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Nayold»» Toablatt »Der Selelksck»k»»»"

einer Kundgebung, die zur Jnschutzhastnahme deS Dechanten und eines Angestellten deS Pfarramtes führte.

>-tsKer-lbeMönder

' Konstanz, 13. August.

De« hiesige jüdische Arzt De. Marti« Lagelberg, der sich seit einigen Tagen in Schutzhaft befindet, wurde aus Weisung deS Geheimen Staatspolizeiamtes in daS Kon­zentrationslager Ki 8 lau übergefiikrt. Hagelberg kann als einer der gemein­ste« und brutalsten Mädchea- schstnder angesehen werden, der in de« letzte« zwei Jahren in Baden gefaßt wurde.

Als Fürsorgearzt verging er sich in zahl- »eichen Fällen in den Räumen seiner Praxis an seinen Patientinnen meist unter Anwen­dung von Gewalt und List. Er schändete schwangere Frauen, denen er gegen Wucher­gebühren die Schwangerschaft erst dann unterbrach, wenn sie ihm mehrmals zu wil­len waren. Selbst einer Mutter von 5 Kin­dern gegenüber stellte er die Bedingung, ihm zu willen zu sein, bevor er die Abtreibung des kommenden sechsten Kindes durchführte. Die Zahl der Frauen und Mädchen, die die­sem Juden zum Opser fielen, geht in die Dutzende.

Gleichzeitig damit begaunerte dieser jüdische Sadist seine von ihm ruinierten Opfer durch unerhörte Berech- nung seiner sogenannten ärztlichen Bera­tung oder Behandlung. Er forderte auch unbarmherzig die höchsten Gebühren von seinen ärmsten Patienten, deren Notlage ihm bekannt war. oder er berechnete Leistungen, die er überhaupt nicht ausgeführt hatte. Er dehnte Behandlungen übermäßig lange aus. um auf diese Weise hohe Rechnungen ent­stehen zu lassen. Sein verbrecherisches Ver­halten den Patienten gegenüber entschul­digte er mit dem bezeichnenden Eingeständ- nis, daß er eben als Jude besonders sinn­lich veranlagt sei.

Dieser jüdische Rasseschänder hatte gleich­zeitig eine ebenso bezeichnende Einstellung zu Religion und Staat. Als Jude wurde Hagelberg zunächst Dissident und als solcher treibende Kraft der Gottlosen, bewegung in Konstanz. Hier trat er als Redner auf und verteilte Flugblätter der Gottlosenbewegung an Kirchenbesucher, beim Verlassen des katholischen Gottesdien­stes sogar an den Stufen des Münsters. Da er selbst seine eigenen Anhänger der Gott­losenbewegung übervorteilte, geriet er mit ihnen in Streit und kehrte wieder zum mosaischen Glauben zurück, um die Unter­stützung seiner Rafsegenossen von neuem zu gewinnen. Die politische Einstellung Hagel­bergs ging über die SPD., als deren Funk­tionär er mehrere Jahre zersetzend tätig war, zur KPD. Die Verbringung nach Kis- lau ist daher das folgerichtige und verdiente Ende dieser typischen, ebenso gemeingefähr­lichen wie abscheulichen Laufbahn diese- jüdischen Intellektuellen.

Raffeschänder und Betrüger

^ kll. Berlin, 13. August.

Ein frischer Zug neugewonnenen Rassebe­wußtseins geht durch alle deutschen Gaue. Es ist das alleinige Verdienst der national­sozialistischen Bewegung Adolf Hitlers, den breiten Massen das Verständnis für Rasse» reinheit und Rassenehre wieder nahegebrach: zu haben.

So kam es zu einer großen, aber wohldis­ziplinierten Kundgebung der Bevölkerung von Mitterteich bei Bayreuth gegen den Juden Moritz Ny mann, der sich gerne >,Neumann" nannte, weil er sich mit einem jartvergessenen Mädchen in den Wäldern her- jmngetrieben hatte. Der Jude mußte in Schutzhaft genommen werden vor der em­pörten Menge, die gegen das rasseschände- rische Verhalten des Juden Stellung nahm.

In München hat man am Samstag den Juden Julius Hirsch in Schutzhaft ge­nommen. dessen Hauptbeschäftigung darin bestand, Dienstmädchen um ihre letzten Er­sparnisse zu bringen und arme Zimmerver­mieterinnen um das Geld zu betrügen.

