Seite 8 Nr. 29

Nagolder TagblattDer Gesellschafter"

Freitag, den 5. Februar M , 30

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Es gibt Leute auch mitten unter uns die das von uns behaupten. Oft ist es »nur" gedankenlos, leichthin gesagt. Meist aber steckt irgendeine Verdächtigung dahinter. Auf jeden Fall erzeugt solch dummes und verantwortungsloses Gerede die Ansicht, als ob wir auf einer Insel lebten, völlig isoliert von einer uns feindlichen Welt.

Zeichnungen (2) F. SI,,

Schade, daß dieser alte aus der überkom­menen und erledigten Volkswirtschaftslehre stammende Vergleich noch nicht völlig ausge­storben ist. So wird mit ihm, namentlich wenn er im populären Sinn angewendet wird, sehr viel Unheil angerichtet.

Die Köpfe werden dadurch verwirrt. Der Grundgedanke unserer nationalsozialistischen Aufbauarbeit, den Schwerpunkt unserer Wirtschafts- und völkischen Lebenskraft aus eigenem und von innen heraus zu sichern, wird so völlig verkannt.

Das ist doch ein positives Ziel. Es zu erreichen ist der Stolz unserer Wirtschaft.

Es ist ein Mittel, um die Mobilisierung und ^Zusammenfassung aller Volkskräfte zu einer gerechten und geordneten völkischen Haus­haltung zu erreichen, in der die Armut be­seitigt ist.

-e DieRobinsonwirtschaft" aber war doch ,n erster Linie eine Not- und Schiffbruch­wirtschaft. Also aufhören mit dem Gerede vom Robinson! Ohren aufmachen, wenn einer davon spricht! Vielleicht ist es einer von den L e u t e n m i t ö e m Ab e r.

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Den Leuten mit demAber" nämlich, und damit hat cs folgende Vewandnis. Wenn einer immer ja und aber sagt,ja, es ist ja ganz schön und gut mit der Absicht, neue Rohstoffe durch neue Erfindungen zu schaffen aber, wo­hin soll das führen, wir isolieren uns ja immer mehr von der Welt, wir können doch nicht am Ende eben wie der alte Robinson leben". Sie kennen diese Leute mit dem Aber, die immer ein gewichtiges Bedenken haben, wo andere Leute frisch zupacken und in der Mitarbeit an einer gro­ßen völkischen Aufgabe einen neuen Lebens­in h a l te n t d e ck e n. Sie treten nicht immer laut auf. Sie treten leis und sie haben immer das Wort im Mund,haben Sie denn nicht gehört". Und dann taucht gewöhnlich ein völlig unkontrollicrbareS Gerücht auf, das mit irgend­welchemWenn und Aber"begründet" wird. Man sollte ihnen Holzschuhe anziehen. Denn das Wort Saboteur kommt vom Französischen. Dort heißt sabots eben Holzschuh. Und es wäre gut, wenn solcheLeisetreter" Holzschuh an­hätten. Dann könnten sie nicht so heimlich und leise im Land herumschleichcn, sondern würden sich auf den Straßen schnell verraten mit ihren Klapperschuhen.

lichkeit für die Leute mit dem ewigen Aber, mit ihrer Sabotage einzusetzen und allerlei Gerüchte unter die Leute zu bringen. In der letzten Zeit häufen sich die Klagen, daß es in Kreisen der Vaulustigen heißt, es fehle für die priva­ten Kreise an Baumaterialien, weil bestimmte Vorschriften für die Zuteilung erlassen sind. Sie, die Saboteure, sagen: Ja, es gibt Material für die Baulustigen aber es ist minderwertig, alles gute wird für die staatswichtigen Bau­ten gebraucht. Das ist genau so ein verwerflicher Unsinn wie der mit dem Braunkohlenbrikett. Und die Zuteilung ist ja gerade deshalb da, um das richtige Material an die richtige Stelle zu bringen. Denn schließlich wenn man es recht versteht sind doch alle Bauten in Deutschlandstaatswichtig". Denn was ist wichtiger für den Staat, als daß die Familien gut und gesund wohnen können und die Bauwirtschaft zu tun hat, von der in der Tat jeder achte Deutsche Arbeit und Brot hat? Aber das ge­nügt unfern Leuten mit dem Aber nicht. Sie wissen alles besser. Sie haben eben eine Lust daran, ein Volk zu ver­leumden, weil sie ganz einfach keine Freude an der Gemein­schaft haben. Sie sind irgendwo sehr krank, diese Leute, und man sollte sie am besten gleich auf eine Insel bringen, auf der Robinson lebte, von der sie so viel erzählen. H. Schr.

