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Naaolder Tagbiatt »Der Gesellschafter'

Samstag, den 7. September 1935

Intelligentes Dackele

Rohrdori. Solch ein Dackele gibt es jeden­falls. so vermuten wir wenigstens, ausgerech­net nur in Rohrdorf. Hier sei eine Geschichte von ihm erzählt. Also dieses kleine Dackele. un­ter dem selbstverständlich nur ein Wauwaule zu verstehen ist. ist seit Wochen schon damit beauf­tragt. acht Klein-Entchen zu hüten. Er selbst, feine Dienstherrschaft und die Entchen wohnen in Bachnähe, also an der Nagold. Jeden Tag begleitet er seineGeig-geig" zum Vach und hütet sie mit einer Gewissenhaftigkeit, ob der man staunen must. Keines darf sich erlauben, Sonderwünsche zu Lüstern. Sie müssen, ob sie wollen oder nicht, immer hübsch beisammen blei­ben. Gestern war es. Ein zufälliger Blick zum Fenster hinaus, ob der Entenhüter auf dem Po­sten sei. Wo aber war er und wo sind die Ent­chen? Die schwimmluftige Gesellschaft ist nicht mehr da. Ueberraschung! Sofortiges Nachsehen. Hat da das Dackele schon sieben Entenwackele in ihren Stall getragen und kommt eben schwänzelnd mit dem achten Tierchen in der Schnauze daher. So vorsichtig tat er es. dast keinem ein Leid geschah. Er wollte scheinbar auch einmal einige ruhige Stunden, weshalb «r die Hüterei stillegte. Es gibt eben doch auch ganz intelligente Dackel.

llnglücksfall Abschied Hopfenernte

Sulz. Am Dienstag Mittag stürzte der 65 Jahre alte Landwirt Friedrich Kaupp beim Dreschen so unglücklich vom zweiten auf den ersten Scheunenboden ab, dast er schwere innere Verletzungen und einen Armbruch erlitt, denen er gestern morgen erlag. Trotz jahrelanger schwe­rer Krankheit ging er mit eisernem Willen sei­nem Geschäft nach. Er ist wegen seines uner­müdlichen Fleißes überall hoch geachtet. Mit ihm stirbt der Name Kaupp in Sulz aus. - Lehrer Wälde erhielt einen Lehrauftrag an der deutschen Schule in Kairo. In 2)4 jähriger Tätigkeit hat sich der Scheidende in unserem Ort fleißig um Schule und Hitlerjugend bemüht. Seinem Nachfolger Lehrer Vohnacker von Pfullingen, wünschen wir für seine hiesige Tä­tigkeit alles Gute. Um die Zeit der Hopfen­ernte fliegt jedes Jahr ein großer Teil unserer weiblichen Jugend für zwei bis drei Wochen aus. Es werden über 50 Sulzer Mädchen ge­wesen sein, die im Lauf dieser Woche sich zum Hopfenzapfen in naheliegende Ortschaften bege­ben haben, nach Tailfingen. Nebringen, Mönch­berg, Unterjettingen. Unsere Soldaten, die vom Dienstag auf Mittwoch hier cinquartiert waren, haben die Mädchenleere von Sulz natür­lich ichmerzlich empfunden. Wenn dann die Sul­zer Mädchen von ihrer Hopfenschlacht siegreich heimkehren, bringen sie ein schönes Taschengeld mit und könnenneugestärkt" hier bei der Kar­toffelernte beginnen.

Dommelsberg, OA. Horb, 6. September. (G r o ß f e ue r i n D o mm e l s b e r g.) Am Donnerstag ertönten in Wiesenstetten die Sturmglocken mit Feueralarm. In Dommels­berg war die große Gutsscheuer in Flam­men. Es mutzte alle Kraft eingesetzt werden, ' die nur wenige Meter entfernt gelegene Scheuer der Witwe Marie Wetzlerzu retten. Infolge Wassermangels gelang es aber nicht mehr, sie zu retten, und man mutzte sich dar­auf beschränken, das daneben stehende Wohn­haus der Witwe Wetzler zu retten, was dank der energischen Feuerwehr mit Hilfe der in­zwischen herbeigeeilten Dettenseer u. Mührin- aer Wehren, die tatkräftig mithalfen, gelang. In knapp einer Stunde sind beide Scheu­nenganz abgebrannt. Die Gutsscheuei von Gutspächter Wegenast war voll mit ungedroschenem Getreide. Auch die Scheuer der Witwe Wetzler war voll. Ein großer Ernte­segen ist in kurzer Heit vernichtet worden. Das Wohnhaus der Wrtwe Wetzler ist außerdem noch stark mitgenommen worden. Die Brand­ursache ist noch nicht geklärt. Man vermutet Selbstentzündung.

