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Nagolder TagblattDer Gesellschafter"

Samstag, den 3. September 1S38

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Kein Volk lebk länger, als die Dokumente seiner Kultur." Diesen Satz prägte der Führer während des vorjährigen Reichsparteitages in Nürnberg. Er wies darauf hin, daß wir kaum etwas wüßten von den Kulturvölkern des Altertums, wenn nicht die gewaltigen Bauwerke und Ruinen, die sie hinterlassen haben, lebendige Zeugen ihres Lebens und ihrer Kulturleistungen wären. Aus diesen Baudenkmälern vergangener Zeiten erkennen wir, daß gerade die steinernen Dokumente des Gemein­schaftswillens eines Volkes bestim­mend sind für das Gesicht seiner ge­samten Kultur. Der Führer wies ausdrücklich auf die mittelalterliche Baukunst hin, deren organisch ge­wachsene Stadtbilder, überragt von den himmelanstrebenden Domen uns noch heute mit staunender Begeiste­rung erfüllten. Er unterschied scharf zwischen öffentlichen Bauten als Zeugnissen des Gemeinschaftslebens und privater Bauweise, die im 19.

Jahrhundert jene überwuchert hak. ^ ..^ ^ ^ ^

Damit hat er zugleich auch die kom- Dir: Lerüste auk 6er rreppelinwiese sin6 versebwunüen. IVun erdebell sied Me Lribüneubaute» in idrer gaiiren elementaren

Albert Speer ein Skeinkoloß, der die größte Kundgebungsanlage Deutschlands, wahrscheinlich sogar der ganzen Welt, darskellt. Eine 360 Meter lange Haupt- tribiine mit dem Führerpodium und den Plätzen für die Ehrengäste beherrscht das Baubild. Ringsherum laufen die nach außen mit Flaggentürmen abgeschlossenen Seitentribünen. Zn dieser Fläche, die 400 Meter im Geviert mißt, wurden 8000 Kubikmeter Steine verseht. 2000 Arbeiter waren damit beschäftigt, diese gewaltige Arbeitsleistung zu bewältigen. 60 Lautsprecher werden dafür sorgen, daß die Reden auch bis in den äußersten Winke! des Aufmarschplatzes klar verständlich sind. So ist jetzt alles bereit: Der Parteitag 1936 kann beginnen. E. G.

Lu, Nürnberger kaiiptbabnbol wue6e 6iese grolle llriieke erstellt. N er könnte «Iss besser als unser« Moniere , «lie aut unserem 886 6le leiste 8an6 anlegen.

mende Richtlinie im Städtebau festgelegt, die darauf zielen muß, die unerfreMchen Auswüchse einer liberalistisch-kapitalistischen Bauweise zu beseitigen und an ihrer Stelle wieder eine weltanschaulich gerichtete Baukultur heraufzuführen. Der klaren Zielsetzung des Führerwortes folgte die Tat.

Nürnbergs Parteibauten warten auf ihren Tag. Die letzten Steine in der Haupt­tribüne auf der Zeppelmwiche sind eingefügt. Der Wald von Gerüsten, der gestern noch die wuchtige Klarheit der Linienführung verbarg, ist verschwunden. Auf den Flaggentürmen wehen die Fahnen. Wie von Zauberhand geschaffen wuchs hier auf dem Zeppelinfeld, das im porigen Jahre nur für die Dauer des Reichspartei- «eblekte sein« Noionnen in «i>e «ne Claris un6

tages vorübergehend hergerichlet worden war, unter der Leitung des Architekten so Konnte überall bai6 6er iet--te Lesben gesebiossen wer6en

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