Nr. 1
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1VS. Jahrgang
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Rebellion im Status-quo-Lager — Französische Finanzierung der
Hoffmann-Partei erwiesen
Saarbrücken, 31. Dezember.
Der gestrige Sonntag Wird als schwär- jer Tag des saarländischen Separatismus in das Kapitel der Ge- chichte über den Saarendkampf aufzunehmen sein: 14 Tage vor der Saarabstimmung haben sich eine Reihe von Vorkommnissen ereignet, die allen separatistischen Illusionen den Garaus machen müssen.
Auf Grund der Sonntag früh erfolgten aufsehenerregenden Veröffentlichung Kriesbachs, die den .unabänderlichen Beweis für die französische Finanzierung der neuen katholischen Partei "und der „Neuen Saarpost" brachte, kam es nachmittags zu Zwischenfällen in Blieskastel, bei denen durch Krach in den eigenen Reihen eine Versammlung des sogenannten Christlichen Volksbundes mit Revolverschüssen aufflog. Aus den Versammlungsteilnehmern heraus wurden laute Zwischen- und Protestruse gemacht. Der Redner konnte nicht weitersprechen. Das Einschreiten des Ordnungsdienstes, es waren offensichtlich Mitglieder des marxistischen Massenselbstschutzes, ließen' sich die christlichen Mitglieder des Volksbundes nicht gefallen, sie setzten sich zur Wehr. Es entstand ejn Handgemenge, bei dem es zu Tätlichkeiten kam. In diesem Augenblick sprang der marxistische Chauffeur Hartmann des Chefredakteurs Hoffmann von der „Neuen Saarpost" auf die Bühne, zog seinen Revolver und feuerte mehrere Schüsse in die Menge, durch die nach den bisherigen Feststellungen glücklicherweise niemand verletzt wurde. Die anwesenden Landjäger griffen sofort zu und verhafteten den Chauffeur Hartmann, als dieser noch den Revolver im ausgestreckten Arm hielt. Die Versammlung war damit aufgeflogen.
Es ist einwandfrei sestgestellt, daß in der Versammlung nur solche Personen waren, die den vorgeschriebenen Ausweis für die Versammlung besaßen. Die Landjäger hatten gerade in dieser Hinsicht eine äußerst scharfe Kontrolle ausgeübt. Die Versammlung selbst war bezeichnenderweise nicht von einem Einheimischen geleitet worden.
Vergeblich mühen sich die separatistischen Kreise, bei diesem Zusammenbruch der eige- nen Front den Spieß umzudrehen und die lächerliche Behauptung zu verbreiten, 50 Reichsdeutsche wären in Autos über die Grenze gekommen und hätten den Zwischenfall provoziert (!!). In ihrer panikartigen Bestürzung haben die Herrschaften jedoch übersehen, daß die jüngsten Erlasse der Re- gierungskommission es seit dem 27. Dezember unmöglich machen, ohne strengste Kontrolle ins Saargebiet einzureisen. Diese lächerliche Behauptung der Separatisten fällt damit von selbst zusammen.
Als letzter Schlag ist Sonntag abend bei der Landesleitung der Deutschen Front ein Schreiben des verantwortlichen Redakteurs der „Neuen Saarpost", Hugo Hagen, eingetroffen, in dem er sich mit folgenden Wor. ten von seinem bisherigen Blatt lossagt:
„Nach allem, was ich in den letzten Tagen über die Finanzierung der „Neuen Saarpost" erfahren habe, halte ich es für meine selb st verständliche Pflicht, für die Pflicht eines anständigen Deutschen, Ihnen mitzuteilen, daß ich än der Redaktion einer von französi- schen Geldern finanzierten Zeitung nicht weiterarbeite. Ich habe gesehen, daß man mit meinem Namen im Impressum der „Reuen Saarpost" Schindluder getrieben hat. Ich glaubte, für eine große Idee zu kämpfen, aber ich wollte nie französische Interessen unterstützen. Ich habe nicht die Absicht, zu Ihnen Lberzulaufen, aber ich halte es für meine Pflicht, den Mitgliedern der Deutschen Front durch mich Mitteilen z» lassen, wie es in Wirklichkeit um die .Mene Saarpost" und den Deutschen Vokksbund
bestellt ist. Welchen Weg Sie dazu wählen, ist mir gleichgültig, ich wollte Ihnen nur die Wahrheit sagen.
