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Nagolder Tagblatt .Der Gesellschafter-

Donnerstag, den 25. November izz?

naben Lust während andere Plätter wieder über eine Gefährdung der französisch-eng­lischen Solidarität jammern und über eine angebliche Bedrohung der kollektiven Sicher- heit zetern.

Delbos unterstrich leine London-Reise im Rahmen eines Exposes vor dem auswär­tigen Ausschuß der Kammer, wobei er sie mit seinem weiteren Reiseprogramm nach Ost- und Südo st-Europa in Zusammenhang brachte.

Wle stark Ist die Rote Armee?

Peinlich« Unterhaus-Fragen an den Kriegs­minister

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ex. London, 24. November. Nach Mitteilung des englischen Kriegsministers Hore-Be- lishaim Unterhaus wird die englische Terri­torial-Arme«, die bisher offiziellirregulär" war, der regulären Armee gleichgesetzt. In Be­antwortung einer Anfrage erklärte Höre- Belisha, daß die Stärke der englischen Armee- Reserve am 1. September 123 000 Mann be­legen habe. Als einer der Abgeordneten wissen Hallte, wie stark nach den Informationen de? Ariegsministeriums die Rote Armee sei. gab Hore-Belisha zur Antwort, daß ihm nur eine aus sowjetrussischer Quelle stammende Angabe vom. Januar vorigen Jahres bekannt sei. Damals sei erklärt worden, daß die Rote Armee ans 1,3 Millionen Mann bestehe. Daraufhin wurde der Minister gefragt, ob er nichts darüber erfahren habe, daß Sowjet­rußland seine Streitkräfte in den letzten Mona­ten außerordentlich verstärkt habe. Hore-Belisha verneinte dies unter all­gemeiner Heiterkeit des Hauses. Ab­schließend bemerkte er, daß das Kriegsministe­rium die vorhin von ihm genannte Zahl von einem sowjetrussischen Marschall erfahren habe, der allerdings inzwischenunglücklicherweise" nicht mehr am Leben sei. (Gemeint ist Tucha- tschewski.)

Neue englische Afrika-Pläne

Unterstaatssekretär Lord Hartington gab am Dienstag im Unterhaus einen bemer­kenswerten Plan der britischen Regierung zur organisatorischen Umgestaltung von drei oft afrikanischen Kronkolo­nien bekannt. Eine Kommission soll ein Gut­achten darüber ausarbeiten, ob und unter wel­chen Boranssehungen ein Zusammenschluß der drei Gebiete Nord- n»d Süd-Rhodesien und Nhassa-Land möglich wäre.

üiritmWtsvirrtel ein Wlizeilager

Erneute Studenten-Tnusn > onrn in Wien

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ek. Wien, 25. November. Vor der Wiener Universität, der Technischen Hochschule und im . Zeptrunnlrer St adt veran staltete di« nationale Wiener Studentenschaft gestern wiederum großeDemonstrationen. wobei durch Sprechchöre die Freilassring der verhafteten Kommilitonen verlangt wurde. Die Polizei ging aufs schärfste vor und verhaftete 55 Studenten.

Die katholischen Stndentenverbi.ndungeu. die bisher ebenfalls gegen die neue Studien­ordnung für die österreichischen Medizin­studenten aufgetreten waren, haben plötzlich auf Veranlassung von höherer Stelle den P r o t e st abgebrochen. Bekanntlich sind zahlreiche Mitglieder der österreichischen Ka­binetts Alte Herren des Kartell-Verbandes der katholischen Studentenverbindungen. Im Hinblick auf die gespannte Lage mutzte da­gegen eine von den Katholiken für den Unterrichtsminister geplante Ergebenheits­kundgebung wieder abgesagt werden, lieber ihre Haltung herrscht unter der nationalen Studentenschaft große Erbitterung. Spontan versammelten sich daher mehrere hundert Studenten vor den Verkehrslokalen von drei katholischen Verbindungen, wo es zu einem Handgemenge kam. Eingesetzte Ueberfallkommandos der Polizei verhinder­ten einen Sturm aus die betreffenden Lokale. Das ganze Wiener Universitätsviertel und teilweise auch die Innenstadt gleicht einem regelrechten Polizeilager. Berittene Abtei­lungen Patrouillieren durch die Straßen und überall stehen Ueberfallwagen bereit. Tie Universität bleibt auch weiterhin geschlossen.

