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Montag, den S. Dezember 1934

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Jeder deutsche Volksgenosse hat die Pflicht. ^ sich voll und ganz in den Dienst der Nation ' stellen und zuin Wiederaufstieg seines ! Vaterlandes beizutragen. Ein Volk ist nur gesund und stark, wenn es die einzelnen Glieder sind. Und zwar kommt es auf jeden einzelnen an. Jeder muß wissen, daß er seinen Körper so zu gestalten hat, daß er für dieNation etwas leisten kann. Und das kann er nur, wenn er an Leib und Seele gesund ist. Ganz besonders gilt das

Oesiunile Brunen Volk

für die Frau. Sie muß mit einem gesunden Körper für eine gesunde, leistungs­fähige Nachkommenschaft garan­tieren. Da steckt nun die politische Auf­gabe der Jugend. Lne muß ihr ganzes Denken und Fühlen schon jetzt darauf ein- stellen, zu möglichst wertvollen Gliedern ihres Volkes zu werden. Der BdM. hat sich deshalb die Aufgabe gestellt, jedes Mädel körperlich zu ertüchtigen und zur Erkeuni- nis zu bringen, daß Körperertüch- tiaung Pflicht gegenüber dein

Lokales

Laudbutterbefchlagnahmung

Es wurde überall gemeindeamtlich bekannt­gegeben, daß Landbutter nur dort hergestellt werden darf, wo keine Milchsammelstelle besteht. Wenn eine solche besteht, muß die Milch an die Milchsammelstelle abgeliefert werden und es darf nur für den eigenen Haushalt Butter her­gestellt werden. Den nachfolgend genannten Milcherzeugern wurden die Butter beschlag­nahmt, weil sie die Anordnungen umgangen haben und Butter zum Verkauf herstellten.

Friedrich Schanz, Würzbach; Philipp Kraft Naislach: David Holzäpfel, Würzbach: Joh. Eg. Lutz, Naislach: Mich. Lutz. Würzbach: Wil­helm Bahnet, Beihingen: Ehr. Braun, Beihin­gen: Magdalene Waidelich. Fünfbronn: Christ. Burkhardt, Würzbach; Joh. Eg. Vurkhardt, Würzbach; Michael Pfrommer, Würzbach: Eg. Oelschläger, Würzbach: Regina Rentschler, Würz­bach: Friedrich Stöhr: Beihingen: Johannes

Volke bedeutet. Ter Bund deutscher Mädel arbeitet bewußt darauf hin, durch Leibesübungen ein erbgesundes deutsches Mädel zu erziehen.

Leibesübungen sind nun nicht allein dazu da, lauter gesunde, kräftige Menschen zu züchten, sie sollen darüber hinaus die Grund­lage sein für jede weitere Arbeit. Denn ein gesunder Körper ist die Grundbedin­gung für gesundes Denken und Fie­len. Wir treiben also Leibesübungen, weil ein körperlich gesunder Mensch ganz von selber die Verbindung zu Blut und Boden haben muß. Er wird blutmäßig fühlen, und ganz von selber merken, was für ihn und sein Volk gut und schlecht, von Nutzen, oder von Schaden ist. Nie ist eine Zer­setzung der Rasse möglich, wenn die Men- sehen und ganz besonders die Frauen instinkt- mäßig alles, was uns blut- und wesensfremd ist. einfach ablehnen und von sich stoßen. Ein gesunder Instinkt hilft über alle Zwei­fel weg. Und instinktmäßig richtig handeln tut der Mensch, dessen Stimme des Blutes so laut klingt, daß er gar nicht anders kann, als darauf zu hören und danach zu handeln.

Deshalb fordern wir fürjedesMädel das Recht und die Möglichkeit, Leibesübungen zu treiben. Recht für Arbeit am Körper bedeutet für uns Muht.

Es ist jetzt ein Jahr her, daß der wöchent­liche Turn abend zur Pflicht gemacht wurde, und überall da, wo nicht übermäßig große Hindernisse in den Weg gelegt werden, wird der Turnbetrieb auch durchgeführt. Und jeder, der unsere Mädel bei den großen Neichssportveranstaltungen des BdM. gesehen hat, wird sagen müssen, daß wir mit unserer Art, wie wir Leibesübungen betrieben, auf dem richtigen Weg sind.

