Seite 3 Nr. 285

Der Gejellichaitek

Freitag, den 7. Dezember 1934

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Aus Stadl

Nagold, den 7. Dezember 1934.

Hitlerworte:

Was nicht gute Rasse aus dieser Welt ist, ist Spreu.

Berkaufssonntage vor Weihnachten

Die offenen Verkaufsstellen dürfen an den drei Sonntagen 9., 16. und 23. Dezember 1934 von 11 bis 16 Uhr geöffnet sein. Am 24. Dezem­ber 1934 endet die Geschäftszeit für alle offenen Verkaufsstellen um 17 Uhr. mit alleiniger Aus­nahme solcher Geschäfte, die ausschließlich, oder überwiegend Lebens- oder Eenußmittel oder Blumen verkaufen Diese Geschäfte dürfen bis 13 Uhr offen halten.

Oberst Hinkelbein spricht

Der Landesgruppenführer des Reichsluft­schutzbundes. Oberst Hinkelbein spricht heute abend 3 Uhr im Traubensaal im Rahmen der Luftschutzwoche. Die Bevölkerung, die nachgewie­senermaßen an derselben regsten Anteil nimmt, ist herrlich eingeladen. Der Eintritt ist frei.

Tonfilmtheater

Harry Piel inBobby geht los"

Bobby geht richtig los und sein Publikum geht mit ihm. Er überrennt seinen Gegner, einen Meisterborer, in einem Kampf im Sport­palast . , . Der Film ist eine Galeriedufter" undknorker" Typen, der einen Abend lang prächtig unterhält. (Siehe Anzeige).

Achtung!

der stellt». Gauleiter Schmid kommt!

Deurscher Volksgenosse! Deutsche Volksgenossin!

Der Stellvertreter des Führers. Rudolf Heiz, hat vor kurzem bekundet:Wir Nationalsozia­listen. und das sind heute alle Deutschen, wollen den Frieden so stark und aufrichtig wie jedes andere Volk Europas.

Wir glauben, dasz auch du in deiner Gesin­nung Nationalsozialist bist und mit uns den Frieden der Ehre und Gleichberechtigung er­strebt. Solcher Friede wird uns nicht geschenkt, er mutz errungen werden.

Du siehst, wie Staat und Partei den natio­nalen Lebenswillen des deutschen Volkes stär­ken und steigern, ja zu einzig dastehenden Lei­stungen emporreiszen. Das Ausland spricht vom deutschen Wunder. Nach des Tages Arbeit ver­tauschen die Jünglinge, Mädchen Männer und Frauen der nat.-soz. Bewegung den Arbeits­kittel mit dem Braunhemd und tun Dienst für Vaterland. Sie marschieren und singen, in Räumen wird gearbeitet und geschult. Sie nähen und flicken, turnen und fliegen, fahren auf donnernden Rädern durch Nacht und Mor­gen, sitzen an Schreibmaschinen und Karteien, steigen die Treppen hinauf und gehen von Dorf zu Dorf, immer und immer Dienst für Deutschland und auch für dich!

Willst du nicht mitmachen? Sie rufen den Mann in dir an, der sich seine und Deutschlands Zukunft nicht von andern schenken lätzt, sondern sie selbst erkämpfen will. Du hast Gelegenheit dazu. Komm und höre am Sonntag abend 8 llhr im Löwensaal unser» stell». Gauleiter Schmid.

Er berichtet von deutscher Not und ihrer Wende durch den Nationalsozialismus. Er schil­dert den Kampf der Partei um die Seele des deutschen Volkes und gibt ein Bild der ganzen politischen Lage. Auch dir flieht deutsches Blut in den Adern! Weg mit Lässigkeit, Müdigkeit und Kleinmut! Hin zum großen Gedanken der Pslicht und der Volksgemeinschaft und seiner Verwirklichung durch die Tat! Heil Hitler!

Der Ortsgruppenleiter.

