Aus Stadt und vano

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Nagold, den 24. Dezember 1937 Keine Unehre kann mich entehren, es sei denn, ich hätte sie selbst mir zugefügt.

Heiseler.

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Kinderweihnacht Bolksweihnacht

Im Löwensaal war gestern nachmittag und abends Hochbetrieb. Um 15 Uhr stürmten etwa 2VV Kinder den Raum und harrten erwartungs­voll der Dinge, die da kommen sollten, denn der von der NSV. durch die NS.-Frauenschaft auf­gebaute Gabentisch war vielversprechend. Im Beisein von Ortsgruppenleiter Rai sch, der den Kindern den Sinn dieser Sonderbescherung klar machte, des Bürgermeisters Maier, als Ortsbeauftragter des WHW. des Kreisamts­leiters Wentsch, als Vertreter der Kreislei­tung und rührigen Händen der Frauenschaft wurde den Kindern eine sinnige Stunde gestaltet, bei welcher naturgemäß der Pelzmärte die Haupt­rolle spielte: vorher unterhielten Iungmädel mit frohem Liedersingen und einem Märchen­spiel. Die Eabenverteilunq wurde derart ge­staltet, daß jedes der Kinder eine beliebige Nummer ziehen durfte, welche dann die Num­mer seines Pakets oder Päckchens war. Durch diese Handhabung wurde auch der leiseste Schein irgend einer Bevorzugung vermieden. Glückliche Kindergesichter strahlten Freude und Zufrie-> denheit.

Waren es Mittags die Kinder, so abends die Eltern und Großeltern, sowie der Rest der Spaniendeutschen, die zur Volksweihnachts- föier und zu Kaffee undebbes zom Neidonka" eingeladen waren. Nachdem um 7.30 Uhr die Weihnachtsbotschaft Dr. Goebbels im Rundfunk angehört war, begrüßte Ortsgruppenleiter Rai sch die sehr zahlreich erschienenen Betreu­ten zur 5. Volksweihnacht, die ihm Wi»terhilfs- werk, als dem Höhepunkt tätigen Christentums die Erfüllung mancher, früher nicht gedachter Wünsche im Verlauf eines Winterhalbjahres, nunmehr erfahren durften. Daß die Reichs- regierung unablässig bemüht ist, Not zu lindern und Härten zu vermeiden, beweist das neu geschaffene große Sozialgesetz. worüber wir gestern imGesellschafter" ausführlich berichtet haben.

Bürgermeister Maier richtete auch das Wort an die Versammelten und betonte richtig, daß es nur das wiedererstarkte Deutschland sei, das uns den Frieden garantiere, der bei uns im wahrsten Sinne des Wortes herrscht, während in Spanien und Fernost die Kriegsfurie rast und in Rußland der blutigste Terror herrscht. Er dankte seinem engeren Mitarbeiterstab, sowie allen für das WHW. Tätigen herzlich, für die bisher geleistete Arbeit und konnte an 8 be­jahrte Anwesende je eine künstlerische Aufnahme überreichen, die von den beiden Fachphotogra­phen Hollaender und Seeger kostenlos gemacht wurden.

Inzwischen wurde von den Blockmüttern reichlich Kaffee. Schneckennudeln und mürbe Bre­zeln aufgetragen: ein reger Zuspruch war un­verkennbar. Die Männer erhielten je zwei Zigarren, den aus irgend welchen Gründen nicht Erschienenen wurde eine Tüte mit Kaffeegebäck geschickt und an die Kinderreichen wurden noch die restlichen Spielsachen verteilt. Waren es mittags die Iungmädel. so am Abend der VdM., der für Unterhaltung sorgte. Nach einem sinni­gen Schlußwort des Ortsgruppenleiters dankte Gottlob Koch namens der Erschienenen in herz­licher Weise.