Heil Deutschland! Hugo Hagen, ehemaliger verantwortlicher Redakteur der ,Reuen Taarposft."
Gleichzeitig hat Hagen ein längeres Schreiben an den Chefredakteur der „Neuen Saarpost", Johannes Hoffmann gerichtet, in dem er erklärt, ex habe bisher geglaubt, daß es Hoffmann um den deutschen Katholizis» ! mus ginge und um die Kirche. Heute ! glaube er das nicht mehr. Hoffmann habe ihm vorgetäuscht, daß die Gelder von saarländischen Katholiken kämen und daß hinter der „Neuen Saarpost" finanziell die Pastoren stünden. „Jetzt aber mußte ich mir in einem Gespräch mit dem französischen Grubendivisionär Baucher bestätigen lassen", so heißt es in dem Schreiben weiter, „daß alles dies kein Idealismus von Ihnen war, daß Sie uns, Ihre Mitarbeiter, betrogen haben und Sie denen da draußen, den Bergleuten auf den Dörfern, etwas vorgemacht haben, was man nur mit Schwindel bezeichnen kann.
Der Jngenieurdivifionar der französischen Bergwerksdirektion Baucher sagte mir außerdem im Laufe eines Gesprächs, daß für den Deutschen Volksbund jeden Monat französisches Geld gege- den wird.
Herr Hoffmann! der französische Chefinge- nieur war leicht empört, als er mir sagte: „Dasallesisteineunsaubereund unangenehme Angelegenheit". Er hat Recht."
Feuerüberfall auf ein Lokal der MD Deutschen Front
Severing belehrt Matz Braun
dir. Saarbrücken, 1. Januar.
Das bevorstehende einmütige Bekenntnis der Saardeutschen zum Reich versetzt die Separatisten in Unruhe; in Vorahnung einer gründlichen Abfuhr greifen sie nunmehr zu den gleichen Mitteln, zu denen das marxistische Untermenschentum im Reiche in den letzten Kämpfen vor der Machtergreifung gegriffen hat: Zu brutaler Gewalt.
Als in der Nacht zum Montag etwa 5 bis ü Angehörige dieses Separatistengesindels ein Lokal der Deutschen Front im Saarbrücker Stadtteil Mal statt verschlossen fanden, er- öffneten sie kurzerhand dasFeueraufdas Gasthaus. Es ist nur einem glücklichen Zu
fall zu verdanken, daß nur der Kellner Doertz eine leichte Verletzung am Knie erlitt. Um so eigenartiger berührt die vom Presseleiter der Saarbrücker Polizerdirektion, dem Emigrantenkommissar Ritzel, über den Vorfall heraus- gegebene Mitteilung, die behauptet, daß es unmöglich sei, über die Hintermänner des Ueber- falls etwas zu sagen. Vom „Genossen" Ritzel kann man allerdings nicht verlangen, daß er einer Provokation seiner Gesinnungsfreunde gegenüber objektive Haltung bewahrt, von einer gründlichen Untersuchung ganz zu schweigen.
Daß essichumplanmätzigeGewalt- taten der Separatisten handelt, geht schon daraus hervor, daß in einer andere« Straße zwei Fußgänger von etwa 100 dieser lichtscheuen Gestalten überfallen wurden. Auch am Zangenberg, in Burbach, Rottershausen und Bons betätigten sich in der gleichen Nacht die separatistischen Rollkommandos in der gleichen Weise.
