewächse
brauchen allgemein besonders viel Licht. TaS Licht am Fenster ist einseitig. Das Streben der Pflanzen, dem Licht entgegenzuwachsen, nötigt uns, die Pflanze durch Änbmden an einen Stock in gerader Richtung wachsen zu lassen. Die senkrechte Stellung ist die natürliche Vorbedingung der Standfestigkeit. Das Anbinden der Pflanze ist daher kein naturwidriger Zwang. Weniger zu empfehlen ist ein häufiges Drehen der Pflanze. Die lichtbedürftigen Pflanzen zeigen einen auffallenden Unterschied der Ober- und Unterseite ihrer Blätter. Daraus folgert, daß nur die obe« Seite der Blätter dazu bestimmt ist, Licht aufzunehmen. Alle diese Pflanzen, die gedreht werden und deren B l a t t u n t e r s e i tcn auf diese Art und Weise eine Belichtung erfahren, werfen ihre Blätter ab.
Recht - dieser Kampf entbrannte immer und würde immer entbrennen. Er aber war Zeit seines Lebens ein leidenschaftlicher Verfechter des Rechts gewesen. Nur, wie eingreifen. wie helfen, ohne Duvois Machtkoller noch mehr zu reizen?"
Gerhard saß da mit zusammengepreßten Händen. die Knöchel waren weiß vor Anspannung. Warum antwortete de Jong kein Wort. Er sah doch, man verging vor Wahnsinn. Nun endlich kehrte de Jongs Blick aus dem Fernen zurück. Ein Lächeln, weise und gütig, legte sich um seinen Mund. Er blieb vor Gerhard stehen, hob seinen Kinn leicht in die Höhe.
„Da denkst du nun, dieser alte Mann, dieses Fischblut . . . Hört sich alles an, aber berühren tuts ihn nicht?"
Gerhard wurde rot.
„Laß nur", meinte de Jong. weiß schon. Und du hast vielleicht recht. Nur. siehst du, Gerhard, mit fast 60 Jahren ist es eben natürlich, daß man denkt, überlegt wägt, als daß man mit 15 einfach losstürmen möchte. Ich muß mir das alles erst genau durchdenken. Muß auch vor allem Tourbier sprechen."
„Tourbier, auch ein Franzose", fuhr Gerhard auf, er war in seiner Opposition völlig blind.
„Ja, auch, sagte de Jong ruhig, „und doch von Duvois nicht geschätzt, du sagtest es ja selbst. Gewöhne dich, Junge, Menschen zu sehen und nicht Typen. Also laß mich einmal mit Tourbier sprechen. Der macht jetzt die ärztlichen Inspektionsreisen im Distrikt von Bomi-Land. da fällt es nicht auf. wenn er einmal auf der Farm Merrediers nach dem Rechten sieht".
„Aber wenn bis dahin Walter Hagenring irgend etwas geschieht?"
de Jong schüttelte den Kopf.
„Du mußt dir nun auch keine Schreckbilder ausmalen, mein Junge. Schließlich wird Duvois hier nicht regieren wie ein Barbarenhäuptling. An gewisse Gesetze ist auch er gebunden. Sein Chef kommt in Kürze zurück — vielleicht kann ich da auch einen Wink geben. Der Bezirks
leiter schätzt keine sinnlosen Unternehmung» und würde Duvois schön zurückpfeifen. Freilit, deine Freunde auf der Farm müssen Diszili» halten. Das muß man ihnen begreiflich mach». Und dazu wird Dr. Tourbier sicher geeignet M Also überlaß mir die Sache, Gerhard, Ich versrprecher dir. ich nehme sie ganz ernst. Genügt dar das?"
„Ja", kam es unentschieden. Gerhard fühlte, es wäre kindisch gewesen, jetzt weiter in de Jong zu drängen, er sah ein, der konnte Hals über Kopf nichts tun. Aber ihm paßte die Rich- tung nicht, die die Dinge genommen. Lange Wege. Lange Instanzen. Kämpfen hätte man müssen, er wußte zwar nicht wie und gegen wen, Aber jedenfalls kämpfen. Disziplin halten sollten die deutschen Jungens. Dr. de Jong hatte g"! reden. Der saß hier, hatte das Gewicht seines Namens und Könnens, Wenn ihm jemand an den Wagen fuhr, dann sagte er „danke schön macht euren Kram allein." Aber die Jungens, wen hatten die? Niemanden als ihn! —
Ihm war sehr jämmerlich zumute, als er a« Elisabeth vorbei mit einem schnellen Gruß ans dem Zimmer ging. Daß er nun für sein Schuleschwänzen einen Tadel bekommen würde, schien ihm wenigstens ein kleines Opfer, das er den Freunden gebracht.
Elisabeth sah Gerhard nachdenklich nach. ^ hätte zu gerne gewußt, was da zwischen W und de Jong gesprochen wurde. Es schien dH etwas zu sein, was Dr, ve Jong sehr heM beschäftigte, denn er war heute an den Krankenbetten merkwürdig einsilbig, freundlich, am irgendwie abwesend.
„Hat Ihr Neffe Ihnen erzählt, was er da mir wollte?" fragte er nach der gemeinsame Visite.
Elisabeth lächelte:
„Er hat mich nicht in sein Vertrauen geM"' oktor. Es war wohl eine Männerangelege nt." ,
Fortsetzung M-
Nr. 34
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Vergeblich vi Nischen BolscI Gegenangriffe nalspanischen Malaga, die , lvistischen Wid aufzuhalten. Granada holt mehreren Stel swn hat Sine besetzt; mit i 8- Division in große Anzahl von den Bol Gebieten entfli ter den Schutz In Malaga se angehörige an der Lage zu d gelaufen.
Bei dem erst schewistischen <> der zur Unte zwischen Madr erbeuteten die Lustabwehrbat Mg, 700 mode 2000 Handgra weifte erbeute russischer Erze:
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