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Nr. 223

Nagolder Tagblatt »Der Gesellschafter"

Donnerstag, den 2t. September 1838

Spaniens verzweifelter Kampf

London, 23. September.

DieMorningpost" veröffentlicht einen aus Biarritz datierten Brief des früheren spanischen Botschafters in London. Marquis Merrh del Val über den spanischen Bürger­krieg. Merrh del Val erklärt zunächst, daß der spanische Konflikt nicht ein Kampf zwi­schen dem Faschismus und der Demokratie sei, sondern ein Kampf zwischen allen den­jenigen. die Recht und Ordnung verteidigen auf der einen Seite, und dem Kommunis­mus oder der Anarchie auf der anderen Seite. Es sei ein von Moskau in die Welt gesetzter Irrtum, wenn man dies nicht er- kenne. In Wirklichkeit sei der Kampf in Spanien die verzweifelte Anstrengung einer Nation, den würgenden Griff des Bolsche­wismus abzuschütteln.

England baut Mittelnmrstelliing aus

London, 22. September.

Eine bedeutsame Erklärung über die eng­lische Mittclmcerpolitik gab am Dienstag der soeben von seiner Inspektionsreise nach dem M-ttelmeer zurückgekehrte Erste Lord der Rkniiralität Sir Samuel Hoare auf einer englischen Pressekonferenz in der Admiralität ab. Danach wird England auf Malta als Stützpunkt für die britische Flotte nicht verzichten. Vielmehr beabsichtigt die britische Regierung nach den Worten des Marineministers, die Kräfteverhältnisse im Mittel­meer den neuen Bedingungen anzupassen, um die Reichsver­teidigungslinien zu sichern.

Die militärische Zukunst der Insel Cypern wird zur Zeit noch erwogen, doch ist der Erste Lord der Admiralität der Ansicht, daß Cypern im Interesse seiner künftigen Ent­wicklung einen besseren Hafen haben muß.

Nach einem Lob für die Arbeit der briti­schen Flotte im Mittelmeer während der abessinischen Krise schilderte Hoare seinen Besuch in Haifa, das sich zu einem sehr wich­tigen Punkt im Mittelmeer entwickle und er­klärte zum Schluß, daß nach seiner Ansicht die britische Flotte heute so leistungsfähig fei wie je zuvor.

ZtalienisOe BelorsaW

Rom, 23. September.

Anläßlich der Rückkehr des Ersten Lords der Admiralität, Sir Samuel Hoare, von seiner Mittelmeerreise nach London befaßt sich das halbamtlicheGiornale d'Jtalia" mit der neuen englischen Mittelmeerpolitik. Das Blatt kündigt eine ganze Artikelreihe zu diesem Thema an, wirft aber schon im ersten Artikel die grundsätzliche Frage auf, was der eigentliche Zweck der technischen Vorbereitungen Englands sei. Diese Rüstungspolitik stelle eine jener wichti­gen Tatsachen dar, über die es wünschenswert sei, bei Beginn der Wiederaufnahme der euro­päischen Zusammenarbeit einige Klarheit zu erhalten. Italien sehe mit Ruhe, aber be­stimmt nicht ohne Interesse, der fortschreiten­den Entwicklung der neuen englischen Politik entgegen. Ihren Ausgangspunkt, nämlich die Reaktion auf den abessinischen Konflikt, kenne Italien sehr wohl, wenn es ihn auch nicht gut­heißen könne. Weniger bekannt seien die damit verfolgten Absichten, und Italien frage sich deshalb, wo die unerfaßbaren und kurzlebigen Elemente des englischen Grolls aufhören und wo die eigentlichen kaltberechnenden Absichten und politischen Richtlinien beginnen.

Mussolini an die Mler-Zugekd

Rom, 23. September.

Die Jtalienfahrt des Reichsjugendführers und der 452 Hitlerjungen erreichte am Diens­tagnachmittag ihren machtvollen Höhepunkt: Der Chef der italienischen Regierung, Benito Mussolini, nahm auf dem PiazzaVeneziaunterungeheurer Anteilnahme der Bevölkerung den Vorbeimarsch der Hitler- Jugend ab und empfing anschließend den Reichsjugendführer und die 452 Hitlerjungen rm Palazzo Venezia, wo er die deutschen Jun­gen mit herzlichen Worten begrüßte.