Emigrankenhosfnungen schmelzen
Die Hoffnungslosigkeit der Emigranten und Separatisten, die in diesen Terrorakten zum Ausdruck kommt, hat eine Unterstreichung ernähren durch zwei Verlautbarungen der letzten Tage, die sich sowohl gegen jene klerikale« Kreise, die mit französischem Gelde „ihren Glauben schützen" wollen, als auch gegen die Marxisten wenden.
Die Bischöfe der Paderborner Kirchenprovinz haben einen Aufruf zur Saarabstimmung erlassen, in dem verordnet wird, daß am Abstimmungstage in allen Kir- chen nach dem allgemeinen Gebet drei Vaterunser und Ave Maria gebetet werden, um einen für unser deutsches Volk segensreichen Ausgang der Saarabstimmung zu erflehen. Die Oberhirten der niederrheinischen und der ostdeutschen Kirchenprovinzen haben sich diesem Aufruf angeschlossen.
Und wenn auch sonst des früheren preußischen Innenministers Karl Severing Mei- nung der deutschen Oeffentlichkeit gleichgültig bleiben mag, so wird doch Herr Matz Braun, der Marxistenführer im Saargebiet, zur Kenntnis nehmen müssen, daß Karl Severing in der „Kölnischen Zeitung" sich daraus beruft, daß auch er als marxistischer Minister sich immer bemüht hat, das Saargebiet dem deutschen Mutterland uneingeschränkt und ungeteilt zu erhalten, da auch er eine imposante Mehrheit für die Rückgliederung wünscht. Die Hoffnung auf die Wiederholung einer Abstimmung betrachtet Severing als eine Illusion, die weder rechtliche, noch reale Grundlagen hat.
Wie eine britische Nachrichtenstelle meldet, wird der Arbeiterparteiler ,Ben Greene zum Stellvertreter des Obersten Abstimmungskommissars für die Saarabstimmung ernannt werden.
Aus den ReusaWaufrufeir
Dr. Ley an die Politischen Leiter -er NSDAP, und die Amtswalter -er DAF.
„Zum Jahreswechsel grüße ich Euch in alter, treuer Kampfgemeinschaft. Adolf Hitler, unser Führer, soll auch im neuen Jahre und immerdar von uns sagen: Meine politischen Leiter sind das geblieben, was sie in der Kampfzeit waren: treu, zäh und bescheiden."
Walker Darre an die deutschen Bauern
„Das Jahr 1935 stellt uns Bauern wiederum vor verantwortungsvolle Aufgaben. Wir sind ausgerufen, eine Erzeugungsschlacht, eine Schlacht um die Sicherung der Ernährung unseres Volkes zu schlagen. Wir werden diesen friedlichen Kampf auf der Scholle bestehen und damit das Wollen unseres Führers wirksam unterstützen. Geschlossen steht das Bauerntum wie immer, wenn uns der Führer ruft, zum Einsatz bereit. Unser Volk soll wissen, daß es sich auf die gesunden Kräfte seines Bauerntums allzeit verlassen kann."
Dr. Hans Steinach er an das Anslanddeutschkum
„Das vergangene Jahr hat im Reiche daS Bewußtsein der Verbundenheit mit den Volksgenossen draußen gestärkt und vertieft. Der Volkstumsgedanke wird als Verantwortungsgefühl gegenüber den Werten des
„Ein Mm ln Ehre und AM«'"
AufM -es Führers an die NSDAP
Berlin, 1. Januar.
Der Führer hat zum Jahreswechsel folgenden Aufruf an die NSDAP, erlassen:
Nationalsozialisten, Nationalsozialisimnen, Parteigenossen!
Ein für Deutschland ereignisreiches Jahr ist zu Ende gegangen. Zum zweiten Mal feiern wir in unserem Staat den 1. Januar. Mit Stolz kann die Bewegung auf ihre Leistungen in den letzten zwölf Monaten zurückblicken. Denn die staatliche und moralische Regeneration sowohl wie die wirtschaftliche Wicderaufrichtung unseres Volkes sind ihr Werk!
