Leite 8 — Nr. 15V
Nagolder Tagblatt »Der Gesellschafter"
Freitag, den 2. Zuli 1937
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Das Korn reift auf den Feldern, bald wird es in Hocken stehen, bald wird der Soldat, ohne Flurschaden zu machen, sich im Gelände tummeln können. England hat bereits seine Karten über den Manöververlauf weitgehendst aufgedeckt. Sie werden, abweichend von den Gepflogenheiten früherer Jahre, nicht auf den Truppenübungsplätzen, sondern im Gelände um die Universitätsstadt Cambridge und die Bi- fchofsstadt Canterbury stattfinden. Motorisierte Verbände, motorisierte Kavallerie und Artillerie werden im großen Umfange zu ihnen herangezogen, in der vielfach durchschnittenen Hügellandschaft vor schwierige Aufgaben im Ausnutzen des Wegenetzes und Ueberschreiten der Wasserläufe gestellt werden. Der leitende Ma- növergedanke soll die Schulung im Angriff unter neuzeitlichen Verhältnissen bei Tag und Nacht sein. Das Zusammenwirken von Infanterie, Begleittanks, Artillerie und Nebeltruppen beim Einbruch wird zur Darstellung kommen. Die Panzerwagengeschwader sollen, gefolgt von Infanterie und Pionieren, die auf geländegängigen Kraftfahrzeugen verlostet sind, den Einbruch zum Durchbruch erweitern. Flugzeuggeschwader werden ihnen in niedriger Höhe vorausfliegen und mit Bomben und Maschinengewehren einen Feuervorhang vor sie legen, der beweglicher und weitreichender ist als die artilleristische Feuerwalze des Weltkrieges. In die Manöver wird eine große artilleristische Feuerleitungsübung eingeschaltet werden, an der 46 Batterien teil- zunehmen haben. Italien kündet große gemeinschaftliche Manöver des Heeres, der Luftwaffe und der Flotte auf Sizilien an. Die strategische Bedeutung Siziliens ist in den letzten Jahren außerordentlich gewachsen. Sizilien bildet den Rückhalt der Machtstellung des römischen Imperiums auf dem Festlande. Es sucht mit seinen See- und Lufthäfen und mit der vorgelagerten, zu einer Seefestung ausgebauten Insel Panteleria der beherrschenden Stellung des englischen Waffenplatzes Malta Gleichwertiges entgegenzusetzen und die freie Durchfahrt Lurch die Meerstratzen, die Italien von Afrika trennen, zu sichern. Es drängen sich somit der italienischen Staats- und Wehrmachtsleitung eine Fülle von Fragen auf, die nicht am grünen Tisch, sondern nur an Ort und Stelle unter Einsatz größerer Truppen-, Flugzeug- und Schiffseinheiten gelöst werden können. Frankreich scheint keine Manöver im Armeeverbande zu planen. Wenigstens sind bisher nur Nachrichten über Korpsmanöver an seiner Südwestgrenze an die Öffentlichkeit gedrungen. Dbe Flotten haben ihre Manöver meist schon hinter sich. Die englischen Flottenmanöver im Fernen Osten hatten einen ausgesprochenen politischen Charakter. Eie gipfelten in Gefechtsübungen um Singapur und Hongkong, den Angelpunkten der englischen j Wehrmachtstellung in Ostafien, und sollten vor allem den Wert des neubefestigten malaiischen Hafens unterstreichen. Auch die italienischen Flottenmanöver unter den Augen des Duc« vor der libyschen Küst« diente« weniger der Schulung der bet ihnen versammelten 66 Schiffe als der Werbung für Len Gedanken des römischen Imperiums, zwischen dessen europäischen und afrikanischen Provinzen die Flotte das Bindeglied bildet. Militärisch sehr aufschlußreich waren die amerikanischen Landungsmanöver an der kalifornischen Küste, unweit Los Angeles. 8 Schlachtschiffe, 4 schwere Kreuzer,
2 Zerstörerflottillen, zahlreiche Hilfsschiffe und 2 Infanterie-Brigaden nahmen an ihnen teil
Brücken und Deckaufbauten der feindlichen Schiffe mit einem Hagel von Spreng-, Brand- und Gasbomben überschütten. Die Flak der älteren Schiffe werde hiergegen wohl machtlos sein,- aber das neuzeitliche Schlacht, schiff mit seinen schwergepanzerten und gasdichten Decks, Kommando-, Feuerleitungs- und Flakständen sei durch seine 12 bis 16 Flak und unzählige Maschinengewehre einer erfolgreichen Abwehr fähig. Die F l u g z e u g t r 8 g e r seien gegen Luftangriffe außerordentlich empfindlich. Das viele brennbare Material in den Reparaturwerkstätten und Magazinen sowie die Brennstofftanks machten das Schiff zu einem wahren Vulkan. Es würde sich daher nach Möglichkeit außerhalb der Feuerlinie halten.