Mussolini gab in seiner Änsprache seiner Freude über den Besuch der deutschen Jugend in Italien Ausdruck und erklärte, daß die nationalsozialistische und die faschistische Jugend sich nicht nur in ihrer äußeren Diszi­plin ähnlich seien, sondern sie durchpulse auch eine ähnliche geistige Idee, die die Größe und Macht der beiden Staaten ausmache. Er hoffe, daß die HI. im Lande der Schwarzhemden sich wohlfühle, bei jenen Männern, die auch durch Hingabe ihres Blutes bereit seien, für die Größe und die Ehre ihrer Nation zu kämpfen. Eine starke und geeinte Jugend trage zur Kraft und Größe der beiden Staaten bei und sichere den geistigen Widerstand gegen die Gegner der Ordnung und der nationalen Lebenskraft in der Welt.

Rund Wvo Personen bisher veryastel

Haifa, 23. September.

Wie aus Haifa gemeldet wird, sind nach einer amtlichen Mitteilung.der britischen Be­hörden seit dem Beginn der arabischen Streikbewegung am 13. April 2 643 Araber und 346 Juden verhaftet worden. Von den Arabern wurden 1 646. von den Juden 218 verurteilt.

Madrid will die Portugiesen in Genf verklagen

Portugal bis zum Letzten bereit

London, 23. September

Der diplomatische Korrespondent des Daily Herald" berichtet, daß der an der Völkerbundssitzung in Genf teilnehmende Außenminister der Madrider Regierung, del Vayo, beschlossen habe, in einer Note an die an dem spanischen Nichteinmischungs- abkommen beteiligten Mächte gegen angeb­liche Verletzung des Abkommens durch ge­wisse Staaten zu Protestieren.

Der diplomatische Mitarbeiter derM o r- ningPost" meldet aus Genf, daß del Daho im Verlaufe privater Besprechungen sogar gedroht habe. Sanktionen gegen Portugal zu verlangen. Falls die Drohung tatsächlich ausgeführt werde, sei ein schwerer Konflikt innerhalb des Völker­bundes unvermeidlich, der bereits durch die Frage der abessinischen Vertretung in zwei Lager gespalten sei. Das Blatt gibt im Zu­sammenhang damit eine Unterredung seines Berichterstatters mit dem portugiesischen Vertreter de Vasconcellos wieder, der betont habe, daß Portugal das Waffen­ausfuhrverbot Peinlich beachte. Vasconcellos habe jedoch die Befürchtungen, die seine Regierung im Falle eines Sieges der spanischen Marxisten hege, nicht ver­heimlicht. die dahin gingen, daß die spa­nischen Kommunisten im Nahmen ihres Programmes die Einverleibung Portugals in einen iberischen Staatenbund Planten. Wenn die Kommunisten triumphierten, so habe der Portugiesische Vertreter erklärt, dann werde Portugal möglicher­weisegezwungen sein, zum Kriege zu schreiten, um seine Unabhängigkeit zu bewahren. Es sei daher nicht über­raschend. daß Portugal einen Sieg des Gene­rals Franco wünsche. Kein anderes Land sehe sich derselben Gefahr gegenüber wie Portugal.

Schwerer Zwischenfall ln Schanghai

Japanische Matrosen niedergeschossen Schanghai, 23. Septembe-

In Schanghai kam es im Bezirk Hongkew zu einem neuen chinesisch­japanischen Zwischenfall. Eine Gruppe j a p a n i s che r M a tr o s e n wurde aus der Nähe beschossen. Ein Ober­matrose war sofort tot. zwei Matrosen wurden verletzt ins Krankenhaus eingeliefert. Ter vierte Matrose blieb unverletzt.

Die Japaner behaupten, daß die Atten­täter eine Gruppe chinesischer Gangster seien, von denen einer von einer japanischen Mili­tärpatrouille festgenommen worden sei. Die anderen seien in der Dunkelheit entkommen. Der Bezirk Hongkew wckrde sofort von japanischen Truppen umstellt, die niemand durchließen. Tie Meldung über die Beschießung einer Gruppe japanischer Matrosen in Schanghai wurde in Tokio, obwohl es Mitternacht war. durch Extra­blätter aus den Straßen bekanntgegeben. Da die Lage ohnehin ernst ist. befürchten poli­tische Kreise in Tokio, daß die japanische Regierung zu Maßnahmen ge­zwungen werden könnte, deren Aus­wirkungen auf die Beziehungen zwischen Japan und China noch nicht abzusehen seien. Angeblich soll es sich um einen planmäßigen U eberfall auf japa­nische Landungstruppen handeln.

