Nr. 1
Donnerstag, 2. Januar 1836
I lV. Jahrgang
er O eseUlm alter
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Mir WM Mer ein MtlM Mell!-
Rundfunkrede des Reichsministers Dr. Goebbels zum Jahreswechsel
Rcichsminister Dr. Goebbels gebucht? > in seiner Neujahrsansprache, die über alt? l deutschen Sender ging, zunächst der letzten Kabiuettssitzung, in der der Führer der Reichsregierung seinen Dank für die Arbeit im vergangenen Jahre ausgesprochen hatte. Mit Bewegung hätten dabei alle der Mühen und Sorgen, der Freuden und Erfolge dieses wahrhaft historischen Jahres gedacht. Es ist freilich ein eigentümlicher Charakterzug fast aller Menschen, daß sie bei der Gegenwart immer nur das Schwere und Sorgenvolle bemerken. um darüber das Leichtere und Frei,- > digcre zu übersehen, während sie bei der Vor- : gangenheit so gerne das Angenehme im Ge- ^ dächtnis behalten, um das Trübe und Uner- : freuliche zu vergessen. Damit werden sie auch oft ungerecht gegen ihre Zeit und gegen sich !
selbst. ' ' ' ' ' ,
..Nur allzu viele Menschen", so fuhr Dr. ! Goebbels fort. ..gibt es. die sich gerne und säst mit Bosheit über die kleinen Unannehmlichkeiten des Alltags ereifern. Sie geraten dann leicht iv die Gefahr, das Kind mit dem ! Bade ansznschütten, und möchten am liebsten i das Licht überhaupt ausblasen, weil es ! natürlicherweise auch einen Schatten wirft. ^ b Z q i b l i m m e n s ch l i ch e n L e b bn g a r f
nichts, d as nicht s e i n e z w e i S e i t e n I
ä l -t-e. Alles'AngenehE' hatmrnch seine- nn- i angenehmen Rückwirkungen. Jeder Er- ' folg kostet Mühe und Eins atz. ?
Gerade bei dem eben verflossenen Weih- ! nachtssest konnten wir Deutschen so recht fest- ! stellen, wie gut es das Schicksal im veraange- j ncn Jahr mit uns gemeint und wie reich es - unsere Arbeit und Mühe belohnt hat. Wohin wir in Europa schauten, waren Völker und Regierungen von schweren innen- und außenpolitischen Krisen heimgesucht. Dielen Ländern fehlte die willensmäßige Festigkeit, die so notwendig ist, um die schweren Schäden unserer Zeit zn überwinden. Ihre Regierungen waren gerade um die Jahreswende von der Unsicherheit ihres Bestandes bedroht, ja, ganze Völker in schwere und blutige Kriege verstrickt." Mitten in dieser unruhigen und turbulenten Welt lag unser
Deutschland als eme stille und gesegnete Insel des inneren und äußeren Friedens.
Das ist nicht etwa das Werk des Zufalls
WiirtteinbergsNeujahrsgrliß an dm Mrer
Telegramm von Reichsstatkhalter und Gauleiter Wilhelm Murr
Stuttgart, 1. Januar
Reichsstatthalter und Gauleiter Murr sandte an den Führer nachstehendes Telegramm:
^Namens des Gaues Württemberg - Hohen- zollern entbiete ich Ihne», mein Führer, zum neuen Jahre die aufrichtigsten Glück- und Segenswünsche.
Die württembergischen Nationalsozialisten sind stolz darauf, daß sic auch im vergangenen Jahre ihr Teil an dcnr gewaltigen Werk haben leisten dürfen, das Sie, mein Führer, in Angriff genommen haben. Die Tatsache, daß in Württemberg die Erwerbslosenziffer am Ende des Jahres 1935 gegenüber dem Vorjahre weiterhin um rund 56 Prozent gesunken ist, ist nur c i n Beweis für die erfolgreiche Aufbauarbeit, die unser Volk Ihnen, mein Führer, verdankt.
Besonders stolz ist aber der Schwabe, als einer der besten Soldaten des Weltkrieges, darauf, daß das zu Ende gegangene Jahr unserem Volk durch Ihren Entschluß seine Wehrhaftigkeit wicdcrgegeben hat.