Weihuochtslieder- Singe«

Das Quartett des Vereinigten Lieder- und Sängerkranzes sang gestern in der Abendstun­den unter der lichterstrahlten Eemeinschaftstanne auf dem Adolf Hitlerplatz unter dem Beifall zahlreicher Zuhörer zwei Weihnachtslieder als Auftakt zur heutigen Christnacht.

Weihnachtsfeier

der Derforguuaskuranftalt Waldeck

Die Versorgungskuranstalt Waldeck veranstal­tete am 21. Dezember unter Mitwirkung des Männerchors vom Lehrerseminar Nagold und im Beisein von Regierungs-Medizinalrat Dr. Engelhard und Pg. Kupfer als Vertreter der Ortsgruppe der NSDAP., eine schlichte, aber zu Herzen gehende Weihnachtsfeier. Die reich beschenkten Insassen fühlen sich verpflichtet, allen Mitwirkenden, sowie den Spenden herzlichen Dank zu sagen. Besonderer Dank aber der Ge­meinde Eültlingen, voran Frau Kern l Altbürgermeister), die es sich nicht nehmen läßt, seit 1914 jedes Jahr dreimal (Ostern. Kirch­weih und Weihnachten) die Insassen zu beschenken.

Mvfittatiiches

Am nächsten Sonntag, den 26. 12. werden zwischen 10.30 und 11 Uhr im Stuttgarter Sen­der 2 Stücke unseres einheimischen Komponisten Th. K. Schmid gespielt und zwar: Hirtenmusik für Klavier zu 2 Händen und Präludium und Fuge in ll-dur für 2 Klaviere, worauf wir Interessenten aufmerksam machen.

Süe dreihigjähcige Dienste

Postbetriebsarbeiter Holzschuh (Ortsbrief- träger der Postagentur Rohrdorf bei Nagold) hatte am 23. 12. 37 eine dreißigjährige Post- drenstzeit zurückgelegt. Aus diesem Anlaß wur­den ihm vom Vorsteher des Postamts Nagold die Glückwünsche der Deutschen Reichspost und der Berufskameraden des Postamts Nagold un­ter Aushändigung des üblichen Treugeldes dar­gebracht.

DAF.-Dienststellcn heute geschlossen

Am heutigen 24. Dezember find sämtliche Dienststellen der Deutschen Arbeitsfront ein­schließlich der NSG.Kraft durch Freude" ge­schlossen.

Ehrenurkunden für Freikorpskämpfer

Es wird darauf aufmerksam gemacht, daß Anträge auf Verleihung von Ehrenurkunden ehe­maliger Frcikorpskämpfer nur noch bis 3 1. Dezember bei den Dienststellen des Reichskriegerbundes gestellt werden können. Spä­ter eingehende Anträge können nicht mehr be- rückstchtigt werden.

Vergiß nicht.. .!

Vergiß nicht, Volksgenosse, wenn du an Weih­nachten oder zu Neujahr am Bahnschalter deine Fahrkarte löst, auch die Spendenkarte zu kaufen. Das ist ein Zehner pro Karte und das tut dir nicht weh, kommt aber bedürftigen Volks­genossen zugut. Auch hier sollst du deinen Willen zur wahren Volksgemeinschaft erweisenI

Essern llncf ein

Das ewige Ki:>

Das können Frauen nicht begreifen: fast freut sich der Vater über die elektrische Eisen­bahn mehr als der Junge. Sie staunen Bau­klötzer, wenn der Mann die geliebte Zeitung vergißt, das Briefmarkenalbum vernach­lässigt, nur, um sich mit dem neuen Spiel­zeug zu beschäftigen. Und es soll schon vor­gekommen sein. d< die prächtige Lokomotive einen Tag vor Heiligabend tot am Boden lag. weil der Herr Papa ganz genau wissen wollte, wie das Triebwerk funktionierte.