Japanische Geschwader alarmbereit

Infolge des Zwischenfalles in Schanghai hat der japanische Marineminister seine Teil­nahme an den Manövern abgesagt. Man be­urteilt die Lage sehr ernst. Das japa­nische Geschwader in den chinesi­schen Gewässern ist in Alarm­bereitschaft versetzt worden, um bei weiteren Zwischenfällen sofort einsatzbereit zu sein. Die japanische Konzession in Schanghai wird durch japanische Abteilun­gen, die durch Freiwillige verstärkt worden sind, geschützt.

Schweres Eisenbahnunglück

Bosch und seinem Werk

Reichswirtschaftsminister Dr. Schacht überbringt die Glückwünsche der Reichsregierung zum

Jubiläum

bei LdUkdes

14 Tote und 20 Verletzte

Paris, 23. September

Bei Ossun. vier Kilometer von Lourdes , entfernt, ereignete sich am Mittwoch um 14 Uhr ein schweres Eisenbahn­unglück. Der Schnellzug Bor­deaux Lourdes wurde von einem Personenzug gerammt. Bisher wur­den 14 Tote und 20 Verletzte gebor­gen. Der Zugsverkehr ist unterbrochen.

2!vi8ebenkNIle

ln einer lranrSskelien IVorllrikrika l-arnisan Das ..Oeuvre" veröffentlicht eine Mel­dung. in der von Aufstandsversuchen einiger französischer Offiziere an der marokkanischen Grenze bei Meines gesprochen wird. Zweimal hintereinander, so heißt es in dem Bericht, hätten diese Offiziere ihrer Abneigung gegen das in Frankreich herrschende Regime Ausdruck gegeben und nur durch die Haltung der Garnison seien ernstere Folgen vermie­den worden.

Stuttgart, 24. September.

18861936, zwei Zahlen, die gestern daS Bild der festlich geschmückten Stadthalle be­herrschten. Zwei Zahlen, die nur einen ver­hältnismäßig geringen Zeitraum von 50 Jah­ren umschließen und doch ein Lebenswerk um­rahmen, das für die ganze zivilisierte Welt von unschätzbarer Bedeutung ist. Ist es ein drei­facher Zufall, daß gerade an dem Tag, an dem Robert Bosch seinen 75. Geburtstag und sein Werk den 50. Geburtstag feiert, zugleich der fünfmillionste Bosch-Magnetzünder fertiggestellt wurde? Und am Vorabend der Jubiläums­feier verließ die 207 000. Bosch-Einspritzpumpe das Feuerbacher Werk der Robert Bosch AG. Zahlen, die den Laien zum Staunen zwingen, die aber erst die Wirtschaft der ganzen Welt in ihrer wirklichen Größe und Bedeutung zu schätzen vermag.

Einer mächtigen, in Weiß und Gelb ge­haltenen Arena gleich war die riesige Stadt­halle bis in den letzten Rang hinauf mit Tausenden von Arbeitskameraden und -kame- cadinnen der Bosch-Werke dicht besetzt. Ein Meer von Chrysanthemen. Werkmünner und Arbeiterinnen in blauer und weißer Ar- veitstracht, die roten Banner der Bewegung und der DAF. und über all dem das riesige, in Hunderten von Glühlichtern erstrahlende Werksfymbol bestimmten den Eindruck der reich in Tannengrün und Blumenschmuck ge­tauchten Riesenhalle. Die festliche Stimmung wurde unterstrichen durch die atemlos feier­liche Stille, die über den Tausenden lag. Erst als der 75jährige Vater Bosch die Halle betrat, fegte brausender Jubel über die Ränge.

Eine große Zahl Ehrengäste aus Staat, bartei und Wehrmacht sowie Gäste aus dem Ausland, unter ihnen eine Abordnung der französischen Frontkämpfer, nahmen an der Jubelfeier teil. Mit besonderem Beifall wurde Reichswirtschaftsminister und Neichs- rankpräsident Tr. Schacht empfangen, der um 10.15 Uhr mit dem Flugzeug in Böb­lingen eingetrosten war.

Nachdem das Vorspiel zu WagnersNienzi" verklungen war. sprach als erster Betriebs­sichrer Hans Walz dem Jubilar die Glück­wünsche der Gefolgschaft aus.

Er teilte mit. daß Aussichtsrat und Vor­stand beschlossen haben, zum Gedächtnis des Heutigen Tages neben einer I ubil ä u m s- spende für die gesamte Gefolgschaft den Betrag von 1 000 000 Reichsmark für die B e n f i o n s- und Hinterbliebenen- fürsorge des Werkes zu stiften.