Dem Il-Boot spricht der Verfasser eine erhebliche Rolle zu, meint aber, daß es einen Krieg nicht entscheiden werde. Ueber Wasser sei es erheblich schneller geworden, nicht aber unter Wasser, und gerade dies sei taktisch wichtig. Von großer Bedeutung sei der elektrische und daher blasenlose Torpedo, mit dem einige Seenächte Versuche anstellten. Die Il-Boots-Ortungs- und -Abwehrmittel dagegen seien erheblich verbessert, auch gebe es bei weitem mehr U-Boote als 1914. Abschließend meint der Verfasser, daß trotz allem die Zukunft recht unangenehme Ueberraschungen bringen könne, und kommt zu dem Schluß, daß eine starke Flotte die beste Gewähr für die Sicherheit des britischen Weltreiches und seiner Handelsstraßen zur See sei. nvn. k°. 8.
Totaler Krieg und Luftkrieg
Ueber die Idee des totalen Krieges haben sich schon seit langem anerkannte Fachleute in aller Welt ausgesprochen. Wenn auch gerade die Auffassung über den Einsatz der Luftwaffe nicht einheitlich ist, über eines aber ist man sich einig: Ohne Luftwaffe kein totaler Krieg! — „Der totale Krieg", schrieb kürzlich Hauptmann a. D. Eandenberger von Moisy in der Zeitschrift „Luftfahrt und Schule" in seinem Aufsatz „Totaler Krieg und Luftkrieg", „fordert nicht nur aufs beste ausgebildete und technisch geschulte Truppen, sondern auch einen ungeheuren Apparat, um diese technisierten Truppen bewegungs- und aktionsfähig zu erhalten. Diese Truppen müssen nicht nur verpflegt und mit Waffen und Munition ausgerüstet weiden, sondern Motorisierung und Mechanisierung bedürfen des ständigen Ersatzes an Einzelteilen und ganzen Geräten. Außerdem muß der Pulsschlag des Motors durch ständige Betriebsstoff- nachfuhr lebendig erhalten weiden. Um dies alles zu erreichen, ist wiederum eine bis ins kleinste durchdachte Organisation des Nachschubs von der Heimat an durchzuführen. Die gesamte Wirtschaft eines Landes wird daher vom Kriege in einer Weise erfaßt wie nie. So wird der Arbeiter in der Fabrik zum Soldaten, so mutz auch die Frau von soldatischem Geist durchdrungen sein, damit alle physischen und moralischen Kräfte des Volkes restlos bis zur Entscheidung eingesetzt werden können. Der Krieg erfaßt aber nicht nur die in der Heimat tätigen Kräfte für die Versorgungsaufgaben der kämpfenden Truppe, sondern trifft sie auch mit der Waffe. Hier ist es vor allen Dingen der neue dritte Wehrmachtteil, dem die Aufgabe zufällt, die Kraftquellen des Gegners frühzeitig und überraschend zu stören, wenn nicht zu vernichten. Deshalb müssen in der Heimat nicht nur Vorbereitungen zur Sicherung der wirr- schaftlichen Erfordernisse des Krieges, sondern auch Verteidiguugs- und Schutzaufgaben gelöst werden."