Es gibt auch dann ein großes Staunen bei den Frauen, wenn sie beobachten, daß sich der Mann Abend für Abend hinter seiner alten Ritterburg verschanzt, um sie sür den kleinen Sohn zu. erneuern... Solcher .Eifer, solche Hingabe ist einmalig. Und wie rüh­rend die Freude, wenn die Zugbrücke nieder­rasselt, das Tor sich kreischend in den Angeln dreht und die Fenster der Burg sich festlich erleuchten zum Empfang der Gäste. Aber nicht nur vor der eigenen Frau offenbaren die Herren Männer ihr kindliches Gemüt.

In aller Oeffentlichkeit stehen sie hingeris­sen und bewundernd vor der kleinen Ver­kaufsbude an der Straßenecke, lassen den Verkehr an sich vorüberfluten, die Zeit ver­streichen und lachen sich krank und gesund über die Männerchen, die Kobolz schießen die Stoffhündchen, die bellen und mit dem Schwanz wackeln, über die Rennwagen, die über das Pflaster brausen und die kleinen Flugzeuge, die einen kühnen Looping ma­chen. Die Frauen staunen aber im Innern sind sie doch sehr entzückt über ihr großes Kind, und wenn sie sehr gut zu ihm sein wollen, dann schenken sie ihm ein solches bewegliches Spielzeug.

Welche Postwertzeichen find noch gültig?

Bekanntlich werden mit Ablauf des 31. Dezem­ber 1937 zahlreiche frühere Ausgaben von Post­wertzeichen ungültig. Nachstehend sind die B ries­marken aufgeführt, die vom 1. Januar 1938 ab zur Freimachung von Postsendungen verwendet werden können. Hindenburg (Medaillen-Kopfbild) zu 4. 5, 12, 15. 25, 40. 50 Rpf. (Ausgabe 1932), 1, 3. 4, 6, 8, 10, 12, 15, 20, 30, 40. 50, 60. 80. 100 Rpf. (Ausgabe 1933). Führer-Markenblock 6 Rpf. (ungezähnt, gezähnt und geschlitzt), Führermarken, block 6 Rpf. mit AufdruckNeichsparteitag Nürnberg 1937", Braune-Band-Marke von 1937 mit rotem Ueberdruck zu 42 Rpf., 4 Jahre Neichsluftschutz- bund zu 3, 6, 12 Rpf.

Von besonderen Wertzeichen sind wei­terhin noch gültig: Burg Rheinstein 1 Mark, An­sicht von Köln 2 Mark und 2 NM., Marienburg 3 Mark, Dom zu Speyer 5 Mark. Schiffsbilder der Winterhilfswerk-Freimarken zu 3, 4, 5, 6, 8, 12, 15, 25, 40 Rpf. und Luftpostmarken Adler im Fluge um die Erde zu 5, 10, 15, 20, 25, 40, 50, 80, 100 Rpf., Flugzeug und Bildnis von Lilien­thal 2 RM. und Zeppelin 3 RM. Von den P o st - karten behalten Gültigkeit die Ausgaben: Hin­denburg (Medaillen-Kopfbild) zu 5, 6, 15 Rpf., Festpostkarte zum Reichsparteitag 6 Rpf., Reichs- bauerntag und Erntedankfest 6 Rpf. und Winter- Hilfswerk-Postkarte 6 Rpf.

Einstellung ohne Arbeitsbuch wird jetzt mit empfindlichen Strafen belegt

Wiederholt haben wir darauf hingewiesen, daß es unzulässig ist, Arbeitskräfte einzustellen, die nicht im Besitz des Arbeitsbuchs sind. Dessen Feh­len deutet in der Regel daraus hin, daß Kon­traktbrüchigkeit vorliegen muß. Kein Betriebs- führer aber sollte sich dazu hergeben, dem Kon­traktbruch auch nur den geringsten Vorschub zu leisten. Dazu rst es eine gefährliche Sache, denn die Annahme von Arbeitskräften ohne Arbeitsbuch wird von den Gerichten neuerdings mit sehr emvkindlickien Strafen beleat. Außer­