Außerdem soll in Stuttgart ein Nobcrt- Bosch-Krankenhaus errichtet werden, in dem nach den Lehrsätzen der Homöopathie und biologischen Erkenntnisse geheilt und geforscht werden soll.

Reichswirkschafksminisker Dr. Schacht, der erste der Gratulanten

Als erster unter den zahlreichen Gratu­lanten richtete Neichswirtschastsminister Tr. Schacht das Wort an den Jubilar.

Selten habe er das Amt des Neichswirt- ichaftsministers so angenehm empfunden, wie in diesem Augenblick, wo es ihm die Pflicht und die Ehre gebiete. Robert Bosch und sei­nem Werk die Glückwünsche der Reichsregie­rung und feine eigenen Glückwünsche zu über­bringen. Wir wollen nicht vergessen, daß stärker als alle Lobreden in der Welt die Leistung wirkt. Auch die Firma BosK muß ihr Erzeugnisse den Käufern bekannt machen, aber was immer sie an Erzeugnissen auf den Markt bringt, der Erfolg ist von vornherein verbürgt durch den Namen Bosch, der eine Leistung, eine Persönlichkeit, eine Wahrheit darstellt.

Neichswirtschaftsminister D r. Schacht fuhr, au den Jubilar gewandt, fort:

Eines möchte ich voranstellen. Sie haben niemals des bloßen Persönlichen Gewinnes wegen gearbeitet. Sie haben gearbeitet aus Freude am Werk, aus Freude am Schaffen, aus Freude am Aufbauen, weil Sie als Mensch in sich die innere Pflicht und die Ver­antwortung vor Gott empfanden. Ihre Gaben nicht brach liegen zu lassen.

Seitdem es eine sogenannte nationalöko­nomische Wissenschaft gibt, wird stets ein Langes und Breites geschwätzt von der Herr­schaft des Kapitals. Sie sind niemals ein Sklave des Kapitals, ein Sklave der Maschine gewesen. Sie haben den Stoff gemeistert. Sie haben diesen Stoff mit Geist erfüllt und ihn dienstbar gemacht für die Wohlfahrt der Menschen. Sie haben durch ein lanaes Leben bewiesen, daß man Kapital durch Arbeit auf­bauen muß.

Die Einsetzung Ihrer eigenen Persönlich­keit für Ihr Werk hat Sie von Anfang an erkennen lasten, daß ein solcher Grundsatz nicht nur für Sie selbst, sondern auch für jeden Ihrer Mitarbeiter gelten muß. Dieser Geist ist es gewesen, der Ihr großes Unter­nehmen durch alle Zeiten sozialer Schwierig­keiten hindurchgeführt hat. der alle Glieder des Werkes immer wieder hat erkennen lassen, daß sie eine kameradschaftliche Gemeinschaft bilden. Sie werden nichl schelten, verehrter Jubilar, wenn ich der Jugend heute zurufe: Richtet den Blick auf diesen Mann! Er hat gelernt, was er nur an Kenntnissen erlangen konnte, er hat gearbei­tet, was ihm nur an Kräften gegeben war.

er hat gespart, was er nur über feinen eige- nen Haushalt hinaus sparen konnte, er hat damit für fein Volk geschaffen vielfach mehr, als was Millionen anderen möglich war. Er hinterläßt und offenbart euch das große Ge­heimnis des Erfolges. Dieser Erfolg ist nicht erzielt durch Wunder, er ist die Erfüllung eines langen und hart schaffenden Lebens.

In der Reihe der weiteren Glückwunschan­sprachen kamen die Verdienste von Robert Bosch als tüchtigem Wirtschaftler, sozialge­sinntem warmherzigen Unternehmer und gu­tem Deutschen, sowie die Weltbedeutung der Robert-Bosch-Werke rühmend zum Ausdruck. Die Glückwünsche des Reichskriegsministers und Oberbefehlshabers der Wehrmacht, Gene­ralfeldmarschall von Blomberg sowie der gan­zen deutschen Wehrmacht überbrachte General­major Ritter von Molo. Die Wünsche des Reichsstatthalters Murr und der würt- tembergischen Landesregierung übermittelte Ministerialdirektor Dr. Staiger.