Calmbach, OA. Neuenbürg, 6. Sept. (Der Dank des Führers und Reichs­kanzlers.) Das Alhaca - Orchester kon­zertierte während der Funkausstellung in Berlin am Volkssender. Die ganze Kapelle sprach auch in der Reichskanzlei vor, um den Führer zu sehen und ihm ein Andenken aus dem Schwarzwald in Form eines Schwarz­waldhäuschens zu überreichen. Leider war der Führer nicht anwesend. Die Musiker wurden aber in der Privatkanzlei herzlich willkommen geheißen und das Geschenk für den Führer mit Freude entgegengenommen.

das Dlpkom-Bundeslehrer für Hand- und Mundharmonika, Alfred Hang, über­reichte. Noch ^größer war die Freude, als -auch der Führer durch ein Schreiben seinen herzlichsten Dank für die Aufmerksamkeit ousivreebpn tiok-

Sportoorfchau

Fußball

VfL. Nagold Sportclub Schwenningen

Der VfL. Nagold tritt in folgender Aufstel­lung an:

Kächele

Knaust Killinger I Ganger Schittenhelm Stikel Schlecht Hehr Hausch Kläger Killinger II

Für den verhinderten Keller steht Knaust dies­mal in der Verteidigung. Dafür nimmt Stikel, der letzten Sonntag pausierte, wieder seinen Stammplatz in der Läuferreihe ein.

Im Vorspiel treten sich die zweiten Mann­schaften der beiden Vereine gegenüber. Spiel­beginn der 1. Mannschaften 3 Uhr. der 2. Mann­schaften 1.30 Uhr. (Siehe auch Inserat).

Bei dieser Gelegenheit sei in aller Oeffent- lichkeit nochmals auf ein altes Uebel hinge­wiesen, das man besonders auf dem Sportplatz Calwerstraste beobachten kann. Es gibt da im­mer wieder Zuschauer, die da glauben, das Fehlen eines absperrenden Bretterzaunes dazu benützen zu müssen, um sich um das Eintritts­geld zu drücken. Abgesehen von einer solchen unmoralischen Einstellung sollen diese Leute doch einmal bedenken, welche Unkosten den be­teiligten Vereinen an Fahrtkosten, Schiedsrich­terspesen usw. entstehen: und wenn sie dann noch nicht einsehen, dast das Bezahlen des so niedrig wie möglich gehaltenen Eintrittspreises nicht mehr wie billig ist, dann sollen sie doch so viel Ehrgefühl aufbringen, und zu Hause bleiben!

Dem übrigen Publikum, vor allem den Fa­natikern, seien nochmals die in unserer Aus­gabe vom 29. August erschienenen10 Gebote" ins Stammbuch geschrieben. Wer sie noch nicht kennt, möge einen Blick in den Aushängekasten des VfL in der Marktstraste (bei der Metzgerei Häustier) werfen.

Die Spielersitzung ist nicht, wie ursprüng­lich verlautet, im Gasthof zurEisenbahn", son­dern bei Karl Schwei kle. Bahnhofwirtschaft.

Radrennbahn Oeschelbronn

Der Verein arbeitet fieberhaft auf den großen internationalen Renntag, die Bahn ist im be­sten Zustande, auf der Zielgeraden wurde durch Schuttauffüllen bessere Sichtmöglichkeit geboten und für Unterhaltung wird eine Lautsprecher­anlage sorgen. Die Rennen selbst werden die Besucher bestimmt zufrieden stellen, denn jede Mannschaft will gewinnen und das 400 Runden- Mannschaftsfahren wird einen ganz spannen­den Kampf geben. Auf die Ausländer ist man natürlich besonders gespannt. Ob der Holländer Daamen am Start sein wird ist noch unbestimmt, da er letzten Sonntag gestürzt und noch in ärzt­licher Behandlung ist. Mühr-Dortmund, der seit­herige Partner von Weimer, wird mit Moos­mann eine Mannschaft bilden. Beide haben die beste Aussicht, die 400 Runden zu gewinnen. Außerdem wird Mühr den Rundenrekord von Keilbach angreifen. Der Sieger der letzten Mannschaftsfahrer. Walter, wird mit dem Pfäl­zer Meister Ackerman-Landau, alles versuchen, um zu gewinnen, was sogar höchst wahrscheinlich ist. Clement-Muff werden auch dabei sein, wenns um den Sieg geht. Neu sind die Kölner Domke Schuttes, zwei starte Tempofahrer und immer für Belebung des Rennens sorgend, sowie SchmidWerner (München). Elfterer gewann schon viele große Straßenrennen und stellt auch auf der Bahn seinen Mann. Eine kleine Sen­sation gibt es durch die Teilnahme des Oeschel- bronner Koch, welcher sich das erste Mal an so etwas Großes heranwagt. HöschBauer bil­den den Beschluß des Feldes.