Neun 14tägige Lehrgänge wurden in diesem Jahr für unsere württembergischen Sportwartinnen abgehalten. In ihnen be­kamen die Mädel das Rüstzeug für ihre Ar- beit. Durch ungeheuer viele Kurzschu- lungen an den Samstagen und Sonn­tagen wurde immer wieder neues Material herausgetragen. Sogar der Staat hat Mittel zur Verfügung gestellt zur Ausbildung unserer Sportwartinnen. So laufen an verschiedenen Universitäten in Deutschland Kurse für BdM.-Sportwartinnen, d. b. sie erhalten ein Semester lang eine richtige Turnlehrerausbildung praktisch und theoretisch. Diese Ausbildung bezahlt der Staat; ein Zeichen dafür, daß er unsere Arbeit in vollem Umfange anerkennt.

Schurr, Egenhausen; Mathäus Erhard, Som- menhardt; Christian Rothfuß, Neuenbürg. Au­ßer der beschlagnahmten Butter werden diese Butterhersteller auch noch mit einer empfind­lichen Strafe zu rechnen haben.

Tonfilmbesuch

Rohrdorf. Es ist das erstemal seit der Ge­schichte des Tonfilms, daß in unserer Gemeinde ein Apparat in vollkommenster Gestaltung, Au­gen und Ohren der Besucher in seinen Bann und Zauber hielt. Dies geschah dank des örtl. Funkwarts, verbunden mit der Kreisfunkstelle der NSDAP, in Nagold. Der anwesende Kreis­funk- und Filmwart Könekamp stellte fest, daß für den vorgesehenen FilmUnter schwarzer Sturmfahne" die besonders interessierende Bauernschaft ganz fehlte, den Besuchern die Wahl zwischen elfterem und demDouaumontfilm" lassend. Man wünschte letzteren, der den heroi­schen Kampf um das Nord-Ost-Fort Douaumont der Festung Verdun zeigte. Man erlebte wie­der und sah den Kampf in seiner gigantischen

Größe und Wirklichkeit, in dem es den Deut­schen gelang, sich in den Besitz des Forts zu setzen. Man sah nun weiter, wie der Gegner ungeheure Mengen an Material und neue gro­ße Formationen heranführte, worauf sich nun der Kampf um Douaumont zu einer der größ­ten Menschen- u. Materialschlachten entwickelte. - Unter diesem ungeheuren Druck, der das Fort einebnete und den tapferen Verteidiger darunter begrub, mußte es aufgebeben werden, und im Schutze eines grauen Morgennebels verließ der Rest der tapferen Erstürmer und zähen Verteidiger bis zum Weißbluten abge­kämpft, kaum einer unverwundet, schwer ver­wundete Kameraden mit sich schleppend, auf einem einzigen noch gebliebenen Ausgang Douaumont. Der Feind,- der nicht weniger tapfer kämpfte, fand nur noch Tote und Sterbende

K. L. in A. l. Bei der Anpflanzung von Kern­obst- und Süßkirschenbäumen müssen Sie einen Abstand von 4 Metern und bei Steinobstbäumen euren solchen von 3 Metern von der Grenze ihres Nachbarn einhalten. Beerenobststräucher müssen, wenn sie sich nicht hinter geschloffener Einfriedi- gung von mindestens 1.50 Meter Höhe befinden, 1 Meter von der Grenze wegbleiben.

2. Bäume, die polizeilicher Vorschrift zufolge in regelmäßiger Anordnung längs der Straße auf den angrenzenden Grundstücken gepflanzt werden, sind von der Einhaltung eines Abstandes gegen­über den Nachbargrundstücken befreit.

W. Sch. in M. Der Abstand von Zwetschgen­bäumen vom Grundstück Ihres Nachbars muß 3 Meter betragen.

Chr. St. in B. Es geht natürlich nicht, daß die 3 bis 10 Hunde Ihres Nachbarn, der verpflichtet ist, sie so zu halten, daß sie nicht entkommen kön­nen, Ihren Garten und Gartenzaun beschädigen. Wenn Ihr Nachbar auf Ihre Verwarnungen nicht hört, müssen Sie ihn eben auf Schadenersatz ver­klagen. Mit Drahtzäunen und Schranken ist gegenüber Grundstücken, die mit Gespann be­arbeitet werden, ein Abstand von 0,50 Metern, gegenüber Weinbergen von 0,30 Metern, im übrigen kein Abstand einzuhalten.