Oberbürgermeister Dr. Strolin teilte mit, daß die Stadtverwaltung beschlossen habe, die von Robert Bosch, dem Ehrenbürger der Stadt, eingerichtete Robert-Bofch-Stiftung für bedürftige Studierende um einen ansehn­lichen Betrag zu erhöhen und zu er­weitern. Die Wünsche der Technischen Hochschule an den Ehrendoktor, Ehrensenator und Ehrenbürger der Technischen Hochschule Stuttgart brachte Rektor Prof. Dr. Stortz zum Äusdruck. Weitere Ansprachen hielten u. a. Präsident Hagemaier für die deutsche Automobil-Industrie, Dr. Keßler für die Reichsgruppe Industrie sowie Tr. Hugo Ecken er für den Luftschiffbau Zeppelin und die Maybach-Motorenwerke.

Der Betriebszellenobmann der Boschwerke brachte die Anhänglichkeit und den Dank der 20 000 Gefolgschaftsmitglieder für ihrenVater Bosch" zum Ausdruck.

Nach einem dreifachen ..Sieg-Heil" auf den Führer und den Nationallieöern, richtete, stür­misch begrüßt, Vater Bosch das Wort selbst an seine Getreuen. Er wies die Anerkennung für seine Person zurück und übertrug sie auf die Gefolgschaft. Dann gedachte er der großen Zahl der verstorbenen Werksangebörigen. Mit dem Gelöbnis, in ihrem Geiste für Volk und Vaterland und die ganze Menschheit weiter zu arbeiten, schloß Robert Bosch.

Die Uraufführung einer Festkantate, über die wir an anderer Stelle no^ ,,5^»r berichten, beendete den eindrucksvollen Festakt.

Der ^millionste Bosch-MagnekzünLer

Gerade zum 75. Geburtstag Robert Boschs und zum , 50jährigen Geschäftsjubiläum wurde im ' Stuttgarter Zünderwerk der Robert - Bosch - AG. der 5 inillionste Magnetzünder fertiggestellt. Am Vor­abend des Jubiläums wurde im Feuerbacher Werk der Robert - Bosch -- AG. die 207 000. Bosch-Einspritzpumpe für Diesel­motoren herausgebracht.

Gauletter Murr gratuliert

Stuttgart, 23. September.

Aus Anlaß des 75. Geburtstages von Dr. Robert Bosch und des 50jährigcn Bestehens seiner Firma, beschloß die Gefchäftslcitung.

Ser Boschhilfe eine Million Reichsmark zu überweisen. Die Boschhilfe ist bekanntlich eine Stiftung, die arbeitsunfähigen und durch Alter ausgeschiedenen Gefolgschafts- Mitgliedern und deren Hinterbliebenen dauernd zugute kommt.

Inzwischen sind sehr viele Glückwunsch­telegramme eingelaufen, u. a. von Neichs- statthalter Murr. Innenminister Schmid und ein sehr herzlich gehaltenes Schreiben von Dr. Krupp- Essen. Auch die Boschver- tretcr aus der ganzen Welt sandten Glück­wünsche.

Zu seinem heutigen 75. Geburtstag wurde Dr. Robert Bosch eine ganz besondere Ehrung dadurch zuteil, daß ihm heute morgen die Urkunde über die Mitgliedschaft des englischen Institut of automobile Ingenieur" überreicht wurde durch den Chefingenieur der Luka Bir­mingham, Dr. E. A. Watson.

Der Jubiläumstag gilt für die gesamte Belegschaft als bezahlter Feiertag. Die Aus­schmückung der Ehrenhalle für den Festakt lei­tete Pros. Schmitthenner von der Technischen Hochschule. Die Lehrlinge des Hauses überreich- , ten dem Jubilar eine auf 1:2,5 verkleinerte Nachbildung des ersten im Jahre 1887 gebau- ! ten Bofchzünders. !

General Geyer dankt

Stuttgart, 23. Sept.Die Herbstmanöver i des V. Armeekorps herben mit der großen Korpsübung am 11./12. September und der Parade vor dem Führer und Obersten Be­fehlshaber der Wehrmacht am 17. Septem­ber ihren Abschluß gefunden. Die Anforde­rungen. die hierbei an die Bevölkerung des Wehrkreises gestellt werden mußten, waren groß. Sie wurden jedoch überall im Wehr­kreis bereitwillig und gerne erfüllt.

Ich spreche der Bevölkerung hierfür meinen Dank aus. Sie hat durch die Tat ihre enge Verbundenheit mit der Wehrmacht bewiesen, gez. Geher,

Kommandierender General des V. Armee­korps und Befehlshaber im Wehrkreis V."