Seite 8 — Nr. 23
Nagolder Tagblatt »Der Gesellschafter
Das Geheimnis der Langlebigkeit
Wo ist der Sitz der Lebenskraft — Was Hun- drtjährige erzählen . .
In Patagonien ist soeben im Alter von 150 Jahren der angeblich alte st e Mann der Welt gestorben. Es handelt sich um einen Eingeborenen namens Vara Jl, der als Ortskundiger seit vielen Jahrzehnten wissenschaftlichen Expeditionen als Führer gedient hatte und bis zu seinem Tode von staunenswerter Rüstigkeit war.
Immer wieder hört man von Menschen, die ein ungewöhnlich hohes Alter erreichten. Meist handelt es sich um Land bewohne r. die ihr ganzes Leben bei harter Arbeit und einfacher, aber kräftiger Ernährung verbracht haben. Ein deutscher Forscher hat sich zu wissenschaftlichen Zwecken ein ..Archiv der Hundertjährigen" angelegt und darin alles gesammelt, was er über die verschiedenen Methusalems in Erfahrung bringen konnte. „Ich bin nur darum so alt geworden", erklärt z. B. ein Hundertjähriger, „weil ich nie geraucht oder getrunken habe." Ein anderer wiederum schreibt seine Langlebigkeit dem täglichen Genuß seiner Pfeife Tabak und einiger Gläser Bier oder Wein zu. Der eine Methusalem schwört aus die lebensverlängernde Wirkung des. Ehestandes. während der andere behauptet, nur das Ledigbleiben gewährleistet die Erreichung eines so hohen Alters. Kurzum — ein allgemein gültiges Rezept, hundert Jahre und noch älter zu werden, läßt sich überhaupt nicht aufstellen. Die Natur läßt sich eben nicht ins Handwerk pfuschen und beruft den Menschen von dieser Erde ab, wann sie es für gut hält. Wohl haben Steinach. Voro- nofs und andere Verjüngungsapostel versucht, durch Drüseuverpflanzung die Körper- funktionen zu neuer Tätigkeit anzuregen, doch war ihnen ein Erfolg aus die Dauer nicht beschicken.
Das Zentrum der Lebensenergien
Noch vor wenigen Jahren hielt man, wie die vorerwähnten Experimente beweisen, tatsächlich die Drüsen für die Träger der Lebenskraft. So lange sie einwandfrei funktionierten. sollte die Jugend gewährleistet sein. Begannen sie aber zu schrumpfen und ihre Tätigkeit einzustellen, so sollten auch die Alterserscheinungen auftreten. an deren Ende der Tod stand. Heute weiß man, daß diese Anschauung nur bedingt richtig ist und hält eher d a s G e h i r n als die Drüsen für den sitz der Lebensenergien. Seine Zellen können sich nicht wie die anderer menschlicher Körperteile immer wieder von selbst erneuern. Der Verbrauch an Knochen. Muskeln und Blut wird ständig ersetzt, was nach einer Krankheit oder Hungerkur wohl am augenfälligsten in Erscheinung tritt. Dagegen ist bei den Gehirnzellen eine Verjüngung ausgeschlossen. Sie werden allerdings von großen körperlichen Anstrengungen weniger angegrisfen. als andere Zellen des menschlichen Körpers, doch sind sie dafür dem Altwerden ausgesetzt. Und eines Tages ist eben der Zeitpunkt da. da das Gehirn, die Befehlszentrale des Kraftwerks „Mensch", seine Tätigkeit einstell! und damit den ganzen „Betrieb" lahmlegt.
Ein 254 Jahre aller Chinese?