E. G. in T. Die rückständigen Steuern werden im Entschuldungsverfahren berücksichtigt. Die laufenden müssen Sie bezahlen.

A. G. G. Wenn unsachgemäße Ausführung der Möbel vvrliegt, was durch Sachverständigengut­achten sestzustellen ist. müßte der Spiegel ersetzt werden. Sie schreiben am besten an den Ober­meister der Schreinerinnung in G. bzw. in W.

F. S. 1. Frage: Wenn Sie nur gelegentliche Waldarbeit machen, kann Ihnen die Rente nicht entzogen werden. 2. Frage: Mit 70 Jahren sind Sie von allen persönlichen Abgaben befreit.

98 a. Nur wenn Sie von der Einkommensteuer befreit sind, brauchen Sie auch keine Bürgersteuer zu bezahlen. Am besten erfragen Sie bei Ihrem Bürgermeister das Nähere, der Ihre persönlichen Verhältnisse besser kennt.

I. W. 460. Frage 1. Eine Ehe wird nach mehr­jähriger Trennung aus Antrag eines der Betei­ligten nicht ohne weiteres geschieden. 2. Ein Ehegatte kann auf Scheidung klagen, wenn sich der eine Ehegatte gegen den Willen des anderen ein Jahr lang in böslicher Absicht von der häus- lichen Gemeinschaft ferngehalten hat und dir Voraussetzungen für die öffentliche Zustellung seit Jahresfrist gegen ihn bestanden haben. 3. Bei Vermögenslosigkeit kann man im Armenrecht klagen. Wenn man das nicht will, betragen die Kosten für einen Rechtsanwalt und Gerichtskosten zusammen 275 RM.

auf den Trümmern der starken Feste. Der Film wurde von den Anwesenden dankbar aus­genommen.

Humor

Ein Bekannter fragte jüngst Bernhard Shaw: Was meinen Sie, Mister Shaw, wie die Welt über Eie urteilt?"

Ich habe keine Feinde. Aber bei meinen Freunden bin ich äußerst unbeliebt!" antwortete Shaw.

Senorita". seufzte der glühende Liebhaber, heute nacht werde ich Ihnen eine herrliche Serenade bringen."

Und ich werde Blumen auf Sie werfen", sagte sie.aber mit Topf".

Mietsache. Aus der Anfrage ist nicht ersichtlich, ob es sich um ein freies oder ein geschütztes Mietsverhältnis handelt. Im elfteren Fall kann das Mietsverhältns mit der gesetzlichen oder ver- traglichen Kündigungsfrist von Seiten des Haus- besitzers ohne weiteres gekündigt werden, wenn eine Einigung über die Abtretung des Zimmers , nicht zustande kommt. Unterliegt das Mietsvcr- ! hältnis aber den Bestimmungen des Mieterschutz, gesetzes das ist der Fall, wenn die Wohnung vor dem 1.7. 1918 bezugsfertig war und die Jahresfriedensmiete 1914 weniger als 350 RM. ! betrug dann muß der Hausbesitzer beim zu- ! ständigen Amtsgericht eine Teilaufhebungsklage ! einreichen. Die teilweise Aufhebung des Miets- ^ Verhältnisses oder auch die gesamte Aufhebung > ist nur zulässig, wenn für den Vermieter aus besonderen Gründen ein so dringendes Interesse an der Erlangung des Mietraums besteht, daß auch bei Berücksichtigung der Verhältnisse des Mieters die Vorenthaltung eine schwere Un- billigkeit für den Vermieter darstellen würde. Das Gericht muß aber bei Aufhebung des Miets­verhältnisses dem Mieter eine den Umständen nach angemessene Räumungsfrist bewilligen; die Räumungsfrist kann auf Grund des 8 5a, Abs. 2 nochmals auf längstens drei Monate bemessen werden. Bei teilweiser Aufhebung des Mets- Verhältnisses wird die Miete entsprechend herab- gesetzt.