Entgegen dem Beschluß der Inns­brucker Medizinstudenten, den Hochschulstreik einzustellen, blieb ein Teil der medizinischen Hörerschaft auch am Mittwochvormittag den Vorlesungen fern. Als sich gegen Nachmittag zahlreiche Medizinstudenten und andere Hörer in der Aula zusammenfanden, wurden sie vom Rektor zum Verlassen der Universität aufgefor­dert. Dieser ließ dann die Tore der Universität und die Zugänge zu den klinischen Instituten schließen.

NrutMe Pastoren amtsenthsben

Oertliche polnische Instanzen verletzen -aS Abkommen

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rg. Gleiwitz, 23. November. In der Ge­meinde Schwientochlowitz wurden am Totensonntag wieder zwei deutsche Geistliche auf Anweisung des von den Polen eingesetz­ten Leiters der evangelischen Kirche in Ost- Oberschlefien ihres Amtes enthoben. Sie durf- ten die für den Totensonntag angesetz­ten Gottesdienste bereits nicht mehr ab­halten. An ihrer Stelle fungierte ein neu ernannter Polnischer Pfarrer. Die deutschen Kirchenbesucher verließen unter Protest ihre Plätze im Gotteshaus.

Dieser neuerliche Einarist in das kulturelle

Selbstbestimmungsrecht der deutschen Volks­gruppe in Ost-Oberschlesien erweckt den Ein­druck, als ob auch das Minderheiten-Ueber- einkommen vom L November d. Is. ähnlich dem deutsch-polnischen Freundschaftsvertrag von 1934 durch örtliche Instanzen in seinen Auswirkungen unwirksam gemacht werden soll. Das zeigen auch im übrigen die dauernden Deutschen-Entlassungen in den ost-oberschlesischen Jndustriewerken, die auch nach Abschluß des letzten Abkommens fort- dauern. Gegen diese bewußte Durchbrechung übernommener Verpflichtungen hat die Ein­heitsgewerkschaft deutscher Arbeiter in Königshütte und Hohenlind« eine Ent­schließung gefaßt, in der sie unter Hin­weis auf ihre Bereitschaft am Aufbau des Bergbaues und der Industrie teilzunehmen, die Wiedereinstellung der in der letzten Zeit entlassenen deutschen Arbeiter fordern.

Sanson belgischer Ministerprüstdent

Brüssel, 24. November. Endlich, nach einer vierwöchigen Pause, hat Belgien wieder seine Regierung zusammengebracht. Der Li­berale Janson, der erst kürzlich seinen Auftrag wieder an den König zurückgab. hat den Vorsitz nun doch übernommen. Außenminister ist wiederum wie im alten Kabinett Spaak und auch der frühere Landesverteidigungsminister Generalleutnant Denis hat sein Amt weiterbehalten. Im übrigen hat sich an der Kräfteverteilung ! gegenüber dem Kabinett van Zeeland nichts l

geändert. Die Sozialdemokraten haben ihre sechs Posten, die Katholiken fünf und die

Liberalen drei Portefeuilles.

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Ministerpräsident Janson ist im Jahre 1872 geboren u: l. hat sich Wwohl als Rechtsanwalt wie als Politiker großes Ansehen erworben. Im Jahre 1920 trat er in die Regieruna als Minister für die Landesverteidigung ein. Später war er m verschiedenen Kabinetten Jiiü- - - - Cr chied

im Juni 1981 als Justizminister au? der da­maligen Regierung de Vroegneville aus.

Weniger Begünstigungen!

Italienisch-österreichische Wirtschaftsverhand­lungen abgeschlossen

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gl. Rom, 25. November. Die in Rom ge­führten italienisch-österreichischen Wirtschaftsverhandlungen sind zum Abschluß gekommen. Ihre Unterzeichnung durch den österreichischen Gesandten von Ber - ger-Waldenegg und Außenminister Graf Ciano dürfte in nächster Zeit erfolgen. In dem neuen Zusatzabkommen, das bis zum 1. Juli 1938 läuft, sind die bisherigen Trans­port- und Kreditbegünstigungen nicht mehr enthalten, zu deren Aufrechterhaltung sich Italien bekanntlich nicht in der Lage sah. Der Umfang des Warenverkehrs zwischen Oester­reich und Italien soll jedoch im wesentlichen bestehen bleiben. Wie verlautet, werden im Frühjahr 1938 neue Wirtschaftsverhandlungen zwischen den beiden Ländern ausgenommen.