Neuzeitliche Seeschlacht
Angesichts der gewaltigen britischen Rüstungen zur See ist es interessant, die Ansicht eines englischen Fachmannes (Hector Bywater in „The Navy") zu hören, wie sich wahrscheinlich eine künftige Seeschlacht abspielen wird. Der Verfasser schließt aus dem Bauprogramm der verschiedenen Länder, daß trotz der neuen Waffen eine Aenderung der bisherigen Grundsätze der Seekriegführung nicht zu erwarten sei. Wenn es überhaupt zu einer Seeschlacht käme, würde die Kanone die Hauptwaffe bleiben, nur werde sich der Kampf auf erheblich weitere Entfernungen abspielen. Flugzeugbeobachter würden das Feuer schon leiten, wenn das Ziel noch unter der Kimme sei Die moderne Granate verursache bei einem Volltreffer ungleich schwerere Schäden als die frühere. Zunächst würden wahrscheinlich die Zerstörerflottillen angreifen. mit den neuartigen Torpedos, die dem Zickzackkurs des Gegners folgen könnten. Ein so angegriffenes Schlachtschiff könne oft rings im Umkreis die unheilvollen Blasenbahnen der feindlichen Torpedos sich nähern sehen. Die Luftstreitkr 8 fte der beiden Gegner wurden bei gleicher Stärke zunächst kaum zum Angriff auf Schiffe kommen, denn erst müßten sie um ihre Ueberlegenheit in der Luft kämpfen Sei jedoch die eine Partei in der Luft stark Lberleaen. so würden tieffliegende Flugzeuge
Me arbeitet die USA.- Liislciislungsmittistrie?
In einer Rede vor der Rüstungsgesellschaft in Philadelphia äußerte sich der amerikanische Kriegsminister u. a. einmal dahin, daß auf Grund der Kriegserfahrungen die Masse des Kriegsgeräts durch die Privatindustrie hergestellt werden muß. Es wäre bedenklich, sich nur auf Staatsbetriebe zu verlassen. Es wäre daher notwendig, daß die Privatindustrie (Rüstungs- reservewerkstätten) zuweilen schon im Frieden Kriegsmaterial Herstellen. Dann sei jede Fabrik in der Lage, rascher zu erzeugen.
Die Privatindustrie, welche im Frieden kein Gerät für die Luftwaffe fabriziert, erhält Lehraufträge, aus denen praktische Erfahrungen gesammelt und eine schnelle Umstellung für den Mobilmachungsfall sichergestellt werden sollen. — Auch in Amerika sind Maßnahmen getroffen, künftige Kriegsgewinne zu unterbinden.
Der hohe Stand der amerikanischen Flugzeugtechnik erleichtert die wehrwirtschaftlichen Vorbereitungen auf dem Gebiete des Flugwesens erheblich. Die Annahme, daß ein großer Teil der Flugzeugindustrie nur für den privaten Bedarf arbeitet, ist falsch. Vielmehr machen in den Vereinigten Staaten die Militärflugzeuge etwa 78 v. H. der gesamten Flugzeugproduktion aus. Die ständig wachsende Ausdehnung der Flugzeugindustrie führt auch in Amerika zu einem gewissen Facharbeitermanael. dem
man mit allen Mitteln zu begegnen sucht. Trotz des ständig wachsenden Bedarfs der Heeresund Marineluststreitkräfte führt die amerikanische Lustrüstungsindustrie viele Flugzeuge aus. Die Gesamtflugzeugausfuhr der Vereinigten Staaten ist seit 1929 um etwa 85 v. H. gestiegen. Man sollte annehmen, daß mit der Erhöhung der Produktionszahlen die Preise sinken würden: das ist aber nicht der Fall. Nach amerikanischen Angaben zu urteilen, sind vielmehr die Preise für Militärflugzeuge in den letzten Jahren ständig gestiegen, das gilt auch für die Motoren. So sind z. B. die Ausfuhrpreise von 15 866 Dollar im Jahre 1929 auf 22 660 Dollar je Flugzeug im Jahre 1936 erhöht worden. Die Preise der Motoren stiegen um über 30 v. H. Bei der Beurteilung dieser Erscheinung ist zu bedenken, daß die Leistungsfähigkeit der neuen Vaumuster im Laufe der letzten Jahre bedeutend zugenommen hat: in den steigenden Preisen kommen also vor allem auch die konstruktiven Verbesserungen zum Ausdruck. Bei der Preisbildung müssen auch die sogenannten Entwicklungskosten berücksichtigt werden. Denn diese gehen in die Millionenbeträge, und nicht jede Entwicklung eines neuen Baumusters führt zum vollen Erfolg, gar zu einem Massenabsatz.
Die Entwicklung der Technik der Serienherstellung ist in Amerika auch auf Grund der Massenfabrikationserfahrungen anderer Industriezweige systematisch weiter vorwärts getrieben worden, und es ist daher anzunehmen, daß die Nachteile, welche der Produktion während des Weltkrieges in USA. entstanden sind, in einem künftigen Kriege kaum wieder auf- treten dürften. Denn die Umschaltung auf Massenlieferung, die in einem modernen Kriege phantastische Zahlen aufweisen dürfte, ist bis ins kleinste vorbereitet.