Wohin wäre Deutschland gekommen ohne sie? Die Nachwelt wird dereinst die Größe dieser allgemeinen Umwälzung geschichtlich seststellen, die im zweiten Jahr des nationalsozialistischen Regimes fortgcführt und befestigt wurde. Noch vor 12 Monaten prophezeiten unsere Gegner für das Jahr 1934 den unausbleiblichen Zusammenbruch des neuen Reiches Deutschland und das deutsche Volk aber sind auf allen Gebieten ihrer nationalen Existenz und Selbstbehauptung stärker geworden.
Trotzdem uns in diesem Jahre die Vorsehung in dem Generalfcldmarschall den großherzigen Vermittler genommen hatte, ist die geistige Uebercinstimmung zwischen der Idee der nationalsozialistischen Bewegung, ihrem 'Wollen und dem deutschen Volk eine immer innigere geworden. Nach der im letzten Sommer vorgenommencn Säuberung der Partei von unwürdigen Elementen ist sie heute mehr denn je der tatsächliche Politische Willensträger der Nation, und dies nicht etwa aus unberechtigter und damit überheblicher Anmaßung, sondern zu Recht, bestätigt durch die erneut festgestellte Willensmeinung der überwältigenden Mehrheit un-rres Volkes.
Ich weis;, meine Parteigenossen, daß dies im kommenden Jahr nicht nur so bleibt, sondern sich noch verstärkt, denn: Große reformatorische Arbeit an Volk und Reich wird weitergeführt! Der Kampf gegen die Arbeitslosigkeit und soziale Rot wird fortgesetzt!
Den Feinden und Fantasten aber, die soeben wieder glauben, durch eine Flut von geschriebenen Lügen und Verdächtigungen das nationalsozialistische deutsche Volk und Deutsche Reich entzweien und das ihnen verhaßte Regiment stürzen zu können, wird die harte Wirklichkeit nach 12 Monaten die gleiche Widerlegung zuteil werden lassen, wie in dem Jabrc, das hinter uns liegt.
An der Disziplin und Treue der nationalsozialistischen Partei und ihrer Anhänger sowie am unerschütterlichen Willen und der Beharrlichkeit der Führung wird jeder Versuch, Deutschland zu schädigen, am Ende ergebnislos sein.
Nach dem Abschluß dieses Jahres danke ich all meinen Mitarbeitern und Führern der politischen Organisation der NSDAP.» den Führern der SA., SS., des Arbeitsdienstes, der Hitlerjugend und des NSKK., den Führern unserer Bauern- und Arbeiterorganisationen sowie den Führerinnen der Frauenschaften und des BdM., für die unentwegte Treue und den blinden Gehorsam, die sie mir entgegenbrachten und in denen sie mir folgten!
Ich danke damit aber auch den Millionen der Parteigenossen und Anhänger, den zahl, kosen braven SA.- und SS -Männern für die treu« Anhänglichkeit an meine Person als ihren Führer, für die Hingabe an die Bewegung, für ihre Opfer und für ihre Arbeit im Dienste unseres Volkes und damit für ihren Glauben an Deutschland. Ich danke auch den Millionen Unbekannter und Namenloser, die die Erfüllung unseres Wollen» durch die Erfüllung ihrer fleißigen und sachlichen Mitarbeit ermöglichen halfen.
Das Jahr 1935 soll uns alle erfüllt sehen von einem verstärkte« Eifer des Kampfes und der Arbeit für unser Volk. Diesem aber wolle» wir nichts Bessere» WLnschenalSeinLebeninEhreundFriede«. Den« dann wird eS unsere, Arbeit mit Gottes Hilfe gelingen, der Nation auch das tägliche Brot z« sichern. Am heißesten aber wünschen wir für dieses Jahr 1938 die Rückkehr jenes deutschen Gebietes, das durch seine Stimme des Blutes am 13. Januar die «nkösbare Gemeinschaft «it dem Deutschen Reich vor aller Wett bekunden wird.
Es lebe die nationalsozialistische Bewegung! 8S leb» «nse, einiges deutsches Volk und TeutfchesReich'
München, den 1. Janua, "
oez.: Adolf Hitler