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Ministerpräsident Daranyi und R ichsminister Ruft sprachen

Berlin, 24. November. In diesem Jahr kann das Ungarische I u st i t u t au der Universität Berlin auf ein zwanzigjäh­riges Bestehen zurückblicken. Aus diesem An­laß fand am Mittwochnachmittag eine Feier­stunde statt. Die Festsitzung wurde ausge­zeichnet durch die Anwesenheit des königlich­ungarischen Ministerpräsidenten von Da- ! ranyi und des Reichsministers Rust, die über die kulturellen Beziehungen zwischen Ungarn und Deutschland während der letz­ten Jahrhunderte sprachen. Auch Außen- minister von Kanya war anwesend.

In seiner mit großem Beifall aufgenom­menen Rede führte Ministerpräsident von Daranyi u. a. aus:Es ist für mich eine be­sondere Freude, daß mein Berliner Besuch mit der heutigen Zwnnzigjahrfeier zusam­menfällt, denn als eines der ältesten Mit­glieder der Gesellschaft der Freunde des Un­garischen Instituts habe ich die kulture l. len Bestrebungen des Instituts von jeher mit warmer Anteilnahme verfolgt und gefördert.

Einst ein mächtiges Donaureich, spielte Ungarn unter der Führung seines eigenstäm­migen Fürstenhauses das ganze Mittelalter hindurch eine gewichtige Rolle in der euro­päischen Politik und Kultur. Die Türken­kämpfe haben nicht nur das Land in einen öden Kriegsschauplatz verwandelt, sondern auch die Erinnerung an diese ungarische Kul­tur aus dem europäischen Bewußtsein getilgt. Von nun an stand der Ungar als heldenhafter Soldat da, als der Verteidiger Euro­pas; von seinen unerhörten kulturellen An­strengungen, mit dem Westen auch in den Kriegswirren Schritt zu halten, nahm man keine Kenntnis mehr. Der ungarische Soldat, dessen Ruhm die ungarischen kulturellen Be­strebungen in Schatten stellte, verstand es, auch die Schranken dieser Gleichgültigkeit zu spren­gen. Für Deutschland wurde Un­garn neu entdeckt. Man sah, daß eine schicksalhafte Verbundenheit nur dann von Ewigkeitswert sein kann, wenn ihre Wurzeln in dem fruchtbaren Boden des gegenseitigen Verständnisses ruhen.

Die deutsche Sprache, auch in der Gegen­wart als erste Fremdsprache in allen höheren Schulen gelernt, ist einem großen Teile der Ungarn geläufig. Die ungarische Kultur fand hingegen bis zum Weltkriege in Deutschland nirgends eine wenn auch noch so bescheidene Heimstätte. So ist es verständlich, daß die Errichtung eines unga­rischen Lehrstuhles, und bald nach- her die Begründung eines ungarischen Universitätsin st itutes in der ungarischen Oeffentlichkeit eine aufrichtige Freude auslösten. Nach zwei Jahrzehnten geistiger Tätigkeit kann festgestellt werden, daß das Institut die Erwartungen, die man an seine Arbeit knüpfte, in vollem Maße er­füllt hat. An der Schwelle des dritten De­zenniums wünsche ich von ganzem Herzen dem Ungarischen Institut, daß eS seine fruchtbare Arbeit noch lange fortsetzen und immer mehr mit geistigen Waffen ausge­rüstete Vorkämpfer erziehen möge für daS gegenseitige Verständnis unserer Völker."

Nach dem ungarischen Ministerpräsidenten sprach Rxichsminister Rust. Zwei Völker nehmen, führte er u. a. aus. an dieser Feier teil und bekunden durch sie ihre lebendige kulturelle Verbundenheit. Die Metter­nich. Zeit zerriß alle Fäden zwischen Un­garn und Deutschland. Erst die Waffen- brüderschaft im großen Welt­krieg schuf wieder neue geistige Brücken zwischen den ehemals kulturell so eng der- bundenen Nationen. Es ist der regen Tätig­keit des Budapester Universitätsprofessors Robert Gragger, der in Berlin studiert, hat, zu danken, daß hier ein neuer Weg be­schritten wurde.