In Eisenschütt bei Wittlich mußte der Jude Karl Samuel nach einer Kund­gebung der empörten Bevölkerung in Schutz- Haft genommen werden; Samuel hatte seine Stellung in schamloser Weise mißbraucht und ihm untergeordnete Mädchen geschändet.

In Berlin wurde wegen gewerbsmäßiger Abtreibung der jüdische Artz Dr. Ferdinand Goldstern festgenommen. Der gewissen­lose Arzt wurde von der eindringenden Kri­minalpolizei gerade dabei ertappt, wie er ein Slhähriges Mädchen auf dem Operations­tisch hatte. Me Ausführung des Derbre- ichens konnte im letzten Augenblick verhindert werden. Goldstein und seine Assistentin wer­den sich vor dem Gericht zu verantworten haben.

Sittlichöeitsverbrecher Joseph Weißenberg vor Gericht

Berlin. 13. August.

In Berlin begann am Dienstag der Pro- keß gegen den Sektengründer Joseph Wei­ßend erg wegen fortgesetzter Sittlichkeits­verbrechen an einem Mädchen unter 14 Jah­ren und an zwei weiteren minderjährigen Mädchen.

j, Werßenberg hatte sich bis 1903 in den ver­

schiedensten Berufen betätigt und ließ sich dann als Heilmagnetiseur nieder. Damit be­gann seinegroße Zeit"; seine Suggestions­kraft hatte bald Anhänger überzeugt, daß seine Handlungen göttlicher Herkunft und Wirkung seien. Er gründete mit der Sied­lungWaldfrieden" in Glau bei Trebbin auch die Kirche Weißenberg: ein Jungmäd­chenbund der Gläubigen war eine weitere Gründung, mit der Weißenberg, der Schnaps als einziges Getränk anerkannte,geschlossene Sitzungen" abhielt. An den zwei Tagen, an denen Weißenberg regelrechte Saufgelage abhielt, soll eram göttlichsten" gewesen sein. Seine unzüchtigen Handlungen an den jungen Mädchen belohnte er mit Geldgeschenken bis zu 10 Mark un Einzelfalle und mit dem Hinweis, daß ihnen daraus religiöse Wohl­taten erwachsen. Vor den Eltern mußten die Kinder schweigen, weil siedafür doch kein Verständnis haben würden".

Selbstverständlich" fühlte sich Weißenberg nicht schuldig. In nichtöffentlicher Verhand­lung erklärte er u. a.. daß einer der an­wesenden Zeugen schon einmal tot gewesen sei und er ihn zum Leben erweckt habe. Weißen Käse mit Salz und Zwiebeln Hab? er gegen Krebs verordnet. Seine Anhänger bezifferte der Angeklagte aufmehrere Hunderttausend".

Im weiteren Verlauf wird die Zeugin Edith D. aufgerufen, die Weißenberg unsittlich be­rührt haben soll, als sie noch nicht 14 Jahre alt war. Sie gab eine ausführliche Schilde­rung der WeißenbergschenGottesdienste", bei denen,wenn viel los war", z. B. zu Pfingsten, sogar Bismarck und Luther durch ein Medium die Andächtigen ermahnt hätten, fest an Wei­ßenberg zu glauben. Weißenberg hat, wie die Zeugin erklärt,eigentlich immer nach Schnaps gerochen". Weißenberg behauptet, die Aussagen der Zeugin seien ein Racheakt. Er bestreitet auch die unzüchtigen Handlungen an den anderen Mädchen von denen eine, von die­sem Erlebnis mit demverehrten Meister" schwer erschüttert, sogar einen Selbstmord­versuch begangen hat.

Am Schluß seines Plädoyers beantragte der Staatsanwalt im Weißenbergprozeß, gegen den Angeklagten wegen Vergehens gegen 8 176 in einem Falle und 8 174 in zwei Fällen auf eine Zuchthausstrafe von 2V- Jahren und Aberkennung der bürgerlichen Ehrenrechte auf 5 Jahre zu er­kennen

Keine Landjugend in konfessionellen Verbünden!

Berlin, 13. August.

Hauptabteilungsleiter Haidn im Reichs­nährstand hat dre Dienststellen des Reichs­nährstandes ersucht, in der Bauernschaft da­hin zu wirken, daß die Söhn? und Töchter der Reichsnährstandsangehörigen von der Mitgliedschaft und von dem Beitritt zu kon­fessionellen Jugendverbänden abgehalten werden. Es bestehe die Gefahr, daß die Ju­gendlichen in diesen Verbänden unter dem Deckmantel religiöser Betätigung staats­feindlich beeinflußt würden. Gleichzeitig werden die Ortsbauernführer angehalten, auf die staatspolitische Erziehungsarbeit der HI. hinzuweisen.