Vetriebsführer!

Durch unser Gemeinschaftswerk wurde die Zeit des Urlaubs zu einer Zeit der Erholung, der Ausspannung uns der Freude. Die Ur-- laubssahrten dieses Jahres sind Beweis da­für. Auch die Weihnachtszeit ist eine Zeit der Freude und, ebenso wie es der Urlaub wer­den soll, eine Zeit, in der dem Gemeinschafts­bewußtsein in erhöhtem Maße Ausdruck ver- liehen wird. Weihnachter erhält seine Weihe nicht zuletzt durch das Geheimnis, das über den Ueberaschungen und Geschenken liegt. Die NS.-GemeinschaftKraft durch Freude" ist gegründet, um gerade bedürftigen Volks­genossen die Teilnahme an Urlaubsreisen zu ermöglichen. Gutscheine bedeuten Unterstüt­zung dieser Bestrebungen.

Betriebsführer! Ueberrasche deine Gefolg­schaft, indem du diese drei Begriffe in einen lebendigen, sinnvollenZusammenhang bringst. Gib besonders denjenigen, von denen du weißt, daß ihnen, oder ihrer Familie ein Ur­laubsaufenthalt. den sie nicht aus eigenen Mitteln bestreiten können, not tut. einen un­serer Gutscheine. Belohne deine Gefolgschaft zu Weihnachten durch Aushändigung eines Gutscheines. Diese können in Stuttgart. Haus der Deutschen Arbeitsfront, Rote Straße 2 a, kostenlos angesordert werden.

und Land

Grimassen, so ist die von ihm selbst angedeutete Aehnlichkeit gewisser Bewohner des zoologi­schen Gartens unverkennbar. Der Mann ist als Leiter der Truppe, als Sänger, Musikant, Komponist und vor allem als Komiker ein Genie und bildet seine ö Kinder zu tüchtigen Künstler heran. Aeufzerst unterhaltsam ließ sich Oskar Huber-Paulig als Salon-Hu­morist vernehmen und hatte am Beifall des Abends starken Anteil. Fritz Roland verfügt über einen sonoren Baßbariton und singt sich rasch in die Herzen der Hörer. Daß man sich über 70 Jahre hinaus gute Laune und Stimme jugendfrisch erhalten kann, bezeugt die Meister­jodlerin Landa Ellmann, die sich eben­falls großer Sympathien erfreut. Das weib­liche Eesangsquintett, wirkt neben der Pracht der Kostüme durch bestes Stimmaterial, aus wekchem der Sopran von Franzi Schmied her­vorstechend ist.

Die Schuhplattler, die Figurentänze und der Holzknechtstanz wurden begeistert ausgenommen. Anschließend stellte die Instruktionsstunde ganz außerordentliche Anforderungen an unsere Ver­gnügungsnerven. Das Publikum wollte gar nicht glauben, daß der Abend zu Ende ist, und , blieb beharrlich sitzen, bis Nazi wiederholt ver- ! sicherte: Der Abend istgar". ^

Verloren I

hätten Sie die beste Gelegenheit, sich über die i Notwendigkeit und die Möglichkeiten des Luft­schutzes zu unterrichten, wenn Sie heute Abend um 8 Uhr nicht in die Traube gingen, um Landesgruppensührer Oberst Hinkelbein zu hören und seine Filme zu sehen.

Eine Belohnung von MV RM.

wäre in diesem Fall übertrieben; aber freien Eintritt haben Sie.

Bericht über die Gemeinderatssitzung am 28. November 1834 in Altensteig

Anwesend: Der Vorsitzende und 8 Stadträte. Entschuldigt: Stadtrat Silber und Beutler.