B. in L. Grundsätzlich gelten gegenüber ein­gedrungenen Wurzeln und herüberragenden Zwei­gen aus Waldgrundstücken die Vorschriften des 8 910 B.G.B., wonach sie der Eigentümer eines angrenzenden Grundstücks beseitigen kann, falls ste die Benützung seines Grundstücks beeinträch­tigen. Dieser Grundsatz greift indes für Wälder, die am 1. Januar 1900 (Inkrafttreten des BGB.i bzw. 1. Januar 1894 (Inkrafttreten des früheren Gesetzes betr. das landwirtschaftliche Nachbarrechn schon bestanden haben, bis zur nächsten Ver­jüngung des Waldes durch Saat oder Pflanzung nicht Platz:

1. Für Wälder im Verhältnis zu anstoßenden Waldgrundstücken:

2. für den südwestlichen, westlichen oder nord- : westlichen Traus von Nadelwäldern gegenüber ; Grundstücken ieder Art. soweit durch die Be- ! seitigung Bäume gefährdet würden, die zum j Schutze des Waldes erforderlich sind:

! 3. wenn das an den Wald angrenzende Grund­

stück landwirtschaftlich, gewerblich oder für all­gemeine Zwecke nicht benützt ist.

Ausnahmen gelten zur Ermöglichung der Be­nützung einer Grundfläche als Hofraum oder für Gebäudezwecke, sowie zur Ermöglichung gewisser Grabarbeiten.

M. Gl. in D. Wir würden Ihnen raten, direkt beim Reichsverband des Deutschen Gaststätten- gemerbes anzusragen.

Ich bitte um Auskunft....

Briefkasten des .Gesellschafters"

Unter dieser Rubrik veröffentlichen wir die aus unserem Leserkreis an die Redaktion gerichtete» Anfragen. Den Kragen ist jeweils die letzte Abonuementsauittuna beizulegen, ferner Rückvorto.fallS briefliche Auskunft gewünscht wird. Die Beantn-vrtuna der Anfragen erfolgt jeweils SamstagS. Kür die erteilte i Auskünfte übernimmt die Redaktion nur die vretzaesetzltche Verantwortung.

(Urheberschutz durch L. Ackermann, Romaiizenkrale Stuttgart) 36s

Mehnert atmete nach der langen Rede sichtlich auf. Nickisch blieb ernst, als er sagte:

Ich gratuliere Ihnen zu diesem Amt, Warum Sie abe- zu mir kommen in diesem feierlichen Aufzug, das ist mir ein Rätsel."

Mehnert richtete sich auf und sagte:

Weil wir doch jetzt in alles eingeweiht werden müs­sen. Sie müssen uns künftig erst fragen, wenn Sie etwas über einen Arbeiter oder über einen Beamten bestimmen wollen."

Nickisch besann sich einen Augenblick.

Wie lange sind Este eigentlich bei mir?" fragte er.

Zwanzig Jahre," sagte Mehnert stolz.

Und Sie. Heidemann?"

Vierzehn Jahre," kam die Antwort.

Haben Sie schon einmal Not gelitten, oder ist einem von euch schon einmal von mir aus Un'.echt geschehen?"

Sie blickten verlegen vor sich nieder.

Nein," kam es ehrlich aus Mehnerts Mund..

Na also," meinte Nickisch.Warum habt ihr euch dann aufhetzen lassen und was gedenkt ihr zu erreichen? Ich will euch etwas sagen: bleibet Betriebsrat, ich bin einverstanden damit, bringt mir die Not oder die Klagen «rer Kameraden, ich will mich freuen, wenn ich durch »»ch alles noch besser überblicken kann. Das ist aber alles. a»«s ich euch einräume. Das Geschäft, das ich mir grün- d«te, als ich euch alle noch nicht kannte, ist m e i n Eigen­tum und niemand hat mir da hineinzureden.