Uimbhängig von Daniel Defoes sozialer Utopie, die so bald Wirklichkeit wurde, ent­warf sein deutscher Zeitgenosse, der große Philosoph und Mathematiker Leibniz, einen Plan zur Beförderung des Gemeinwohls durch Versicherung, wie er großartiger kaum gedacht werden konnte.

Nach der Vorstellung von Leibniz soll die Versicherung einem doppelten Zweck die­nen: der Erleichterung der Lage des einzel­nen und der Beförderung des Gemeinwohls. Die praktische Durchführung denkt sich Leib- uiz so, daß jeder jährlich eine bestimmte Summe zu zahlen verpflichtet sein soll, aus der im Fäll des Unglücks der Hilfsbedürftige eine Unterstützung erhält, die ihm seine Lage erleichtern soll, die in jedem Fall aber weit über die Höhe seiner eigenen Einzahlungen hinausgeht.

Auch sieht Leibniz die ungeahnten volks­wirtschaftlichen Möglichkeiten, die eine solche Häufung von Kapitalien in einer Hand, in derKasse", bedeutet:Es könnten auch Wege gebessert, Moore ausgetrocknct und zu gu­tem Lande gemacht und viele andere wert­volle Kulturarbeiten vorgenommen werden. Dazu könnte die Kasse der Grund und An­fang sein . . ."

Mit seherischer Sicherheit ist in diesen so­zialenUtopien" des deutschen Denkers Leib­niz und des englischen Dichters desRobinson Crusoe" im 17. Jahrhundert eine Entwicklung vorweggenommen wor­den, die zwei Jahrhunderte später die Welt der Wirklichkeit

in der heutigen Form der Lebensversicherung beherrscht.

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Das kann ein Saboteur sehr schnell. Denn seinschöpfe­risches" Universalwerkzeug ist der Mund. Und wenn es auf den ankommt. Es besteht nun dringender Grund, einmal von denen zu reden, die aus 5 hundert machen. Sie ge­hören zu einer besonders schlimmen Sorte. Sie stören das Aufbauwerk an einer sehr empfindlichen Stelle. Man trifft sie viel auf dem Land und in kleinen Städten. Versamm­lungen halten sie sogar ab, Agenten senden sie herum, und verteilen Zettel und Broschüren. Wir erzeugen jetzt Benzin aus Braunkohle so sagen sie richtigja aber", geht es dann weiter,haben Sie schon bedacht, wohin das führt? Tic Kohlen werden immer weniger, die Briketts werden immer teurer und schließlich werden sie nur noch aus Ab- sallstoffen gemacht. Nun bedenke man. Wir brauchen zur Benzinherstellung etwa S Prozent von der Gesamtföröerung au Braunkohle. Kein vernünftiger Mensch wird annehmen können, daß dadurch unsere Heizgewohnheiten sich zu ändern hätten. Schlimmstenfalls mutz eben etwas mehr gefördert wer­den. Es ist ja genug da. Deutschland ist hinter Kanada das brannkohlenreichste Land der Welt. Wir haben mindestens 87 Milliarden to. Das reicht selbst bei dem heutigen Brikett­verbrauch 400 Jahre. Die Hausfrauen brauchen wirklich nicht zu fürchten, daß ihre Briketts teurer oder gar schlech­ter werden. Aber warum treiben diese Saboteure an der Aufbauwirtschaft solchen Unsinn? Das nun ist das Schlimme. Sie wollen eine neue Art der Heizung einführen. Deshalb machen sie das Brikett schlecht. Und das ist rund heraus ge­sagt eine Gemeinheit. Denn schließlich haben wir 80 Mil­lionen Herde und Oefen für festen Brenn st off stehen und davon wird der größte Teil gerade mit Braunkohlenbriketts geheizt. Es geht aber nicht an, um Ge­schäfte zu machen, in der Sache sich wie ein Saboteur zu be­nehmen und noch obendrein so zu tun, als ob der Verzicht aus das Hausbranöbrikctt im Interesse des Vierjahresplanes liege.