Die ersten Urteile ln Toulon

Paris, 13. August.

Die ersten Urteile gegen Personen, die wegen Beteiligung an den blutigen Unruhen in der vergangenen Woche in Toulon ver­haftet worden waren, sind vom Schnellge­richt in Toulon am Dienstag nachmittag ge­fällt worden. Die ersten 10 Kundgeber wur­den zu den verhältnismäßig leich- ten Gefängnis st rasen von einem bis zu achtMonaten verurteilt.

Kurzberichte der NZDresse

Reichsinnenminister Dr. Frick hat den Vorsitz im Ehrenausschuß des 1936 in Berlin und München tagenden Inter­nationalen Gemeindekongresses angenommen.

Mehr als 4.4 Millionen Mit- »lieber zählte die NS-Volkswohlfahrt Ende Juni 1935. Am Ende des Winterhilfs­werkes 1933/34 waren es erst 113 000 ge­wesen ein Beweis für den Erfolg der nationalsozialistischen Erziehung zum volks- zemeinschaftlichen Denken.

Das Organ der französischen sozialistischen JugendRevolu­tion" ist wegen Beleidigung der Trikolore und Aufforderung der Soldaten zur Deser­tion und Ermordung der Offiziere beschlag­nahmt worden.

Die sowjetrussifche kommuni» stischePartei hat die Kontrolle der Par­teimitglieder außerordentlich verschärft, um die Partei zusäubern".

Das kulturelleErbe einer gro­ßen Vergangenheit kannnur von Kommunisten gerettet werden!" behauptete ein russischer Redner auf dem Kominternkongreß. Wenn man sonst den Kommunisten alles glauben würde das kann man denn doch nicht!

Die Streiklage inNeuyork hat sich am Montag gebessert. Zahlreiche Strei­kende haben die Arbeit wieder ausgenommen.

Württemberg

Verordnung über kdnsesftonelleMenbverbünbe

Stuttgart, 13. August.

Der württ. Innenminister hat eine Ver­ordnung über konfessionelle Ju­gendverbände erlassen, wonach den Angehörigen konfessioneller Jugend-, Jung­männer- und Jungfrauen-Verbände das Tragen von einheitlicher Kleidung (Bundes­tracht, Kluft, uniformähnliche Kleidung, Uniformstücke) sowie von Abzeichen, durch welche die Zugehörigkeit zu einem der oben­genannten Verbände zum Ausdruck gebracht wird, verboten wird. Den konfessionellen Verbänden wird weiter untersagt: n) jede Betätigung außerhalb des kirchlich-religiösen Gebietes, insbesondere eine solche politischer, sportlicher, gelände- und volkssportlicher Art; b) das geschlossene öffentliche Auftreten, das gemeinsame Ferien- und Zeltlagern, das öffentliche Zeigen und Führen von Fahnen, Bannern, Wimpeln usw., sowie das Halten von Musik- und Spielmannszügen. Zuwider­handlungen werden nach 8 4 der Verord­nung des Reichspräsidenten zum Schutze von Volk und Staat bestraft. Die Verordnung des Württ. Innenministeriums über das Verbot nichtnationalsozialistischer Wehrver­bände und das Verbot des Tragens einheit­licher Kleidung vom 30. Juni 1933 tritt mit der Verkündung dieser Verordnung außer Kraft.

M a s ch i n e n g e w e h r - S ch a r f s ch ü t- zen-Treffen in Stuttgart. Die Angehörigen der ehemaligen Württ. MG.» S S.-A bteilung 54 (Trupp 94. 141, 19 8) treffen sich am Volksfestsonntag, den 22. September 1935. zu einer Wieder­sehensfeier in Stuttgart. Das Programm sieht u. a. vor: Vormittags 10 Uhr Gedenkfeier im Heeresmuseum des Neuen Schlosses. 13 Uhr Begrüßungsfeier im Festsaal des Bürgermuseums und kamerad­schaftliches Beisammensein. Alle ehemaligen württembergischen MG. ° Scharfschützen sind zu dieser Wiedersehensfeier herzlich einge­laden.