Einem Gesuch um Abgabe eines Bauplatzes an der Wcihergasse wird unter Ansatz eines Preises oon 2.50 Mark je qm. entsprochen, und der Anschluß des beabsichtigten Bauwesens an die Städt. Wasserleitung zum üblichen Beitrag genehmigt. Nachdem die Höhenstratze Freu­denstadt Besenfeld auch in ihrem letzten Teil in Angriff genommen ist, und die Kleinenztal- straße von Calmbach bis zur Einmündung in die Enzstraße Simmersfeld-Enztal beim Gom- pelscheuersträßchen fertiggestellt ist, soll die direk­te Verbindung zwischen diesen beiden Straßen noch hergestellt werden. Es würde sich um eine Strecke von 5700 Meter handeln, die ohne einen Ort zu berühren durch die früheren Kirchspiel­waldungen führen und abgesehen von einigen hundert Metern, die auf Markung Besenfeld entfallen, ganz auf den Gemeindemarkungen Fünfbronn und Simmersfeld liegen würde. Ne­ben den anderen früheren Kirchspielgemeinden und der Staatsforstverwaltung würde fomit auch die Stadtqemeinde in ihrem dortigen Waldbe­sitz durch die neue Straße betroffen, einmal im Enzwald, wo die Straße von der Enzstraße aus etwa 1400 Meter weit dem Stadtwald entlang geführt würde und zwar mit geringen Abwei­chungen auf dem Eompelscheuersträßchen, zum zweiten Mal im Hagwald, der auf eine Länge von etwa 800 Meter in den Abt. Mühlhalde und Hinterhagwald durchschnitten würde. Bei den nun gepflogenen Verhandlungen über Auf­bringung der nach Abzug der Reichs- und Staatszuschüsse verbleibenden Baukosten sollte der Kreisverband Nagold namens der beteilig­ten Markungs- unnd Waldbesitzergemeinden mit einem Drittel belastet werden. Die Vertreter des Kreisverbandes Nagold haben diese Kosten­beteiligung jedoch abgelehnt, da weder verkehrs­politische Interessen noch sonstige Gesichtspunkte ein solches Opfer rechtfertigen. In entgegen­kommender Weise soll jedoch die Grundfläche unentgeltlich zur Verfügung gestellt werden, ebenso sollen die Vermessungs- und Vermar­kungskosten übernommen werden. Eine Einigung auf dieser Grundlage kam jedoch nicht zustande. Der Gemeinderat billigt den Standpunkt des Kreisverbandes. Die Aufwands-Entschädi­gungen der städt. Beamten werden enntsprechend den Richtinien der Ministerialabteilung für Be­zirks- und Körperschaftsverwaltung geregelt.

- Vom 3. bis 3. Dezember ds. Js. je einschl. wird vom Reichsluftschutzbund in Nagold ein Luftschutzlehrkurs gehalten, dessen Besuch zur Pflicht gemacht ist. Den Teilnehmern von hier wird aus der Stadtkasse ein Betrag zur Deckung, wenigstens ihrer Varauslagen, gewährt. Eine entbehrliche kleine städt. Fläche, die an den Hof­raum des I. E. Geiger. Ziegelhütte anstoßt, soll diesem kaufsweise überlassen wer­den, wenn sie nicht etwa als Tau sch flä­ch e für einen dort notwendig anzulegenden

Feuersee benötigr wird. Durch den Verkauf ! des Pfinder'schen Gebäudes am Marktplatz an Drogist Hitler hier wird die Verlegung der dort untergebrachten städt. Hauswirtschastsschule not­wendig. Die Unterbringung soll möglichst in einem städtischen Gebäude erfolgen. Beschlossen wird, einen in der Werner'schen Zweiganstalt Schernbach untergebrachten Pflegling auf ärzt­liche Empfehlung hin auch weiterhin dort zu belassen, und die Kosten auf die Ortssürsorge- kasse zu übernehmen.

