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Nr. 28«
Der Gejellschaster
Samstag, Len 8. Dezember 3934
Aus Stadt und Land
Nagold, den 8. Dezember 1834.
Hitlcrworte:
Die fragen des Führertums, des Sozialismus, der Autorität gehen alle auf die gleiche Wurzel des Blutes und des Volkstums zurück.
Bestandene Prüfung
An n y Widmaier aus Nagold hat die staatliche Dentistenprüfung in Stuttgart mir gutem Erfolg bestanden.
Tag der nationale« Solidarität
Haus- und Straßensammlung des WHW.
Heute nachmittag geben in Nagold 50 führende Persönlichkeiten der Bewegung und der Behörden ihrer Einsatzbereitschaft für die ärmsten Volksgenossen deutlich Ausdruck. Die in 15 Blocks eingeteilte Stadt wird ab 4 Uhr von 45 Parteigenossen durchgegangen. Jeder Block , wird von drei Mann besucht. Anher dieser Haus- ! sammlung wird auch noch eine Strahensammlung s durchgefiihrt. Die Haussammler sind verpflichtet, jede Gabe in der Sammelliste zu vermerken. Gebe jeder nach Kräften'.
»Heber die politische Lage-
Dies ist das Thema, über welches morgen Sonntag abend 8 Uhr der stellvertretende Gauleiter Pg. S ch m i d-Stuttgart im Löwensaal sprechen wird. Das Erscheinen der Parteimitglieder ist selbstverständliche Pflicht. Weit über diesen Kreis hinaus, wird es jedoch interessieren, was uns der berufene ausgezeichnete Redner über die politische Lage zu sagen haben wird.
Tonfilmtheater
Harry Piel (Bobby geht losj
Ein Film, der das Publikum von der ersten bis zur letzten Szene gefangen nimmt. Piel steht natürlich im Mittelpunkt. Das Manuskript ist von Kopf bis zu Fuß auf ihn eingestellt.
Es gibt einen brillanten Boxkampf. Rücksichtslos ohne die Detailarbeit der Kamerafinessen. gehts eine Drei-Minuten-Runde durch. Bobby zeigt sich als gewaltiger Schläger: doch ist der Junge auch hart im Nehmen, und er hat einen Titelhalter gegen sich, der es ihm schwer macht. Da rast nicht nur die Arena des Sportpalastes . . . auch das Kinopublikum zeigt seine rege Anteilnahme.
Luftschutz, eine LevenMlMWeit
Oberst Hinkelbein spricht im überfüllten Tranbenfaal
Nach einer recht langen Zeit ist jetzt auch Nagold zum Schauplatz eines Lehrkurses geworden. der zunächst einmal einen großen Kreis von Leuten mit dem Gedanken und der Durchführung des zivilen Luftschutzes an sich vertraut machen, weiterhin die Grundlagen für die Bildung einer Luftschutz-Ortsgruppe und endlich die Vorbedingung für eine Weiterentwicklung des zivilen Luftschutzes in Stadt und Kreis Nagold sein sollte.
Gegen Ende des Kurses fand gestern eine Hausübuna in der Kreis-Sparkasse statt, wo sich auch einer der neuerbauten Schutzräume befindet.
klm 8 Uhr sprach dann Oberst Hinkelbein vor dem stark überfüllten Traubensaal. Es ist außerordentlich erfreulich, daß wir eine so große Anteilnahme an dem Gedanken des Luftschutzes feststellen konnten: es mußten sehr viele Leute wieder umkehren, weil sie keinen Platz mehr finden konnten.
Bürgermeister Maier begrüßte den Redner des Abends und zollte dem fleißigen Lehrtrupp seine und der Kursteilnehmer Anerkennung, worauf dann Oberst Hinkelbein nach einigen Märschen der Standartenkapelle 65 kurz die Grundzüge des Luftschutzgedankens entwickelte.
Wie notwendig der Luftschutz heute ist, zeigt sich uns sehr rasch bei einem Blick auf die ungeheuren Luftrüstungen der uns umgebenden den Staaten. Diese Rüstungen gehen immer weiter und verlangen von uns, denen doch jede aktive Abwehr verboten ist, dringlichst energische Maßnahmen für den Fall von Luftangriffen. Selbstverständlich stellen wir uns voll und ganz hinter den Führer, wenn er immer und immer wieder für den Frieden spricht. Wir wissen auch, daß ein neuer Krieg furchtbar und ungeheuerlich in seinen Mitteln und Folgen wäre. Aber es liegt nicht an uns. den Krieg zu verhindern. Selbst wenn wir heute anfangen würden. Kampfflugzeuge zu bauen, so würden wir niemals den gewaltigen Vorsprung der anderen hochgerüsteten Länder aufholen können. Und selbst wenn das der Fall wäre, wäre Luftschutz gleichfalls notwendig. Auch die Hochgerüste
sten Länder betreiben fieberhaft Luftschutz, weil die Verhütung eines Luftangriffs nicht immmer möglich ist. Es ist hier wie mit einer Versicherung: Man geht sie auch nur ein. um für den Fall eines Unglücks gerüstet zu sein. Man hofft und glaubt trotzdem, daß das Unglück nicht ein- treffen wird und zahlt gerne die Prämie umsonst. So ist es hier. Es ist besser, Schutzräume zu bauen und keine Angriffe zu bekommen, als Angriffe zu bekommen und keine Schutzräume zu haben.