Ferner bleibi mein Wahlspruch bestehen: .Dem Tüchtigen gehört die Welt.' Ich denke gar nicht daran, mir von euch vorschreiben zu lassen, wer in den Betrieb eingestellt wird, oder wer wegen Faulheit hinaus­fliegt. Entdecke ich eine junge Kraft, von der ich mir etwas verspreche, so werde ich sie fördern mit allen Mitteln. Nennt ihr das Kultur, wenn einem jungen Menschen jahrelang die beste Kraft unterbunden wird, weil er auf den Platz warten muß, der ihm dank seiner Fähigkeiten gehört, nur weil ein älterer dort sitzt, der erst befördert werden muß, weil er eben älter ist? Zu was schickt ihr dann eure Söhne auf höhere Schulen, wenn ihr wißt, daß alles Wissen nichts nützen, sondern daß es der Reihe nach gehen wird? Meiers Fritze, der in der Schule der Letzte war, hat sich zufällig um eine Stelle eher beworben als ein anderer junger, klügerer Mensch. Aber Meiers Fritze sitzt fest, weil er eher da war. Wohin gedenkt ihr damit zu kommen? Dahin, daß die deutsche Intelligenz auswandert, daß deutsche Prachtjungens ihre Kräfte dem Ausland und- men, denn die Dummheit wandert nicht aus, sondern nur der. der es nicht ertragen kann, seine Kräfte nutzlos ver- kümmern zu sehen. Die Sorte Menschen, die den ehrlichen, anständigen Arbeiter zu solchem Unsinn verhetzt und ver­führt, will nicht euer Gutes. Ihr seid diesen Leuten nur Mittel zum Zweck.

Ich denke, wir sind gut miteinander ausgekommen all die Jahre; wenn es euch nicht mehr gefällt, kann ich euch nicht halten. In meinen Betrieben, die ich mir durch ehrliches Geld, durch meine unermüdliche Arbeit gegrün­det, bin i ch der H e r r und werde es bleiben, bis ich nicht mehr kann. Es soll keinem Unrecht geschehen; ihr werdet so bezahlt, daß ihr euch wohlfühlt. Das werde ich weiter so halten. Aber eher sprenge ich mit diesen meinen beiden Händen meine sämtlichen Werke in die Luft, ehe ich einem Menschen gestatte, mir Vorschriften zu machen. Das sagt euren Kameraden und geht." Und sie gingen wortlos hin­aus, denn sie wußten, daß ein großer, aufrichtiger Lharak-

ter zu ihnen gesprochen hatte.

Als Nickisch allein war. sank sein Kopf müde gegen die Platte des Schreibtisches.

Vaterland, altes, geliebtes, wirst du standhalten de in giftigen Wurm, der dich im Innern zerfrißt?" klang es durch sein Inneres. Er richtete sich wieder auf undseinBlickfielaufdasBildBismarcks, welches im breiten Rahmen an der Wand hing. Der alte Mann wurde ruhig, und er wußte,daßder deutsche Geist nicht sterben konnte

15. Kapitel.

Christa hatte sich von der Nervenkrise wieder erholt. Die letzten schönen Herbsttage waren da. Langsam ging Christa im Garten spazieren. Sie freute sich an den bun­ten Herbstblumen, die sie so liebte. Sie war noch sehr blaß und von Zeit zu Zeit spürte ste ein leichtes Unwohlsein. Die Augen waren übergroß und leuchtend. Sie litt im Innern namenlos.

Und auch die Reue kam ihr mit Macht: Hatte Dietz es doch ehrlich gemeint und hatte sie ihm unrecht getan? Warum konnte er ihr aber dann das Furchtbare antun und andere Frauen suchen? Sie wußte ja dies und jenes. Auch daß man seinen Mißerfolg bei jenem Rennen sei­nem tollen Leben zuschob. Er weilte in Ostpreußen auf dem Gut eines Freundes, der ein großes Gestüt edler Pferde besaß. Dietz war von seinem Mißerfolg aus Ham­burg nicht mehr nach Hause gekommen. Christa hatte i« stillen auf ihn gewartet. Sie hatte Sehnsucht, sein schma­les, braunes Gesicht zu sehen. Gleichwohl fürchtete sie sich vor seinem Anblick.

Christa ging nicht aus. Sie schämte sich vor ihren len Bekannten, die doch alle das sie so Erniedrigende wußten, nämlich, daß ihr Mann über sie hinweggeschrit­ten war

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