Besitzwechsel Unfall

Altensteig. Das frühere Postgebäude am Marktplatz wurde von dem seitherigen Besitzer Richard Pfinder an den Drogisten Öskar Hil- l e r verkauft. Am Mittwoch stürzte der Mon­teur des städtischen Elektrizitätswerkes Hermann Schaible beim Schlachthaus durch den Bruch der Leiter etwa 5 Meter ab, wobei er sich zwei Rippen brach.

Trocken-Skikurs

Altensteig. In der städt. Turnhalle begann am Dienstag ein Trocken-Skikurs der Turnge­meinde, der durch Stadtpfleger Krapf gelei­tet wird. Es fand sich eine stattliche Zahl Ski­freudiger zusammen. Der Skikurs bezweckt, hauptsächlich die Vorbedingungen für den Ski­lauf zu schaffen und die Gelenke zu lockern.

Nationalsozialistische Versammlung

Sulz. Im vollbesetzten Kinderschulsaal (außer VdM. aber keine weiblichen Zuhörer!) hielt Pg. Kubach einem mit großer Aufmerksam­keit aufgenommenen Vortrag überdie politi­sche Lage". Anknüpfend an das LiedDeutsch­land kann nicht untergehen", warf er die Frage auf: Kann ein Volk tatsächlich nicht unterge­hen? Beispiele zeigen, daß Völker untergehen tonnen: wir werden nicht untergehen, wenn wir dem Führer, der die Lebensnotwendigkei­ten seines Volkes klar erkannt hat, folgen. Man hört heute in der ganzen Welt auf des Füh­rers Worte. Die Saarabstimmung wird allen Nörglern und Besserwissern zum Trotz mit einem Sieg für uns enden: von Krieg zu reden, ist verbrecherisch. Wir rüsten nicht auf: wir rüsten nur soweit, als es zum Schutz unserer Heimat nötig ist. Er sprach weiter vom Kampf gegen die zersetzenden Mächte des Juden- und Frei- maurertums und führte, auf die Rassefrage ein­gehend, aus, daßRasse" nicht im ostischen oder nordischen Erscheinungsbilde, vielmehr in der heldischen Lebenshaltung liege und darin ge­wertet werden müsse. Das Winterhilfswerk, einzigartig in der Geschichte, verwirklicht so recht augenfällig eine der Hauptforderungen des Nationalsozialismus. Pflege der Volksgemein­schaft. Der Redner streifte unter diesem Gesichts­punkt kurz auch den Kirchenstreit und unsere immer noch vorhandene Befangenheit im Libe­ralismus, die sich im Hamstern u. a. äußern. Er sprach zum Schluß überzeugend über Rassen­pflege. als dem einzigen Mittel zur Verhütung des Volkstodes, und beschloß den Abend mit dem Horst-Wessel- und dem Saarlied.

Auflösung des Gewerbevereins

Calw. Unter dem Vorsitz von Kreishandwer­kermeister Pg. Schäfer, fa.nd am Dienstag die letzte Ausschußsitzung des Bezirks-Handels­und Gewerbevereins Calw statt. Zweck der Sitzung war die Ueberqabe der Akten und des Vereinsvermögens in Höhe von 658.09 Mark an die Kreishandwerkerschaft als Rechtsnach­folgerin. Die Unterstützungskasse des Vereins im Betrage von 3349,40 Mark einschließlich Zin­sen geht ebenfalls in die Verwaltung der Kreis­handwerkerschaft über. In einer fast 90jährigen Tätigkeit hat der Verein unter Führung von bewährten Männern wertvolle Arbeit für Han­del und Handwerk geleistet.

Dr. Frick spricht

Wir wollen gerade in diesem Winter der gan­zen Welt ein Beispiel der inneren Geschlossen­heit. der brüderlichen Hilfsbereitschaft und der nationalen Solidarität geben.

Letzte Nachrichten

Krupp-Dividende zugunsten der Gefolgschaft

Essen, 6. Dezember.