Es gibt zahlreiche Berichte über Menschen, die weit über hundert Jahre alt geworden sein sollen, doch sind nur die wenigsten da-
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von als glaubwürdig zu bezeichnen. Den Kirchenbüchern und Standesamtsregistern früherer Zeiten mangelt es eben an Zuverlässigkeit. Immerhin sind der Wissenschaft einige Fälle besonders hohen Alters überliefert. die amtlich nachgeprüft und für richtig befunden wurden. So starb im Jahre 1724 ein ungarischer- Bauer namens Zarton Petratsch, der nicht weniger als 185 Jahre alt geworden ist. Er wurde noch um fünf Jahre durch den Engländer Thomas Carn übertrumpft, der um 1580 das Zeitliche segnete. Natürlich hat es auch Frauen gegeben, die ein ungewöhnliches Alter erreichten. Unter ihnen wohl an erster Stelle steht die Spanierin Luise Truxo, deren Zllter, als sie im Jahre 1780 starb, durch den Magistrat von Cardona amtlich bestätigt wurde. Es belief sich auf nicht weniger als 1 7 5 Iahre. Als ä l t e st e r D e u t- scher starb bekanntlich erst vor wenigen Monaten im Altersheim zu Neidenburg in Ostpreußen der ehemalige Landarbeiter Friedr. Sadowski im 112. Lebensjahr. Und zu Kaitschen in der Mandschurei soll gar heute noch ein Mann nantens L i Ehinghun leben, der — im Jahre 1683 das Licht der Welt erblickte. Dieser König der Methusalems müßte demnach bereits nicht weniger als 254 Jahre alt sein, wenn die über ihn vorliegenden amtlichen Schriftstücke stimmen. Es ist jedoch anzuneh- ! men, daß es sich in diesem Falle wohl eher um eine Legende oder einen Schreibfehler handelt, denn ein derartiges Alter hat bisher auch nur annähernd noch kein Mensch erreicht. Schließlich muß in diesem Zusammenhang noch „Old Bets h" erwähnt werden. eine Indianerin, die im vergangenen Herbst als älteste Frau Kanadas in die Ewigkeit hinüberging. Sie hat ein Alter von 115 Jahren erreicht. Kurz vor ihrem Tode ! begannen der steinalten Greisin — neue Zähne zu wachsen, auch nahm ihr schneeweißes Haar wieder die frühere tiei- schwarze Färbung an. Die Indianer betrachteten dies als ein Wunder, während es sich in Wirklichkeit lediglich um ein seltsames- NatursPiel handelte.
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28. Fortsetzung.
„An der Verspätung bist du nur schuld, lieber Herbert, Herr Duvois hat uns so lange ausgehalten. Er erzählte sehr nachdrücklich von einer Gefälligkeit, die er dir erwiesen, indem er den jungen Deutschen Arbeitserlaubnis erteilte, auf Merrediers Pflanzung".
Fröhlich hielt sich die Ohren zu.
„Diese Bengels, — jetzt fängst du auch noch an. Das ganze Haus haben sie mir in Aufruhr gebracht. Die halbe Nacht haben sie dem Jungen von Deutschland erzählt. Gerhard hat mirs vorhin gestanden. Ganz verrückt haben sie mir den Jungen gemacht. Leg' ihm nur das Thermo ein, achtunddreißig hat er bestimmt. Und das alles, weil man in seiner Gutmütigkeit die vier Landstreicher ausgenommen hat. Der Teufel soll einem die Deutschlandnarrheit aus den Knochen treiben".
Elisabeth hatte still Mantel und Schürze abgelegt und stand nun in ihrem blauen Leinenkleide da, mit dem ganz zarten Geruch von Seife und desinfizierter Kühle. Herbert Fröhlich legte eine Pause in sein Toben ein, Elisabeths Bewegungen hatten was von bezwingender Ruhe an sich. Er schnaufte hörbar und wischte sich die wie immer schweißglänzende Stirn.
Elisabeth verbarg ein kleines Lächeln. Sie kannte den Bruder nur zu gut. Hinter seinem Toben steckte etwas ganz anderes als Wut auf die vier Jungen, mit denen er gestern abend noch so vergnügt zusammengesessen hatte. Heimweh war es-wie bei Gerhard. — aber
Herbert hätte das nie zugegeben.-
12. Kapitel.
„Auf Ihr Wohl, Wilfried".