dem kann kein Betriebsführer damit rechnen, daß rin solches Verhalten verborgen bleiben könne. In dieser Erwartung wird er sich regelmäßig ent­täuscht sehen, wie der folgende Fall beweist. Sechs Ziegeleiarbeiter hatten ihre Arbeitsstelle verlas­sen, ohne die vorher vereinbarte vierwöchige Kün­digungsfrist einzuhalten. Infolge des Kontrakt- bruchs behielt der Betriebssichrer auf Grund der Siebenten Anordnung zur Durchführung des Vierjahresplanes die Arbeitsbücher zurück. Da sich die Ziegeleiarbeiter aber weiter nicht melde­ten, wurden Ermittlungen angestellt. Diese er­gaben, daß die sechs Ziegeleiarbeiter von einem anderen Ziegeleibesitzer ohne Arbeitsbuch eingestellt worden waren. Die Folge war ein Strafverfahren, in dem sowohl dieser Besitzer, als auch sein Werkmeister und die sechs Ziegelei- arbeiter zu harten, inzwischen rechtskräftig ge­wordenen Strafen verurteilt wurden.

Als Apotheker approbiert

Bad Liebenzell. Als Apotheker approbiert wurde im Prüfungsjahr 1936/37 Hedwig Weit­brecht von hier.

Heuer sind 130 Jahre her, daß Wildbad aufhörte, Oberamtsstadt zu sein

Wildbad. Im Jahr 1807 wurde das Oberamt Wildbad mit dem neu geschaffenen Oberamt Neuenbürg vereinigt. Den Rang einer Ober­amtsstadt bekleidete Wildbad damals erst etwas länger als ein halbes Jahrhundert (seit 1755). Vorher war es eine der vielen altwürttember- gischen Amtsstädte gewesen, an deren Spitze als oberster Beamter ein Vogt stand.

Künstliche Eisbahn

Freudenstadt. Die Kreisführung des DRL.- Kreis 5 Nagold und die Führung der DRL.- Ortsgruppe Freudenstadt haben /unter Mit­hilfe der Stadt- und Kurverwaltung den Spiel­platz des Turnhalleplatzes in eine große Eisbahn umgewandelt.

Der Goldschatz im ztegenstall

Pforzheim, 23. Dezember. Einen schweren Bertrauensbruch beging der verheiratete Karl Müller aus Würm, indem er als Angestellter einer hiesigen Großfirma von Dezember 1935 bis Februar 1937 im ganzen 120 Kilo Double-Abfälle im Werte von 7500 RM. entwendete. Bis zum Frühjahr 1937 hat Müller das Diebesgut im Ziegen­stall versteckt gehalten, auch einen Teil im Garten vergraben. Seine ungünstigen Ver­mögensverhältnisse zwangen ihn, sich seinem Neffen Artur Weiß anzuvertrauen, der zu­sammen mit ihm zur Nachtzeit die gestohle­nen Abfälle einschmolz. Im ganzen wurden auf diese Weise 18 Barren Metall hergestellt. Von diesem Bestände bot Weiß einem Be­kannten acht Barren sür 3500 RM. an und dieser wieder brachte davon einen Barren für 300 RM. unter. Als der Erwerber dieses einen Barrens den fetten Fang bei einer Scheideanstalt absetzen wollte, wurde man dort stutzig und drängte auf Anzeige bei der Kriminalpolizei. Die Große Strafkammer verurteilte den Dieb zu einem Jahr sechs Monaten, den Hehler Weiß zu zehn und zwei weitere Hehler zu je sechs Monaten Ge­fängnis.