Die württembergischen Nationalsozialisten werden mit dem schwäbischen Volk auch im neuen Jahr in unerschütterlichem Vertrauen und in selbstverständlicher Treue zu Ihnen, mein Führer, ihre Pflicht tun.
Gauleiter Wilhelm Murr, Reichsstatthalter in Württemberg.
oi»er Vas Ergebnis eines unverdienten Mülles. sondern dpr Erfolg des heute über Deutschland regierenden einheitlichen Willens. ,,Man mag", so erklärte der Minister, „an dem bei uns herrschenden politischen Regime im Auslände kritisieren, was man will. Eins ist unbestreitbar, daß die ganze Welt uns darum beneidet, daß wir wieder aus weite Sicht arbeiten können, daß das deutsche Volk Vertrauen zu seiner Regiernna hat, und daß es mit Zuversicht und fester Hoffnung den kommenden Entwicklungen ent- gegenschant. Daß wir uns damit in der Welt nicht nur Freunde erwerben konnten das liegt in der Natur der Sache. Denn die Welt hatte sich in der Vergangenheit schon so mit einem schwachen und ohnmächtigen Deutschland abgefunden, daß sie heute eine starke und gefestigte deutsche Nation v i e l f a ch nur als lästig empfindet.
Das ist auch einer der Gründe, warum w.» draußen, jenseits unserer Grenzen oft noch mißverstanden und angefeindet werden. Wir bedauern das aus tiefstem Herzen; denn das neue Deutschland will Frieden mit allen Völkern. Im übrigen aber betrachtet es der Nationalsozialismus für seine erste und wichtigste Aiisgab^ dem eigezwn -Volke zii dienen zinh ; ihm die Stetlgken feiner Arbeit und den Schutz I seiner Grenzen zu sichern."
Das Jahr 1935 wird als !
das Jahr der deutschen Freiheit
in die Geschichte übergehen. Drei markante Ereignisse haben diesem Jahr ihren Stempel aufgedrückt. dcrSieganderSaar,dicWie- derherstellungderdcutschenWehr- Hoheit und der Abs chluß des deutschenglisch. Flotte nab vom mens. Tie' haben Deutschland, das durch den Versailler Vertrag zur ewigen innen- und außenpolitischen Ohnmacht verurteilt werden sollte, wieder in die Reihe der souveränen Staaten hineinge- i j rückt. Und das Wunderbare an diesen Vorgängen ist, daß sie nicht etwa, wie vielfach be- > fürchtet wurde, den europäischen Frieden ge- ! sährdeten, sondern ihm erst seine ! eigentliche Festigkeit und Sicher- j heit gaben. Denn nur das ohnmäch - j tigc und zerrissene Deutschland : lv ar c i n e G c f a h r f ü r d ie S t a b i l i t ä t ^ »es europäischen Kräfteausglei- : ches. Wir sind nun nicht mehr Tpielbatt in ! ven Händen der Weltmächte. Deutschland hat ! wieder seinen eigenen politischen Willen und ist ! mtschlosscn, ihn auch dnrchzusctzcn. ;
Wenn Weihnachten zum ersten Male in ! großem Umfange die jungen Soldaten un- ! >erer neuen Wehrmacht als Urlauber in ihre Heimat zurückkehrten und den Städten und Dörfern des ganzen Reiches damit ein neues Repräge gaben, so ist dieses alte, liebe Bild.
»as wir so lange schmerzlich entbehren mußten, für das ganze Volk ein Zeichen dafür gewesen, wieviel sich im Jahre l935 in Deutschland gewandelt hat. Die Nation isthente wieder in derLage, ihre ! Ehre und ihren Bestand durch i 'igeue -Ernst zu beschützen. Dieses zrotze Ziel kviiute selbstverständlich nicht § »hne ebenso große Opfer erreicht werden, j Die Wiedererringung unserer politischen f Freiheit ist die Boranssetznng für ^
virlschaflliche und soziale Erfolge. ^
Zie mußte deshalb auch vordringlich gelöst verden und bedingte eine Reihe von Rnschränkungen, Unbequemlichkeiten und Opfern. Es zeugt für den politischen Sinn »es deutschen Volkes, daß es diese m i t reudiger Entschlossenheit aus sich genommen hat. Noch ist ein großer Teil »er Arbeitslosigkeit, die mir als furchtbarstes Erbe des vergangenen Regimes übernehmen mußten, nicht überwunden. Noch gestattet die Niedrigkeit der Löhne einem großen Teil unseres Volkes nicht, an den materiellen und ideellen Gütern der Nation gleichberechtigt teilzunehmen.