Seemacht und Zufuhr
„Was nützt es, bis an die Zähne bewaffnet zu fein, wenn die Backenzähne nichts zu kauen haben!" Dieser drastische Ausspruch eines Engländers berührt ein wichtiges Problem der englischen Rüstung: die Lebensmittelversorgung während eines Krieges. Die Engländer Lenken mit Sorge an die bitteren Lehren des deutschen U-Boot-Krieges. Es wird vielfach festgestellt, daß die Lage schlechter sei als 1914. Vier Millionen Menschen mehr sind zu ernähren. Außerdem fällt schwer ins Gewicht, daß heute, wie Lloyd George vor einigen Monaten in einer llnterhausrede ausführte, nur noch 4.6 v. H. der Bevölkerung auf dem Lande leben, gegen 7 v. H. im Jahre 1914. Als England in den Weltkrieg eintrat, hatte es einen Nahrungsmittelvorrat für fünf Monate, als der deutsche U-Boot-Krieg auf dem Höhepunkt stand, nur noch für 14 Tage. Man denkt jetzt daran, einen ständigen Lebensmittelvorrat zu halten, der mindestens für 10 bis 12 Monate ausreicht. Dis englische Regierung hat sich bei der Aufrüstung mit diesen Fragen intensiv beschäftigt. Die Frage, ob die Landwirtschaft sogleich zur Höchstleistung für den Kriegsfall umorganisiert oder zur ruhigen Friedensentwicklung gebracht werden solle, ist in letzterem Sinne entschieden. Eine Umorganifie- rung für den Krieg hätte die llmpflügung großer Gebiete von Wiesen und Weideland notwendig gemacht, die für die Viehzucht gebraucht werden. Auch sei bei der internationalen Lage, so meinte der betreffende Minister etwas optimistisch, diese etwas rigorose Maßnahme augenblicklich nicht notwendig. Die Regierung wird sich also bemühe«, die Ertragfähigkeit des Bodens zu steigern und den Wohlstand der Landwirtschaft zu heben.
Wie dem auch sei, ohne Einfuhr von Lebensmitteln kann England weder im Frieden noch im Kriege auskommen, und zwar beträgt die Einfuhr für die Ernährung der Bevölkerung der britischen Inseln etwa zwei Drittel. Entsprechend ist es mit den Rohstoffen, die zum größten Teil eingeführt werden müssen. Im Kriege aber haben die Lebensmittel- und Rohstoffschiffe Schutz nötig, und hiermit wird die Frage zu einer Frage der Seerüstung. Es ist recht interessant, wie der Begriff „Seemacht" heute in England dahin abgewandelt ist, daß Seemacht bedeutet, dis Meere für den ungehinderten Transport von Rohstoffen und Lebensmitteln frei halten zu können. Man steht schon hieraus, daß die Frage für England tatsächlich eine Lebensfrage wird, sobald die Kanonen reden. Die U-Boot-Gefahr ist erheblich größer, als sie im Weltkrieg war, denn die Größe und die Wirkungsmöglichkeiten sowie der Aktionsradius der U-Boote sind beträchtlich gewachsen. Auch mit einer ernsthaften Bedrohung der Handelsschiffe durch Flugzeuge ist zu rechnen. Von außerordentlicher Wichtigkeit ist ferner für die britische Flotte, die auf Oelfeuerung eingestellt ist, der ungehinderte Antransport von Oel, das fast durchweg von Uebersee kommt.
Zwei Notwendigkeiten sind demnach für England zu fordern: Sicherstellung einer ausreichenden Anzahl von Transportschiffen und eine Seemacht, die unbedingt deren Schutz gewährleistet, hierfür in erster Linie schnelle kleine Kreuzer. Die Sicherstellung von Transportschiffen ist auch Sache der britischen Politik, denn wie im Weltkriege, so werden auch künftig „Trampdampfer", das heißt gegen Bezahlung gecharterte Schiffe anderer Nationen, Mitwirken. «tVL. v. 8.
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Der aktive Wehrdienst und der Reichs- irbeitsdienst sind vom Reichsinnenminister Dr. Frick für das Jahr 1937 durch besondere Anordnung geregelt worden.