Gustav Eder schlug Edi Hrabak k. o.

Im Kampf um die Europameisterschaft im Weltergewicht

Im Prager Winterstadion verteidigte der deutsche und Europameister Gustav Eder (Köln) vor 11 V0ü Zuschauern ein weite­res Mal seinen Titel als Europameister er­folgreich. Er schlug den tschechischen Welter­gewichtsmeister Edi Hrabak in der 6. Runde entscheidend. Vor Beginn des Hauptkampfes wurden die beiden Nationalhymnen gespielt. Als Ringrichter amtierte der Belgier Bal­lonen. der bekanntlich auch den Schmrling-

Hamas-Kampf in Hamburg leitete, während als Punktrichter der Berliner Pippow und Dr. Bondeliezek (Prag) tätig waren.

Die ersten drei Runden des Kampfes ver- liefen noch offen. In seiner gewohnten Art studierte der deutsche Meister zunächst seinen Gegner. Er hatte aber bereits in der 3. Runde ein leichtes Plus. In der 4. und 5. Runde kam Eder schon mit schweren rechten und linken Duplet ten erfolgreich durch, so daß der Prager stark zum Rückzug gedrängt wurde. Bereits in der 1. Minute der sechsten Runde fiel die Entscheidung. Eder legt einen Zwischenspurt ein. trommelt wild, aber ge­nau aus seinen Gegner ein und erwischt ihn Plötzlich mit einem kurzen, wuchtigen rechten Haken, der das Kinn des tschechischen Mei­sters voll traf. Hrabak konnte sich nicht wieder erheben und wurde ausge­zählt. Der Sieg des deutschen Meisters wurde stark gefeiert.

Im Rahmenkampf startete der frühere deutsche Leichtgewichtsmeister Franz Düb- bers. Er traf auf den Tschechen Stary und wurde über 1V Runden knapp und nicht ganz verdient nach Punkten geschlagen. Auch Dübbers fand mit seiner harten und dm Angriff suchenden Kampfesweise herzlichen Beifall der tschechischen Bevölkerung.

Letzte MMN

Fünf Tote, 30 Schwerverletzte in Indien

London, 6. September.

Wie aus Simla berichtet wird, explo­dierte bei Abbotsbad eine große Flieger­bombe beim Ausladen aus einem Flugzeug. Durch die herumfliegenden Splitter wurden fünf Personen getötet und 30 schwer verletzt. Von den Toten sind drei Engländer und zwei Inder, von den Verletzten sechs Engländer und 24 Inder. Nach der Explosion brach ein Brand aus, der zwei Flugzeuge völlig zerstörte.

Erste MvbeMrt des LZ. 129

voraussichtlich am 15. Dezember Friedrichshafen, 6. Sept.

Das im Vau befindliche Luftschiff LZ 129 wird anfangs Dezember seiner Vollendung entgegengehen. Günstiges Wetter voraus­gesetzt, wird die erste Probefahrt am 15. Dezember ds. Is. erfolgen. Der erste Start des neuen Lustriesen kann sich je nach der Wetterlage noch um einige Tage ver­schieben.

Hanvel und Verkehr

Hopfenbericht aus dem Rottenburger An- be^gebiet. Obernau: Mit der Hopfen­ernte wurde in diesen Tagen allgemein be­gonnen. Die Anlagen stehen sehr schön und befriedigen in jeder Hinsicht. Eckenwei­ler: Der Stand der Hopfen ist hier sehr gut. Mit der Ernte der Frühhopfen (Haller­tauer) wurde letzte Woche begonnen, wäh­rend die Späternte anfangs dieser Woche begonnen hat. Bistenhausen: Mit der Pflücke der mittelfrühen Hopfen wurde hier schon in letzter Woche begonnen. Nun be­ginnt auch die Ernte der späteren Sorten. Qualität und Quantität versprechen durch­weg gut zu werden. Kiebingen: Mit der Hopfenernte in hiesiger Gemeinde wurde letz­ter Tage begonnen. Schöne glattgrüne Ware von sehr guter Qualität ist vorhanden. Frommenhausen: Mit der Pflücke der mittelfrühen Hopfen ist letzte Woche begon­nen worden und diese Woche mit den Spät­hopfen. Qualität und Quantität ist gut. Ergenzingen: Mit dem Einhcimsen der Hopfen wird in diesen Tagen begonnen wer­den. Die Anlagen der Hopfengärten stehen sehr schön; es kann hier im allgemeinen mit einer guten Ernte gerechnet werden.