Wei l wir R o h st v f f e für die Ar- b e i t s i ch l a cki t und für die Wehrtzait-
machuiig unseres Volkes nötig haben, mutzten wir die Einfuhr von Lebensmitteln, vor allem von Fetten und »Fleisch zu einem Teil .inschränken. Das bedingte zeitweilige Verknappungen an Butter und Schweinefleisch. Es mußte hier Tag für Tag versucht werden zu einem gerechten und .rträ glichen Ausgleich zu kommen. Negierung und Volk baben schon im vergan-
I gcnen Jahr ihre Sorgen gehabt, und weroen I Ue auch im rünsrigen haben. Entscheidend aber ist, daß wir naeb besten Kräften gegen Elend und Mangel ankämpften und nicht untätig zuschauten, wenn sich irgendwo ein Notstand bemerkbar machte."
Dr. Goebbels erinnerte dann an die Leistungen des Winterhilfswerks und der nationalsozialistischen Gemeinschaft »Kr alt
Sit ReiMrsMckaft tes Mre«
Berlin, 1. Januar
Als Tondersendung der Reichssendeleitung für alle deutschen Sender verlas am Neujahrstage um 14 Uhr im Austrage des Führers Reichsminister Dr. Goebbels die Reujahrsbotschaft des Führers und Reichskanzlers. Die Sendung wurde um 19.30 Uhr über alle deutschen Sender wiederholt.
Die Reujahrsbotschast lautet:
Nationalsozialisten. Nattonaliozialljtinnen! WrtelKMen!
Zum drittenmal feiert das neue Reich den Jahreswechsel. Zum drittenmal wurde uns am Beginn der vergangenen zwölf Monate der bevorstehende Zusammenbruch des nationalsozialistischen Regimes prophezeit. Zum drittenmal ist Deutschland unte, diesem Regime stärker und gesünder geworden auf allen Gebieten seines nationale» Lebens. Es ist für uns, die wir diese große geschichtliche Wende unseres Volkes gestalte« und erleben dursten, schwer sestzustellen, welchem der drei zurückliegenden Jahre die größer! Bedeutung für die Wiederauferstehung des deutschen Volkes zukommt. 1933 eroberten wir die innere Macht. 1934 gelang es uns, sie zu befestigen und zu i. w L it e r ,» durch die Vorarbeiten für' die Erriügmrg der' süßeren Freiheit. rrM st r h > imZeichen der errungenen Freiheit nach außen und der weiteren Durchsetzung der nationalsozialistischen Idee und ihrer Grundsätze im Innern. Daß es uns neben dieser gewaltigen Arbeit der Politischen Wiederherstellung Deutschlands auch gelang, den wirtschaftlichen Ausbau durchzuführen und sortzusetzen, kann uns alle mit besonderem Stolz erfüllen.