Wie gefährlich heute die Luftwaffe ist, geht daraus hervor, daß ein Flugzeug leicht 1000 Stück der modernen, unlöschbaren und außerordentlich brennstarken Brandbomben mit sich führen kann. Wenn nur ein winziger Bruchteil trifft und zündet, ist die Katastrophe fertig. Gegen diesen Angriff gibt es eine außerordentlich einfache und doch sehr wichtige Verteidigung, die Entrümpelung der Bühne. Nicht etwa so, daß man die Sachen nun schön in Reih und Glied stellt. Nein, altes Zeug muß herunter, daß die Bühne im Ernstfälle rasch geräumt ist. Diese Entrümpelung wird auch in Nagold in nächster Zeit durchgeführt werden. Hier muß alles mizimachen. Wer sich weigert, gefährdet die Gemeinschaft, das Gut aller anderen.
Die Brisanz- oder Sprengbomben sind im Prinzip eigentlich Granaten und wirken durch den Explosionsdruck und die Splitter. Ja, sagt da jemand, gegen eine Tausend-Zentnerbombe gibt es keine Rettung. Sehr richtig, wenn eine Tausend-Zentner-Bombe auf ein Haus fallen würde, dann bliebe nicht der kleinste Rest mehr stehen. Aber solch eine Bombe ist nicht nur ungewöhnlich schwer zu transportieren und gefährlich im Abwurf, sondern sie kostet auch ein Vermögen. um sie herzustellen. Der Feind wird also solche Ungetüme nur für ganz besondere Zwecke oder gar nicht verwenden.
Mit den Giftbomben ist in den letzten Jahren viel Unfug getrieben worden. Man hat von ganz neuen und furchtbaren Giftgasen gesprochen, gegen die es keine Mittel gebe und mit denen man ganze Städte vergiften könne. Das ist alles
Unsinn. Außer in der Großstadt wird Kampfstoff überhaupt kaum benützt zu Bombenabwürfen. Unsere Gasmaske schützt uns hundertprozentig. Nun wäre es aber ein Unsinn, für jeden Deutschen eine Gasmaske anzuschasfen. Darum werden Schutzräume gebaut, die splitterfrei und luftdicht sind. Das ist gerade bei der Keller- beschasfenheit unserer Gegend sehr günstig.
(Bürgermeister Maier stellte übrigens bei Kellerumbauten zum Zwecke des Luftschutzes 50 Prozent Bauzuschuß in Aussicht).
Luftschutz ist Arbeit für den Frieden. Denn wenn der angriffslustige Feind einmal sieht, daß wir gewappnet sind, wird er den Einsatz all seiner Kräfte kaum wagen. Denn der Luftschutz wird in möglichster Kürze so ausgebaut, daß in Straßen,zügen zusammengenommen eine straffe llnterorganisation ist, die im Ernstfälle tadellos klappt Als Leiter des hiesigen Luftschutzes ist Gewerbeschulrat Welz vorgesehen.
Der Luftschutz will niemand Geld abknöpfen. Den winzigen Beitrag von einer Mark im Jahr kann wohl jeder aufdringen, er dient auch nur zur Beschaffung von Anschauungs- und Lehrmaterial für den hiesigen Luftschutz. Das verpflichtet. Luftschutz ist dienst am Vaterland. Keiner darf sich ihm entziehen.
Sodann führte Oberst Hinkelbein einige prächtige Filme vor. die ganz ausgezeichnet die Notwendigkeit des Luftschutzes mit den Rüstungen, der anderen bewiesen. Bürgermeister Maier dankte am Ende der Versammlung dem Redner und der so zahlreich anwesenden Bürgerschaft, hauptsächlich auch den geschlossen erschienenen Formationen und schloß mit den deutschen Wei- bcliedern den aufschlußreichen Abend.
Fahrradmarder
Altensteig. Donnerstag abend wolle ein fremder junger Mann hier ein in seinem Besitz befindliches Fahrrad veräußern. Er kam dabei an den rechten Mann, dem er verdächtig vorkam und der ihn mit seinem Fahrrad gleich zur Polizei brachte. Beim Aufmachen der Tür riß der junge Mann schnell aus. um sich in Sicherheit zu bringen. Mit einigen SA.-Männern wurde die Gegend schnell umstellt und abgesucht und bald konnte er trotz Dunkelheit in einem nahe gelegenen Stall aufgestöbert werden. Der erst 16jährige Bursche und ein 17jähriger Kamerad, beide aus Büchenbronn bei Pforzheim, hatten die Räder angeblich in Neubulach gestohlen.
Die Kniebiser Sprungschanze wird umgebaut
Schwarzes Brett
Parteiamtlich. Nachdrack «erd»«».