Margot hob ihr gefülltes Glas und stieß mit Mullyan an. Sie saßen in der Halle des Eden-,
KOIVliVN von LäDNL vonnv
Alle Rechte Vorbehalten bet: Horn-Berlag, Berlin W Z5
Hotels in Buea. Die Fenster standen offen, balsamische Bergluft strömte herein. Sie waren in tausend Meter Höhe in einem Paradies. Man konnte sich einbilden, in einem Schweizer Höhenkurort zu sein. Es war der schönste Punkt der Reise bisher. Die Engländer verstanden es. Nicht umsonst hatten sie ihre Verwaltung hierhergelegt. Margot wollte schon morgen den Gouverneur aufsuchen. Mullyan sollte ihr dabei behilflich sein. Er hatte ja die besten Beziehungen. Aber merkwürdig, seit einigen Tagen war Mullyan zerstreut und gar nicht mehr so liebenswürdig wie sonst. Sie ärgerte sich. Er schien ihren Zutrunk gar überhört zu haben. Sein Blick war auf die bläuliche Kette des Gebirges gerichtet.
„Pour Health" wiederholte sie noch einmal.
„Oh. pardon, Margot". Mullyans Gesicht wurde nicht um eine Schattierung wärmer. Er trank langsam und korrekt einen tiefen Schluck.
„Der Wein ist miserabel", tadelte er, winkte dem schwarzen Kellner, der müßig in der Ecke der Halle Herumstand.
„Auf einen guten Empfang beim Gouverneur".
Margot schenkte Mullyan ihren bezauberndsten Blick. Er gab ihn mit einem Lächeln zurück, das etwas Mechanisches hatte. Er war mit seinen Gedanken ganz woanders. Diese Margot, hübsch, aber ein wenig anstrengend. Andauernd Wünsche wie ein kleines Kind. Und so etwas schickte man auf Reportage nach Afrika. So etwas wurde Vertreterin eines Zeitungskonzerns. Mullyans Meinung von den Frauen wurde durch Margot nicht gehoben. Er hatte es sich ganz nett gedacht, die Wochen mit ihr. So ein kleiner Flirt, man nahm ihn mit. Aber sie hinderte einem doch ernstlich am Arbeiten. Keine Stetigkeit. Kein objektives Betrachten der
Hygiene verlängert die Lebensdauer
Man fragt sich unwillkürlich, warum gerade in früheren Zeiten, als Medizin und Hygiene noch in den Kinderschuhen steckten, manche Menschen ein so hohes Alter erreichten. In Wirklichkeit ist in den letzten hundert Jahren die durchschnittliche Lebensdauer des Menschen in allen Kulturländern von > nur dreißig Jahren auf das Doppelte gestiegen und nimmt auch weiterhin zu. Ledig- ! sich ganz vereinzelte Personen haben in vergangenen Jahrhunderten ein Alter erreicht, das heute durchaus nicht mehr ungewöhnlich erscheint. Man erkennt darin die lebens- oerlängernde Wirkung der modernen Hygiene, die im Verein mit den Fortschritten der ärztlichen Wissenschaft Gevatter Tod immer mehr zurückdrängt und den Menschen von der Wiege bis zum Grabe mit ihren Errungenschaften begleitet.