Besondere Aufmerksamkeit hat sich das Ungarische Institut für Deutschland auch da­durch verdient, daß es sich die Erforschung des ungarländischen Deutschtums an­gelegen sein ließ. Mit der nationalsozialistischen Machtübernahme im Deutschen Reich mußte sich auch das Verhältnis Deutschlands zu Ungarn neu beleben. Die Erinnerung an die Waffenbrüderschaft in dem schweren Exi­stenzkampf des Weltkrieges, das gemeinsame Schicksal nach seinem unglücklichen Ausgang und die gemeinsame Front im Kampf gegen den Bolschewismus, dessen Schreckensregiment beide Völker an ihrem eigenen Leibe verspürt haben, m u ß t e u n s z u s a m m e n f n h r e n. Ich gebe die Versicherung, daß die deutsche Reich'sregierung weiterhin alles tun wird, um das Institut im Sinne seiner Gründung zu lebendiger Wirksamkeit gelangen zu lassen.

Ehrung der gefallenen Ungarn

Nachdem die ungarischen Staatsmänner am Dienstagabend zusammen mit zahlreichen Reichsministern und Reichsleitern einer Ein­ladung zu einem F e st a b e n d b e i m k ö n i g- lich-ungarischen Gesandten gefolgt waren, wurden am Mittwochmorgen die Olympia-Anlagen und die historischen Stätten inPotsdam besucht. Hieraus waren sie Gäste des Reichsministers Dr. F r i ck. Der Abend vereinigte die Gäste mit dentscben füh­renden Persönlichkeiten auf dem Festakt des Ungarischen Instituts. Von Fackelträgern der ungarischen Staatsjugend wurden sie nach Ab­schluß der Feier zur Gedenkstätte für die gefal­lenen Ungarn im Weltkrieg geleitet, wo Mini­sterpräsident von Daranyi'einen Kranz nie­derlegte. Anschließend empfingen die ungari­schen Minister die Ungarische Kolonie.

SoMerzlge MAEpende -es Duke

1ÜVV Doppelzentner Kaffee der deutschen

Schriftstellerin Luise Diehl übergeben

Rom, 24. November. Die wegen ihrer Bücher über das faschistische Italien bekannte deutsche Schriftstellerin Luise Diehl. die sich zur Zeit auf einer Studienreise durch Aechiopien befindet, ist nach italienischen Zeitungsberichten in Addis Abeba ein­getroffen. Während ihres Aufenthaltes in Harrar wurde ihr die freudige Mitteilung gemacht, daß der Duce ihr 1000 Dop­pelzentner Kaffee auS der Pro- vinz Harrar für daS deutsche Winterhilfswerk zur Verfügung stellte. Die Verfrachtung dieser schönen und dankenswerten Spende, die in Deutschland allgemein mit Freude ausgenommen werden wird, erfolgt in den allernächsten Tagen.

Kaplan als MajMMelel-iger

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gl. Brüssel, 24. November. Das Gericht in Charleroi verfügte die Beschlagnahme des WochenblattesLa Wallonie nouvelle" wegen Majestätsbeleidigung. Das Blatt hat im Zusammenhang mit der Lon­donreise des Königs der Belgier einen Arti­kel veröffentlicht, der die Ueberschrift trug: War Leopold III. der offiziöse Gesandte des Deutschen Reichs in London?" Das Gericht kennzeichnete diese Veröffentlichung als Majestätsbeleidigung. Herausgeber des Blat­tes ist der wallonisch-separatistische Kaplan Mahieu, Leiter derWallonisch-demokra. tischen Front", auf dessen Initiative die all­jährlichen Wallonenfahrten nach Waterloo stattfinden, deren Höhepunkt ein öffentliches Bekenntnis zuLa möre patrie", Frankreich, ist. Im Zusammenhang mit der gerichtlichen Untersuchung des Falles fanden in Charleroi eine Reihe von Haussuchungen statt. Auch die in Brüssel und Lüttich im Stra­ßenhandel befindlichen Exemplare des Blat­tes wurden polizeilich beschlagnahmt.

Japan stellt Leine territoriale Ansprüche

Line bedeutsame Erklärung des Generals llgati Belagerungszustand in Tsingtau

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SS. Tokio, 24. November. Die militärischen Aktionen der Japaner sind nach einer Er- klärung des Generals Ugaki, einem Mitglied des Beraterstabes der japanischen Negierung, nicht gegen das chinesische Volk gerichtet, sow dern gegen die j a p a n f e i n d l i ch e n und kommunistischen Elemente, wes. halb auch Japan von der Erklärung eines Krieges abgesehen hat, zumal dadurch auch internationale Schwierigkeiten hervorgerufen werden könnten. Das bedeutsamste seiner Erklärung an die Auslandspresse war die Feststellung, daß Japan keinerlei territoriale Ansprüche an China stellt und zu Verhandlungen bereit ist, die allerdings direkt geführt werden müssen. China gehört den Chinesen, das ist der Standpunkt der japanischen Regie- rung; das chinesische Volk kann über seine Negiernngsform selbst entscheiden. Im übri- gen ist Japan bereit, so lange zu kämpfen, bis China die weiße Flagge zeigt. Der Kampf wird allerdings um so länger dauern, je mehr die Chinesen moralisch und mili- tärisch von Auslandsmächten unter, stützt werden.