Man sollte diese Leute wirklich in Holzschuhe oder besser gleich irgendwo anders hin stecken!

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Man mutz natürlich alles zusammen rechnen und auch die mitzählen, die in den Neben- und Hilfsinüustrien Arbeit und Brot beim Bauen erhalten. Also eine gute Mög-

Das Leben Daniel Defoes, des Verfassers desRobin­son", ist abenteuerlich. Wegen politischer Streitschriften mutz er aus England fliehen, kehrt nach einer Amnestie zurück, eröffnet eine Strumpffabrik, macht bankrott, wird Hofdichter Wilhelms III. von Oranien, beleidigt die Geist­lichkeit, wird an den Pranger gestellt und vom begeisterten Volk mit Rosen überschüttet, sitzt ein Jahr im Gefängnis, wird Herausgeber derReview", der ersten englischen Wochenschrift. Mit SO Jahren schreibt er denRobinson Crusoe" und erhält dafür ein Honorar von 10 Pfund Ster­ling. Er starb einsam, arm und verbittert.

Inmitten dieses wilden Lebens zieht er sich urplötzlich ein Jahr lang von aller Welt zurück und verfaßt, in einem großen leeren Hause in Bristol wie ein Eremit lebend, sein bestes und unbekanntestes Werk^.n Lssax- on krojevts", in dem er den Vorschlag zur Gründung von Versorgungs­kassen in ganz England startet. Alle Engländer unter 80 Jahren, außer Soldaten und Bettlern, sollen 6 Pfund Sterling Eintrittsgeld und vierteljährlich einen Schilling Prämie zahlen und dafür gegen Unfall, Invalidität und gegen Tod versichert sein, indem die Witwe des Verstorbenen ein Jahresgehalt während ihrer Witwenschaft erhält.

Im allgemeinen, nimmt Defoe an, wird jeder einzelne Verstand genug haben, die Nützlichkeit seines Planes einzu­sehen und sich durch sein eigenes Interesse veranlaßt fühlen, ihm beizutreten:aber mancher Mensch hat weniger Klug­heit als ein Tier und denkt nicht an das Alter, bis es da ist." Deshalb schlägt Defoe vor, sollen die Widerstrebenden mit sanfter Gewalt zu ihrem Glück genötigt werden. Nnr den Familien, deren Oberhäupter sich versichert habe«, soll der Zuzug in eine Gemeinde gestattet sein. Der Versiche­rungsagent soll, vom Gemeind-ebüttel begleitet, die Aer- meren aufsuchen und ihnen klarmachen, Latz sie bei Alter, Krankheit oder Tod auf keine Unterstützung der Gemeinde zu rechnen haben, wenn sie der Versicherung nicht beitreten. Alle Armen würden sich so aus ehrenvolle Weise selbst er­halten, und Bettelei und Armut würden ans den Grenzen des Königreichs für immer verschwinden.

Im Jahre 1697 erschien Defoes Buch und bereits ein Jahr später wird in London die erste Witwenkaffe ausge­macht. Sie alle Grundzüge der modernen Versicherung trägt. Sie wirkt beispielgebend für Sie anderen Länder, in denen das Versicherungswesen bald Fuß faßt.

und aufzuwerten.

Hr.