Ein ganzes Dorf wir- umgesie-eH
Im Bereich der Hohenwarte-Talsperre in Thüringen
Der Bau der zweiten großen Saaletalsperre, der Hohenwartesperre bei Saalfeld in Thüringen, macht die Umsiedlung einer ganzen Dorfgemeinde nötig. Es handelt sich um die 170 Einwohner des Dorfes Preßwitz, die den planvoll geleiteten Saalefluten Weichen müssen. Ein Teil der vierzig Familien von Preßwitz konnte bereits auf die Nachbardörfer Gräfendorf und Rockendorf verteilt werden; weitere sollen in entfernteren Dörfern an- aesiedelt werden. Trotzdem bleibt der Name Preßwitz erhalten: Neun Familien werden außerhalb des geplanten Stausees, aber noch im Bereich ihrer alten Gemeinde unweit einer Fabrik angesetzt, deren Arbeiter ebenfalls schon ^ dort wohnen. Man will diese Volksgenossen zu i einem neuen Preßwitz zusammenfassen, das durch Zuzug von außerhalb zu einer lebens- ! fähigen Gemeinde gestaltet werden soll.
Vas leiste Ao-lrert
Von Reinhold Scharnke
Tobias Dörge war ein einsamer Mann. Seit über zwanzig Jahren diente er nun schon schlicht und brav an dem hohen Pult des Kaufmannsbüros von Wilhelm Weiter - u. Co. und trug die Posten ins Hauptbuch ! ein. Schon fünfzig Lebensjahre hatte Tobias ! hinter sich gelassen, und Tag für Tag, Woche für Woche ging das seit vielen Jahren im grauen Arbeitseinerlei so weiter. Der alte Weiter konnte schon zufrieden sein mit seinem Buchhalter. Der hatte niemals etwas vor. Jeden Morgen, Schlag acht Uhr, saß er auf dem hohen Drehschemel und sah nicht nach rechts, nicht nach links, schwatzte nicht mit den anderen Kameraden, und jede Ausstellung und Bilanz stimmte auf Heller und Pfennig.
Und doch, auch Tobias Dörge besaß eine große Leidenschaft. Auch sein Leben hatte einen Inhalt, einen stetig wiederkehrenden Höhepunkt, der sein Herz erleuchtete, seinem Dasein Freude schenkte und ihn feite gegen das Gespenst des bürogebundenen Alltags.
An jedem Mittwoch beeilte sich Tobias Dörge mit dem Heimweg vom Büro, tat zu Hause seinen guten dunkelblauen Anzug an, ^ nahm auch beim klarsten Winterwetter sei- - neu Regenschirm und fuhr mit der Straßen- s bahn in die Stadt, um dann einem großen, grauen Gebäude zuzustreben. Es war die Philharmonie. An jedem Mittwoch — mit Ausnahme weniger Sommerwochen — stand > Tobias bereits um sieben Ulir vor der der- !
Dinge. Alles sah sie vom eigenen Ich aus. Diese Reportagereise schien ihr nur zur Verherrlichung ihrer Person zu dienen. Aber arbeiten sollte sie das nicht nennen. Dabei diese Unrast. Sie hetzte hin und her, statt irgend etwas auf sich wirken zu lassen.
„Woran denken Sie. Wilfried?" fragte Margot gereizt.
„Woran denken Sie denn?"
„Ich denke, daß Ihr Tempo noch zu europäisch ist. Ob wir den Colonel heute oder morgen oder nächste Woche aufsuchen, das ist doch ganz einerlei Wir haben Zeit — viel Zeit".
„Sie vielleicht, Wilfried, aber nicht ich".
Ein schräger Blick streifte Mullyan. Ihre aufflackernde Verliebtheit für ihn kämpfte mit ihrem Aerger. Sie fühlte sich irgendwie durch ihn gedemütigt. Er umwarb sie nicht mehr. Hätte sie doch Walter Hagenring nicht aufgeben sollen? Sie wollte sich nicht eingestehen, daß Walter Hagenring sie aufgegeben hatte, in Victoria verschwunden war, ohne sich noch einmal blicken zu lassen. Dummer Junge. Dabei hätte sie ihn rn manchem nützlich sein können. Ebenso nützlich wie Mullyan ihr sein sollte.
„Ich habe wirklich keine Zeit, Mullyan. sagte sie scharf in sein gleichgültiges Schweigen.