Im Interesse der Kriegsführung wird Japan in Schanghai keine japanfeindlichen -Handlungen dulden. Alle weiteren Maßnahmen werden von dem Verhalten der ausländischen Mächte abhängig gemacht. Die soziale Massenpartei erklärte dem Kriegs- und Marineminister, daß sie geschlossen hinter dem Oberkommando und den Truppen steht.

Während eine größere Anzahl japanischer Schiffe in der Nähe von Schaütung auf- tauchten, wurde in Tsingtau der Be< lagerungszustand erklärt. Allem An­schein nach wollen die Japaner den Gelben Fluß überqueren. Im Kampfgebiet am Tai- See fanden keine Veränderungen statt.

Japanischer Luftangriff auf Kanton

Heber 1VV Bomben abgeworfen Errichtung einer internationalen Zone?

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ex. London, 25. November Am Mitt­woch wurde die chinesische Stadt Kanton von japanischen Flugzeugen angegrifsen. Die englische Presse behauptet, daß von ihnen über IVO Bomben abgeworsen worden seien. Einige von ihnen hätten auch die Fremdcnniederlassung getroffen, ohne daß allerdings Tote zu be­klagen seien.

Der Sachschaden, der sich im Augenblick noch nicht übersehen lasse, sei außerordent­lich groß. Am meisten sei die Vorstadt Kantons, Honan. in Mitleidenschaft ge­zogen worden. Außerdem hätten die japa­nischen Flieger einen nach Kanton fahren­den Eisenbahnzug unter Feuer ge­nommen. dessen Fahrgäste sich in die Reis­felder geflüchtet hätten. Ferner melden Londoner Blätter, daß die ausländischen Konsulate in Nanking die Errichtung einer internationalen Zone beraten hat- ten, die mit Zustimmung der chinesischen und japanischen Militärbehörden respektiert werden müßte. Auch japanische Angriffe auf Hongkong sollen angeblich bevor­stehen.

Vottiifche Kurznachrichten

Deutsche Orden für Japaner

Anläßlich des Jahrestags der Unterzeichnung des Antikomintern-Paktes wurden eine Anzahl japanischer Persönlichkeiten vom Führer mit dem Verdienstorden vom Deutschen Adler aus­gezeichnet. Der Kaiser von Japan ehrte in ent- iprechender Weise deutsche Persönlichkeiten.

Rudolf Hetz dankt

Aus Anlaß der Geburt deS ersten Kin- oes von Rudolf Heß wurden dem Stellvertreter des Führers so viele Beweise der Mitfreude zu­teil, daß er seinen Dank an alle aus diesem Wege vermittelt.

Pariser Polizei sucht weiter

Die Pariser Polizei hat in der Wohnung des Gtznerals Duseigneur eine Haussuchung vor­genommen und den General verhört. In Dieppe wurde ein betonierter Keller, mit getarn- ien Ausgängen entdeckt.

Ein Flugzeugzusammenstoß in England

In der Nähe von Royston (Herfordshine) stießen zwei Flugzeuge eines britischen Kampf­geschwaders in der Luft zusammen. Der Pnot der einen Maschine fand dabei den Tod. Damit beläuft sich die Gesamtzahl der tödlich Abgestürz­ten der britischen Luftwaffe in diesem Jahre 134 gegenüber 96 im vergangenen Jahr.

Schachiveltmeisterschaftskampf remis

In der 20. Partie des Schachweltmeisterschafts- kampfes zwischen Euwe und Aljechin, ore am Sonntag abgebrochen worden war, wurde am Montag durch Aljechin remis angeboten. Euwe hat diesen Vorschlag angenommen. Der Stano lautet nunmehr: Aljechin 11. Euwe S Punkte.

Der sechste Tote geborgen

Der Bergungsmannschast der Schachtanlage Qstfeld der Königin-Luise-Grube ist » am Mittwochnachmittag nach schwerer und g fahrvoller Arbeit gelungen, auch das letzte des schweren EinsturzunglückS zu bergen.