In derselben Zeit, in der wir mit Recht zufrieden zurückblicken dürfen auf eine wahrhaft gewaltige politische, kulturelle und wirtschaftliche Arbeit des Aufbaues, wird uns von journalistischen Hellseherin soebep wieder der neue Termin für den deutschen Zusammenbruch mitgeteilt. Auch damit können wir zufrieden sein. Denn diese Phrasen werden vergehen, aberdieErgebnisse unserer Arbeit werden bleiben. Und das vor uns liegende Jahr 193k soll und wird einweiteres Jahr nationalsozialistischer Entschlossenheit und Tatkraft sein. Jc mehr aber die Stärke des Reiches zunimmt und ihren sichtbaren Ausdruck findet in der wrederentstehenden Wehrmacht unseres Volkes, um so mehr werden wir erfüllt sein von der Schwere der Verpflichtung, die »ns die neue Waffe auferlegt. Mit dem Blick in die vielen Wirrnisse und Unruhen der anderen Welt ermessen wir erst den Segen des klaren und stabilen Regimes in unserem Staate sowohl als den Segen und Nutzen des dadurch garantierten Friedens. Ein solches Bollwerk der nationalen europäischen Disziplin und Kultur gegen den bolschewistischen Mensch- heitsseind zu bleiben, wird auch im kommenden Jahr unser eifervolles Bestreben sein. Dessen Bersuch, durch fortgesetzte Revolutionen, blutige Aufstände und Unruhen die Ordnung der Welt zu untergraben und die Völker gegeneinander zu Hetzen, werden wir so wie in der Vergangenheit, auch in der Zukunst in Deutschland erfolgreich abwehren. Unser höchstes Streben soll es aber auch stn kommenden Jahr sein, dem wiedcrge- ju »denen nationalen Leben der Ehre und Freiheit den äußeren Frieden zu bewahren.
Das heutige Deutsche Reich, sei» Weg und seine Zukunst sind unlöslich verbunden ,nit dcr nationalsozialistischen Partei. Sic hat die Umstellung unseres Volkes erreicht, die Energien für den Wiederaufstieg erweckt, die geistige und Politische innere Voraussetzung für die Durchführung aller nötigen Maßnahmen und Reformen geschaffen und gegeben. Ich bin mir bewußt, daß, was immer auch Deutschland treffen könnte, die Partei der seste und unzerstör - bare Träger des deutschen Lebenswillens sein wird, wie sie dies in den zurückliegenden 15 Jahren war. Eine fanatisch verschworene Gemeinschaft deutscher Männer, deutscher Frauen und deutscher Jugend wird hinter mir stehen, wie in der Vergangenheit in ihren guten und schlechten Tagen, so auch in der Zukunft!
Ich wende mich daher am Beginn des neuen Jahres wie immer an meine alten Mitkämpfer. Ich gedenke ihrer Treue und ihrer Disziplin. Ich gedenke all der Führer in der politischen Organisation der nationalsozialistischen Partei, der SA., SS., der HI., des Arbeitsdienstes, des NSKK.. der Baucrnorganisation, der Arbeitsfront usw. sowie der Führerinnen der Fraucnschaftcn und des BdM. Ich danke ihnen auch in diesem Jahr für die unentwegte Treue und den Gehorsam, den sie mir entgeqenbrachten, und die es mir ermöglichten, s ch w e r st e P o l i tich e Entscheidungen im sicheren Bewußtsein des hinter mir stehenden und durch sie geführten Volkes zu treffen. Ich danke all den unzähligen namenlosen Parteigenossen und Anhängern, den braven Männern meiner SA. und SS., des Arbeitsdienstes, des NSKK. und der gesamten Arbeitsfront für ihre Hingabe an die Bewegung und für ihre gebrachten großen Opfer. Ich danke besonders den Millionen deutscher Bauern, die die Ernährung unseres Volkes auch in diesem Jahr gelingen ließen. Und ichdanke endlichallen jenen Bekannten und Unbekannte n, dieauchalsRichtPartcigcnos send urchihretreue Mitarbeit das Deutschland des Dritten Reiches emporführen halfen. Ich danke vor allem den deutschen Frauen, die durch die neu geborenen Kleine» unseren Kampf durch ihre Tapstrkeit ent der Zukunst unseres Volkes zugutekommen lassen.
Das Jahr 1936 soll uns erfüllt sel:n von einem neuen heiligen Eifer zu arbeiten und einzutreten für unser Volk Es soll uns alle vereint sehen im Bewußtsein der uns gestellten gemeinsamen Ausgabe. Heute aber wollen wir danken dem Allmächtigen, der unser Werk bisher in seinen Segen genommen hat. Und wir wollen uns Vereinen in der demütigen Bitte an ihn, uns auch in Zukunft nicht zu verlassen. Es lebe die nationalsozialistische Bewegung!
Es lebe unser einiges deutsches Volk und Reich!
Berlin, 1. Januar 1936. Adolf Eitler.