Stuttgart. 13. Aug. (Jede Gewalt­tätigkeit wird bestraft.) Durch Ur­teil des Sondergerichts Stuttgart vom 7. August 1935 wurde der ledige Heinrich Her­mann aus Weinsberg. Kreis Heil­bronn, wegen Verbrechens gegen das Gesetz zur Gewährleistung des Rechtsfriedens in Tateinheit mit versuchtem Mord zu acht Jahren Zuchthaus verurteilt. Der Angeklagte hatte auf Polizeibeamte mehrere Schüsse abgegeben, die den einen schwer verletzten. In der Urteilsbegründung führte der Vorsitzende aus, daß die hohe Strafe notwendig sei, weil jedem Versuch von Gewalttätigkeit gegen Organe des Staates und der Partei auss strengste entgegengetreten werden müsse.

Balingen, 13. Aug. (Eine Verwar- nungan die Heilsarmee.) Unter der UeberschriftAn die Heilsarmee Ebingen" veröffentlicht Kreisleiter Kiener im natio­nalsozialistischen KreisamtsblattDer Wille" eine e r n st e V e r w a r n u n g an die Heils­armee Ebingen, weil deren Ungehörige am Sonntag anläßlich des Festmarsches der Sportler das Symbol des heutigen Staates und der Partei, die Hakenkreuzfahne, nicht nur nicht gegrüßt, sondern mit einem höhni­schen Lächeln ihre Mißachtung zum Ausdruck gebracht haben.

Wieder zwei tödliche MotorradunWe

Gundelsheim a. N., 13. August. In Neckar- ?lz wurde der 22jährige Motorradfahrer Frei von dort an einer Straßenkreuzung aus der Fahrbahn gedrängt, so daß er auf den Bürgersteig auffuhr und stürzte. Er tarb im Krankenhaus Mosbach. Bei Obrigheim stießen der zirka 30 Jahre alte Motorradfahrer Berlauer aus As- bach und seine Mitfahrerin mit einem P kr­önen a u t o zusammen. Berlauer wurde so schwer verletzt, daß er im Kranken­zaus Mosbach starb. Auch die Soziusfah- cerin ist schwer verletzt.

Bwr smunen und ein Wohnhaus ahgehrannt

Neckars ulm, 13. August. In Gerolz- hofen (Bauland) brach in der vollgefüllten scheune des Erbhosbauern Z i mm ermann Feuer aus, das sich auf das Wohnhaus ausdehnte. Die Bewohner mußten fluchtartig das Haus verlassen. Drei weitere be­nachbarte Scheunen mit dem ein- gebrachten Getreide wurden ein Raub der Flammen.

KvmmunistiM Kamps- Methoden

Plakat« der NSDAP, werden abgerissen

Linsenhofen OA. Nürtingen, 13. Aug. Am Sonntag vormittag wurde hier das Pla­kat der NSDAP.:Deutsches Volk, horche auf!" von dem Ortsgeistlichen, Pfarrer Held, weggerissen. Auf Anweisung des Ortsgruppen, leiters war das Plakat an der Stalltüre der Pfarrscheuer, an der vor kurzer Zeit mit Dul­dung des Pfarrers ein Zirkusvlakat bina. an-

Mittwoch, den 14. August 1S3S

gebracht Wörden. Pfarrer'Held erklärte nämlich dem Ortsgruppcnleiter aus dessen Frage, war­um er das Plakat abgerissen habe, er wolle nicht haben, daß die Kirchgänger Anstoß daran neh­men.

Grünmett st etten OA. Horb, 13. Aug.

Hier wurden verschiedene Plakate, die auf Ver­anlassung der Reichspropagandaleitung ange­heftet worden waren, von Schädlingen des Vol­kes entfernt. Bei den durch den Landjäger- j stationskommandanten und seinen Beamten so­fort aufgenommenen Erhebungen wurden der Tat überführt: Eduard Singer, verw. 72 I. alt, seit 21 Jahren in Grünmettstetten als Mesner tätig und Anna Klink, verw., 74 Jahre alt, ebenfalls in Grünmettstetten.

Metz ingen, 13. August. Wie in verschie» ! denen anderen Orten, so wurde auch in Metzin­gen in der Nähe der katholischen Kirche eines der bekannten roten Plakate mit dem Ausruf gegen den polit. Katholizismus abgerissen. Leider konnte der Täter bis jetzt noch nicht er­mittelt werden.