„Wie Sie befehlen, gnädigste Kollegin". Er entnahm seiner Brieftasche eine Karte, kritzelte ein paar Zeilen darauf, winkte einem schwarzen Boy, der in viel zu weiten grünen Beinkleidern und einer zu langen, grünen Jacke steckte:
„Zum Gouverneur, du giftgrüner Satan, aber Tempo", dann wandte er sich an Margot:
„Zufrieden? Morgen um zehn Uhr wird das Colonel Sie empfangen".
'„Sie sind ein vollendeter Gentleman, Wilfried".
i Colonel Sidney Seward hielt die Karte Mullyans in der Hand, als Margot eintrat. Sie hatte sich vielleicht ein wenig zu sehr aufgemacht für den Engländer. Vielleicht um eine Nuance zu blond und eine Nuance zu rot. Colonel Sidney Seward verbeugte sich reserviert.
Freitag, den 29. Januar izz-
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schlossenen Eingangstür und wartete dig, bis gegen halb acht Uhr die Tür getan wurde, um dann in grotesker Eile langen Gänge zum Konzertsaal zu durcheil,» und seinen seit Jahren eroberten Stamy Platz einzunehmen. Kein volkstümliches Kor zert des weltberühmten Orchesters seit HM fünfundzwanzig Jahren hatte stattgesunksi ohne daß Tobias Dörge diesen Platz Mittelgang in der ersten Reihe innegehch hätte. Er gehörte auf diesen Stuhl wie H- Kapellmeister aus das Podium, er kantz jeden einzelnen Musiker, jeden Saaldieny und man kannte ihn. In den zwei Stunde während des Konzerts versank die Welt ur Tobias, er war von dieser ganz groß, Glückseligkeit besangen, die anderen Mko schen nur selten zuteil wird. Er ließ dx Musik in sich Hineinströmen und veM' Hauptbuch und Drehschemel. Er hätte nij! mit seinem Chef tauschen mögen an dich, Mittwochabenden.
Wieder waren Jahre vergangen, ohne da> sich an Dörges äußerem LebenswaM irgend etwas geändert hätte. Nur das Laiff fen und lange Stehen war dem alten Tobst! immer schwerer geworden. Und wenn stst^ alte Wirtin ihm antrug, er könne doch da; Konzert nun jeden Mittwoch an ihre«, Radioapparat abhören, ohne daß er jedesmal erst den beschwerlichen Weg in die Sich zu machen brauche, dann schüttelte Dölx ernst, aber abweisend das runzlige Hauh und zog seinen dunkelblauen Anzug an, M den gewohnten Mittwochsgang anzutreten. Und ob ihm auch der kalte DezembeuM schier den Atem verschlug, ob er auch aui der überfüllten Straßenbahn stehend die lange Fahrt zurücklegen mußte, ob ihm dann auch in der schneekalten Luft das lange Stehen vor der verschlossenen Pforte in die Glieder ging, er achtete es nicht! Ehe d« Saal sich füllte, saß Tobias auf seinm Stammplatz und nickte den Musikern freund sich zu. Ein Glücksgesühl durchströmte ihn. wenn die Streicher nach dem langgezogeim ä der Oboe ihre Instrumente einstimmten wenn die Klarinetten und Flöten tirilieren! kurze Passagen durch die Luft wirbelten uni die Kesselpauken mit dumpfem Betupfen ad gestimmt wurden.