Nach dem Wehrgesetz vom 21. Mar 1935 haben auch die im Ausland lebendem Wehrpflichtigen grundsätzlich ihre Wehrpflicht zu erfüllen. Wehrpflichtige, die im Ausland leben oder für längere Zeit ins Ausland gehen wollen, können bis zu zwei Jahren, in Ausnahmefällen bis zur Beendigung der Wehrpflicht aus dem Wehrpflichtverhältnis beurlaubt werden.
Nach der Verordnung für das Musterungs- und Aushebungswesen regelt sich die Erfassung, Musterung und Aushebung der deutschen Staatsangehörigen im Ausland nach der Verordnung über die Heranziehung der deutschen Staatsangehörigen im Ausland vom 31. Januar 1936. Dasselbe gilt auch für den Reichsarbeitsdienst, zu dem auch der Ausländsdeutsche verpflichtet ist. Irgendwelche Hinderungsgründe gibt es heute nicht mehr.
Ueber die Anmeldepflicht der Deutschen im Auslande gibt es besondere Bestimmungen. Es heißt darin u. a.:
Jeder dienstpflichtige deutsche Staatsangehörige, der seinen Wohnsitz oder dauernden Aufenthalt im Ausland hat, hat sich zur Eintragung in das Wehrstammblatt bei dem örtlich zuständigen deutschen Konsulat schriftlich anzumelden. Dien st pflichtig im Sinne dieser Verordnung ist jeder männliche deutsche Staatsangehörige, der einem für di« Ableistung der Arbeitsdienstpflicht und der Wehrpflicht auf- gerufenen Geburtsjahrgang angehört. Dev Dienstpflichtige ist auch dann anmeldepflichtig,, wenn er neben der deutschen Staatsangehörigkeit eine andere Staatsangehörigkeit besitzt.
Ueber di« Anmeldung sagt die Bestimmung:
Der Dienstpflichtige hat sich durch Einreichen eines ordnungsmäßig ausgefüllten Anmeldeblattes anzumelden. Die Anmeldepflicht ist erst mit dem Eingang des ausgefüllten Anmeldeblattes beim Konsulat erfüllt. Das Anmeldeblatt hat sich der Dienstpflichtige am Konsulat zu beschaffen. .
Der Dienstpflichtige hat sich sofort nach Bekanntmachung des einzuberufenen Jahrgangs anzumelden. Das Konsulat kann das persönliche Erscheinen des Dienstpflichtigen auf dem Konsulat anordnen und die Vorlage von Urkunden (Ariernachweis usw.) verlangen. Die Kosten hierfür werden nicht erstattet.
Jede Aenderung von Personalstand und Wohnsitz ist vom Dienstpflichtigen sofort dem zuständigen Konsulat anzumelden. Bei Rückkehr nach Deutschland hat sich der Dienstpflichtige bei seinem zuständigen Wehrbezirkskommando persönlich anzumelden.
Der Ausländsdeutsche kann sich selbstverständlich auch jederzeit zum freiwilligen Wehr, dienst melden, und zwar vom vollendeten 18. bis zum vollendeten 25. Lebensjahr. Vorher wird er jedoch auf ein halbes Jahr zum Reichsarbeitsdienst herangezogen. Solche Freiwillige haben sich bis zum 31. März d. I. beim Konsulat anzumelden. Dabei sind vorzu» legen ein selbstgeschriebener Lebenslauf uiü> zwei Paßbilder. Die Waffengattung und den Standort kann sich der Freiwillige selbst aussuchen. Die Voraussetzungen für die Einstellung von auslandsdeutschen Freiwilligen sind im allgemeinen dieselben wie für die Deutschen in der Heimat. Erfüllt ein Freiwilliger diese nicht, so kann der Konsul sein Einstellungsgefuch ablehnen.
Im Falle einer Mobilmachung haben sich sämtliche auslandsdeutschen Wehrpflichtigen sofort zur Verfügung der Wehrmacht zu halten.
Daß es Ehrenpflicht eines jeden Deutschen im Auslande ist, im Kriegsfälle zu den Fahnen zu. eilen, ist selbstverständlich.
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Wo wird „Der Gesellschafter" unpünktlich geliefert?
Bei unpünktlicher Lieferung des „Gesellschafters" oder beim Ausbleiben der neuesten Nummer. bitten wir unsere Leser, zunächst dem zuständigen Postamt davon Mitteilung zu machen. Bleibt diese Benachrichtigung erfolglos, schreiben Sie uns bitte, damit für pünktliche Lieferung gesorgt wird. Wir bitte« um freundliche Beachtung unseres Rates.
Verlag des „Gesellschafters".
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