Letzte Nachtlichter

Hindelang baut den ersten Schläufzug

Hindelang i. Allgäu, 23. Dezember. Eine deutsche Erfindung, die allerdings bisher nur im Ausland ausgenützt wurde, wird nun zum ersten Male für Deutschland in Oberjoch (1200 Meter) bei Hindelang verwertet: der Schiaufzug. An Schlepp­bügeln, die an einem endlosen Seil über Seilstützen laufen, werden die Schifahrer ohne die geringste Gefahr und ohne Kraft­aufwand zur Hochfläche des Jseler empor­gefahren und überwinden dabei einen Höhen- unterschied von 300 Metern. Damit werden auch für den Berufstätigen, der wenig Zeit hat, die herrlichen schneesicheren Abfahrts­hänge am Jseler erschlossen.

Lin EübelWucker verschluckte M

Infolge innerer Verletzungen verblutet

Paris, 23. Dezember. Ein 36jähriger Stra­ßenarbeiter aus St. Etierme Pflegte in sei­ner Freizeit vor Zuschauern seine Talente als Zauberer und Säbelschlucker zu zeigen. Dabei hat sich fetzt ein solgenschweres Un­glück ereignet. Als er bei einer seiner Vor­führungen sich die Säbelklinge 15 Zenti­meter tief in den Schlund steckte, verletzte er sich durch eine ungeschickte Bewe­gung. Er konnte wohl den Säbel wieder herausziehen, doch starb er darauf an inne­rer Verblutung.

Stiles Sauemeln ausgepslfsen

Stürmische Kundgebung in Budapest

biigenberiobt der X8-?resse

rck. Budapest, 23. Dezember. Jules Sauerweiu. der im Aufträge der Zei­tungParis S o i r" den französischen Außenminister Delbos auf seiner Südost­europareise begleitet hatte, hielt im Buda- pester Internationalen Klub einen Vortrag über die Aufgaben des Journalisten. Bei dem Vortrag kam es zu lauten Kundge­bungen gegen Sauerwein und gegen Frankreich, so daß der französische Ge­sandte, der dem Vortrage beiwohnte, sofort den Saal verließ. Schließlich griff die Poli­zei ein und sorgte dafür, daß die Zuhörer, die, wie die Blätter melden, meistens Juden waren, ungehindert nach Hause gehen koimten-

Freita g, den 24. Dezember 1937

Nariete-Nrand ln Vukarest

Zwei Tote und fünf Schwerverletzte

Vukarest, 23. Dezember. Im Theater Vox- Erfurt e, Bukarests größtem Varietö-Theater, brach am Mittwochabend während der Erstaufführung einer Revue ein Brand aus, der schnell aus den Dachboden Übergriff und erst in den Morgenstunden eingedämmt werden konnte. Die Mitwirken- den und Tänzerinnen suchten in ihrer Revue- kleidung eilends das Freie zu erreichen. Ter Varietesaal und das Lustspieltheater sind völlig zerstört, ebenso die große Eingangs- Halle des Gebäudes. Trotz der Panik, die an- gesichts der raschen Ausbreitung des Feuers unter den Zuschauern ausbrach, ist die Zahl der Verletzten verhältnismäßig niedrig. Man hatfünf Schwerverletzte gezählt und eine Anzahl Leichtverletzte, die bereits nach Hause entlassen werden konnten. Am Don- nerstag früh wurden unter den Trümmern die Leichen von zwei Garderobe­frauen gefunden. Die Zeitungen fordern die Polizei auf, den Sicherheitszustand aller Bukarester Theater eingehend zu untersuchen.

Rodelschlitten unter Autorüdern

Lastkraftwagen erfaßt spielende Kinder

Uigenberickt der NS-Lre/sse

m. Arnsberg, 23. Dezember. Hier wurden rodelnde Kinder von einem Lastkraftwagen überfahren. Zwei von ihnen wurden a'u f der Stelle getötet und eines schwer verletzt. Tie beiden getöteten Kinder ent­stammen einer Familie.