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Täglich und stündlich, ja jede Minute und jede SekuM. dringen in unsere Oberkleidung Tausende und aber Tausend, von kleinen und kleinsten Partikelchen ein, Nuß- und Staub­teilchen, Absonderungen der körperlichen Ausdünstung, Schweiß usw. Sie setzen sich da fest und üben auf die Stofs­faser eine unheimliche, zerstörende Wirkung aus. Unsere Kleidung wird so schnell verschleißt und wertvolle Rohstoffe entwertet. Täglich nisten sich Millionen von Bakterien in unsere Oberkleidung ein. Bakterien der verschiedensten Art. Meist meinen sie es sehr schlecht mit uns. Motterrbrut un- allerlei Krankheitsträger, denen wir ein angenehmes Leben machen, wenn wir ihnen nicht zu Leibe rücken.

Durch Klopfen und Bürsten oder irgendwelche Haus­mittel können wir sie wirksam gar nicht bekämpfen. Das einfache Waschen hilft hier auch nichts, im Gegenteil, es kann mancher Stoffaser außerordentlich gefährlich sein. Die Reinigung" mit Benzin, die manche Hausfrau vornimmt, ist zu unterlassen. Es geschieht zu viel Unheil mit diesem höchst gefährlichenSprengstoff". Auch hilft es nichts. Jede Stoffaser ist verschieden zu behandeln. Es ist eben notwen­dig, um eine gründliche Hygiene zu betreiben seine Kleb düngzum Arzt" zu bringen.

Merkwürdig ist nun dieses, daß man sich i« weiten Kreisen der Bevölkerung über die Notwendig­keit und Wirkung einer solchen fachmännisch betrie­benen chemischen Reinigung noch ganz falsche Vorstel­lungen macht. Sie hat zunächst einmal gar nichts mit irgendwelchen scharfen Chemikalien zu tun. Das Reinigen der Kleidungsstücke geschieht mit flüchtigen Lösungsmitteln, die weder den Stoff noch die Farbe, noch die Form des Kleidungsstückes angreifen. Die chemische Reinigung kennt weder Wasser noch scharfe Seifenlauge, auch kein Soda, wie die übliche Naßwäscherei. Sie kennt kein Reiben, kein Bür­sten und keine mechanische Behandlung der wertvollen tex­tilen Rohstoffe. Wissenschaftliche Gutachten und die prakti­schen Erfahrungen bestätigen, daß die Stoffe gleichsam durch den chemischen Vorgang aufgewcrtct werden und eine län­gere Tragfähigkeit erhalten. Deräußere Mensch" wor­auf eine wissenschaftlich gründlich überlegte Art sozusagen general überholt. Bakterien und Krankhcitskeime werden völlig vernichtet. Unsere Kleidung wird neu geboren.

Dieses sagen wir gerade deshalb jetzt, weil das Gewerbe der chemischen Reinigung eine sehr große volkswirtschaftliche Bedeutung hat. Gilt es doch, ungeheure Werte, Volks­vermögen und Rohstoffe zu erhalten und weil es im Laufe des Januar bis Anfang Februar mit einer große« Volksaufklärung an die Oeffentlichkeit tritt. In dieser Zeit wird die Bevölkerung aufgefordert, über die Bekämpfung des Schmutzes und der Krankheitskeime durch die gründ­liche urü> gesunde chemische Reinigung nachzudenken und vor allem Mäntel und Uniformen auch wirklich reinigen i« lassen.

Um diese Volksaufklärung wirksam zu unterstützen, wer­den in dieser Zeit die Preise für die Reinigung von Män­teln und Uniformen herabgesetzt. .

Es wäre zu wünschen, daß möglichst weite Volkskreoe sich an die chemische Reinigung gewöhnen und so auch aus diese Art dazu beitragen, wertvolle Rohstoffe zu erhalte»

Bezugspreis

durch Voten durch die Po einschließl. 1 Gebühr zuzi Gebühr. Eir höh. Gewalt auf Liefern, Rückzahlung

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