Das Geschüftsergebnis der Kruppwerke weist nach langer Krisenzeit für das ver­flossene Jahr im ganzen genommen erstmalig einen bescheidenen Gewinn auf. Auf Wunsch der Familie Krupp soll die Ausschüt­tung einer Dividende nicht er­folgen. Der Gewinn soll vielmehr zur inneren Stärkung der Firma verwandt wer- den, ferner will die Firma auch die Gefolg­schaft an dem besseren wirtschaftlichen Er­gebnis der Arbeit beteiligen. Den Werks- ungehörigen des Gesamtunternehmens soll einmalig eine besondere Zah -

RSG. »Kraft durch Treude" vermittelt heitere Kunst

Lachen ist gesund. lachen macht schön. Meckern dagegen macht häßlich; oder haben Sie schon einmal einen hübschen Meckerer gesehen? Sicher­lich nicht! So wenig man gestern abend im Löwensaal ein mürrisches Gesicht sehen konnte, weil einfach alles strahlte!

Der öprtlichen Leitung der NSE.Kraft durch Freude" als Veranstalterin des Abends, gebührt Dank und Anerkennung für den lusti­gen bayerischen Abend, den uns Ignaz - ws.ich: Nazi-Eisele mit seiner erklasstgen Künstlertrupp geboten hat. Schon der Anblick von Nazi - Eisele wirkte überwältigend. Gibt sr seiner Physiognomie ein normales Aussehen, ot er mit Stresemann zu vergleichen, zieht er

Der Samstag soll ei« Sammeltag sör das MaittWmerk adae Beispiel werde«!

Nicht nur alle Mitglieder der Landesregierung, und der Reichsstatthalter selbst, sondern auch sämtliche Parteiführer in Württemberg, weiter die Führer von SA.. SS., und HI., die Kreis- und Ortsgruvpenleiter. alle, alle gehen mit der Opferbüchse auf die Straße und in die Lokale. Gesammelt wird von mittags 4 Uhr bis 7.30 Uhr auf de» Straßen und von 1011 llhr abends in den Gast­stätten. Aus den Sammelbüchsen steht die Aufschrift:Tag der nationalen Soli­darität".

Schwarzes Brest

»artetamtli«. N«ddr»«

NSDAP. Ortsgruppe Nagold

Den Parteigenossen wird der Besuch der Kund­gebung des Reichs - Luftschutz - Bundes emp­fohlen. Sie findet am Freitag abend 8 Uhr in der Traube statt. Neben einem Vortrag des Landesgruppenfllhrers Oberst Hinkelbein werden interessante Luftschutzfilme vorgeführt.

Der Ortsgruppenleiter.

Die Deutsche Arbeitsfront

Sämtliche Mitglieder der Deutschen Arbeits­front werden auf die heute abend 8 llhr im Saal des Gasthauses zur Traube stattfindende Kundgebung und Filmvorführung der Luftschutz­gruppe aufmerksam gemacht. In Anbetracht der Wichtigkeit dieser Sache erwarte ich zahlreichen Besuch.

Die DAF.-Berwaltungsdienststellen-Leituug.

HJ.-Standort Nagold

Wir besuchen heute abend die Veranstaltung des Luftschutzlehrtrupps. Antreten in Uniform um 7.45 Uhr auf dem Stadtacker.

Standortführer.

lung zugewiesen werden, deren Höhe sich nach der Dauer der Zugehörigkeit zur Firma richtet. Die Zuwendung beträgt für Arbei­ter 1040 NM. und für Angestellte 10 bis 25 Prozent des Monatseinkommens.

General von Sutier gestorben

Berlin, 6. Dezember.

Im Alter von 77 Jahren ist Mittwoch abend in den Räumen des nationalen KlubS in Berlin General der Infanterie Oskar von Hutier nach einem Schwächeanfakl infolge Herzschlages verschieden.