Eines Mittwochs aber war das Unvorstell bare Wirklichkeit geworden. Schon strömt« erwartungsfrohe Konzertbesucher in den erleuchteten Saal, doch Tobias saß noch »ich! auf seinem Platz, seit dreiunddreißig Jcchm zum ersten Male! Die Saaldiener schütM die Köpfe und tuschelten. Immer vm wurde das Parkett, jeden Augenblick konck der Stuhl in der vordersten Reihe andri- weitig besetzt werden. Bis jetzt hatten dir' anderen Stammbesucher in schöner Pietät den bewußten Stuhl sreigelassen. Schon nahmen die ersten Musiker ihre Plätze am Pul! ein, auch ihre Augen blieben voll Staune» an dem leeren Stuhl in der Mitte haften. Eben wollte ein ahnungsloses junges PM! chen mit Frohlocken aus den noch unbesetzten! Platz zueilen, als ein Saaldiener ihr zuvorkam und flugs ein Pappschildchen mit dein Aufdruck „Reserviert" daraufstellte. Das Orchester war vollzählig, der Kapellmeister klopfte mit dem Taktstock und Schubert- unvollendete" füllte mit ihren unsterblichen Klängen den Saal, der bis auf den letzte» Platz besetzt war. Nur aus dem Stuhl in der vordersten Reihe am Mittelgang lag ein einfaches Pappschild mit dem Wörtchen „Reserviert!" Der aber, dem dieser Platz zustand, vernahm seinen Schwanengesang in einer anderen Welt und nickte dem Schubert- Franzl freundlich zu.
Kezogspreise:
durch Boten m durch die Post n einschließl. 18 st Gebühr zuzügl Gebühr. Einze! höh. Gewalt be aus Lieferung Rückzahlung d
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Die ersten närer Aufbau schloffen. Sch Volk, vor alle Deutsche Arb großen, umfa es klar ist, das von der Jniti schaff der Par letzten Endes zu verdanken fest, daß d Wende der Kraft und uati onalf qung und t Mschen Welt Als Adolf des Reiches w noch außenstel bensrecht un! Partei ihre st und daß de Aufgaben mek damals offen!
G.M
„Sie wünschen ein Interview, Mrs. Brunswick-Hartmann". las er von ihrer Karte »! und zögerte bei dem Namen Hartmann.
Margot hatte blitzartig ihren kleinen Ei» trittssehler verspürt, sie lächelte kindlich.
„Ja, ein Jnerview für die Frau von Eeor: Hartmann in Ubandi".
„Oh", der Engländer beugte sich interessier! vor. „ich habe nicht gewußt, daß Mr. Hartman» verheiratet ist".
„Er war verheiratet", verbesserte Margol ruhig und strich sich die Handschuhe glatt.
„O bitte, wir stehen uns noch als Freund! nah".
Sie machte eine abschließende Bewegung. „N bin als dänische Prssevertreterin hier und wäre Ihnen für einige Auskünfte über die hiesige» Pflanzungen dankbar. Außerdem", sie lächelt! den korrekten Engländer an. „hätte ich gern ei» kleines Empfehlungsschreiben für die Besichtigung jener Pflanzungen —"
Der Engländer sah die blonde Frau prüfend an. nahm noch einmal Mullyans Karte und drückte dann aus einen Knopf an seinem Tisch' telephon. Ein junger Mann erschien.
„Mr. Ramsay, bitte".
Der Sekretär setzte sich, und Colonel Seward diktierte — immer dazwischen fragend auf Margot sehend, die zu seinen Worten bejahend nickt» Er diktierte ein Empfehlungsschreiben an dir Pflanzungsbesitzer, der Journalistin Marge! s Vrunswick-Hartmann die Besichtigung der Pst»' tagen zu gestatten und ihr zum Zwecke eines Presseberichtes ausführliche Zahlen und Date» zu geben, sowie der betreffenden Dame jede Unterstützung bezüglich der Reiseroute. Unter-. kunft usw. angedeihen zu lassen. !
Margot bedankte sich mit einem entzückende» Lächeln. t
„Darf ich Sie bitten, gnädige Frau, Hers»! Hartmann einen persönlichen Gruß von >>st i zu bestellen", sagte der Colonel beim Abschied-. „ich schätze den Besitzer von Ubandi als ein»» - tüchtigen Pflanzer".
Fortsetzung solch- >