zerstörte Ehe: drei Selbstmorde

Mann, Frau und Liebhaber hängen sich aus

Uigenbericbt der d'8-kre^8e

Ab. Oberhausen, 23. Dezember. Ein drei- sacher Selbstmord ereignete sich in Sterk- rade. In einer Schonung fanden Wald­arbeiter die Leichen eines Mannes und einer Frau erhängt auf. Die Feststellungen er­gaben, daß es sich bei den Erhängten um den Arbeiter Friedrich N. und die Ehefrau Anna V. handelte. Kurze Zeit später wurde der Bergmann Wilhelm V. in seiner Woh- nung auf dem Boden des Stalles ebenfalls erhängt aufgefunden. Tie Ursachen dieser Schreckenstat wurden bald ermittelt. N. und Frau V. unterhielten nämlich seit längerer Zeit ein Liebesverhältnis, das zu einem ernsten Zerwürfnis zwischen den Ehe- lenten V. führte. Vor einigen Tagen hatte die Ehefrau V. unter Mitnahme ihres sechs Jahre alten Töchterchens die Wohnung ver­lassen, um mit N. dnrchzugenen. Jbr Kind brachte sie bei ihren Eltern unter. Gemein­schaftlich mit N. nahm sie sich dann in einem Wald das Leben. Der Ehemann V-, der feine Ehefrau und den Liebhaber vergeblich ge­sucht hatte, verübte in seiner Verzweif­lung ebenfalls Selbstmord.

Sie Welt in wenigen Zeilen

Deutsche Luftschutzausstellung 1938

Die nächste Große Deutsche Luftschutzausstellung findet vom 3. bis 13. Februar in Braun- schweig statt. Anschließend geht die Ausstellung nach Gera. Breslau, Regensburg und U l m.

Gustav Gründgens Generalintendant Der Führer und Reichskanzler hat auf Vor»' schlag des Ministerpräsidenten Generaloberst Göring dem Intendanten der preußischen Staats­schauspiele, Staatsschauspieler Staatsrat Gründ­gens, den Titel Generalintendant verliehen.

16 Grad Kälte in Bayern

München erlebte am Mittwoch seinen bisher kältesten Tag dieses Winters. Auf dem Flugplatz Oberwiesenfeld wurden um 7 Uhr früh minus 13 Grad gemessen. In Füssen war es sogar um drei Grad kälter. Bad Reichenhall und die Zugspitze meldeten ebenfalls minus 13 Grad. Bad Tölz hatte minuS 11 Grad, während Schlier­see und Garmisch-Partenkirchennur" 8 bis S Grad meldeten.

Dorfkirche eingeäschert

Die mehrere hundert Jahre alte Kirche des Dorfes Olderup im Kreis Husum ist in der Nacht zum Donnerstag vollständig eingeäschert worden. Bei dem Brande wurden acht wertvolle Kunstwerke, u. a. ein geschnitzter Altar, vernichtet.

Ein Denkmal für Dr. Eisenbart

Unweit des Altstädter Rathauses in Magde­burg ist zur Zeit daS Modell eines Dr. Eisen­bart-Brunnens zu sehen, den di« Stadt dem be­rühmten Arzt zu Ehren aufstellen wird. Der Entwurf des fünf Meter hohen Bildwerks stammt von Professor Graevenitz > Stuttgart. Eisenbart ist u. a. auch in Magdeburg längere Zeit tätig gewesen.

Weitere Spenden für das WM

Carl Gentner, Cbem. Fabrik. Göppinaen, 1000: Andreas Veiacl, Bad Cannstatt, 1000: Otto Klein. Apparatebau. Stuttgart, 850: Prof. Dr. Nickail, Eß­lingen, 830: G. W. Barth. Maschinenfabrik, Lud­wigsburg, 500: Gebr. Racher, Dampfziegclci, Freu­denstadt, 400: Uravs, Uhrenfabrik und Gongfabrik. Schwenningen. 400: Dr. Kurt Oemler, Stuttgart. 380: Anton Ebert, Löwenbraucrei, Wasseralsmaen, 800: Konrad Hornschuch AG., Unterurbach. 7500, Hermann Ulrich, Eßlingen, 1050 RM.