Mit General von Hutier ist wieder einer der alten Heerführer des großen Weltkrieges zur großen Armee abgerufen worden. Er wurde am 27. August 1857 in Erfurt als Sohn eines preußi­schen Majors geboren. Seine Erziehung genoß er im Kadettenkorps. Im Alter von 18 Jahren trat er als Leutnant in das Infanterieregiment 18 ein. Seit 1889 war er Generalftabsoffizier. Als Oberst kommandierte er von 1907 bis 1910 das hessische Leibgarde-Infanterieregiment 115, bis er im Jahre 1910 als Generalmajor Kommandeur der 74. Jnfanteriebrigade wurde. Als Oberquartier­meister und Mitglied der Studienkommisfion der Kriegsakademie kam er 1911 in den großen Gene­ralstab zurück und wurde dort im März 1912 Generalleutnant. Wenige Monate später wurde von Hutier zum Kommandeur der ersten Gardedivisiön ernannt, die er nach Aus­bruch des Weltkrieges auch ins Feld führte, erst auf dem Vormarsch im Westen im Verband der Armee Bülow, dann in den schweren Kämpfen an der Mer, in der Winterschlacht der Champagne usw. General von Hutier ist weitesten Kreisen des deutschen Volkes dadurch bekannt geworden, daß. unter seinem Oberbefehl im September 1917 Riga eingenommen wurde. Seiner Füh­rung ist auch die überraschende Besetzung der Insel DagS zu verdanken. Neuen Ruhm erwarb er sich im Frühjahr 1918 als Oberbefehlshaber der 18. Armee, die er bis vor die Tore von Amiens führte. Im Januar 1919 hat General von Hutier feinen Abschied genommen. In der Nachkriegszeit hat er sich führend in den Ver­einigungen der deutschen Offiziere betätigt.

Feuer i« eluem Wunder»««

50 Verletzte

Paris, K. Dezember.

Ein folgenschweres Feuer brach am Mitt­wochabend in einem Vorort von Perpig - nan aus. Ein Wanderkino hatte für den Abend eine große Scheune gemietet, um dort eine Vorstellung zu geben. Der Vorführungs­apparat war an dem Ausgang der Scheune ausgestellt worden und mehrere hundert Per­sonen wohnten der Vorstellung bei. Plötz­lich fing ein Film Feuer. Das Feuer griff sofort aus einige Strohvorräte über, die in einem Teil der Scheune noch aufbewahrt wurden. Die Anwesenden, die von einer Panik ergriffen wurden, versuchten, durch den einzigen Ausgang ins Freie zu gelangen, mußten aber dabei buchstäb­lich durch das Feuer springen, um die rettende Tür zu erreichen und ins Freie zu gelangen. Etwa 50 Personen, zum größten Teil Frauen und Kinder, erlitten zum Teil sehr schwere Brandwunde«. Die Opfer erhielten die erste Hilfe in eine« Cafe und wurden von dort in das Kranken­haus von Perpignan gebracht.

Goldfieber in Kalifornien Was der Sachverständige sagt

London, K. Dezember.

Wie aus Neuhork berichtet wird, hat ein Ausbruch von Goldsieber eine wahre Völker­wanderung nach der Stadt Mojave ver­ursacht, die in der kalifornischen Einöde ge­legen ist. Alle Unterkunftsräume der Stadt sind überfüllt und die angrenzenden. Hügel sind mit Zelten hoffnungsvoller Gold­gräber bedeckt. Den Anlaß der allgemeinen Pilgerfahrt bildet der Umstand, daß eine Dezember v. I. von einem vormaligen Uni­versitätsstudenten entdeckte Goldader sich als viel reichhaltiger herausgestellt hat, als an­fangs vermutet wurde. Der Bergwerkssach- vcrständige, der die Wiederaufnahme des Betriebes finanzierenden Gesellschaft, der sich an Ort und Stelle befindet, hat erklärt, die Goldader sei groß und ungewöhnlich reich und werde vielleicht große Be­deutung für Kalifornien und die ganze amerikanische Ration ge-, Winnen.