Pferdefuhrwerk vom Zug »verrannt

Der Fuhrmann lebensgefährlich verletzt

Metzingen, 13. Augüst. Am Montag abend 18.45 Uhr ereignete sich an der Bahnstrecke MetzingenUrach am ungesicherten Bahn­übergang oberhalb der Kuhnschen Fabrik ein schwerer Unglücksfall. Ein mit vier Pferden ^ bespanntes, mit Schwellen beladenes Fuhr- >

Werk blieb beim Ueberfahren des Bahndam- i

mes stecken und konnte vor Herannahen deS !

von Neuhausen herkommenden Zuges nicht §

mehr weggebracht werden, so daß es von der Lokomotive erfaßt wurde. Der Zusammen­prall war so heftig, daß das Fuhrwerk zer­trümmert wurde. Der Fuhrmann Jakob Euchner aus Riederich wurde mit lebens­gefährlichen Verletzungen ins Krankenhaus nach Urach gebracht. Von den Pferden wurde eins schwer, das andere leichter verletzt. Am Auskommen des verunglückten Fuhrmannes, >

der zahlreiche Knochenbrüche und sonstige ?

Verletzungen erlitt, muß leider gezweifelt ;

werden.

Bad Mergentheim, 13. August. (Der 10 000. Kurgast.) Frau Mimi Schmidt aus Osterwieck i. H. traf vor einigen Tagen als der 10 000. Kurgast hier ein. Von der Kurverwaltung wurde Frau Schmidt dies in einem Schreiben mitgeteilt mit herz­lichen Wünschen für guten Kurersolg. Gleich­zeitig erhielt Frau Schmidt ein schönes Blu­mengebinde und eine Ehrenurkunde aus- !

gehändigt. j

Ulm, 13. Aug. (Ertrunken.) Am Sonn­tag abend ertrank beim Baden in der ° Donau ein 28jähriger Mann aus Neu-Ulm.

Er nahm ein Freibad bei der Ziegellände. Arbeiter der Baggerei Käßbohrer fanden den Leichnam am Dienstag früh in einem Bag­gerloch.

Ulm, 13. August. (VonderLokomo- tive getötet.) Am Dienstag vormittag überschritt entgegen den Vorschriften ein verheirateter Lokomotivführer von Ulm die Gleise auf dem Ulmer Bahnhof. Er wurde von einer eben einfahrenden Leermaschine ersaßt, überfahren und getötet.

LcklLtLLiscke Lkvonik

Bei Freuden stabt wurde eine Jüdin im Wald erhängt aufgefunden. Es handelt sich um die in Berlin-Wilmersdorf wohnhafte Fabrikan­tenfrau Elisabethe Stenfch. die in Freudenstadt zur Kur weilte und seit drei Tagen als vermißt gemeldet wurde. Die Frau war schon längere Zeit schwermütig und gab in einem Abschiedsbrief von ihrem Vorhaben Kenntnis.

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Als ältester Bürger deS Vororts Metter­zimmern. OA. Besigheim begeht am Mitt­woch Gottlieb Durian in guter Rüstigkeit den 88. Geburtstag. Er ist Veteran von 1870/71 und Ehrenvorstand der hiesigen Kriegerkamerad- schast.

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In Haigerloch in Hohenz. waren gegenüber dem Tunnel eine Anzahl Kinder beim Baden in der Eyach. Der in der Nähe badende SA.-Mann Kaufmann Latacz wurde durch Hilferufe auf die Kinder aufmerksam. Das siebenjährige Töchter- chen eines hiesigen Kaufmanns war bereits unter Wasser. In letzter Minute brachte Latacz das in ziemlich erschöpftem Zustand befindliche Kind glücklich an das rettende Ufer.

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Nach kurzer Krankheit ist am Montag die älteste Bürgerin der Stadt Brackenheim im biblischen Alter von SO'/s Jahren in die Ewigkeit abberufen worden. Frau Liliensein geb. Ben­der entstammte einer alteingesessenen Böckinger Familie und war verheiratet mit dem Seifensieder und nachmaligen Stadtpfleger Wilhelm Lilien­fein, der schon in den 80er Jahren verstarb.

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In einem Fabrikbetrieb in Salach. OA. Göp- Pingen, reinigten zwei Arbeiter den Schacht der Kläranlage. Beim Ausspritzen des Schachts mit einem Schlauch verbreiteten sich durch das Aus­wühlen des Schmutzes giftige Gase, wodurch der eine Arbeiter, ein junger Mann von hier, das Bewußtsein verlor. Er wurde sofort ins Kranken­haus verbracht.

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In der Nacht zum Sonntag hat ein etwa 80 Jahre alter verheirateter Arbeiter von Asperg seinem Leben durch Erhängen ein Ende gemacht. Der Mann, der wirtschaftliche Sorgen gehabt haben soll, kam angetrunken nach Hause und fing Streit mit seiner Frau an. Dann be­gab er sich in die Scheune und erhängte sich.