Wildbad. Die in den fünfziger Jahren stehende Frau B. von hier geriet gestern nachmittag. vermutlich unterhalb der Papierfabrik, aut unerklärliche Weise in die zurzeit wasserreiche Enz und wurde von den Wellen fortgetragen. Alan konnte sie gegen Abend in Calmbach am Rechen der Böhmle-Sägmühle nur als Leiche ! landen. Der Familie wendet sich allgemeine Teilnahme zu.
Ortsgruppe Nagold der NSDAP.
Die Parteigenossen und die Angehörigen sämtlicher Gliederungen der Partei, besuchen am morgigen Sonntag, abends 8 Uhr, die öffentliche Versammlung im „Löwensaal", wo der stellvertretende Gauleiter Schmid spricht: „Ueber die politische Lage".
Die Zellen- und Vlockleiter treten um 19.30 Uhr vor der Kreisleitung an! Liederbücher!
Der Ortsgruppenleiter.
Amt Nagold der NSG. „Kraft durch Freude-
Meldungen für die Weihnachtsurlaubsfahrt nach Bad Tölz und Wackersberg vom 23. 12. 34 bis 1. I. 35 werden noch entgegengenommen
vom Kreiswart.
NS.-Frauenschast
Die Frauenschaft besucht morgen abend 8 Uhr den Vortrag des stellv. Gauleiters Schmid. Erscheinen Pflicht. Frauenschaftskleid.
Frauenschaftsleiterin.
Mannschaft. Am Sonntag werden sich also wieder beide Vereine gegenübertreten, und gerade bei der augenblicklichen Tabellenführung Nagolds, wird der Reiz des Treffens durch die Bedeutung seines Ausgangs noch ganz erheblich gesteigert. Die Nagolder müssen daher alles daransetzen, die schwer errungene, aber ehrlich verdiente Spitzenstellung mit Erfolg zu verteidigen. Eine Konstellation also, wie sie sich uns in den vergangenen Jahren geboten hat. wo dieses größte Spiel ausschlaggebend für die Vergebung der Meisterschaft war. Von Nagolds Mannschaft darf man sagen, daß sie im Augenblick leistungsfähiger als zu Beginn der Punktspiele ist. Ein -ryp bei diesem Spiel ist sehr schwer. Es spricht aber das sportliche Denken für einen Sieg Nagolds, zumal die Mannschaft in stärkster Aufstellung antritt. Auch unsere zweite Mannschaft, wird in guter Besetzung, beim Vorspiel nach einem weiteren Sieg Umschau halten. Gäste und Sportanhänger sind zur Begleitung der Spieler herzlich willkommen. sch-,
Tabellenstand am 8.
Kreis K Nördlicher
Kreisklasse 1
Dezember 1934 Schwarzwald
Gruppe 2 Calw
Freudenstadt. Vom Skiverein Kniebis wird
Spiele
Gew, Un,
Verl.
Tore
Pkte.
seit einigen Tagen der am Hang der Abend-
Nagold
7
8
1
9
33:10
13
wiesen schon früher erstellte Sprunghügel durch
Eärtrinqen
7
3
2
0
25:6
12
Ausbessern der Aufsprungbahn grünlich instand-
Herrenberq
6
3
0
1
23:8
10
gesetzt. Die technische Leitung wurde von einem
Nufringen
7
5
0
2
27:16
10
Kniebiser Springer übernommen. So besteht die
Calw
7
3
0
4
15:25
6
Gewähr, daß nach Fertigstellung der Arbeiten
Haiterbach
7
1
2
4
9:13
4
ein den Verhältnissen entsprechender Sprung-
Altburq
6
0
2
4
9:19
2
Hügel für den Wintersport bereit gestellt ist-
Althengstett
Altensteig
6
1
ö
5
8:29
2
Ertrunken
0
1
6
5:28
i
Sportvorfcha«
Fußball:
Mit der Begegnung Calw —Nagold sind die Vorrundespiele beider Vereine beendet. Mag auch das Bild der Tabelle die äußere Bedeutung dieses Treffens nicht in dem Maße klarmachen, > sc ist und bleibt dieses Spiel das große „Derby" l aller Kämpfe. Die Chronik dieser harten Lo- i kalkämpfe, verzeichnet durchweg Siege der Platz-
Veilagen-Hinweis
Einer Teilauflage der heutigen Ausgabe liegt ein Bücherprospekt der Buchhandlung E. W. Zaiser Nagold bei, den wir besonderer Beachtung empfehlen.
Gestorbene: Anna Widmaier geb. Pfrommer, Calw , Paul Bronner. Sägewerksbesitzer, 71 I., Leinstetten Sofie Stäbler, geb. Beck, Neuenbürg.
Verlag: Der Gesellschafter G. m. b. H.. Nagold. Druck: Buchdruckerei E. W. Zaiser (Inhaber Karl Zaiser), Nagold. Hauptschriftleiter und verantwortlich für den gesamten Inhalt einschl. der Anzeigen:Her^nannGötz. Nagold Zur Zeit ist Preisliste Nr. 2 gültig D. A. XI. 34: 2510.
Die heutige Nummer umfaßt 8 Seite«.
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