Schwarzes Bröl

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Sauleit«ng bleibt geschlossen

Sämtliche Dienststellen der Gauleitung sind ab Montag, 9. September, über die Dauer des Reichsparteitages bis Mittwoch. 18. September, je einschließlich für jeden Publikumsverkehr geschlossen.

Da die Mehrzahl der Amtsleiter am Reichsparteitag teilzunehmen hat. besteht bei den Dienststellen nur Bereitschastsdienst. der jedoch nur für unumgänglich notwendige Fälle in Anspruch genommen werden darf.

Der Schriftverkehr mit Parteidienststellen ist demnach für den besagten Zeitraum auf das geringstmögliche Maß ein- zuschränken.

Ortsgruppe Nagold.

Für die Zellenleiter, Blockleiter und Nürn­bergfahrer der Ortsgruppe, die Walter und Warte der Gliederungen und betreuten Orga­nisationen innerhalb der Ortsgruppe Nagold, die örtliche Leitung der SA. und HI. ist am Montag. 9. 9. 35, abends 8 Uhr eine Bespre­chung im Sitzungssaal der Kreisleitung.

Ortsgruppenleitung m.d.L.b.

I'srtel-iliiiter mit detventtnOvr-rriilviNinii«»»

Die Ortsgruppen und Stützpunkte werden auf die pünktliche Einsendung des Monatsbe­richtsMutter und Kind" für den Monat Au­gust aufmerksam gemacht. Spätester Einsendc- termin 19. 9. 1935. Kreisamtsleiter.

> ZV., Nckll.. M.s

VdM. Standort Nagold

Am Sonntag früh 8 Uhr ist der ganze Stand­ort auf dem Hindenburgplatz. Sport und Bade­zeug mitbringen. Nachmittags 2 Uhr nochmals Antreten auf dem Hindenburgplatz.

Ringsportwartin.

Evangelische Gottesdienste Sonntag, 8. Sept. (12. S. n. Dr.) Bezirks­missionsfest. 9.30 Uhr Predigt (Miss.-Jnspektor Huppenbauer-Basel), anschl. Kindergottesdienst. 10.30 Uhr Christenlehre Töchter in der Kirche. 2 Uhr Festgottesdienst (Ansprachen: Dekan Gümbel, Jnsp. Huppenbauer, Miss. Schneider. Miss. Schmid). 8 Uhr Lichtbildervortrag im Nereinshaus (Miss. Schneider). Montag 8 Uhr Frauenabend. Donnerstag 8 Uhr Jugendabend Töchter. Jselshausen: Sonntag. 9.15 Uhr Pre­digt (Missionar Schneider-Kamerun), anschl. Kindergottesdienst.

Mcthodistische Gottesdienste (Evang. Freikirche)

Sonntag. 8. Sept. Vorm. 9.30 Uhr Predigt (Pflüger). 11 Uhr Sonntagsschule. Abends 8 Uhr Predigt (Bätzner). Mittwoch 8.15 Uhr Bibel- stonde (Pflüger). Jselshausen: Dienstag 8.15 Uhr Bibelstunde (Pflüger). Ebhausen: Sonn­tag 2 Uhr Predigt (Schuon). Donnerstag 8.15 Uhr Vibelstnnde (Pflüger). Haiterbach: Sonn­tag 2 Uhr Predigt (Frick). Freitag 8.30 Uhr Bibelstunde (Pflüger).

Katholische Gottesdienste Sonnntag, 8. Sept. 67.30 Uhr Beichtgele­genheit. 8.30 Uhr Gottesdienst in Altensteig. 10 Uhr Predigt und hl. Messe in Nagold, hernach Christenlehre. 2 Uhr Andacht. Mitt­woch 6.15 Uhr Gottesdienst in Rohrdors. Frei­tag 6.30 Uhr Gottesdienst in llnterschwandorf. Werktagsmesse : Montag 6.15 Uhr, Diens­tag 7 Uhr, Donnerstag und Samstag 6.15 Uhr. Sonntag. 15. Sept. Eeneralkommunion der Ju­gend der Gemeinde.

Verlag: Der Gesellschafter E. m. b. H., Nagold. Druck: Buchdruckerei E. W. Zaiser (Inhaber Karl Zaiser), Nagold. Hauptschriftleiter und verantwortlich für den gesamten Inhalt einschl. der Anzeigen: HermannGötz. Nagold

D. A. VIH. 35: 2593

Zur Zeit ist Preisliste Nr. 5 gültig

Die heutige Nummer umfaßt 8 Seiten

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«nth. allerlei Maschinen u. Holz­vorräte (für Holzfräserei geeignet) Wert etwa Mk. 13 000.. An­zahlung Mk. 4000.. Aufträge können zugewiesen werden.

Wer? sagt die Gesch.Stelle b. Bl. 2118

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